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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Längsfalzen, der die zu falzenden
Exemplare einzeln mit geringem Abstand zugeführt werden.
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Derartige
Längsfalzvorrichtungen
sind allgemein bekannt. Außerdem
ist aus der
US 2 072 790 eine
Längsfalzvorrichtung
bekannt, in der überlappte Falzexemplare
hergestellt werden, bei der zuerst mittels Taschenfalzwerken und
dann durch Falzmessersegmente die Falzbildung erfolgt, wobei vor
dem Längsfalzwerk
ein Niederhalten angeordnet ist.
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Es
ist das Ziel der Erfindung, die Vorrichtung so auszugestalten, daß sie eine
Folge von sich überlappenden
Falzexemplaren liefert.
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Erfindungsgemäß wird dies
durch folgende Merkmale erreicht:
Eine Vorfalzeinrichtung mit
in Laufrichtungen der Exemplare mit deren Geschwindigkeit bewegbaren,
einen Falzkniff produzierenden Falzmitteln, mit geringerer Geschwindigkeit
umlaufende, jedes vorgefalzte Exemplar gegen einen tiefer liegenden
Tisch herabdrückende
und verzögernde
Bremsnocken sowie
eine Endfalzeinrichtung mit mindestens zwei über einer
Längsausnehmung
des Tisches angeordneten, bewegbaren, fingerförmigen Falzschwertern, die
in der aktivierten Stellung den Falzkniff durch die Längsausnehmung
in den Einzugsbereich zweier unter dem Tisch angeordneter, gegenläufig angetriebener
Falzwalzen drücken
und in der inaktiven Stellung aus dem Laufweg des nachfolgenden
Exemplars herausgeführt
sind.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß die Vorrichtung
mit hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten arbeiten kann, da während der
Erzeugung des vollständigen
Falzes zwischen den Falzwalzen der Endfalzeinrichtung das nachfolgende Exemplar
bereits in den Bereich über
den Falzwalzen einläuft.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der Beschreibung von Ausführungsbeispielen
der Erfindung anhand der Zeichnung.
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Es
zeigen:
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1 eine
Gesamtansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit einer Querfalzeinrichtung,
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2 einen
vergrößerten Teilausschnitt
der 1,
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3 einen
Schnitt entlang der Linie III-III in 2,
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4 einen
Schnitt entlang der Linie IV-IV in 2,
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5 einen
Schnitt entlang der Linie V-V in 2,
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6 eine
Einzeldarstellung eines Falzmessersegmentes,
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7 eine
Ansicht in Richtung VII in 6,
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8 eine
Einzeldarstellung eines Falz-Klappensegments,
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9 eine
Ansicht in Richtung IX in 8
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10 eine
Gesamtseitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels,
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11 einen
vergrößerten Teilausschnitt
der 10,
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12 einen
Schnitt entlang einer Linie XII-XII in 11,
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13 eine
vereinfachte Darstellung der 12 zur
Darstellung der Kurvensteuerung,
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14 einen
Schnitt entlang einer Linie XIV-XIV in 11,
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15 eine
vereinfachte Teilansicht gemäß der 11 zur
Darstellung der Kurvensteuerung,
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16 bis 18 Darstellungen
verschiedener Überlappungsmöglichkeiten
an Exemplarströmen.
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Wie
in 1 gezeigt, werden die der erfindungsgemäß ausgestalten
Vorrichtung einzeln mit geringem Abstand zuzuführenden, zu falzenden Exemplare
beispielsweise in einer bekannten Querfalzeinrichtung produziert.
Hier werden bogenförmige Exemplare 1 mit
Hilfe eines Falzmessers 2 eines rotierenden Falzmesserzylinders 3 und
einer Falzklappe 4 eines gegenläufig rotierenden Falzklappenzylinders 5 quer
gefalzt und mittels Bandleitungen 6 am Falzklappenzylinder 5 gehalten.
Die Exemplare werden sodann mittels eines ersten Bremsrollenpaares 7, 8 und
eines zweiten Bremsrollenpaares 9, 10 soweit verzögert, daß sie mit
geringem gegenseitigen Abstand in die insgesamt mit 130 bezeichnete
Vorfalzeinrichtung der erfindunsgemäßen Vorrichtung einlaufen.
Für die
Anwendung der Erfindung ist jedoch die Vorschaltung einer Querfalzvorrichtung
nicht zwingend notwendig.
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Der
Laufweg der Exemplare 1 durch die Vorfalzeinrichtung 130 ist
durch ein Gleitblech 13 bestimmt. Dieses Gleitblech weist
seitliche Abschnitte 16, 17 auf, die, wie 4 zeigt,
schwach V-förmig
geneigt ausgebildet sind. Entsprechend sind auch die Bremsrollen 9, 10 und
weitere Transportrollen 14, 15, die mit der Geschwindigkeit
der Bremsrollen 9, 10 umlaufen, um entsprechend
schräg
gestellte Achsen 11, 12 drehbar gelagert. Durch
diese Maßnahme
wird jedes zu falzende Exemplar in Richtung der späteren Falzung
vorgewölbt, um
diese zu erleichtern. Nach dem Durchlaufen der Bremsrollen 9, 10 wird
das gewölbte
Exemplar 1 von den angetriebenen Transportrollen 14, 15 erfaßt, die
ebenfalls entsprechend der Abschnitte 16 und 17 des
Gleitblechs geneigt sind. Die Transportrollen 14, 15 sind
dabei an Trägern 18, 19 gelagert,
die durch nicht dargestellte Mittel in Pfeilrichtung 20 federnd
gegeneinander gedrückt
werden. Sie halten beim Vorfalzvorgang die eine Exemplarhälfte fest,
während
die andere Exemplarhälfte
beim Vorfalzen nachgezogen werden kann.
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Das
zu falzende Exemplar 1 wird anschließend von Falzmitteln, die beim
Ausführungsbeispiel aus
kurzen Falzmessersegmenten 21 und Falzklappensegmenten 22, 23 entsprechender
Länge bestehen,
erfaßt.
Die Falzmessersegmente 21 sind an einem endlosen, umlaufenden,
als Zahnriemen 24 ausgebildeten, oberhalb des Gleitblechs 13 angeordneten
Fördermittel
angeschlossen. Anstelle eines Zahnriemens könnte auch eine Rollenkette
verwendet werden. Der Zahnriemen 24 ist mittels Zahnrädern 27 bis 30 in
einer zur gleitblechsenkrechten Ebene geführt, von denen mindestens ein
Zahnrad angetrieben ist. Die Umlaufgeschwindigkeit des Zahnriemens 24 ist
so bemessen, daß die
Falzmessersegmente 21 mit der Transportgeschwindigkeit der
Exemplare umlaufen. Entsprechend sind die Falzklappensegmente 22, 23 an
als Zahnriemen 25, 26 ausgebildeten, umlaufenden,
unterhalb des Gleitbleches 13 angeordneten Fördermitteln
angeschlossen. Diese Zahnriemen sind, wie in 3 gezeigt, mittels
Zahnrädern 31, 33, 35 bzw. 32, 34, 36 geführt. Zumindest
ein Zahnrad jedes Fördermittels
ist angetrieben und zwar mit einer solchen Geschwindigkeit, daß sich die
Falzklappensegmente 22, 23 ebenfalls mit der Transportgeschwindigkeit
der vorzufalzenden Exemplare bewegen.
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Wie 1 erkennen
läßt, bildet
der vordere Abschnitt 131 des unteren Trums des Zahnriemens 24 einen
Einlaufspalt für
die Exemplare 1. Der mittlere Abschnitt 132 verläuft dann
parallel zum Laufweg der Exemplare, während der hintere Abschnitt 133 einen
Auslaufspalt bildet. Die Zahnriemen 25, 26 bilden,
wie 3 zeigt, lediglich einen Anlaufspalt, in dem sich
eine Falzschlaufe 40 bildet, die anschließend zu
einem Falzkniff 41 zusammengedrückt wird, nachdem die Falzmessersegmente 21 zurückgezogen
worden sind. Zweckmäßig ist
das gesamte Fördermittel,
das die Falzklappensegmente 22 trägt, in nicht näher dargestellter
Weise federnd gegen das Fördermittel
mit den Falzklappensegmenten 23 gedrückt. Der federnde Andruck der
Falzklappensegmente 22 ermöglicht es, etwaige Verdickungen
im Exemplar, beispielsweise Klebestreifen, ausgleichen zu können.
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Der
genaue Aufbau der Falzmittel ist aus den 4 sowie 6 bis 9 ersichtlich.
Die Falzmessersegmente 21 sind beispielsweise an Balken 42 befestigt,
die über
verzahnte Klemmstücke 43 am Zahnriemen 24 befestigt
sind. Diese Klemmstücke 43 haben
die gleiche Verzahnung und Krümmung
wie die Zahnräder 27 bzw. 30.
Damit können
sie der Riemenumschlingung folgen. Die Balken 42 sind außerdem jeweils über insgesamt
vier Führungsrollen 44 innen
und einer Führungsrolle 45 außen auf
durchgehenden Führungsschienen 46, 47 und 48 abgestützt, um
Flieh- und Reaktionskräfte
aufzunehmen. Der Aufbau der Falzklappensegmente 22, 23 ist ähnlich. Hier
sind die Segmente 22 bzw. 23 selbst balkenförmig und
ebenfalls mit gekrümmten
und verzahnten Klemmstücken 49 am
Zahnriemen 25 bzw. 26 befestigt. Sie sind gleichfalls über vier
Führungsrollen 50 innen
und einer Führungsrolle 51 außen auf
durchgehenden Führungsschienen 52 bzw. 53 und 54 abgestützt. Dabei
sind die Zahnräder 31, 33, 35 einerseits und
die Zahnräder 32, 34, 36 andererseits
mit den jeweils zugeordneten Falzklappensegmenten und Führungsschienen
zu Baueinheiten zusammengefaßt, 4,
von denen eine in hier nicht dargestellter Weise federnd gelagert
ist, wie bereits vorgehend erwähnt.
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Nach
der Vorfalzung werden die Exemplare 1 von angetriebenen
Transportrollen 55 bzw. 56 mit unveränderter
Geschwindigkeit weitertransportiert, bis sie von taktförmig umlaufenden
Bremsnocken 57 auf einen etwas tiefer als die Gleitblechabschnitte 16, 17 angeordneten
Tisch 59 gedrückt
und dabei abgebremst werden, wobei ein Anschlagblech 60 die
Bogen ausrichtet, was ein späteres Öffnen der
Falzbogen erleichtert. Der Tisch 59 weist eine Längsausnehmung 138 auf, über der
mindestens zwei fingerförmige
Falzschwerter 58 angeordnet sind. Die Falzschwerter 58 sitzten
auf rotierend angetriebenen Wellen 135. Unterhalb der Längsausnehmung 138 sind
zwei ebenfalls angetriebene Falzwalzen 61 angeordnet. Mittels
der umlaufenden Falzschwerter 58 wird der Falzkniff 41 jedes
Exemplars zwischen die Falzwalzen 61 gedrückt. Hierbei
findet eine zusätzliche
Ausrichtung statt. Das nachfolgende Exemplar kann sich beim Weiterdrehen
der Nocken 57 bzw. Falzschwerter 58 zunächst ungebremst über das
vorhergehende Exemplar legen, bis auch es von den Nocken 57 abwärts gedrückt wird.
Eine Abbremsung findet also erst beim Erfassen des Exemplars durch die
Nocken 57 und dann die Falzschwerter 58 statt. Die
Teile 57 bis 61 bilden eine Endfalzeinrichtung 134.
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Wie 5 zeigt,
erfolgt ein Schließen
der Falzexemplare erst beim Abtransport durch die Falzwalzen 61.
Von der Transportgeschwindigkeit dieser Walzen 61 hängt es ab,
wie weit die Exemplare sich beim Abtansport durch um die Falzwalzen 61 geführte Bandleitungen 62 überlappen.
Dabei befindet sich die Längsfalzkante
jedes nachfolgenden Exemplars zwischen den Falzhälften des vorlaufenden Exemplars,
was ein späteres Öffnen der
Falzexemplare erleichtert.
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In 16 ist
ein solcher Produktstrom sich überlappender
Falzexemplare noch einmal dargestellt, wie er durch ein Rollenpaar 63 transportiert wird.
Durch ein zweites Beschleunigrollenpaar 72 mit höherer Transportgeschwindigkeit
können
die Falzexemplare zunächst
wieder vereinzelt werden, um anschließend durch Bremsrollenpaare 65 bzw. 66 mit Hilfe
von Nockenscheiben 67 bzw. 68 in eine überlappende
Form entweder nach der 17 oder 18 gebracht
werden. Es sind also zusätzlich
zu der durch die Endfalzeinrichtung gelieferten Überlappungsform, die in 16 rechts
dargestellt ist, noch zwei weitere Überlappungsformen des Produktstroms
nach den 17 und 18 möglich, wobei die
allgmeine Transportrichtung durch den Richtungspfeil 69 angezeigt
ist. Die taktmäßige Umlaufgeschwindigkeit
der Nockenscheiben 67 ist bei der Überlappungsanordnung nach 17 gleich
der der Bremsrollen 65, so daß das nachfolgende, noch ungebremste
Exemplar durch die Nockenscheiben 67 angehoben wird und
sich über
den hinteren Bereich des vorlaufenden Exemplars legen kann. Bei
der Anordnung nach 18 ist die Umlaufgeschwindigkeit der
Nockenscheiben 68 gleich der der Transportrollen 64.
Die Nockenscheibe 68 hebt dabei den hinteren Bereich des
vorlaufenden Exemplars an und das nachfolgende schnellere Exemplar
kann sich unter den hinteren Bereich des vorlaufenden Exemplars schieben.
Die Drehrichtung der Scheiben ist durch die Pfeile 70 bzw. 71 angezeigt.
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Anhand
der 10 bis 15 wird
eine weitere erfindungsgemäße Vorfalzeinrichtung 136 beschrieben.
Dabei sind die Anlagenteile, die denen der 1 gleich
sind, mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Wie gezeigt, wird
das quergefalzte Exemplar 1 ebenfalls durch die Brems-
und Transportrollen 9 bzw. 10 der anders gearteten
Längsfalzvorrichtung zugeführt. Im
Gegensatz zu der vorhergehend beschriebenen Vorfalzeinrichtung,
in der Falzmesser und Falzklappe aus einzelnen umlaufenden Segmenten
bestehen, weist die Einrichtung gemäß der 10 bis 15 umlaufende
Messerbalken 80 und balkenförmige Falzklappen 81 bzw. 82 auf,
die einen Falzkniff 137 produzieren. In den Messerbalken 80 ist ein
durchgehendes Falzmesser 83 eingespannt, dessen Länge mindestens
gleich der Länge
des zu falzenden Exemplars ist.
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Wie
die 11 und 14 zeigen,
sind die Balken 80 mit ihren Enden jeweils über Bolzen 84 drehbar
an auf nebeneinander umlaufenden Kettenpaaren 85 und 86 bzw. 87 und 88 befestigten
Querbalken 89 bzw. 90 angeschlossen. Diese Querbalken wiederum
sind über
Stützrollen 91 in
Führungsschienen 92, 93 bzw. 94, 95 abgestützt. Die
ein Fördermittel
bildenden Kettenpaare 85–88 laufen über Kettenräder 96 bzw. 97.
Diese werden in Drehrichtung 98 angetrieben. Desgleichen
sind die Falzklappen 81 über Bolzen 99 drehbar
an den an Kettenpaaren 100 bzw. 101 bzw. 102 und 103 befestigten
Querträgern 104 bzw. 105 angeschlossen.
Sie sind ebenfalls über Stützrollen 106 in
Führungsschienen 107, 108 bzw. 109, 110 abgestützt. Die
Kettenpaare laufen über Kettenräder 111 bzw. 112 und
werden in Drehrichtung 113 angetrieben. Sie bilden zwei
weitere Fördermittel.
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12 zeigt
die Aufhängung
der Falzklappen. Die Falzklappe 81 ist drehbar aber in
Pfeilrichtung 114 unbeweglich, über die Bolzen 99 an
den Querträgern 104 bzw. 105 aufgehängt. Die
Falzklappe 82 steht über
Blattfedern 115 mit der Falzklappe 81 in Verbindung
und ist in Richtung 114 bewegbar. Diese Bewegung wird durch
die Anschlagbolzen 116 begrenzt. In der nach den 11 bzw. 14 oberen
Stellung der Falzklappen stützen
sich die Falzklappen 81 seitwärts über die Kurvenrollen 117 an
einer Führungsschiene 118 ab,
während
die Falzklappen 82 in und entgegen der Pfeilrichtung 114 über Kurvenrollen 119 durch
eine Steuerkurve 120 gesteuert werden.
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Die 13 und 15 zeigen
die Funktion der Kurvensteuerung. Bei Bewegung der Falzklappen 82 in
Pfeilrichtung 121 mit der Geschwindigkeit des zu falzenden
Exemplars läuft
jeweils die vordere Kurvenrolle 119 über ein Kurvenstück 122 der
Steuerkurve 120, während
die hintere Kurvenrolle über ein
Kurvenstück 123 läuft. Dadurch
wird die Falzklappe 82 entgegen der Pfeilrichtung 114 und
entgegen der Federkraft der Blattfedern 115 gegen die Falzklappe 81 gedrückt und
damit das Exemplar 1 in Zusammenwirkung mit dem Falzmesser 83 vorgefalzt, also
mit einem Falzkniff 137 versehen, 14. Die eine
Falzhälfte
wird dabei wie bereits bei der ersten Vorrichtung beschrieben, über die
Transportrollen 14, 15 festgehalten.
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Die übrigen Funktionen
entsprechen denen des ersten Ausführungsbeispiels.