DE19721686A1 - Fahrrad - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrrad und insbeson
dere ein aus mindestens zwei Modulen aufgebautes Fahrrad.
Fahrräder sind grundsätzlich in einer Vielzahl von Ausfüh
rungsformen bekannt, wobei bei der am meisten verbreiteten
Bauart die Lenkung über eine Lenkstange erfolgt, die das Vor
derrad des Fahrrads um eine vertikale Achse schwenkt. Das
Hinterrad wird dabei üblicherweise über eine Kette angetrie
ben.
Auch sind bereits Sitzräder bekannt, bei denen der Fahrer auf
einem Sitz mit Lehne Platz nimmt und das angetriebene Rad des
Fahrrads ebenfalls über eine Kette antreibt. Der Antrieb ei
nes Fahrrads über eine Kette ist jedoch insofern nachteilig,
als diese ein wartungsanfälliges Bauteil darstellt, das zudem
häufig Beschädigungen oder Verschmutzungen an der Kleidung
des Fahrers hervorruft. Auch sind Ketten bei Sitzfahrrädern
in der Regel sehr lang, was zu einem zusätzlichen Kraftauf
wand führt.
Es ist deshalb das der Erfindung zugrundeliegende Problem
(Aufgabe), ein Fahrrad zu schaffen, das die obengenannten
Probleme beseitigt.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch ein Fahrrad nach An
spruch 9, das aus mindestens einem Antriebsmodul und minde
stens einem weiteren Antriebsmodul oder antriebslosen Modul
besteht, die gelenkig miteinander verbunden sind. Zum Lenken
des Fahrrads ist dabei an dem Antriebsmodul eine Lenkeinrich
tung vorgesehen, die an das weitere Modul angekoppelt ist.
Ein erfindungsgemäßes Antriebsmodul umfaßt ein einziges über
Pedale direkt angetriebenes Rad, das einen Freilauf aufweist
und das an einem Rahmen starr, d. h. nur um seine Antriebs
drehachse drehbar, gelagert ist. Das Antriebsmodul selbst ist
somit für sich gesehen nicht lenkbar. Ferner ist an dem Rah
men ein Sitz befestigt und es ist eine Kupplung vorgesehen,
um ein weiteres Antriebsmodul oder ein antriebsloses Modul
gelenkig anzukuppeln. Die an dem Antriebsmodul vorgesehene
Lenkeinrichtung weist ein Koppelorgan auf, um das weitere An
triebsmodul oder das antriebslose Modul relativ zu dem ersten
Antriebsmodul zu bewegen.
Das erfindungsgemäße Antriebsmodul stellt ein völlig neuarti
ges Konzept für Fahrräder dar, mit dem sich eine nahezu unbe
grenzte Vielzahl von Fahrrädern erstellen läßt, die den je
weiligen Bedürfnissen optimal angepaßt sind. Beispielsweise
läßt sich durch Kopplung von zwei Antriebsmodulen ein Tandem
erstellen. Durch Kopplung eines Antriebsmodules mit einem an
triebslosen Modul ergibt sich ein Fahrrad herkömmlicher Bau
art, wobei jedoch keine Kette vorgesehen ist und der Fahrer
im Sitzen fahren kann.
Ein antriebsloses Modul für ein erfindungsgemäßes Fahrrad
weist mindestens ein freilaufendes Rad auf, das starr, d. h.
nicht lenkbar, an einem Rahmen gelagert ist. Zum gelenkigen
Ankuppeln des antriebslosen Moduls ist eine Kupplung vorgese
hen. Um die Lenkbarkeit zu gewährleisten, ist ferner ein Kop
pelorgan vorgesehen, an welches die Lenkeinrichtung des An
triebsmoduls ankoppelbar ist.
Schließlich ist erfindungsgemäß ein direktangetriebenes Rad
vorgesehen, das einen im wesentlichen kreisförmigen und ge
schlossen ausgebildeten Antriebskern und ein Felgenelement
aufweist. Mittig in dem Antriebskern ist ein Pedalpaar vorge
sehen, wobei in dem Antriebskern auch ein Getriebe mit einem
Freilauf angeordnet ist. Außen auf dem Antriebskern ist ein
Felgenring vorgesehen, auf dem ein Laufreifen befestigt ist.
Ein derartiges direktangetriebenes Rad besitzt außerordentli
che Vorteile gegenüber herkömmlichen Anordnungen, da der ge
schlossen ausgebildete Antriebskern sämtliche verschleiß-
bzw. schmutzanfälligen Bauteile schützt. In dem Antriebskern
ist ein Getriebe (Gangschaltung) vorgesehen, um ein bequemes
Antreiben zu ermöglichen. Auch befinden sich vorzugsweise die
Bremse und der Dynamo innerhalb des Antriebskernes, wodurch
äußere Witterungseinflüsse wie beispielsweise Regen keinen
Einfluß auf das Bremsverhalten oder auf die Stromerzeugung
ausüben. Das erfindungsgemäße direktangetriebene Rad ist äu
ßerst wartungsarm und weist ein ansprechendes Äußeres auf.
Beschädigungen oder Verschmutzungen der Kleidung aufgrund ei
ner Kette oder dergleichen sind ebenfalls ausgeschlossen.
Sämtliche Bedienungselemente für Getriebe, Bremse bzw. Strom
leitungen lassen sich vorteilhaft in dem Rahmen bzw. dem An
triebskern integrieren. Hierdurch weist ein solches Rad keine
demontierbaren Teile auf, was den Schutz vor Diebstahl bzw.
mutwilliger Beschädigung deutlich erhöht. Der Laufreifen des
erfindungsgemäßen Rades kann ohne Demontage einer Kette ge
wechselt werden, was bislang bei einem angetriebenen Rad ei
nes Fahrrades nicht der Fall war. Hierdurch ergibt sich auch
die Möglichkeit, auf einfache Weise Laufreifen mit unter
schiedlichen Profilen (Sommer-Winterreifen) aufzuziehen.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in der Be
schreibung, den Figuren sowie den Unteransprüchen beschrie
ben.
Nach einer ersten vorteilhaften Ausführungsform weist das An
triebsmodul für ein Fahrrad an seiner Rückseite und an seiner
Vorderseite eine Kupplung für weitere Module auf. Hierdurch
lassen sich Fahrräder bzw. Transporteinheiten von nahezu be
liebiger Länge und Anordnung erstellen.
Vorteilhaft ist es ferner, wenn in die Kupplung Kupplungsele
mente für Strom und/oder Bremsen integriert sind, da in die
sem Fall die Montage bzw. Demontage des Fahrrads erleichtert
ist.
Die Lenkeinrichtung des Antriebsmoduls kann Bowdenzüge auf
weisen. Es kann jedoch statt dessen oder auch als Ergänzung
eine Lenkwelle vorgesehen sein, die vorzugsweise flexibel
ist, und eine Verzahnung aufweist. Auch kann die Lenkeinrich
tung mit einem Untersetzungsgetriebe versehen sein. Eine der
artige Lenkeinrichtung läßt sich vorteilhaft in den Rahmen
integrieren, so daß die Lenkung insgesamt geschützt ist.
Durch eine in dem Rahmen angeordnete flexible Lenkwelle kann
über das Koppelorgan das weitere angekuppelte Modul entspre
chend bewegt werden, um eine Lenkung des Fahrrads zu ermögli
chen.
Bei dem erfindungsgemäßen Antriebsmodul ergibt sich die Mög
lichkeit, das Betätigungselement der Lenkeinrichtung, d. h.
die Lenkstange, das Lenkrad oder dergleichen um eine Achse zu
schwenken, die gegenüber der Vertikalen geneigt verläuft.
Dies stellt eine ergonomisch vorteilhafte Anordnung dar, die
auch ein ansprechendes Äußeres besitzt.
Das antriebslose Modul kann in vorteilhafter Weise auf dem
Rahmen Sitz- und/oder Transportaufbauten aufweisen, wodurch
eine gute Funktionalität sichergestellt ist. Beispielsweise
kann auf dem antriebslosen Modul ein Verkaufsstand (Eiswagen)
vorgesehen werden. Es ist jedoch auch möglich, das antriebs
lose Modul als Transportwagen für Surfbretter, Kajaks, Zelte,
Lasten usw. auszugestalten.
Das erfindungsgemäße Fahrrad weist vorzugsweise eine Lenkein
richtung auf, die als Knicklenkung ausgebildet ist. Die Ver
wendung einer derartigen Lenkung, die im Zusammenhang mit
Radladern grundsätzlich bereits bekannt ist, bei einem Fahr
rad, stellt ein völlig neuartiges Prinzip dar, das es er
laubt, eine Vielzahl unterschiedlicher Module je nach Anwen
dungsfall auf einfache Weise zu kombinieren.
Bei dem direkt angetriebenen Rad ist es vorteilhaft, wenn der
Laufreifen aus Vollmaterial, beispielsweise Polyurethan
schaum, besteht und über Befestigungseinrichtungen mit dem
Antriebskern verbunden ist. Ein derartiger Laufreifen weist
gute Laufeigenschaften auf und ist wartungsfrei, da kein
platter Reifen auftreten kann. Ferner kann der Laufreifen
über seinen Umfang verteilt Aussparungen aufweisen, die als
Dämpfungseinrichtungen wirken. Falls ein anderes Dämpfungs
verhalten gewünscht wird, können in die Aussparungen Füllele
mente eingesetzt werden, die das Dämpfungsverhalten des Lauf
reifens verändern.
Der Antriebskern kann ein Montageteil zur Befestigung an ei
nem Rahmen aufweisen, das vorzugsweise einseitig befestigt
ist. Eine derartige Befestigung erlaubt eine einfache Montage
des drehbaren Rades an dem Montageteil. Aufgrund dieser ein
fachen Montage können verschieden Laufreifenprofile schnell
gewechselt werden.
Schließlich kann in dem Antriebskern auch ein Elektro- oder
Verbrennungsmotor vorgesehen werden, um einen Hilfsantrieb zu
ermöglichen. Ein derartiger Motor befindet sich ebenfalls ge
schützt innerhalb des Antriebskernes, wodurch eine Beschädi
gung oder Verschmutzung ausgeschlossen ist.
Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung rein beispielhaft
anhand vorteilhafter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf
die beigefügten Figuren beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Fahrrads
gemäß der Erfindung;
Fig. 2 eine Ansicht von unten auf das Fahrrad von
Fig. 1;
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform eines Fahrrads
gemäß der Erfindung mit zehn Sitzmöglichkei
ten;
Fig. 4 die Einzelheit A von Fig. 3;
Fig. 5 die Seitenansicht eines direktangetriebenen
Rades gemäß der Erfindung; und
Fig. 6 die Einzelheit C von Fig. 5.
Das in Fig. 1 dargestellte Fahrrad besteht aus einem An
triebsmodul 10 und einem antriebslosen Modul 30, die über ei
ne Knicklenkung miteinander verbunden sind. Das Antriebsmodul
10 weist ein einziges über zwei Pedale 12 direktangetriebenes
Rad 14 auf, das in einem Rahmen 16 starr, d. h. nicht ver
schwenkbar gelagert ist. Die Ankopplung des direktangetriebe
nen Rades 14 an dem Rahmen 16 erfolgt dabei über ein im we
sentlichen V-förmiges Rahmenteil 17, das als Gabel ausgebil
det ist und an seiner Spitze die Drehachse des Rades 14 la
gert. Der im wesentlichen horizontal verlaufende Schenkel des
Rahmenteils 17 ist gelenkig mit dem Rahmen 16 verbunden. Die
Spitze des anderen Schenkels ist über eine Dämpfungseinrich
tung mit dem Rahmen 16 verbunden, so daß sich insgesamt eine
Stoßdämpfung ergibt.
Am hinteren Ende des Antriebsmoduls 10 ist auf dem Rahmen 16
ein Sitz 18 befestigt, der eine Sitzfläche sowie eine Lehne
aufweist. Zwischen dem Sitz 18 und dem Rad 14 befindet sich
eine fest mit dem Rahmen 16 verbundene Lenksäule 22, die im
wesentlichen L-förmig ausgebildet ist. Die Lenksäule 22 ist
innen hohl und weist am Ende ihres kurzen Schenkels, der un
ter einem Winkel von etwa 45° gegenüber der Horizontalen ver
läuft, eine Lenkstange 24 auf, die um die Achse des kurzen
Schenkels der Lenksäule 22 verschwenkbar ist. Ferner ist an
der Lenksäule 22 ein Blinkerpaar 26 sowie ein Scheinwerfer 28
vorgesehen.
Das antriebslose Modul 30 des in Fig. 1 dargestellten Fahr
rads weist einen Rahmen 36 auf, der über eine Gabel das frei
laufende Hinterrad 34 des Fahrrads starr, d. h. nur um seine
Drehachse drehbar, lagert. An dem Rahmen 36 des antriebslosen
Moduls ist ferner ein Transportbehälter 38 angeordnet, der in
seiner Mitte eines Aussparung für das Rad 34 aufweist. An der
Rückseite des Transportbehälters sind Blinker 39 (Fig. 2)
vorgesehen.
Die Lenkung des in den Fig. 1 und 2 dargestellten Fahrrads
erfolgt über eine Gelenkkupplung 40 zwischen dem Antriebsmo
dul 10 und dem antriebslosen Modul 30. Die Kupplung 40 (Fig.
2) kuppelt die beiden Module gelenkig miteinander derart, daß
diese um eine vertikale Drehachse gegeneinander verschwenkbar
sind. Um die Lenkbewegung der Lenkstange 24 auf das antriebs
lose Modul 30 zu übertragen, ist innerhalb der Lenksäule 22
sowie des Rahmens 16 eine (nicht dargestellte) Lenkeinrich
tung vorgesehen, die in einem Lenkgestänge 42 endet, das an
zwei Koppelstellen 44 mit dem antriebslosen Modul 30 verbun
den ist. Durch Bewegen der Lenkstange 24 in Pfeilrichtung
(Fig. 1) wird das Lenkgestänge 42 entsprechend bewegt, so daß
das antriebslose Modul 30 gegenüber dem Antriebsmodul 10 um
die vertikale Achse der Kupplung 40 geschwenkt wird. Um ein
einfaches Lenken zu ermöglichen, ist innerhalb des Rahmens 16
eine Untersetzung vorgesehen.
Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Fahrrad läßt sich sehr
bequem und einfach fahren, da ein Sitz mit Lehne vorgesehen
ist. Durch Treten auf die Pedale 12 wird das Vorderrad, das
jedoch nicht gelenkt wird, direkt angetrieben. Über eine
nicht dargestellte Gangschaltung, die als Nabenschaltung aus
geführt ist, lassen sich auch Steigungen mühelos bewältigen.
Zum Fahren einer Kurve wird die Lenkstange 24 in Pfeilrich
tung auf der rechten oder linken Seite nach unten bewegt,
d. h. es wird wie bei einem Auto gelenkt. Die in der Lenksäule
22 bzw. dem Rahmen 16 enthaltene Lenkeinrichtung überträgt
dabei diese Lenkbewegung auf das Lenkgestänge 42, welches
entsprechende Druck- bzw. Zugkräfte auf den Rahmen 36 des an
triebslosen Moduls überträgt, so daß dieser gegenüber dem
Rahmen 16 des ersten Moduls verschwenkt.
Eine weitere Ausführungsform eines Fahrrads, das mehrere An
triebsmodule aufweist, die hintereinander geschaltet sind,
ist in den Fig. 3 und 4 dargestellt. Fig. 4 zeigt dabei
den prinzipiellen Aufbau eines einzelnen Antriebsmodules 10'
Dieses Modul 10' weist ebenfalls ein einziges über Pedale 12'
angetriebenes Rad 14' auf, das an einem Rahmen 16' starr,
d. h. nicht lenkbar, gelagert ist. Ebenfalls an dem Rahmen be
festigt ist ein Sitz 18', der in diesem Ausführungsbeispiel
auf einem Rohrbügel 17' befestigt ist, der Bestandteil des
Rahmens ist. Der Rohrbügel 17' ist in etwa C-förmig ausgebil
det und weist an dem dem Sitz 18' gegenüberliegenden Ende ei
ne Lenkstange 24' auf.
Von der Lenkstange 24' erstreckt sich eine flexible Lenkwelle
teilweise durch den Rohrbügel 17' bis hin zu der Kupplung
40', die ein Verschwenken um eine vertikale Schwenkachse und
eine gewisse Verschwenkbarkeit um eine horizontale Achse er
möglicht. Das Verschwenken um die horizontale Achse kann
durch eine Sperre bei beispielsweise jeder zweiten Kupplung
40' blockiert werden. An jeder Kupplung 40' wirkt das Ende
der Lenkwelle als Koppelorgan mit einer Zahnstange zusammen,
die an dem vorderen Ende jedes Antriebsmodules 12' im Bereich
der Kupplung 40' vorgesehen ist. Außerdem umfaßt die Kupplung
Kupplungselemente zur Übertragung von Strom. Es befindet sich
somit sowohl an der Rückseite wie auch an der Vorderseite je
des Antriebsmodules 10' eine Kupplung 40', wobei die Kupplun
gen auf gleicher Höhe angebracht sind, so daß beliebig viele
Antriebsmodule aneinander gekuppelt werden können.
Der Antrieb des in den Fig. 3 und 4 dargestellten Fahrrads
erfolgt im wesentlichen gleich wie bei der ersten Ausfüh
rungsform nach den Fig. 1 und 2, d. h. an jedem angetriebenen
Rad 14' ist ein Pedalpaar zentrisch vorgesehen, durch welches
das Rad 14' ohne Kette direktangetrieben wird. Die verschie
denen Pedalpaare sind jedoch nicht miteinander gekoppelt. An
jeder Nabe ist jedoch eine Gangschaltung (Nabenschaltung) mit
Freilauf vorgesehen. Das Bremsen erfolgt über eine integriert
Trommel- oder Scheibenbremse oder über eine übliche Rück
trittbremse.
Wie Fig. 3 zeigt, sind bei dieser Ausführungsform insgesamt
zehn Antriebsmodule hintereinander gekoppelt. Am Ende dieses
so gebildeten Fahrrads befindet sich ein antriebsloses Modul
30' in Form eines Gepäckanhängers. Dieser Gepäckanhänger 30'
ist zweispurig ausgebildet, d. h. es sind zwei freilaufende
Räder 34' vorgesehen, die über eine gemeinsame Achse mitein
ander verbunden sind. Das antriebslose Modul 30' weist auch
einen nicht dargestellten Rahmen auf, der die beiden Räder
34' starr, d. h. ungelenkt, lagert. Auch ist eine Kupplung
vorgesehen, die das gelenkige Ankuppeln an das letzte An
triebsmodul 10' ermöglicht. Zum Ankoppeln an die Lenkeinrich
tung des letzten Antriebsmodules 10' ist auch ein Koppelorgan
vorgesehen, d. h. auch der Anhänger 30' wird gelenkt und zwar
durch Betätigen der Lenkstange des letzten Antriebsmodules.
An dem vordersten Antriebsmodul 10' des in Fig. 3 dargestell
ten Fahrrades ist ein Windschutz 46 mit einer Sichtscheibe 48
vorgesehen.
Die Fig. 5 und 6 zeigen ein direktangetriebenes Rad 50, wie
es prinzipiell auch bei den Ausführungsformen nach den Fig.
1 bis 4 vorgesehen ist. Das direktangetriebene Rad 50
weist einen im wesentlichen kreisförmigen und geschlossen
ausgebildeten Antriebskern 52 auf, der bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel einseitig an einem Rahmenelement 60 starr
befestigt ist. Hierbei ist der Antriebskern 52 teilweise
drehbar ausgebildet und dreht sich mit einer Hälfte zusammen
mit dem Pedalpaar 54 um eine Achse 58. Der Außenumfang des
Antriebskerns 52 dient bei dieser Ausführungsform als Fel
genelement, an dem ein Laufreifen 56 über Befestigungsein
richtungen 57 befestigt ist. Die Befestigungselemente 57 be
stehen bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus Kunst
stoffklipsen. Der Reifen 56 besteht aus Vollmaterial, nämlich
aus Polyurethan. In dem Laufreifen 56 sind sich in Umfangs
richtung erstreckende Aussparungen 59 vorgesehen, die als
Dämpfungselemente wirken. Für eine härtere Dämpfung lassen
sich Füllelemente in diese Aussparungen einstecken, die eben
falls aus Polyurethan oder aus einem anderen Material beste
hen.
In dem Antriebskern 52 sind ein Getriebe in Form einer Naben
schaltung mit Freilauf, eine Trommelbremse und ein Dynamo
vorgesehen.
Bei einer weiteren (nicht dargestellten) Ausführungsform ei
nes direktangetriebenen Rades ist der gesamte Antriebskern
starr mit dem Rahmenelement 60 verbunden und das Felgenele
ment ist drehbar auf dem Antriebskern gelagert. Bei dieser
Ausführungsform lassen sich auf besonders einfache Weise ein
Elektromotor und/oder ein Verbrennungsmotor und /oder das Pe
dalpaar in dem Antriebskern unterbringen.
Die erfindungsgemäß vorgesehenen Module zum Erstellen eines
Fahrrads ermöglichen eine nahezu beliebige Anzahl von Varia
tionen, indem verschiedene Antriebsmodule oder antriebslose
Module hintereinander gekoppelt werden. Es ist jedoch auch
möglich, verschiedene Module nebeneinander zu koppeln und
ggf. die Lenkeinrichtungen miteinander zu synchronisieren.
Beispielsweise können zwei Antriebsmodule über ihre Kupplun
gen mit einer Verbindungseinrichtung nebeneinander angeordnet
werden, wobei diese Anordnung dann mit einem antriebslosen
Modul gekoppelt wird.
Schließlich ergibt sich bei der erfindungsgemäßen Konstrukti
on der weitere Vorteil, daß sämtliche Teile wie beispielswei
se elektrische Leitungen, Bremsleitungen und dergleichen in
nerhalb des Rahmens bzw. innerhalb des Antriebskernes unter
gebracht sind.
Claims (18)
1. Antriebsmodul (10, 10') für ein Fahrrad, umfassend
- - ein einziges über Pedale (12, 12', 54) direkt an getriebenes Rad (14, 14', 50), das einen Freilauf aufweist;
- - einen Rahmen (16, 17; 16', 17'), der das Rad starr lagert;
- - einen Sitz (18, 18'), der an dem Rahmen (16, 17; 16', 17') befestigt ist;
- - eine Kupplung (40, 40') zum gelenkigen Ankuppeln eines weiteren Antriebsmodules (12') oder eines antriebslosen Modules (30; 30'); und
- - eine Lenkeinrichtung mit einem Koppelorgan (42) für das weitere Antriebsmodul oder das antriebs lose Modul (30; 30').
2. Antriebsmodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kupplung (40, 40') an der Rückseite des Antriebs
modules (10, 10') angeordnet ist, und daß an der Vor
derseite eine weitere Kupplung für ein Antriebsmodul
oder für ein antriebsloses Modul vorgesehen ist.
3. Antriebsmodul nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
in die Kupplung (40) Kupplungselemente für Strom
und/oder Bremsen integriert sind.
4. Antriebsmodul nach zumindest einem der Ansprüche
1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Lenkeinrichtung zumindest einen, vorzugsweise zwei
Bowdenzüge aufweist.
5. Antriebsmodul nach zumindest einem der vorstehenden
Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Lenkeinrichtung eine vorzugsweise flexible, mit
einer Verzahnung versehene Lenkwelle und/oder ein Un
tersetzungsgetriebe aufweist.
6. Antriebsmodul nach zumindest einem der vorstehenden
Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Lenkeinrichtung ein Betätigungselement (24, 24')
aufweist, das um eine Achse schwenkbar ist, die gegen
über der Vertikalen geneigt verläuft, vorzugsweise um
etwa 45°.
7. Antriebsloses Modul (30, 30') für ein Fahrrad, umfas
send
- - mindestens ein freilaufendes Rad (34, 34');
- - einen Rahmen (36), der das Rad (34, 34') starr lagert;
- - eine Kupplung (40, 40') zum gelenkigen Ankuppeln an ein Antriebsmodul (10, 10') oder an ein weite res antriebsloses Modul;
- - ein Koppelorgan (42, 44) zum Ankoppeln einer Lenkeinrichtung.
8. Antriebsloses Modul nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Rahmen mit Sitz- und/oder Transportaufbauten (38)
versehen ist.
9. Fahrrad, bestehend aus mindestens einem Antriebsmodul
(10, 10') nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 6
und mindestens einem antriebslosen Modul (30, 30')
nach zumindest einem der Ansprüche 7 oder 8, oder aus
mindestens zwei angetriebenen Modulen (10') nach zu
mindest einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Kupp
lungen (40, 40') und die Koppelorgane (42, 44) der Mo
dule miteinander verbunden sind.
10. Fahrrad nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Lenkeinrichtung als Knicklenkung ausgebildet ist.
11. Fahrrad nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kupplung (40, 40') zwischen jeweils zwei Modulen
eine vertikal und/oder eine horizontal verlaufende
Drehachse aufweist.
12. Direktangetriebenes Rad (50), insbesondere für ein An
triebsmodul nach zumindest einem der Ansprüche
1 bis 6, umfassend
- - einen im wesentlichen kreisförmigen und geschlos sen ausgebildeten Antriebskern (52);
- - ein Felgenelement, das den Antriebskern umgibt;
- - ein mittig in dem Antriebskern (52) angeordnetes Pedalpaar (54); und
- - einen Laufreifen (56), der auf dem Felgenelement befestigt ist,
- - wobei in dem Antriebskern ein Getriebe mit einem Freilauf angeordnet ist.
13. Rad nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Laufreifen (56) aus Vollmaterial besteht und über
Befestigungseinrichtungen (57) mit dem Felgenelement
verbunden ist.
14. Rad nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Laufreifen (56) Aussparungen (59) als Dämpfungs
einrichtungen enthält, wobei vorzugsweise in die Aus
sparungen einsetzbare Füllelemente vorgesehen sind.
15. Rad nach zumindest einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Antriebskern (52) ein vorzugsweise einseitig befe
stigtes Montageteil (60) zur Befestigung an einem Rah
men aufweist.
16. Rad nach zumindest einem der Ansprüche 12 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Antriebskern (52) ein Elektro- oder Verbren
nungsmotor vorgesehen ist.
17. Rad nach zumindest einem der Ansprüche 12 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Außenumfang des Antriebskernes (52) als Felgenele
ment dient.
18. Rad nach zumindest einem der Ansprüche 12 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Antriebskern (52) eine Bremse und/oder ein Dy
namo vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19721686A DE19721686A1 (de) | 1997-05-23 | 1997-05-23 | Fahrrad |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19721686A DE19721686A1 (de) | 1997-05-23 | 1997-05-23 | Fahrrad |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19721686A1 true DE19721686A1 (de) | 1998-11-26 |
Family
ID=7830330
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19721686A Withdrawn DE19721686A1 (de) | 1997-05-23 | 1997-05-23 | Fahrrad |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19721686A1 (de) |
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