DE19735590A1 - Wickelmaschine zum Aufwickeln einer Materialbahn - Google Patents
Wickelmaschine zum Aufwickeln einer MaterialbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinu
ierlichen Aufwickeln einer Materialbahn, insbeson
dere Papier- oder Kartonbahn, gemäß Oberbegriff des
Anspruchs 1 und eine Wickelmaschine zum kontinuier
lichen Aufwickeln einer Materialbahn, insbesondere
Papier- oder Kartonbahn, gemäß Oberbegriff des An
spruchs 8.
Verfahren und Wickelmaschinen der hier angespro
chenen Art sind bekannt (EP 0 483 092 A1). Sie wer
den beispielsweise am Ende einer Maschine zur Her
stellung einer Materialbahn eingesetzt und dienen
zum kontinuierlichen Aufwickeln der Materialbahn
auf einen Tambour. Eine bekannte Wickelmaschine um
faßt eine ortsfest angeordnete, auch als Tragtrom
mel bezeichnete Anpreßtrommel, über deren Umfang
die Materialbahn bereichsweise geführt wird. Zum
Aufwickeln der Materialbahn wird ein von einer Pri
märlagerung geführter leerer Tambour zunächst auf
Schienen einer Sekundärlagerung abgelegt, an
schließend wird der leere Tambour von einer Trans
porteinrichtung der Sekundärlagerung übernommen,
die den Tambour während des gesamten Wickelvorgangs
führt. Der Tambour wird mittels der Transportein
richtung an den Umfang der Anpreßtrommel gepreßt,
so daß ein Wickelspalt gebildet wird, durch den die
Materialbahn hindurchgeführt wird. Nachdem das
freie Ende der Materialbahn auf den leeren Tambour
aufgewickelt worden ist, wird der größer werdende
Durchmesser der auf dem Tambour aufgewickelten
Wickelrolle durch eine Verlagerung der Transport
einrichtung ausgeglichen. Gleichzeitig wird durch
eine Beeinflussung der Verlagerungsbewegung der
Transporteinrichtung die Linienkraft im Wickelspalt
eingestellt. Es hat sich gezeigt, daß die Linien
kraft im Wickelspalt zwischen der Wickelrolle und
der Anpreßtrommel nicht kontinuierlich auf einem
gewünschten Wert gehalten werden kann. Durch das
hohe Gewicht der Wickelrolle, das bis zu 100 Tonnen
und darüber betragen kann, und das der entsprechend
stabil konstruierten Transporteinrichtung können
Schwankungen oder Sprünge der Linienkraft bezie
hungsweise des Linienkraftverlaufs, beispielsweise
durch eine Unwucht der Anpreßtrommel oder der Wickel
rolle, häufig nicht schnell genug ausgeglichen
werden. Dadurch können Radial- oder Tangentialspan
nungen in der Materialbahn auftreten, die die Qua
lität der Wickelrolle beeinträchtigen und in eini
gen Fällen die gesamte Wickelrolle oder einen Teil
der Wickelrolle sogar zerstören. Nachteilig ist
weiterhin, daß zur Durchführung eines Tambourwech
sels ein Zwischenraum zwischen der fertigen Wickel
rolle und der Anpreßtrommel gebildet werden muß, in
den der leere, von der Primärlagerung geführte Tam
bour eingefahren wird. Währenddessen wird die Mate
rialbahn weiterhin auf die fast fertige Wickelrolle
aufgewickelt. Um ein Einziehen von Luft zwischen
die Wickellagen zu vermeiden, während die Material
bahn in einem freien Zug geführt wird, wird eine
auch als Andrückwalze bezeichnete Abquetschwalze
von unten gegen den Umfang der Wickelrolle ge
drückt. Es hat sich gezeigt, daß in dieser Phase
die Wickelqualität negativ beeinflußt wird, da sich
die Bedingungen im Wickelspalt geändert haben, was
zu einem schlechteren Verhalten der Wickelrolle bei
einer Weiterverarbeitung führt. Da ein Tambourwech
sel bis zu zwei Minuten dauern kann, in denen die
Wickelrolle einen Durchmesserzuwachs von mehreren
Zentimetern aufweist, ist der eine verminderte Qua
lität aufweisende Teil der Wickelrolle relativ
groß.
Weiterhin ist aus der EP 0 697 006 B1 eine Wickel
maschine bekannt, bei der ein Tambour während des
gesamten Wickelvorgangs von einer Lagerung geführt
wird. Der Tambour ist auf einer im wesentlichen
parallel zu einer gedachten, horizontal angeordne
ten Geraden verlagerbar. Hierfür ist eine große
Standfläche erforderlich. Zur Ausbildung eines Wickel
spalts ist eine in vertikaler Richtung verlager
bare Anpreßtrommel vorgesehen, die unterhalb der
Führungsebene des Tambours angeordnet ist. Zur Aus
bildung eines Wickelspalts wird die Anpreßtrommel
mittels einer Antriebseinrichtung vertikal nach
oben verlagert und gegen den Umfang des Tambours
gepreßt. Um den Tambour entlang seiner Führungsbahn
zu verlagern, muß während des Wickelvorgangs die
Anpreßtrommel wieder abgesenkt, das heißt nach un
ten verlagert werden. Es hat sich als besonders
nachteilig herausgestellt, daß die Linienkraft im
Wickelspalt zwischen der Anpreßtrommel und der auf
den Tambour aufgewickelten Wickelrolle nicht in al
len Fällen feinfühlig genug eingestellt werden
kann. Der Grund dafür ist, die Antriebseinrichtung
der Anpreßtrommel sowohl die im Wickelspalt ge
wünschte Wickelkraft aufbringen muß, als auch die
Kraft, um die Anpreßtrommel, deren Gewicht bis zu
20 Tonnen und darüber betragen kann, entgegen der
Schwerkraft anzuheben. Der Toleranzbereich einer
für derartig hohe Kräfte eingesetzten Steuerung ist
so groß, daß eine präzise Einstellung der Linien
kraft im Wickelspalt nicht möglich ist.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren
und eine Wickelmaschine zu schaffen, bei der die
genannten Nachteile nicht auftreten, die kostengün
stig herstellbar und dabei funktionssicher einsetz
bar ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren vorge
schlagen, das die in Anspruch 1 genannten Merkmale
aufweist. Das Verfahren erfolgt in folgenden
Schritten: Zunächst wird während eines Wickelvor
gangs in einem oberhalb einer Anpreßtrommel liegen
den Bereich ein leerer Tambour in eine Anwickelpo
sition gebracht. Zwischen dem leeren Tambour und
der Anpreßtrommel wird durch eine Relativbewegung
zwischen Anpreßtrommel und Tambour ein Wickelspalt
ausgebildet, wobei währenddessen eine annähernd
volle Wickelrolle im wesentlichen mit der Anpreß
trommel in Kontakt bleibt. Anschließend wird die
Materialbahn getrennt und deren freies Ende auf den
leeren Tambour aufgewickelt. Der Ausgleich des
größer werdenden Wickelrollendurchmessers und die
Steuerung/Regelung der Linienkraft im Wickelspalt
wird durch eine im wesentlichen horizontalen Verla
gerung der Anpreßtrommel realisiert. Nach dem An
wickeln wird der Tambour mit der darauf aufgewickel
ten Wickelrolle in eine Fertigwickelposition
überführt. Nach Erreichen dieser Position findet
ein Ausgleich des größer werdenden Wickelrollen
durchmessers allein durch eine Relativbewegung der
Wickelrolle gegenüber der Anpreßtrommel statt. Die
Steuerung/Regelung der Linienkraft im Wickelspalt
erfolgt ausschließlich durch eine im wesentlichen
horizontale Verlagerung der Anpreßtrommel. Für
einen Tambourwechsel ist es also nicht erforder
lich, einen Zwischenraum zwischen der fertigen Wickel
rolle und der im wesentlichen horizontal verla
gerbaren Anpreßtrommel zu bilden. Dadurch ist ein
schneller Tambourwechsel möglich. Durch die im we
sentlichen horizontale Verlagerung der Anpreßtrom
mel ist eine präzise Steuerung/Regelung der Linien
kraft mittels einer Steuer-/Regeleinheit möglich,
weil die Gewichtskraft der Anpreßtrommel nicht die
Steuerung/Regelung beeinflußt.
Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den üb
rigen Unteransprüchen.
Zur Lösung der genannten Aufgabe wird auch eine
Wickelmaschine vorgeschlagen, die die in Anspruch 8
genannten Merkmale aufweist. Diese zeichnet sich
dadurch aus, daß durch eine Verlagerung der Anpreß
trommel der größer werdende Wickelrollendurchmesser
ausgleichbar und die Linienkraft im Wickelspalt
steuerbar/regelbar sind, während die Wickelrolle
von der Primärlagerung geführt wird, daß der größer
werdende Wickelrollendurchmesser durch eine Verla
gerung der Transporteinrichtung ausgleichbar und
die Linienkraft im Wickelspalt durch eine Verlage
rung der Anpreßtrommel einstellbar, vorzugsweise
regelbar, sind, während die Wickelrolle von der
Transporteinrichtung geführt wird, und daß durch
eine Verlagerung der mittels einer Antriebseinrich
tung verlagerbaren Anpreßtrommel der Abstand zwi
schen dieser und der ersten Führungsbahn verändert
wird. Die Primärlagerung ist also derart gestaltet,
daß die Position der ersten Führungsbahn innerhalb
der Wickelmaschine immer gleich ist, auch dann,
wenn die Anpreßtrommel verlagert wird. Da dabei
zunächst sowohl der Ausgleich des größer werdenden
Wickelrollendurchmessers als auch die Steue
rung/Regelung der Linienkraft im Wickelspalt durch
eine Verlagerung der Anpreßtrommel realisiert wird,
kann der Aufbau der Primärlagerung vereinfacht wer
den, weil auf aufwendige Stelleinrichtungen, die
eine Verlagerung des Tambours beziehungsweise der
darauf aufgewickelten Wickelrolle radial in Rich
tung auf die Anpreßtrommel bewirken, verzichtet
werden kann. Durch die verlagerbare Anpreßtrommel
kann auf die Ausbildung eines Zwischenraums, um
einen Tambourwechsel vorzunehmen, verzichtet wer
den, wodurch einerseits die Baulänge der Wickelma
schine verkürzt und andererseits die Qualität der
fertigen Wickelrolle verbessert werden kann. Wei
terhin ist ein sehr schneller Tambourwechsel mög
lich. Während der Tambour mit der darauf aufgewickel
ten Wickelrolle von der Sekundärlagerung geführt
wird, wird der größer werdende Wickelrollendurch
messer durch eine Verlagerung der den Tambour füh
renden Transporteinrichtung ausgeglichen. Die
Steuerung/Regelung der Linienkraft im Wickelspalt
zwischen der auf dem Tambour aufgewickelten Wickel
rolle und der Anpreßtrommel wird allein durch eine
Verlagerung der Anpreßtrommel vorgenommen. Durch
das gegenüber dem der größer werdenden Wickelrolle
relativ leichte Gewicht der Anpreßtrommel kann
diese schnell verlagert werden. Somit können
Sprünge und Schwankungen der Linienkraft sehr
schnell ausgeglichen werden. Hierdurch ist eine ex
akte, gleichmäßige Linienkraft im Wickelspalt, vor
zugsweise während des gesamten Wickelvorgangs ein
stellbar/regelbar, so daß insgesamt eine gute Wickel
qualität erzielt werden kann. Besonders vorteil
haft ist, daß durch das gegenüber der Wickelrolle
relativ geringe Gewicht der Anpreßtrommel eine
Richtungsänderung der Verlagerungsbewegung der
Transporteinrichtung sehr schnell mittels der An
triebseinrichtung durchführbar ist.
Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den üb
rigen Unteransprüchen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeich
nung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 bis 3 jeweils eine detaillierte Prinzip
skizze eines Ausführungsbeispiels
der der erfindungsgemäßen Wickelma
schine;
Fig. 4 bis 9 jeweils eine schematische Prinzip
skizze eines Ausführungsbeispiels
der Wickelmaschine gemäß Fig. 1
bis 3;
Fig. 10 bis 12 jeweils eine stark schematisierte
Prinzipskizze einer weiteren Wickel
maschine;
Fig. 13 und 14 jeweils eine schematische Prinzip
skizze weiterer Ausführungsbeispiele
der Wickelmaschine und
Fig. 15 eine perspektivische Darstellung
eines Ausführungsbeispiels einer
Trenneinrichtung.
Die im folgenden beschriebene Wickelmaschine ist
allgemein zum Aufwickeln einer Materialbahn ein
setzbar. Die Wickelmaschine kann am Ende einer Ma
schine zur Herstellung oder Veredelung einer Mate
rialbahn, beispielsweise einer Papierbahn angeord
net werden, um die fertige Materialbahn zu einer
Wickelrolle aufzuwickeln. Die Wickelmaschine kann
aber auch dazu verwendet werden, einen bereits fer
tig gewickelten, auch als Wickelrolle bezeichneten
Wickel umzurollen. Im folgenden wird rein beispiel
haft davon ausgegangen, daß es sich hier um eine
Wickelmaschine zum Aufwickeln einer Papierbahn han
delt.
Fig. 1 bis 3 zeigen jeweils eine Seitenansicht
eines ersten Ausführungsbeispiels einer Wickelma
schine 1, die zum Aufwickeln einer im folgenden
allgemein als Materialbahn 3 bezeichneten Papier
bahn auf einen Tambour dient. Aus den Fig. 1 bis
3 geht eine Abfolge von Funktionsschritten der Wickel
maschine 1 hervor. Die Wickelmaschine 1 umfaßt
eine Primärlagerung 5, die hier zwei um eine Achse
7 schwenkbare Hebel 9 aufweist, von denen in den
Fig. 1 bis 3 lediglich einer erkennbar ist. Die
auf gegenüberliegenden Seiten der Wickelmaschine
angeordneten Hebel 9 dienen der ortsfesten Lagerung
eines Tambours 11. Im Zusammenhang mit der vorlie
genden Erfindung wird unter "ortsfest" eine Lage
rung verstanden, die lediglich eine rotatorische
Bewegung des Tambours 11 zuläßt. Mittels der Hebel
9 kann der Tambour 11 entlang einer ersten Füh
rungsbahn 12 verlagert werden, die bei diesem Aus
führungsbeispiel ein Teil einer Kreisbahn ist. Der
Mittelpunkt des Kreises liegt auf der Achse 7. An
dem Tambour 11 greift ein im folgenden als Primär
antrieb 13 bezeichneter - mit einem Symbol angedeu
teter - Antrieb an, mittels dessen ein Drehmoment
auf den Tambour 11 aufgebracht werden kann. Der
Primärantrieb 13 ist entlang der ersten Füh
rungsbahn 12 verlagerbar.
Die Wickelmaschine 1 umfaßt weiterhin eine Sekun
därlagerung 15, die bei diesem Ausführungsbeispiel
lediglich eine Transporteinrichtung 17 umfaßt, die
auf einer nicht dargestellten Linearführung ver
fahrbar ist. Die Transporteinrichtung 17 dient zum
Halten und Führen eines Tambours. Weiterhin sind
Schienen 19 vorgesehen, von denen in Fig. 1 ledig
lich eine erkennbar ist. Die Schienen 19 sind par
allel zu einer gedachten Horizontalen angeordnet
und an einem Maschinengestell 21 befestigt. Ein
Lagerzapfen aufweisender Tambour kann auf den
Schienen 19 abgelegt werden, das heißt das Gewicht
des Tambours und das der darauf aufgewickelten Wickel
rolle wird von den Schienen 19 abgestützt.
Zum Verfahren der Transporteinrichtung 17 ist hier
ein Antrieb 23 vorgesehen, der eine von einem Motor
25 angetriebene Gewindespindel 27 umfaßt. Bei dem
in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel führt
die Transporteinrichtung 17 eine auf einen Tambour
29 aufgewickelte Wickelrolle 31 entlang einer zwei
ten Führungsbahn 32, die im wesentlichen parallel
zu einer gedachten Horizontalen angeordnet ist und
in einer gedachten ersten Ebene E1 liegt. Die von
der Ebene E1 aufgespannte Fläche erstreckt sich im
wesentlichen senkrecht zur Blattebene. An dem Tam
bour 29 greift ein mit einem Symbol dargestellter,
im folgenden als Sekundärantrieb 33 bezeichneter
Zentrumsantrieb an, mittels dessen ein Drehmoment
auf den Tambour 29 aufgebracht werden kann. Der Se
kundärantrieb 33 ist entlang der zweiten Füh
rungsbahn 32 verlagerbar und auf der dem Primäran
trieb 13 gegenüberliegenden Seite der Wickelma
schine angeordnet.
Die Wickelmaschine 1 umfaßt weiterhin eine mittels
eines lediglich angedeuteten Zentrumsantrieb an
treibbare, auch als Tragtrommel bezeichnete Anpreß
trommel 35, die von einem Führungsschlitten 37 ge
halten wird, der auf einer im wesentlichen parallel
zu den Schienen 19 der Sekundärlagerung 15 angeord
neten Führung 39 verfahrbar ist. Der Mittelpunkt
der Anpreßtrommel 35 liegt auf einer gedachten er
sten Gerade G1, die parallel zur zweiten Führungs
bahn 32 verläuft. Der Abstand zwischen der Anpreß
trommel 35 und den Schienen 19 ist also konstant.
Dem Führungsschlitten 37 ist eine hier als hydrau
lische Kolben-/Zylindereinheit ausgebildete An
triebseinrichtung 43 zugeordnet, die am Maschinen
gestell 21 befestigt ist. Die Antriebseinrichtung
43 weist einen in einem Zylinder 45 geführten Kol
ben 47 auf, der mit einer an dem Führungsschlitten
37 angreifenden Kolbenstange 49 fest verbunden ist.
Bei einer Ausfahrbewegung der Kolbenstange 49 wird
der Führungsschlitten 37 und somit die Anpreßtrom
mel 35 in Richtung eines Pfeils 50 auf die Wickel
rolle 31 zubewegt. Bei einer Einfahrbewegung der
Kolbenstange 49 in den Zylinder 45 erfolgt eine
Verlagerung der Anpreßtrommel 35 in entgegengesetz
ter Richtung, also in Fig. 1 nach links. Der maxi
male Hub des Kolbens 47, also inwieweit die Kolben
stange 49 aus dem Zylinder 45 ausfahren beziehungs
weise einfahren kann, ist vorzugsweise kleiner als
die Hälfte der Materialschichtdicke einer fertigen
Wickelrolle. Bei der in Fig. 1 dargestellten Wickel
phase der Wickelmaschine bildet die Anpreßtrom
mel 35 mit der von der Transporteinrichtung 17 ge
führten Wickelrolle 31 einen Wickelspalt.
Die Materialbahn 3 wird von der der Wickelmaschine
1 - in Laufrichtung (Pfeil 51) der Materialbahn 3
gesehen - vorgeordneten Herstellungs- oder Verarbei
tungsmaschine zunächst einer Umlenkrolle 53 zuge
führt und durch diese umgelenkt. Von dieser läuft
die Materialbahn 3 auf die Anpreßtrommel 35 auf,
wird über diese geführt und auf die Wickelrolle 31
aufgewickelt. Die Linienkraft im Wickelspalt wird
mittels der der Anpreßtrommel 35 zugeordneten An
triebseinrichtung 43 geregelt. Die Antriebseinrich
tung 43 ist Teil eines Regelkreises, der die
Linienkraft selbsttätig auf einem gewünschten Wert
hält beziehungsweise einstellt. Durch die Verlage
rung der Anpreßtrommel 35 mittels der Antriebsein
richtung 43 können Schwankungen der Linienkraft si
cher ausgeglichen beziehungsweise vermieden werden,
so daß kontinuierlich eine gewünschte Wickelhärte
erzielt werden kann. Der größer werdende Durchmes
ser der Wickelrolle 31 wird durch eine Verlagerung
der Wickelrolle 31 in Richtung des Pfeils 50, also
bei dem anhand der Fig. 1 bis 3 beschriebenen
Ausführungsbeispiel nach rechts, ausgeglichen.
Hierzu wird die Transporteinrichtung 17 mittels des
Antriebs 23 nach rechts verfahren, wodurch eine
Mitnahme und Führung des auf den Schienen 19 auf
liegenden Tambours 29 und somit der Wickelrolle 31
erfolgt.
Im folgenden soll die Funktion der Wickelmaschine 1
anhand eines Wickelvorgangs näher erläutert werden:
Die Materialbahn 3 wird über die Anpreßtrommel 35
geführt und auf die von der Transporteinrichtung 17
der Sekundärlagerung 15 geführten Wickelrolle 31,
die von dem Sekundärantrieb 33 angetrieben wird,
aufgewickelt (Fig. 1). Bevor die Wickelrolle 31
ihren End-/Solldurchmesser erreicht, wird oberhalb
der Anpreßtrommel 35 der leere Tambour 11 in die
Primärlagerung 5 eingebracht und von deren Hebel 9
ortsfest gehalten, das heißt, die Bewegung des lee
ren Tambours 11 ist auf einer Rotation um seine
Längsachse beschränkt. Aus Fig. 1 ist ersichtlich,
daß der sich in der Anwickelposition befindliche
Tambour 11 derart beabstandet von der Anpreßtrommel
35 ist, daß noch kein Wickelspalt gebildet wird. In
der Anwickelposition liegt der Mittelpunkt des lee
ren Tambours auf einer gedachten, gestrichelt dar
gestellten zweiten Geraden G2, die im wesentlichen
parallel zur Geraden G1 verläuft und gegenüber die
ser auf einem höher liegenden Niveau angeordnet
ist. Bei einem Tambourwechsel wird vor der Überfüh
rung der Materialbahn 3 der leere Tambour 11 von
dem Primärantrieb 13 beschleunigt und auf Laufge
schwindigkeit der Materialbahn 3 gebracht. Zur
Überführung der kontinuierlichen Materialbahn 3 auf
den leeren Tambour 11 wird die Fahrgeschwindigkeit
der die Wickelrolle 31 führenden Transporteinrich
tung 17 durch eine entsprechende Ansteuerung des
die Gewindespindel 27 antreibenden Motors 25 er
höht. Dabei bleibt die Anpreßtrommel 35 im ständi
gen Kontakt mit der Wickelrolle 31, das heißt, die
Anpreßtrommel wird bei Verlagerung der Wickelrolle
31 entlang der zweiten Führungsbahn 32 dieser nach
geführt, so daß die Linienkraft im Wickelspalt auf
einem gewünschten Wert gehalten wird.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist der Abstand zwi
schen den Geraden G1 und G2 kleiner als die Summe
der Radien der Anpreßtrommel 35 und des Tambours
11. Dadurch fährt die Anpreßtrommel 35 bei einer
Verlagerung in Fig. 1 nach rechts gegen den Tam
bour 11. Dies entspricht der in Fig. 2 dargestell
ten Wickelphase. In dem Moment, in dem zwischen der
Anpreßtrommel 35 und dem leeren Tambour 11 ein Wickel
spalt gebildet wird, wird der Tambourwechsel
ausgelöst. Bei dem Tambourwechsel wird die Materi
albahn 3 mittels einer in den Fig. 1 bis 3 nicht
dargestellten Trenneinrichtung abgetrennt, auf den
Tambour 11 überführt und aufgewickelt. Im Moment
des Tambourwechsels, also nach vor dem Trennen und
Überführen der Materialbahn 3 auf den leeren Tam
bour, kann die Wickelrolle 31 mit der Anpreßtrommel
35 noch in Kontakt stehen und erst nach dem Anwickeln
des Tambours 11 vollständig von der Anpreß
trommel 35 abgehoben werden. Es ist aber auch mög
lich, daß im Moment des Tambourwechsels bereits ein
Zwischenraum zwischen der Wickelrolle 31 und der
Anpreßtrommel 35 gebildet ist. Nach dem Anwickeln
des Tambours 11 wird dieser durch Verschwenken der
Hebel 9 der Primärlagerung 5 um die Achse 7 im Uhr
zeigersinn entlang der ersten Führungsbahn 12 in
die Fertigwickelposition überführt. Während des
Schwenkvorgangs wird der Tambour 11 von den Hebeln
9 der Primärlagerung 5 gehalten und abgestützt. Der
Tambour 11 wird dabei ständig von dem Primärantrieb
13 angetrieben, das heißt, dieser wird ebenfalls
entlang der ersten Führungsbahn 12 verlagert.
In Fig. 3 ist der neue Tambour 11 in seiner Fer
tigwickelposition dargestellt, das heißt, dieser
liegt mit seinen Lagerzapfen auf den Schienen 19
der Sekundärlagerung 15 auf, die das Gewicht des
Tambours 11 und der darauf aufgewickelten - nicht
dargestellten - nur wenige Wickellagen aufweisende
Wickelrolle abstützen. Während der Überführung des
Tambours 11 von der Anwickelposition (Fig. 1 und
2) in die Fertigwickelposition (Fig. 3) wird die
Anpreßtrommel 35 mittels der Antriebseinrichtung 43
entlang der Geraden G1 verlagert, so daß die
Linienkraft im Wickelspalt während der gesamten
Überführung auf einem gewünschten Wert gehalten
wird.
In Fig. 3 ist die Wickelrolle 31 in einer Aus
bringposition angeordnet, in der die Wickelrolle
mittels bekannter Einrichtungen von den Schienen 19
der Sekundärlagerung 15 abgehoben und aus der Wickel
maschine 1 ausgebracht werden kann. Die Trans
porteinrichtung 17 und der Sekundärantrieb 33 sind
bereits zur Übernahme des Tambours 11 von der Pri
märlagerung 5 in die Fertigwickelposition verla
gert. Die Transporteinrichtung 17 und der Sekundär
antrieb 33 können dabei gemeinsam oder voneinander
unabhängig in die Fertigwickelposition verlagert
werden. Während die Transporteinrichtung 17 den
Tambour 11 von der Primärlagerung 5 beziehungsweise
den Hebeln 9 übernimmt, wird der Sekundärantrieb 33
an den Tambour 11 angekuppelt, so daß vorübergehend
beide Antriebe 13, 33 am Tambour 11 angekuppelt
sind. Danach wird der Primärantrieb 13 vom Tambour
11 abgekuppelt und entlang der ersten Führungsbahn
12 entgegen dem Uhrzeigersinn in die Anwickelposi
tion zurückverlagert. Der größer werdende Durchmes
ser der auf dem von der Transporteinrichtung 17 ge
führten Tambour 11 aufgewickelten nicht
dargestellten Wickelrolle wird durch eine Verlage
rung der Transporteinrichtung 17 und somit des Tam
bours 11 in Richtung des Pfeils 50 nach rechts aus
geglichen. Die Linienkraft im Wickelspalt zwischen
der auf dem Tambour 11 aufgewickelten Wickelrolle
und der Anpreßtrommel 35 wird durch Verlagerung der
Anpreßtrommel 35 gesteuert, wie oben beschrieben.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist lediglich in
Fig. 2 eine Steuerung der Wickelmaschine 1 darge
stellt, die eine Steuereinheit 55 umfaßt, die den
Motor 25 der Gewindespindel 27 in Abhängigkeit des
Durchmesserzuwachses der Wickelrolle 31 steuert.
Der Durchmesserzuwachs der Wickelrolle 31 wird mit
tels einer Meßeinrichtung 57 gemessen. Die Position
der Transporteinrichtung 17 verändert sich also al
lein, das heißt ausschließlich entsprechend der Zu
nahme des Wickelrollendurchmessers. Die Größe der
Linienkraft im zwischen der Anpreßtrommel 35 und
der Wickelrolle 31 gebildeten Wickelspalt wird al
lein, also ausschließlich durch ein Verfahren des
die Anpreßtrommel 35 haltenden Führungsschlittens
37 bestimmt, vorzugsweise mittels einer Regelein
richtung 59 geregelt. Diese umfaßt eine Meßeinrich
tung 61 für die Linienkraft, einen Regler 63, einen
Sollwertgeber 65 und eine Steuereinheit 67. Die
Meßeinrichtung 61 ist über eine Meßleitung 69 mit
dem Regler 63 verbunden. Der Sollwertgeber 65 ist
über eine Leitung 71 mit dem Regler 63 verbunden
und gibt diesem den gewünschten Sollwert an. Der
Regler 63 ist wiederum über eine Leitung 73 mit der
Steuereinheit 67 verbunden.
Für den Fall, daß der von der Meßeinrichtung 61 ge
messene Wert der Linienkraft im zwischen der An
preßtrommel 35 und der Wickelrolle 31 gebildeten
Wickelspalt von dem vom Sollwertgeber vorgegebenen
Sollwert abweicht, gibt der Regler 63 über die Lei
tung 73 ein Signal an die Steuereinheit 67. Diese
ändert daraufhin den Druck im Zylinder 45 der An
triebseinrichtung 43 derart, daß die Anpreßtrommel
35 verlagert wird, so daß sich der gemessene Wert
der Linienkraft dem Sollwert annähert. Hierdurch
kann die Linienkraft auch dann auf einem, bei
spielsweise konstanten Wert gehalten werden, wenn
eine Störung im Wickelvorgang auftritt. Eine Stö
rung können beispielsweise ein nicht ganz präzises
Verfahren der Transporteinrichtung 17 sein, so daß
sich die Position des von der Anpreßtrommel 35 und
der Wickelrolle 31 gebildeten Wickelspalts gering
fügig verschiebt, oder eine Unwucht der Anpreßtrom
mel und/oder der Wickelrolle.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vor
gesehen, daß die Anpreßtrommel 35 zur Steuerung der
Linienkraft unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit
der Transporteinrichtung 17 verlagerbar ist. Wei
terhin ist es möglich, daß der der Transportein
richtung 17 zugeordnete Antrieb 23, das heißt, der
die Gewindespindel 27 antreibende Motor 25 derart
steuerbar ist, daß die Position des zwischen der
Anpreßtrommel 35 und der Wickelrolle 31 gebildeten
Wickelspalts im wesentlichen konstant ist. Unter
"konstanter Position" des Wickelspalts wird dessen
Position innerhalb der Wickelmaschine 1 verstanden.
Die Wickelrolle 31 wird also mittels der Transport
einrichtung 17 mit einer lediglich den Durchmesser
zuwachs der Wickelrolle 31 kompensierenden Ge
schwindigkeit in Richtung des Pfeils 50 verlagert.
Bei einem anderen Ausführungsbeispiel ist vorgese
hen, daß der der Transporteinrichtung 17 zugeord
nete Antrieb 23 derart steuerbar ist, daß sich die
Position des zwischen Anpreßtrommel 35 und der Wickel
rolle 31 gebildeten Wickelspalts mit zunehmendem
Wickelrollendurchmesser während des Wickelvorgangs
verschiebt, beispielsweise in einem Bereich von 50 mm
bis 200 mm.
Fig. 4 bis 9 zeigen stark schematisiert eine
Seitenansicht des Ausführungsbeispiels der Wickel
maschine gemäß den Fig. 1 bis 3. Gleiche Teile
sind mit gleichem Bezugszeichen versehen, so daß
insofern auf deren Beschreibung zu den Fig. 1
bis 3 verwiesen wird. Die Fig. 4 bis 9 zeigen
eine Abfolge von Funktionsschritten der Wickelma
schine 1. Im folgenden wird auf die Positionen ein
zelner Teile der Wickelmaschine 1 bei verschiedenen
Wickelphasen näher eingegangen werden.
In Fig. 4 liegt der - nicht dargestellte - Tambour,
auf dem die Wickelrolle 31 aufgewickelt ist, mit
seinen Lagerzapfen auf den Schienen 19 der Sekun
därlagerung 15 auf. Die Längsachse 41 des Tambours
liegt in der Ebene E1. Der Mittelpunkt 36 der mit
der Wickelrolle 31 einen Wickelspalt bildenden An
preßtrommel 35 liegt in einem geringen Abstand
links von einem Schnittpunkt von zwei gedachten,
sich schneidenden Geraden G1 und G3 auf der Gerade
G1. Die Gerade G1 ist im wesentlichen parallel zu
einer gedachten Horizontalen und die Gerade G3 im
wesentlichen parallel zu einer gedachten Vertikalen
angeordnet. Im Schnittpunkt der Geraden G1, G3
liegt die stationär angeordnete Schwenkachse 7 der
Hebel 9. Die Gerade G3 definiert eine gedachte, ge
strichelt dargestellte Nullage der Anpreßtrommel
35, in der der Kolben 47 der Antriebseinrichtung 43
vorzugsweise in der Mitte des Zylinders 45 liegt.
Die Anpreßtrommel 35 ist auf einem - in vertikaler
Richtung gesehen - höher liegenden Niveau angeordnet
als die Wickelrolle 31. In einem oberhalb der An
preßtrommel 35 liegenden Bereich ist ein leerer
Tambour 11 angeordnet, dessen Mittelpunkt auf einer
gedachten, gestrichelt dargestellten zweiten Gera
den G2 liegt, die im wesentlichen parallel zur er
sten Geraden G1 verläuft. Zwischen dem Tambour 11
und der Anpreßtrommel 35 ist eine Lücke ausgebil
det, das heißt, der Tambour und die Anpreßtrommel
berühren in Fig. 4 einander nicht. Der Tambour 11
ist in der Anwickelposition angeordnet, in der - wie
nachfolgend anhand der Fig. 5 beschrieben wird -
ein Wickelspalt zwischen diesem und der Anpreßtrom
mel 35 gebildet wird. Der Tambour 11 ist aus seiner
Anwickelposition entlang einer hier kreisförmigen
ersten Führungsbahn 12 in eine Fertigwickelposition
verlagerbar. In Fig. 4 ist der Tambour in der Fer
tigwickelposition gestrichelt dargestellt. Unter
"Fertigwickelposition" wird eine Position des Tam
bours verstanden, in der dieser lediglich entlang
der zweiten Führungsbahn 32 verlagerbar ist, die
bei diesem Ausführungsbeispiel in der Ebene E1
liegt. In diesem Zusammenhang wird unter fertigwickeln
also nicht eine ortsfeste Anordnung des Tam
bours verstanden, da dieser - wie anhand der Fig.
1 bis 3 beschrieben - entlang der zweiten Führungs
bahn 32 verlagert wird, um den größer werdenden
Durchmesser der auf den Tambour aufgewickelten Wickel
rolle auszugleichen.
Zur Überführung der Materialbahn 3 auf den leeren
Tambour 11 wird die fast volle Wickelrolle 31 ent
lang der zweiten Führungsbahn 32 in Richtung des
Pfeils 50 nach rechts mit einer höheren Geschindig
keit verlagert, als zum Ausgleich des größer wer
denden Wickelrollendurchmessers notwendig. Gleich
zeitig wird die Anpreßtrommel 35 der Wickelrolle 31
nachgeführt, um die Linienkraft im Wickelspalt auf
einen gewünschten Wert einzustellen/zu halten. Da
bei fährt die Anpreßtrommel 35 gegen den in der An
wickelposition angeordneten leeren Tambour 11, wie
in Fig. 5 dargestellt. Dies erfolgt bei diesem
Ausführungsbeispiel in einer Position der Anpreß
trommel 35, in der deren Mittelpunkt 36 auf der Ge
raden G3 liegt, sich also in Nullage befindet. Der
Kontakt zwischen der Anpreßtrommel 35 und dem lee
ren Tambour 11 löst den Tambourwechsel aus. Durch
Verlagern der Anpreßtrommel 35 wird nun die Linien
kraft in dem zwischen dem Tambour 11 und der An
preßtrommel 35 gebildeten Wickelspalt auf einen ge
wünschten Wert einstellt. Gleichzeitig wird durch
ein Verlagern der Wickelrolle 31 entlang der zwei
ten Führungsbahn 32 zwischen dieser und der Anpreß
trommel 35 ein Zwischenraum 75 gebildet, in dem die
Materialbahn 3 in einem freien Zug geführt wird.
Die Wickelrolle 31 wird von der in Fig. 5 darge
stellten Position in die in Fig. 6 dargestellte
Position entlang der zweiten Führungsbahn 32 um
eine Wegstrecke x1 verlagert, die der Größe des
Zwischenraums 75 entspricht. Die Größe des Zwi
schenraums ist immer - vorzugsweise deutlich - klei
ner, als der Durchmesser eines leeren Tambours. Bei
einem anderen Ausführungsbeispiel wird kein Zwi
schenraum zwischen der Anpreßtrommel und der fast
fertigen Wickelrolle gebildet, um die Materialbahn
auf einen leeren Tambour zu überführen. Unabhängig
davon kann bei beiden Ausführungsvarianten ein Tam
bourwechsel in sehr kurzer Zeit durchgeführt wer
den.
Fig. 7 zeigt eine Wickelphase der Wickelmaschine
1, in der die Materialbahn 3 bereits auf den Tam
bour überführt worden ist und zu einer Wickelrolle
77 aufgewickelt wird. Der Tambour 11 mit der darauf
aufgewickelten Wickelrolle 77 ist in der in Fig. 7
dargestellten Position bereits aus seiner Anwickel
position (siehe Fig. 5 und 6) entlang der ersten
Führungsbahn 12 verlagert. Der Ausgleich des größer
werdenden Durchmessers der Wickelrolle 77 wird
durch eine Verlagerung der Anpreßtrommel entlang
der Geraden G1 in Richtung eines Pfeils 79 nach
links ausgeglichen. Gleichzeitig wird durch die
Verlagerung der Anpreßtrommel die Linienkraft im
Wickelspalt gesteuert. Die Anpreßtrommel 35 ist in
ihrer in Fig. 7 dargestellten Position um eine
Wegstrecke x2 aus der Nullage verfahren. Die Wickel
rolle 31 wird während der Tambour 11 verlagert
wird entlang der zweiten Führungsbahn 32 in Rich
tung des Pfeils 50 in die Ausbringposition ge
bracht, in der die Wickelrolle 31 beispielsweise
mittels eines Krans aus der Wickelmaschine 1 her
ausgehoben werden kann.
Fig. 8 zeigt das Aufwickeln der Wickelrolle 77 in
einem gegenüber Fig. 7 fortgeschrittenen Stadium.
Der Tambour 11 ist in seiner Fertigwickelposition
angeordnet, in der er mit seinen Lagerzapfen auf
den Schienen 19 der Sekundärlagerung 15 aufliegt.
Die Anpreßtrommel 35 ist mittlerweile um eine
Wegstrecke x3 < x2 nach links in Richtung des
Pfeils 79 aus der Nullage verlagert. Nachdem der
Tambour 11 die Fertigwickelposition erreicht hat,
werden die bis dahin allein durch eine Verlagerung
der Anpreßtrommel 35 ausgeführten Funktionen, näm
lich Ausgleich des größer werdenden Wickelrollen
durchmessers und Steuerung der Linienkraft im Wickel
spalt, aufgeteilt. Der größer werdende Durchmes
ser der Wickelrolle 77 wird nun allein durch Verla
gerung der Wickelrolle entlang der zweiten Füh
rungsbahn 32 in Richtung des Pfeils 50 ausgegli
chen, während die Steuerung der Linienkraft im Wickel
spalt allein durch eine Verlagerung der Anpreß
trommel 35 entlang der Geraden G1 eingestellt, vor
zugsweise geregelt, wird. Dadurch, daß die Einstel
lung der Linienkraft unabhängig von der Verlagerung
der anwachsenden Wickelrolle erfolgt, kann die Be
lastung im Wickelspalt sehr präzise abgestimmt be
ziehungsweise eingestellt werden. Die Anpreßtrommel
weist gegenüber der mit zunehmendem Durchmesser
schwerer werdenden Wickelrolle ein wesentlich ge
ringeres Gewicht auf, so daß ein schneller Aus
gleich im Wickelspalt auftretender Schwankungen
oder Sprünge der Linienkraft beziehungsweise des
Linienkraftverlaufs möglich ist. Hierdurch kann
eine gewünschte Wickelhärte eingestellt werden, so
daß insbesondere eine exakte Kernwicklung möglich
ist, wodurch ein gutes Wickelergebnis erzielt wer
den kann.
In der in Fig. 9 dargestellten Wickelphase hat die
Wickelrolle 77 fast ihren End-/Solldurchmesser er
reicht. Bei einer Zusammenschau der Fig. 8 und 9
wird deutlich, daß während die Wickelrolle 77 auf
gewickelt und entlang der zweiten Führungsbahn 32
geführt wird, die Anpreßtrommel 35 entlang der Ge
raden G1 wieder in ihre Nullage zurückverlagert
wird. Die Position der Anpreßtrommel 35 in Fig. 9
entspricht also der in Fig. 5.
Fig. 10 bis 12 zeigen jeweils eine stark schema
tisierte Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Wickelmaschine 1. Teile, die
mit denen anhand der Fig. 1 bis 9 beschriebenen
übereinstimmen, sind mit gleichen Bezugszeichen
versehen, so daß insofern zur Beschreibung der Fig.
1 bis 9 verwiesen wird. Im folgenden soll le
diglich auf die Funktion des Primärantriebs 13 und
des Sekundärantriebs 33 näher eingegangen werden.
Der Primärantrieb 13 ist entlang der einen kreisbo
genförmigen Verlauf aufweisenden ersten Führungs
bahn 12 verlagerbar, wie in Fig. 10 mit Pfeilen
angedeutet. Der Primärantrieb 13 ist entgegen dem
Uhrzeigersinn zumindest soweit verlagerbar, daß er
an einen in Anwickelposition angeordneten leeren
Tambour 11 angekuppelt werden kann, um diesen mit
einem Drehmoment zu beaufschlagen. Während der Tam
bour 11 gemeinsam mit dem Primärantrieb 13 von der
Anwickelposition in die Fertigwickelposition, in
der die Längsachse des Tambours 11 in der Ebene E1
liegt, verlagert wird, führt die Transporteinrich
tung 17 der Sekundärlagerung 15 die fertige Wickel
rolle 31 in eine Ausbringposition, in der der Mit
telpunkt der Wickelrolle auf einer gedachten, ge
strichelt dargestellten vierten Geraden G4 liegt.
Der Sekundärantrieb 33 wird während der Überführung
der Wickelrolle 31 mitverlagert und beaufschlagt
den in den Fig. 10 bis 12 nicht dargestellten
Tambour, auf den die Wickelrolle 31 aufgewickelt
ist, mit einem Bremsmoment. Der Sekundärantrieb 33
kann gemeinsam mit der Transporteinrichtung 17 bis
in die Ausbringposition der Wickelrolle 31 verla
gert werden und erst dann abgekuppelt werden. Al
ternativ ist es möglich, daß der Sekundärantrieb 33
bereits vor dem Erreichen der Ausbringposition der
Wickelrolle 31 von deren Tambour abgekuppelt wird,
nämlich wenn dieser eine gedachte, parallel zu den
Geraden G3 und G4 verlaufende fünfte Gerade G5
überfährt. Es ist aber auch möglich, daß der Sekun
därantrieb 33 in dem - in Richtung der zweiten Füh
rungsbahn 32 gesehen - zwischen der Geraden G5 und
G4 liegenden Bereich von dem Tambour abgekuppelt
wird.
In Fig. 11 ist der Tambour 11 bereits in der Fer
tigwickelposition angeordnet, das heißt seine
Längsachse liegt in der Ebene E1, die im wesentli
chen parallel zu einer gedachten Horizontalen ange
ordnet ist. Der Tambour 11 wird noch immer mit dem
Primärantrieb 13 angetrieben. Der Sekundärantrieb
33 wird zur Übernahme des Tambours 11 in die Fer
tigwickelposition des Tambours 11 zurückverlagert
und - wie aus Fig. 12 ersichtlich - an den Tambour
11 angekuppelt, der noch mit dem Primärantrieb 13
verbunden ist. Am Tambour 11 sind also beide An
triebe 13, 33 gleichzeitig angekuppelt. Danach
werden - wie aus Fig. 12 ersichtlich - beide An
triebe 13, 33 gemeinsam mit der nicht dargestell
ten, den Tambour 11 führenden Transporteinrichtung
17 zumindest eine Teilstrecke entlang der zweiten
Führungsbahn 32 verlagert. Der Primärantrieb 13 ist
hier also sowohl entlang der ersten Führungsbahn 12
als auch zumindest teilweise entlang der zweiten
Führungsbahn 32 verlagerbar, während der. Sekundär
antrieb 33 nur entlang der zweiten Führungsbahn 32
linear verfahren werden kann.
Bei einem anderen in den Figuren nicht dargestell
ten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß der
Primärantrieb 13 lediglich von der Anwickelposition
in die Fertigwickelposition verlagerbar ist, bei
spielsweise entlang einer kurvenförmigen oder gera
den Bahn. Dies ist eine besonders einfache und da
mit kostengünstige Ausführung.
Der Wickelspalt ist bei einem bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiel beim Anwickeln eines leeren Tambours
an der gleiche Stelle, das heißt, seine Position
innerhalb der Wickelmaschine ist im wesentlichen
konstant. Dadurch liegen beim Anwickeln eines lee
ren Tambours immer gleiche Winkelverhältnisse, bei
spielsweise der auf den Tambour wirkenden Anpreß
kräfte, vor, so daß die Durchbiegung des leeren
Tambours berechnet und entsprechend ausgeglichen
werden kann, um einen gewünschten Linienkraftver
lauf im Wickelspalt einzustellen.
Besonders vorteilhaft ist, wenn der Wickelspalt in
einer die Längsachsen der Anpreßtrommel und des
leeren Tambours schneidenden Ebene liegt, die mit
einer gedachten Vertikalen, in Fig. 5 mit der Ge
raden G3, einen Winkel β einschließt, der in einem
Bereich von -90° < β < 90° liegt. Mit negativem
Vorzeichen wird ein Winkel β versehen, der links
der Gerade G3 liegt und mit positiven Vorzeichen
ein rechts der Geraden G3 liegender Winkel β.
Fig. 13 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines
weiteren Ausführungsbeispiels der Wickelmaschine 1.
Teile, die mit denen anhand der Fig. 1 bis 3 be
schriebenen übereinstimmen, sind mit gleichen Be
zugszeichen versehen, so daß insofern zu deren Be
schreibung zu den Fig. 1 bis 3 verwiesen wird.
Die Primärlagerung 5 wird bei diesem Ausfüh
rungsbeispiel von einer auf einer Linearführung 81
entlang eines Doppelpfeils 85 verfahrbaren Halte
einrichtung 83 gebildet. Der Tambour 11 wird von
der Halteeinrichtung 83 abgestützt und ortsfest ge
halten, das heißt die Halteeinrichtung läßt eine
rotatorische Bewegung des Tambours 11 zu und hin
dert diesen an einer translatorischen Bewegung.
Durch Verfahren der Halteeinrichtung 83 kann der
Tambour 11 von der Anwickelposition in die Fertig
wickelposition auf der Linearführung 81 entlang ei
ner geraden Führungsbahn 12' verlagert werden. Da
bei wird der Tambour 11 von einem höher liegenden
Niveau (G2) auf ein tiefer liegendes Niveau (G1)
verlagert. Die linear verlaufende erste Führungs
bahn 12' verläuft derart schräg, daß der Laufweg
des Tambours 11 von der Anwickelposition in die
Fertigwickelposition ähnlich dem Laufweg eines mit
tels Hebel um eine stationäre Achse verschwenkten
Tambours (Fig. 1) ist.
Aus Fig. 13 geht weiterhin eine zweite Ausfüh
rungsvariante einer Steuerung/Regelung der Wickel
maschine 1 hervor, die sich von der anhand Fig. 2
beschriebenen Steuerung/Regelung dadurch unter
scheidet, daß die Fahrgeschwindigkeit der Transpor
teinrichtung 17 in Abhängigkeit der Position des
Kolbens 47 im Zylinder 45 der Antriebseinrichtung
43 eingestellt beziehungsweise verändert wird. Der
Regler 67 kann den Druck im Zylinder 45 und somit
die Linienkraft im Wickelspalt in Abhängigkeit meh
rerer Parameter steuern/regeln. Die Parameter sind
die mit einer Meßeinrichtung 87 gemessene Längs
spannung der Materialbahn 3 (Bahnzug), der Durch
messer D der Wickelrolle 31 und ein Winkel α, der
die Position eines von der Primärlagerung 5 geführ
ten Tambours angibt. Der Durchmesser D der Wickel
rolle 31 und der Winkel α werden einer berechne
ten/ermittelten - in Fig. 13 dargestellten - bei
spielhaften Steuerkurve entnommen.
Der Winkel α wird zwischen einer die Längsachsen
der Anpreßtrommel 35 und des leeren Tambours 11
schneidenden Ebene 89 und der Geraden G1 gemessen.
Über eine Leitung 91 wird der Steuereinheit 55 die
Lage des Kolbens 47 im Zylinder 43 übermittelt, die
den die Gewindespindel 27 antreibenden Motor
25 steuert.
Fig. 14 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Wickelmaschine 1 mit einer anhand
zu Fig. 2 beschriebenen Steuerung. Gleiche Teile
sind mit gleichem Bezugszeichen versehen, so daß
insofern auf die Beschreibung zu den vorhergehenden
Figuren verwiesen wird. Die Anpreßtrommel 35 wird
hier entlang einer gedachten, gestrichelt darge
stellten Geraden G1' verlagert. Die Gerade G1'
schließt mit einer gedachten Horizontalen einen
spitzen Winkel ein. Die Anpreßtrommel 35 wird bei
einer Verlagerung durch die Antriebeinrichtung 43
in Richtung eines Pfeils 93 von einem tiefer gele
genen Niveau auf ein höher liegendes Niveau angeho
ben, das heißt schräg nach oben verlagert. Wie aus
Fig. 14 ersichtlich, ist die Anpreßtrommel 13
gleichzeitig mit der Wickelrolle 31 und dem leeren,
in Anwickelposition angeordneten Tambour 11 in Kon
takt. Der Winkel zwischen der gedachten Horizonta
len und der Geraden G1' ist vorzugsweise so ge
wählt, daß die Linienkraft in beiden Wickelspalten
im wesentlichen gleich, zumindest aber nur in einem
geringen Maße voneinander abweichen.
Auch bei dem in Fig. 14 dargestellten Ausführungs
beispiel wird das Gewicht der Anpreßtrommel noch
größtenteils von der Führung 39 abgestützt, so daß
eine ausreichend präzise Steuerung der Linienkraft
im Wickelspalt ohne weiters möglich ist. Nur ein
geringer Anteil des Gewichts der Anpreßtrommel be
einflußt die Meß- und/oder die Einstellgenauigkeit
der Linienkraft, nämlich nur die Hangabtriebskompo
nente.
Bei einem weiteren - in den Figuren nicht darge
stellten - Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß
die von der Führung 39 und dem Führungsschlitten 37
gebildete Linearführung für die Anpreßtrommel 35
schwenkbar ist, beispielsweise mittel eines Hebels.
Aus der Beschreibung zu den Fig. 1 bis 14 ergibt
sich das oben angesprochene Verfahren ohne wei
teres. Es besteht darin, daß oberhalb einer Anpreß
trommel ein leerer Tambour in eine Anwickelposition
gebracht wird. Durch eine Relativbewegung zwischen
Anpreßtrommel und Tambour wird ein Wickelspalt ge
bildet. Anschließend wird die Materialbahn getrennt
und deren freies Ende auf den Tambour aufgewickelt.
Es findet ein Ausgleich des größer werdenden Wickel
rollendurchmessers und eine Steuerung der
Linienkraft im Wickelspalt durch eine im wesentli
chen horizontale Verlagerung der Anpreßtrommel
statt. Die Wickelrolle wird in eine Fertigwickelpo
sition überführt. Nach Erreichen dieser Position
wird der größer werdende Wickelrollendurchmesser
durch eine Relativbewegung der Wickelrolle gegen
über der Anpreßtrommel ausgeglichen. Die Steue
rung/Regelung der Linienkraft im Wickelspalt wird
hierbei durch eine im wesentlichen horizontale Ver
lagerung der Anpreßtrommel realisiert.
Die Anpreßtrommel 35 kann als Profilwalze ausgebil
det werden, deren Durchbiegung beeinflußbar ist.
Durch die gewölbte Außenkontur der Anpreßtrommel 35
kann die darüber geführte Materialbahn - quer zur
Laufrichtung der Bahn gesehen - definiert gespannt
werden, vorzugsweise bevor die Materialbahn in den
Wickelspalt einläuft. Hierdurch können eine Falten
bildung der auf die Wickelrolle aufgewickelte Wickel
lagen verhindert und somit das Wickelergebnis
verbessert werden. Die Durchbiegung der Profilwalze
ist - in Längsrichtung der Walze gesehen - vorzugs
weise abschnittsweise einstellbar. Dadurch kann die
gewünschte Breitenstreckung der Materialbahn durch
Variieren der Außenkontur der Profilwalze beein
flußt, vorzugsweise eingestellt werden. Bei einem
vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist die Anpreß
trommel 35 Teil eines aktiven Schwingungs-Dämp
fungs-Systems, das heißt, die Anpreßtrommel ist
schwingungsfähig. Im Zusammenhang mit der vorlie
genden Erfindung wird unter dem Begriff "schwin
gungsfähig" verstanden, daß die Anpreßtrommel eine
schnelle Verlagerungsbewegung in Richtung der Wickel
rolle und entgegengesetzt durchführen kann. Die
Antriebseinrichtung 43, also die in den Fig. 1,
2, 13 und 14 dargestellte hydraulische Kolben/Zylin
dereinheit kann also einen Richtungswechsel
der Verlagerungsbewegung der Anpreßtrommel 35 sehr
schnell ausführen.
Fig. 15 zeigt eine perspektivische Darstellung ei
ner Trenneinrichtung 95, die zum Trennen einer über
eine Anpreßtrommel 35 geführten Materialbahn 3
dient. Diese wird durch einen von der Anpreßtrommel
35 und einem Tambour 11 gebildeten Wickelspalt ge
führt. Unterhalb des Wickelspalts ist ein sich im
wesentlichen in Längsrichtung des Tambours 11 er
streckender Kanal 97 angeordnet, der an seiner dem
Tambour 11 zugewandten Seite offen ist. In dem Ka
nal ist ein von einer Bremseinrichtung 99 ge
haltenes Reißband 101 angeordnet, das zum Trennen
der Materialbahn an seinem freien Ende ein Klebe
band aufweist, das in einem Randbereich der Anpreß
trommel 35 auf den Tambour 11 aufgebracht, an
schließend durch den Wickelspalt hindurchgeführt
und auf den Tambour 11 aufgewickelt wird. Dabei
wird das Reißband 101 aus dem Kanal 97 herausgeris
sen und trennt die Materialbahn 3 quer über die
Breite. Dadurch, daß die Bremseinrichtung 99 das
Herausreißen des Reißbands abbremst, wird dieses
spiralförmig auf den Tambour 11 aufgewickelt und
reißt beispielsweise nach zwei bis drei Umdrehungen
des Tambours die Materialbahn ab.
Alternativ kann zur Trennung der Materialbahn auch
eine mindestens ein Messer aufweisende Trennein
richtung, eine Blasvorrichtung und dergleichen ein
gesetzt werden.
Aus allem wird deutlich, daß bei den Ausführungs
beispielen der Wickelmaschine, bei denen der Pri
märantrieb lediglich entlang der ersten Führungs
bahn verlagerbar ist, deren Aufbau dadurch verein
facht werden kann, daß der Primärantrieb auf einem
Teil der Primärführung ortsfest montiert wird, der
gemeinsam mit dem Tambour entlang der ersten Füh
rungsbahn verlagerbar ist. Es ist selbstverständ
lich auch möglich, daß der Sekundärantrieb auf der
Transporteinrichtung der Sekundärlagerung stationär
angeordnet werden kann, wodurch der Aufbau der Wickel
maschine weiter vereinfacht wird.
Allen Ausführungsbeispielen der Wickelmaschine ist
gemeinsam, daß bei einem Tambourwechsel auf die
Ausbildung eines Zwischenraums/Lücke zwischen der
fertigen Wickelrolle und der Anpreßtrommel verzich
tet werden kann, wodurch ein Tambourwechsel in sehr
kurzer Zeit durchführbar ist. Weiterhin kann auf
eine Stelleinrichtung für die Primärlagerung, wie
sie bei bekannten Wickelmaschine häufig eingesetzt
wird, die den von der Primärlagerung geführten Tam
bour radial in Richtung der Anpreßtrommel verla
gert, um die Linienkraft im Wickelspalt einzustel
len, und auf eine zusätzliche Steuerung/Regelung
für die Stelleinrichtung verzichtet werden. Hier
durch können die Kosten der Wickelmaschine redu
ziert werden. Die Steuerung/Regelung der Linien
kraft im Wickelspalt kann erfindungsgemäß während
des gesamten Wickelvorgangs ausschließlich von ei
ner Einrichtung ausgeführt werden. Besonders vor
teilhaft ist auch, daß bestehende, also bereits
montierte Wickelmaschinen umgebaut werden können.
Claims (32)
1. Verfahren zum kontinuierlichen Aufwickeln einer
Materialbahn, insbesondere Papier- oder Kartonbahn,
unter Ausbildung einer Wickelrolle auf einen Tam
bour, mit folgenden Schritten:
- - Einbringen des leeren Tambours in eine oberhalb einer Anpreßtrommel liegenden Anwickelposition,
- - Ausbildung eines Wickelspalts zwischen der An preßtrommel und dem leeren Tambour durch eine Rela tivbewegung zwischen Anpreßtrommel und dem leeren Tambour, wobei eine annähernd volle Wickelrolle im wesentlichen mit der Anpreßtrommel in Kontakt bleibt,
- - Trennen der Materialbahn,
- - Aufwickeln des freien Endes der Materialbahn auf den leeren Tambour,
- - Ausgleich des größer werdenden Wickelrollendurch messers und Steuerung/Regelung der Linienkraft im Wickelspalt durch eine im wesentlichen horizontale Verlagerung der Anpreßtrommel,
- - Überführen der Wickelrolle in eine Fertigwickel position,
- - Ausgleich des größer werdenden Wickelrollendurch messers durch eine Relativbewegung der Wickelrolle gegenüber der Anpreßtrommel,
- - Steuerung/Regelung der Linienkraft im Wickelspalt durch eine im wesentlichen horizontale Verlagerung der Anpreßtrommel.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß beim Trennen der Materialbahn ein - vor
zugsweise kleiner - Zwischenraum zwischen der An
preßtrommel und der annähernd vollen Wickelrolle
gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Wickelspalt durch eine Rela
tivbewegung der Anpreßtrommel gegenüber dem leeren
Tambour gebildet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelspalt
beim Einbringen des leeren Tambours in die An
wickelposition gebildet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Linienkraft im Wickel
spalt durch eine Verlagerung der Anpreßtrommel
geregelt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß während der Wickel
spalt gebildet wird, der Kontakt zwischen der
fertigen Wickelrolle und der Anpreßtrommel aufgeho
ben wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß während des Abhebens der vollen Wickel
rolle ein Wickelspalt zwischen der fertigen Wickel
rolle und einer Andrückwalze gebildet wird.
8. Wickelmaschine zum kontinuierlichen Aufwickeln
einer Materialbahn, insbesondere Papier- oder Kar
tonbahn, auf einen Tambour zu einer Wickelrolle,
mit einer Anpreßtrommel, die mit der Wickelrolle
einen Wickelspalt bildet, mit einer den Tambour
haltenden Primärlagerung, mittels derer der Tambour
entlang einer ersten Führungsbahn verlagerbar ist,
und mit einer mindestens eine verlagerbare Trans
porteinrichtung umfassenden Sekundärlagerung, die
den Tambour entlang einer zweiten Führungsbahn
führt, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpreßtrom
mel (35) mittels einer Antriebseinrichtung (43)
verlagerbar ist, daß durch eine Verlagerung der An
preßtrommel (35) der größer werdende Wickelrollen
durchmesser ausgleichbar und die Linienkraft im
Wickelspalt steuerbar/regelbar sind, während die
Wickelrolle von der Primärlagerung (5) geführt
wird, daß der größer werdende Wickelrollendurchmes
ser durch eine Verlagerung der Transporteinrichtung
(17) ausgleichbar und die Linienkraft im Wickel
spalt durch eine Verlagerung der Anpreßtrommel (35)
einstellbar, vorzugsweise regelbar, sind, während
die Wickelrolle von der Transporteinrichtung (17)
geführt wird, und daß durch eine Verlagerung der
Anpreßtrommel (35) der Abstand zwischen dieser und
der ersten Führungsbahn (12, 12') verändert wird.
9. Wickelmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die erste Führungsbahn (12, 12') kur
venförmig, vorzugsweise kreisförmig, und/oder li
near verläuft.
10. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 8 oder
9, dadurch gekennzeichnet, daß der Primärlagerung
(5) ein Antrieb (Primärantrieb (13)), vorzugsweise
Zentrumsantrieb, für die Wickelrolle zugeordnet
ist.
11. Wickelmaschine nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Antrieb (Primärantrieb (13))
entlang der ersten Führungsbahn (12, 12') verlager
bar ist.
12. Wickelmaschine nach Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Antrieb (Primärantrieb (13))
entlang der zweiten Führungsbahn (32) verlagerbar
ist.
13. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 8, 10-12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sekundärlage
rung (15) ein Antrieb (Sekundärantrieb (13)), vor
zugsweise Zentrumsantrieb, für die Wickelrolle zu
geordnet ist.
14. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Transporteinrichtung (17) auf einer Führung ver
fahrbar ist.
15. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der
Transporteinrichtung (17) ein Antrieb (23) zugeord
net ist.
16. Wickelmaschine nach Anspruch 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Antrieb (23) - unabhängig von
der im Wickelspalt zwischen der Anpreßtrommel (35)
und der Wickelrolle wirkenden Linienkraft - in Ab
hängigkeit vom größer werdenden Wickelrollendurch
messer steuerbar/regelbar ist.
17. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 8 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anpreßtrommel (35) zur Steuerung der Linienkraft
unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit der Trans
porteinrichtung (17) verlagerbar ist.
18. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 8 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebseinrichtung (17) mittels einer Regelein
richtung so steuerbar ist, daß die Linienkraft im
Wickelspalt zwischen der Anpreßtrommel (35) und der
Wickelrolle - zumindest im wesentlichen - einem Soll
wert entspricht.
19. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 8 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die
Position des zwischen der Anpreßtrommel (35) und
dem leeren Tambour gebildeten Wickelspalts beim An
wickeln im wesentlichen konstant ist.
20. Wickelmaschine nach Anspruch 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Wickelspalt in einer die
Längsachsen der Anpreßtrommel (35) und des leeren
Tambours (11) schneidenden Ebene (89) liegt, die
mit einer gedachten, die Achse (7) schneidenden
Vertikalen (Gerade G3) einen Winkel β einschließt,
der in einem Bereich von -90° < β < 90° liegt.
21. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 8 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sekundärlagerung (15) der Abstützung der Wickel
rolle dienende Schienen (19) umfaßt.
22. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 8 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schienen (19) im wesentlichen parallel zu einer ge
dachten Horizontalen angeordnet sind.
23. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 8 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die
Transporteinrichtung (17) im wesentlichen parallel
zu den Schienen (19) verlagerbar ist.
24. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 8 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anpreßtrommel (35) im wesentlichen parallel zu den
Schienen (19) verlagerbar ist.
25. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die An
triebseinrichtung (43) als - vorzugsweise hydrauli
sche - Kolben-/Zylindereinheit ausgebildet ist.
26. Wickelmaschine nach Anspruch 25, dadurch ge
kennzeichnet, daß der maximale Hub des Kolbens (47)
kleiner ist als die Hälfte der Materialschichtdicke
einer fertigen Wickelrolle.
27. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpreß
trommel (35) mittels eines Antriebs, vorzugsweise
Zentrumsantrieb, antreibbar ist.
28. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpreß
trommel (35) als Profilwalze ausgebildet ist, deren
Durchbiegung - vorzugsweise abschnittsweise - ein
stellbar ist.
29. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch eine an den Umfang
der Wickelrolle andrückbare Andrückwalze.
30. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickel
spalt durch eine Verlagerung der Transporteinrich
tung (17) und/oder der Anpreßtrommel (35) gebildet
wird.
31. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickel
spalt beim Einbringen des leeren Tambours (11) in
die Anwickelposition gebildet wird.
32. Wickelmaschine nach einem der der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß beste
hende Wickelmaschinen nachrüstbar sind.
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