DE19739966A1 - Drahtsäge und Verfahren zum Abtrennen von Formkörpern - Google Patents
Drahtsäge und Verfahren zum Abtrennen von FormkörpernInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine Drahtsäge und ein Verfahren
zum Abtrennen von Formkörpern von einem Werkstück.
Drahtsägen werden beispielsweise verwendet, um eine Vielzahl
von Halbleiterscheiben in einem Arbeitsgang von einem Kristall
abzutrennen. Derartige Drahtsägen besitzen ein Drahtgatter
("wire web"), das von einem Sägedraht gebildet wird, der um
zwei oder mehrere Drahtführungsrollen gewickelt ist. Der Säge
draht kann mit einem Schneidbelag belegt sein. Bei Verwendung
von Drahtsägen mit Sägedraht ohne fest gebundenem Schneidkorn
wird Schneidkorn in Form einer Suspension ("slurry") während
des Abtrennvorganges zugeführt. Beim Abtrennvorgang durch
dringt das Werkstück das Drahtgatter, in dem der Sägedraht in
Form parallel nebeneinander liegender Drahtabschnitte angeord
net ist. Die Durchdringung des Drahtgatters wird mit einer
Vorschubeinrichtung bewirkt, die das Werkstück gegen das
Drahtgatter oder das Drahtgatter gegen das Werkstück führt.
Die Dicke der abgetrennten Formkörper ist mit der Wahl des Ab
stands zwischen den parallel liegenden Drahtabschnitten fest
gelegt. Dieser Abstand ist zu kleinen Beträgen hin dadurch be
grenzt, daß der Sägedraht in Rillen läuft, die in die Draht
führungsrollen eingearbeitet sind. Die Rillen benötigen ver
gleichsweise viel Platz und können nicht beliebig eng neben
einander angeordnet werden, ohne daß ihre Drahtführungs-Eigen
schaften beeinträchtigt werden. Die Dicke von Halbleiterschei
ben sollte daher eine bestimmte Mindestdicke nicht unter
schreiten, obwohl dies, beispielsweise aus Gründen der Materi
alersparnis, sinnvoll sein könnte. Darüber hinaus können mit
den beschriebenen Drahtsägen in der Regel nur scheibenförmige
Formkörper hergestellt werden, die parallele Seitenflächen
besitzen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Drahtsäge be
reitzustellen, die ohne die genannten Einschränkungen verwen
det werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist eine Drahtsäge zum Abtrennen von
Formkörpern von einem Werkstück mit mindestens zwei Drahtgat
tern aus Sägedraht, die zum Abtrennen der Formkörper einge
setzt werden und die in einem Abstand h übereinander liegen
und zwischen Drahtführungsrollen gespannt sind, wobei die
Drahtgatter von einem oder mehreren parallel nebeneinander
liegenden Drahtabschnitten gebildet werden, die dadurch ge
kennzeichnet ist, daß kein Drahtabschnitt einen anderen in der
Draufsicht auf die mindestens zwei Drahtgatter deckungsgleich
abdeckt.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zum Abtrennen
von Formkörpern von einem Werkstück mit einer Drahtsäge mit
mindestens zwei Drahtgattern aus Sägedraht, die in einem Ab
stand h übereinander liegen und zwischen Drahtführungsrollen
gespannt sind, wobei die Drahtgatter von einem oder mehreren
parallel nebeneinander liegenden Drahtabschnitten gebildet
werden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Formkörper
durch den Eingriff von Drahtabschnitten der mindestens zwei
Drahtgatter in einem Arbeitsgang geformt werden.
Durch die vorliegende Erfindung können Kristalle aus Halblei
termaterial in vergleichsweise dünne Halbleiterscheiben ge
teilt werden. Es können aber auch davon abweichend geformte
Formkörper hergestellt werden, die auch aus einem anderem Ma
terial bestehen können. Bei der Wahl der Form der Formkörper
steht eine Vielzahl von Möglichkeiten offen.
Gemäß der Erfindung werden zwei oder mehrere Drahtgatter in
geringem Abstand übereinander gestapelt und gegebenenfalls vor
und während des Abtrennvorganges Bewegungen eines oder mehre
rer der Drahtgatter ermöglicht. In erster Linie sollen die
Drahtgatter Verschiebungen in Längsrichtung der Drahtführungs
rollen der Drahtgatter und Drehbewegungen ausführen können,
wobei sie während der Bewegungen vorzugsweise in den Ebenen
bleiben, in denen sie angeordnet sind. Darüber hinaus können
auch Kippbewegungen vorgesehen sein, in deren Folge die
Drahtabschnitte diese Ebenen ganz oder teilweise verlassen. Die
Drehung eines Drahtgatters kann durch Drehen der Drahtfüh
rungsrollen, die das Drahtgatter aufspannen, erreicht werden.
Eine Drehung von Drahtabschnitten um einen kleinen Drehwinkel
kann auch durch axiales Verschieben einer Drahtführungsrolle
erfolgen. Dementsprechend können die Drahtabschnitte eines
Drahtgatters auch gekippt werden, indem nur eine Drahtfüh
rungsrolle des Drahtgatters senkrecht zur Ebene des Drahtgat
ters verschoben wird.
Ein Drahtgatter besteht in der Regel aus mehreren parallel zu
einander liegenden Drahtabschnitten, die zwischen zwei Draht
führungsrollen gespannt sind und die Drahtführungsrollen in
Längsrichtung senkrecht schneiden. Darüber hinaus sind Draht
sägen mit Drahtgattern, die jeweils von nur einem einzigen
Drahtabschnitt gebildet werden, ebenfalls Gegenstand der
Erfindung.
Die Drahtabschnitte in den übereinander liegenden Drahtgattern
sind derartig angeordnet, daß höchstens nur ein Drahtabschnitt
eines Drahtgatters vollständig in einer Ebene liegt, die die
Ebenen der Drahtgatter senkrecht schneidet. Dies bedeutet, daß
die Drahtabschnitte verschiedener Drahtgatter in der Drauf
sicht auf die Drahtgatter entweder parallel zueinander liegen
oder in einem bestimmten Winkel aufeinander zulaufen oder sich
kreuzen. Ein Drahtabschnitt liegt jedoch nie deckungsgleich
über einem anderen. Das Werkstück wird beim Abtrennvorgang in
einem Arbeitsgang in die vorgesehenen Formkörper geteilt, wo
bei Drahtabschnitte der übereinanderliegenden Drahtgatter in
das Werkstück eingreifen.
Erfindungsgemäße Drahtsägen können ein oder mehrere Rollensy
steme umfassen, wobei ein Rollensystem aus zwei oder mehreren
Drahtführungsrollen besteht, um die ein Sägedraht gewickelt
ist.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von Figuren näher er
läutert. Fig. 1 zeigt schematisch eine bevorzugte
Ausführungsform einer Drahtsäge mit zwei Drahtgattern. Fig. 2
zeigt eine mögliche Anordnung der Drahtgatter in Draufsicht.
In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform der Drahtsäge dar
gestellt. Fig. 4 zeigt in Seitenansicht die Ausführungsform
einer Drahtsäge mit vier Drahtgattern, die in geringem Abstand
übereinander angeordnet sind. In den Fig. 5 bis 9 sind aus
gewählte Formkörper gezeigt, die mit Hilfe einer erfindungsge
mäßen Drahtsäge hergestellt werden können.
Die Drahtsäge gemäß Fig. 1 umfaßt zwei unabhängig voneinander
angetriebene Rollensysteme 1a und 1b mit je zwei drehbar gela
gerten Drahtführungsrollen 2a und 2b, um die jeweils ein Säge
draht gewickelt ist. Während des Betriebs der Drahtsäge wird
der um ein Rollensystem laufende Sägedraht von einer Vor
ratsspule 3a und 3b ab- und auf eine Aufnahmespule 4a und 4b
aufgewickelt. Dieser Vorgang wird unterstützt durch an sich
bekannte Einrichtungen 5 zur Drahtverlegung und Regelung der
Drahtspannung.
Statt der zwei Rollensysteme mit zwei Sägedrähten kann die ge
zeigte Drahtsäge auch nur mit einem Sägedraht betrieben wer
den. In diesem Fall werden jeweils nur eine Auf- und Abwickel
spule benötigt.
In jedem Rollensystem bildet der, zwischen zwei Drahtführungs
rollen gespannte Sägedraht, Drahtgatter in Form parallel ne
beneinander angeordneter Drahtabschnitte aus. Die Drahtab
schnitte eines Drahtgatters liegen in einer Ebene und sind
senkrecht zu den Längsachsen der Drahtführungsrollen ausge
richtet. Die dargestellte Drahtsäge weist vier Drahtgatter
auf. Die beiden Drahtgatter 6a und 6b, die verschiedenen Rol
lensystemen angehören, liegen in einem geringem Abstand h
übereinander. Zum Abtrennen von Halbleiterscheiben von einem
Kristall gilt vorzugsweise 0 mm < h ≦ dk, besonders bevorzugt
dk.3% < h ≦ dk, wobei dk der Durchmesser der Kristalls oder
die längste Erstreckung des Kristalls in Schneidrichtung ist.
Bei Verwendung von Sägedraht, der nicht mit gebundenem
Schneidkorn belegt ist, sind Verteilerleisten 7a und 7b vorge
sehen, durch die während des Abtrennvorganges eine Sägesuspen
sion zu den Drahtabschnitten der Drahtgatter 6a und 6b geführt
wird. Die Drahtgatter 6a und 6b sind in einer Ebene E, bezie
hungsweise E' angeordnet, wobei die Ebenen durch orthogonale
Achsenpaare x und y, beziehungsweise x' und y' aufgespannt
sind. Die Längsachsen der Drahtführungsrollen und der Drahtab
schnitte der Drahtgatter liegen auf oder parallel zu den je
weiligen Achsenpaaren.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform der Drahtsäge
kann das Drahtgatter 6b gedreht und das Drahtgatter 6a ver
schoben werden. Die Drehung des Drahtgatters erfolgt durch
Drehen der Drahtführungsrollen des Drahtgatters mit einer Dre
heinrichtung 9. Eine Drehung um einen kleinen Drehwinkel kann
auch durch axiales Verschieben einer Drahtführungsrolle erfol
gen. Eine Verschiebung des Drahtgatters 6a um eine Versatz
strecke in y-Richtung wird durch axiales Verschieben der
Drahtführungsrollen des Drahtgatters mit einer Verschiebeein
richtung 10 bewirkt. Das Drehen und Verschieben der Drahtgat
ter vor und während des Abtrennens von Formkörpern von einem
Werkstück wird mit Hilfe einer Steuerungseinrichtung 11, die
auch die Bewegungen einer Vorschubeinrichtung 12 kontrolliert,
nach einem vorgegebenem Programm automatisch gesteuert.
Die Laufrichtungen der Drahtabschnitte in den Drahtgattern 6a
und 6b hängen vom Drehsinn der rotierenden Drahtführungsrollen
ab und können gleichgerichtet oder entgegengesetzt sein. Ins
besondere zur Herstellung von Halbleiterscheiben sind entge
gengesetzte Laufrichtungen bevorzugt, weil sie für eine
gleichmäßige Verteilung der Sägesuspension sorgen. Dies wirkt
sich günstig auf die angestrebte Parallelität der Seiten der
Halbleiterscheiben aus.
In Fig. 2 ist das Drahtgatter 6b um einen Winkel 0° < α < 90°
gedreht gezeigt. Als Maß für die Drehung wird ein Drehwinkel α
angegeben. Falls α = 0° ist, sind die Drahtabschnitte der
beiden Drahtgatter in der Draufsicht auf die Drahtgatter par
allel zueinander angeordnet. Wenn α = 90° ist, kreuzen sich
die Drahtabschnitte der Drahtgatter im rechten Winkel. Benach
barte Drahtabschnitte 8a, beziehungsweise 8b in den Drahtgat
tern 6a und 6b sind mit einem Abstand d, beziehungsweise d'
voneinander beabstandet.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 3 dar
gestellt. Die gezeigte Drahtsäge umfaßt ein Rollensystem 13
mit Drahtführungsrollen 14, die zwei übereinander liegende
Drahtgatter 15a und 15b aufspannen. Darüber hinaus sind zwei
weitere, axial verschiebbare Drahtführungsrollen 16 vorgese
hen, durch die der Abstand zwischen den Drahtgattern 15a und
15b verringert und das Drahtgatter 15b in Längsrichtung dieser
Drahtführungsrollen verschoben werden kann. Es kann auch ein
weiteres Paar von Drahtführungsrollen vorgesehen sein, das in
entsprechender Weise auf das Drahtgatter 15a einwirkt und die
Drahtführungsrollen 16 gegebenenfalls ersetzt. Eine Drehung
eines Drahtgatters um einen kleinen Drehwinkel ist durch axia
les Verschieben einer der Drahtführungsrollen 16 möglich. Die
dargestellte Drahtsäge eignet sich insbesondere zum Abtrennen
dünner Halbleiterscheiben von einem Kristall. Von besonderem
Vorteil ist, daß vor dem Abtrennen der Halbleiterscheiben eine
bestimmte Scheibendicke durch axiales Verschieben der Draht
führungsrollen 16 eingestellt werden kann, ohne daß ein zeit
aufwendiger Wechsel von Drahtführungsrollen notwendig ist. Allerdings
muß in Kauf genommen werden, daß beim Abtrennvorgang
zwei Sorten von Halbleiterscheiben entstehen können, die sich
in der Scheibendicke unterscheiden.
Die Erfindung ist nicht auf Drahtsägen mit zwei, in geringem
Abstand übereinander liegenden Drahtgattern beschränkt. Es
können auch mehrere, vorzugsweise zwei bis vier Drahtgatter
übereinander angeordnet sein, wobei jedes der Drahtgatter vor
und während eines Abtrennvorganges in der beschriebenen Weise
bewegt werden kann.
In Fig. 4 ist eine Ausführungsform mit vier übereinander lie
genden Drahtgattern 17a, 17b, 17c und 17d dargestellt. Jedem
der Drahtgatter ist ein eigenes Rollensystem mit drei, bezie
hungsweise zwei Drahtführungsrollen 18 zugeordnet. In der
Draufsicht auf die Drahtgatter liegt kein Drahtabschnitt eines
Drahtgatters deckungsgleich über einem Drahtabschnitt eines
anderen Drahtgatters. Ein Werkstück W wird nacheinander durch
jedes der Drahtgatter hindurchgeführt. Auf beiden Seiten des
Stapels von Drahtgattern sind Verteilerleisten 19 angeordnet,
durch die eine Sägesuspension zugeführt wird, mit der die
Drahtabschnitte der Drahtgatter benetzt werden.
Die Erfindung ermöglicht die Herstellung von Formkörpern, wo
bei eine nahezu unbegrenzte Formenvielfalt zur Auswahl steht.
Die Form der Formkörper wird wesentlich beeinflußt durch die
räumliche rage der Drahtgatter vor dem Abtrennvorgang und von
den Bewegungen, die die Drahtgatter während des Abtrennvorgan
ges ausführen. Darüber hinaus ist auch die Form des Werkstüc
kes zu beachten, wenn nicht sämtliche Konturen des Werkstückes
durch Einwirkung des Sägedrahtes verändert werden. Ist ein
Versatzwinkel α < 0° eingestellt, kann man bei Draufsicht auf
die Drahtgatter erkennen, daß die sich kreuzenden Drahtab
schnitte in Abhängigkeit des eingestellten Versatzwinkels rau
tenförmige bis rechteckige Muster bilden. Deckt die Grundflä
che des Werkstücks beim Abtrennvorgang ein solches Muster
vollständig ab, entsteht durch Einwirkung der Drahtabschnitte,
die das Muster ausbilden ein Formkörper mit einem Querschnitt,
der diesem Muster entspricht (dabei ist vorausgesetzt, daß die
Drahtgatter während des Abtrennvorganges nicht bewegt werden).
Deckt das Werkstück ein Muster nicht vollständig ab, bleiben
Teile der Kontur des Werkstückes erhalten. Dies kann bei
spielsweise genutzt werden, um Formkörper mit keilförmigem
Querschnitt herzustellen.
Die Herstellung einiger ausgewählter Formkörper ist nachfol
gend an Hand von Figuren näher beschrieben, wobei zur Herstel
lung der Formkörper eine Drahtsäge eingesetzt wird, die zwei
erfindungsgemäß angeordnete Drahtgatter aufweist. Die getrof
fene Auswahl ist jedoch nicht im Sinne einer Beschränkung zu
verstehen.
Besonders dünne Halbleiterscheiben mit ebenen und parallelen
Seiten können von einem zylinderförmigen Werkstück, beispiels
weise einem Einkristall abgetrennt werden. Das Werkstück W wird,
wie in Fig. 1 dargestellt, mit Hilfe der Vorschubein
richtung 12 gegen die Drahtgatter 6a und 6b geführt. Wie in
Fig. 5 gezeigt ist, werden dünne Halbleiterscheiben 20 erhal
ten, wenn der Drahtabstand in den Drahtgattern gleich ist
(d=d'), die Drahtgatter nicht gegeneinander gedreht sind (α = 0°),
die Versatzstrecke gleich dem halben Drahtabstand ist und
dieser Zustand während des Abtrennvorganges beibehalten wird.
Werden die Drahtgatter 6a und 6b einer Drahtsäge gemäß Fig. 1
während des Abtrennvorganges in Längsrichtung der Drahtfüh
rungsrollen 2a und 2b verschoben, können dünne Scheiben 21 mit
parallelen und gekrümmten Seiten erhalten werden (Fig. 6).
Wird während des Abtrennvorganges nur ein Drahtgatter verscho
ben, beispielsweise das Drahtgatter 6a einer Drahtsäge gemäß
Fig. 1 oder das Drahtgatter 15b einer Drahtsäge gemäß Fig.
3, entstehen dünne Scheiben, mit zwei unterschiedlichen Sei
ten, beispielsweise Scheiben 22 mit Seiten mit ebenem und wel
ligem Profil (Fig. 7).
Wie in Fig. 8 gezeigt ist, sind auch Formkörper mit keilför
migem Querschnitt zugänglich. Sie entstehen, wenn ein spitzer
Versatzwinkel α eingestellt und während des Abtrennvorganges
beibehalten wird, und das Werkstück keilförmige Ausschnitte
der Muster abdeckt, die in der Draufsicht auf die Drahtgatter
zu sehen sind. Werden zusätzlich die Drahtführungsrollen eines
Drahtgatters während des Abtrennvorganges axial verschoben,
entstehen die dargestellten keilförmigen Formkörper 23 mit
ebenen und gewölbten Seiten.
Ein weiteres Anwendungsbeispiel betrifft die in Fig. 9 ge
zeigte Herstellung dünner Plättchen 24, insbesondere recht
eckiger oder quadratischer Substrate, die elektronische Bauele
mente tragen. Sie werden üblicherweise mit einer Säge mit Au
ßentrennblättern ("dicing saw") von einer Substratscheibe 25
abgetrennt. Durch die Erfindung gelingt das Abtrennen der
Plättchen in einem Arbeitsgang. Die Dicke der Substratscheibe
kann gegebenenfalls erhöht werden, indem die Substratscheibe
vorübergehend auf eine Unterlage 26 geklebt wird, in die die
Drahtabschnitte der Drahtgatter eindringen können. Zur Her
stellung der Plättchen wird eine Drahtsäge eingesetzt, bei der
ein Drahtgatter um α = 90° gedreht ist.
Claims (8)
1. Drahtsäge zum Abtrennen von Formkörpern von einem Werkstück
mit mindestens zwei Drahtgattern aus Sägedraht, die zum Ab
trennen der Formkörper eingesetzt werden und die in einem Ab
stand h übereinander liegen und zwischen Drahtführungsrollen
gespannt sind, wobei die Drahtgatter von einem oder mehreren
parallel nebeneinander liegenden Drahtabschnitten gebildet
werden, dadurch gekennzeichnet, daß kein Drahtabschnitt einen
anderen in der Draufsicht auf die mindestens zwei Drahtgatter
deckungsgleich abdeckt.
2. Drahtsäge nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Steue
rungseinrichtung, die die Drahtgatter während des Abtrennens
der Formkörper in vorbestimmter Weise in den Ebenen, in denen
die Drahtgatter angeordnet sind, drehen und verschieben kann.
3. Drahtsäge nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Drahtführungsrollen der Drahtgatter unter
schiedlichen Rollensystemen angehören, und in jedem Rollensy
stem ein eigener Sägedraht eingesetzt ist.
4. Drahtsäge nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Drahtführungsrollen der Drahtgatter einem
Rollensystem angehören, in dem ein Sägedraht eingesetzt ist.
5. Verfahren zum Abtrennen von Formkörpern von einem Werkstück
mit einer Drahtsäge mit mindestens zwei Drahtgattern aus Säge
draht, die in einem Abstand h übereinander liegen und zwischen
Drahtführungsrollen gespannt sind, wobei die Drahtgatter von
einem oder mehreren parallel nebeneinander liegenden Draht ab
schnitten gebildet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die
Formkörper durch den Eingriff von Drahtabschnitten der minde
stens zwei Drahtgatter in einem Arbeitsgang geformt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drahtgatter vor dem Abtrennen der Formkörper in eine
bestimmte, relative räumliche Lage zueinander gebracht werden,
wobei ein Drehen und Verschieben möglich ist.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß eines der Drahtgatter während des Abtrennens von
Formkörpern um einen Versatzwinkel α gedreht wird, wobei die
Drehung in der Ebene erfolgt, in der das Drahtgatter angeord
net ist.
8. Verfahren nach Anspruch 5 oder Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß eines der Drahtgatter während des Abtrennens von
Formkörpern in Längsrichtung der Drahtführungsrollen des
Drahtgatters verschoben wird, wobei die Verschiebung in der
Ebene erfolgt, in der das Drahtgatter angeordnet ist.
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