DE19726449A1 - Verfahren und Schaltungsanordnung zur Prüfung von Münzen - Google Patents
Verfahren und Schaltungsanordnung zur Prüfung von MünzenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Prüfung
von Münzen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es ist bekannt, induktive Anordnungen zur Münzprüfung zu
verwenden. Ein typischer induktiver Sensor besteht aus
einer Primärspule und einer Sekundärspule, durch deren
Magnetfeld die Münzen hindurchlaufen. Je nach Beschaffen
heit der Münze findet eine Dämpfung des Primärsignals
statt. Die Dämpfung ist auch abhängig von der gewählten
Frequenz des Primärsignals. Bei einer hohen Frequenz und
einem weitgehend unmagnetischen Material findet bei einer
relativ hohen Frequenz ein sogenannter Skineffekt statt,
und die bei einem derartigen Signal verursachte Dämpfung
läßt eine Aussage über die Oberflächenbeschaffenheit einer
Münze zu. Bei niedrigen Frequenzen dringt das Feld weiter
in die Münze ein, so daß eine Aussage getroffen werden
kann über die Art des Materials im Inneren der Münze, aber
auch über ihre Dicke. Für jedes Sendesignal ist eine eige
ne Spulenanordnung erforderlich. Eine Mehrzahl von Spulen-
oder Sondenanordnungen erfordert einen entsprechenden
Platz im Münzprüfer, der häufig nicht zur Verfügung steht.
Außerdem ist eine aus vielen Sensoren bestehende Münzprüf
anordnung naturgemäß aufwendig. Deshalb werden bei bekann
ten Münzprüfern üblicherweise nur zwei Sonden verwendet,
von denen eine mit hoher und die andere mit niedriger Fre
quenz betrieben wird.
Es ist bekannt, eine Sondenanordnung mit Signalen unter
schiedlicher Frequenz zu speisen, die zeitlich versetzt
sind. Aus der EP 0 336 018 ist auch bekannt, die Primär
spule einer Sondenanordnung mit einem Sendesignal zu spei
sen, das geradzahlige oder ungeradzahlige Harmonische ent
hält. Die Sekundärspulenanordnung besteht aus einer Mehr
zahl von Sekundärspulen, denen Frequenzfilter zugeordnet
sind. Dadurch werden gleichzeitig auftretende Ausgangssig
nale unterschiedlicher Frequenz erhalten. Damit ist es
möglich, eine genauere Aussage über die Beschaffenheit der
zu Prüfenden Münzen zu erhalten. Nachteilig ist jedoch,
daß eine Mehrzahl von Sekundärspulen erforderlich ist,
welche wiederum einen Platzbedarf haben und auch einen
entsprechenden Aufwand verursachen. Schließlich ergibt
sich durch die Aufspaltung des Sendesignals in die ver
schiedenen Frequenzanteile eine Verschlechterung des Meß
ergebnisses im Hinblick auf seinen Pegel.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Prüfen von Münzen anzugeben, das befriedigende Meß
ergebnisse zur Folge hat, ohne daß der mechanische und
Platzaufwand ins Gewicht fällt.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst.
Wie bei dem weiter oben beschriebenen bekannten Verfahren
wird die Primärspule einer Spulenanordnung mit einem Sende
signal gespeist, das eine Mehrzahl von geradzahligen oder
ungeradzahligen Harmonischen enthalten kann. Dies ist zum
Beispiel der Fall bei einer Rechteck- oder einer Dreieck
spannung. Ein derartiges Sendesignal wird von einer Münze
in charakteristischer Weise gedämpft. Die Dämpfung ist je
doch frequenzabhängig, wie oben erläutert. Die Frequenzen
der Oberschwingungen sind abhängig davon, in welchem Be
reich des Primärsignals man sich befindet. Diese Tatsache
wird bei der Erfindung ausgenutzt, indem ein Abschnitt,
vorzugsweise eine halbe oder ganze Periode des Sendesig
nals in einzelne, zeitlich vorzugsweise gleich beabstan
dete Schaltschritte unterteilt wird. Die Meßwerte des Se
kundärsignals zu einem bestimmten Schaltschritt werden mit
Hilfe geeigneter schaltungstechnischer Maßnahmen zu einer
Kurve verbunden, die auch als Hüllkurve bezeichnet werden
kann. Ist eine Unterteilung in zehn Schaltschritte vorge
nommen, ergeben sich entsprechend zehn Hüllkurven. Für die
Durchführung des Verfahrens ist die Frequenz des Sendesig
nals so zu wählen, daß in der Zeit, welche eine Münze be
nötigt, zwischen Primär- und Sekundärspule hindurchzulau
fen, eine Vielzahl von Perioden als Sendesignal erzeugt
wird. Die auswertbare Zeit beträgt 60 ms oder mehr. Daher
läßt sich auch für diese relativ kurze Zeit bei entspre
chender Frequenz des Primärsignals eine Vielzahl von Meß
werten pro Zeitschaltschritt ermitteln.
Die auf diese Weise erhaltenen Hüllkurven sind charakteri
stisch für die Beschaffenheit einer Münzen und können in
entsprechender Weise ausgewertet werden. So ist zum Bei
spiel das Verhältnis der Amplituden der Hüllkurven ein
charakteristisches Maß. Ferner können Flächenintegrale von
den Hüllkurven gebildet werden, welche dann mit entspre
chenden Sollwerten verglichen werden. Ferner können die
Quotienten aus zwei oder mehr Hüllkurven ermittelt werden.
Diese Art der Auswertung ist möglich, weil alle Meß- oder
Hüllkurven absolut zeitgleich auftreten.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird auch eine gute
Unabhangigkeit von der Laufruhe der Münze erhalten. Be
kanntlich besteht die Gefahr, daß eine Münze während des
Durchlaufs auf der Laufbahn durch die Spulenanordnung
nicht absolut erschütterungsfrei rollt, sondern in Vibra
tionen versetzt wird, was sich nachteilig auf das Meßsig
nal auswirken kann. Bei dem erfindungsgeinäßen Verfahren
werden schädliche Folgen derartiger Phänomene weitgehend
ausgeschaltet.
Die Zahl und/oder die Lage der Schaltschritte kann ver
ändert werden, und zwar nach Maßgabe der jeweils durchlau
fenden Münze, wobei die erste Durchlaufphase dazu dient,
eine Grobbestimmung vorzunehmen (z. B. ferromagnetisch -
nicht magnetisch) , um ggf. nach entsprechender Änderung in
der zweiten Phase eine Feinbestimmung durchzuführen. Al
ternativ können vorgeschaltete Meßsysteme mit ihrem Signal
vorgeben, mit welcher Art von Schaltschritten eine Messung
erfolgen soll. In beiden Fällen findet die Umstellung oder
Veränderung verzögerungsfrei statt, weil weder das Sende
signal noch das Empfangssignal geändert wird.
Bei der Erfindung wird nur eine Sondenanordnung und eine
Grundfrequenz benötigt. Eine gegenseitige Beeinflussung
von Systemen mit mehreren Sonden und Frequenzen findet
nicht statt, obwohl eine Vielzahl von Frequenzen des
Empfangssignals physikalisch ausgewertet wird.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß der
Durchmesser der Sonde relativ klein gewählt werden kann,
was besonders günstig für die Prüfung von Bicolor-Münzen
ist. Die Meßaussage ist bei der Erfindung nicht abhängig
von der Größe der Induktivität.
Eine Schaltungsanordnung zur Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens sieht einen Taktgeber vor, der einen
Kurvengenerator ansteuert. Der Kurvengenerator erzeugt das
Primär- oder Sendesignal, das auf die Primärspule gegeben
wird. Eine Frequenzteilerstufe dient zur Unterteilung des
Taktsignals in einer Anzahl von Schaltschritten. Die Fre
quenzteilerstufe wird daher mit einer Signalverarbeitungs
einheit verbunden, welche das Ausgangssignal der Sekundär
spule den Schaltschritten wiederkehrend zuordnet zwecks
Bildung von Hüllkurven, wie dies oben beschrieben wurde.
In welcher Weise die Hüllkurven ausgewertet werden, ist
letztlich davon abhängig, welche Methode zu den besten
Ergebnissen führt.
Die Signalverarbeitungseinheit kann zum Beispiel eine
Sample & Hold-Schaltung sein, die von einem Multiplexer
angesteuert wird, der als Schalter fungiert zwecks Zuord
nung der Meßwerte des Sekundär- oder Meßsignals zu den
einzelnen Schaltschritten. Alternativ kann auch ein soge
nannter Prozessor verwendet werden, der in der beschriebe
nen Art und Weise eine digitale Signalverarbeitung vor
nimmt. Er steuert sowohl die Primär- als auch die Sekundär
spule, d. h. erzeugt das Eingangssignal von gewünschter
Kurvenform und verarbeitet das Empfangssignal der Sekun
därspule.
Bei der Erfindung ist eine Höchstzahl von störenden Para
metern ausgeschaltet, denen sonst mit erhöhtem Aufwand be
gegnet werden mußte. Sie benötigt keinen Schwingkreis, der
naturgemäß außer der Spule mindestens einen Kondensator
und einen Widerstand enthält. Diese Bauteile beeinflussen
bekanntlich die Meßwerte. Außerdem vergrößern sie die Ein
schwingzeit für das Sensorsystem. Die Erfindung benotigt
nur eine Spule und einen unabhängig programmierbaren Sig
nalgenerator, der ohnehin Bestandteil eines eingesetzten
Mikroprozessors ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen nä
her erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Diagramm für ein Meßsignal, das von einer
Rechteckspannung erzeugt wird.
Fig. 2 zeigt ein Blockschaltbild einer Schaltungsanordnung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 3 zeigt eine Anzahl von Meßkurven, die mit Hilfe des
erfindungsgemäßen Verfahrens für eine 2-DM-Münze
erzeugt worden sind.
Fig. 4 zeigt eine Anzahl von Meßkurven, die mit einer Bi
colormünze erzeugt worden sind.
Wird auf eine Spulenanordnung, die aus einer Primärspule
und einer Sekundärspule besteht, ein relativ periodisches
Signal gegeben, das Rechteckform hat und wird dieses Sig
nal durch eine Münze im Feld der Spulenanordnung gedämpft,
ergibt sich zum Beispiel eine Kurve 10 in Fig. 1. Man er
kennt, daß eine starke Dämpfung des Signals an den Flanken
des Rechtecks auftritt, während zwischen den Flanken die
Dämpfung relativ klein ist. Eine derartige Dämpfung ist
zum Beispiel typisch für eine unmagnetische Münze, die
einem Feld bestimmter Frequenz ausgesetzt ist.
Bei einer Schaltungsanordnung nach Fig. 2 ist die Primär
spule mit 12 und die Sekundärspule mit 14 bezeichnet. Zwi
schen den Spulen 12, 14 ist eine Münze 16 angedeutet. Die
Rechteckspannung wird im Kurvenformgenerator 18 erzeugt,
der von einem Taktgeber 20 angesteuert wird. Der Taktgeber
20 bestimmt die Frequenz und der Kurvengeber 18 die Form
des Spannungssignals, das auf die Primärspule 12 gegeben
wird.
Eine Frequenzteilerstufe 22 unterteilt das Taktsignal in
eine Reihe von Schritten, beispielsweise acht, wie in Fig.
1 dargestellt. Die Frequenzteilerstufe 22 ist mit einem
Multiplexer 24 verbunden. Der Multiplexer 24 schaltet mit
hin das Ausgangs- bzw. Sekundär- bzw. Meßsignal im Takt
der Zeitschaltschritte t1 bis t8 durch auf eine Sample &
Hold-Schaltung 26. Diese ist mit einem Analog-Digitalwand
ler verbunden. Somit werden die Meßwerte, die jeweils
einem Zeitschaltschritt zugeordnet sind, zu einer Kurve
geformt, die mit Hilfe des A/D-Wandlers wiederum in digi
tale Signale umgewandelt werden kann. In den Fig. 3 und 4
sind zwei Beispiele für derartige Kurvenformen darge
stellt.
Fig. 3 zeigt die Hüllkurven für eine 2-DM-Münze, welche
bekanntlich zu 75% aus Kupfer und 25% aus Nickel besteht,
wobei der Kern aus Nickel ist. Entsprechend den Zeitschalt
schritten t1 bis t8 nach Fig. 1 sind acht Hüllkurven er
zeugt, die zeitgleich auftreten und sich durch einen un
terschiedlichen Verlauf auszeichnen. Die Hüllkurven zeigen,
daß eine unterschiedliche Dämpfung besteht je nachdem,
welcher Abschnitt einer Periode oder einer halben Periode
des Sendesignals betrachtet wird. Wie ohne weiteres er
sichtlich, ermöglichen die Hüllkurven vielfältige Auswer
tungsmöglichkeiten, wie Auswertung der absoluten Ampli
tuden, Vergleich von einzelnen Amplituden der Hüllkurven
miteinander, Flächenintegrale der einzelnen Hüllkurven
bzw. Kombination einzelner Flächenintegrale, Quotienten
aus zwei oder mehr Meßkurven und dergleichen mehr. Die
jeweils zugrunde gelegten Kriterien werden mit entspre
chenden im Münzprüfer gespeicherten Referenzwerten vergli
chen zur Bildung eines Annahme- oder Rückgabesignals in
bekannter Weise.
Fig. 4 zeigt eine Anzahl von Meß- oder Hüllkurven für eine
sogenannte Bicolormünze, deren Kern aus einem anderen Ma
terial besteht als der um den Kern herum angeordnete Ring.
Auch hierbei läßt sich eine Auswertung vornehmen, wie sie
oben angedeutet wurde.
Statt einer Rechteckspannung als Primärsignal läßt sich
auch eine Dreieckspannung verwenden. Bekanntlich führen
Rechteckspannungen zu ungeradzahligen Harmonischen und
Dreieckspannungen zu geradzahligen Harmonischen. Die Aus
wahl der Kurvenform hängt naturgemäß von dem gewählten
Auswerteverfahren, der Art der Münze und möglicherweise
auch von der Signalverarbeitung ab.
Claims (7)
1. Verfahren zur Prüfung von Münzen mit einer induktiv ar
beitenden Sensoranordnung, die eine Primärspule und
eine Sekundärspule aufweist, deren Feld von einer Münze
durchquert wird, bei dem die Primärspule mit einem
periodischen Sendesignal gespeist wird, das vorzugs
weise Harmonische enthält und bei dem eine Auswertevor
richtung die Signale der Sekundärspule auswertet zwecks
Erzeugung eines Annahme- oder Rückgabesignals, gekenn
zeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- - Einen periodisch wiederkehrenden Abschnitt des Sende signals wird in eine Anzahl von Schaltschritten zu geordnet
- - Aus den Werten des Empfangssignals der einzigen Se kundärspule werden bei den jeweiligen sich mit der Frequenz des Sendesignals wiederholenden Schalt schritten Hüllkurven gebildet und
- - Die Auswertevorrichtung bildet aus der Anzahl der zeitgleich erzeugten Hüllkurven mindestens ein Kri terium zwecks Erzeugung des Annahme- oder Rückgabe signals.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zahl und/oder die Lage der Schaltschritte veränder
bar ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß eine ganze oder eine halbe Periode des Sende
signals oder ein Abschnitt davon jeweils in einer An
zahl von zeitlich gleich beabstandeten Schaltschritten
unterteilt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Änderung während des Durchlaufs der Münze
erfolgt und abhängig ist von dem durch die Auswertevor
richtung gebildeten Kriterium in der ersten Durchlauf
phase der Münze, vorzugsweise bis zur Hälfte des Durch
laufs.
5. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit einem von einem
Taktgeber (20) angesteuerten Kurvengenerator (18) , der
mit einer Primärspule (12) verbunden ist, einer Fre
quenzteilerstufe (22) , die einen Abschnitt der Periode
des Taktgebersignals in eine Anzahl von Schaltschritten
(t1 bis tn) unterteilt, einer mit einer einzigen Sekun
därspule (14) verbundenen Signalverareitungseinheit (26),
die Werte des Ausgangssignals der Sekundärspule
(14) den Schaltschritten wiederkehrend zuordnet und
daraus pro wiederkehrendem Schaltschritt (t1 bis tn)
eine Hüllkurve bildet und eine Auswerteeinheit die
Werte der Hüllkurve mit Referenzwerten vergleicht zur
Erzeugung eines Annahme- oder Rückgabesignals.
6. Schaltungsanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Signalverarbeitungseinheit von einem
von der Frequenzteilerstufe (22) gesteuerten Multi
plexer (24) aufweist, an den eine Sample & Hold-Schal
tung angeschlossen ist.
7. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß mit der Primärspule und der Sekundärspule ein
Mikroprozessor verbunden ist zur Bildung des Sendesig
nals mit vorgegebener Kurvenform und des gewünschten
Zeitrasters für die Schaltschritte sowie zur Digita
lisierung der Hüllkurven.
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