DE19736630A1 - Mikrotiterplatte - Google Patents
MikrotiterplatteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Mikrotiterplatte mit spalten- und zeilenförmig zu
einer Rundwabenstruktur angeordneten kleinen Reaktionsräumen (Kavitäten)
mit einer Einlaßöffnung und einem transparenten Abschlußboden.
Mikrotiterplatten besitzen eine Vielzahl von spalten- und zeilenförmig
angeordneten, eine Rundwabenstruktur bildenden sehr kleinen
Reaktionsräumen, auch Kavitäten genannt, in die jeweils kleinste Anteile einer
Flüssigkeitsprobe, z. B. einer Blutprobe für die Diagnose von im Blut
erkennbaren medizinischen Parametern oder Krankheiten, oder einer
Wasserprobe für die Überwachung der Wasserqualität, eingebracht werden, die
anschließend jeweils mit einem unterschiedlichen Reagenz aus einer Bürette in
Kontakt gebracht werden, um so eine chemische oder biologische Reaktion
oder dergleichen hervorzurufen, welche von einer Färbung oder Entfärbung in
der Flüssigkeitsprobe begleitet wird. Diese Farbänderung als Ergebnis der
Reaktion wird üblicherweise optisch/optoelektronisch überwacht, weshalb die
Mikrotiterplatten aus einem transparenten Material aufgebaut sind. Anstelle
viele eingefüllte Teile derselben Flüssigkeitsprobe mit unterschiedlichen
Reagenzien zu versetzen, können die Mikrotiterplatten auch in der Weise bei
der Titration verwendet werden, indem man viele unterschiedliche eingebrachte
Flüssigkeitsproben mit demselben Reagenz reagieren läßt.
Die Mikrotiterplatten sind dabei mit unterschiedlichen Kavitätendurchmessern,
beispielsweise im Bereich von 3 bis 7 mm im Handel.
In der Fig. 5 ist eine solche bekannte Mikrotiterplatte dargestellt. Sie besteht
aus einem plattenförmigen Grundkörper 30 aus transparentem Kunststoff,
vorzugsweise Polystyrol, in dem in einer wabenartigen Struktur zahlreiche
Kavitäten 20 mit Öffnungen 21 und mit geraden oder abgerundeten Böden 22,
den Kavitätenböden, ausgeformt sind, die die Reaktionsbehälter für die
miteinander reagierenden Flüssigkeiten bilden. Diese Flüssigkeiten, Proben wie
Reagenzien, werden aus einer Bürettenanordnung volumendosiert in jede
Kavität 20 eingebracht. Nach Ende der jeweiligen Reaktion bzw. Behandlung
werden die erhaltenen Ergebnisse durch optische Methoden festgestellt, indem
beispielsweise ein sehr schmaler Lichtstrahl (Durchmesser des Lichtbündels ca.
2 mm) axial auf den Inhalt der Reaktionsräume gerichtet und die Intensität
oder Färbung des aus dem Bodenteil austretenden durchgelassenen Lichtes
bestimmt wird.
Diese bekannten Mikrotiterplatten aus Kunststoff weisen eine sehr begrenzte
chemische Resistenz, insbesondere gegenüber organischen Lösungsmitteln und
eine geringe thermische Belastbarkeit auf. Ferner ist die Transparenz des
Kavitätenbodens im Bereich kurzwelligen Lichtes eingeschränkt, so daß
optische Bestimmungen der Ergebnisse der Behandlung bzw. Reaktion mit UV-
Licht nur bedingt bzw. eingeschränkt möglich sind.
Ferner können die Messungen nur zeitlich sequentiell, d. h. Kavität nach
Kavität, durchgeführt werden, da sich aufgrund der Transparenz der gesamten
Mikrotiterplatte Messungen, die zeitgleich durchgeführt wurden, z. B. durch
Streulicht, gegenseitig stören können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs bezeichnete
Mikrotiterplatte so auszubilden, daß eine hohe chemische Resistenz auch
gegenüber aggressiven Lösungsmitteln bzw. auch bei erhöhten Temperaturen
sowie eine hohe optische Transparenz der Kavitätenböden gegeben ist.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt gemäß der Erfindung dadurch, daß die
Kavitäten durch zylindrische Glasbehälter mit Flach- oder Rundböden gebildet
sind, die zu der Rundwabenstruktur miteinander verkoppelt sind.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Mikrotiterplatte mit
Glasbehältnissen weist diese Mikrotiterplatte eine sehr hohe chemische
Resistenz, insbesondere auch gegenüber den organischen Lösungsmitteln und
eine hohe thermische Belastbarkeit auf. Ferner ist eine sehr gute Transparenz
des Kavitätenbodens im Bereich kurzwelligen Lichtes gegeben.
Für die Verkopplung der Glasbehälter zu der Rundwabenstruktur sind
verschiedene Ausführungsformen denkbar. Gemäß einer ersten Weiterbildung
der Erfindung sind die Glasbehälter durch Kleben miteinander verkoppelt.
Für höchste Anforderungen an die Temperaturfestigkeit ist es zweckmäßig, die
Glasbehältnisse durch Verlöten mit einem Glaslot untereinander zu verbinden.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine gitterartige
Verbindungsanordnung aus Metall oder Kunststoff vorgesehen, welche die
Glasbehälter aufnimmt. Diese gitterartige Verbindungsanordnung sorgt für
einen stabilen und exakt ausgerichteten Sitz der Glasbehälter. Es können
Glasbehälter mit Flach- oder Rundböden in die Verbindungsanordnung
eingesetzt werden.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung kann eine derartige
Verbindungsanordnung ein elastisches Kunststoffgitter mit Öffnungen sein, in
welches die Glasbehälter, ggf. herausnehmbar, eingesetzt sind.
Gemäß einer alternativen Ausführungsform ist die Verbindungsanordnung ein
die Lücken zwischen den einzelnen Glasbehältern ausfüllendes Spritzgießteil,
welches den Herstellungsvorgang der gesamten Mikrotiterplatte sehr
vereinfacht.
Durch die Verwendung von nicht transparenten Kunststoffmaterialien ist eine
optische Isolation der einzelnen Kavitäten voneinander möglich.
Für die Glasbehälter sind je nach dem Anwendungszweck verschiedene
Glassorten einsetzbar. Zweckmäßig bestehen die Glasbehälter aus einem
Borosilicatglas. Ein derartiges Glas sichert eine sehr breite Anwendungspalette
der erfindungsgemäßen Mikrotiterplatte.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist es auch denkbar, die
Glasbehälter aus einem Kalk-Natron-Glas herzustellen, das zur Erhöhung der
chemischen Resistenz mit sauren Gasen behandelt wird.
Sollte eine Braun-/Graufärbung des Glases durch die zur Sterilisation der
Mikrotiterplatte eingesetzte γ-Strahlung störend sein, so läßt sich vorteilhaft
ein an sich bekanntes Cer-stabilisiertes Glas verwenden.
Sollte eine gegenüber Borosilicatglas oder Kalt-Natron-Glas erhöhte UV-
Transmission des Kavitätenbodens gefordert sein, dann ist es zweckmäßig, die
erfindungsgemäße Mikrotiterplatte aus Kieselglas, d. h. aus SiO2-Glas
herzustellen. In diesem Fall kann es jedoch aus Kostengründen zweckmäßig
sein, die Mikrotiterplatte aus zwei Teilen zusammenzubauen, einem ersten
Teil, der durch die miteinander verkoppelten zylindrischen Teile der
Glasbehälter ohne einen Abschlußboden gebildet ist, und einem dünnen
durchgehenden plattenförmigen zweiten Teil, der mit dem ersten Teil unter
Bildung der Abschlußböden für die Glasbehälter verbunden ist.
Für spezielle Anforderungen an die optische Transmission von Kavitätenböden
ist es möglich, optische Spezialgläser mit einem entsprechenden
Transmissionsbereich einzusetzen. Sollte die chemische Beständigkeit des
ausgewählten Glases nicht ausreichend sein, so ist es möglich, die innere
Oberfläche der Kavitäten mit inerten Materialien zu beschichten, wie es in der
älteren Patentanmeldung 196 22 550.7-27 (p1064), auf deren Inhalt hiermit
zum Zwecke der Offenbarung Bezug genommen wird, ausführlich beschrieben
ist.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich anhand der Beschreibung
von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Ausschnitt aus einem Längsschnitt durch die
erfindungsgemäße Mikrotiterplatte aus zylindrischen
Glasbehältern mit Flachboden,
Fig. 2 in der Ansicht A in einer perspektivischen Schnittdarstellung
eine vorteilhafte Verbindungsanordnung für die Glasbehälter in
Form eines Kunststoffgitters, in der Ansicht B einen
Glasbehälter mit Wulst und Flachboden und in der Ansicht C
einen Glasbehälter mit Wulst und Rundboden,
Fig. 3 eine weitere Ausführung einer Verbindungsanordnung mit einem
die Lücken zwischen den einzelnen Glasbehältern ausfüllenden
Spritzgießteil in einer ebenfalls schematischen Schnittdarstellung,
Fig. 4 in einer Schnittdarstellung einen zweiteiligen Aufbau der
erfindungsgemäßen Mikrotiterplatte, und
Fig. 5 eine Darstellung einer bekannten Mikrotiterplatte aus Kunststoff.
Die Fig. 1 zeigt in einem Längsschnitt auszugsweise eine Mikrotiterplatte, bei
der die Kavitäten 1 erfindungsgemäß durch zylindrische Glasbehälter 2 aus
transparentem Weißglas gebildet sind, die eine Einlaßöffnung 3 zum
Einbringen der flüssigen Proben bzw. flüssigen Reagenzien und Lösungsmittel
und einen Abschlußboden 4 aufweisen. Die Glasbehälter 2 sind zeilen- und
spaltenförmig so miteinander verbunden, daß die bekannte Rundwabenstruktur
entsteht. Beispielsweise werden 96 Glasbehälter miteinander so verbunden, daß
ein Quader entsteht. Dieser Quader wird in einem Rahmen 5 gehaltert, der
z. B. aus Kunststoff oder aus Glas bestehen kann, und der über eine
konventionelle Verbindung 6 mit dem Quader aus Glasbehältern 2 fest
verbunden ist.
Die Glasbehälter 2 werden auf konventionelle Weise aus Röhrenglas mit
entsprechendem Durchmesser unter Anformung des Abschlußbodens 4
geformt. Die Außenkontur der Glasbehälter 2 kann, wie dargestellt, gerade
sein, oder es kann ein überstehender Wulst ausgeformt sein, wie noch anhand
der Fig. 2B und C erläutert werden wird. Auch kann, wie aus diesen Figuren
zu ersehen ist, der Abschlußboden ein Flach- oder Rundboden sein.
Die Glasbehälter 2 können auf unterschiedliche Art und Weise miteinander
verbunden werden. In Fig. 1 ist hierzu eine Verbindungsschicht 7 symbolisch
für eine stoffschlüssige Verbindung dargestellt. Es ist möglich, die
Glasbehälter miteinander zu verkleben. In diesem Fall ist die in Fig. 1
dargestellte Verbindungsschicht 7 eine Schicht aus einem Glaskleber.
Es ist auch möglich, die Glasbehälter durch Verlöten mit einem Glaslot
untereinander zu verbinden. In diesem Fall ist die in Fig. 1 dargestellte
Verbindungsschicht 7 eine Schicht aus Glaslot. Damit lassen sich
Mikrotiterplatten herstellen, die bis zur Erweichungstemperatur des
verwendeten Glaslotes einsetzbar sind. Solche Glaslote und die zugehörigen
Löttechniken sind hinlänglich bekannt.
Alternativ zu der stoffschlüssigen Verbindungstechnik nach Fig. 1 kann auch
eine formschlüssige Verbindungstechnik in Form einer gitterartigen
Verbindungsanordnung vorgesehen werden, die die einzelnen Glasbehälter 2
aufnimmt.
So zeigt die Fig. 2A ein Kunststoffgitter 8 mit angeformten Öffnungen 9 und
Führungswänden 9a ohne Bodenteil zur Aufnahme der Glasbehälter 2, die in
dem Gitter eingehängt oder an den Führungswänden 9a befestigt werden
können, z. B. durch Einrasten, Kleben oder die in die Öffnungen
9 herausnehmbar eingesetzt werden.
Eine einfache Ausführungsform des herausnehmbaren Glasbehälters entsteht
durch die Verwendung eines Glasbehälters 2a gemäß Fig. 2B und C mit
wulstförmiger Ausformung 2c nach außen, so daß der Glasbehälter 2a an
diesem Wulst 2c quasi im Gitter 8, 9 aufgehängt ist. Der Wulst 2c verhindert
ein Durchdrücken des Glasbehälters 2a aus dem Kunststoffgitter 8, 9 nach
unten. Der Abschlußboden der Glasbehälter kann ein Flachboden 4 (Fig. 2B)
oder ein Rundboden 4a (Fig. 2C) sein.
Ist eine hohe Temperaturfestigkeit der Mikrotiterplatte gefordert, kommt bei
der Ausführungsform nach Fig. 2 ein entsprechend temperaturfestes
Kunststoffmaterial zur Anwendung, insbesondere eignen sich dabei als
Thermoplaste z. B. Polycarbonat, Cycloolefincopolymere, Polysulfone,
Polyetherketone, Polyethersulfone u.ä., und als Duroplaste Melaminharze,
Exoxiharze, etc. Zur Erhöhung der Steifigkeit und der
Temperaturbeständigkeit können den Kunststoffen bekannte anorganische
Füllmaterialien, z. B. Silikate, Ruß etc. zugesetzt werden.
Alternativ zu dem Kunststoffgitter nach Fig. 2 kann die formschlüssige
Verbindung der einzelnen Kavitäten, der Glasbehälter 2, dadurch erfolgen, daß
mittels Spritzgießens die Lücken zwischen den einzelnen Glasbehältern,
allerdings nicht bodenseitig, ausgespritzt werden. Hierzu werden die
Glasbehältnisse entsprechend geordnet in ein Spritzgußwerkzeug eingebracht.
Als Kunststoff für die Umspritzung der Glasbehältnisse geeignet sind u. a.
Polystyrol, Polyolefine, wie Polyethylen, Polypropylen oder thermoplastische
Elastomere. Es entsteht dann eine Art Kunststoff-Verbindungsblock 10 gemäß
Fig. 3, wobei in Fig. 3 der Übersichtlichkeit halber nur die von den
Glasbehältern eingenommenen Räume 11, nicht aber die Behältnisse selbst,
dargestellt sind.
Die Möglichkeiten zum Einsetzen der Glasbehälter sind die gleichen wie in
Zusammenhang mit der Ausführungsform nach Fig. 2 beschrieben.
Indem man für das Gitter 8 nach Fig. 2A sowie für den Verbindungsblock 10
nach Fig. 3 einen nichttransparenten Kunststoff wählt, kann man die einzelnen
Kavitäten gegeneinander optisch isolieren, um eine gegenseitige optische
Störung durch Streulicht bei gleichzeitiger Messung zu verhindern, so daß es
mit der erfindungsgemäßen Titrierplatte nicht mehr notwendig ist, eine zeitlich
sequentielle Messung der einzelnen Kavitäten durchzuführen.
Die Glasbehälter 2, 2a bestehen vorzugsweise aus chemisch hochresistentem
Borosilicatglas, z. B. Fiolax® oder Duran®, und weisen eine möglichst geringe
Wandstärke auf, die typischerweise im Bereich von 0,1 bis 1 mm liegt. Für
Fiolax im speziellen gibt es geeignete Glaslote zur Verbindung der
Glasbehältnisse.
Es ist auch möglich, die Glasbehältnisse 2, 2a aus Kalt-Natron-Gläsern
herzustellen, die zur Erhöhung der chemischen Resistenz durch an sich
bekannte Verfahren mit sauren Gasen behandelt werden.
Sollte eine spezielle Reaktivität der Kavitäten gewünscht sein, so kann diese
durch entsprechende Silanisierungsreagenzien funktionalisiert werden, z. B. um
spezielle Reagenzien oder Proteine selektiv an die Kavitätenoberfläche zu
binden.
Eine Sterilisation der erfindungsgemäßen Mikrotiterplatten kann mit Hilfe von
gasförmigem Wasserstoffperoxid, Ethylenoxidgas oder energiereicher Strahlung
(γ-Strahlung, energiereiche Lichtblitze, etc.) erreicht werden. In der
besonderen Ausführungsform der verlöteten Glasbehältnisse erfolgt die
Sterilisation vorzugsweise mit trockener Hitze (T = 200-300°C).
Sollte eine Braun-/Graufärbung des Glases durch die zur Sterilisation der
Mikrotiterplatte eingesetzte γ-Strahlung störend sein, so läßt sich vorteilhaft
ein an sich bekanntes Cer-stabilisiertes Glas hoher chemischer Resistenz
verwenden.
Sollte eine gegenüber Borosilicatglas oder Kalknatronglas erhöhte UV-
Transmission des Kavitätenbodens gefordert sein, kann die erfindungsgemäße
Mikrotiterplatte auch aus Kieselglas (Quarzglas) hergestellt werden. In diesem
Fall kann es aus Kostengründen vorteilhaft sein, die Mikrotiterplatte, wie in
Fig. 4 auf der Basis der Ausführungsform nach Fig. 1 dargestellt, aus zwei
Teilen 11, 12 mit verschiedenen Gläsern aufzubauen, in dem der Teil 11 der
Mikrotiterplatte zunächst aus Glaszylindern 2 ohne Boden aufgebaut wird, und
anschließend als zweites Teil 12 dann eine einzelne Platte aus dünnem
Kieselglas als Boden aufgebracht wird.
Für spezielle Anforderungen an die optische Transmission von Kavitätenböden
ist es möglich, optische Spezialgläser mit einem entsprechenden
Transmissionsbereich einzusetzen.
Sollte die chemische Beständigkeit des ausgewählten optischen Glases nicht
ausreichend sein, so ist es möglich, die innere Oberfläche der Kavitäten mit
inerten Materialien zu beschichten, so wie es insbesondere, aber nicht
zwingend, in der älteren Patentanmeldung 196 22 550.07-27 ausführlich
beschrieben ist.
Die erfindungsgemäße Mikrotiterplatte aus Glas besitzt nachstehende
vorteilhafte Eigenschaften:
- 1. Hohe chemische Resistenz, auch gegenüber aggressiven Lösungsmitteln wie Aceton, Dimethylsulfoxid (DMSO) und gegenüber organischen und anorganischen Säuren, auch bei erhöhten Temperaturen.
- 2. Hohe optische Transparenz des Kavitätenbodens.
- 3. Geringes Gewicht.
- 4. Sterilisierbar.
- 5. Geringe Maßtoleranzen des inneren Kavitätendurchmessers und der Kavitätentiefe.
- 6. Hohe Thermoschockbeständigkeit und Temperaturfestigkeit.
- 7. Optische Isolation der einzelnen Kavitäten gegeneinander.
Claims (18)
1. Mikrotiterplatte mit spalten- und zeilenförmig zu einer
Rundwabenstruktur angeordneten kleinen Reaktionsräumen (Kavitäten)
mit einer Einlaßöffnung (3) und einem transparenten Abschlußboden
(4), dadurch gekennzeichnet, daß die Kavitäten durch zylindrische
Glasbehälter (2, 2a) mit Flach- oder Rundböden gebildet sind, die zu
der Rundwabenstruktur miteinander verkoppelt sind.
2. Mikrotiterplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Glasbehälter (2) durch Kleben miteinander verkoppelt sind.
3. Mikrotiterplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Glasbehälter (2) durch Verlöten mit einem Glaslot untereinander
verbunden sind.
4. Mikrotiterplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
gitterartige Verbindungsanordnung (8, 10) vorgesehen ist, die die
Glasbehälter (2, 2a) aufnimmt.
5. Mikrotiterplatte nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verbindungsanordnung ein Kunststoffgitter (8) ist, in deren Öffnungen
(9) die Glasbehälter (2, 2a) eingesetzt sind.
6. Mikrotiterplatte nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet daß die
Verbindungsanordnung (10) ein die Lücken zwischen den einzelnen
Glasbehältern (2, 2a) ausfüllendes Spritzgußteil (10) ist.
7. Mikrotiterplatte nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Glasbehälter (2) in dem Gitter (8) bzw. dem Spritzgußteil (10) fest
angebracht sind, vorzugsweise durch Verkleben oder eine
Rastverbindung.
8. Mikrotiterplatte nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Glasbehälter (2a) einen angeformten Randwulst (2c) aufweisen und
in die Öffnungen (9 bzw. 11) des Gitters (8) bzw. des Spritzgußteils
(10) herausnehmbar eingesetzt sind.
9. Mikrotiterplatte nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kunststoffgitter (8) bzw. das Spritzgußteil (10)
aus einem lichtundurchlässigen Kunststoff besteht.
10. Mikrotiterplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Glasbehälter (2) aus einem Borosilicatglas
bestehen.
11. Mikrotiterplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Glasbehälter (2) aus einem Kalk-Natronglas
bestehen.
12. Mikrotiterplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Glasbehälter (2) aus einem Cer-stabilisierten
Glas aufgebaut sind.
13. Mikrotiterplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Glasbehälter (2) aus Kieselglas (Quarzglas)
aufgebaut sind.
14. Mikrotiterplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß sie aus zwei Teilen (11, 12) zusammengesetzt ist,
einem ersten Teil (11), der durch die miteinander verkoppelten
zylindrischen Teile der Glasbehälter (2) ohne Abschlußboden gebildet
ist, und einem dünnen durchgehenden plattenförmigen zweiten Teil
(12), der mit dem ersten Teil (11) unter Bildung der Abschlußböden für
die Glasbehälter (2) verbunden ist.
15. Mikrotiterplatte nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Glaszylinder (2) im ersten Teil (11) aus einem konventionellen
Glasmaterial, wie Borosilicatglas oder Kalk-Natronglas oder Cer
stabilisierten Glas, und das plattenförmige zweite Teil (12) aus
Kieselglas besteht.
16. Mikrotiterplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Innenwand der Kavitäten mit einem inerten
Material beschichtet ist.
17. Mikrotiterplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die gesamte Innenwand der Kavitäten mit einer
proteinbindungsfähigen Schicht versehen ist.
18. Mikrotiterplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß nur auf dem inneren Kavitätenboden (4, 4a) eine
proteinbindungsfähige Schicht aufgebracht ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997136630 DE19736630A1 (de) | 1997-08-22 | 1997-08-22 | Mikrotiterplatte |
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DE1997136630 DE19736630A1 (de) | 1997-08-22 | 1997-08-22 | Mikrotiterplatte |
Publications (1)
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DE19736630A1 true DE19736630A1 (de) | 1999-03-11 |
Family
ID=7839885
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1997136630 Withdrawn DE19736630A1 (de) | 1997-08-22 | 1997-08-22 | Mikrotiterplatte |
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