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Gegenstand der Erfindung ist ein
Verfahren zur Herstellung einer Halbleiterscheibe, umfassend das
Abtrennen der Halbleiterscheibe von einem Einkristall und eine Bearbeitung
der abgetrennten Halbleiterscheibe, die der Halbleiterscheibe parallele,
rotationssymmetrisch gewölbte
Seiten verleiht.
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Ein solches Verfahren ist in der
EP-580162 A1 bereits
beschrieben worden. Es beruht auf der Beobachtung, dass Halbleiterscheiben
mit ebenen und parallelen Seiten nach einer einseitigen Behandlung,
beispielsweise nach dem Abscheiden einer epitaktischen Schicht auf
einer Seite, rotationssymmetrisch verformt werden. Einer solchen
unerwünschten Deformation
der Halbleiterscheibe wird dadurch begegnet, dass zunächst eine
Halbleiterscheibe mit parallelen Seiten bereitgestellt wird, die
absichtlich rotationssymmetrisch gewölbt sind. Solche Halbleiterscheiben
lassen sich später
durch eine einseitige Behandlung in Halbleiterscheiben mit planparalleler
Geometrie überführen. Die
Halbleiterscheibe mit den rotationssymmetrisch gewölbten Seiten
wird durch Schleifen der Seiten erzeugt, wobei die Schleifspindel
beim Schleifen der ersten Seite zur Halbleiterscheibe geneigt und
beim Schleifen der zweiten Seite senkrecht zur Halbleiterscheibe
ausgerichtet ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, eine alternative Lösung
bereitzustellen, die für
die industrielle Massenproduktion besonders geeignet ist.
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Gegenstand der Erfindung ist ein
Verfahren zur Herstellung einer Halbleiterscheibe Verfahren zur Herstellung
einer Halbleiterscheibe mit folgenden Schritten.
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Abtrennen der Halbleiterscheibe von
einem Einkristall,
- – wobei der Einkristall beim
Abtennen der Halbleiterscheibe um eine Längsachse rotiert und dabei in
Sägedrähte zweier
Drahtgatter einer Drahtsäge eindringt,
- – wobei
die Drahtgatter jeweils zueinander parallele Sägedrähte aufweisen und die Drahtgatter versetzt übereinander
liegen,
- – wobei
die Sägedrähte der
Drahtgatter zu Beginn des Eindringens zunächst schräg zueinander ausgerichtet sind
ohne sich zu überkreuzen,
und
- – wobei
mindestens ein Drahtgatter während
des Eindringens gedreht wird, bis die Sägedrähte beider Drahtgatter zum
Schluss des Abtrennens parallel zueinander ausgerichtet sind, so
dass zumindest eine der beiden Seiten der Halbleiterscheibe eine
rotationssymmetrische, konvexe Wölbung
erhält,
eine
Bearbeitung der abgretrennten, gewölbten Halbleiterscheibe, die
der Halbleiterscheibe parallele, rotationssymmetrisch gewölbte Seiten
verleiht.
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Gegenstand der Erfindung ist ein
auch ein Verfahren der genannten Art, das dadurch gekennzeichnet
ist, dass der Einkristall beim Abtrennen der Halbleiterscheibe um
eine Längsachse
rotiert und dabei in Sägedrähte eines
Drahtgatters einer Drahtsäge
eindringt, wobei der Einkristall oder das Drahtgatter senkrecht
zur Längsachse
des Einkristalls gedreht wird, bis die Sägedrähte des Drahtgatters, die zunächst nicht
senkrecht zur Längsachse
des Einkristalls ausgerichtet sind, senkrecht zur Längsachse des
Drahtgatters liegen.
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht in
einem ersten Arbeitsgang eine Vielzahl von Halbleiterscheiben herzustellen,
die gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung eine ebene und eine konvex gewölbte Seite aufweisen und daher
eine Dicke besitzen, die von der Mitte der Halbleiterscheibe zum Rand
der Halbleiterscheibe abnimmt. Gemäß einer zweiten und dritten
Ausführungsform
der Erfindung entstehen zunächst
diskusförmige
Halbleiterscheiben, bei denen beide Seiten konvex gewölbt sind. Der
Neigungswinkel der Wölbung
kann unabhängig von
der Ausführungsform
der Erfindung präzise
und rechnergesteuert eingestellt werden. Halbleiterscheiben mit
einer ebenen und einer gewölbten
Seite sind mit einer Drahtsäge
herstellbar, die zwei voneinander beabstandete Drahtgatter zur Verfügung stellt,
wobei mindestens eines der Drahtgatter drehbar oder in Bezug auf
das andere Drahtgatter parallel verschiebbar ist. Drahtsägen, die
dieses Kriterium erfüllen,
sind beispielsweise in der
DE-19739966
A1 beschrieben. Eine erfindungsgemäß einsetzbare Drahtsäge muß gewährleisten,
dass der Einkristall beim Abtrennen der Halbleiterscheiben axial
in Rotation versetzt werden kann. Dieses Kriterium erfüllen die
in der
DE-19739966
A1 beschriebenen Drahtsägen
nicht, weshalb vorgeschlagen wird, den Vorschub der Drahtsägen so zu
verändern,
dass ein entsprechendes Rotieren des Einkristalls möglich ist.
Es kann beispielsweise eine Einrichtung zum Halten und Rotieren
des Werkstücks
verwendet werden, die in der
DE-19851070 A1 beschrieben ist. Die im ersten
Arbeitsgang hergestellten Halbleiterscheiben können anschließend beispielsweise
in einem Verfahren wie in der
EP-580162 A1 beschrieben ist, parallele Seiten erhalten, die
rotationssymmetrisch gewölbt
sind. Diese sind geeignet, durch eine einseitige Behandlung in Halbleiterscheiben überführt zu werden,
die parallele und ebene Seiten aufweisen.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren
gemäß der ersten
und zweiten Ausführungsform
liegen die zwei Drahtgatter der Drahtsäge versetzt übereinander.
Gemäß der ersten
Ausführungsform,
die bevorzugt ist, wird eines der Drahtgatter gedreht, während der
Einkristall in die Sägedrähte beider
Drahtgatter eindringt. Es entstehen Halbleiterscheiben mit einer ebenen
und einer konvex gewölbten
Seite. Die Sägedrähte des
bewegten Drahtgatters sind je nach Ausführungsform zu Beginn des Verfahrens
unterschiedlich ausgerichtet. Gemäß der bevorzugten, ersten Ausführungsform
liegen die Sägedrähte des
bewegten Drahtgatters und die des nicht bewegten Drahtgatters in
der Draufsicht auf die beiden Drahtgatter zunächst schräg zueinander und schließen einen
bestimmten Winkel ein, überkreuzen
sich jedoch nicht. Das bewegte Drahtgatter wird solange gedreht,
bis die Sägedrähte beider
Drahtgatter parallel ausgerichtet sind. Es wird mit dem Drehen des
bewegten Drahtgatters begonnen, wenn der Einkristall in das bewegte
Drahtgatter einzudringen beginnt, und die Drehbewegung in dem Augenblick
abgeschlossen, in dem die Halbleiterscheiben vollständig oder
nahezu vollständig
abgetrennt worden sind. Der Winkel, den die Sägedrähte in Draufsicht auf die beiden
Drahtgatter während
der Drehbewegung des bewegten Drahtgatters einschließen, entspricht
dem Steigungswinkel, den die Wölbung
der gewölbten
Seite der Halbleiterscheibe im betrachteten Augenblick besitzt.
Die Änderung
des Steigungswinkels und damit die Form der Wölbung kann rechnergesteuert
vorbestimmt werden.
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Gemäß der zweiten und dritten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden vom Einkristall diskusförmige
Halbleiterscheiben abgetrennt, also Halbleiterscheiben mit zwei
konvex gewölbten
Seiten. Solche Halbleiterscheiben entstehen gemäß der zweiten Ausführungsform,
wenn beide Drahtgatter der Drahtsäge gegeneinander gedreht werden,
während
der Einkristall in die Sägedrähte der
Drahtgatter eindringt. Zu Beginn des Abtrennens der Halbleiterscheiben
liegen die Sägedrähte eines Drahtgatters
in der Draufsicht auf die Drahtgatter schräg zu den Sägedrähten des anderen Drahtgatters.
Nach dem Drehen der Drahtgatter sind die Sägedrähte beider Drahtgatter parallel
ausgerichtet.
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Die dritte Ausführungsform der Erfindung betrifft
ein Verfahren, bei dem nur ein Drahtgatter benötigt wird. Während des
Abtrennens der Halbleiterscheiben wird entweder dieses Drahtgatter
oder der axial rotierende Einkristall senkrecht zur Längsachse des
Einkristalls gedreht, bis die Sägedrähte des Drahtgatters,
die zunächst
nicht senkrecht zur Längsachse
des Einkristalls ausgerichtet sind, senkrecht zur Längsachse
des Drahtgatters liegen. Auch hierbei entstehen Halbleiterscheiben
mit beidseitiger konvexer Wölbung.
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Auf wesentliche Merkmale der Erfindung wird
nachfolgend an Hand von Figuren näher eingegangen.
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1 zeigt
in perspektivischer Darstellung einen Teil einer an sich bekannten
Drahtsäge
mit zwei Drahtgattern und einen Einkristall, der in die Drahtgatter
eindringt;
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2 zeigt
die Drahtsäge
gemäß 1 in Seitenansicht;
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3 zeigt
die Draufsicht auf die beiden Drahtgatter, wobei das Verfahren gemäß der ersten Ausführungsform
der Erfindung betrachtet wird;
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4 zeigt
die Draufsicht auf das Drahtgatter, wobei das Verfahren gemäß der dritten
Ausführungsform
der Erfindung betrachtet wird;
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5 ist
ein Ablaufschema einer bevorzugten Weiterverarbeitung der drahtgesägten Hableiterscheiben.
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Die Drahtsäge gemäß 1 verfügt über zwei Paare 1 und 2 von
Drahtführungsrollen.
Zwischen jedem Paar befindet sich ein Drahtgatter aus Sägedraht.
Die Drahtabschnitte eines Drahtgatters, die auch als Sägedrähte des
Drahtgatters bezeichnet werden, liegen parallel zueinander. Die
Sägedrähte des
oberen 3 und des unteren 4 Drahtgatters sind in geringem Abstand übereinander
angeordnet. Die Drahtführungsrollen 2 des
unteren Drahtgatters können
axial verschoben werden. Beim axialen Verschieben der Drahtführungsrollen
in entgegengesetzte Richtungen führt
das Drahtgatter eine Drehbewegung aus. Ein axiales Verschieben der
Drahtführungsrollen
in die gleiche Richtung bewirkt ein Verschieben des Drahtgatters
parallel zum nicht bewegten Drahtgatter. Der rotierende Einkristall
dringt während
des Abtrennens der Halbleiterscheiben in beide Drahtgatter ein.
Die Halbleiterscheiben sind vollständig abgetrennt, wenn der Einkristall 5 bis
zu einer seinem Radius entsprechenden Strecke in das untere Drahtgatter
eingedrungen ist. In 2 ist
die Drahtsäge
gemäß 1 in Seitenansicht dargestellt.
Die Darstellung zeigt deutlich die übereinanderliegenden Drahtgatter
und dass sich die Sägedrähte des
einen Drahtgatters und die des anderen Drahtgatters beim Laufen
um die Drahtführungsrollen
in entgegengesetzte Richtungen bewegen.
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Um Halbleiterscheiben 6 zu
erhalten, die die in 3 gezeigte
Form besitzen, wird das untere Drahtgatter gemäß der ersten, bevorzugten Ausführungform
der Erfindung vor dem Abtrennen der Halbleiterscheiben etwas gedreht,
so dass die Sägedrähte 3 und 4 des
oberen und des unteren Drahtgatters in der Draufsicht auf die Drahtgatter
nicht mehr parallel, sondern in einem Winkel zueinander liegen.
In 3 sind die schräg gestellten
Sägedrähte 4 des bewegten
Drahtgatters als durchgezogene Linien dargestellt. Während des
Abtrennens der Halbleiterscheiben wird die Schrägstellung der Sägedrähte des
unteren Drahtgatters rückgängig gemacht,
indem das untere Drahtgatter kontinuierlich zurückgedreht wird, bis die Sägedrähte des
oberen und des unteren Drahtgatters wieder parallel zueinander ausgerichtet
sind. Die Drehung des unteren Drahtgatters wird vorzugsweise in
dem Moment abgeschlossen, in dem die Halbleiterscheiben vollständig abgetrennt werden. 3 zeigt in der Draufsicht
auf die beiden Drahtgatter diese Situation. Die parallel ausgerichteten
Sägedrähte des
bewegten Drahtgatters sind gestrichelt gezeichnet. Die abgetrennten
Halbleiterscheiben 6 besitzen eine ebene und eine rotationssymmetrisch
gewölbte
Seite und sind so angeordnet, dass sich gleichgeformte Seiten gegenüberliegen.
Es ist darauf hinzuweisen, dass die Schrägstellung der Sägedrähte übertrieben
dargestellt ist, um den Sachverhalt zu verdeutlichen. Erfindungsgemäß ist jedoch beabsichtigt,
dass Halbleiterscheiben mit gewölbten Seiten
entstehen, deren Wölbungen
nicht mehr als 50 bis 100 um aus einer Ebene ragen. Entsprechend gering
sind auch die Winkel bei einer Schrägstellung der Sägedrähte.
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Dies gilt sinngemäß auch für die Darstellung in 4, die sich auf die dritte
Ausführungsform
der Erfindung bezieht. Man kann an Hand der Figur erkennen, dass
Halbleiterscheiben mit zwei konvex gewölbten Seiten entstehen. Der
Einkristall rotiert um seine Längsachse,
während
er in das Drahtgatter einer Drahtsäge eindringt. Zusätzlich zur
axialen Rotation des Einkristalls wird entweder der Einkristall
oder das Drahtgatter senkrecht zur Längsachse des Einkristalls gedreht.
Die zusätzliche
Drehung erfolgt bis die Sägedrähte des
Drahtgatters, die zunächst
nicht senkrecht zur Längsachse
des Einkristalls ausgerichtet sind, senkrecht zur Längsachse
des Drahtgatters liegen. Die zu sätzliche
Drehung wird mit dem Eindringen des Einkristalls in das Drahtgatter
begonnen und mit dem Abtrennen der Halbleiterscheiben beendet.
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In 5 ist
die Weiterverarbeitung der Halbleiterscheibe 6, die gemäß der ersten
Ausführungsform
der Erfindung erzeugt wurde, skizziert. Um eine Halbleiterscheibe
mit den gewünschten
parallelen und rotationssymmetrisch gewölbten Seiten zu erzeugen, wird
die drahtgesägte
Halbleiterscheibe mit der gewölbten
Seite A auf einer ebenen Unterlage, beispielsweise auf einem sogenannten
Vakuumchuck, flächig
fixiert (5b) und die
freie Seite B parallel zur Unterlage eingeebnet (5c). Dies geschieht vorzugsweise durch
Läppen
oder Schleifen der einzuebnenden Seite. Wird die derartig bearbeitete
Halbleiterscheibe von der Unterlage entfernt, entspannt sie sich
und nimmt die gewünschte
Form an (5d).
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Halbleiterscheiben, die gemäß einer
der anderen Ausführungsformen
der Erfindung mit einer Drahtsäge
von einem Einkristall abgetrennt worden sind, können ebenfalls auf diese Weise
und mit dem gleichen Resultat bearbeitet werden.
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Eine Halbleiterscheibe mit parallelen,
rotationssymmetrisch gewölben
Seiten (5d) wird dann
vorzugsweise einer Behandlung unterworfen, die der Halbleiterscheibe
im wesentlichen ebene und parallele Seiten verleiht (5e). Dabei handelt es sich
entweder um die Behandlung nur einer Seite der Halbleiterscheibe
oder um die ungleiche Behandlung beider Seiten der Halbleiterscheibe.
Bevorzugt umfaßt
die Behandlung eine oder mehrere Operationen aus einer Gruppe, zu
der das Beschichten, das Oxidieren, das Ätzen, das Implantieren von
Fremdstoffen und das Erzeugen von Kristallgitter-Störungen gehören.