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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Prüfen von Münzen nach Patentanspruch 1.
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Die
Erfindung bezieht sich insbesondere auf ein Verfahren zum Prüfen von
Münzen
nach dem induktiven Meßverfahren.
Generell beruht dieses Verfahren darauf, daß von einer Sendespule ein
magnetisches Signal auf eine entlang einer Laufbahn laufende Münze gerichtet
wird und eine Empfangsspule das resultierende Signal empfängt. Abhängig von
der Werkstoffzusammensetzung der Münze erfolgt eine mehr oder
weniger ausgeprägte
Dämpfung
des Sendesignals. Es ist ferner allgemein bekannt, die Empfangsspule
sowohl auf der gleichen Seite wie die Sendespule anzuordnen (
DE 10 2004 013 286
B4 ) als auch auf der gegenüberliegenden Seite (
DE 689 21 608 T2 ).
Aus
DE 10 2004
013 286 B4 ist auch bekannt, eine einzige Empfangsspule
auf einem einzigen Ferritkern anzuordnen und die Empfangsspule in
einer koaxialen Ringausnehmung des Ferritkerns an der der Münzlaufbahn
zugekehrten Stirnseite anzuordnen, wobei die Bemessung von Sende-
und Empfangsspule so gewählt
ist, daß die
Empfangsspule von einem im wesentlichen homogenen Magnetfeld der Sendespule
durchflutet ist. Mit Hilfe einer solchen Anordnung können Münzen mit
ausreichend hoher Auflösung
geprüft
werden über
die Dicke der Münze
hinweg, ohne daß sich
Abstandsschwankungen der Münze
besonders nachteilig auswirken.
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Für eine zuletzt
beschriebene Anordnung ist aus
DE 198 36 490 C2 bekannt, neben der Sendespule eine
Sekundärspule
vorzusehen, die mit der Sendespule gekoppelt ist. Das Signal der
Sekundärspule
wird auf den zweiten Eingang eines Differenzverstärkers gegeben,
auf den das Sendesignal gelangt. Das Signal der Sekundärspule ist
so geschaltet, daß das
Signal der Sekundärspule
mit dem Sendesignal übereinstimmt.
Die in der Sekundärspule
induzierte Spannung wirkt als Gegenkopplungssignal und bewirkt,
daß die
in der Primärspule
induzierte Spannung gleich der Spannung ist, mit der die Primärspule angesteuert
wird (Sendesignal). Im Leerlauf wird mithin die Empfangsspule vom
selben magnetischen Fluß wie
die Primärspule
durchsetzt, wodurch auch in dieser Spule die induzierte Spannung
die gleiche Kurvenform wie in der Sendespule aufweist. Eine derartige
Schaltungsanordnung ist jedoch auch für eine induktive Meßanordnung
geeignet, bei der Sende- und Empfangsspule auf verschiedenen Seiten
der Münzlaufbahn
angeordnet sind. In diesem Fall spricht man von einer transmissiven
Messung, während
die Messung nur auf einer Seite der Münzlaufbahn als reflektive Messung
bezeichnet wird.
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Die
Erzeugung eines geeigneten Sendesignals, wie sie in
DE 198 36 490 C2 beschrieben
ist, ist vor allen Dingen von Bedeutung für eine sogenannte Multifrequenzmessung,
wie sie in
EP 0 886
247 B1 beschrieben ist. Bei diesem Meßverfahren wird ein periodisch
wiederkehrender Abschnitt des Sendesignals in eine Anzahl von Schaltschritten
unterteilt. Aus den Werten des Empfangssignals der Empfangsspule
werden bei den jeweiligen sich mit der Frequenz des Sendesignals
wiederholenden Schaltschritten Hüllkurven
gebildet. Eine Auswertevorrichtung bildet aus der Anzahl der zeitgleich
erzeugten Hüllkurven
mindestens ein Kriterium zwecks Erzeugung des Annahme- oder Rückgabesignals.
Bei diesem Meßverfahren
wird von der Erkenntnis ausgegangen, daß Dämpfungskurven, welche eine
Münze beim
Durchlauf der Meßvorrichtung
erzeugt, signifikant frequenzabhängig
sind. Bei niedrigen Frequenzen ist die Eindringtiefe viel größer als
bei hohen Frequenzen. Bei sehr hohen Frequenzen wird bekanntlich
ein sogenannter Skin-Effekt erzeugt, bei dem die Eindringtiefe nahe
Null ist. Bei dem bekannten Meßverfahren
macht man sich die Eigenschaft z. B. eines Rechtecksignals zunutze,
das aus einer Vielzahl von Harmonischen besteht. Im Abschnitt des
Rechtecksignals nahe seiner ansteigenden Flanke wird die Signalform
der Empfangsspule im wesentlichen durch die hohen Frequenzanteile
bestimmt.
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Mit
steigender Zahl der Schaltschritte bestimmen überwiegend die niedrigeren
Frequenzanteile die Signalform.
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Aus
der eingangs erwähnten
DE 689 21 608 T2 ist
auch bekannt, auf beiden Seiten eine Spulenanordnung zu wählen, bei
der jeweils auf jeder Seite zwei Spulen auf einem gemeinsamen Kern
angeordnet sind. Eine erste Sendespule erzeugt ein Signal, das von
den Empfangsspulen auf beiden Seiten der Münzlaufbahn empfangen wird.
Anschließend
erzeugt die zweite Sendespule auf der anderen Seite der Münzlaufbahn
ein Signal, das wiederum von beiden Empfangsspulen empfangen wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Prüfen von
Münzen
zu schaffen, das eine besonders gute Diskriminierung der verschiedensten
Münzausführungen
von Falschmünzen
erlaubt.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
geht von einer bestimmten Meßspulenanordnung
aus. Auf jeder Seite der Laufbahn ist auf einem Ferritkern eine
Sende- und eine
Empfangsspule angeordnet. Der Durchmesser der Empfangsspule, die
näher zur
Laufbahn liegt als die Sendespule, ist kleiner als der der Sendespule, beispielsweise
im Verhältnis
von 1 zu 2. Der Durchmesser der Sendespule ist kleiner als der Durchmesser
der kleinsten anzunehmenden Münze.
Auf dem Ferritkern ist, mit der Sendespule gekoppelt, eine Sekundärspule angeordnet,
deren Signal als Gegenkopplungssignal auf die Sendespule rückgekoppelt
ist. Damit soll erreicht werden, daß ein konstantes Sendesignal
auf die Sendespule gegeben werden kann. Dieses Verfahren ist, wie weit
oben bereits erläutert,
aus der
DE 198 36
490 C2 bekannt geworden. Auf diese Schrift wird ausdrücklich Bezug
genommen. Die Anordnung von Sende- und Empfangsspule kann z. B.
in der Weise vorgesehen werden, wie sie in der bereits erwähnten
DE 10 2004 013 286
B4 beschrieben ist.
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Die
Erzeugung von Sende- und Verarbeitung von Empfangssignalen ist ähnlich,
wie in
EP 0 886 247 B1 beschrieben.
Es wird periodisch ein Sendesignal erzeugt, das Harmonische enthält. Dies
ist z. B. ein Rechteck- oder Dreiecksignal. Während eines vorgegebenen Meßintervalls
periodisch wiederkehrender Abschnitte des Sendesignals werden an
mindestens drei zeitlich unterschiedlichen Meßzeitpunkten die Amplituden
der Dämpfungsfunktion
aus den Eingangssignalen der jeweiligen Empfängerspule ermittelt.
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Zeitlich
nacheinander werden mindestens vier Meßzyklen durchlaufen. Auf jeder
Seite der Laufbahn wird mit Sende- und Empfangsspule jeweils eine
Reflektionsmessung durchgeführt.
Hierbei werden die Sendespulen auf jeder Seite angesteuert, und
es werden die Empfangssignale der Empfangsspulen auf jeder Seite
ausgewertet. Außerdem
werden zwei Transmissionsmessungen durchgeführt, wobei die der Sendespule
jeweils gegenüberliegende
Empfangsspule mit ihren Signalen ausgewertet wird. Die Besonderheit
ist, daß in
einem Fall die Empfangsspule von einer Sendespule gebildet ist.
Die Reihenfolge der Reflexions- und Transmissionsmessungen kann
beliebig gewählt
werden. Die Meßwerte
aus den vier Meßzyklen
werden zueinander in Beziehung gesetzt und/oder mit vorgegebenen
Referenzwerten verglichen.
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Da
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
die Empfangsspulen (mit Ausnahme des Falls, in dem eine Sendespule
als Empfangsspule verwendet wird), deutlich unterschiedliche Durchmesser
im Vergleich zu den Sendespulen haben, lassen sich z. B. bei der
ringförmig
angeordneten Bicolormünzen
zeitgleich und unabhängig
ermittelte Kurvenformen als Unterscheidungskriterium auswerten.
Die Kurvenformen variieren entsprechend den Unterschieden der elektrischen
und magnetischen Eigenschaften von Ring- und Kernmaterial.
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Für den Fall,
daß eine
Sendespule als Empfangsspule verwendet wird, wird bei der maximalen
Dämpfung
im Vergleich zu den sonst verwendeten Empfangsspulen eine Kurvenform
erhalten, die besser zur Bestimmung der zentrischen Position der
Münze in
der Spulenanordnung geeignet ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist nicht nur geeignet, Falschmünzen
von echten zu unterscheiden, sondern auch die eingeworfenen Münzwerte
zu klassifizieren.
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Nach
einer vorzugsweisen Ausgestaltung der Erfindung werden die Münzen in
Anlage an einer Wand der Laufbahn bewegt, und bei der Transmissionsmessung
bildet die der Wand zugeordnete Spulenanordnung die Empfangsseite.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vor der Auswertung
der Meßergebnisse
eine Normierung der Meßwerte
der vier Zyklen durchgeführt.
Eine Normierung kann etwa dadurch erfolgen, daß ein Ruhepegel der Empfangssignale auf
einen Normpegel verschoben wird (Einpunkt-Normung). Der Ruhepegel ist
bekanntlich der Zustand, bei dem keine Münze sich in der Meßanordnung
befindet. Der Normpegel ist ein willkürlich gewählter Pegel.
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Eine
andere Normung kann dadurch erfolgen, daß ein erster Meßwert des
jeweiligen Zyklus auf einen Nullpunkt verschoben wird. Nach Bestimmung
der zugekehrten Meßwerte
bzw. Meßwertkurven
kann eine bessere Auswertung dadurch erfolgen, daß die normierten
Meßwerte
bzw. Meßwertfunktionen
gespreizt werden.
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Es
ist bekannt, etwa zur Durchmessermessung zwei weitere im Laufweg
der Münzen
versetzte Sonden vorzusehen, welche aus den Eintritts- und Austrittssignalen
für eine
Münze und
deren Geschwindigkeit den Durchmesser der Münzen bestimmen. Erfindungsgemäß kann ein
vor der induktiven Meßanordnung
angeordneter Sensor das Startsignal für die induktive Messung initiieren.
Mit Hilfe dieses und/oder eines weiteren Sensors ist auch möglich, die
Relativposition einer Münze
zur induktiven Meßanordnung
zu bestimmen, um z. B. Randbereiche einer Münze besser vermessen zu können. Bei
ausgeprägten
Extremwerten der Dämpfungskurven
läßt sich
auch ohne weiteres feststellen, wann eine Münze sich mittig zur Meßanordnung
befindet. Dies dient z. B. dazu, das Kernmaterial einer Bicolormünze zu testen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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1 zeigt
schematisch eine Spulenanordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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2 zeigt
schematisch eine der beiden Spulenanordnungen nach 1.
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3 zeigt
die Schaltungsanordnung der Spulenanordnung nach 2.
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4 zeigt
die Anordnung einer induktiven Meßanordnung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
und drei weitere Meßsonden
bzw. Sensoren.
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5 zeigt
eine konstruktiv detailliertere induktive Meßanordnung nach 1.
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6 zeigt
jeweils drei Dämpfungskurven
von drei Meßzyklen
einer induktiven Meßanordnung
nach 1 bzw. 5.
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7 zeigt
verschiedene Tabellen und Kurven für eine Einpunkt-Normierung
der Meßergebnisse.
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8 zeigt
verschiedene Tabellen und Kurven für eine Zweipunkt-Normierung
der Meßergebnisse des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In 1 ist
ein Münzkanal 10 dargestellt
mit einer ersten Wand 12 und einer zweiten Wand 14.
Ein schräger
Boden 16 des Münzkanals 10 sorgt
dafür,
daß eine
Münze 18 entlang
der Wand 12 geführt
wird. Auf der münzanliegenden
Wand 12 des Münzkanals 10 ist
eine erste induktive Meßanordnung 20 und
auf der gegenüberliegenden
Seite eine zweite induktive Meßanordnung 22 vorgesehen.
Die Meßanordnung 20 besteht aus
einer Empfangsspule A, einer Sendespule C und einer Sekundärspule E.
Die Meßanordnung 22 hat
eine Empfangsspule B, eine Sendespule D und eine Sekundärspule F.
Der Aufbau der Spulenanordnung bzw. Meßanordnung 20, 22 ergibt
sich aus 2.
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Auf
einem relativ langen Ferritkern 24, sind auf dessen Außenseite
die Sendespule C und die Sekundärspule
E angeordnet. Vorzugsweise sind die Spulen E und C bifilar gewickelt.
Die Empfangsspule A sitzt mit einem deutlich kleineren Durchmesser,
beispielsweise dem halben Durchmesser der Sendespule C, in einer Aus nehmung
des Ferritkerns 24. Wie sich auch aus 1 ergibt,
liegen die Empfangsspulen A und B unmittelbar am Münzkanal 10.
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Eine
elektrische Verschaltung der Meßanordnung 20 geht
aus 3 hervor. Ein Rechtecksignal 26 gelangt
auf einen Eingang eines Differenzverstärkers 28, der die
Sendespule C speist. Die Sendespule C ist mit der Sekundärspule E
induktiv gekoppelt und ihr Ausgang geht auf einen zweiten Eingang
des Differenzverstärkers 28.
Das Signal der Sekundärspule
E wird als Gegenkopplungssignal auf den Differenzverstärker 28 gegeben
derart, daß das
Signal der Sekundärspule
E mit dem Sendesignal übereinstimmt.
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Die
konstruktive Ausgestaltung der Anordnung nach 1 geht
aus 5 hervor. Mit 1 gleiche Teile
sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. In 5 ist konstruktiv
die Meßanordnung
nach 1 dargestellt. Die Münze 18 ist eine Bicolormünze mit
einem Rand 18a und einem Kern 18b. Sie bewegt
sich an der Wand 12 der Hauptplatte entlang, in der die
erste Spulenanordnung 20 angeordnet ist, wobei sich die
Sendespule A sehr nahe an der Wand 12 befindet.
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Mit
der in 1 bzw. 5 dargestellten Meßanordnung
werden bei der Münzprüfung wiederholt
vier Meßzyklen
nacheinander durchlaufen. Die Periode eines Meßsignals, beispielsweise ein
Rechtecksignal, beträgt
z. B. 300 μs,
wobei ein Puls 50 μs
Länge hat
und die Pause 250 μs
dauert. Um vier Zyklen zu durchlaufen, werden daher viermal 300 μs benötigt. Die
Meßpunkte
der Messungen der vier Zyklen haben daher einen Abstand von 1,2
Millisekunden. Bei einer typischen Durchlaufzeit einer Münze durch
die Meßanordnung
von etwa 70 bis 80 Millisekunden stellen daher vier Meßwerte in
den vier Zyklen eine unmittelbare Folge dar und damit eine Messung
von Materialeigenschaften der Münze
annähernd
am selben Ort.
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Nachstehend
ein Beispiel für
vier Zyklen mit der Meßanordnung
nach
1 bzw. 5:
Zyklus | 1 | 2 | 3 | 4 |
Bezeichnung | RA | RB | TC | TA |
Sendespule | C | D | D | D |
Empfangsspule | A | B | C | A |
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Wie
aus der Tabelle hervorgeht, wird die Sendespule C im ersten Zyklus
aktiviert, während
die Sendespule D in den anderen drei Zyklen aktiviert wird. Bei
den Zyklen 1 und 4 ist es die Empfängerspule A, welche die Meßwerte erzeugt,
während
beim Zyklus 2 die Empfängerspule
B das Meßsignal
erzeugt und im Zyklus 3 ist C die Empfangsspule.
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Die
jeweilige Sendespule wird nach dem Multifrequenzprinzip mit einem
Rechtecksignal beaufschlagt, wie es in Verbindung mit
EP 0 886 247 B1 bereits
beschrieben wurde. Auf diese Druckschrift wird ausdrücklich Bezug
genommen.
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Man
erkennt, daß in
den ersten beiden Zyklen 1 und 2 nach dem reflektiven und bei den
Zyklen 3 und 4 nach dem Transmissionsprinzip gearbeitet wird.
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Jeder
Zyklus kann durch entsprechende Aufteilung des Sendeimpulses eine
beliebige Anzahl von Meßwerten
erzeugen, beispielsweise 10.
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Wobei
der erste Meßwert
nicht zum Zeitpunkt t = o des Sendeimpulses ermittelt wird, sondern
erst nach einem vorgegebenen zeitlichen Offset damit ein stabiler
Zustand der Verstärker
gewährleistet
ist.
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Bei
vorzugsweise 4 Zyklen werden somit 4 × 10 Meßwerte erzeugt, die zur Klassifizierung
und Auswertung verwendet werden können.
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Es
reicht jedoch aus, nur zu bestimmten Abtastzeitpunkten Meßwerte zu
wählen,
beispielsweise bei den Abtastzeitpunkten 1,3 und 9 oder 1,2 und
9 oder dergleichen. Denn die unmittelbar benachbarten Abtastzeitpunkte
ergeben zum Teil redundante Meßwerte,
so daß die
Anzahl der zu speichernden Referenzwerte auf diese Weise reduziert
werden kann.
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In 6 sind
für die
Zyklen RA, TC und TA jeweils drei Dämpfungskurven aufgetragen.
Für den
Zyklus RA sind dies die Dämpfungskurven
für die
Schaltschritte 1, 2 und 9. Für
die Dämpfungskurven
TC gilt dies für die
Schaltschritte 1, 3 und 9. Für
den Zyklus TA sind für
die Schaltschritte 1, 2 und 9 die Dämpfungskurven aufgetragen.
Außerdem
sind durch die vertikalen Pfeile LS1, LS2 und LS3 die Zeitpunkte
im Diagramm eingetragen, an denen eine Münze einen der Sensoren LS1,
LS2 und LS3 erreicht bzw. verläßt. Das
Erreichen zeigt ein nach oben stehender Pfeil und das Verlassen
zeigt ein nach unten stehender Pfeil an. Die Sensoren LS1 bis LS3
sind z. B. optische Lichtschranken, wobei Sender und Empfänger auf
der gleichen Seite z. B. der Hauptplatte des Münzprüfers angeordnet sind, während auf
der Laufbahnträgerplatte
ein Reflexionselement angeordnet ist, das das Licht des Lichtsenders
auf den Empfänger
reflektiert. Mit der Lichtschranke bzw. dem Sensor LS1 wird der
Startpunkt für
die Messung mit der Meßanordnung
nach den 1 und 3 gegeben. Nach
dem Start der Messung herrscht zunächst ein Ruhepegel vor, bis
die Dämpfung
einsetzt. Man erkennt, daß für den Zyklus
RA die Minima becherförmig
sind und mithin sehr stark abgeflacht, so daß es relativ schwierig ist,
den Zeitpunkt zu bestimmen, an dem sich die Münze zentrisch in der Meßanordnung
befindet. Das Minimum für
den Zyklus TC ist deutlich ausgeprägter. Grund hierfür ist, daß hierbei
eine Sendespule als Empfangsspule verwendet wird. Wie mehrfach erwähnt, hat
die Sendespule einen deutlich größeren Durchmesser als
die Empfangsspulen der Meßanordnung.
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Der
Abstand des Sensors LS1 von der Meßanordnung ist so gewählt, daß der Ringabschnitt
der 2 EUR Bicolormünze
annähernd
zentrisch vor den Empfangsspulen positioniert ist.
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Der
Pfeil LS1 nach unten zeigt das Verlassen der Münze vor dem Sensor LS1 an.
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Mithin
kann die Eigenschaft des Randes zum Zeitpunkt gemessen werden, an
dem der Münzrand
wesentlich die Meßanordnung
beeinflußt.
Bekanntlich weist der Rand einer Bicolormünze andere Materialeigenschaften
als der Kern auf. Der Kern der Münze
kann wirksam bestimmt werden, indem eine Messung zu dem Zeitpunkt
erfolgt, in dem die Dämpfungskurve
ihr Minimum hat. Das Minimum läßt sich
z. B. im Zyklus TA bestimmen.
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Der
Sensor LS3 erzeugt beim Verlassen der Münze des Sensorbereichs ein
Signal, das den Meßvorgang
beenden kann. Mit Hilfe der gezeigten Sensoren kann auch die Geschwindigkeit
der Münze
gemessen werden, um z. B. ein Minimum zu bestimmen. Außerdem kann
eine Durchmessermessung erfolgen, wie sie mit Hilfe derartiger Sensoren
an sich bekannt ist.
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In 7 ist
ein Beispiel für
die Auswertung der Meßwerte
aus den beschriebenen vier Zyklen wiedergegeben. In dem Beispiel
sind fünf
Meßwerte
zu den unterschiedlichen Schaltschritten 1 bis 5 für den Zyklus RA
aufgetragen. Dies sind z. B. die Minima der Kurven RA1 bis RA5 (nicht
alle eingezeichnet). Der Verlauf einer solchen Kurve, wie er in
dem obersten Diagramm dargestellt ist, entspricht der Verformung
eines Rechtecksignals, mit dem z. B. die Sendespule C gespeist wurde.
In das Diagramm ist außerdem
der Ruhepegel R eingetragen sowie ein Normpegel.
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Im
ersten Normungsschritt wird der Ruhepegel auf den Normpegel verschoben,
was zu einem Anheben der Kurve führt
(mittleres Diagramm). Im zweiten Schritt wird der Abstand zwischen
Meßwert
1 und Ruhepegel auf annähernd
100 gesetzt.
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Dabei
ergibt sich eine Spreizung der Kurve, wie im untersten Diagramm
dargestellt. Mit Einpunkt-Normierung nach 7 ist dargestellt,
daß der
Abstand eines bestimmten Meßwertes
des Zyklus RA z. B. RA1 zu dem Ruhewert normiert wird.
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Mit
Hilfe der Normierung wird der Einfluß des Luftspaltfeldes eliminiert,
der etwa dadurch entsteht, daß die
Münze nicht
glatt an einer Laufbahnwand entlangläuft, sondern im Abstand zu
dieser, wobei der Abstand sich auch oszillierend verändern kann,
je nach Bewegung der Münze
auf der Laufbahn.
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In 8 ist
ein weiteres Beispiel für
eine Normierung von Meßwerten
dargestellt, eine sogenannte Zweipunkt-Normierung. Mit Zweipunkt-Normierung
ist gemeint, daß der
Abstand von zwei bestimmten Meßwerten
des Zyklus RA z. B. von RA1 zu RA3 normiert wird. Dabei sind wiederum
z. B. für
fünf Schaltschritte eines
Meßzyklus
RA die Meßwerte
in einem Diagramm aufgetragen mit Ruhe- und Normpegel (siehe oberstes Diagramm).
Im ersten Normierungsschritt wird der Meßwert auf den Nullpunkt gezogen.
Im zweiten Schritt wird der Abstand von Meßwert 1 und Meßwert 2
auf 100 gesetzt. Auch auf diese Weise erfolgt eine Eliminierung des
Einflusses des Luftspaltfeldes und damit einer Störgröße auf die
Ermittlung von Meßergebnissen.
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Die
Schaltungsanordnung, mit der die einzelnen Zyklen RA, RB, TC und
TA gesteuert werden, ist nicht gezeigt. Sie ist ohne weiteres realisierbar.
Die elektronische Schaltung zur Erzeugung der Sende- und Verarbeitung
der Empfangssignale ist ebenfalls nicht dargestellt. Es versteht
sich außerdem,
daß zusätzlich zu
den beschriebenen Zyklen auch weitere Meßzyklen durchgeführt werden
können,
bei denen etwa die Sendespule D Empfangsspule ist, während die
Spule C als Sendespule aktiviert wird.