DE3116755C2 - Vorrichtung zum Vorerhitzen von Einsatzstoffen für Glasschmelzen - Google Patents
Vorrichtung zum Vorerhitzen von Einsatzstoffen für GlasschmelzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Vorerhitzen von Einsatzstoffen für Glasschmelzen, bestehend
aus einem mit einem Ofen verbundenen, von heißen Gasen von unten nach oben durchströmten Gehäuse mit
mehreren, übereinander angeordneten, mit dem Gehäuse fest verbundenen, öffnungen aufweisenden stationären
Aufnahmeböden und bewegliche Aufnahmeböden mit gegenüber den stationären Aufnahmeböden versetzten
öffnungen und mit Materialbewegungsmitteln.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der deutschen Patentschrift 12 35 528 bekannt. Das Gehäuse wird von
unten nach oben von heißen Gasen durchströmt und enthält stationäre Aufnahmeböden mit Öffnungen etwa
in der Mitte und an einem Rahmen aufgehängte bewegliche Aufnahmeböden, die an jeder Längskante
mit dem Gehäuse einen Spalt bilden, durch den das Material hindurchfällt. Der Rahmen mit den bewegliehen
Aufnahmeböden wird durch einen Antrieb in eine Querbewegung versetzt, so daß das darauf befindliche
Material durch mit dem Gehäuse fest verbundene Abstreifer abwechselnd in die eine und die andere
Richtung seitlich gestoßen wird und sich in dem Maß vorschiebt und auf die feststehenden Materialaufnahmeboden
herabfällt, in dem die hin- und hergehende Bewegung des Rahmens aufrechterhalten wird.
Aus dem mehrfach unterbrochenen freien Fall resultiert nachteiligerweise ein Entmischen der Bestandteile,
wodurch sich die Homogenität des erschmolzenen Glases erheblich verschlechtert Auch wenn die
Einsatzstoffe vorher agglomeriert werden, ist diese Gefahr nicht gebannt, da die agglomerierten Teilchen,
die im freien Fall schweren Belastungen untenvorfen sind, teilweise zerstört werden. Im übrigen ist das
Agglomerieren in Form von Pellets oder Briketts teuer und nachteilig, da der investitions- und Energieaufwand
wegen der dazu notwendigen Anlagen hoch ist Ferner sind zum Pelletieren Rohstoffe in feiner Aufmahlung
notwendig und es ist zum Binden der Rohstoffe Wasser bis zu 10% zusätzlich erforderlich, das später wieder
verdampft werden muß.
Dieses Problem wird zwar schon in der österreichischen Patentschrift 2 75 068 angesprochen, die vorschlägt,
die Gase zum Vorwärmen des Schmelzgutes durch einen Austauscher hindurchzuführen, in dem sich
das Schmelzgut in loser Schüttung befindet und langsam nachrutscht Diese Lösung ist jedoch ebenfalls mit
erheblichen Nachteilen verbunden. Um nämlich die Gase zum Vorwärmen des Schmelzgutes durch den
Austauscher hindurchführen zu können, ist eine Saug- bzw. Druckvorrichtung erforderlich, da beim Durchströmen
der Schmelzgutschüttung ein erheblicher Druckverlust auftritt, der umso größer ist je feinteiliger das
Material ist Die hierfür erforderliche Energie verschlechtert die Energiebilanz des Verfahrens, so daß ein
Teil der Vorteile, die mit dem Vorwärmen des Schmelzgutes dvrch die Ofenabgase verbunden sind,
dadurch wieder verlorengeht, daß ein Gebläse erforderlich ist Im übrigen kann im Austauscher gemäß der
österreichischen Patentschrift 2 75 068 je nach der Gasströmungsgeschwindigkeit doch wieder ein Entmischen
stattfinden, da die leichteren Bestandteile der Schmelzgutschüttung aus dem Austauscher ausgetragen
werden können und damit in der Mischung fehlen. Diese Gefahr ist bei der bekannter. Vorrichtung nicht zu
vernachlässigen, da die Gase aufgrund der größeren Druckdifferenz notwendigerweise beim Austritt aus der
Schmelzgutschüttung eine höhere Strömungsgeschwindigkeit besitzen und somit kleine Partikel mitreißen
können.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, durch die loses Glasgemenge
und/oder Glasscherben zum Vorerhitzen hindurch zu einer Schmelzwanne geleitet werden, ohne daß ein
Agglomerieren erforderlich ist und die Gefahr besteht,
so daß sich die Bestandteile entmischen.
Die Lösung dieser Aufgabe ist gekennzeichnet durch eine sich im Gehäuse mit 0,2 bis 1 Umdrehung/Minute
drehende senkrechte Welle mit Aufnahmeböden und stationären trichterförmigen Aufnahmeböden mit einer
zentrischen öffnung, deren Durchmesser kleiner als der Außendurchmesser der beweglichen Aufnahmeböden
ist, und mit Materialbewegungsmitteln.
Infolge der geringen Umdrehungsgeschwindigkeit der mit der senkrechten Welle verbundenen Aufnahmeboden
wird mit Hilfe der Materialbewegungsmittel, die die Form von gepanzerten Pflügen, Rechen und
Abstreifern besitzen können und deren Anstellwinkel sich ändern läßt, ein schonendes Durchmischen der
aufgegebenen Einsatzstoffe in jeder Stufe gewährleistet, so daß selbst beim freien Fall von den beweglichen
Aufnahmeböden auf die trichterförmigen Aufnahmeböden und von dort aus erneut auf die beweglichen
Aufnahmeböden ein Entmischen nicht möglich ist.
Gleichzeitig findet durch das Gegensiromyerfahren und
das Umlenken der Heizgasströme ein intensiver Wärmeaustausch sowohl über die Aufnahmeböden als
auch zwischen dem Heizgas und dem herabfallenden Material statt, so daß das vorerwärmte Material mit bis
zu 8000C in die Schmelzwanne gelangt
Vorzugsweise beträgt die Rotationsgeschwindigkeit
der Welle 0,5 Umdrehungen/Minute und ist die Welle mit den Aufnahmeböden von einem senkrechten,
zylindrischen oder kegeligen Gehäuse umgeben, das mit einem Isoliermantel und Inspektionstüren versehen ist.
Um die hohen Vorwärmungstemperaturen zu erreichen,
wird das bereits vorerhitzte Gut durch zusätzlich direkt oder über eine Brennkammer wirkende Brenner
auf eine Temperatur von 750 bis 850° C gebracht Auf diese Weise ergibt sich eine Vorreaktion mit besserem
Wirkungsgrad als im Glasofen, so daß sich die Gesamtwärmebilanz des Glasschmelzprozesses erheblich
verbessert
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels des näheren
erläutert In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 die Vorrichtung im Aufriß mitten Schnitt entsprechend der Schnittlinie A-B in F i g. 2 und
Fi g. 2 einen Querschnitt entsprechend den Schnittlinien
C-Din Fig. 1.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung handelt es sich um einen Rotationswärmetauscher. Dieser Wärmetauscher
weist eine senkrecht angeordnete Welle 1 auf, auf der mindestens zwei, vorzugsweise jedoch drei bis
zehn scheibenförmige Materialaufnahmeböden 2 angeordnet sind.
Die Welle 1 mit den Böden 2 ist von einem zylindrischen oder kegeligen Gehäuse 3 umgeben, das
von den aus der Schmelzwanne abgeführten wärmeabgebenden Heizgasen durchströmt wird. In das Gehäuse
3, das mit Inspektionstüren 5 und gegen Wärmeverlust mit einem Isoliermantel 6 versehen ist, sind stationäre,
trichterförmige Aufnahmeböden 4 eingebaut. Die Aufnahmeböden 4 sind jeweils zwischen zwei scheibenförmigen
Abnahmeboden 2 angeordnet. Sie schließen außen fest an das Gehäuse an und weisen innen eine
Öffnung auf, die kleiner ist als der Durchmesser des jeweils darunterliegenden Aufnahmebodens 2.
Die Heizgase, die vorzugsweise Abgase aus einem Glasschmelzofen sind, nehmen auf dem Weg durch den
erfindungsgemäßen Wärmetauscher, "on den Böden 2 und 4 gezwungen, einen Zick-Zack-Weg und heizen sie
dabei auf. Dabei werden die Heizgase auch direkt mit dem auf den Boden 2 ruhenden Gut in Kontakt
gebracht.
Das Gut mit den gegebenenfalls darin enthaltenen Glasscherben wird sowohl durch Kontakt mit den
Böden 2 und 4 als auch im Herabrieseln durch die Heizgase aufgeheizt.
Die Vorrichtung weist Gaseinlaß- und Auslaßgehäuse 7 auf mit Leitblechen 8 mit verstellbaren Zungen 9, die
für eine gleichmäßige Verteilung der Heizgase über den gesamten Gehäuseumfang sorgen. Dabei können die
Heizgase im Gegenstrom, Gleichstrom, Querstrom oder in Kombinationen aus den genannten Möglichkeiten
geführt werden. Die Geschwindigkeit der Heizgase, die durch die Vorrichtung strömen, ist im jeweiligen
Austrittsbereich vorzugsweise niedriger als 0,4 m/sec.
Die Rotationsgeschwindigkeit der Welle 1 mit den daran befestigten Materialaufnahmeböden 2 ist langsam,
d. h. sie beträgt 0,2 bis 1 Upm, vorzugsweise 0,5 Upm,
Oberhalb der Materialaufnahmeböden 2 sind gepanzerte Pflüge 10, Rechen 11 und Abstreifer 12 verstellbar
vorgesehen, durch die das aufzuheizende Gut bewegt wird. Ihre Anstellwinkel können von beliebiger Größe
sein, um jede Gutbewegung durchführen i.u können.
Zusätzlich zu den von dem Glasofen herangeführten Abgasen kann weitere Heizluft erzeugt werden. Hierzu
dienen Zusatzbrenner oder zusätzliche Brennkammern, die im einzelnen nicht weiter beschrieben sind.
Der Abstand zwischen den Materialaufnahmeböden 2 ist so gehalten, daß das aufzuheizende Gut keine großen
Höhen zu überwinden hat Die Pflüge 10 und die Abstreifer 12, die vorzugsweise lamellenförmig sind,
sowie die Rechen 11 üben durch die speziellen Anstellwinkel eine mischende Wirkurvj auf das Gut aus.
Im Verein mit der beschriebenen rieurigen Gasgeschwindigkeit erfolgt die Aufheizung des losen Gemenges
ohne nennenswerte Entmischung.
Der erfindungsgemäße Wärmetauscher oder Teile desselben bestehen aus einem Material, das geeignet ist,
vorzugsweise 850" C auszuhalten, z. B. aus wärmefesten
Stählen; auch ist die Möglichkeit des Ausmauerns mit feuerfesten Steinen gegeben.
Beim Durchgang des Glasgemenpes findet eine Konditionierung der zum Aufheizen benutzten Ofenabgase
statt Dadurch werden deren korrodierende Wirkung auf nachgeschaltete Entstaubungsfilter sowie
die Schadstoffemission reduziert.
Das aufzuheizende Gut wird über eine Einlaufschleuse 13 sowie eine Einlaufrutsche 14 auf den obersten
Materialaufnahmeboden 2 aufgegeben. Durch die Rotation des Aufnahmebodens 2 und die Wirkung der
Pflüge 10 und Rechen 11 findet eine Verteilung sowie Durchmischung des Gutes auf dem Boden 2 statt.
Hierbei wird Wärme durch Kontakt mit den durch die Hebgase aufgeheizten Metallteilen aufgenommen.
Gepanzerte Abstreifer 12 weisen das Gut an beliebigen Stellen, spätestens vor Erreichung der Rutsche 14, vom
Aufnahmeboden 2 ab und über Leitbleche bzw. Rutschen 15 sowie den nächsttieferliegcnden trichterförmigen
Boden 4 auf den nächsttieferen Materialboden 2.
Im Herunterrieseln durchfällt das Gut den Gasstrom und wird hierbei weiter aufgeheizt. Auf den folgenden
Böden 2 wiederholt sich der beschriebene Aufheizvorgang bei fortschreitend höherer Temperatur. Außerdem
findet eine Wärmeeinleitung vom Gas her direkt zum auf dem Boden 2 ruhenden Gut dadurch statt, daß das
Gas, durch den jeweils darüberliegenden trichterförmigen Boden 4 erzwungen, in Kontakt rr.n der das
Material tragenden Oberseite der Abnahmeboden 2 kommt.
Der sphärische Zick-Zack-Weg des Gasstroms ist mit 16 bezeichnet. Das 30 aufgeheizte Gut fließt über einen
Trichter 17 durch eine Auslaufschleuse 18 in die Einlegung der Glaswanne.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
- Patentansprüche;\. Vorrichtung zum Vorerhitzen von Einsatzstoffen für Glasschmelzen, bestehend aus einem mit einem Ofen verbundenen von heißen Gasen von unten nach oben durchströmten Gehäuse mit mehreren übereinander angeordneten, mit dem Gehäuse fest verbundenen, öffnungen aufweisenden stationären Aufnahmeböden und beweglichen Aufnahmeböden mit gegenüber den stationären Aufnahmeböden versetzten Öffnungen und Materialbewegungsmitteln, gekennzeichnet durch eine sich im Gehäuse mit 0,2 bis einer Umdrehung pro Minute drehende, senkrechte Welle (1) mit Aufnahmeböden (2) und stationären trichterförmigen Aufnahmeböden (4) mit einer zentrischen öffnung, deren Durchmesser kleiner als der Außendurchmesser der beweglichen Aufnahmeböden (2) ist und Materialbewegungsmitteln (10, 11, 12).
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotationsgeschwindigkeit der Welle (1) 0,5 Umdrehungen pro Minute beträgt
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb eines beweglichen Aufnahmebodens (2) mehrere gepanzerte Pflüge (10), Rechen (11) und Abstreifer (12) mit verstellbarem Anstellwinkel angeordnet sind.
- 4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (1) mit den Aufnahmeböden (2) von einem senkrechte.! zylindrischen oder kegeligen Gehäuse (3) umgeben ist, das mit ein-.τι Isoliermantel (6) und Inspektionstüren (5) versehen ist
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das bereits vorerhitzte Gut durch zusätzlich direkt oder über eine Brennkammer wirkende Brenner auf eine Temperatur von 750 bis 850° C vorzugsweise 800° C gebracht wi -d.
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