DE19743380C1 - Reluktanzmotor - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Reluktanzmotor.
Reluktanzmotoren sind aus dem Stand der Technik (vgl. z. B. LUEGER, Lexikon der
Technik, Band 14, Lexikon der Feinwerktechnik, Seite 315) als selbständig hochlau
fende Synchronmotoren bekannt. Der Ständer eines konventionellen Reluktanzmotors
unterscheidet sich nicht von dem Ständer eines herkömmlichen Synchron- oder Asyn
chronmotors, der üblicherweise, ebenso wie der konventionelle Reluktanzmotor, mit
Drehstrom betrieben wird. Die Drehstromständerwicklung ist standardmäßig derart
aufgebaut, daß die Mittelebene jeder der einer der drei Phasen zugeordneten Spulen
auf der Achse des Reluktanzmotors liegt. Beim konventionellen Reluktanzmotor sind
ebenso wie beim Synchron- oder Asynchronmotor Wicklungen mit einer Polzahl p
größer als zwei und einer Lochzahl q größer als 1 zulässig.
Typischerweise ist die Drehstromständerwicklung eines konventionellen Reluktanz
motors 4polig ausgeführt. Entsprechend weist der Läufer des konventionellen Reluk
tanzmotors in vier in Umfangsrichtung aneinander anschließenden Winkelbereichen
gleichen Umfangswinkels jeweils ein Paar von dem Ständer zugewandten Flußfüh
rungsbereichen mit in Hauptrichtung des Drehfeldes unterschiedlichen Flußfüh
rungseigenschaften auf. Bei dem konventionellen Reluktanzmotor werden die Paare
von dem Ständer zugewandten Flußführungsbereichen mit in Hauptrichtung des Dreh
feldes unterschiedlichen Flußführungseigenschaften in den Winkelbereichen von je
weils 90° dadurch gebildet, daß der Läufer in der Hälfte der Winkelbereiche, also über
einen Winkel von 45°, ausgefräst ist. Da die Hauptrichtung des Drehfeldes bei einem
Blockläufer stets in radialer Richtung des Läufers weist, entstehen durch die Aus
fräsungen im Läufer Flußführungsbereiche mit unterschiedlichen magnetischen Wi
derständen, also unterschiedlichen Flußführungseigenschaften.
Üblicherweise ist der Läufer eines konventionellen Reluktanzmotors als Käfigläufer
ausgebildet. Deshalb werden beim Betrieb eines konventionellen Reluktanzmotors
zwei Drehmomente wirksam. Im Hochlaufbereich entwickelt der konventionelle Re
luktanzmotor ein asynchrones Drehmoment, wobei sich aufgrund der Luftspalterwei
terungen durch die Ausfräsungen im Läufer eine Verschlechterung der Kennlinien im
Vergleich zum unverletzten Läufer eines Induktionsmotors ergibt. Bei synchroner
Drehzahl entsteht ein synchrones sogenanntes Reluktanz- oder Reaktionsmoment, weil
der mit dem Drehfeld synchron umlaufende Läufer eine solche Stellung einzunehmen
versucht, bei welcher die magnetische Energie im Luftspalt am kleinsten ist. Bei Bela
stung des Motors möchte sich der Läufer in dieser Stellung halten, er muß jedoch um
einen kleinen räumlichen Winkel (Polradwinkel) nacheilen. Das höchste Drehmoment
ergibt sich bei einem Polradwinkel von 90°/p und wird Außertrittfallmoment genannt.
Umgekehrt erfolgt der Übergang von der asynchronen Kennlinie auf den Synchronis
mus sprunghaft als Synchronisierungsvorgang. Ob dieses dynamische Intrittfallen
möglich ist, hängt von dem stationären Lastmoment und dem zu beschleunigenden
Trägheitsmoment ab.
Aus den bisherigen Ausführungen ergibt sich, daß der konventionelle Reluktanzmotor
mit einer Drehzahl von 6000/p Umdrehungen pro Minute läuft. Da für eine Vielzahl
von Anwendungen deutlich niedrigere Drehzahlen erforderlich sind und da sich die
Drehzahl des konventionellen Reluktanzmotors durch Vergrößerung der Polzahl p nur
begrenzt reduzieren läßt, werden zur Drehzahlsenkung und/oder Drehmomenterhö
hung regelmäßig mechanische Getriebe und/oder elektrische Frequenzwandler einge
setzt. Diese zusätzlichen Funktionsgruppen erhöhen einerseits die Kosten zur Herstel
lung eines konventionellen Reluktanzmotors mit niedrigen Drehzahlen und beein
trächtigen andererseits den Wirkungsgrad.
Aus der DE 39 31 484 C2 ist ein Reluktanzmotor mit einem eine Drehstromständer
wicklung aufweisenden Ständer bekannt. Bei diesem bekannten Reluktanzmotor weist
der Läufer in einer der Polpaarzahl der Drehstromständerwicklung entsprechenden
Anzahl in Umfangsrichtung aneinander anschließenden Winkelbereichen gleichen
Umfangswinkels jeweils ein Paar von dem Ständer zugewandten Flußführungsberei
chen mit in Hauptrichtung des Drehfeldes unterschiedlichen Flußführungseigenschaf
ten auf. Eine Besonderheit stellt bei diesem bekannten Reluktanzmotor die Ausbildung
der Flußführungsbereiche mit in Hauptrichtung des Drehfeldes unterschiedlichen
Flußführungseigenschaften dar. Diese werden dadurch gebildet, daß die für jedes Pol
paar von Pol zu Pol verlaufenden Schichten aus abwechselnd weichmagnetischem und
nicht magnetisierbarem Material aufgebaut sind. Insbesondere sind die Schichten des
weichmagnetischen Materials aus in der jeweiligen Schichtebene nebeneinander ange
ordneten, die Pole eines Polpaares verbindenden Drahtstücken aufgebaut. Mit diesem
bekannten Reluktanzmotor ist eine von der Polzahl der Drehstromständerwicklung
unabhängige Untersetzung nicht möglich.
Eine Alternative zur Gewährleistung niedriger synchroner Drehzahlen stellt der eben
falls aus dem Stand der Technik (vgl. z. B. LUEGER, Lexikon der Technik, Band 14,
Lexikon der Feinwerktechnik, Seite 315) bekannte untersynchrone Reluktanzmotor
dar. Dieser untersynchrone Reluktanzmotor wird einphasig betrieben und weist an sei
nem Ständer in einer der Anzahl der Winkelbereiche auf dem Läufer entsprechenden
Anzahl von in Umfangsrichtung aneinander anschließenden Winkelbereichen gleichen
Umfangswinkels jeweils ein Paar von dem Läufer zugewandten Flußführungsberei
chen mit in Hauptrichtung des Drehfeldes unterschiedlichen Flußführungseigen
schaften auf. Auch bei dem untersynchronen Reluktanzmotor werden die Flußfüh
rungsbereiche unterschiedlicher Flußführungseigenschaften durch Ausfräsungen im
Ständer erzeugt. Wie bereits erwähnt, entspricht beim untersynchronen Reluktanzmo
tor die Anzahl der Winkelbereiche im Läufer der Anzahl der Winkelbereiche im Stän
der. Die Anzahl der Winkelbereiche pSL kann allerdings unabhängig von der Polzahl
der Ständerwicklung gewählt werden. Die Drehzahl des untersynchronen Reluktanz
motors beträgt 3000/pSL Umdrehungen pro Minute.
Der untersynchrone Reluktanzmotor ist nur sehr eingeschränkt einsetzbar, da er auf
die Synchron-Drehzahl angeworfen werden muß und dann lediglich ein synchrones,
mit doppelter Netzfrequenz von 0 bis zu einem Maximum pulsierendes Drehmoment
entwickelt. Entsprechend ist das Außertrittfallmoment des untersynchronen Reluk
tanzmotors sehr klein.
Neben dem konventionellen Reluktanzmotor und dem untersynchronen Reluktanzmo
tor ist aus dem Stand der Technik noch der elektronisch geschaltete Reluktanzmotor
bekannt (vgl. z. B. Encyclopaedia Britannica CD 97, "Energy Conversion", Re
luctance Motors"). Dieser elektronisch geschaltete Reluktanzmotor arbeitet, wie der
Name bereits sagt, mit einem elektronisch geschalteten Gleichstrom. Der elektronisch
geschaltete Gleichstrom durchflutet jeweils gleichzeitig zwei Spulenwicklungen auf im
Ständer gegenüberliegenden Flußführungsbereichen mit geringem magnetischen Wi
derstand, also ferromagnetischen Polen. Die Mittelebenen beider Spulenwicklungen
verlaufen also tangential zu dem blockförmigen Läufer. Die Anzahlen der Winkelbe
reiche im Läufer und im Ständer sind bei einem elektronisch geschalteten Reluktanz
motor unterschiedlich, um bei der Schaltung des Gleichstromes von einem Spulenpaar
auf ein anderes Spulenpaar ein am Läufer angreifendes Drehmoment zu erzeugen. Da
der Gleichstrom dieses Typs eines Reluktanzmotors elektronisch geschaltet ist, lassen
sich theoretisch sämtliche Drehzahlen für den Läufer verwirklichen, selbstverständlich
ist hierzu allerdings eine elektronische Steuereinheit notwendig. Problematisch ist bei
den elektronisch bekannten Reluktanzmotoren jedoch, daß nur relativ geringe
Drehmomente übertragen werden können, so daß ein zusätzliches Getriebe erforder
lich ist, um die gewünschten Antriebsdrehmomente zu erreichen. Außerdem tritt bei
diesen Motoren im unteren Drehzahlbereich häufig eine durch Drehmomentschwan
kungen bedingte Drehzahlschwankung auf, die durch eine aufwendige elektronische
Steuerung korrigiert werden muß.
Die deutsche Auslegeschrift DE 26 20 935 B2 offenbart einen Reluktanzmotor, dessen
Ständerspulen auf an der Luftspaltseite gezähnten Schenkelpolen angebracht und von
einer mehrphasigen Stromquelle gespeist sind. Bei diesem Reluktanzmotor unterschei
det sich die Zähnezahl des zahnradförmigen Läufers von der Zähnezahl des Stators.
Mit diesem bekannten Reluktanzmotor läßt sich eine Untersetzung der Drehzahl des
Läufers gegenüber dem magnetischen Drehfeld um einen sich im wesentlichen aus
der Anzahl der Zähne des Ständers einschl. der fiktiven Zähne zwischen den Schen
kelpolen ergebenden Faktor reduzieren. Problematisch ist bei diesem Reluktanzmotor,
daß sich aufgrund der Verwendung von Schenkelpolen das Wicklungskupfer nicht gut
ausnutzen läßt, woraus ein niedriges Drehmoment und auch ein schlechter Wirkungs
grad resultiert.
Aus der WO 90/02437 A1 ist weiter ein untersynchroner Reluktanzmotor bekannt, bei
welchem sich der Läufer nur in einer, durch die Form der Läuferpole und durch am
Ständer angeordnete Permanentmagnete vorgegebenen Drehrichtung drehen kann. Die
Anzahl von Flußführungsbereichen mit unterschiedlichen Flußführungseigenschaften
am Läufer stimmt mit der Anzahl von Flußführungsbereichen mit unterschiedlichen
Flußführungseigenschaften am Ständer überein und die Wicklungen des Ständers wer
den von einem geschalteten Gleichstrom durchströmt. Auch mit diesem bekannten
Reluktanzmotor lassen sich nur geringe Drehmomente aufbringen, wobei gleichzeitig
eine elektronische Ansteuerung für die Stromversorgung der Ständerwicklung erfor
derlich ist.
Schließlich zeigt die britische Patentschrift GB 1 107 266 einen Reluktanzmotor mit
einem Läufer, wobei der Läufer in einer vorgegebenen Anzahl von in Umfangsrich
tung aneinander anschließenden Winkelbereichen gleichen Umfangswinkels jeweils
ein Paar von dem Ständer zugewandten Flußführungsbereichen mit in Hauptrichtung
des Drehfeldes unterschiedlichen Flußführungseigenschaften aufweist. Zur Reduzie
rung des Trägheitsmomentes des Läufers ist dieser als Hohlzylinder ausgebildet, wo
bei innerhalb des Hohlzylinders als Rückschlußelement für den Magnetfluß ein
Vollzylinder aus ferromagnetischem Material angeordnet ist. Auch bei diesem be
kannten Reluktanzmotor ist eine Untersetzung der Umdrehungsgeschwindigkeit des
Läufers gegenüber der Umdrehungsgeschwindigkeit des Drehfeldes nicht möglich.
Ausgehend von dem zuvor erläuterten Stand der Technik liegt der Erfindung die Auf
gabe zugrunde, einen Reluktanzmotor zur Verfügung zu stellen, der insbesondere in
Bezug auf die Möglichkeiten der Untersetzung und des dynamischen Intrittfallens ver
bessert ist.
Erfindungsgemäß ist die zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe durch einen Re
luktanzmotor mit einem eine Drehstromständerwicklung aufweisenden Ständer zur
Erzeugung eines magnetischen Drehfeldes und einem vorwiegend aus ferromagneti
schem Material bestehenden, auf einer Welle angeordneten Läufer, wobei der Läufer
in einer vorgegebenen Anzahl von in Umfangsrichtung aneinander anschließenden
Winkelbereichen gleichen Umfangswinkels vorzugsweise jeweils mindestens ein Paar
von dem Ständer zugewandten Flußführungsbereichen mit in Hauptrichtung des Dreh
feldes unterschiedlichen Flußführungseigenschaften aufweist, wobei der Ständer in
einer vorgegebenen Anzahl von in Umfangsrichtung aneinander anschließenden Win
kelbereichen gleichen Umfangswinkels vorzugsweise jeweils mindestens ein Paar von
dem Läufer zugewandten Flußführungsbereichen mit in Hauptrichtung des Drehfeldes
unterschiedlichen Flußführungseigenschaften aufweist, und die Anzahl der Winkelbe
reiche auf dem Ständer sich von der Anzahl der Winkelbereiche auf dem Läufer um
ein ganzzahliges vielfaches der Polzahl - vorzugsweise der einfachen Polzahl - der
Drehstromständerwicklung unterscheidet, gelöst.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung eines Reluktanzmotors gewährleistet eine Unter
setzung der Drehzahl des Läufers gegenüber der Drehzahl des Drehfeldes bei gleich
zeitiger Erhöhung des Nennmomentes des Reluktanzmotors. Die synchrone Drehzahl
des gemäß der ersten Lehre der Erfindung ausgestalteten Reluktanzmotors ergibt sich
wie folgt:
mit
ms = synchrone Drehzahl in Umdrehungen pro Minute
f = Frequenz des Drehstroms
w1 = Anzahl der Winkelbereiche auf dem Ständer
w2 = Anzahl der Winkelbereiche auf dem Läufer
p = Polzahl des Drehstromständerwicklung.
ms = synchrone Drehzahl in Umdrehungen pro Minute
f = Frequenz des Drehstroms
w1 = Anzahl der Winkelbereiche auf dem Ständer
w2 = Anzahl der Winkelbereiche auf dem Läufer
p = Polzahl des Drehstromständerwicklung.
Der erfindungsgemaße Reluktanzmotor ermöglicht ohne weiteres Untersetzungen im
Bereich von 1 : 20 und mehr, bei Erhöhungen des Drehmoments beispielsweise um den
Faktor 3 bis 5. Der erfindungsgemäße Reluktanzmotor weist also die Eigenschaften
eines Getriebemotors auf, ohne daß ein Getriebe erforderlich ist. Er gestattet die
Übertragung großer Drehmomente bei kleiner Baugröße, arbeitet mit hohem Wir
kungsgrad und ist mit geringem fertigungstechnischen Aufwand herstellbar. Der erfin
dungsgemäße Reluktanzmotor weist gute Gleichlaufeigenschaften und im Stillstand,
bei einer Gleichstromdurchflutung der Ständerwicklung, ein hohes Haltemoment auf.
Mit dem erfindungsgemäßen Reluktanzmotor sind, wie bereits erwähnt, gegenüber
herkömmlichen Elektromotoren sehr hohe Drehmomente erreichbar, wobei das Mo
torgewicht vergleichsweise klein ist. Diese hohen Drehmomente sind dadurch mög
lich, daß der Motor Anordnungen mit insgesamt drei unterschiedlichen "Polzahlen"
aufweist, wobei eine große Anzahl der vorhandenen Magnetpole gleichzeitig im ma
gnetischen Eingriff der Magnetflußführung stehen. Somit kann in vielen Fällen auf ein
Untersetzungsgetriebe verzichtet werden, da die Motoren auch im Bereich kleiner
Drehzahlen sehr hohe Drehmomente liefern. Weitere wesentliche Vorteile der erfin
dungsgemäßen Reluktanzmotoren ergeben sich dadurch, daß sie im Vergleich zu her
kömmlichen Motoren sehr gute Rundlaufeigenschaften in Bereichen kleiner Drehzah
len aufweisen und keinen Schlupf, unabhängig von der Belastung und von Spannungs
schwankungen, haben. Der erfindungsgemäße Reluktanzmotor kann am Netz und
mittels handelsüblichen Frequenzumrichtern (auch ohne Rückführung) betrieben wer
den. Der Motorstrom verändert sich nur unwesentlich, wenn der Motor belastet oder
blockiert wird, so daß der Motor weder bei Überlast noch im Blockierfall zerstört
werden kann.
Sind die Flußführungsbereiche unterschiedlicher Flußführungseigenschaften abwech
selnd durch Luft und ferromagnetisches Material von Ständer und/oder Läufer gebil
det, d. h. bestehen die Flußführungsbereiche geringen magnetischen Widerstandes aus
"Zähnen" des ferromagnetischen Materials von Ständer und/oder Läufer und bestehen
die Flußführungsbereiche mit hohem magnetischen Widerstand aus den Luftspalten
zwischen der "Zähnen" von Ständer und/oder Läufer, so sind sowohl der fertigungs
technische Aufwand als auch die Kosten zur Herstellung der Flußführungsbereiche
unterschiedlicher Flußführungseigenschaften sehr gering.
Eine weitere Senkung des fertigungstechnischen Aufwandes ist dadurch gewährleistet,
daß für den Fall, daß die Flußführungsbereiche geringen magnetischen Widerstandes
aus ferromagnetischem Material des Ständers gebildet werden, die Anzahl der Win
kelbereiche des Ständers der Zahl der Nuten der Drehstromständerwicklung entspricht.
In diesem Fall können die Flußführungsbereiche geringen magnetischen Widerstandes
direkt als Verlängerung der zwischen den Nuten ohnehin vorhandenen Flußführungs
bereiche geringen magnetischen Widerstandes ausgebildet werden.
In der Praxis hat sich gezeigt, daß der erfindungsgemäße Reluktanzmotor besonders
gute Eigenschaften im Hinblick auf das Nennmoment und die Gleichlaufeigenschaften
aufweist, wenn die Drehstromständerwicklung 2- oder 4polig ausgeführt ist.
Weiter hat sich in der Praxis gezeigt, daß die Eigenschaften des erfindungsgemäßen
Reluktanzmotors im Hinblick auf das Nennmoment und die Gleichlaufeigenschaften
für den Fall verbessert sind, daß die Anzahl der Winkelbereiche auf dem Ständer und
dem Läufer deutlich - vorzugsweise mindestens um den Faktor 5 - größer ist als die
Polzahl der Drehstromständerwicklung.
Zur Vergrößerung des Nennmomentes ist weiter von Vorteil, wenn die Breiten der
Flußführungsbereiche unterschiedlicher Flußführungseigenschaften auf dem Bauteil
mit der höchsten Anzahl von Winkelbereichen im wesentlichen übereinstimmen und
gleichzeitig die Breiten der durch ferromagnetisches Material gebildeten Flußfüh
rungsbereiche auf den verbleibenden Bauteilen den Breiten auf dem Bauteil mit der
höchsten Anzahl von Winkelbereichen entspricht.
Weisen der Ständer und der Läufer jeweils mindestens eine weitere Lage von Fluß
führungsbereichspaaren mit in Hauptrichtung des Drehfeldes abwechselnd unter
schiedlichen Flußführungseigenschaften auf und folgen die Lagen von Ständer und
Läufer abwechselnd aufeinander, so ist eine deutliche Erhöhung des Nennmoments
des erfindungsgemäßen Reluktanzmotors gewährleistet. Dies läßt sich einfach dadurch
begründen, daß die magnetischen Kräfte bei der geschilderten Ausgestaltung des er
findungsgemäßen Reluktanzmotors an einer doppelten Anzahl von Flußführungsele
menten mit geringem magnetischem Widerstand angreifen.
Ein optimales Verhältnis zwischen Nennmoment und Materialaufwand für die Fuß
führungsbereiche erhält man, wenn einerseits gewährleistet ist, daß die aus ferroma
gnetischem Material bestehenden zwischen zwei weiteren Lagen des Läufers oder
Ständers liegenden Flußführungsbereiche einer Lage des Ständers oder Läufers in der
Hauptrichtung des Drehfeldes etwa so hoch wie breit sind und/oder andererseits ge
währleistet ist, daß die aus ferromagnetischem Material bestehenden in unmittelbarer
Nähe zu den Rückschlußelementen von Ständer oder Läufer angeordneten Flußfüh
rungsbereiche des Ständers oder Läufers in der Hauptrichtung des Drehfeldes etwa
halb so hoch wie breit sind.
Da die Kräfte, die bestrebt sind die magnetische Energie im Luftspalt des Reluktanz
motors kleinzuhalten, an den Flußführungsbereichen geringen magnetischen Wider
standes des Läufers angreifen, ist es bei gleicher Baugröße vorteilhaft, den Läufer als
Außenläufer auszubilden, da in diesem Fall die angreifenden Kräfte aufgrund der bes
seren Hebelverhältnisse ein höheres Moment aufbringen.
Alternativ zu der Ausgestaltung der Flußführungsbereiche unterschiedlicher Flußfüh
rungseigenschaften abwechselnd durch Luft und ferromagnetisches Material, ist es
möglich, die Flußführungsbereiche unterschiedlicher Flußführungseigenschaften durch
in Hauptrichtung des Drehfeldes entgegengesetzt gepolte, entweder am Ständer oder
am Läufer angeordnete Permanentmagnete zu bilden. Diese Ausgestaltung der Fluß
führungsbereiche erhöht bei ansonsten gleicher geometrischer Auslegung das Nenn
moment des erfindungsgemäßen Reluktanzmotors, verursacht jedoch gleichzeitig höhe
re Herstellungskosten.
Ein erfindungsgemäßer Reluktanzmotor, bei dem die Flußführungsbereiche unter
schiedlicher Flußführungseigenschaften entweder am Ständer oder am Läufer durch in
Hauptrichtung des Drehfeldes entgegengesetzt gepolte Permanentmagnete gebildet
sind, verhält sich im Hinblick auf sein Nennmoment und seine Gleichlaufeigenschaf
ten dann optimal, wenn die Differenz der Anzahl der Winkelbereiche auf dem Ständer
und dem Läufer einem ganzzahligen Vielfachen der Polpaarzahl - vorzugsweise der
einfachen Polpaarzahl - der Drehstromständerwicklung entspricht. Praktisch bedeutet
dies, daß sich ein erfindungsgemäß ausgestalteter
4poliger Reluktanzmotor, bei dem am Ständer oder am Läufer Permanentmagnete
angeordnet sind, dann optimal verhält, wenn die Differenz der Anzahl der Winkelbe
reiche auf dem Ständer und dem Läufer zwei ist. Mit dieser Differenz ist ein erfin
dungsgemäßer 4poliger Reluktanzmotor, bei welchem die Flußführungsbereiche un
terschiedlicher Flußführungseigenschaften auf dem Ständer und dem Läufer durch
Luft und ferromagnetisches Material gebildet sind, nicht funktionsfähig.
Ein erfindungsgemäßer Reluktanzmotor, bei dem die Flußführungsbereiche unter
schiedlicher Flußführungseigenschaften durch in Hauptrichtung des Drehfeldes entge
gengesetzt gepolte, entweder am Ständer oder am Läufer angeordnete Permanentma
gnete gebildet sind, verhält sich auch im Hinblick auf das optimale Verhältnis von
Nennmoment und Materialaufwand abweichend. Ein optimales Verhältnis zwischen
Nennmoment und Materialaufwand ist bei einem derart ausgestalteten Reluktanzmotor
dadurch gewährleistet, daß die aus ferromagnetischem Material bestehenden, in un
mittelbarer Nähe zu den Rückschlußelementen von Ständer oder Läufer angeordneten
Flußführungsbereiche, die Flußführungsbereiche bestehend aus in Hauptrichtung des
Drehfeldes entgegengesetzt gepolten Permanentmagneten am Läufer oder Ständer zu
geordnet sind, in Hauptrichtung des Drehfeldes etwa so hoch wie breit sind.
Die Untersetzungsverhältnisse, die sich mit der bislang beschriebenen einstufigen Un
tersetzung realisieren lassen, sind de facto dadurch nach oben begrenzt, daß sich be
liebig hohe Anzahlen von Winkelbereichen auf Ständer und Läufer zum einen ferti
gungstechnisch nicht ohne weiteres realisieren lassen und zum anderen im Hinblick
auf die Größe des Nennmomentes problematisch werden. Höhere Untersetzungsver
hältnisse werden demzufolge gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung da
durch zur Verfügung gestellt, daß zwischen Ständer und Läufer ein auf der Welle
schwimmend gelagerter Untersetzungsläufer angeordnet ist, daß der Untersetzungsläu
fer auf seiner dem Ständer zugewandten Fläche in einer vorgegebenen Anzahl von in
Umfangsrichtung aneinander anschließenden Winkelbereichen gleichen Umfangswin
kels vorzugsweise jeweils ein Paar von Flußführungsbereichen mit in Hauptrichtung
des Drehfeldes unterschiedlichen Flußführungseigenschaften aufweist, daß der Unter
setzungsläufer auf seiner dem Läufer zugewandten Fläche in einer vorgegebenen An
zahl von in Umfangsrichtung aneinander anschließenden Winkelbereichen gleichen
Umfangswinkels vorzugsweise jeweils ein Paar von Flußführungsbereichen mit in
Hauptrichtung des Drehfeldes unterschiedlichen Flußführungseigenschaften aufweist
und daß die Differenz der Anzahl der Winkelbereiche auf dem Ständer und der Anzahl
der Winkelbereiche auf der dem Ständer zugewandten Fläche des Untersetzungsläu
fers der Differenz der Anzahl der Winkelbereiche auf der dem Läufer zugewandten
Fläche des Untersetzungsläufers und der Anzahl der Winkelbereiche auf dem Läufer
und einem ganzzahligen Vielfachen der Polzahl - vorzugsweise der einfachen Polzahl -
der Drehstromständerwicklung entspricht. Durch den wie beschrieben ausgestalteten
Untersetzungsläufer ist gewährleistet, daß sich der Reluktanzmotor trotz hoher Fre
quenzen des Ständerstroms sehr langsam und gleichförmig dreht. Die beschriebene
Ausgestaltung gewährleistet weiter, daß der mit der Welle verbundene Läufer ein sehr
geringes wirksames Trägheitsmoment aufweist.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die oben hergeleitete und auf
gezeigte Aufgabe dadurch verbessert gelöst, daß der Läufer die Flußführungsbereiche
und Verbindungselemente zur Verbindung mit der Welle umfaßt und daß ein auf der
Welle schwimmend gelagerter Flußführungsläufer aus ferromagnetischem Material
zum Rückschluß der Feldlinien des Drehfeldes vorgesehen ist. Durch die nach dieser
Ausgestaltung vorgesehenen Trennung der Funktionen Drehmomentaufnahme und
Rückschluß der Feldlinien läßt sich das Trägheitsmoment des Läufers deutlich redu
zieren. Damit ist auch das dynamische Intrittfallen des Reluktanzmotors erleichtert. Im
stationären Betrieb nimmt der Flußführungsläufer dann eine Drehzahl in der Nähe der
synchronen Drehzahl des Läufers an, so daß die Wirbelstromverluste reduziert sind.
Da insbesondere als Innenläufer ausgebildete Läufer ein hohes Trägheitsmoment auf
weisen, ist die Erfindung dadurch vorteilhaft ausgestaltet, daß der Innenläufer als
Hohlzylinder ausgebildet ist und daß innerhalb des Innenläufers ein auf der Motor
welle schwimmend gelagerter, als Vollzylinder ausgebildeter Flußführungsläufer aus
ferromagnetischem Material vorgesehen ist.
Eine Verbesserung des asynchronen Anlaufens eines erfindungsgemäß ausgestalteten
Reluktanzmotors ist dadurch gewährleisten daß in den Ausnehmungen im ferroma
gnetischen Material zur Bildung der aus Luft bestehenden Flußführungsbereiche des
Läufers die Stäbe eines Dämpferkäfigs verlaufen. Durch die beschriebene Maßnahme
ergibt sich eine ähnliche Konstellation, wie sie für herkömmliche Käfigläufer von
Asynchronmotoren bekannt ist.
Zur Reduzierung von Wirbelstromverlusten sind die aus ferromagnetischem Material
bestehenden Flußführungsbereiche vorteilhafterweise aus gegeneinander isolierten
Elektroblechen aufgebaut.
Eine positive Beeinflussung des Betriebs- und Geräuschverhaltens des erfindungsge
mäßen Reluktanzmotors ist dadurch gewährleistet, daß die Flußführungsbereiche im
Ständer und/oder im Läufer in Drehrichtung geschrägt verlaufen. Durch diesen ge
schrägten Verlauf der Flußführungsbereiche ist ein gleichmäßigerer Verlauf des
Nennmomentes gewährleistet.
Speziell für den Fall, daß der erfindungsgemäße Reluktanzmotor eine kurze Baulänge
aufweisen soll, ist es vorteilhaft, wenn Ständer und Läufer einen axialen Luftspalt
einschließen, der Reluktanzmotor also als Scheibenläufer ausgeführt ist.
Schlußendlich erfährt der erfindungsgemäße Reluktanzmotor eine weitere vorteilhafte
Ausgestaltung dadurch, daß auf der Welle ein Geber oder Resolver angeordnet ist. Mit
Hilfe dieses Gebers oder Resolvers steuert eine Steuereinheit einen Frequenzumrichter
derart, daß das Außertrittfallen des erfindungsgemäßen Reluktanzmotors bei Belastung
verhindert wird, so daß sich im Ergebnis für den erfindungsgemäßen Reluktanzmotor
eine Kennlinie ähnlich der Kennlinie eines Gleichstrommotors ergibt.
Im einzelnen gibt es nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, den erfindungsgemäßen
Reluktanzmotor auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird einerseits auf die dem
Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche sowie andererseits auf die Be
schreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung
verwiesen. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1a, b ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Reluktanzmo
tors in einem Schnitt quer zur Wellenachse und einem Schnitt längs der
Wellenachse,
Fig. 2a, b ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Reluktanz
motors in einem Schnitt quer zur Wellenachse und einem Schnitt längs
der Wellenachse,
Fig. 3a, b ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Reluktanzmo
tors in einem Schnitt quer zur Wellenachse und einem Schnitt längs der
Wellenachse,
Fig. 4a, b ein viertes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Reluktanzmo
tors in einem Schnitt quer zur Wellenachse und einem Schnitt längs der
Wellenachse,
Fig. 5a, b ein fünftes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Reluktanzmo
tors in einem Schnitt quer zur Wellenachse und einem Schnitt längs der
Wellenachse,
Fig. 6a, b ein sechstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Reluktanz
motors in einem Schnitt quer zur Wellenachse und einem Schnitt längs
der Wellenachse,
Fig. 7a, b ein siebtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Reluktanzmo
tors in einem Schnitt quer zur Wellenachse und einem Schnitt längs der
Wellenachse,
Fig. 8 ein Ausführungsbeispiel eines Läufers eines erfindungsgemäßen Reluk
tanzmotors in einem Schnitt quer zur Wellenachse,
Fig. 9 vergrößert einen Abschnitt eines Flußführungsbereiches eines erfin
dungsgemäßen Reluktanzmotors,
Fig. 10 ein Ausführungsbeispiel eines Läufers eines erfindungsgemäßen Reluk
tanzmotors in einer perspektivischen Ansicht,
Fig. 11a, b ein achtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Reluktanzmotors in einem Schnitt quer zur Wellenachse und einem
Schnitt längs der Wellenachse,
Fig. 12a, b ein neuntes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Reluktanzmotors in einem Schnitt quer zur Wellenachse und einem
Schnitt längs der Wellenachse.
In Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Reluktanzmotors
dargestellt. Das dargestellte erste Ausführungsbeispiel weist einen eine Drehstrom
ständerwicklung aufweisenden Ständer 1 zur Erzeugung eines magnetischen Drehfel
des und einen aus ferromagnetischem Material bestehenden, auf einer Welle 2 ange
ordneten Läufer 3 auf. Bei der Drehstromständerwicklung des Ständers 1 handelt es
sich um eine 4polige Wicklung mit einer Lochzahl von q = 2, so daß im Ständer vie
rundzwanzig Nuten 4 zur Aufnahme der Drehstromständerwicklung vorgesehen sind.
Entsprechend erkennt man in Fig. 1a geschnitten die einzelnen Spulenwicklungen 5
der Drehstromständerwicklung. In Fig. 1b sind dem gegenüber nur die Wickelköpfe
6 der Drehstromständerwicklung im Schnitt dargestellt.
Aus Fig. 1b ist ersichtlich, daß die Welle 2 in dem mit dem Ständer 1 drehfest ver
bundenen Gehäuse 7 über Lager 8 drehbar gelagert ist.
Die Ausführung des in Fig. 1a dargestellten Läufers 3 entspricht prinzipiell, bis auf
die Anzahl der Winkelbereiche, der Ausführung der aus dem Stand der Technik be
kannten Läufer von konventionellen Reluktanzmotoren. Der Läufer 3 weist in
achtundzwanzig in Umfangsrichtung aneinander anschließenden Winkelbereichen 9
gleichen Umfangswinkel jeweils ein Paar von dem Ständer 1 zugewandten Flußfüh
rungsbereichen 10, 11 mit in Hauptrichtung der Drehfeldes unterschiedlichen Fluß
führungseigenschaften auf. Es soll an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, daß es
bei einem erfindungsgemäßen Reluktanzmotor vorteilhaft ist, wenn das ferromagneti
sche Material des Läufers 3 magnetisch möglichst weich ist, d. h. eine möglichst gerin
ge Koerzitivfeldstärke aufweist, da die Flußführungsbereiche 10 im Gegensatz zu den
Flußführungsbereichen konventioneller Reluktanzmotoren regelmäßig umgepolt wer
den. Eine hohe Koerzitivfeldstärke würde zu hohen Wirbelstromverlusten im Läufer 3
führen.
Erfindungsgemäß weist der Ständer 1 in vierundzwanzig in Umfangsrichtung aneinan
der anschließenden Winkelbereichen 12 gleichen Umfangswinkels, wie der Läufer 3,
jeweils ein Paar von dem Läufer 3 zugewandten Flußführungsbereichen 13, 14 mit in
Hauptrichtung des Drehfeldes unterschiedlichen Flußführungseigenschaften auf.
Die Flußführungsbereiche 10, 11 auf dem Läufer 3 erstrecken sich ebenso wie die
Flußführungsbereiche 13, 14 auf dem Ständer 1, wie in Fig. 1b angedeutet, über die
gesamte axiale Länge von Ständer 1 und Läufer 3.
Theoretisch ist es auch möglich, daß sich die Flußführungsbereiche 12, 13 auf dem
Ständer 1 und/oder die Flußführungsbereiche 10, 11 auf dem Läufer 3 nicht über die
gesamte axiale Länge von Ständer 1 und Läufer 3 erstrecken. Auch ist es theoretisch
denkbar, daß nicht sämtliche Winkelbereiche 9 des Läufers 3 oder Winkelbereiche 12
des Ständers 1 Paare von Flußführungsbereichen mit in Hauptrichtung des Drehfeldes
unterschiedlichen Flußführungseigenschaften aufweisen. Diese theoretisch möglichen
Änderungen gegenüber dem in Fig. 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Reluktanzmotors führen allerdings nur zu einer Verschlechterung
der Funktion.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Reluktanzmotors bestehen die Flußführungsbereiche 10, 13 geringen magnetischen
Widerstandes aus angestanztem ferromagnetischem Material des Ständers 1 und des
Läufers 3. Alternativ ist ebenfalls denkbar, daß insbesondere die Flußführungsbereiche
13 geringen magnetischen Widerstandes des Ständers 1 eingeklebt sind. Ein derartiges
Einkleben ermöglicht auch die Umrüstung bereits vorhandener Ständer zum Einsatz in
Verbindung mit einem erfindungsgemäßen Reluktanzmotor. Das Anstanzen der Fluß
führungsbereiche 13 mit geringem magnetischem Widerstand aus dem ferromagneti
schem Material des Ständers ist bei dem in Fig. 1 dargestellten ersten Ausführungsbei
spiel besonders praktikabel, da die Anzahl der Winkelbereiche 12 des Ständers 1 der
Zahl der Nuten 4 der Drehstromständerwicklung entspricht.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel ist sowohl die Anzahl der
Winkelbereiche 9, 12 auf Ständer 1 und Läufer 3 deutlich größer als die Polzahl der
Drehstromständerwicklung als auch die Breiten der Flußführungsbereiche 10, 11 auf
dem Läufer 3 als Bauteil mit der höchsten Anzahl von Winkelbereichen 9 im wesent
lichen übereinstimmen und die Breiten der durch ferromagnetisches Material gebilde
ten Flußführungsbereiche auf dem Ständer 1 als verbleibendes Bauteil den Breiten auf
dem Läufer 3 als Bauteil mit der höchsten Anzahl von Winkelbereichen 9 entsprechen.
Insofern ist das in Fig. 1 dargestellte erste Ausführungsbeispiel im Hinblick auf das
Nennmoment und die Gleichlaufeigenschaften optimal gestaltet. Die zuletzt beschrie
benen vorteilhaften Ausgestaltungen eines erfindungsgemäßen Reluktanzmotors wer
den von dem in Fig. 2 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel eines Reluktanzmo
tors nur unvollständig oder überhaupt nicht erfüllt. Trotzdem ist das in der Fig. 2 dar
gestellte zweite Ausführungsbeispiel ohne weiteres funktionstüchtig.
In Fig. 2 sind, wie in den folgenden Figuren, sämtliche Bauteile übereinstimmender
Funktion mit denselben Bezugszeichen wie in Fig. 1 bezeichnet.
Die Drehstromständerwicklung ist bei dem in Fig. 2 dargestellten zweiten Ausfüh
rungsbeispiel als 2polige Wicklung mit einer Lochzahl von q = 4 ausgeführt. Wie man
ohne weiteres erkennen kann, ist die Anzahl der Winkelbereiche 9 auf dem Läufer 3
gleich acht, während die Anzahl der Winkelbereiche 12 auf dem Ständer 1 gleich
sechs ist. Somit ergibt sich für das zweite Ausführungsbeispiel ein Untersetzungsver
hältnis von 1 : 4. Demgegenüber betrug das Untersetzungsverhältnis bei dem ersten
Ausführungsbeispiel 1 : 14.
Das in Fig. 2 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Re
luktanzmotors eignet sich besonders zum Umrüsten vorhandener Motoren, da die aus
ferrromagnetischem Material bestehenden Flußführungsbereiche 13 aufgrund ihrer
Größe besonders einfach in einen bestehenden Ständer 1 eingeklebt werden können.
Da sowohl in dem ersten Ausführungsbeispiel als auch in dem zweiten Ausführungs
beispiel die Anzahl der Winkelbereiche 9 auf dem Läufer 3 größer ist als die Anzahl
der Winkelbereiche 12 auf dem Ständer 1, drehen sich in beiden Fällen die Läufer 3 in
Richtung des magnetischen Drehfeldes. Für den umgekehrten Fall, also Anzahl der
Winkelbereiche 9 auf dem Läufer 3 geringer als Anzahl der Winkelbereiche 12 auf
dem Ständer 1 dreht sich der Läufer 3, wie z. B. bei dem in Fig. 3 dargestellten dritten
Ausführungsbeispiel, gegen die Drehrichtung des magnetischen Drehfeldes.
Die Drehstromständerwicklung des in Fig. 3 dargestellten dritten Ausführungsbeispiels
entspricht der Drehstromständerwicklung des in Fig. 1 dargestellten ersten Ausfüh
rungsbeispiels. Wie ohne weiteres ersichtlich, weist der Läufer 3 des dritten Ausfüh
rungsbeispiels zwanzig Winkelbereiche 9 auf, während der Ständer 1 des dritten Aus
führungsbeispiels vierundzwanzig Winkelbereiche 12 aufweist. Somit ergibt sich ein
Untersetzungsverhältnis von 1 : 10, wobei sich der Läufer 3 gegen die Richtung des
magnetischen Drehfeldes dreht.
Darüber hinaus weisen in dem in Fig. 3 dargestellten dritten Ausführungsbeispiel der
Ständer 1 und der Läufer 3 jeweils eine weitere Lage 15, 16 von Flaßführungsbereichs
paaren mit in Hauptrichtung des Drehfeldes abwechselnd unterschiedlichen Flußfüh
rungseigenschaften auf, wobei die Lagen abwechselnd aufeinander folgen. Bei dem in
Fig. 3 dargestellten dritten Ausführungsbeispiel liegen also in jedem Winkelbereich 12, 9
von Ständer 1 und Läufer 3 zwei Paare von Flußführungsbereichen mit in
Hauptrichtung des Drehfeldes unterschiedlichen Flußführungseigenschaften auf unter
schiedlichen Radien. Da somit die durch das aufgrund der zusätzlichen Luftspalte
zwar abgeschwächte Magnetfeld an den Flußführungsbereichen 10 des Läufers 3 aus
ferromagnetischem Material angreifenden Kräfte nahezu zweifach angreifen, erhöht
sich das Nennmoment des erfindungsgemäßen Reluktanzmotors durch die beschriebe
ne Maßnahme deutlich.
Eine denkbare Befestigung der Lage 15 des Ständers 1 an dem Gehäuse 7 ist in Fig.
3b dargestellt. In Fig. 3b ist ebenfalls eine denkbare Befestigung der Lage 16 des
Läufers 3 auf der Welle 2 dargestellt. Man erkennt in Fig. 1b schließlich auch, daß
sich die Lagen 15, 16 über die gesamte axiale Länge von Ständer 1 und Läufer 3 er
strecken.
Den praktischen Erfahrungen zum optimalen Verhältnis vom erzielten Drehmoment
zum Materialaufwand folgend, sind die aus ferromagnetischem Material bestehenden
Flußführungsbereiche 10, 13, die sich zwischen zwei weiteren Lagen des Ständers 1
oder des Läufers 3 befinden, in der Hauptrichtung des Drehfeldes etwa so hoch wie
breit. Hier werden die unmittelbar am Ständer 1 oder Läufer 3 angeordneten Flußfüh
rungsbereiche 10, 11, 13, 14 ebenfalls jeweils als Lagen bezeichnet. Für diese eben
falls aus ferromagnetischem Material bestehenden, in unmittelbarer Nähe zu den
Rückschlußelementen des Ständers 1 oder Läufers 3 angeordneten Flußführungsberei
che 13, 10 des Ständers 1 und Läufers 3 gilt bei dem in Fig. 3 dargestellten dritten
Ausführungsbeispiel, daß sie in der Hauptrichtung des Drehfeldes etwa halb so hoch
wie breit sind. Bei diesem Verhältnis gilt für die in unmittelbarer Nähe zu den Rück
schlußelementen von Ständer 1 oder Läufer 3 angeordneten Flußführungsbereiche 13,
10, daß das Verhältnis von Nennmoment zu Materialaufwand optimiert ist.
Aus der bereits geschilderten Tatsache, daß die magnetischen Kräfte an den aus fer
romagnetischem Material bestehenden Flußführungsbereichen angreifen, folgt, daß es
zur Maxiinierung des Nennmomentes zweckmäßig ist, den Läufer als Außenläufer
auszubilden. Ein viertes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Reluktanzmo
tors, bei dem der Läufer 3 als Außenläufer ausgebildet ist, ist in Fig. 4 dargestellt.
Bei dem in Fig. 4 dargestellten vierten Ausführungsbeispiel besteht der Ständer 1 aus
einem bekannten Innenständer mit einer 4poligen Drehstromständerwicklung mit ei
ner Lochzahl q = 2, wobei erfindungsgemäß zwischen den Nuten 4 aus ferromagneti
schem Material bestehende Flußführungsbereiche 13 vorgesehen sind. Darüber hinaus
weist der Ständer 1 zwei weitere Lagen 15, 17 von Flußführungsbereichspaaren auf.
Der Läufer 3 besteht in dem vierten Ausführungsbeispiel aus zwei Lagen 16, 18 von
Flußführungsbereichspaaren. In diesem vierten Ausführungsbeispiel weist also der
Läufer 3 keine Rückschlußelemente für das magnetische Drehfeld auf. Die Rückschlu
ßelemente werden nur von dem Ständer 1 gebildet. Entsprechend ist das Träg
heitsmoment des Läufers 3 reduziert, was das dynamische Intrittfallen des erfindungs
gemäßen Reluktanzmotors erleichtert.
Das Untersetzungsverhältnis des vierten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemä
ßen Reluktanzmotors beträgt 1 : 14 und stimmt somit mit dem Übersetzungsverhältnis
des ersten Ausführungsbeispiels überein. Dies resultiert aus den ebenfalls überein
stimmenden Anzahlen der Winkelbereiche 12, 9 in Ständer 1 und Läufer 3.
In Fig. 4b ist dargestellt, wie eine mögliche Befestigung des Läufers 3 auf der Welle 2
aussehen kann. Die Welle 2 ist dabei über zusätzliche Lager 19, 20 gegenüber dem
Ständer 1 drehbar gelagert.
Bei dem in Fig. 5 dargestellten fünften Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Reluktanzmotors bestehen nun die Flußführungsbereiche 13, 14 unterschiedlicher
Flußführungseigenschaften am Ständer 1 im Gegensatz zu den bislang beschriebenen
Ausführungsbeispielen aus in Hauptrichtung des Drehfeldes entgegengesetzt gepolten
Permanentmagneten. Die entgegengesetzte Polung der Permanentmagnete ist in Fig.
5a durch unterschiedliche Schraffierungen und in entgegengesetzte Richtung verlau
fende, die Feldlinienrichtung andeutende Pfeile, dargestellt.
Für einen derart ausgestalteten Reluktanzmotor gilt nun, daß die optimale Funktion
dann gewährleistet ist, wenn die Differenz der Anzahl der Winkelbereiche 12, 9 im
Ständer 1 und im Läufer 3 einem ganzzahligen Vielfachen der Polpaarzahl - vorzugs
weise der einfachen Polpaarzahl - der Drehstromständerwicklung entspricht. Bei dem
dargestellten fünften Ausführungsbeispiel weist der Ständer 1 eine 4polige Dreh
stromständerwicklung mit der Lochzahl q = 3 auf. Die Anzahl der Winkelbereiche 12
auf dem Ständer 1 beträgt neun, während die Anzahl der Winkelbereiche 9 auf dem
Läufer 3 insgesamt elf beträgt. Bei dem in Fig. 5 dargestellten fünften Ausführungs
beispiel handelt es sich also in Bezug auf die Differenz zwischen der Anzahl der Win
kelbereiche 12, 9 auf dem Ständer 1 und dem Läufer 3 um ein optimales Beispiel, da
die Differenz der einfachen Polpaarzahl, hier zwei, entspricht. Das Untersetzungsver
hältnis des in Fig. 5 dargestellten fünften Ausführungsbeispiels ergibt sich aus der an
gegebenen Formel zu 1 : 11.
In Fig. 5a ist deutlich erkennbar, daß die aus ferromagnetischem Material bestehen
den, in unmittelbarer Nähe zu den Rückschlußelementen des Läufers 3 angeordneten
Flußführungsbereiche 10 in Hauptrichtung des Drehfeldes etwa so hoch wie breit sind.
Es hat sich in der Praxis gezeigt, daß dieses Höhen/Breitenverhältnis für aus ferroma
gnetischem Material bestehende Flußführungsbereiche, die aus permanentmagneti
schem Material bestehenden Flußführungsbereichen gegenüberstehen, das optimale
Verhältnis von Nennmoment und Materialaufwand darstellt.
Die bei dem fünften Ausführungsbeispiel verwirklichte Ausbildung der Flußführungs
bereiche aus Permanentmagneten ist dahingehend vorteilhaft, daß sie bei gleichem
Ständerumfang ein höheres Nennmoment gewährleistet und gleichzeitig eine relativ
einfache Nachrüstung eines Ständers eines konventionellen Synchron- oder Asyn
chronmotors möglich ist.
Fig. 6 der Zeichnung zeigt ein sechstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Reluktanzmotors bei dem zwischen dem Ständer 1 und dem Läufer 3 ein auf der Welle
2 schwimmend gelagerter Untersetzungsläufer 21 angeordnet ist. Bei dem dargestell
ten Ausführungsbeispiel weist der Läufer 3 achtundzwanzig Winkelbereiche 9, der
Ständer 1 vierundzwanzig Winkelbereiche 12, die dem Ständer 1 zugewandte Fläche
des Untersetzungsläufers 21 achtundzwanzig Winkelbereiche 22 und die dem Läufer 3
zugewandte Fläche zweiunddreißig Winkelbereiche 23 auf. Somit stimmt die Diffe
renz der Anzahl der Winkelbereiche 12 auf dem Ständer 1 und der Anzahl der Win
kelbereiche 22 auf der dem Ständer 1 zugewandten Fläche des Untersetzungsläufers
21 mit der Differenz der Anzahl der Winkelbereiche 23 auf der dem Läufer 3 zuge
wandten Fläche des Untersetzungsläufers 21 und der Anzahl der Winkelbereiche 9 auf
dem Läufer 3 und der Polzahl der Drehstromständerwicklung überein.
Eine mögliche Ausführung der schwimmenden Lagerung des Untersetzungsläufers 21
auf der Welle 2 über zusätzliche Lager 24, 25 ist in Fig. 6b dargestellt. Auch die An
ordnung von zwei Untersetzungsläufern für extrem hohe Untersetznngsverhältnisse ist
machbar.
In Fig. 7 ist ein siebtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Reluktanzmo
tors dargestellt. Nach dieser Ausgestaltung umfaßt der als Innenläufer ausgebildete
Läufer 3 des dargestellten Ausführungsbeispiels die Flußführungsbereiche 10, 11 und
als Verbindungselement zur Verbindung mit der Welle 2 einen Zylindermantel 26.
Gleichzeitig ist auf der Welle 2 ein Flußführungsläufer 27 aus ferromagnetischem
Material zum Rückschluß der Feldlinien des magnetischen Drehfeldes vorgesehen.
Der Flußführungsläufer 27 ist entsprechend als Vollzylinder ausgebildet. Eine Mög
lichkeit für eine drehfeste Verbindung des als Hohlzylinder ausgebildeten Läufers 3
und einer schwimmenden Lagerung des Flußführungsläufers 27 auf der Welle 2 ist aus
Fig. 7b ersichtlich. Hierbei ist der Flußführungsläufer 27 über zusätzliche Lager 28,
29 auf der Welle 2 gelagert.
Die sonstige Ausgestaltung des in Fig. 7 dargestellten siebten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Reluktanzmotors entspricht im Hinblick auf die Drehstrom
ständerwicklung und die Anzahl der Winkelbereiche 12, 9 auf dem Ständer 1 und dem
Läufer 3 dem in Fig. 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel. Entsprechend ergibt
sich auch ein übereinstimmendes Untersetzungsverhältnis. Der Unterschied zwischen
dem in Fig. 7 dargestellten siebten Ausführungsbeispiel und dem in Fig. 1 dargestell
ten ersten erfindungsgemäß ausgestalteten Ausführungsbeispiel besteht somit aus
schließlich in dem reduzierten Trägheitsmoment des Läufers 3, welches das dynami
sche Intrittfallen des Läufers 3 verbessert.
Der in Fig. 8 gezeigte Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel eines Läufers 3 quer zur
Längsachse einer Welle 2 zeigt in seiner oberen Hälfte in den Ausnehmungen im fer
romagnetischen Material zur Bildung der aus Luft bestehenden Flußführungsbereiche
11 des Läufers 3 die Stäbe 30 eines hier am Läufer 3 angeordneten Dämpferkäfigs. In
der unteren Hälfte der Fig. 8 ist demgegenüber ein Kurzschlußring 31 dargestellt, der
üblicherweise jeweils an den axialen Enden eines Läufers 3 angeordnet ist und die
Stäbe 30 des Dämpferkäfigs kurzschließt. Da die Stäbe 30 des Dämpferkäfigs einen
erheblich höheren magnetischen Widerstand als die ferromagnetischen Flußführungs
bereiche 10 aufweisen, wird die Funktion eines erfindungsgemäßen Reluktanzmotors
beim synchronen Lauf durch die dargestellte Anordnung eines Dämpferkäfigs nur un
wesentlich beeinträchtigt.
In Fig. 9 ist losgelöst von einem konkreten Ausführungsbeispiel ein aus ferromagneti
schem Material bestehender Flußführungsbereich 10, 13 dargestellt, der aus gegen
einander isolierten Elektroblechen 32 aufgebaut ist. Um die Wirbelstromverluste zu
reduzieren, liegen die Berührungsebenen der Elektrobleche 32 in Hauptrichtung des
magnetischen Drehfeldes.
Ein Ausführungsbeispiel eines Läufers 3, bei dem die Flußführungsbereiche 10, 11 in
Drehrichtung geschrägt verlaufen, ist in Fig. 10 dargestellt.
In Fig. 11 ist ein achtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Reluktanzmo
tors dargestellt, bei dem der Ständer 1 und der Läufer 3 einen axialen Luftspalt ein
schließen. Es handelt sich bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel also um einen
sogenannten Scheibenläufer.
Bei dem in Fig. 11 dargestellten Scheibenläufer ist die Drehstromständerwicklung
4polig mit einer Lochzahl von q = 2 ausgeführt, wie aus der oberen Hälfte von Fig. 11a
ersichtlich ist. Aus dieser oberen Hälfte ist weiter ersichtlich, daß die Anzahl der Win
kelbereiche 12 auf dem Ständer 1 vierundzwanzig beträgt. Aus dem in der unteren
Hälfte der Fig. 11a dargestellten Teilansicht des Läufers 3 ist weiter ersichtlich, daß
die Anzahl der Winkelbereiche 9 auf dem Läufer 3 zwanzig beträgt. Entsprechend ist
das Untersetzungsverhältnis des in Fig. 11 dargestellten achten Ausführungsbeispiels
1 : 10.
Aus Fig. 11b ergibt sich, daß bei dem achten Ausführungsbeispiel eines erfindungs
gemäßen Reluktanzmotors der Läufer 3 aus insgesamt vier Lagen 16, 18, 33, 34 auf
gebaut ist. Entsprechend weist auch der Ständer 1, ohne die Drehstromständerwick
lung mitzuzählen, vier Lagen 15, 17, 35, 36 auf. Die Lagenanzahl und Anordnung des
achten Ausführungsbeispiels ist bis auf die symmetrische Verdopplung mit dem in Fig.
4 dargestellten vierten Ausführungsbeispiel vergleichbar.
Das in Fig. 12 dargestellte neunte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Re
luktanzmotors entspricht in seinem Aufbau zunächst vollständig dem in Fig. 3 darge
stellten dritten Ausführungsbeispiel. Das neunte Ausführungsbeispiel ist gegenüber
dem dritten Ausführungsbeispiel lediglich um einen zwischen der Welle 2 und dem
Gehäuse 7 angeordneten Geber oder Resolver 37 erweitert. Dieser Geber oder Resol
ver 37 ermöglicht die Ermittlung der Belastung des Reluktanzmotors aus der Phasen
verschiebung zwischen dem Läufer und dem magnetischen Drehfeld. Aus der be
kannten Belastung des Reluktanzmotors bestimmt dann eine nicht dargestellte Steuer
einheit die notwendige Frequenzänderung des Drehfeldes, die über einen ebenfalls
nicht dargestellten Frequenzumsetzer gewährleistet wird. Bei geeigneter Ansteuerung
ergibt sich somit eine einem Gleichstrommotor entsprechende Kennlinie des erfin
dungsgemäßen Reluktanzmotors gemäß der Erfindung.
Claims (21)
1. Reluktanzmotor mit einem eine Drehstromständerwicklung aufweisenden Ständer
(1) zur Erzeugung eines magnetischen Drehfeldes und einem vorwiegend aus ferro
magnetischem Material bestehenden, auf einer Welle (2) angeordneten Läufer (3),
wobei der Läufer (3) in einer vorgegebenen Anzahl von in Umfangsrichtung aneinan
der anschließenden Winkelbereichen (9) gleichen Umfangswinkels vorzugsweise je
weils mindestens ein Paar von dem Ständer (1) zugewandten Flußführungsbereichen
(10, 11) mit in Hauptrichtung des Drehfeldes unterschiedlichen Flußführungseigen
schaften aufweist, wobei der Ständer (1) in einer vorgegebenen Anzahl von in Um
fangsrichtung aneinander anschließenden Winkelbereichen (12) gleichen Umfangs
winkels vorzugsweise jeweils mindestens ein Paar von dem Läufer (3) zugewandten
Flußführungsbereichen (13, 14) mit in Hauptrichtung des Drehfeldes unterschiedlichen
Flußführungseigenschaften aufweist, und die Anzahl der Winkelbereiche (12) auf dem
Ständer (1) sich von der Anzahl der Winkelbereiche (9) auf dem Läufer (3) um ein
ganzzahliges Vielfaches der Polzahl - vorzugsweise der einfachen Polzahl - der Dreh
stromständerwicklung unterscheidet.
2. Reluktanzmotor nach Anspruch 1, wobei die Flußführungsbereiche (10, 11, 13, 14)
unterschiedlicher Flußführungseigenschaften abwechselnd durch Luft und ferroma
gnetisches Material von Ständer (1) und/oder Läufer (3) gebildet sind.
3. Reluktanzmotor nach Anspruch 2, wobei die Anzahl der Winkelbereiche (12) des
Ständers (1) der Zahl der Nuten (4) der Drehstromständerwicklung entspricht.
4. Reluktanzmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Drehstromständer
wicklung 2- oder 4polig ausgeführt ist.
5. Reluktanzmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Anzahl der Winkelbe
reiche (12, 9) auf dem Ständer (1) und dem Läufer (3) deutlich - vorzugsweise minde
stens um den Faktor 5 - größer ist als die Polzahl der Drehstromständerwicklung.
6. Reluktanzmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Breiten der Flußfüh
rungsbereiche (10, 11, 13, 14) unterschiedlicher Flußführungseigenschaften auf dem
Bauteil (1, 3) mit der höchsten Anzahl von Winkelbereichen (12, 9) im wesentlichen
übereinstimmen und die Breiten der durch ferromagnetisches Material gebildeten
Flußführungsbereiche (9, 12) auf den verbleibenden Bauteilen (3, 1) den Breiten auf
dem Bauteil (1, 3) mit der höchsten Anzahl von Winkelbereichen (12, 9) entspricht.
7. Reluktanzmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Ständer (1) und der
Läufer (3) jeweils mindestens eine weitere Lage (15, 16) von Flußführungsbereichs
paaren (13, 14, 10, 11) mit in Hauptrichtung des Drehfeldes abwechselnd unter
schiedlichen Flußführungseigenschaften aufweisen und daß die Lagen (15, 16) von
Ständer (1) und Läufer (3) abwechselnd aufeinander folgen.
8. Reluktanzmotor nach Anspruch 7, wobei die aus ferromagnetischem Material beste
henden zwischen zwei weiteren Lagen des Läufers (3) oder Ständers (1) liegenden
Flußführungsbereiche (10, 11, 13, 14) einer Lage (15, 16) des Ständers (1) oder Läu
fers (3) in der Hauptrichtung des Drehfeldes etwa so hoch wie breit sind.
9. Reluktanzmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die aus ferromagneti
schem Material bestehenden, in unmittelbarer Nähe zu den Rückschlußelementen von
Ständer (1) oder Läufer (3) angeordneten Flußführungsbereiche (13, 10) des Ständers
(1) und/oder des Läufers (3) in der Hauptrichtung des Drehfeldes etwa halb so hoch
wie breit sind.
10. Reluktanzmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Läufer (3) als Au
ßenläufer ausgebildet ist.
11. Reluktanzmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Flußführungsberei
che (10, 11, 13, 14) unterschiedlicher Flußführungseigenschaften durch in Hauptrich
tung des Drehfeldes entgegengesetzt gepolte, entweder am Ständer (1) oder am Läufer
(3) angeordnete Permanentmagnete gebildet sind.
12. Reluktanzmotor nach Anspruch 11, wobei die Differenz der Anzahl der Winkelbe
reiche (12, 9) auf dem Ständer (1) und auf dem Läufer (3) einem ganzzahligen Vielfa
chen der Polpaarzahl - vorzugsweise der einfachen Polpaarzahl - der Drehstromstän
derwicklung entspricht.
13. Reluktanzmotor nach Anspruch 11 oder 12, wobei die aus ferromagnetischem
Material bestehenden, in unmittelbarer Nähe zu den Rückschlußelementen von Ständer
(1) oder Läufer (3) angeordneten Flußführungsbereiche (10, 11), die Flußführungsbe
reiche (13, 14) bestehend aus in Hauptrichtung des Drehfeldes entgegengesetzt gepol
ten Permanentmagneten am Läufer (3) oder Ständer (1) zugeordnet sind, in
Hauptrichtung des Drehfeldes etwa so hoch wie breit sind.
14. Reluktanzmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei zwischen Ständer (1)
und Läufer (3) ein auf der Welle (2) schwimmend gelagerter Untersetzungsläufer (21)
angeordnet ist, der Untersetzungsläufer (21) auf seiner dem Ständer (1) zuge
wandten Fläche in einer vorgegebenen Anzahl von in Umfangsrichtung aneinander
anschließenden Winkelbereichen (22) gleichen Umfangswinkels vorzugsweise jeweils
ein Paar von Flußführungsbereichen mit in Hauptrichtung des Drehfeldes unterschied
lichen Flußführungseigenschaften aufweist, der Untersetzungsläufer (21) auf sei
ner dem Läufer (3) zugewandten Fläche in einer vorgegebenen Anzahl von in Um
fangsrichtung aneinander anschließenden Winkelbereichen (23) gleichen Umfangs
winkels vorzugsweise jeweils ein Paar von Flußführungsbereichen mit in Hauptrich
tung des Drehfeldes unterschiedlichen Flußführungseigenschaften aufweist und
die Differenz der Anzahl oder Winkelbereiche (12) auf dem Ständer (1) und der Anzahl
der Winkelbereiche (22) auf der dem Ständer (1) zugewandten Fläche des Unterset
zungsläufers (21) der Differenz der Anzahl der Winkelbereiche (23) auf der dem Läu
fer (3) zugewandten Fläche des Untersetzungsläufers (21) und der Anzahl der Winkel
bereiche (9) auf dem Läufer (3) und einem ganzzahligen Vielfachen der Polzahl - vor
zugsweise der einfachen Polzahl - der Drehstromständerwicklung entspricht.
15. Reluktanzmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei der Läufer (3) die
Flußführungsbereiche (10, 11) und Verbindungselemente zur Verbindung mit der
Welle (2) umfaßt und daß ein auf der Welle (2) schwimmend gelagerter Flußfüh
rungsläufer (27) aus ferromagnetischem Material zum Rückschluß der Feldlinien des
Drehfeldes vorgesehen ist.
16. Reluktanzmotor nach Anspruch 15, wobei der Läufer (3) als Innenläufer ausgebil
det ist, der Innenläufer als Hohlzylinder ausgebildet ist und innerhalb des In
nenläufers der auf der Motorwelle schwimmend gelagerte, als Vollzylinder ausgebil
dete Flußführungsläufer (27) aus ferromagnetischem Material vorgesehen ist.
17. Reluktanzmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 16, wobei in den Ausnehmungen
im ferromagnetischen Material zur Bildung der aus Luft bestehenden Flußführungsbe
reiche (11) des Läufers (3) die Stäbe (30) eines Dämpferkäfigs verlaufen.
18. Reluktanzmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 17, wobei die aus ferromagneti
schem Material bestehenden Flußführungsbereiche (10, 13) aus gegeneinander iso
lierten Elektroblechen (32) aufgebaut sind.
19. Reluktanzmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 18, wobei die Flußführungsberei
che (13, 14, 10, 11) im Ständer (1) und/oder im Läufer (3) in Drehrichtung geschrägt
verlaufen.
20. Reluktanzmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 19, wobei Ständer (1) und Läufer
(3) einen axialen Luftspalt einschließen.
21. Reluktanzmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 20, wobei auf der Welle (2) ein
Geber oder Resolver (37) angeordnet ist.
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