DE19741470A1 - Verfahren zur Verminderung des Benzolgehaltes einer Kohlenwasserstofffraktion - Google Patents
Verfahren zur Verminderung des Benzolgehaltes einer KohlenwasserstofffraktionInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verminderung des Ben
zolgehaltes von Kohlenwasserstofffraktionen. Es ist wichtig,
den Benzolgehalt von Erdölprodukten, insbesondere den von Ben
zinen zu vermindern. Obwohl das Benzol eine erhöhte Oktanzahl
besitzt, ist es doch eine toxische und flüchtige Verbindung.
So hat die amerikanische Agentur zum Schutz der Umwelt "EPA"
ein einfaches Modell reformulierten Benzins veröffentlicht,
das von den Raffinerien ab 1995 benutzt werden soll und das
u. a. die maximale Menge an Benzol in den Benzinen auf 1 Vol.-%
Flüssigkeit festlegt.
Das in den Benzinen vorhandene Benzol stammt aus dem nativen
Benzol, das im rohen Erdöl vorhanden ist, und aus dem synthe
tisierten Benzol während der verschiedenen Raffinierungsvor
gänge. Insbesondere schätzt man auf etwa 75% des in den Benzi
nen vorhandenen Gesamtbenzols den Anteil an Benzol, der durch
die Abströme des katalytischen Reformierens eingebracht wurde.
Um den Benzolgehalt der Benzine zu vermindern, greifen die
Raffinerien auf mehrere Strategien zurück, sie können:
- - die Charge der katalytischen Reformierung derart vorfrak tionieren, daß ein großer Teil des Benzols und seiner Vorläufer (Paraffine und Naphthene) am Kopf der Vorfrak tionierungskolonne eliminiert wird und am Boden ein C₇+-Schnitt erhalten wird, der an Benzol verarmt ist und das Reformieren speist; in diesem Fall jedoch sinkt die Aus beute der Reformierung an Wasserstoff;
- - die Arbeitsbedingungen des Reformierens modifizieren, indem man die strenge Durchführung der Behandlung vermin dert (dies vermindert jedoch die Oktanzahl der Benzine); oder auch
- - das Reformat derart nachfraktionieren, daß man am Kopf der Nachfraktionierungskolonne eine Fraktion erhält, die reich an Benzol ist, und am Boden einen C₇+-Schnitt, der den Benzolpool speist.
Das am Kopf der Vor- oder Nachfraktionierung gewonnene Benzol
kann entweder mit Hilfe eines Lösungsmittels extrahiert und
als petrochemische Basis verwendet werden oder durch Alkylie
rung oder durch Hydrierung und/oder Hydroisomerierung umgewan
delt und dann zum Benzinpool geleitet werden.
Diese unterschiedlichen Behandlungen werden aufgrund der Tat
sache des geringen Gehaltes der Abströme an Benzol benachtei
ligt, die man am Kopf der Kolonne der Vor- oder Nachfraktio
nierung erhält; eine Lösung, um einen konzentrierteren Abstrom
an Benzol zu erhalten, besteht darin, ein seitliches Abziehen
an der Kolonne der Vor- oder Nachfraktionierung durchzuführen,
vorzugsweise in der Höhe, wo die Benzolkonzentration ein Maxi
mum aufweist. Die Gehalte an Benzol bei diesem Abziehen gehen
aber über 10 bis 30% nicht hinaus; ein relativ hoher Durchsatz
ist notwendig, um an Benzol den Kopf und den Boden der Kolonne
in signifikanter Weise verarmen zu lassen.
Ziel der Erfindung ist insbesondere, diesen Nachteilen abzu
helfen; sie ist auf die Produktion von Benzin mit erhöhter
Oktanzahl und geringem Benzolgehalt gerichtet.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung wendet sich insbeson
dere an aromatische, naphthenische und paraffinische Kohlen
wasserstoffgemische, die eine Anzahl von Kohlenstoffatomen von
5 bis 10 aufweisen, die die Naphthas, die Reformierungsabströ
me oder die Dampfcrackungsabströme der Naphthas aufweisen. Es
verwendet eine Permeationstechnik, assoziiert zu einem Destil
lationsvorgang, beispielsweise der Vorfraktionierung oder der
Nachfraktionierung, wie oben erwähnt. Die betrachtete Destil
lation kann ebenfalls aus einer Stabilisierung der Reformie
rungsabströme bestehen.
In Erinnerung gerufen sei, daß die Permeation eine Trenntech
nik ist, welche den chemischen Potentialunterschied ausnutzt,
der für jeden Bestandteil zu beiden Seiten einer Membran be
steht. Der die Membran durchsetzende Strom wird mit "das Per
meat" und der Strom, der die Membran nicht durchsetzt, mit
"das Retentat" bezeichnet.
Es existieren unterschiedliche Permeationstechniken für die
Trennung von homogenen Gemischen wie die inverse Osmose, die
Dampfpermeation und die Perverdampfung.
Beim Verfahren nach der Erfindung wird die Permeationsstufe
gespeist durch einen Strom, der seitlich an einer Destilla
tionskolonne entnommen wurde, bei der es sich beispielsweise
um eine Kolonne der Vor- oder Nachfraktionierung oder eine
Stabilisierungskolonne handeln kann, vorzugsweise in einer
Zone dieser Kolonne, wo die flüssigen und/oder dampfförmigen
Ströme eine maximale Konzentration an Benzol haben oder sich
diesem Maximum nähern; erzeugt wird ein an Benzol angereicher
tes Permeat und ein Retentat, das an eben diesen Bestandteilen
verarmt ist, und wenigstens eine Fraktion des Retentats wird
zurück zu dieser Destillationskolonne geschickt.
Das an Benzol reiche Permeat kann, nachdem es so erhalten wur
de, auf sehr unterschiedliche Weise aufgewertet werden. Sein
Benzolgehalt kann 90 Massen-% entsprechend der Selektivität
gegenüber dem Benzol der verwendeten Membran und entsprechend
der Benzolkonzentration der Charge, die die Permeationsstufe
speist, erreichen.
Das Verfahren nach der Erfindung umfaßt die folgenden Stufen:
- a) Man speist eine Destillationskolonne wenigstens mit einem Kohlenwasserstoffgemisch, das Benzol und andere Kohlen wasserstoffe, beispielsweise mit 5 bis 10 Kohlenstoffato men, enthält, wobei diese Kolonne es ermöglicht, ein De stillat und einen Rückstand abzutrennen;
- b) an dieser Destillationskolonne zieht man seitlich an we nigstens einer Stelle einen an Benzol reicheren Strom als die Charge ab und
- c) man schickt diesen Strom zu wenigstens einer Permeations vorrichtung, die eine Membran umfaßt, die selektiv gegen über Benzol ist, wobei man ein an Benzol verarmtes Reten tat abtrennt, das man wenigstens z. T. zu dieser Kolonne an wenigstens einer Stelle hiervon schickt, und weiter ein an Benzol angereichertes Permeat.
Mit diesem Verfahren reduziert man im wesentlichen den Benzol
gehalt des Destillats und des Rückstands.
Das Verfahren nach der Erfindung wird genau mit Bezug auf
Fig. 1 beschrieben.
Das zu behandelnde Kohlenwasserstoffgemisch kann beispielswei
se 1 bis 10 Massen-% Benzol enthalten.
In der Stufe (a) gelangt die zu behandelnde Kohlenwasserstoff
charge über die Leitung 1 in die Destillationskolonne C1, die
im allgemeinen auf einen Druck von 1 bis 5 bar gebracht wird
und durch einen Kocher R derart erwärmt wird, daß die Boden
temperatur 150 bis 200°C beträgt. Die Kopftemperatur stellt
sich im allgemeinen auf etwa 50°C mit einem Rückflußgrad ein,
der im allgemeinen auf einen Wert von 0,5 bis 1 an Masse bezo
gen auf die Speisung der Kolonne fixiert ist.
Am Kopf der Kolonne 1 tritt über die Leitung 2 ein Dampfde
stillat aus, das beispielsweise durch Durchgang im Kondensator
E1 gekühlt und dann in den Ballon B1 über die Leitung 3 ge
schickt wird. Die flüssige kondensierte Phase wird aus dem
Ballon B1 über die Leitung 5 abgezogen. Ein Teil hiervon wird
im Rückstrom zum Kopf der Kolonne C1 über die Leitung 7 und
die Pumpe P1 geleitet. Die andere über die Leitung 6 abgezoge
ne Fraktion stellt das reine Destillat dar. Am Boden gewinnt
man einen Rückstand über die Leitung 11. In gewissen Fällen
ist es ebenfalls möglich, das reine Destillat in Dampfform
über die Leitung 4 zu gewinnen.
In der Stufe (b) zieht man an wenigstens einer Stelle der Ko
lonne C1 seitlich wenigstens eine flüssige dampfförmige oder
gemischte Phase ab. Das Abziehen wird bevorzugt auf einem Ni
veau der Kolonne vorgenommen, wo die Benzolkonzentration im
wesentlichen maximal ist.
Der Abzugsstrom stellt beispielsweise 30 bis 70% des Durchsat
zes der flüssigen Phase oder des Dampfes, das den Abzugsboden
speist, dar. Er stellt in etwa 20 bis 50% der die Kolonne
speisenden Charge dar. Die abgezogene Phase wird im allgemei
nen bei einer Temperatur von 60 bis 120°C in den Wärmeaustau
scher E2 und bei einem Druck derart geführt, daß sie wenig
stens teilweise flüssig bei der betrachteten Temperatur ist,
dann wird sie zur Permeationsstufe (c) über die Leitung 8 ge
leitet.
Wenn die in Stufe (b) abgezogene Phase eine flüssige Phase
ist, ist die eingesetzte Permeationstechnik insbesondere eine
Perverdampfung. Wenn im übrigen die in der Stufe (b) abgezoge
ne Phase eine Dampfphase oder eine gemischte Phase ist, ist
die eingesetzte Permeationstechnik insbesondere eine Dampfper
meation.
In der Permeationsvorrichtung der Stufe (c) verwendet man vor
zugsweise eine Membran, die beispielsweise eine Selektivität
des Benzols bezüglich den anderen Kohlenwasserstoffen von we
nigstens 6 aufweist und bis zu 15 oder mehr gehen kann.
Man kann verschiedene im Stand der Technik bekannte Membranen
verwenden. Im Stand der Technik sind zahlreiche Beispiele von
Membranen beschrieben, die auf die Trennung durch Permeation
von aliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffgemischen
ausgerichtet sind. So nennt die Patentschrift US-A-4 944 880
die Verwendung von Stoffen wie die chlorierten Polyurethane,
die Polyimide/Polyadipate, die Polyimide/Polysuccinate, um
Membranen zu realisieren, welche gute Eigenschaften hinsicht
lich Permeabilität und Selektivität, insbesondere für die
Trennung von Gemischen aus Toluol/n-Octan oder Isooctan haben.
Um eben diese Trennung durchzuführen, beschreiben die
US-A-4 997 906 und 5 019 666 jeweils Membranen, die ausgehend
von vernetzten Copolymeren von Polyesterdiolen und von Dianhy
driden realisiert sind, sowie Membranen, die aus vernetzten
Polycarbonaten hergestellt sind.
Andere Permeationsmembranen sind im Stand der Technik be
schrieben: beispielsweise Membranen aus Oxazolidon/Polyharn
stoff in der Patentschrift US-A-5 039 418 und verschiedene
Membranen aus Polyestern in den Patentschriften
US-A-4 976 868, 5 128 439 und 5 138 023.
Die Permeationsstufe erzeugt über die Leitung 9 ein an Benzol
verarmtes Retentat, das von der Pumpe P2 aufgenommen wird, um
zum Teil oder insgesamt zur seitlichen Speisung der Kolonne C1
an wenigstens einen Boden hiervon zurückgeschickt zu werden.
So kann es vorteilhaft sein, das Retentat auf zwei Böden (Ni
veaus) wieder einzuführen, und insbesondere auf einem Boden,
der sich oberhalb der Speisung dieser Kolonne befindet, und
auf einem Boden, der sich unterhalb hiervon befindet. Wenn
notwendig, kann das Retentat im Wärmeaustauscher E3 erwärmt
oder gekühlt werden, bevor es in die Kolonne wieder eingeführt
wird. Im übrigen ist es möglich, dieses Retentat in eine flüs
sige Phase und eine Dampfphase in einem Flash-Ballon zu tren
nen und getrennt, zum Teil oder insgesamt die eine oder andere
der beiden Phasen in diese Kolonne zurückzuleiten.
Die Permeationsstufe (c) erzeugt im übrigen über die Leitung
10 ein an Benzol angereichertes Dampfpermeat, dessen Zusammen
setzung von den Arbeitsbedingungen des Verfahrens abhängt. Das
aus der Permeationsstufe abgezogene Permeat wird bei niedrigem
Druck im Wärmeaustauscher E4 kondensiert, dann von der Pumpe
P3 aufgenommen, um gegen nachgeschaltete Behandlungen geleitet
zu werden, wie beispielsweise eine Lösungsmittelextraktion
oder eine Extraktionsdestillation, wenn man versucht, gerei
nigtes Benzol zu erhalten, das für spätere Verwendungen in der
Petrochemie bestimmt ist.
Die Bedingungen der Permeationsstufe sind im allgemeinen der
art eingestellt, daß der Gehalt an reinem, am Kopf der Kolonne
gewonnenen Destillats beispielsweise 3 Massen-% nicht über
schreitet und daß man im Permeat etwa 50% des ursprünglich in
der Speisung der Permationsmembran enthaltenen Benzols ge
winnt. Es ist möglich, die so gewonnene Menge an Benzol einzu
stellen, indem man die Arbeitsparameter des Verfahrens und
insbesondere die Abzugsmenge variieren läßt. Der Konzentra
tionsfaktor, definiert als Verhältnis zwischen der Konzentra
tion des Benzols im Permeat zur Konzentration des Benzols in
der Hauptspeisung der Fraktionierungskolonne liegt im allge
meinen zwischen 10 und 20.
Wie oben bereits angegeben, kann das obenbeschriebene Verfah
ren nach der Erfindung in Produktionsverfahren der Reformie
rungsbenzine in Höhe der Vorfraktionierung einer beispielswei
se aus einem Naphtha bestehenden Charge, der Nachfraktionie
rung der Abströme einer Reformierungseinheit oder der Stabili
sierung der Abstrome einer Reformierungseinheit bestehen.
Im ersten Fall ist die zu behandelnde Charge im allgemeinen
ein Naphtha, welches beispielsweise 1 bis 2% Benzol enthalten
kann. Der an Benzol verarmte Destillationsrückstand, der
hauptsächlich C₇+-Kohlenwasserstoffe enthält, kann dazu dienen,
die Reformierungseinheit zu speisen. Das Destillat, das selbst
auch an Benzol verarmt ist, kann einer späteren Hydroisomeri
sierungsbehandlung unterworfen werden.
Im zweiten Fall (Nachfraktionierung) kann das zu behandelnde
Reformat beispielsweise etwa 5% Benzol enthalten. Der Rück
stand ist stark an Benzol verarmt und kann zum Benzinpool ge
leitet werden. Das Destillat, das den Rest an Benzol enthält,
das nicht durch Permeation entnommen worden ist, kann nachfol
genden Behandlungen, beispielsweise einer Hydroisomerisierung,
ausgesetzt werden.
In beiden Fällen, wenn der Benzolgehalt des Destillats 3%
nicht überschreitet, kann es ohne vorherige Hydrierung isome
risiert werden.
Im dritten Fall, dem der Stabilisierung der Reformierungsab
ströme, gewinnt man am Boden der Stabilisierungskolonne einen
an Benzol verarmten Rückstand, der im allgemeinen zum Benzin
pool nach anderen eventuellen Behandlungen geleitet wird.
Die Vorteile des Verfahrens nach der Erfindung gegenüber den
konventionellen Techniken sind mehrfacher Art.
Dieses Verfahren ermöglicht es insbesondere, globale Betriebs
kosten zu reduzieren, die mit der Vergütung des gewonnenen
Benzols während der Vor- oder Nachfraktionierung oder der Sta
bilisierung durch Permeation zusammenhängen. Wenn man selbst
die zusätzlichen Kosten der Permeationseinheit berücksichtigt
(begrenzt auf die Verdampfungs- und Kondensationsenergie des
Permeats), werden die globalen Betriebskosten wegen der Erhö
hung der Konzentration des Benzols im zu behandelnden Abstrom
reduziert.
Wegen des geringeren Gehalts der leichten Fraktionen der Vor-
oder Nachfraktionierungen an Benzol wird es in der größten
Zahl der Fälle möglich, die Stufe der Hydrierung der leichten
Fraktion zu vermeiden (die am Destillationskopf in den Nach-
oder Vorfraktionierungen erzeugt werden), d. h. die vor der
Hydroisomerierung.
Möglich wird auch die Fraktionierung mit mehr Flexibilität und
somit die Möglichkeit einer Extraktion einer variablen Benzol
menge entsprechend den Anforderungen des Marktes, den Zwängen
der Vorschriften und/oder den Veränderungen des Benzolgehaltes
der Speisung.
Im übrigen kann das Verfahren nach der Erfindung leicht in
existierende Installationen eingepflanzt werden und in autono
mer Weise arbeiten.
Das Verfahren zur Reduzierung des Benzolgehalts der Vorfrak
tionierungs-, der Nachfraktionierungs- oder Stabilisationsab
strome, wie oben beschrieben, wobei eine Stufe der Permeation
an einem seitlich an der Vorfraktionierungskolonne, der Nach
fraktionierungskolonne und der Stabilisationskolonne abgezoge
nen Abstroms eingesetzt wird, erzeugt ein an Benzol angerei
chertes Permeat, das später behandelt werden kann, um noch
mehr durch bekannte Mittel, beispielsweise durch Extraktions
destillation, es anzureichern, wie mit Bezug auf Fig. 2 nach
stehend beschrieben werden wird.
In diesem Fall setzt man anschließend an die Stufen (a), (b)
und (c), so wie sie oben beschrieben wurden, eine Extraktions
destillationsstufe an, die durch das Permeat gespeist ist,
welches unter reduziertem Druck in der Stufe (c) extrahiert
und bei niedriger Temperatur im Wärmeaustauscher E4 konden
siert wurde. Es wird durch die Pumpe P3 aufgenommen und im
Wärmeaustauscher E5 verdampft.
Das Permeat wird über die Leitung 12 in die Kolonne C2 einge
führt, die bei einem Druck benachbart dem Atmosphärendruck
arbeitet.
In Kontakt des durch die Leitung 13 am Kopf der Kolonne einge
führten flüssigen Lösungsmittels verarmen die Dämpfe an Benzol
und an ihren schwereren Komponenten. Sie treten am Kopf durch
die Leitung 14 aus, und nach ihrer Gesamtkondensation bei etwa
70°C im Kondensator E6 und dem Ballon E2 werden sie über die
Leitung 15 abgeführt, wobei eine Fraktion des kondensierten
Destillats über die Pumpe P4 und die Leitung 16 an den Kopf
der Kolonne C2 als Rückfluß geleitet wird.
Die aus Lösungsmittel und schweren extrahierten Verbindungen
bestehende Flüssigkeit erwärmt sich allmählich im Ausmaß ihres
Absteigens in der Kolonne; sie wird bei etwa 180°C im Kocher
E7 gekocht und von einer Zirkulationspumpe P5 aufgenommen, um
über die Leitung 17 an den Kopf der Regenerationskolonne C3
des Lösungsmittels geführt zu werden, die bei einem Druck be
nachbart Atmosphärendruck arbeitet.
Das regenerierte Lösungsmittel wird bei etwa 230°C am Boden
der Kolonne C3 nach seinem Kochen im Wärmeaustauscher 8 rege
neriert und tritt über die Leitung 18 aus. Aufgenommen durch
die Pumpe P6 wird es durch Kühlung im Wärmeaustauscher E10 auf
eine Temperatur benachbart der Temperatur des Bodens gebracht,
auf dem es in die Kolonne C2 über die Leitung 13 eingeführt
wird.
Das gereinigte Benzol tritt am Kopf der Kolonne C3 über die
Leitung 19 aus. Nach totaler Kondensation im Kondensator E9
und dem Ballon B3 wird es über die Leitung 20 mit der ge
wünschten Reinheit gesammelt. Eine Fraktion des kondensierten
Destillats wird an den Kopf der Kolonne C3 über die Pumpe P7
und die Leitung 21 als Rückfluß zurückgeleitet.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Beschrieben
wird die Nachbehandlung des Abstroms einer Reformierungsein
heit zunächst ohne Verwirklichung der Permeationsstufe (Bei
spiel 1, Vergleichsbeispiel), dann mit einer Verwirklichung
einer solchen Stufe, im vorliegenden Fall einer Perverdamp
fungsstufe (Beispiel 2 der Erfindung). Im Beispiel 3 ist die
Behandlung des Permeats durch Extraktionsdestillation be
schrieben.
Die behandelte Charge ist ein Reformierungsabstrom mit der
folgenden Zusammensetzung:
- - 5,2 Gew.-% Benzol
- - 17,8 Gew.-% Toluol
- - 23,5 Gew.-% Xylole und Ethylbenzol.
Man speist mittels dieser Charge bei einem Durchsatz von
170 t/h eine Nachfraktionierungskolonne mit 58 theoretischen
Stufen in Höhe der 36. Stufe, vom Kondensator aus gerechnet.
Man gewinnt am Kopf der Kolonne ein Dampfdestillat, welches
vollständig bei 58°C kondensiert und welches partiell die Ko
lonne speist, wobei der Grad des Flüssigkeitsrückstroms bezo
gen auf die Speisung 0,7 Masse beträgt. Das am Kopf abgezogene
Destillat enthält 2,5% Benzol, das sind 10,6% des eingespei
sten Benzols.
Unter diesen Bedingungen hat bei Fehlen einer Permeationsein
heit der Boden der Kolonne, das sind praktisch 80% des Speise
durchsatzes, eine Benzolkonzentration von 5,9%.
Das Verfahren des Beispiels 1 oben wird wiederholt, indem man
eine Perverdampfungseinheit zufügt.
Hierzu zieht man auf der theoretischen Stufe (Boden) Nr. 20
27% der flüssigen, die Kolonne speisenden Phase ab. Die Kon
zentration der flüssigen Phase an Benzol an dieser Stufe er
reicht 22 Massen-%, was im wesentlichen der Maximalkonzentra
tion des Benzols in der Kolonne entspricht.
Dieser Abzug bei 107°C wird zu einer Perverdampfungseinheit
geschickt, die eine Membran von 3200 m² umfaßt, deren Benzolse
lektivität bezogen auf die aliphatischen Kohlenwasserstoffe
bei etwa 10 liegt. Diese Membran wurde ausgehend von einem
Polyimid und Polysuccinatgemisch gemäß der Beschreibung des
Beispiels 7 der US-Patentschrift A 4 944 880 synthetisiert.
Ein Anteil von 50% des im Abzug enthaltenen Benzols wird durch
Vorverdampfung im Permeat abgezogen, dessen Benzolkonzentra
tion sich auf 75 Massen-% einstellt.
Das nur 12,6% Benzol enthaltende Retentat wird in zwei Frak
tionen geteilt, eine, die die Kolonne in der Stufe 21 speist,
die andere, die die Kolonne in der Stufe 50 speist. Auf diese
Weise wird es möglich, indem man einen geringen Benzolgehalt
im Destillat (von 2,5 Massen-%) beibehält, einen Rückstand
beizubehalten, der nur 2,4% Benzol enthält.
Der Vorgang des Beispiels 2 oben wird wiederholt, indem man
eine Extraktionsdestillationseinheit hinzufügt.
Hierzu wird das hinter der Perverdampfungseinheit erhaltene
Permeat nach seiner Verdampfung im Austauscher E5 auf den
theoretischen Boden Nr. 20 einer Absorptionskolonne C2 einge
führt, die 30 theoretische Böden enthält, und wird auf dem
Boden Nr. 6 vermittels eines Lösungsmittels eingespeist, das
es ermöglicht, selektiv das Benzol sowie die schwereren Ver
bindungen zu extrahieren.
Das in diesem Beispiel verwendete Lösungsmittel ist n-Methyl
pyrrolidon (NMP). Das Lösungsmittelmassenverhältnis bezogen
auf die Speisung liegt bei 4. Das Lösungsmittel wird am Boden
der Kolonne nach seinem Kochen bei 180°C gewonnen, dann wird
es gepumpt und auf den theoretischen Boden Nr. 5 der Kolonne
C3, die 17 theoretische Böden enthält, geleitet, wo es regene
riert wird. Man erhält am Kopf der Kolonne nach der Kondensa
tion bei 86°C das Benzol mit 99,96 Massen-% Reinheit. Das Lö
sungsmittel wird bei 230°C am Boden der Kolonne C3 gekocht,
dann auf 80°C abgekühlt und zur Absorptionskolonne C2
recycliert.
Claims (14)
1. Verfahren zur Verminderung des Benzolgehalts eines Koh
lenwasserstoffgemisches, welches Benzol und andere Koh
lenwasserstoffe, beispielsweise mit 5 bis 10 Kohlenstoff
atomen enthält, dadurch gekennzeichnet, daß es die fol
genden Stufen umfaßt:
- a) Man speist eine Destillationskolonne wenigstens mit diesem Gemisch, wobei die Kolonne es ermöglicht, ein Destillat und einen Rückstand abzutrennen;
- b) man zieht von dieser Destillationskolonne seitlich an wenigstens einer Stelle einen an Benzol reicheren Strom als die Charge ab; und
- c) man schickt diesen Strom zu wenigstens einer Permea tionsvorrichtung, die eine gegenüber Benzol selekti ve Membran umfaßt, in der man ein an Benzol verarm tes Retentat, das man wenigstens zum Teil an wenig stens eine Stelle dieser Kolonne zurückschickt, so wie ein an Benzol angereichertes Permeat, abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das zu behandelnde Kohlenwasserstoffgemisch 1 bis 10 Mas
sen-% Benzol enthält.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß diese Destillationskolonne eine Vor
fraktionierungskolonne für Naphtha ist und daß ihr an
Benzol verarmter Rückstand zu einer katalytischen Refor
mierungseinheit geleitet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß diese Destillationskolonne eine Nach
fraktionierungskolonne der Abstrome einer katalytischen
Reformierungseinheit ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß diese Destillationskolonne eine Stabi
lisationskolonne ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der Stufe (a) die Destillationsko
lonne bei einem Druck von 1 bis 5 bar betrieben und auf
eine Bodentemperatur von 150 bis 200°C erwärmt wird, wo
bei die Kopftemperatur sich auf etwa 50°C einstellt, und
dies bei einem Rückflußgrad, der auf einen Wert von 0,5
bis 1 (Masse) bezogen auf die Speisung dieser Kolonne
festgelegt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der Stufe (b) das Abziehen auf einem
Niveau der Kolonne durchgeführt wird, wo die Benzolkon
zentration im wesentlichen maximal ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der Stufe (b) die abgezogene Phase
bei einer Temperatur von 60 bis 120°C und bei einem Druck
derart geführt wird, daß sie wenigstens teilweise flüssig
bei der betrachteten Temperatur ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der Stufe (b) der Abzugsstrom 20 bis
50% der Speisung der Kolonne ausmacht.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der Stufe (b) die abgezogene Phase
wenigstens eine flüssige Phase ist und daß die
Permeationsstufe der Stufe (c) eine Perverdampfung ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der Stufe (b) die abgezogene Phase
wenigstens eine Dampfphase oder eine gemischte Phase ist
und daß die Permeationsstufe der Stufe (c) eine Dampfper
meation ist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der Stufe (c) die Permeationsvor
richtung eine Membran verwendet, die eine Selektivität
des Benzols bezogen auf andere Bestandteile von wenig
stens 6 aufweist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die in der Permeationsstufe (c) verwen
dete Membran gebildet wird aus einem chlorierten Polyurethan,
einem Polyimid/Polyadipat, einem Polyimid/Poly
succinat, einem vernetzten Mischpolymer von Polyesterdiol
und von Dianhydrid oder eines vernetzten Polycarbonats.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß das am Austritt aus der Stufe (c) er
haltene Permeat einer Extraktionsdestillation ausgesetzt
wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR9611696A FR2753701B1 (fr) | 1996-09-24 | 1996-09-24 | Procede pour reduire la teneur en benzene d'une coupe d'hydrocarbures |
Publications (1)
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---|---|
DE19741470A1 true DE19741470A1 (de) | 1998-03-26 |
Family
ID=9496067
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
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DE (1) | DE19741470A1 (de) |
FR (1) | FR2753701B1 (de) |
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