DE102005016257A1 - Reluktanzmotor - Google Patents
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Abstract
Ein Reluktanzmotor weist einen Ständer (2) und einen Läufer (4) auf. Der Ständer (2) besteht aus einem ferromagnetischen, aber nicht permanentmagnetischen Material und weist radial auf den Läufer (4) gerichtete Ständerzähne (6) auf. Je zwei tangential benachbarte Ständerzähne (6) bilden zwischen sich je eine Ständernut (7), in der jeweils ein Teil einer Ständerwicklung (8) angeordnet ist. Am Ständer (2) sind Permanentmagnete (10) angeordnet, von denen Permanentmagnetfelder ausgehen. Die Permanentmagnete (10) sind tangential im Bereich der Ständernuten (7) angeordnet und in Radialrichtung gleichsinnig magnetisiert. Ihnen sind Flussführungselemente (12) zugeordnet, mittels derer die von den Permanentmagneten (10) ausgehenden Permanentmagnetfelder derart in die Ständerzähne (6) umgelenkt werden, dass die Permanentmagnetfelder, bezogen auf die Tangentialposition, im Bereich der Ständerzähne (6) einerseits und im Bereich der Ständernuten (7) andererseits gegensinnig zueinander gerichtet sind.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen Reluktanzmotor mit einem Ständer und einem Läufer,
- – wobei der Ständer aus einem ferromagnetischen, aber nicht permanentmagnetischen Material besteht und radial auf den Läufer gerichtete Ständerzähne aufweist,
- – wobei je zwei tangential benachbarte Ständerzähne zwischen sich je eine Ständernut bilden, in der jeweils ein Teil einer Ständerwicklung angeordnet ist, und
- – wobei am Ständer Permanentmagnete angeordnet sind, von denen Permanentmagnetfelder ausgehen.
- Konventionelle Drehstrom-Synchronservomotoren arbeiten nach dem Prinzip, die Wicklung in den Ständer einzubringen, die Erregermagnete oder Erreger-Wicklungen in den Läufer. Die vom Ständer und Läufer erzeugten Magnetfelder wechselwirken miteinander und erzeugen so ein Drehmoment.
- Eine weitere Möglichkeit, einen Drehstrommotor zu bauen, besteht darin, eine konventionelle Drehstromwicklung im Ständer zu verwenden, zusätzlich in den Luftspalt zwischen Ständer und Läufer Permanentmagnete einzubringen und den Läufer als Reluktanzprofil auszubilden. Ein derartiger Motor ist beispielsweise in der
DE 197 43 380 C1 beschrieben. - Der aus dem Stand der Technik bekannte Motor bietet gegenüber dem konventionellen Motor auch bei geringen Drehzahlen ein hohes Drehmoment und auch einen guten kT-Wert.
- Das Einbringen der Permanentmagnete in den Luftspalt hat aber bauartbedingte Nachteile. Zum Einen ist der wirksame magnetische Luftspalt – im Gegensatz zum mechanisch vorhandenen Luftspalt – auf Grund der eingebrachten Permanentmagnete relativ groß. Dies bewirkt ein schwächeres auf den Läufer wirkendes Ständerfeld und somit eine schwächere Kopplung zwi schen antreibender Komponente (Ständer) und angetriebener Komponente (Läufer). Es ergibt sich also eine schlechtere Drehmomentausbeute im Vergleich zu einer ansonsten unverändert gebliebenen Maschine mit einem kleineren magnetischen Luftspalt.
- Ein weiterer Nachteil ist die große erforderliche Menge an Permanentmagnetmaterial, da Permanentmagnetmaterial relativ kostenintensiv ist.
- Die Magnete müssen auch relativ dick sein, um ein starkes kraftvermittelndes oder kraftübersetzendes Permanentmagnetfeld zu generieren. Die Erfordernis der großen Dicke läuft aber dem Bestreben entgegen, den wirksamen magnetischen Luftspalt zwischen Ständer und Läufer so klein wie möglich zu wählen.
- Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, den bekannten Reluktanzmotor derart zu modifizieren, dass trotz Beibehaltung der Permanentmagnete ein kleiner wirksamer magnetischer Luftspalt realisierbar ist.
- Die Aufgabe wird bei einem Reluktanzmotor der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
- – dass die Permanentmagnete tangential im Bereich der Ständernuten angeordnet sind,
- – dass die Permanentmagnete in Radialrichtung gleichsinnig magnetisiert sind und
- – dass den Permanentmagneten Flussführungselemente zugeordnet sind, mittels derer die von den Permanentmagneten ausgehenden Permanentmagnetfelder derart in die Ständerzähne umgelenkt werden, dass die Permanentmagnetfelder, bezogen auf die Tangentialposition, im Bereich der Ständerzähne einerseits und im Bereich der Ständernuten andererseits gegensinnig zueinander gerichtet sind.
- Die Ständerzähne weisen vom Läufer in Radialrichtung einen Zahnabstand auf, die Permanentmagnete einen Magnetabstand.
- Dadurch, dass der Magnetabstand mindestens so groß wie der Zahnabstand ist, kann der wirksame magnetische Luftspalt minimiert werden.
- Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Zeichnungen. Dabei zeigen in Prinzipdarstellung:
-
1 einen Schnitt durch einen Reluktanzmotor und -
2 ein erfindungsgemäßes Detail von1 . - Gemäß
1 weist ein Reluktanzmotor ein Gehäuse1 auf, in dem ein Stator2 angeordnet ist. Das Gehäuse1 besteht beispielsweise aus Stahl. Der Ständer2 besteht aus einem ferromagnetischen, aber nicht permanentmagnetischen Material. Beispielsweise kann er aus Eisenblechen aufgebaut sein. Weiterhin weist der Reluktanzmotor einen Rotor3 auf, an dem ein Läufer4 angeordnet ist. Der Rotor3 ist im Gehäuse1 derart gelagert, dass der Rotor3 und mit ihm der Läufer4 um eine Drehachse5 drehbar ist. - Gemäß
2 weist der Ständer2 Ständerzähne6 auf, die radial, also in Richtung auf die Drehachse5 zu bzw. von der Drehachse5 weg, auf den Läufer4 gerichtet sind. Je zwei tangential benachbarte Ständerzähne6 bilden zwischen sich je eine Ständernut7 . In den Ständernuten7 ist jeweils ein Teil einer Ständerwicklung8 angeordnet. - Die Ständerzähne
6 weisen in Radialrichtung vom Läufer4 einen Zahnabstand a auf. Dieser Zahnabstand a entspricht dem mechanisch vorhandenen und – im Gegensatz zu dem bekannten Reluktanzmotor – zugleich auch dem wirksamen magnetischen Luftspalt9 des Reluktanzmotors. - Gemäß
2 weist die Ständerwicklung8 in Radialrichtung vom Läufer4 einen Wicklungsabstand b auf, der größer als der Zahnabstand a ist. Die Ständerwicklung8 füllt somit die Ständernuten7 nicht aus. Daher ist es möglich in die Stän dernuten7 Permanentmagnete10 einzusetzen, von denen – trivialerweise – Permanentmagnetfelder ausgehen. Auf Grund des Einsetzens der Permanentmagnete10 in die Ständernuten7 sind somit die Permanentmagnete10 am Ständer2 angeordnet. Auf Grund dieses Umstands sind sie ferner tangential, also in Umfangsrichtung um die Drehachse5 herum gesehen, im Bereich der Ständernuten7 angeordnet. - Die Permanentmagnete
10 sind in Radialrichtung gleichsinnig magnetisiert. Dies ist in2 durch Pfeile11 angedeutet, die in Radialrichtung gesehen alle gleich gerichtet sind, z.B. alle nach radial außen. - Um dennoch Permanentmagnetfelder zu erzeugen, die in Tangentialrichtung gesehen vom Ort abhängig sind, sind den Permanentmagneten
10 Flussführungselemente12 zugeordnet. Mittels der Flussführungselemente12 werden die Permanentmagnetfelder in die Ständerzähne6 umgelenkt. Die Umlenkung ist dabei derart, dass die Permanentmagnetfelder im Bereich der Ständerzähne6 gegensinnig zu den Permanentfeldern im Bereich der Ständernuten7 gerichtet sind. Dies ist in2 für einen der Permanentmagnete10 durch Einzeichnen entsprechender magnetischer Feldlinien13 dargestellt. - Die Flussführungselemente
12 bestehen aus einem ferromagnetischen, nicht permanentmagnetischen Material. Das Material kann das gleiche sein, aus dem auch der Ständer2 besteht. - Die Permanentmagnete
10 weisen in Radialrichtung vom Läufer4 einen Magnetabstand c auf. Der Magnetabstand c ist vorzugsweise mindestens so groß wie der Zahnabstand a. - Mittels des erfindungsgemäßen Reluktanzmotors ist es somit möglich, dass der wirksame magnetische Luftspalt ebenso klein wie der mechanisch tatsächlich vorhandene Luftspalt
9 ist. Diese Abstandsverringerung kompensiert bzw. überkompensiert die Verringerung des magnetischen Flusses, die dadurch herrührt, dass die Permanentmagnete10 in Tangentialrichtung ge sehen voneinander beabstandet sind. Weiterhin wird gegenüber dem Reluktanzmotor des Standes der Technik nur die Hälfte an Magnetmaterial benötigt. Darüber hinaus ist die Montage der Permanentmagnete10 am Ständer2 und auch die gesamte Fertigung des Ständers2 vereinfacht. Insbesondere kann der Luftspalt9 dadurch, dass der Magnetabstand c mindestens so groß wie der Zahnabstand a ist, exakter gefertigt werden.
Claims (2)
- Reluktanzmotor mit einem Ständer (
2 ) und einem Läufer (4 ), – wobei der Ständer (2 ) aus einem ferromagnetischen, aber nicht permanentmagnetischen Material besteht und radial auf den Läufer (4 ) gerichtete Ständerzähne (6 ) aufweist, – wobei je zwei tangential benachbarte Ständerzähne (6 ) zwischen sich je eine Ständernut (7 ) bilden, in der jeweils ein Teil einer Ständerwicklung (8 ) angeordnet ist, und – wobei am Ständer (2 ) Permanentmagnete (10 ) angeordnet sind, von denen Permanentmagnetfelder ausgehen, dadurch gekennzeichnet, – dass die Permanentmagnete (10 ) tangential im Bereich der Ständernuten (7 ) angeordnet sind, – dass die Permanentmagnete (10 ) in Radialrichtung gleichsinnig magnetisiert sind und – dass den Permanentmagneten (10 ) Flussführungselemente (12 ) zugeordnet sind, mittels derer die von den Permanentmagneten (10 ) ausgehenden Permanentmagnetfelder derart in die Ständerzähne (6 ) umgelenkt werden, dass die Permanentmagnetfelder, bezogen auf die Tangentialposition, im Bereich der Ständerzähne (6 ) einerseits und im Bereich der Ständernuten (7 ) andererseits gegensinnig zueinander gerichtet sind. - Reluktanzmotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Radialrichtung die Ständerzähne (
6 ) vom Läufer (4 ) einen Zahnabstand (a) aufweisen, dass die Permanentmagnete (10 ) in Radialrichtung vom Läufer (4 ) einen Magnetabstand (c) aufweisen und dass der Magnetabstand (c) mindestens so groß wie der Zahnabstand (a) ist.
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