DE19735278A1 - Elektronisches Datenerfassungsverfahren und Datenverarbeitungssystem - Google Patents
Elektronisches Datenerfassungsverfahren und DatenverarbeitungssystemInfo
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-
- G—PHYSICS
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektronisches Datenerfassungsver
fahren nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1, sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung des Datenerfassungsverfahrens nach
Patentanspruch 9.
In der elektronischen Datenverarbeitung (EDV) werden im wesent
lichen Daten verarbeitet, gespeichert, abgerufen und verändert.
Dabei ist in allen Bereichen der EDV ein Kriterium besonders
wichtig, nämlich die Authentizität, Fehlerfreiheit und Zuver
lässigkeit der Daten. Selbst das innovativste EDV-System kann
nur unbefriedigende Leistungen abliefern, wenn die ihm zugrun
deliegenden Daten fehlerbehaftet sind.
Zur Lösung dieser Problematik werden in bekannten EDV-Systemen
verschiedene Verfahren angewandt, um einen informationsverlust
freien Transport und eine Authentizitätskennung von Daten zu
ermöglichen. Solche Verfahren sind zum Beispiel auf Maschinen
basis, durch Protokolle mit Checksummenberechnung, durch redun
dante Codes mit der Möglichkeit der Fehlererkennung und -besei
tigung oder durch maschinenlesbare Dokumente, wie scanbare
Dokumente, Barcodes, Schrifterkennung, OCR, usw., verwirklicht.
Bei einer manuellen Dateneingabe können beispielsweise Artikel
nummern mit Prüfziffern versehen werden, um eine Fehleingabe zu
erkennen und abzuweisen. Alle diese Verfahren haben die Auf
gabe, die Konsistenz und Fehlerfreiheit von Daten bei ihrer
Übertragung von A nach B zu optimieren und den Informationsver
lust bei dieser Übertragung zu minimieren oder zu verhindern.
Eine Hauptquelle für fehlerhafte Daten in EDV-Systemen liegt
jedoch im Bereich der Datenerfassung, d. h. wenn die Daten das
erste Mal in EDV-lesbarer Form erzeugt werden, wobei Fehler vor
allem bei der manuellen Datenerfassung auftreten, bei der ein
Benutzer die Daten manuell, in der Regel über ein Terminal, in
ein Rechnersystem eingibt. Aufgrund von möglicherweise feh
lerhaften Eingaben besteht hier eine sehr hohe Wahrscheinlich
keit für Informationsfenler, welche zudem über die gesamte
Lebensdauer der Daten im System bestehen bleiben. Fehlerbehaf
tete Daten können zum Beispiel falsch geschriebene Namen und
Adressen, falsche Artikelnummern und Preisangaben, fehlerhafte
Produktionszahlen oder Meßwerte und dergleichen sein. In kriti
schen Fällen kann beispielsweise auch eine falsche Diagnose
beim Arzt, eine zu hohe Dosierung von Medikamenten, ein fal
sches Ersatzteil bei einer Kfz-Reparatur oder eine zu hohe
Reaktortemperatur bei chemischen Prozessen vorliegen.
Die oben beispielhaft genannten Fehleingaben sollten möglichst
bereits an der Quelle, d. h. bei der Datenerfassung, vermieden
oder korrigiert werden. Es sind verschiedene einfache Verfahren
für Applikationen bekannt, um die grundlegenden Elemente der
Datenerfassung sicherzustellen. Dies sind zum Beispiel Textfil
ter oder numerische Filter, logische Tests der Eingaben, Tests
auf Längenüberschreitung der Eingabe und dergleichen. Hierdurch
kann beispielsweise vermieden werden, daß ein Benutzer in einem
Eingabefeld für Telefonnummern auch Vornamen oder in einem
Datumsfeld auch den 32. Tag eines Monats eingeben kann. Solche
Verfahren zur Eingangsprüfung von Daten werden allerdings
häufig in den entsprechenden Applikationen nicht eingesetzt.
Ausgehend von dem genannten Stand der Technik ist es eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Datenerfassungsver
fahren und ein EDV-System bereitzustellen, welche gewährlei
sten, daß die Applikation(en) des Systems nicht mit fehler
behafteten Eingabedaten arbeiten, und zwar insbesondere auch
dann, wenn die Applikation(en) des Systems nicht selbst mit
einer Eingangsprüfung der Daten ausgestattet sind.
Diese Aufgabe wird durch ein Datenerfassungsverfahren mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 bzw. durch ein EDV-System mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst.
Erfindungsgemäß werden die Eingaben vor ihrer Weiterleitung an
eine oder mehrere Applikationen des Rechnersystems auf ihre
Richtigkeit überprüft- und dabei fehlerbehaftete Eingaben zu
rückgewiesen oder korrigiert, so daß die Applikation(en) mit
fehlerfreien Daten arbeiten kann (können), auch wenn die Ap
plikation(en) nicht selbst über eine Daten-Eingangsprüfung
verfügt(en). Die Überprüfung der Eingaben erfolgt durch einen
oder mehrere in den Ereignisstrom eingebundene Preprozessoren.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß das Daten
erfassungsverfahren bzw., das EDV-System sowohl bei Singletas
king- oder konsolenorientierten Betriebssystemen, wie DOS, als
auch bei Multitasking- oder fensterorientierten Betriebssyste
men, wie Windows, einsetzbar ist. Je nach Art des Betriebs
systems ist die Überprüfung der Eingaben an unterschiedlichen
Stellen in den Ereignisstrom des Rechnersystems eingebunden.
Gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung werden vor
der eigentlichen Nutzung bzw. dem Verwendungszweck des Prepro
zessors bzw. des Datenerfassungsverfahrens alle relevanten Ein
gaben automatisch und/oder manuell von dem Preprozessor analy
siert. Anhand dieser Analyse erstellt der Preprozessor ein Ana
lyse- und Aktionenprofil, mit dem dann die Überprüfung und Ver
arbeitung der Eingaben erfolgt.
Vorteilhafterweise kann für jeden Benutzer einer Applikation
ein eigenes benutzerspezifisches Analyse- und Aktionenprofil
erstellt werden.
Ferner können die Applikationen mit Hilfe des Preprozessors um
vom Benutzer erwünschte Funktionen ergänzt werden, die dann als
Bestandteil der Applikationen benutzt werden können.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten Aus
führungsbeispielen mit Hilfe der beiliegenden Zeichnung näher
erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 eine vereinfachte Darstellung des Ereignisstroms in
einem Singletasking-Betriebssystem; und
Fig. 2 eine vereinfachte Darstellung des Ereignisstroms in
einem Multitasking-Betriebssystem.
Im wesentlichen kommen derzeit zwei Rechnerstrukturen und Be
triebssystem-Arten in Betracht, nämlich konsolenorientierte und
fensterorientierte Betriebssysteme. Die konsolenorientierten
Systeme sind häufig nur Singletasking-Betriebssysteme, während
fensterorientierte Systeme in der Regel Multitasking-Betriebs
systeme sind. Im folgenden werden stellvertretend für alle
möglichen Rechner-Betriebssysteme anhand von Fig. 1 ein kon
solenorientiertes Singletasking-Betriebssystem, wie DOS, und
anhand von Fig. 2 ein fensterorientiertes Multitasking-Be
triebssystem, wie Windows, beschrieben. Es soll dabei vor allem
gezeigt werden, an welcher Stelle ein Benutzer eine Eingabe
tätigt und an welcher Stelle die entsprechende Applikation
diese Eingabe zur weiteren Bearbeitung erhält. Für einen Fach
mann auf diesem Gebiet der Computertechnik sollte es ein leich
tes sein, die Erfindung in entsprechender Weise in allen mögli
chen Rechnersystemen einzusetzen.
Eingaben 1 durch einen Benutzer, im folgenden allgemein auch
Ereignisse genannt, können zum Beispiel das Drücken einer
Taste, das bewegen der Maus, die Eingabe mit speziellen Ein
gabemedien, wie Barcodeleser, Touchscreen, Digitizer, Daten
handschuh und dergleichen, oder auch durch andere Maschinen
oder Rechnersysteme erzeugte Eingaben, wie Betriebssystem
interne Nachrichten, Signale auf Bussystemen und Netzwerken,
Signale von seriellen Schnittstellen, Signale von Störungs
leitungen von CNC-Bearbeitungsmaschinen und dergleichen, sein.
Fig. 1 zeigt zunächst in vereinfachter Darstellung den Er
eignisstrom in einer EDV-Anlage mit einem Singletasking-Be
triebssystem, wie DOS. Das externe Ereignis, also die Benutzer
eingabe 1, erzeugt durch die Hardware 2 des Rechnersystems
einen internen Interrupt im Rechnersystem, der vom Interrupt-
Manager 3 des Rechnersystems verwaltet und weitergeleitet wird.
Schließlich wird der interne Interrupt von einem Interrupt-
Handler 4, welcher der Hardwarekomponente 2 der Benutzereingabe
1 entspricht, in ein internes Ereignis, d. h. in elektronische
Signale, umgewandelt. Dieses interne Ereignis wird bei den
bisher bekannten Rechnersystemen dem Betriebssystem 5 des
Rechnersystems zugeführt und von diesem an die entsprechende
Applikation 6 weitergeleitet, wo es entsprechend verarbeitet
wird.
Bei dem erfindungsgemäßen System ist vor das Betriebssystem 5
ein Preprozessor 7 geschaltet. Dieser Preprozessor 7 soll eine
Vorbehandlung aller auftretenden Ereignisse durchführen, bevor
diese in evtl. veränderter Form als modifizierte Ereignisse an
die eigentliche Applikation 6 weitergeleitet werden. Je nach
Anwendungsfall kann der Preprozessor 7 auch neue Ereignisse er
zeugen, beispielsweise Dialogabläufe steuern, Dialoge mit dem
Benutzer steuern, wie Paßwortabfrage zur Freischaltung. Er
kann Ereignisse unterdrücken und auch zurückweisen. Dabei kann
der Preprozessor 7 zusätzlich mit externen Datenbanken 8, ex
ternen Rechnersystemen 9 und/oder Hilfsroutinen 10 verbunden
sein.
Bei dem Singletasking-System von Fig. 1 kann in der Regel zu
jeder Zeit nur eine Applikation 6 geöffnet sein bzw. arbeiten,
weshalb die Applikation 6 alle Ereignisse bzw. alle von dem
Preprozessor 7 modifizierten Ereignisse direkt verarbeitet.
In Fig. 2 ist der Ereignisstrom in einer EDV-Anlage mit einem
Multitasking-Betriebssystem 5, wie Windows, vereinfacht darge
stellt. Bei solchen Multitasking-Systemen können mehrere Ap
plikationen 6 (quasi-)gleichzeitig geöffnet sein und arbeiten.
Ein externes Ereignis erzeugt hier ebenfalls einen internen
Interrupt, der vom Betriebssystem 5 abgefangen und bearbeitet
wird. Im Gegensatz zum obigen Singletasking-System verhält sich
das Betriebssystem 5 hier wie ein Verteiler, der die internen
Ereignisse jeweils an die entsprechende(n) Appliaktion(en) 6
verteilt und diese aktiviert. Dazu werden vom Betriebssystem 5
Nachrichten an die Fenster der einzelnen Applikationen 6 ge
sandt und deren Fensterfunktionen aufgerufen. Die Applikationen
6 erfahren hier eine sogenannte passive Programmkontrolle.
Im Falle des Multitasking-Systems von Fig. 2 ist für jede
Applikation 6 ein Preprozessor oder Teil-Preprozessor 7 dem
Betriebssystem nachgeschaltet. Die Preprozessoren 7 verarbeiten
nur bestimmte Ereignisse, die der entsprechenden Applikation 6
von dem Betriebssystem 5 zugeteilt werden.
Um mit dem Preprozessor 7 in den verschiedenen Systemen wie
gewünscht arbeiten zu können, sind mehrere Vorbereitungsschrit
te nötig, die im folgenden näher beschrieben werden sollen. Im
einzelnen sind dies:
- I) Verbindungsphase
- II) Ereignis-Reaktionen-Analysephase
- III) Darstellungs-Analysephase
- IV) Aktionenprofilphase
- V) Nutzungsphase
- VI) Funktionalitätsergänzung.
In der Verbindungsphase muß der Preprozessor 7 zunächst physi
kalisch in das bestehende Rechnersystem eingebunden werden.
Hierzu wird bei allen Betriebssystemen 5 ein Ereignistreiber,
welcher vorzugsweise ein Bestandteil des Preprozessors 7 sein
soll, an eine geeignete Stelle zwischen der Ereignisquelle und
der Weiterverarbeitung durch die Applikation(en) 6 eingebunden.
Dieser Ereignistreiber muß je nach Art des Betriebssystems 5
die bestmögliche physikalische Einbindung des Preprozessors 7
in den Ereignisstrom bieten. Für Singletasking-Systeme ist
beispielsweise ein sogenannter TSR (Terminate Stay Resident)-Trei
ber verwendbar, welcher die Hardware-Interrupts direkt
abfangen kann. Bei Multitasking-Systemen kann der Preprozessor
7 zum Beispiel durch sogenanntes Subclassing der Fensterfunk
tionen alle Ereignisse vor ihrem Eintritt in die jeweilige
Fensterfunktion bearbeiten.
Wenn diese physikalische Verbindung des Preprozessors 7 durch
den Ereignistreiber abgeschlossen ist, können sämtliche Er
eignisse vor der Bearbeitung durch die Applikation(en) 6 analy
siert, gefiltert und evt. modifiziert werden. Prinzipiell ist
nur die Funktion des Ereignistreibers an das jeweilige Be
triebssystem 5 anzupassen, alle weiterführenden Analyse- und
Synthesefunktionen des Preprozessors 7 beziehen sich aus
schließlich auf die abstrakte Darstellung von Ereignissen.
Im zweiten Schritt, der Ereignis-Reaktionen-Analysephase,
analysiert der Preprozessor 7 automatisch und/oder manuell die
Ereignis-Reaktions-Schnittstellen der jeweiligen Applika
tion(en) 6. Solche Ereignis-Reaktions-Schnittstellen können zum
Beispiel sein: Fokus und Positionen der Eingabefelder in der
Bildschirmmaske; Reaktionen auf besondere System-Ereignisse,
wie Speichern, Drucken, Ende und dergleichen; unterschiedliche
Bedeutung von Ereignissen unter verschiedenen Betriebsbedingun
gen, wie beispielsweise Eingabe im Wartezustand oder Eingabe
während laufender Dateisuche; oder Auswahl verschiedener Be
triebsarten der Applikation, wie Maskeneingaben, Suchen, Edi
tieren vorhandener Daten, Kalkulation, Abbuchung, Zubuchung und
dergleichen.
Die obige Ereignis-Reaktionen-Analyse kann entweder einmalig
vor der eigentlichen Nutzung des erfindungsgemäßen Verfahrens
oder als kontinuierlicher Prozeß während des Betriebs der
Applikation(en) 6 im Hintergrund erfolgen.
Bei der Ereignis-Reaktionen-Analyse werden laufend Informatio
nen derart gewonnen und verifiziert, daß der Preprozessor 7 ein
Ereignis empfängt, dieses unverändert weiterleitet und an
schließend die Reaktion der Applikation(en) 6 auf dieses Ereig
nis bewertet. Solche Reaktionen sind beispielsweise die Anzeige
eines Zeichens bei Drücken einer entsprechenden Taste der
Tastatur oder das Auslösen der Speicherung auf den Befehl
"Speichern". Im Fall von Multitasking-Systemen können durch das
oben erwähnte Subclassing alle relevanten Informationen von der
Applikation zum Preprozessor umgeleitet werden, da im Betriebs
system intern mit Meldungen desselben gearbeitet wird, die vom
Preprozessor relativ leicht zu bewerten sind. Bei Singletas
king-Systemen ist die Ereignis-Reaktionen-Analyse schwieriger,
es kann aber auch in diesem Fall durch Abfangen aller möglichen
Folgeereignisse, wie Cursorpositionen oder Bewertung der Bild
schirmanzeige oder Festplattenzugriffe, ein gewisser Rückschluß
auf die Reaktionen der Applikation(en) gewonnen werden. Um die
Ereignis-Reaktionen-Analyse möglichst vollständig und eindeutig
zu machen, ist eine einmalige, manuelle Lernphase des Prepro
zessors 7 sinnvoll, in der der Benutzer definierte Ereignisse
erzeugt und die auf diese Ereignisse entstehenden Reaktionen
und deren Bedeutung dem Preprozessor mitteilt.
Nach einer solchen automatischen und/oder manuellen Ereignis-
Reaktionen-Analyse sind dem Preprozessor alle relevanten Bezie
hungen zwischen Ereignissen und Reaktionen von Datenfeldern und
Steuerelementen dieser Applikation bekannt.
Es wird nun in einem dritten Schritt, der Darstellungs-Analyse
phase, die Bedeutung der Ereignisse, die zulässigen Formate der
Ereignisse, sowie die Beziehungen zwischen verschiedenen Daten
feldern untersucht.
Diese Darstellungs-Analysephase kann im laufenden Betrieb der
Applikation(en) in einem Lernzyklus geschehen, in dem der
Preprozessor 7 alle Eingaben in relevante Datenfelder der
Applikation überwacht und daraus gewisse Rückschlüsse auf den
Zusammenhang zwischen den einzelnen Datenfeldern zieht. Auch in
dieser Phase ist eine manuelle Unterstützung durch den Benutzer
sinnvoll, der die von ihm gewünschten und zulässigen Daten
formate und Datenbeziehungen für die vorhandenen Datenfelder
dem Preprozessor beschreibt. In der dieser Analysephase vor
angegangenen Ereignis-Reaktionen-Analyse wurden dem Preprozes
sor die Positionen der Datenfelder vermittelt, und mit dieser
Information können nun alle Eingaben zu den Datenfeldern kana
lisiert und analysiert werden. Falls möglich, werden den Daten
feldern vom Preprozessor typische Bedeutungen zugewiesen; zum
Beispiel ist ein Eingabefeld, das nur Ziffern erhält, ein
numerisches Feld, ein Eingabefeld, das nur Vornamen erhält, ein
Vornamensfeld, ein Eingabefeld, das nur speziell formatierte
Zahlen erhält, ein Datumsfeld, usw.
Wenn die obigen Analysephasen, d. h. die Ereignis-Reaktionen-
Analyse und die Darstellungs-Analyse, erfolgreich durchgeführt
worden sind, wird anschließend in einem vierten Schritt, der
Aktionenprofilphase, festgelegt, mit welchem Aktionenprofil der
Preprozessor 7 auf bestimmte erlaubte und unerlaubte Ereignisse
oder Verknüpfungen reagieren soll.
Der Preprozessor 7 soll zum Beispiel ungültige Eingabewerte
automatisch zurückweisen oder korrigieren, die Darstellung
eines Datenwertes verändern (zum Beispiel von "1.1.97" in
"01.01.1997"), Datenwerte verändern und filtern, einen oder
mehrere Datenwerte umstrukturieren oder eine Fehlermeldung bei
unerlaubten Aktionen bzw. Eingaben ausgeben. Ferner kann der
Preprozessor 7 Eingaben auch mit externen Datenbanken 8 ab
gleichen, so daß beispielsweise bei der Eingabe eines Ortes und
einer zugehörigen Postleitzahl die Richtigkeit der Postleitzahl
anhand der externen Postleitzahlendatenbank überprüft und die
eingegebene Postleitzahl bei einem Fehler zurückgewiesen oder
entsprechend korrigiert und/oder ergänzt wird, wodurch die
Möglichkeit der Generierung neuer Ereignisse aufgezeigt wird.
Desweiteren besteht die Möglichkeit von zusätzlichen Sicher
heitsabfragen bei kritischen Aktionen, zusätzlichen Abfragen
von Zugriffsberechtigungen, wie Paßworten, und dergleichen.
Zum Teil ist es möglich, grundlegende Aktionenprofile bereits
in der Ereignis-Reaktionen-Analysephase und der Darstellungs-
Analysephase zu ermitteln. Ferner besteht die Möglichkeit der
Einbindung weiterer benutzerspezifischer Aktionenprofile und
der Koordination von Aktionen zwischen mehreren gleichzeitig
arbeitenden Applikationen, so daß zum Beispiel bei der Neu
anlage eines Kunden in der Mailing-Applikation in der parallel
arbeitenden Kunden-Applikation nachgefragt wird, ob der Kunde
bereits in der Datei vorhanden ist, und bei negativer Auskunft
die Neuanlage in der Mailing-Applikation freigegeben wird.
Die Applikationsprofile des Preprozessors 7 können außerdem als
Benutzer-Aktionenprofile für jeweils einen bestimmten Benutzer
gesichert und bei bedarf wieder geladen werden. Hierdurch kann
jeder Benutzer eines Rechnersystems sein persönliches Aktionen
profil für den Preprozessor erstellen und besitzen.
Nach Ablauf der oben beschriebenen, vorbereitenden Phasen sind
die Applikationen 6 des Rechnersystems für den Benutzer wie
gewohnt nutzbar. Durch den eingestellten Preprozessor 7 werden
mittels der gewonnenen Analyse- und Aktionenprofile dabei
fehlerhafte Datenerfassungen verhindert, falsche Eingaben unter
Umständen aus einem Abgleich mit externen Applikationen oder
Datenbanken korrigiert und ergänzt. Auch bei Applikationen, die
keine eigene Eingangsprüfung auf fehlerhafte Eingaben aufwei
sen, ist somit ein Arbeiten mit fehlerbehafteten Daten zuver
lässig zu verhindern.
In der eigentlichen Nutzungsphase können ferner bei Bedarf auch
weiterhin alle Ereignisse analysiert und die Analyse- und
Aktionenprofile gegebenenfalls ständig erweitert, verändert und
verifiziert werden.
Sollte dem Benutzer die normale Nutzung der vorhandenen Ap
plikation(en) 6 nicht ausreichen und der Benutzer eine Ergän
zung der Funktionen der Applikation(en) wünschen, so ist dies
innerhalb eines gewissen Rahmens durch eine spezielle Program
mierung des Preprozessors 7 ebenfalls möglich. Hierdurch wird
es dem Benutzer ermöglicht, weiterhin mit der ihm vertrauten
Applikation zu arbeiten und zusätzliche Funktionen in diese
Applikation einzubinden, die ihm bisher gefehlt haben.
So können beispielsweise Funktionen aus der Applikation entnom
men, mit dem Preprozessor bearbeitet und in überarbeiteter Form
wieder der Applikation bereitgestellt werden. Denkbar ist so
zum Beispiel, daß der Preprozessor im Falle einer unübersicht
lichen Eingabemaske der Applikation ein neues Fenster mit
Datenfeldern erzeugen kann, in dem die gesamte Funktionalität
einer vom Benutzer gewünschten Eingabemaske programmierbar ist.
Nach Änderung der Maske werden die virtuellen Datenfelder in
die entsprechenden Datenfelder der Applikation übertragen, der
Benutzer arbeitet dann nicht mehr mit der Original-Eingabemaske
der Applikation, sondern mit der von ihm modifizierten Ein
gabemaske.
Weiter kann der Preprozessor sogenannte intelligente Eingabe
felder erzeugen, indem der Preprozessor die Eingabefelder
während der Eingabe überwacht und, falls falsche Eingaben in
ein Datenfeld eingegeben wurden, die Daten automatisch in das
richtige Eingabefeld kopieren.
Ebenso können die Applikationen um fehlende Funktionen ergänzt
werden, wie zum Beispiel um eine statistische Auswertung.
Hierzu vereinbart der Preprozessor ein neues Ereignis, wie
"Zeige Statistik", mit dem ein neues Fenster geöffnet werden
kann, in welchem der Benutzer zuvor die von ihm gewünschte neue
Funktionalität, d. h. beispielsweise das Anzeigen von statisti
schen Werten, einprogrammiert hat. Der Preprozessor kommuni
ziert hierbei mit der Applikation im Hintergrund und stellt die
gewünschten Daten bereit. Für den Benutzer wird diese neue
Funktion quasi ein Bestandteil der Applikation.
Für diese Funktionen kann der Preprozessor auf weitere externe
Applikationen zugreifen, wie zum Beispiel auf eine Tabellen
kalkulation, auf Grafikprogramme, Statistikprogramme usw., und
arbeitet zwischen der aktiven Applikation und den möglichen ex
ternen Applikationen als Bindeglied, Steuerelement oder Mana
ger.
Eine weitere Möglichkeit des Preprozessors besteht in der
Schaffung von Online-Funktionen. So kann der Preprozessor
Ereignisse auch auf mehrere Applikationen in der Art verteilen,
daß der Preprozessor Verbindungen, sogenannte Links, zwischen
bestimmten Datenfeldern erzeugt und verwaltet. Beispielsweise
kann ein Eingabefeld in US$ mit einem Link zu einem Finanz
programm die Umrechnung von US$ in DM mit dem momentan aktuellen
Börsenkurs durchführen. Diese Verbindungen können auch über
interne und externe Netzwerke bestehen, um einzelne Applikatio
nen mit einem größeren Rechnerverbund zu vernetzen. Dabei
können Teile der Funktionen der Applikation von dem Preprozes
sor und/oder der über einen externen Link verbundenen zweiten
Applikation übernommen werden, wobei der nötige Programmablauf
im Preprozessor durch eine einfache Programmiersprache vom
Benutzer programmiert werden kann.
Durch die freie Programmier- und Konfigurierbarkeit des Pre
prozessors können auf einfache Weise bestehende Applikationen
nahezu beliebig verändert und auf die Bedürfnisse des jeweili
gen Benutzers abgestimmt werden.
Aus einem Pool von verschiedenen Applikationen kann der Benut
zer seine optimale Konstellation zusammenstellen.
Sämtliche in den Figuren gezeigten und in der Beschreibung er
läuterten Einzelheiten sind für die Erfindung wichtig. Dieses
gilt gleichermaßen auch für die Zusammenfassung, die auch zur
Auslegung des Schutzumfanges herangezogen werden kann.
Claims (11)
1. Elektronisches Datenerfassungsverfahren, mit den Verfah
rensschritten Erfassen von Eingaben und Weiterleiten der
Eingaben an eine Applikation des Rechnersystems,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Eingaben vor der Weiterleitung an die Applikation
durch einen Preprozessor (7) auf ihre Richtigkeit über
prüft und fehlerhafte Eingaben zurückgewiesen oder kor
rigiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
für ein Singletasking-Betriebssystem die Überprüfung und
Verarbeitung der Eingaben vor ihrer Weiterleitung an das
Betriebssystem (5) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
für ein Multitasking-Betriebssystem die Überprüfung und
Verarbeitung der Eingaben nach der Verteilung durch das
Betriebssystem (5) und vor ihrer Weiterleitung an eine der
Applikationen (6) erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
vor der Nutzung des Preprozessors (7) bzw. des Datenerfas
sungsverfahren die Eingaben automatisch und/oder manuell
mit Unterstützung durch den Benutzer analysiert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Analyse der Eingaben in zwei Stufen erfolgt, wobei in
der ersten Stufe die Reaktionen der Applikation(en) (6)
auf Eingaben und in der zweiten Stufe Bedeutung und Zu
sammenhänge von Datenfeldern analysiert werden, und daß
aus der Analyse der Reaktionen auf Eingaben ein Analyse- und
Aktionsprofil erzeugt wird, anhand dessen die Über
prüfung und Verarbeitung der Eingabe erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß für jeden Benutzer ein benutzerspezifisches Analyse- und
Aktionsprofil erstellt wird.
7. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Preprozessor (7) vorbereitend für die Nutzung zu
nächst in einer Verbindungsphase physikalisch in das Rech
nersystem eingebunden wird, in einer Ereignis-Reaktionen-
Analysephase die Ereignis-Reaktionsschnittstellen der Ap
plikation analysiert, in einer Darstellungsanalysephase
die Ereignisse und Datenfelder untersucht und eine Aktio
nenprofilphase durchläuft zur Bestimmung der Reaktionen
auf erlaubte und unerlaubte Ereignisse oder Verknüpfungen
sowie zur Ermittlung der speziellen Verknüpfungsstrukturen
der zuvor bestimmten Elemente, und daß anschließend der
Preprozessor (7) in einer Nutzungsphase Ereignisse analy
siert, Aktionen- und Analyseprofile erweitert, verändert
und verifiziert und eine Funktionalitätsergänzung erlaubt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Applikationen (6) um neue Funktionen erweitert werden,
die als virtueller Bestandteil der Applikationen nutzbar
sind.
9. Vorrichtung zur Durchführung eines elektronischen Daten
verarbeitungsverfahrens mit einer Eingabeschnittstelle für
die Eingabe von Daten, mindestens einer Applikation (6)
und einem Betriebssystem (5), insbesondere zur Durchfüh
rung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprü
che,
gekennzeichnet durch
mindestens einen Preprozessor (7) zur Überprüfung der
Eingaben auf ihre Richtigkeit, wobei der Preprozessor
geeignet ist, fehlerhafte Eingaben zurückzuweisen oder zu
korrigieren.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
gekennzeichnet durch
einen Ereignistreiber zur physikalischen Einbindung des
Preprozessors (7) in den Ereignisstrom.
11. System nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Ereignistreiber ein Bestandteil des Preprozessors (7)
ist.
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