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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bereitstellung wenigstens einer Logdatei eines Kraftwagens gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Für die Analyse von Dienstleistungen für eine Freischaltung von Funktionen „over-the-air“, welche von (engl.) „Connected-Car-Services“ bereitgestellt werden, werden sogenannte (engl.) „Logs“ und „Traces“ aller beitragenden Systeme wie beispielweise Fahrzeug, Backend, Applikation usw. benötigt. Mit „Logs“ werden beispielsweise Logdateien beschrieben, welche Protokolle von Prozessen bereitstellen. Es ist auch möglich, dass „Logs“ auch direkt in Datenbanken geschrieben werden. Somit wird unter „Logs“ ein Text verstanden, welcher an einer vom Programmierer festgelegten Code-Stelle mit einem vom Entwickler festgelegten Inhalt programmatisch erzeugt wird. Im Vergleich dazu werden „Traces“ durch Programme im Code generiert, um eine Ablaufverfolgung zur Analyse bereitzustellen. Für jedes Fahrzeug in einer Flotte ist im jeweiligen Backend ein einheitlicher Standard-Log-Level gesetzt, welcher definiert, welche der im Code definierten Log-Statements einen Effekt haben sollen.
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Im Laufe der Zeit werden Logdateien von beispielsweise Fahrzeug-Bestandteilen und Applikations-Bestandteilen nicht durchgängig bereitgestellt, da entweder die Logdateien nicht durchgehend erstellt wurde oder nicht zentral zugreifbar sind. Für eine Fehleranalyse besteht dementsprechend das Problem darin, dass die Logdateien nicht durchgehend zur Verfügung stehen, da beispielweise eine Speicherung oder durchgehende Bereitstellungen und Anfragen zu teuer sind und Logging-Systeme an ihre Stabilitätsgrenzen kommen.
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Aus der
EP 1 701 265 B1 ist ein computer-implementiertes Verfahren zur Bereitstellung eines systemübergreifenden Protokolls in einer verteilten Computersystem Umgebung mit mehreren Computersystemen offenbart. Das Verfahren umfasst einen elektronischen Empfang von Daten in einem ersten System, wobei die Daten systemübergreifende Merkmale einer systemübergreifenden Aktivität enthalten, die von einem zweiten Computersystem stammt, wobei die systemübergreifende Aktivität aus einer von einem Benutzer initiierten Änderung resultiert. Zudem noch ein elektronisches Speichern der Daten, ein elektronisches Empfangen einer Anfrage zum Zugriff auf die Daten und ein elektronisches Bereitstellen der angeforderten Daten. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass das erste System ein Computersystem ist, wobei, wenn die systemübergreifende Aktivität die Einleitung einer Änderung der auf dem ersten Computersystem angebotenen Dienste ist, das lokale Protokollierungssystem des ersten Computersystems einen global eindeutigen Identifikator erzeugt, der mit der systemübergreifenden Aktivität verbunden ist. Dann sendet das erste Computersystem eine Nachricht an das zweite Computersystem, um das zweite Computersystem über die Änderung der Dienste zu benachrichtigen, wobei das erste Computersystem auch den global eindeutigen Bezeichner der systemübergreifenden Aktivität überträgt und anschließend diese Information von den lokalen Protokollierungssystemen gespeichert wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren bereitzustellen, bei welchem Anforderungen verschiedener Entitäten beziehungsweise IoT-Komponenten in einem Netzwerk für eine Analyse von Daten aufgenommen werden.
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Diese Aufgabe wird mittels eine Verfahrens mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind aus den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bereitstellung von Logdateien eines Kraftwagens für eine Analyse der Logdateien über ein Netzwerk, bei welchem eine Anforderung zur Analyse des an dem Netzwerk gekoppelten Kraftwagens an eine kraftfahrzeugexterne elektronische Recheneinrichtung, welche weiterführend als Backend beschrieben wird, des Netzwerkes übermittelt wird und Logdateien des Kraftwagens mit einem vorgegebenen Log-Level zur Analyse bereitgestellt werden.
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Um die Aufgabe der Erfindung zu lösen, wird das Log-Level der Logdateien in Abhängigkeit von einer Fahrzeugidentifikationsnummer (VIN) des Kraftwagens bestimmt, welche bei der Anforderung zur Analyse an das Backend übermittelt wird. Die Fahrzeugidentifikationsnummer des Kraftwagens als eindeutige VIN kann vor der Anforderung durch den OEM oder dem Kunden beziehungweise dem Besitzer des Kraftwagens mit einem gewünschten Log-Level verknüpft werden, sodass bei Übermitteln der Anforderung, der Log-Level für die Analyse bereits bereitgestellt ist. In anderen Worten erhöht ein VIN-Based-Logging das Log-Level für einzelne Kraftwägen beziehungsweise Fahrzeuge im Backend. Das heißt es sorgt dafür, dass bestimmte Logs für eine VIN geschrieben werden, die für andere VINs nicht geschrieben werden. Schließlich sollen solche Detail-Analyse-Mechanismen nicht automatisch für alle der täglich ermittelten FINAS-Fahrzeuge durchgeführt werden, denn die Kosten, die Logs der vielen Testfahrzeuge dauerhaft an das Backend zu senden, sind zu hoch.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Anforderung zur Analyse mittels einer Applikation auf einem mit dem Netzwerk gekoppeltem mobilen Endgerät an das Backend übermittelt wird. Die Applikation wird vom OEM bereitgestellt, welche dazu ausgebildet ist, die Anforderungen zur Analyse über das mobile Endgerät an das Backend zu übermitteln und mit dem Backend zu kommunizieren.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird ein Zeitfenster für die Analyse bestimmt wird, in welcher die Analyse durchgeführt wird. Das Zeitfenster begrenzt eine überzogene Anwendung der für die Analyse bereitgestellten Mittel.
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Weiterhin vorteilhaft ist eine Ausgestaltung der Erfindung, in welcher eine erste Abfrage zur Analyse vorgegebener Komponenten des Kraftwagens gestellt wird. In anderen Worten wird eine Schaltoption beziehungsweise ein Schalter in das System integriert, mittels welchem die Analyse für alle Backend-Komponenten aktiviert wird.
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Ebenso vorteilhaft ist eine Ausgestaltung der Erfindung, in welcher eine zweite Abfrage für ein Ein- oder Abschalten von Sampling von Traces während der Analyse gestellt wird. Dies bedeutet, dass eine weitere zweite Schaltoption beziehungsweise ein zweiter Schalter in das System integriert wird, mittel welchem das Sampling der Traces im System in Abhängigkeit von der Antwort auf die Abfrage aktiviert wird oder nicht. Üblicherweise sampelt ein Application-Performance-Monitoring(APM)-System aus Traces des Backends aufgrund von Last und Kosten. Das heißt üblicherweise werden nicht alle Traces aufgezeichnet. Vin-Based-Logging schaltet das Sampling von Traces im APM-System für einzelne Fahrzeuge aus. Das Fahrzeug ist damit im APM-System vollständig analysierbar. Die beiden Mechanismen, Log-Level-Erhöhung und Ausschalten des Trace-Samplings, werden im Backend automatisch auf alle Test-Fahrzeuge und Test-Bretter angewendet. Die Test-Fahrzeuge und Test-Bretter werden dafür täglich voll-automatisch aus dem Flotten-System FiNAS abgezogen. Diese Detail-Analyse-Mechanismen haben für die Test-Fahrzeuge und Test-Bretter eine Gültigkeit von beispielsweise einem Tag und werden täglich verlängert, falls das Auto/Testbrett noch immer im Flotten-System gelistet ist.
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Schließlich ist es in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass eine dritte Abfrage für das Übermitteln von Diagnostik-Logdateien beziehungsweise DLT-Logs gestellt wird. Dies bedeutet auch hier, dass eine weitere dritte Schaltoption beziehungsweise ein dritter Schalter in das System integriert wird, mittel welchem das Sampling der Traces im System in Abhängigkeit von der Antwort auf die Abfrage aktiviert wird oder nicht.
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Vin-Based-Logging kann das Streaming von Logs eines bestimmten Fahrzeugs in einen Backend-Log-Topf triggern. Die Logs des Log-Topfes sind fortan integriert darstellbar mit den Logs des Backends und der App. Das Log-Streaming greift dafür Logs von einem Port des „Auto-Computers“ ab, filtert sie ggf. und sendet sie an einen Speicher im Backend. Noch nicht implementiert sind Vin-Based-Logging, womit das Senden eines Ringspeichers von Logs aus der Handy-App in einen Backend-Log-Topf getriggert werden kann. Die Logs des Log-Topfes sind integriert darstellbar mit den Logs des Backends und des Fahrzeugs.
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Es sollen zukünftig automatisch erkannte System-Zustände die Erhöhung beziehungsweise Erhebung der Analyse-Daten mittels des Vin-Based-Logging getriggert werden. Ein Beispieldurchlauf wäre hierbei:
- - Die Service-Aktivierung gilt im Fahrzeug-Umfeld als der fehleranfälligste da dieser als das komplizierteste Use-Case gilt. Services können durch Kunden, Kundendienstmitarbeitern und beispielsweise dem Autohersteller aktiviert werden. Kunden aktivieren Services üblicherweise über eine korrespondierende Applikation durch das Klicken auf einen „OK“-Button, oder in einer Head-Unit durch klicken eines „OK“-Buttons. Dieses Klicken des „OK“-Buttons bewirkt einen API-Call an den Vin-Based-Logging-Service, der VBL dazu veranlasst, eine Log-Regel für die entsprechende VIN zu erstellen und durchzusetzen. Diese Log-Regel soll die beschriebenen Detail-Analyse-Mechanismen für zwei Stunden für dieses Fahrzeug einschalten.
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Vorteilhaft ist das Verfahren insbesondere dadurch, dass auf dem Fahrzeug nicht permanent Logs geschrieben werden, sondern dass die Speicher im Auto vor Verschleiß geschont werden. Dadurch, dass das Senden von Logs an das Backend nur zeitweise und für ausgewählte Fahrzeuge aktiviert wird, werden Bandbreite des loT-Devices Auto und Over-the-Air-Übertragungskosten gespart. Durch einen Dialog in der Head-Unit wird der Kunde dabei um Zustimmung gebeten.
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Dadurch, dass aus der Handy-App ein Ringspeicher von Logs aus der Vergangenheit ins Backend geschrieben werden, hat der Kunde maximale Kontrolle über die Informationen, die er dem OEM zur Verfügung stellt. Das heißt, durch einen Dialog in der Applikation wird der Kunde um Zustimmung gebeten.
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Dadurch, dass die Detail-Logs im Backend nur für die benötigten Fahrzeuge geloggt werden beziehungsweise diese für den Großteil der Flotte nicht geloggt werden, werden Kosten der Log-Verarbeitung eingespart und die Logging-Infrastruktur erfährt weniger Last und läuft dadurch stabiler. Durch den Support-Mitarbeiter wird der Kunde um Zustimmung gebeten oder es werden nur Logs eingeschaltet, die bereits im Terms-of-Use akzeptiert wurden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der einzigen Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigt die einzige Fig. ein Blockdiagramm zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die Fig. zeigt ein Blockdiagramm zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Bereitstellung von Logdateien 10 eines Kraftwagens 12 für eine Analyse der Logdateien 10 über ein Netzwerk 12, bei welchem eine Anforderung zur Analyse des an dem Netzwerk 12 gekoppelten Kraftwagens 12 an ein Backend 14 des Netzwerkes 12 übermittelt wird und die Logdateien 10 des Kraftwagens 12 mit einem vorgegebenen Log-Level zur Analyse bereitgestellt werden. Hierbei wird der Log-Level der Logdateien 10 in Abhängigkeit von einer Fahrzeugidentifikationsnummer VIN des Kraftwagens 12 bestimmt, welche bei der Anforderung zur Analyse an das Backend 14 übermittelt wird. Es ist möglich die Anforderung zur Analyse mittels einer Applikation auf einem mit dem Netzwerk gekoppeltem mobilen Endgerät 16 an das Backend 14 zu übermitteln. Ebenso kann ein Zeitfenster für die Analyse bestimmt werden, um die für das Verfahren und für die Analyse bereitgestellten Mittel nicht zu überziehen. Schließlich können eine erste Abfrage zur Analyse vorgegebener Komponenten des Kraftwagens 12, eine zweite Abfrage für ein Ein- oder Abschalten von Sampling von Traces während der Analyse und eine dritte Abfrage für das Übermitteln von Diagnostik-Logdateien gestellt werden.
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Insbesondere zeigt die Fig. das mobile Endgerät 16 mit einem ersten Ok-Button 18 sowie den Kraftwagen 12, an welchem ebenfalls ein zweiter Ok-Button 20 angeordnet ist. Ein Kunde 22 kann hierbei die beiden Ok-Buttons 18, 20 betätigen um Zustimmungen durchzuführen. Dadurch kann das VIN-Based-Logging 24 durchgeführt werden. Da noch ein menschengestützter Prozess nicht möglich ist, erhält der OEM einen Support-Auftrag vom Kunden 22 für den Kraftwagen 12 mit einer VIN. Der Support-Mitarbeiter nutzt die vorhandenen Logs des Backends 14, die durch das Standard-Log-Level vorhanden sind. Falls das nicht ausreicht, öffnet der Support-Mitarbeiter oder dessen Backdesk das Userinterface von VIN-based-Logging 24 und holt gegebenenfalls die Kundenzustimmung zur Erhebung zusätzlicher Analyse-Daten über den ersten Ok-Button 18 ein.
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Im Vin-Based-Logging 24 definiert und aktiviert er eine Log-Regel. Diese Log-Regel legt folgende Parameter fest:
- - ID beziehungsweise VIN des zu analysierenden Kraftwagens 12;
- - Log-Level, welches zunächst nur im Backend 14 gesetzt werden muss;
- - Zeitfenster sollen in der die Detail-Analyse-Mechanismen aktiviert sein;
- - Begründung für die Aktivierung des Detail-Analyse-Mechanismus;
- - Ein erster Schalter, ob die Detail-Analyse-Mechanismen für alle Backend-Komponenten aktiviert werden sollen oder nur für einzelne Komponenten;
- - Ein zweiter Schalter, ob das Sampling der Traces im Application-Performance-Monitoring-System aktiviert werden soll oder nicht;
- - Eine Liste von Backend-Komponenten, die diese Log-Regel anwenden sollen;
- - Ein dritter Schalter, ob DLT-Logs aus dem Fahrzeug gesendet werden sollen oder nicht; und
- - Eine Liste von Fahrzeug-Applikationen, deren Logs aus dem Kraftwagen 12 ins Backend 14 gesendet werden sollen - diese Liste wird als Filter im Kraftwagen 12 verwendet.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Logdatei
- 12
- Kraftwagen
- 14
- elektronische Recheneinrichtung
- 16
- mobiles Endgerät
- 18
- Ok-Button
- 20
- Ok-Button
- 22
- Kunde
- 24
- VIN-Based-Logging
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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