DE19728332A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Vorwärmen von Schüttgut mittels Heizgasen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Vorwärmen von Schüttgut mittels HeizgasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vorwärmen von Schüttgut mittels
Heizgasen in einer Behandlungskammer, die bis auf Öffnungen für die Zu- und
Abfuhr des Schüttguts und der Heizgase geschlossen ist, wobei das
Schüttgut mittels einer Vibrationsbewegung auf mindestens einem nach unten
geschlossenen Förderweg mit einer Rotations- und einer Vertikalkomponente
transportiert und hierbei direkt den Heizgasen ausgesetzt wird, wobei der min
destens eine Förderweg um einen mit weiteren Öffnungen versehenen kon
zentrischen Schacht herum verläuft und mindestens einen Ringspalt gegen
über einem Mantel der Behandlungskammer aufweist, und wobei die Heizga
se durch den mindestens einen Ringspalt in parallelen Querströmen von außen
über das Schüttgut und die weiteren Öffnungen in den Schacht gefördert
werden.
Zum Vorwärmen von Schüttgut sind zahlreiche Verfahren und Vorrichtungen
bekannt, bei denen das Schüttgut entweder indirekt (über geschlossene Wär
metauscherflächen) oder direkt durch Hindurchleiten von Heizgasen aufge
heizt wird. Hierfür kommen geschlossene Schächte oder Schächte mit durch
brochenen Seitenwänden infrage, die aus schrägstehenden und spiegelbild
lich angeordneten Lamellen bestehen, sowie Trommelöfen mit Innen- oder
Außenbeheizung, Fallschächte, Wirbelschichtanordnungen und schließlich Vi
brationsfördereinrichtungen mit Innen- und Außenbeheizungen.
Bei der Führung des Schüttguts in senkrechten Schächten besteht stets die
Gefahr eines Gutstaus bzw. einer Blockierung der Schächte durch das Schütt
gut, weshalb man solche Schächte auch bereits mit Rüttelvorrichtungen aus
gestattet hat. In dem zuletzt genannten Fall aber muß die gesamte Säule des
Schüttguts mit dem Schacht bewegt werden, was wiederum die Gefahr mit
sich bringt, daß das Schüttgut verdichtet wird, was wiederum zu einem Gut
stau führen kann.
Die Erfindung befaßt sich mit sogenannten Schwingförder- oder Vibrationsvor
richtungen.
Durch die EP 0 518 016 A1 ist es bekannt, Schwingplatten mit Hohlräumen
zur Durchleitung eines Heizmediums zu versehen und an Schläuche anzu
schließen. Dadurch findet teilweise eine indirekte Beheizung des Schüttgutes
statt. Die Schwingplatten sind auf einem Teilumfang durchbrochen und ohne
Ringspalte von einem Mantel umgeben, in den an jeweils einer einzelnen Stel
le jeder Etage in radialer Richtung nach innen ein Behandlungsmedium wie
Heiß- oder Kaltluft eingeleitet wird, das schließlich das Behandlungsgut von
oben nach unten oder umgekehrt durchströmt. Dabei findet teilweise ein direk
ter Wärmeaustausch statt. Teilweise sind die Schwingplatten auch von unten
zusätzlich durch Heizkörper beheizt. Schließlich wird das Behandlungsmedium
durch Öffnungen im Schacht nach oben abgeführt.
Soweit das Behandlungsmedium durch eine Öffnung am unteren Schachtende
eingeführt wird, sind im Schacht Bypass-Leitungen vorgesehen, um das Be
handlungsmedium vom Schacht wieder in die einzelnen Zwischenräume zwi
schen den Schwingplatten bzw. in die einzelnen "Etagen" zurückzuführen.
Hierbei findet durch die gelochten Böden mit Siebwirkung nicht nur eine zu
mindest vorübergehende Entmischung statt, wenn das Behandlungsgut fein
teilige Komponenten enthält, wie z. B. Beschickungsgut für Glasschmelzöfen,
das aus Scherben und Gemenge besteht, sondern auch eine starke Staubent
wicklung, wenn große Gasmengen pro Einheit der Querschnittsfläche durch
gesetzt werden müssen, um einen genügend großen Wärmeeintrag zu ge
währleisten. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn die Gasmengen und
-temperaturen nicht durch das Behandlungsgut, sondern durch Fremdaggre
gate vorgegeben werden, wie z. B. durch Glasschmelzöfen mit oder ohne Re
generatoren, Rekuperatoren und/oder Gaskühler (Quencher).
So muß z. B. das Beschickungsgut für Glasschmelzöfen auf Temperaturen
zwischen 400°C und 500°C vorgewärmt werden, wenn eine ausreichende
Rückgewinnung von Abwärme der Glasschmelzöfen und ein schnelles Auf
schmelzen im Ofen selbst gewährleistet sein sollen.
Sofern man solche Vorrichtungen zum Vorwärmen von Beschickungsgut für
Glasschmelzöfen verwenden will, die durch fossile Brennstoffe wie Erdgas
oder Öl beheizt werden, entsteht ein zusätzliches Problem durch die großen
Abgasmengen solcher Öfen im Verhältnis zur Menge des Beschickungsguts.
Die Abgasmengen und -temperaturen werden durch den Durchsatz solcher
Öfen und die Schmelzbedingungen vorgegeben, lassen sich also ohne zusätz
liche Maßnahmen wie Regeneratoren und Rekuperatoren für die Vorwärmung
der Verbrennungsluft oder durch Zwischenkühler (Quencher) kaum beein
flussen. Große Gasmengen aber verursachen wiederum Strömungsprobleme
in den Vorwärmern, wie z. B. eine Staubentwicklung.
Durch die gattungsgemäße US-PS 3,084,450 ist es bekannt, Schüttgut mittels
eines Wendelförderers zu trocknen, der in einem die Wendel tragenden
Schacht eine zentrale Heizeinrichtung und einen Wärmetauscher mit Rippen
besitzt, durch den Trocknungsluft indirekt aufgeheizt wird. Diese wird mittels
eines Saugzuges zunächst von oben nach unten in einem ersten Ringraum
über die Rippen des Wärmetauschers und dann entgegengesetzt durch einen
zweiten Ringraum geleitet, aus dem die heiße Trocknungsluft von oben in ei
nen dritten Ringraum eintritt, in dem sich - mit Abständen von einem Kessel
mantel umgeben - die Wendel befindet.
Aus dem dritten Ringraum tritt die heiße Trocknungsluft in Parallelströmen in
die Zwischenräume der Wendelwindungen ein und wird zusammen mit den
durch direkte Beheizung freigesetzten Brüden durch Löcher über den Wendel
windungen in einen vierten Ringraum abgesaugt und von dort an die Atmo
sphäre gefördert. Durch einen fünften Ringraum sind der oszillierende Schacht
mit der Wendel und dem vierten Ringraum von der nicht oszillierenden Heiz
einrichtung mit dem ersten, zweiten und dritten Ringraum mechanisch ent
koppelt.
Diese Anordnung bedingt - abgesehen von dem Kesselmantel - insgesamt
fünf konzentrische Rohre, die eine mehrfach mäanderförmige Strömung der
Trocknungsluft erzwingen und damit erhebliche Strömungswiderstände erzeu
gen. Für die Unterbringung der Wendel verbleibt nur ein enger, spaltförmiger
Ringraum, so daß der Durchsatz an Trocknungsluft und Schüttgut begrenzt
ist. Eine Vergrößerung der Durchsätze würde Apparate von erheblichen Volu
mina und Gewichten erforderlich machen. Für die Wärmerückgewinnung aus
großen Mengen von schadstoffbelasteten Ofenabgasen mit kondensationsfä
higen Komponenten ist die bekannte Vorrichtung weder vorgesehen noch ge
eignet.
Durch das DE-G 88 08 579.1 U ist es bei einer Vorrichtung zum Aufbereiten
von Schüttgut bekannt, einzelne Teller einer Vibrationssäule an ihren Innen- und
Außenkanten mit hochstehenden Innen- bzw. Außenflanschen zu ver
sehen, um ringförmige Förderwege zu schaffen, die von Etage zu Etage durch
Fallstrecken miteinander verbunden sind. Die Innenflansche bilden zusam
mengesetzt einen zentralen Schacht und sind mit Öffnungen versehen, durch
die Dampfschwaden in den Schacht entweichen können. Die Beheizung er
folgt indirekt über Strömungskanäle in den Doppelböden der Teller. Die Zufuhr
von heißen Trocknungsgasen ist nicht offenbart. Für die Rückgewinnung großer
Wärmemengen aus heißen Ofenabgasen durch direkten Wärmetausch ist
die bekannte Vorrichtung weder vorgesehen noch geeignet. Auch wird das
Problem der Kondensation von Schadstoffen in der Vorrichtung nicht ange
sprochen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vor
richtung anzugeben, mit denen nicht nur, aber auch, inhomogenes Schüttgut
mit breitem Korngrößenspektrum bei kleinstmöglicher Staubentwicklung und
Entmischung mittels großer Gasmengen in kurzer Zeit und homogen auf hohe
Temperaturen vorgewärmt und/oder getrocknet werden kann, wobei das
Schüttgut auch als Beschickungs- bzw. Chargiermaterial für Glasschmelzöfen
vorgesehen sein kann. Hierfür kommen insbesondere Temperaturen im Be
reich zwischen 400°C und 500°C infrage.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei dem eingangs angegebenen
Verfahren erfindungsgemäß dadurch, daß
- a) die Heizgase außerhalb der Behandlungskammer erzeugt und in einen unterhalb des mindestens einen Förderweges befindlichen Verteilerraum eingeführt werden, der den unteren Querschnitt der Behandlungskammer ausfüllt, von wo aus die Heizgase von unten nach oben durch den min destens einen Ringspalt geführt und aus dem oberen Ende des Schach tes abgeführt werden, und daß
- b) das Schüttgut mittels der Heizgase auf Temperaturen zwischen 200°C und knapp unterhalb einer Temperatur aufgeheizt wird, bei der das Schüttgut eine Verklebungsneigung aufweist.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird das Heizgas sehr weitgehend
gleichmäßig auf den Gesamtquerschnitt des unteren Teils der Behandlungs
kammer verteilt, wobei gleichzeitig die mittlere Strömungsgeschwindigkeit her
abgesetzt wird. Das Heizgas strömt dann im Ringspalt bzw. in den Ringspal
ten über den Außenumfang des Förderwegs bzw. der Förderwege und wird
zwischen den einzelnen Etagen bzw. Windungen des Förderwegs in parallele
Teilströme aufgeteilt, wodurch die Strömungsgeschwindigkeit wieder verringert
wird. Dabei treffen die heißen Gasströme zunächst auf die Außenbereiche des
Schüttgutstroms, d. h., an Stellen, an denen die größte Materialmenge vorliegt,
so daß sich die Wärmeenergie des Heizgases rasch verteilt.
Das Heizgas strömt dann mit abnehmender Temperatur radial einwärts zu den
Innenbereichen des Förderwegs bzw. zur Schachtwand, wo sich relativ weni
ger Schüttgut befindet. Dabei wird das Schüttgut von oben direkt durch das
Heizgas erwärmt, von unten indirekt durch Wärmeabgabe an den geschlosse
nen Boden bzw. die Böden der Transportwege. Schließlich strömt das Heiz
gas durch die Öffnungen in den Schacht und vereinigt sich in diesem wieder
zu einen Gesamtstrom, der nach oben abgeführt wird. Summarisch gesehen
handelt es sich um einen Gegenstrom-Wärmetauscher mit überlagerten Quer
strömungen.
Bezüglich der Gestaltung der Förderwege gibt es zwei vorteilhafte grundsätz
liche Alternativen.
Bei der Alternative 1 werden die Förderwege durch waagrechte, kreisringför
mige Schwingplatten mit je einer Durchtrittsöffnung für das Schüttgut und
durch Fallstrecken zwischen jeder Durchtrittsöffnung und der jeweils darunter
befindlichen Schwingplatte gebildet.
Bei der Alternative 2 wird ein durchgehender Förderweg durch eine im Quer
schnitt trogförmige Wendel gebildet.
Es ist dabei besonders vorteilhaft, wenn als Heizgase die Abgase von Öfen
verwendet werden, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, insbeson
dere wenn als Heizgase die Abgase von Glasschmelzöfen verwendet werden.
Obwohl der Erfindungsgegenstand einer starken Staubbildung entgegenwirkt,
kann es von Vorteil sein, wenn etwa in den Schacht ausgetragener Staub am
unteren Ende des Schachtes aufgefangen und ausgetragen wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders gut für die Vorwär
mung und/oder Trocknung von Beschickungsgut für Glasschmelzöfen auf
Temperaturen unterhalb der Erweichungstemperatur der Komponenten des
Beschickungsguts unter Verwendung von Abgasen des Glasschmelzofens als
Heizgas und für die Filterung der Abgase durch das Schüttgut.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum Vorwärmen von Schüttgut
mittels Heizgasen in einer Behandlungskammer, die bis auf Öffnungen für die
Zu- und Abfuhr des Schüttguts und der Heizgase geschlossen ist, mit einem
Vibrationsantrieb für mindestens einen nach unten geschlossenen Förderweg
zur Erzeugung einer Förderbewegung des Schüttguts mit einer Rotations- und
einer Vertikalkomponente, wobei der mindestens eine Förderweg um einen
mit weiteren Öffnungen versehenen konzentrischen Schacht herum angeord
net ist und mindestens einen Ringspalt gegenüber einem Mantel der Behand
lungskammer aufweist.
Zur Lösung der gleichen Aufgabe ist eine solche Vorrichtung erfindungsge
mäß dadurch gekennzeichnet, daß
- a) unterhalb des mindestens einen Förderweges ein Verteilerraum angeord net ist, der den unteren Querschnitt der Behandlungskammer ausfüllt und in den eine von außen kommende Zuführungsleitung für das Heiz gas einmündet,
- b) sich an den Verteilerraum nach oben hin der mindestens eine Ringspalt zwischen dem mindestens einen Förderweg und dem Mantel der Be handlungskammer anschließt, und daß
- c) die Austrittsöffnung für die Heizgase am oberen Ende des Schachtes an geordnet ist.
Zwei besonders vorteilhafte Alternativen sind dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die Förderwege aus waagrechten, kreisringförmigen Schwingplatten mit je einer Durchtrittsöffnung für das Schüttgut und aus Fallstrecken zwi schen jeder Durchtrittsöffnung und der jeweils darunter befindlichen Schwingplatte bestehen, oder daß
- b) ein durchgehender Förderweg aus einer im Querschnitt trogförmigen Wendel besteht.
Besonders vorteilhafte weitere Ausgestaltungen bestehen darin, daß entweder
einzeln oder in Kombination:
- c) die radiale Breite (B) der Förderwege zwischen dem 0,5fachen und dem 2,0fachen des Durchmessers (D) des Schachtes beträgt, was beispiels weise im Gegensatz zur Lehre nach der US-PS 3,084,450 steht;
- d) sich am unteren Ende des Schachtes eine Auffangfläche für Staub befin det, insbesondere wenn die Auffangfläche ein Gefälle aufweist und in ei nen Abzugsschacht für das Schüttgut mündet;
- e) die Schwingplatten im Bereich der Durchtrittsöffnungen für das Schüttgut in Richtung auf die jeweils darunter liegende Schwingplatte mit jeweils ei ner Schürze für die Führung des Schüttgutes versehen sind, um eine Staubentwicklung noch weiter zu unterdrücken;
- f) das obere Ende des Schachtes und ein Kammerboden, auf dem der Schacht befestigt ist, über Kompensatoren mit einer Kammerdecke und dem Mantel der Behandlungskammer verbunden sind;
- g) die Achse einer Zuführungsleitung mit der Höhenabmessung (H) für das Heizgas in radialer Richtung auf eine Achse des Schachtes ausgerichtet ist und an einem Eintrittsbereich in die Behandlungskammer in deren Umfangsrichtung quer zur Höhenabmessung (H) derart verbreitert ist, daß das Heizgas auf einem Teilumfang der Behandlungskammer in die se einführbar ist.
Zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes werden nachfolgend
anhand der Fig. 1 bis 4 näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen vertikalen Axialschnitt entlang der Linie I'-I' in Fig. 3 durch
ein erstes Ausführungsbeispiel einer vollständigen Vorrichtung mit
kreisringförmigen Förderwegen,
Fig. 2 die linke Hälfte von Fig. 1 in vergrößertem Maßstab mit einge
zeichneten Strömungspfeilen für das Heizgas,
Fig. 3 einen Horizontalschnitt durch den Gegenstand von Fig. 1 entlang
der Linie III'-III', und
Fig. 4 einen Vertikalschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel einer
vollständigen Vorrichtung mit einem wendelförmigen Förderweg.
In Fig. 1 ist ein Kammerboden 1 dargestellt, an dessen Unterseite zwei Vi
brationsantriebe 2 aufgehängt sind und der sich über Federpakete 3 auf Ge
stellen 4 abstützt. Vom Kammerboden 1 ragt ein senkrechter, zylindrischer
Schacht 5 nach oben, dessen Innenquerschnitt unversperrt ist und der auf sei
nem Umfang in fünf Etagen verdrehfest fünf kreisringförmige Förderwege 6 in
Form von Schwingplatten 6a mit trogförmigem Querschnitt für die Aufnahme
und den Transport des Schüttguts trägt. In radialen Zwischenräumen 7 befin
den sich in der Schachtwand 5a Öffnungen 8 für den Durchtritt der Heizgase
in den Schacht 5.
Die Anordnung ist rotationssymmetrisch zu einer Achse A'-A' ausgebildet. Zwi
schen dem Kammerboden 1 und der untersten Schwingplatte 6a befindet sich
ein ringförmiger Verteilerraum 9, der nur durch einen schmalen, rechteckigen
Abzugsschacht 10 für das aufgeheizte Schüttgut unterbrochen ist, dessen
längste Querschnittsachse radial zur Achse A'-A' verläuft und der mit der un
tersten Schwingplatte 6a verbunden ist, die an dieser Stelle eine schlitzförmi
ge Durchtrittsöffnung 25 für das Schüttgut aufweist.
Der Stapel von Schwingplatten 6a ist in einer gasdichten Behandlungskammer
11 untergebracht, die außer dem Kammerboden 1 eine Kammerdecke 12 und
einen zylindrischen Mantel 13 besitzt, der an Stützen 14 aufgehängt ist. Auf
der dem Abzugsschacht 10 diametral gegenüberliegenden Seite mündet in
den Mantel 13 bzw. in den Verteilerraum 9 eine Zuführungsleitung 15 für das
Heizgas, die an der Übergangsstelle in den Mantel 13 in ein Winkelstück 16
mit rechteckigem Querschnitt und der Höhe "H" übergeht. Wie ersichtlich, füllt
der Verteilerraum 9 - vom Abzugsschacht 10 abgesehen - den gesamten unte
ren Querschnitt der Behandlungskammer 11 aus.
Zwischen dem Außenumfang der Schwingplatten 6a und dem Mantel 13 be
finden sich fünf Ringspalte 17, die mit dem Verteilerraum 9 verbunden sind
und eine Gasverteilung in die Zwischenräume 7 ermöglichen, wie dies in Fig.
2 gezeigt ist. Dadurch werden das Schüttgut auf der Oberseite der Schwing
platten 6a direkt von oben und die Unterseiten der Schwingplatten 6a von un
ten beheizt; das Schüttgut wird von unten also indirekt durch parallele Strö
mungen beheizt.
Vom Schüttgut freigesetzte Schwaden, Dämpfe oder Brüden ziehen mit dem
Heizgas durch die Öffnungen 8 ab, wie dies innerhalb des Schachtes 5 in Fig.
2, rechts, dargestellt ist. Der Kammerboden 1 ist mit dem stationären Man
tel 13 gasdicht über einen ringförmigen Kompensator 18 verbunden, der
Schacht 5 mit der stationären Kammerdecke 12 über einen weiteren ringförmi
gen Kompensator 19. Der Schacht 5 setzt sich jenseits seiner Austrittsöffnung
5b über dem Kompensator 19 durch eine Abzugsleitung 20 mit großem Quer
schnitt fort.
Durch die Kammerdecke 12 erstreckt sich bis in den trogförmigen Querschnitt
der obersten Schwingplatte 6a hinein ein rechteckiger Fallschacht 21 für das
Schüttgut, dessen längste Querschnittsachse gleichfalls radial zur Achse A'-A'
verläuft. Der untere Rand des Fallschachtes 21 wirkt gewissermaßen als Ver
teiler für das Schüttgut auf der obersten Schwingplatte 6a. Auf dem Fall
schacht 21 sitzt eine Dosiereinrichtung 22, die als Zellenradschleuse ausgebil
det sein kann, was aber nur gestrichelt dargestellt ist.
Am unteren Ende des Schachtes 5 befindet sich eine Auffangfläche 23 für
Staub, der im Schacht 5 ausfällt. Die Auffangfläche 23 weist ein Gefälle auf
und mündet in den Abzugsschacht 10 für das Schüttgut, so daß der Staub
dem Schüttgut wieder zugeführt wird, was in Fig. 2 durch die gestrichelten
Pfeile dargestellt ist. Fig. 2 zeigt auch Ausschnitte aus einer Wärmedäm
mung 24, die die gesamte Behandlungskammer 11 überzieht.
Fig. 3 zeigt noch, in welcher Weise die Zuführungsleitung 15 für das Heizgas
mittels des Winkelstücks 16 in den Mantel 13 übergeht. Das Winkelstück 16
erstreckt sich über einen Umfangswinkel "α", der im vorliegenden Fall 90° be
trägt, aber auch größer gewählt werden kann, wenn z. B. eine Ringleitung ver
wendet wird. In Fig. 3 ist weiterhin eine radial verlaufende, schlitzförmige
Durchtrittsöffnung 25 für das Schüttgut gezeigt, unterhalb welcher an der
Schwingplatte 6a eine Schürze 26 befestigt ist, die zur Verringerung der
Staubentwicklung den Fallweg des Schüttgutes umgibt, ähnlich, wie dies bei
dem Fallschacht 21 durchgeführt wurde.
Fig. 4 zeigt den Ersatz der Schwingplatten 6a durch eine im Querschnitt trog
förmige Wendel 27a, die einen schraubenlinienförmigen Förderweg 27 defi
niert. Man kann hier nur von einem Ringspalt 17 sprechen; wirkungsmäßig
und etagenweise betrachtet, ergeben sich jedoch auch hier mehrere Ringspal
te mit der gleichen Wirkung bezüglich der Strömungsaufteilung wie in den Fig.
1 bis 3.
In Fig. 4 sind gleiche Teile oder Teile mit gleicher Funktion mit den bisheri
gen Bezugszeichen versehen. Durch den Fallschacht 21 wird das - punktiert
dargestellte - Schüttgut 28 am oberen Ende der Wendel 27a aufgegeben und
durch Vibrationsförderung zu deren unterem Ende bewegt, wo sich eine End
platte 29 befindet. Vor dieser ist eine Durchtrittsöffnung 30 für das nunmehr
aufgeheizte Schüttgut 28 angeordnet, die über dem Abzugsschacht 10 liegt.
Die hinter der vertikalen Schnittebene liegenden Umlaufkanten der Wendel
27a sind nur teilweise und vereinfacht geradlinig dargestellt; die vor der
Schnittebene liegenden Umlaufkanten der Wendel 27a sind gestrichelt darge
stellt. Die Mittelpunkte der Öffnungen 8 in der Schachtwand 5a liegen natürlich
auf einer Wendellinie mit der gleichen Steigung, die aufgrund des geringeren
Durchmessers der Innenkante der Wendel steiler verläuft. Ansonsten ist die
Funktionsweise völlig analog.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 3 ergibt sich durch die
zwischen den Schwingplatten 6a liegenden Fallstrecken ein quasi-wendelför
miger Förderweg; bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 handelt es sich
um einen echten wendelförmigen Förderweg.
Selbstverständlich ist es möglich, auf den Förderwegen Stufen, Steigungen,
Wende-, Verteil- und Mischvorrichtungen für das Schüttgut anzuordnen, um
eventuelle Entmischungsvorgänge zu kompensieren und die Temperaturen zu
vergleichmäßigen.
1
Kammerboden
2
Vibrationsantriebe
3
Federpakete
4
Gestelle
5
Schacht
5
a Schachtwand
5
b Austrittsöffnung
6
Förderwege
6
a Schwingplatten
7
Zwischenräume
8
Öffnungen
9
Verteilerraum
10
Abzugsschacht
11
Behandlungskammer
12
Kammerdecke
13
Mantel
14
Stützen
15
Zuführungsleitung
16
Winkelstück
17
Ringspalte
18
Kompensator
19
Kompensator
20
Abzugsleitung
21
Fallschacht
22
Dosiereinrichtung
23
Auffangfläche
24
Wärmedämmung
25
Durchtrittsöffnung
26
Schürze
27
Förderweg
27
a Wendel
28
Schüttgut
29
Endplatte
30
Durchtrittsöffnung
Claims (17)
1. Verfahren zum Vorwärmen von Schüttgut mittels Heizgasen in einer Be
handlungskammer (11), die bis auf Öffnungen (21, 10; 15, 20) für die Zu-
und Abfuhr des Schüttguts und der Heizgase geschlossen ist, wobei das
Schüttgut mittels einer Vibrationsbewegung auf mindestens einem nach
unten geschlossenen Förderweg mit einer Rotations- und einer Vertikal
komponente transportiert und hierbei direkt den Heizgasen ausgesetzt
wird, wobei der mindestens eine Förderweg um einen mit weiteren Öff
nungen (8) versehenen konzentrischen Schacht (5) herum verläuft und
mindestens einen Ringspalt (17) gegenüber einem Mantel (13) der Be
handlungskammer (11) aufweist, und wobei die Heizgase durch den min
destens einen Ringspalt (17) in parallelen Querströmen von außen über
das Schüttgut und die weiteren Öffnungen (8) in den Schacht (5) geför
dert werden, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die Heizgase außerhalb der Behandlungskammer (11) erzeugt und in einen unterhalb des mindestens einen Förderweges befindlichen Verteilerraum (9) eingeführt werden, der den unteren Querschnitt der Behandlungskammer (11) ausfüllt, von wo aus die Heizgase von unten nach oben durch den mindestens einen Ringspalt (17) geführt und aus dem oberen Ende des Schachtes (5) abgeführt werden, und daß
- b) das Schüttgut mittels der Heizgase auf Temperaturen zwischen 200°C und knapp unterhalb einer Temperatur aufgeheizt wird, bei der das Schüttgut eine Verklebungsneigung aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Förder
wege (6) durch waagrechte, kreisringförmige Schwingplatten (6a) mit je
einer Durchtrittsöffnung (25) für das Schüttgut und durch Fallstrecken
zwischen jeder Durchtrittsöffnung (25) und der jeweils darunter befindli
chen Schwingplatte (6a) gebildet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein durch
gehender Förderweg (27) durch eine im Querschnitt trogförmige Wendel
(27a) gebildet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Heizga
se die Abgase von Öfen verwendet werden, die mit fossilen Brennstoffen
betrieben werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Heizga
se die Abgase von Glasschmelzöfen verwendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß etwa in den
Schacht (5) ausgetragener Staub am unteren Ende des Schachtes (5)
aufgefangen und ausgetragen wird.
7. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 für die Vorwärmung und/oder
Trocknung von Beschickungsgut für Glasschmelzöfen auf Tempera
turen unterhalb der Erweichungstemperatur der Komponenten des Be
schickungsguts unter Verwendung von Abgasen des Glasschmelzofens
als Behandlungsmedium und für die Filterung der Abgase durch das
Schüttgut.
8. Vorrichtung zum Vorwärmen von Schüttgut mittels Heizgasen in einer
Behandlungskammer (11), die bis auf Öffnungen (21,10; 15, 20) für die
Zu- und Abfuhr des Schüttguts und der Heizgase geschlossen ist, mit ei
nem Vibrationsantrieb (2) für mindestens einen nach unten geschlosse
nen Förderweg zur Erzeugung einer Förderbewegung des Schüttguts mit
einer Rotations- und einer Vertikalkomponente, wobei der mindestens ei
ne Förderweg um einen mit weiteren Öffnungen (8) versehenen konzen
trischen Schacht (5) herum angeordnet ist und mindestens einen Ring
spalt (17) gegenüber einem Mantel (13) der Behandlungskammer (11)
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) unterhalb des mindestens einen Förderweges ein Verteilerraum (9) angeordnet ist, der den unteren Querschnitt der Behandlungskam mer (11) ausfüllt und in den eine von außen kommende Zufüh rungsleitung (15) für das Heizgas einmündet,
- b) sich an den Verteilerraum (9) nach oben hin der mindestens eine Ringspalt (17) zwischen dem mindestens einen Förderweg und dem Mantel (13) der Behandlungskammer (11) anschließt, und daß
- c) die Austrittsöffnung (5b) für die Heizgase am oberen Ende des Schachtes (5) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die För
derwege (6) aus waagrechten, kreisringförmigen Schwingplatten (6a) mit
je einer Durchtrittsöffnung (25) für das Schüttgut und aus Fallstrecken
zwischen jeder Durchtrittsöffnung (25) und der jeweils darunter befind
lichen Schwingplatte (6a) bestehen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein durch
gehender Förderweg (27) aus einer im Querschnitt trogförmigen Wendel
(27a) besteht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die radiale Breite (B) der Förderwege (6, 27) zwischen dem 0,5fachen
und dem 2,0fachen des Durchmessers (D) des Schachtes (5) beträgt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sich am
unteren Ende des Schachtes (5) eine Auffangfläche (23) für Staub befin
det.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Auf
fangfläche (23) ein Gefälle aufweist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Auf
fangfläche (23) in einen Abzugsschacht (10) für das Schüttgut mündet.
15. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schwingplatten (6a) im Bereich der Durchtrittsöffnungen (25) für das
Schüttgut in Richtung auf die jeweils darunter liegende Schwingplatte
(6a) mit jeweils einer Schürze (26) für die Führung des Schüttgutes ver
sehen sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das obere
Ende des Schachtes (5) und ein Kammerboden (1), auf dem der Schacht
(5) befestigt ist, über Kompensatoren (18,19) mit einer Kammerdecke
(12) und dem Mantel (13) der Behandlungskammer (11) verbunden sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse
(A1) einer Zuführungsleitung (15) mit der Höhenabmessung (H) für das
Heizgas in radialer Richtung auf eine Achse (A'-A') des Schachtes (5)
ausgerichtet ist und an einem Eintrittsbereich in die Behandlungskammer
(11) in deren Umfangsrichtung quer zur Höhenabmessung (H) derart ver
breitert ist, daß das Heizgas auf einem Teilumfang der Behandlungs
kammer (11) in diese einführbar ist.
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