DE19724074A1 - Verfahren zur Hochtemperatur-Kurzzeit-Destillation von Rückstandsölen - Google Patents
Verfahren zur Hochtemperatur-Kurzzeit-Destillation von RückstandsölenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Hochtemperatur-Kurzzeit-Destillation eines flüssigen
Rückstandsöls aus der Verarbeitung von Erdöl, natürlichem
Bitumen oder Ölsand, wobei man das Rückstandsöl mit körnigem,
heißem Koks als Wärmeträger (Wärmeträger-Koks) in einem
Mischwerk mischt, wobei 60 bis 90 Gew.-% des Rückstandsöls
verdampft werden, daß man den nicht verdampften Anteil des
Rückstandsöls, der die metallhaltigen Asphaltene enthält, im
Gemisch mit dem Wärmeträger im Mischwerk zu Öldampf, Gas und
Koks konvertiert und Gase und Dämpfe aus dem Mischwerk getrennt
vom körnigen Koks abzieht, Gase und Dämpfe abkühlt und ein
Produktöl als Kondensat sowie Gas erzeugt, und wobei man aus dem
Mischwerk abgezogenen Koks wieder erhitzt und als Wärmeträger in
das Mischwerk zurückführt.
Ein ähnliches Verfahren ist aus der Fachzeitschrift "Erdöl und
Kohle-Erdgas-Petrochemie/Hydrocarbon Technology" Nr. 42 (1989),
Seiten 235 bis 237, bekannt. Hierbei wird beschrieben, daß es
durch das spezielle Mischwerk mit ineinandergreifenden,
gleichsinnig rotierenden Schnecken möglich wird, die Gase und
Dämpfe mit sehr kurzer Verweilzeit aus der heißen Umgebung des
Mischwerks zu entfernen und abzukühlen, wodurch unerwünschte
Crackprozesse in der Gasphase unterdrückt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Verfahren
weiterzuentwickeln und die Bedingungen des Dauerbetriebs zu
verbessern. Hierbei soll die Ausbeute des Produktöls maximiert
und dessen Gehalt an Schwermetallen (Nickel, Vanadium),
Konradson-Kohlenstoff (CCR) und Heteroatomen (S, N) minimiert
werden.
Ausgehend vom eingangs genannten Verfahren wird die Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man den flüssigen Rückstand
mit 500 bis 700°C heißem Wärmeträger-Koks im Gewichtsverhältnis
von 1 : 3 bis 1 : 30 im Mischwerk mischt, daß mindestens
80 Gew.-% des Wärmeträger-Kokses Korngrößen im. Bereich von 0,1
bis 4 mm haben, daß durch den Mischvorgang auf den Körnern des
Wärmeträger-Kokses zunächst ein flüssiger Rückstandsfilm
gebildet wird, der im Mischwerk- bei einer möglichst niedrigen
Betriebstemperatur im Bereich von 450 bis 600°C und vorzugsweise
500 bis 560°C überwiegend verdampft (z. B. zu 60 bis 90%) und
daß der verbleibende flüssige Rückstandsfilm auf dem Koks
während einer Verweilzeit von 6 bis 60 Sekunden zu Öldampf, Gas
und Koks konvertiert wird, daß der aus dem Mischwerk abgezogene
Koks trocken, rieselfähig und weitgehend frei von flüssigen
Bestandteilen ist und daß die gebildeten Gase und Dämpfe nach
einer Verweilzeit von 0,5 bis 5 Sekunden aus dem Mischwerk
abgezogen werden.
Vergleicht man das erfindungsgemäße Verfahren mit der
konventionellen Vakuum-Destillation, so bewirkt die Erfindung
eine Anhebung des äquivalenten Siedeendpunktes von ca. 560°C auf
ca. 700°C, womit die Destillatausbeute erheblich erhöht wird.
Gleichzeitig werden die nicht destillierbaren,
schadstoffhaltigen (Schwermetalle, Heteroatome, CCR) Asphaltene
zu Öl, Gas und Koks konvertiert. Hierbei verbleiben diese
Schadstoffe bevorzugt im Koks.
Die niedrigstmögliche Betriebstemperatur im Mischwerk, bei
welcher der aus dem Mischwerk abgezogene Koks gerade noch
trocken und rieselfähig ist, ergibt die beste Ausbeute und
Qualität des Produktöls.
Die für das Verfahren in Frage kommenden Mischwerke sind z. B.
Schneckenmischer, Drehrohrmischer, Paddelmischer,
Pflugscharmischer oder Vibrationsmischer. Gut verwendbar sind
ferner Mischwerke mit ineinandergreifenden, gleichsinnig
rotierenden Schnecken, die an sich bekannt und im deutschen
Patent 12 52 623 und im dazu korrespondierenden US-Patent
3 308 219 sowie auch im deutschen Patent 22 13 861 beschrieben
sind. Durch das Zusammenwirken der Schnecken können sich auf
ihren Flächen sowie im Mischwerksgehäuse Ablagerungen nur
begrenzt bilden.
Eine weitere Ausführung dieses Verfahrens besteht darin, daß man
das flüssige Rückstandsöl während des Vermischens mit dem heißen
Wärmeträger-Koks durch einen ersten Mischungsabschnitt und
anschließend durch mindestens einen zweiten Mischungsabschnitt
leitet, wobei man dem Mischwerk am Anfang des ersten Abschnitts
heißen Wärmeträger-Koks und Rückstandsöl zuführt und im ersten
Abschnitt Gase und Dämpfe bei Temperaturen im Bereich von 450
bis 600°C freisetzt, daß man dem Wärmeträger-Koks und restliches
Rückstandsöl enthaltenden Gemisch aus dem ersten Abschnitt zu
Beginn des zweiten Abschnitts erneut heißen Wärmeträger-Koks
zugibt und aus dem Mischwerk im ersten und/oder zweiten
Abschnitt Gase und Dämpfe abzieht. Hierbei kann man in den
verschiedenen Mischungsabschnitten unterschiedliche Temperaturen
im Bereich von 450 bis 600°C einstellen.
Wenn man das Mischen des Rückstandsöls mit dem heißen
Wärmeträger-Koks in mindestens zwei Mischungsabschnitten
durchführt, kann man in dem wichtigen ersten Abschnitt mit
möglichst niedrigen Temperaturen arbeiten, was die Entfernung
von Schadstoffen wie den Schwermetallen (Ni, V), den
Heteroatomen (S, N) und dem Konradson-Kohlenstoff (CCR) mit dem
erzeugten Koks fördert und unerwünschte Crackprozesse in der
Gasphase unterdrückt. Diese Crackprozesse erhöhen die Bildung
von C4--Gasen und verringern die Menge und Qualität des
C5+-Produktöls.
Der zweite Mischungsabschnitt beginnt dort, wo man von außen
erneut frischen Wärmeträger-Koks in das aus dem ersten Abschnitt
kommende Koksgemisch zugibt. Durch die Kokszugabe erhöht man die
Temperatur im zweiten Abschnitt, wodurch die Temperatur der Gase
und Dämpfe ebenfalls erhöht wird. Üblicherweise wird durch die
Zugabe von Wärmeträger-Koks eine Erhöhung der Temperatur von 5
bis 50°C angestrebt. Hierdurch vermeidet man die Unterschreitung
des Taupunkts in den Leitungen zwischen dem Mischwerk und der
Kondensationseinrichtung. Gleichzeitig wird die Verkokung der
restlichen nicht flüchtigen flüssigen Rückstandsbestandteile auf
dem Koks bei einer höheren Temperatur beschleunigt, wodurch der
Koks im Mischwerk schneller abtrocknet und dadurch seine
Klebrigkeit verliert. Dies ist eine Voraussetzung für die
Fließfähigkeit des Kokses im Wärmeträger-Kreislaufsystem.
Möglich ist es ferner, mehr als zwei Mischungsabschnitte
vorzusehen und diesen zu Beginn eines jeden Abschnittes heißen
Koks von außen zuzuführen.
Üblicherweise wird man bei mehreren Abschnitten in den ersten
Mischungsabschnitt 50 bis 95% des dem Mischwerk insgesamt
zugeführten heißen Wärmeträger-Kokses einleiten. Mindestens 5%
des heißen Kokses gibt man zu Beginn des zweiten oder jedes
weiteren Mischungsabschnitts auf. Wenn man mit nur zwei
Mischungsabschnitten im Mischwerk arbeitet, führt man den heißen
Wärmeträger-Koks dem ersten und zweiten Abschnitt zumeist im
Gewichtsverhältnis von 20 : 1 bis 1 : 1 zu.
Weiterhin ist es möglich, dem zweiten oder einem folgenden
Mischungsabschnitt ein flüssiges Rückstandsöl zuzuführen, das
sich vom Rückstandsöl des ersten Abschnitts unterscheidet. Das
dem zweiten Abschnitt zugeführte Rückstandsöl kann z. B. bei
höherer Temperatur behandelt werden als das erste Rückstandsöl.
Ein solches zweites Rückstandsöl kann auch in einem zweiten, zum
Teil parallel geschalteten Mischwerk thermisch behandelt werden,
welches z. B. bei höherer Temperatur arbeitet.
Es kann weiterhin vorteilhaft sein, das flüssige Rückstandsöl
vorgewärmt auf Temperaturen im Bereich von 100 bis 450°C in das
Mischwerk zu leiten. Durch die Vorwärmung wird die Viskosität
des Rückstandsöls und der Wärmebedarf für die Verdampfung
reduziert, wodurch der nicht verdampfbare Teil des Rückstandsöls
schneller die gewünschte Konversionstemperatur erreicht.
Weiterhin kann es vorteilhaft sein, neben dem flüssigen
Rückstandsöl noch ein sauerstofffreies Gas oder Dampf in das
Mischwerk einzuleiten, um die Verweilzeit der gebildeten Gase
und Dämpfe im Mischwerk zu reduzieren.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren erreicht man, daß ca. 80
bis 95% der Schwermetalle (Ni und V), ca. 50 bis 70% des
Konradson-Kohlenstoffes (CCR) sowie 30 bis 70% der Heteroatome
(S und N) aus dem eingesetzten Rückstandsöl mit dem erzeugten
Koks entfernt und ein C5+-Produktöl mit einer Ausbeute von 70 bis
85 Gew.-% aus dem Rückstandsöl erzeugt wird. Dieses Produktöl
ist nach dem Abtrennen der Benzin- und eventuell der Kerosin-
und Dieselfraktion für die katalytische Weiterverarbeitung
geeignet.
Ausgestaltungsmöglichkeiten des Verfahrens werden mit Hilfe der
Zeichnung erläutert, wobei Mischwerke mit ineinandergreifen,
gleichsinnig rotierenden Schnecken verwendet werden. Es zeigt
Fig. 1 ein Fließschema des Verfahrens,
Fig. 2 ein Fließschema des Verfahrens mit zwei
Mischungsabschnitten im Mischwerk,
Fig. 3 ein Fließschema des Verfahrens mit zwei
Mischwerken,
Fig. 4 einen horizontalen Schnitt nach der Linie IV-IV
in Fig. 2 durch das Mischwerk in schematischer
Darstellung,
Fig. 5 einen horizontalen Schnitt durch ein Mischwerk
mit konisch erweiterten Schnecken in zu Fig. 4
analoger Darstellung und
Fig. 6 einen vertikalen Schnitt durch ein Mischwerk mit
gegenläufig arbeitenden Schnecken in zu Fig. 1
analoger Darstellung.
Wie in Fig. 1 dargestellt, wird dem Mischwerk (1) durch die
Leitung (3) 500 bis 700°C heißer Wärmeträger-Koks aus dem
Sammelbunker (2) zugeführt. Gleichzeitig spritzt man durch die
Leitung (4) Rückstandsöl mit einer Temperatur von vorzugsweise
100 bis 450°C ein. Das Gewichtsverhältnis Koks : Rückstandsöl
liegt im Bereich von 3 : 1 bis 30 : 1, wobei sich im Mischwerk
eine Temperatur des Gemisches (Konversionstemperatur) im Bereich
von 450 bis 600°C einstellt. Mindestens 80 Gew.-% des
Wärmeträger-Kokses haben Korngrößen im Bereich von 0,1 bis 4 mm,
und die Körnung d50 liegt im Bereich von 0,2 bis 2 mm, wodurch
eine weitgehende Trennung des Kokses von den im Mischwerk
gebildeten Gasen und Öldämpfen am Mischeraustritt stattfindet.
Das Mischwerk (1) weist im vorliegenden Fall zwei
ineinandergreifende, gleichsinnig rotierende Schnecken (8) und
(9) auf, die in Fig. 4 schematisch dargestellt sind. In einer
anderen Version kann das Mischwerk auch drei und mehr
ineinandergreifende, gleichsinnig rotierende Schnecken
aufweisen, die auch konisch erweitert sein können, vergleiche
Fig. 5. Jede Schnecke ist in der Art eines Schraubenförderers
ausgebildet und mit Förderflächen (8a) beziehungsweise (9a)
versehen (Fig. 4 und 5). Die gewendelten Förderflächen (8a) und
(9a) weisen an verschiedenen Stellen unterschiedliche Steigungen
auf, wie dies in Fig. 4, 5 und 6 vereinfacht dargestellt ist. Es
empfiehlt sich, die Steigung der Förderflächen vor Aufgabe des
Rückstandsöls in das Mischwerk niedriger als in der
Reaktionszone des Mischwerks auszubilden, um den Koks zunächst
axial in die Reaktionszone zu fördern und ihn dann bei größerer
Steigung der Förderflächen in der Reaktionszone intensiv mit dem
Rückstandsöl zu mischen.
Wie in Fig. 1 dargestellt ist, verläßt der heiße, ölfreie,
körnige Koks das Mischwerk (1) am Ende des Mischwerkes mit einer
Temperatur von 450 bis 600°C und fällt durch einen Kanal (10) in
einen Nachentgasungsbunker (11), dem im unteren Teil ein
Stripgas (33) zugeführt werden kann. Restliche Gase und Dämpfe
können aus dem Bunker (11) durch den Kanal (10) nach oben
abziehen. Durch die Leitung (12) zieht man Koks aus dem Bunker
(11) ab, wobei man einen Teil des Kokses durch die Leitung (12a)
oder auch durch die Leitung (2a) aus dem System entfernt. Der
restliche Koks gelangt durch die Leitung (12) zum Fuß einer
pneumatischen Förderstrecke (15) , welcher man durch die Leitung
(16) Verbrennungsluft und durch die Leitung (17), falls
erforderlich, Brennstoff zuführt. Verbrennungsgase fördern den
Koks in der Förderstrecke (15) nach oben, wobei gleichzeitig ein
Teil des Kokses und/oder des zugeführten Brennstoffs abgebrannt
wird. Der in der Förderstrecke (15) erhitzte Koks gelangt in den
Sammelbunker (2), aus dem man durch die Leitung (18) Abgas
entfernt. Der Koks im Bunker (2) hat Temperaturen im Bereich von
500 bis 700°C und üblicherweise 550 bis 650°C.
Gase und Dämpfe verlassen das Mischwerk (1) durch den Kanal (22)
und treten in die Kondensation (23) ein, in der eine schnelle
Kühlung der Gase und Dämpfe erfolgt. Produktöl und Gas werden
getrennt durch die Leitungen (35) und (34) abgezogen.
In Fig. 2 weist das Mischwerk (1) zwei Mischungsabschnitte (1a)
und (1b) auf. Am Beginn des ersten Abschnitts (1a) führt man dem
Mischwerk durch die Leitung (3) heißen Koks aus dem Sammelbunker
(2) zu. Gleichzeitig gibt man dem ersten Abschnitt (1a) durch
die Leitung (4) Rückstandsöl auf. Am Beginn des zweiten
Mischungsabschnitts (1b) gibt man weiteren heißen Koks durch die
Leitung (3a) und, falls gewünscht, ein zweites Rückstandsöl
durch die Leitung (4a) auf. Die in den Mischungsabschnitten (1a)
und (1b) gebildeten Gase und Dämpfe werden gemeinsam durch die
Leitung (22) oder (22a) aus dem Mischwerk abgezogen und der
Kondensationseinrichtung (23) zugeführt.
In Fig. 3 werden zwei unterschiedliche Rückstandsöle durch die
Leitungen (4) und (4a) in zwei verschiedene Mischwerke (1) und
(5) aufgegeben und dort bei verschiedenen, für den jeweiligen
Rückstand optimalen Temperaturen konvertiert. Das Mischwerk (1)
der Fig. 6 ist mit Schneckenpaaren (25) und (26) ausgerüstet,
die gegenläufig arbeiten, so daß sich entgegengesetzte
Transportrichtungen (27) und (28) ergeben. Wärmeträger-Koks wird
durch die Leitungen (3) und (3a) aufgegeben, und Rückstandsöl
wird durch die Leitungen (4) und (4a) zugeführt. Der Koksabzug
erfolgt mittig durch den Kanal (10), und Gase und Dämpfe ziehen
durch die Leitung (22) ab. Im übrigen kann das Verfahren, wie
bereits zusammen mit Fig. 1 erläutert, durchgeführt werden.
In einer der Fig. 1 entsprechenden Anordnung werden pro Stunde
10 t eines bei der Destillation von Rohöl entstehenden
Vakuum-Rückstandes mit 250°C in das Mischwerk (1) eingespritzt
und mit 100 t/h Wärmeträger-Koks von 600°C gemischt. Der
Vakuum-Rückstand enthält 20 Gew.-% CCR, 740 mg/kg Vanadium und
120 mg/kg Nickel. Im Mischwerk stellt sich eine Temperatur von
540°C ein, bei der 8,2 t/h Öldämpfe und Gas und 1,8 t/h frischer
Koks gebildet werden. Das Mischwerk hat zwei
ineinandergreifende, gleichsinnig rotierende Schnecken. Das
Gemisch aus Öldampf und Gas wird aus dem Mischwerk abgezogen und
einer Kondensation zugeführt. Hierbei erfolgt eine Trennung in
7,2 t/h Produktöl (C5+) mit 8,6 Gew.-% CCR, 83 mg/kg V und 11
mg/kg Ni sowie 1 t/h Gas (C4-). Der Wärmeträger-Koks sowie der
auf dessen Oberfläche frisch gebildete Koks werden aus dem
Mischwerk weitgehend frei von flüssigen Bestandteilen und damit
trocken und rieselfähig abgezogen.
Claims (12)
1. Verfahren zur Hochtemperatur-Kurzzeit-Destillation eines
flüssigen Rückstandsöls aus der Verarbeitung von Erdöl,
natürlichem Bitumen oder Ölsand, wobei man das Rückstandsöl
mit körnigem, heißem Koks als Wärmeträger (Wärmeträger-Koks)
in einem Mischwerk mischt, wobei 60 bis 90 Gew.-% des
Rückstandsöls verdampft werden, daß man den nicht verdampften
Teil des Rückstandsöls, der die metallhaltigen Asphaltene
enthält, im Gemisch mit dem Wärmeträger im Mischwerk zu
Öldampf, Gas und Koks konvertiert und Gase und Dämpfe aus dem
Mischwerk getrennt vom körnigen Koks abzieht, Gase und Dämpfe
abkühlt und ein Produktöl als Kondensat sowie Gas erzeugt,
und wobei man aus dem Mischwerk abgezogenen Koks wieder
erhitzt und als Wärmeträger in das Mischwerk zurückführt,
dadurch gekennzeichnet, daß man das flüssige Rückstandsöl mit
500 bis 700°C heißem Wärmeträger-Koks im Gewichtsverhältnis
von 1 : 3 bis 1 : 30 im Mischwerk mischt, daß mindestens
80 Gew.-% des Wärmeträger-Kokses Korngrößen im Bereich von
0,1 bis 4 mm haben, daß durch den Mischvorgang auf den
Körnern des Wärmeträger-Kokses zunächst ein flüssiger
Rückstandsfilm gebildet wird, der im Mischwerk bei einer
möglichst niedrigen Betriebstemperatur im Bereich von 450 bis
600°C überwiegend verdampft und daß der verbliebene flüssige
Rückstandsfilm auf dem Koks während einer Verweilzeit von 6
bis 60 Sekunden zu Öldampf, Gas und Koks konvertiert wird,
daß der aus dem Mischwerk abgezogene Koks trocken,
rieselfähig und weitgehend frei von flüssigen Bestandteilen
ist und daß die gebildeten Gase und Dämpfe nach einer
Verweilzeit von 0,5 bis 5 Sekunden aus dem Mischwerk
abgezogen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Mischwerk ein Mischwerk mit ineinandergreifen, gleichsinnig
rotierenden Schnecken verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man das flüssige Rückstandsöl während des Vermischens mit
dem heißen Wärmeträger-Koks durch einen ersten
Mischungsabschnitt und anschließend durch mindestens einen
zweiten Mischungsabschnitt leitet, wobei man dem Mischwerk am
Anfang des ersten Abschnitts heißen Wärmeträger-Koks und
Rückstandsöl zuführt und im ersten Abschnitt Gase und Dämpfe
bei Temperaturen im Bereich von 450 bis 600°C freisetzt, daß
man dem Koks und restliches Rückstandsöl enthaltendes Gemisch
aus dem ersten Abschnitt zu Beginn des zweiten Abschnitts
erneut heißen Wärmeträger-Koks zugibt und aus dem Mischwerk
im ersten und/oder zweiten Abschnitt Gase und Dämpfe abzieht.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man
in den ersten Abschnitt 50 bis 95% des dem Mischwerk
insgesamt zugeführten heißen Wärmeträger-Kokses einleitet.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man dem zweiten oder einem folgenden Mischungsabschnitt
ein flüssiges Rückstandsöl zuführt, das sich vom flüssigen
Rückstandsöl des ersten Abschnitts unterscheidet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß man ein oder mehrere flüssige
Rückstandsöle in mehreren Mischwerken einer
Hochtemperatur-Kurzzeit-Destillation unterwirft.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß die aus dem Mischwerk abgezogenen Gase
und Dämpfe höchstens 25% der Schwermetalle Nickel und
Vanadium mit sich führen, die in dem in das Mischwerk
eingeleiteten flüssigen Rückstandsöl enthalten sind.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß man das flüssige Rückstandsöl mit einer
Temperatur im Bereich von 100 bis 450°C in das Mischwerk
einleitet.
9. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß in das Mischwerk ein sauerstofffreies,
gas- oder dampfförmiges Fluid eingeblasen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 2 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß man ein Mischwerk verwendet, dessen
Schnecken konisch ausgebildet sind.
11. Verfahren nach Anspruch 2 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß das Mischwerk mindestens 3 Schnecken
enthält.
12. Verfahren nach Anspruch 2 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Mischwerk mit Schnecken mit
entgegengesetzter Transportrichtung verwendet wird und daß
dem Mischwerk heißer Wärmeträger-Koks und flüssiges
Rückstandsöl auf beiden Enden so aufgegeben wird, daß die
Mischung aus Koks und Rückstandsöl von beiden Enden zur Mitte
gefördert und dort der Koks nach unten abgezogen wird.
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