DE19737646A1 - Blattbildungssystem mit Formatschilden - Google Patents
Blattbildungssystem mit FormatschildenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Blattbildungssystem einer
Langsieb-Papiermaschine oder Langsieb-Kartonmaschine
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 und ein
Verfahren zur Reduktion von Randwellen gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 9.
Die Blattbildungssysteme von Langsiebmaschinen zeichnen
sich durch ein endloses Sieb zur Bildung von
Papierbahnen oder Kartonbahnen aus, welches über eine
offene, flache Tischfläche verläuft. Ein stark mit
Wasser verdünnter Papierfaserstoff, die
Faserstoffsuspension, wird einem Stoffauflauf
zugegeben, der mit einer maschinenbreit verlaufenden
Düse einen maschinenbreiten Stoffsuspensionsstrahl
erzeugt und diesen auf das laufende Sieb aufgibt.
Anschließend wird das wäßrige Medium durch das Sieb
entwässert und es entsteht eine Faserstoffbahn, die im
weiteren Verlauf der Maschine zur fertigen Papier- oder
Kartonbahn weiterverarbeitet wird.
Nach dem Auftreffpunkt des Stoffsuspensionsstrahles auf
das Sieb zeigt die Stoffsuspension an den Rändern des
Siebes die Tendenz seitlich abzulaufen. Aus diesem
Grunde werden im Randbereich der Siebe im Anschluß an
die Düse des Stoffauflaufes sogenannte Formatschilde
angebracht, die ein seitliches Verlaufen der
Stoffsuspension und damit eine Verdünnung der
letztendlich entstehenden Papierbahn in diesem Bereich
verhindern soll.
Ein derartiges Formatschild ist beispielsweise aus der
Deutschen Offenlegungsschrift DE 43 34 641 A1 bekannt,
deren Offenbarungsgehalt hiermit vollumfänglich in
diese Anmeldung einbezogen wird. Die Aufgabe dieser
dort dargestellten Erfindung besteht darin, eine
ständige Anhäufung von Faserschichten, die sich in den
Randbereichen der fließenden Papierstoffsuspension
durch Antrocknung bilden und dann verbundweise in die
frische Faserstoffsuspension abblättern, zu vermeiden.
Hierfür wird vorgeschlagen, im Bereich der
Formatschilde Sprühfontänen vorzusehen, die die
Oberflächen der Formatschilde mit einem fließenden
Wasserfilm überziehen, so daß eine derartige
Antrocknung von Faserstoffanhäufungen vermieden wird.
Das Formatschild selbst besteht aus einer flachen
Leiste, die durch Hohlprofile in ihrer
Richtungsstabilität versteift wird und deren
Ausrichtung exakt in Maschinenrichtung zeigt.
Ein wesentliches Problem dieser bekannten
Formatschilder im Blattbildungssystem besteht darin,
daß sich im Bereich der Randgrenzschichten der
vorbei fließenden Stoffsuspension Sekundärströmungen
bilden, die zu Randwellen in der Stoffsuspension
führen, die in Richtung Maschinenmitte verlaufen.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, das bekannte
Blattbildungssystem einer Langsiebmaschine,
insbesondere die Formatschilde des Blattbildungssystems
dahingehend weiterzuentwickeln, daß die Bildung von
Randwellen verringert, beziehungsweise soweit wie
möglich vermieden wird.
Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren
zur Reduktion von Randwellen bei einem
Blattbildungssystem einer Papier- oder Kartonmaschine
im Bereich der Stoffsuspensionsaufgabe zu beschreiben.
Die erste Aufgabe zur Verbesserung des
Blattbildungssystems wird durch die Merkmale des
Anspruches 1 gelöst. Die zweite Aufgabe zur
Beschreibung eines Verfahrens zur Reduktion von
Randwellen wird durch die Merkmale des Anspruches 9
gelöst.
Die Erfinder haben folgendes erkannt:
Die Randproblematik in Blattbildungssystem ist ein Problem an der Schnittstelle zwischen Stoffauflauf und Siebpartie. Sie umfaßt die Führung des Freistrahles und die damit verbundenen Reflexionswellen sowie einen Teil der Formatbegrenzung bei der Blattbildung. Aufgrund der Verbesserung der Querprofile der Papierbahn durch die neueren Entwicklungen im Bereich des Stoffauflaufes, die eine sektionierte Stoffdichteregelung zulassen, wirken sich Randprobleme deutlich negativer aus als bisher. Die Ursachen für diese Randwellen oder Reflexionswellen können verschiedene Ursachen haben.
Die Randproblematik in Blattbildungssystem ist ein Problem an der Schnittstelle zwischen Stoffauflauf und Siebpartie. Sie umfaßt die Führung des Freistrahles und die damit verbundenen Reflexionswellen sowie einen Teil der Formatbegrenzung bei der Blattbildung. Aufgrund der Verbesserung der Querprofile der Papierbahn durch die neueren Entwicklungen im Bereich des Stoffauflaufes, die eine sektionierte Stoffdichteregelung zulassen, wirken sich Randprobleme deutlich negativer aus als bisher. Die Ursachen für diese Randwellen oder Reflexionswellen können verschiedene Ursachen haben.
Generell entstehen die Randwellen durch Randeffekte,
welche sich in Form von bogenförmigen nach oben am
Formatschild hinziehenden Sekundärströmungen äußern.
Durch die großen benetzten Flächen wird die Strömung im
Randbereich erheblich abgebremst und nimmt aufgrund der
Kontinuitätsbedingungen einen größeren Raum in
Anspruch. Auf diese Weise versperrt die langsamere
Randströmung der Hauptströmung, welche am Düsenaustritt
annähernd mit Auslaufbreite austritt, auf der Länge des
Formatschildes in zunehmenden Maße die gewünschte
Fließrichtung. Die Folge ist zwangsläufig eine örtliche
Strahlablenkung zur Maschinenmitte hin, die als
Reflexionswelle in Erscheinung tritt.
Von diesem Problem sind besonders langsam laufende
Maschinen betroffen, die mit großen Spaltöffnungen
betrieben werden. Die Reflexionswellen haben hier genug
Zeit, sich auf dem Langsieb in den
produktionsrelevanten Bereich der Bahn auszubreiten.
Bei schnellen Maschinen sind die verschiedenen Effekte
etwas schwächer ausgebildet, aber prinzipiell genauso
vorhanden.
Die Sekundärströmungen können durch verschiedene
Effekte entstehen:
Aus konstruktiven Gründen muß die Blende mit einem gewissen Untermaß gefertigt werden, wodurch ein Spalt zwischen Blende und Formatschild entsteht. Dieser sollte idealerweise ca. 0,15 mm betragen, jedoch 0,25 mm nicht überschreiten. Die Nut der Blendenabdichtung kann nicht bis zur Blendenspitze geführt werden. Eine Selbstabdichtung in diesem Bereich durch Fasern, insbesondere bei schnelleren Maschinen, ist durch den dort herrschenden hohen Druck erschwert. Neben der Sekundärströmung am Formatschild können Probleme wie Spritzen, Verschmutzungen der Siebpartie und Zopfbildung auftreten. Dies kann zu erheblichen Störungen führen, insbesondere wenn der Spalt, beispielsweise durch eine nicht mittig zentrierte Blendenposition, zu groß ausfällt.
Aus konstruktiven Gründen muß die Blende mit einem gewissen Untermaß gefertigt werden, wodurch ein Spalt zwischen Blende und Formatschild entsteht. Dieser sollte idealerweise ca. 0,15 mm betragen, jedoch 0,25 mm nicht überschreiten. Die Nut der Blendenabdichtung kann nicht bis zur Blendenspitze geführt werden. Eine Selbstabdichtung in diesem Bereich durch Fasern, insbesondere bei schnelleren Maschinen, ist durch den dort herrschenden hohen Druck erschwert. Neben der Sekundärströmung am Formatschild können Probleme wie Spritzen, Verschmutzungen der Siebpartie und Zopfbildung auftreten. Dies kann zu erheblichen Störungen führen, insbesondere wenn der Spalt, beispielsweise durch eine nicht mittig zentrierte Blendenposition, zu groß ausfällt.
Eine andere Möglichkeit der Entstehung von
Sekundärströmungen kann durch die Wandreibung bedingt
sein. Durch die Wandreibung im Stoffauflauf und am
Formatschild entsteht eine Grenzschicht, deren
Strömungsgeschwindigkeit gegenüber der
Strömungsgeschwindigkeit der zentralen Hauptströmung
verringert ist. Ohne Formatschild hätte der Strahl das
Bestreben sich seitlich auszudehnen und das durch die
langsamere Strömungsgeschwindigkeit benötigte größere
Volumen zu schaffen. Da dies durch die Formatbegrenzung
verhindert wird, baut sich am Formatschild bogenförmig
nach oben verlaufend eine Sekundärströmung aus.
Eine weitere Möglichkeit der Entstehung von
Sekundärströmungen besteht darin, daß am
Strahlauftreffpunkt der Strahl durch die
Richtungsänderung am Rand einen in der Regel starken
Impuls in Querrichtung erhält, da der Strahl das
Bestreben hat sich zur Seite hin auszuweiten. Der
Querimpuls führt zu einer zusätzlichen, bogenförmigen
Sekundärströmung am Formatschild. Dieser Effekt ist
stark vom Auftreffwinkel abhängig, welcher sich sehr
individuell aus der Geometrie von Siebpartie und
Stoffauflaufposition ergibt.
Eine andere Möglichkeit zur Entstehung von
Sekundärströmungen kann durch die Siebschüttelung
gegeben sein. Durch die Siebschüttelung werden der
Stoffsuspension Geschwindigkeitskomponenten in
Querrichtung aufgeprägt, wobei durch eine
Formatbegrenzung die hier entstehenden Impulse
reflektiert werden und in Form einer Randwelle zur
Bahnmitte hin verlaufen.
Das wesentliche Element der Erfindung besteht darin,
daß die Erfinder erkannt haben, daß die
Reflexionswellen beziehungsweise Randwellen reduziert
werden können, wenn der Sekundärströmung Raum für eine
seitliche Ausdehnung gegeben wird.
Dies ist bei den bekannten, nicht flexiblen
Formatschilden möglich, indem zwischen Sieb und
Formschild je nach Bedarf ein Spalt eingestellt wird,
durch den ein wesentlicher Teil des Impulses seitlich
"entlassen" wird. Hierdurch reduziert sich die
Randwelle wesentlich. Allerdings muß das Aufbauen von
Stoff in diesem Bereich durch Spritzrohre vermieden
werden. Eine Lösung dieses dann auftretenden Problems
ist in der oben zitierten DE 43 34 641 A1 beschrieben
worden.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, der
ungewünschten Sekundärströmung durch die
Formatschildkontur Raum zu geben und damit die
Hauptströmung nicht einzuengen beziehungsweise nicht
zur Maschinenmitte hin umzulenken. Dies kann
beispielsweise durch ein verstellbares Formatschild
realisiert werden. Mit dieser Ausführung kann die
Strömung schon kurz nach Austritt aus der Düse
beeinflußt werden. Die Sekundärströmungen, welche sich
bisher bogenförmig nach oben am Formatschild
ausgebildet haben, werden seitlich abgeführt,
Reflexionswellen werden vermindert beziehungsweise
gezielt näher an den Rand gelenkt, ohne daß das Ziel
der Formatbegrenzung aufgegeben wird. Hierbei muß die
Verstellung des Formatschildes derart erfolgen, daß mit
zunehmender Entfernung vom Stoffauflauf eine
Verbreiterung der für die Stoffsuspension zur Verfügung
stehenden Fläche entsteht.
Ein derartiges neues Formatschild kann mehrteilig,
vorzugsweise zweiteilig ausgeführt werden, wobei ab dem
Ende des Tischbleches die Formatbegrenzung aus einem
durch Spannelemente gezielt verbiegbarem Bauelement,
vorzugsweise einem Kunststoffelement, besteht. Durch
die maximale Einstellbarkeit auch senkrecht zur
Sieboberfläche kann das Formatschild sehr dicht an das
Sieb (vorzugsweise ca. 0,5 mm) gestellt werden.
Gemäß dem Grundgedanken der Erfindung und zur Lösung
der Aufgabe wird also vorgeschlagen, ein bekanntes
Blattbildungssystem einer Langsieb-Papiermaschine oder
Langsieb-Kartonmaschine mit einem Stoffauflauf,
mindestens einem umlaufenden Sieb und mindestens zwei,
jeweils im Randbereich des Siebes angebrachten
Formatschilden dahingehend weiterzuentwickeln, daß die
Seitenschilde derart ausgebildet oder befestigt sind,
daß der lichte Abstand der Seitenschilde zumindest über
einen wesentlichen Teil ihrer Länge in
Maschinenrichtung zunehmen kann.
Zusätzlich kann es vorteilhaft sein, die Seitenschilde
zumindest streckenweise in Maschinenrichtung gesehen
elastisch auszubilden und/oder die Seitenschilde
mindestens mit einem Gelenk zu versehen, dessen Achse
im wesentlichen senkrecht oder auch leicht geneigt zur
Siebebene steht.
Eine andere weiterführende Ausbildung kann darin
bestehen, daß an den Seitenschilden jeweils mindestens
eine Vorrichtung zu Verformung der Seitenschilde
zumindest in Maschinenrichtung vorgesehen ist. Diese
Ausführungsform kann dadurch weiterentwickelt werden,
daß mindestens eine der Vorrichtungen zur Verformung
der Seitenschilde eine Zug- und/oder Druckkraft mit
zumindest einer Richtungskomponente quer zur
Maschinenrichtung ausübt und/oder daß mindestens eine
der Vorrichtungen zur Verformung der Formatschilde an
einem seitlich am Formatschild angeordneten Hebelarm
angreift und eine Zug- und/oder Druckkraft mit
zumindest einer Richtungskomponente in
Maschinenrichtung ausübt.
Gemäß dem Erfindungsgedanken wird auch ein Verfahren
zur Reduktion von Randwellen bei einem
Blattbildungssystem einer Langsieb-Papiermaschine oder
Langsieb-Kartonmaschine im Bereich der
Stoffsuspensionsaufgabe auf ein umlaufendes Sieb
vorgeschlagen, bei dem zur Randbegrenzung des sich
bildenden Blattes eine mechanische Seitenbegrenzung
benutzt wird, wobei im Randbereich der Blattbildung die
für die Stoffsuspension zur Verfügung stehende Fläche
in Maschinenrichtung zunehmend, kontinuierlich
vergrößert wird.
In einer Weiterbildung dieses erfindungsgemäßen
Verfahren wird die Vergrößerung der Fläche im
wesentlichen entsprechend den Regeln der
Kontinuitätsgleichung für inkompressible Flüssigkeiten,
nach Maßgabe der sich verändernden Fließgeschwindigkeit
des Randbereiches vergrößert, um die Schichthöhe der
Stoffsuspension im Randbereich konstant zu halten.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und
nachstehend noch zu erläuternden Merkmale der Erfindung
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination,
sondern auch in anderen Kombinationen oder in
Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
Erfindung zu verlassen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
bevorzugten Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf
die Zeichnungen.
Die Erfindung soll nun näher anhand eines
Ausführungsbeispieles und den Zeichnungen näher
erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 Längsschnitt im Bereich des
Strahlauftreffpunktes des
Blattbildungsbereiches;
Fig. 2 Schnitt A aus Fig. 1;
Fig. 3 Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes
Formatschild;
Fig. 4 Seitenansicht des erfindungsgemäßen
Formatschildes;
Fig. 5 Schnitt A-A aus Fig. 4.
In der Fig. 1 ist eine Teilansicht eines
Blattbildungssystems im Längsschnitt dargestellt. Auf
der linken Seite ist der Düsenbereich des
Stoffauflaufes 1 mit der Unterlippe 2 und der
darüberbefindlichen Blende 3 gezeigt. Durch den
Düsenspalt zwischen der Blende 3 und der Unterlippe 2
wird die Stoffsuspension hindurchgedrückt und trifft im
Strahlauftreffpunkt 6 auf das darunterlaufende Sieb 10
auf. Das Sieb 10 verläuft über eine Brustwalze 12 über
einen waagrecht verlaufenden Siebtisch 11 hinweg. Über
der Stoffsuspensionsschicht ist durch eine Vielzahl von
Pfeilen die Sekundärströmung 5, die sich in diesem
Bereich aufbaut, dargestellt. Zusätzlich zeigt die
Figur das seitlich angebrachte Formatschild 9, das an
seinem Wandbereich über einen angetrockneten
Stoffbereich 7 und darunterliegend einen nassen Bereich
8 verfügt.
Der in der Fig. 1 angedeutete Querschnitt A ist in der
Fig. 2 dargestellt. Diese Fig. 2 zeigt einen Schnitt
durch das untenliegende Sieb 10, das Formatschild 9,
das mit einem Abstand 14 vom laufenden Sieb 10 justiert
ist. Links neben dem Formatschild ist die
Stoffsuspensionsschicht 4 zu erkennen, die sich an der
Seite des Formatschildes durch die Sekundärströmung 5
aufbaut und die Tendenz zeigt, an der Seitenwand des
Formatschildes nach oben zu kriechen. Durch eine
entsprechende Justierung des Formatschildes 9 wird
diese Tendenz der Strömung nach oben zu kriechen
reduziert. Dies geschieht dadurch, daß durch den Spalt
14 eine Ableitung des Druckimpulses, der normalerweise
gegen das Formatschild 9 läuft und dort reflektiert
wird, vermieden wird. Der Druckimpuls, beziehungsweise
ein wesentlicher Teil des Druckimpulses, kann auf diese
Weise zwischen Sieb 10 und Formatschild 9 entweichen.
Eine weitere Verbesserung zur Reduktion der
Sekundärströmung und damit der entstehenden Randwellen
ist in der Fig. 3 dargestellt. Fig. 3 zeigt den
Bereich von Fig. 1 in der Draufsicht. Von oben kommend
ist der Düsenbereich des Stoffauflaufes 1 zu erkennen,
der über eine Seitenwand 15 verfügt, an der das
erfindungsgemäße Formatschild 9 mit einer
Justiervorrichtung 20 befestigt ist. Das Formatschild 9
ist in diesem Beispiel aus zwei zusammenhängenden
Segmenten 9.1 und 9.2 aufgebaut, die über jeweils einen
relativ dickwandigen Hauptbereich und einen dünneren
und damit elastischen Übergangsbereich verfügen. In der
durchgehend gezeichneten Darstellung ist das
Formatschild im wesentlichen geradlinig ausgerichtet
dargestellt. Die dickwandigen Hauptbereiche selbst
verfügen über seitliche Ausleger 9.3 und 9.4, die
wiederum in Maschinenrichtung an Justierstangen 16.1
und 16.2 befestigt sind. Durch eine entsprechende
Längenveränderung der Justierstangen ergibt sich eine
elastische Verformung des Formatschildes im Bereich der
dünneren Ausführung (niedrigerer Widerstandsmoment).
Das Formatschild bewegt sich geringfügig zur
Laufrichtung der Papierbahn und kann so den für den
ungestörten Fluß der Stoffsuspension notwendigen Raum
zur Verfügung stellen, ohne die Suspensionshöhe zu
verändern. Eine mögliche, aber übertrieben dargestellte
Frontlinie des Formatschildes ist gestrichelt durch die
Linie 17 dargestellt. Vorzugsweise kann dieses
Formatschild aus Kunststoff oder nicht-rostenden
Stählen hergestellt werden.
Die Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht dieser
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Formatschildes,
wobei die Längsjustierung des Formatschildes über die
Justierstangen 16.1 und 16.2 gut zu erkennen ist. Das
Formatschild selbst ist über eine Schraubverbindung mit
den Justierschrauben 18.1, 18.2 und 18.3 an der
Seitenwand 15 des Stoffauflaufes befestigt. Durch eine
Verstellung einer oder beider Justierschrauben 18.1,
18.2 und 18.3 kann der Winkel des Formatschildes zur
Siebebene eingestellt werden (Schwenkwinkel 24).
Zusätzlich zu dieser Justiermöglichkeit kann über die
Justierschraube 19 der Abstand des Formatschildes 9 vom
darunterverlaufenden Sieb 10 eingestellt werden
(Abstandsverstellung 25). Auf diese Weise ist es
möglich, mit der dargestellten Ausführungsform den
Spalt 14 zwischen Formatschild 9 und Sieb 10 in
beliebiger Weise einzujustieren, wobei durch die
Winkelverstellung auch unterschiedliche Spalthöhen 14
über die Länge des Formatschildes bewirkt werden
können. Weiterhin kann über die Stellstangen 16.1 und
16.2 die Biegung des Formatschildes in
Maschinenrichtung in gewünschter Weise eingestellt
werden. Der Schnitt A-A der Fig. 4 ist in der Fig. 5,
unter Verwendung der gleichen Bezugszeichen,
dargestellt.
Somit kann mit der gezeigten Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Formatschildes gegenüber dem Stand
der Technik eine wesentliche Reduktion der Randwellen
am Beginn des Blattbildungssystemes erreicht und damit
eine insgesamt verbesserte Papierqualität erzeugt
werden.
1
Stoffauflauf
2
Unterlippe
3
Blende
4
Stoffsuspensionsschicht
5
Sekundärströmung
6
Druckimpuls am Strahlauftreffpunkt
7
angetrockneter Stoffbereich
8
nasser Bereich
9
Formatschild
9.1
,
9.2
Segmente
9.3
,
9.4
Ausleger
10
Sieb
11
Siebtisch
12
Brustwalze
14
Spalt
15
Seitenwand
16.1
,
16.2
Justierstangen
17
Linie
18.1
,
18.2
,
18.3
Justierschrauben zur
Winkelverstellung
19
Justierschraube zur
Abstandsverstellung
20
Justiervorrichtung
21
"entlassener" Druckimpuls
22
reflektierter Druckimpuls
23
Dichtung
24
Schwenkwinkel
25
Abstandsverstellung
Claims (11)
1. Blattbildungssystem einer Langsiebpapier- oder
Langsiebkartonmaschine mit einem Stoffauflauf (1),
mindestens einem umlaufenden Sieb (10) und
mindestens zwei, jeweils im Randbereich des Siebes
(10) angebrachten Formatschilden (9), wobei der
Stoffauflauf (1) über eine Düse einen
maschinenbreiten Stoffsuspensionsstrahl erzeugt
und zwischen den Formatschilden (9) auf ein Sieb
(10) aufbringt,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Formatschilde (9) derart ausgebildet oder
befestigt sind, daß der lichte Abstand der
Formatschilde zumindest über einen wesentlichen
Teil ihrer Länge in Maschinenrichtung zunehmen
kann.
2. Blattbildungssystem gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1 oder gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eines der
Formatschilde (9) über Mittel (18.1, 18.2, 18.3)
verfügt, die eine Winkelverstellung um eine Achse
parallel zur Querrichtung der Maschine erlauben.
3. Blattbildungssystem gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1 oder gemäß einem der Ansprüche 1-2,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der
Formatschilde (9) über Mittel (19) verfügt, die
eine Abstandverstellung, vorzugsweise parallel,
zum darunter verlaufenden Sieb erlauben.
4. Blattbildungssystem gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1 oder gemäß einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Formatschilde (9)
zumindest streckenweise in Maschinenrichtung
elastisch ausgebildet sind.
5. Blattbildungssystem gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1 oder gemäß einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Formatschilde (9)
mindestens ein Gelenk aufweisen, dessen Achse im
wesentlichen senkrecht zur Siebebene steht.
6. Blattbildungssystem gemäß einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet, daß an den Formatschilden
(9) jeweils mindestens eine Vorrichtung zu
Verformung (16.1, 16.2, 9.3, 9.4) der
Formatschilde zumindest in Maschinenrichtung
vorgesehen ist.
7. Blattbildungssystem gemäß Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eine der
Vorrichtungen zur Verformung (16.1, 16.2, 9.3,
9.4) der Formatschilde eine Zug- und/oder
Druckkraft mit zumindest einer Richtungskomponente
quer zur Maschinenrichtung ausübt.
8. Blattbildungssystem gemäß einem der Ansprüche 6-7,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der
Vorrichtungen zur Verformung (16.1, 16.2, 9.3,
9.4) der Formatschilde an einem seitlich am
Formatschild angeordneten Hebelarm angreift und
eine Zug- und/oder Druckkraft mit zumindest einer
Richtungskomponente in Maschinenrichtung ausübt.
9. Verfahren zur Reduktion von Randwellen bei einem
Blattbildungssystem einer Langsiebpapier- oder
Langsiebkartonmaschine im Bereich der
Stoffsuspensionsaufgabe auf ein umlaufendes Sieb,
bei dem zur Randbegrenzung des sich bildenden
Blattes eine mechanische Seitenbegrenzung benutzt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß im Randbereich
der Blattbildung die für die Stoffsuspension zur
Verfügung stehende Fläche in Maschinenrichtung
kontinuierlich verbreitert wird.
10. Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 9
oder gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand des Formatschildes (9) von der
Sieboberfläche derart eingestellt wird, daß ein
wesentlicher Teil der auftretenden Querimpulse
durch den Spalt (14) zwischen Sieb (10) und
Formatschild (9) entweichen kann.
11. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 9-10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbreiterung der für die
Stoffsuspension zur Verfügung stehende Fläche in
Maschinenrichtung, im wesentlichen entsprechend
den Regeln der Kontinuitätsgleichung für
inkompressible Flüssigkeiten, nach Maßgabe der
sich ändernden Fließgeschwindigkeit vergrößert
wird, um die Schichthöhe der Stoffsuspension im
Randbereich konstant zu halten.
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Also Published As
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