DE197305C

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Publication number: DE197305C
Application number: DENDAT197305D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 75 c. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. Juli 1906 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Auftragen von Klebstoffen, Farben o. dgl. mehr oder weniger dünn- oder dickflüssigen Stoffen, die sich von den bisher bekannt gewordenen ähnlichen Vorrichtungen dadurch unterscheidet, daß die Übertragungswalze sowohl gegen das Auslaufmundstück verstellbar ist, als auch, daß Übertragungswalze und Auftragwalze zueinander verstellt

ίο werden können, und daß ferner die beiden Walzen untereinander durch Zahnräder verbunden sind, um sie mit verschiedener Geschwindigkeit zueinander drehen zu lassen.
Die Zeichnung veranschaulicht den Erfindungsgegenstand, und zwar zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht, Fig. 2 eine Draufsicht und Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie a-b der Fig. 2.

Mit dem am Farbbehälter 1 befestigten Mundstück 2 sind zueinander rechtwinklig stehende Lagerarme bzw. Führungsböckchen 4 verbunden, in welchen die Walzen 5,6 durch verschiebbare Lager 7, 8 und an diese sich anschließende Stellschrauben 9, 10 verstellbar verlagert sind, also in den Böckchen hin und her verstellt werden können. Dadurch kann nicht nur die Übertragungswalze 5 zur Mundstückfassung 3 verstellt werden, sondern es können auch die Walzen 5, 6 (Übertragungswalze und Auftragwalze) zueinander verstellt werden.

12, 13 sind auf den Walzenachsen angeordnete Zahnräder, welche eine Verschiedenheit in der Winkelgeschwindigkeit der Walzen veranlassen. In der Hauptsache wird man die Übersetzung so wählen, daß die Auftragwalze 6 sich schneller umdreht als die Übertragungswalze 5, um von letzterer eventuell zu viel aufgefaßtes Gut ebenfalls gleichmäßig auftragen zu lassen.

Die Arbeitsweise ist folgende:

Nachdem die Übertragungswalze 5 in der Bleifassung 3 des Mundstückes 2 durch Anziehen der Stellschrauben 10 fest abdichtet, wird das Rohr 1 mit der Flüssigkeit gefüllt.

Nachdem die Füllung erfolgt, wird die Übertragungswalze 5 etwas locker gestellt, so daß die Flüssigkeit auf diese austreten kann. Mit ihr zugleich muß auch die Auftragwalze 6 entsprechend verstellt werden, jedoch nur so weit, daß beide Walzen mit ihren Oberflächen stets in enger Berührung bleiben. Man fährt nun mit dem Apparat über das zu bestreichende Stück, wobei beide Walzen sich drehen, und erzielt dadurch ein gleichmäßiges schnelles Auftragen des bestimmten Stoffes, wie Farbe, Klebstoff o. dgl., indem die Walze 5 den Stoff aus dem Mundstück bzw. dem Rohr 1 aufnimmt und ihn auf die Auftragwalze 6 überträgt, wobei er von letzterer an das Werkstück abgegeben wird. Je nachdem mehr oder weniger dünnflüssiger Stoff aufzutragen ist, werden die Walzen mittels ihrer Stellschrauben entsprechend eingestellt.

Bemerkt sei noch, daß an Stelle einer Übertragungswalze auch zwei oder mehrere treten können, die in gleicher Weise zum

Mundstück verstellbar sind, und daß der Apparat je nach Verwendung breiter oder schmaler gehalten sein kann.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Vorrichtung zum Auftragen von Flüssigkeiten wie Klebstoffe, Farben u. dgl., bei der die in einem als Handgriff ausgebildeten Behälter befindliche Flüssigkeit von einer im Mundstück des Behälters gelagerten Übertragwalze an die Auftragwalze abgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Ubertragwalze gegen das Mundstück mittels Schrauben und verschiebbarer Lager verstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragwälze gegen die Übertragwalze gleichfalls mittels Schrauben und verschiebbarer Lager verstellbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß beide Walzen durch Zahnräder so miteinander gekuppelt sind, daß beim Arbeiten die Auftragwalze rascher läuft als die Übertragwalze.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.