DE19721361A1 - Verfahren zur Herstellung von Pfählen und solchermaßen hergestellte Pfähle - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Pfählen und solchermaßen hergestellte PfähleInfo
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- E02—HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
- E02D—FOUNDATIONS; EXCAVATIONS; EMBANKMENTS; UNDERGROUND OR UNDERWATER STRUCTURES
- E02D7/00—Methods or apparatus for placing sheet pile bulkheads, piles, mouldpipes, or other moulds
- E02D7/26—Placing by using several means simultaneously
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- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E02—HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
- E02D—FOUNDATIONS; EXCAVATIONS; EMBANKMENTS; UNDERGROUND OR UNDERWATER STRUCTURES
- E02D5/00—Bulkheads, piles, or other structural elements specially adapted to foundation engineering
- E02D5/22—Piles
- E02D5/34—Concrete or concrete-like piles cast in position ; Apparatus for making same
- E02D5/46—Concrete or concrete-like piles cast in position ; Apparatus for making same making in situ by forcing bonding agents into gravel fillings or the soil
Description
Pfähle dienen im Grundbau im allgemeinen dazu, Lasten in tiefergelegene
Bodenschichten zu übertragen. Der Stand der Technik, wie er z. B. im
"Lexikon Bauingenieurwesen" (VDI Verlag) beschrieben wird, unterscheidet
nach Art des Pfahlbaustoffes Beton-, Stahlbeton-, Stahl-, und Holzpfähle. In
neuerer Zeit sind noch Pfähle hinzugekommen, die nach dem Düsenstrahl
verfahren hergestellt werden und die aus einem Gemisch von Boden und
Zement bestehen.
Weiter wird zwischen Ort- und Fertigpfählen unterschieden. Bei den Ortpfäh
len wird ein Hohlraum im Boden erstellt und betoniert. Dabei kann der Hohl
raum unverrohrt oder verrohrt sein.
Ortpfähle nach Stand der Technik weisen gegenüber Fertigpfählen oft eine
geringere Belastbarkeit auf, da sie nicht, wie diese, unter gleichbleibenden
Bedingungen hergestellt werden.
Daher bestand auch weiterhin der Bedarf nach qualitativ hochwertigen Ort
pfählen.
Die Erfindung sieht hierzu im wesentlichen eine Kombination von Bohrverfah
ren und Düsenstrahlverfahren vor, bei der der Boden mechanisch gelöst wird.
Speziell wird mittels Rotationsbohrgeräten ein Bohrmeißel an einem Gestän
ge in die Tiefe getrieben. Vorteilhafterweise, aber nicht zwingend erforderlich,
werden hierfür Geräte mit durchgehender Lafettenlänge bzw. Lafetten mit
Verlängerungsgestänge verwendet. Dadurch ist das Abteufen der Bohrung
bis auf Endtiefe in einem durchgehenden Bohrstrang möglich.
Statt des üblicherweise dünnen Bohrgestänges, wie es für die Herstellung
von Säulen nach dem Düsenstrahlverfahren Anwendung findet, wird ein we
sentlich dickeres Gestänge und ein Bohrmeißel größeren Durchmessers ver
wendet, der in etwa dem Durchmesser des späteren Zementsteinkerns des
Pfahles entspricht. Das Bohrgut wird planmäßig durch den Spülstrom geför
dert.
Vorteilhaft ist ein Bohrverfahren mit Bohrkrone, Hohlbohrgestänge und Au
ßenspülung. Ein Ausführungsbeispiel verwendet ein Hohlbohrgestänge mit
88,9 mm Außendurchmesser und eine Bohrkrone mit einem Flügelmeißel
oder Rollmeißel mit 130 mm Durchmesser.
Die Bohrkrone enthält mindestens eine Strahldüse. Bevorzugt sind zwei oder
mehrere. Bei der Ausführung mit zwei Düsen ist es günstig, eine seitlich hori
zontal anzuordnen, die andere geneigt.
Im Ausführungsbeispiel hat sich eine horizontale Düse mit Durchmesser 2,0
bis 2,8 mm bewährt und eine mit einer Neigung von 45 bis 60° nach unten
und einem Durchmesser von 1,8 bis 2,0 mm.
Beim Herstellen des Bohrlochs wird der Boden mit dem beschriebenen
Bohrwerkzeug mechanisch gelöst. Gleichzeitig wird beim Abteufen der Boh
rung mit hohem Druck (z. B. 250 bar) über die Düsen ein Schneidstrahl aus
dünnflüssigem Zementmörtel eingeschossen. Der Zementmörtel besteht aus
einer reinen Wasser-Zementmischung z. B. einem Zement CEM I 42,5 R mit
einem Ausgangswert Wasser/Zement von 0,7 bis 0,8.
Mit dieser Verfahrenstechnik wird eine homogene Bodenvermörtelung er
reicht und ein kompakter Bodenmörtelkörper im Boden hergestellt, der grö
ßenordnungsmäßig einen Durchmesser von 30 Zentimetern aufweist.
Das mechanisch gelöste Bohrgut wird über den Spülstrom gefördert, wobei
die Stabilität des Bohrloches durch den permanenten Suspensionsdruck und
die Bohrverrohrung zu jedem Zeitpunkt gewährleistet ist.
Die beschriebene Bohrweise ist auch für Anwendungen unter dem Grund
wasserspiegel geeignet, da der Suspensionsüberdruck ein Eintreiben von
Boden in den Hohlraum verhindert.
Nach dem Abteufen des Bohrrohrs bis auf Endtiefe erfolgt das Ziehen des
Bohrgestänges. Dies geschieht unter stetigem Verpressen des theoretisch
verbleibenden Bohrhohlraumes mit Zementmörtel. Der Arbeitsdruck beträgt
dabei größenordnungsmäßig 50 bar oder mehr und liegt damit weit über dem
hydrostatischen Druck der Suspensionssäule.
Ein kontinuierlicher Suspensionsrückfluß gewährleistet dabei die vollständige
Verpressung aller Bohrhohlräume mit reinem Zementmörtel.
Der mit diesem Kontraktorverfahren eingebrachte Zementmörtel hat bevor
zugt die gleiche Zusammensetzung wie die Wasser/Zementmischung für die
Bodenvermörtelung und erfüllt nach dem Abbinden die Anforderungen der
DIN 4128 hinsichtlich Festigkeiten und Güteprüfung. Eine andere Zementzu
sammensetzung (z. B. eine dünnflüssigere, aber dafür preislich günstigere,
oder auch eine teurere, aber qualitativ bessere) ist aber durchaus denkbar.
Der unter dynamischem Druck verfüllte Zementmörtel hat eine hohe Fließ
grenze, wodurch zusätzlich zum hydrostatischen Druck der Zementsuspensi
on ein für einen satten Verbund mit dem Korngerüst notwendiger Druck er
halten wird. Aufgrund dieser Zusammenhänge verbleibt nach dem Verpres
sen im Boden ein standfester, zementgestützter Bohrhohlraum.
Durch die verrohrte Bohrung mit Außenspülung und das von der Sohle be
ginnende Verpressen des verbleibenden Hohlraumes beim Ziehen des Bohr
gestänges wird ein über die gesamte Länge planmäßiger geometrischer
Querschnitt hergestellt. Durch Änderung der Druckverhältnisse an den Hoch
druckdüsen oder der Bohrkrone kann jedoch auch gezielt der Querschnitt
des Pfahls variiert werden (z. B. Pfahlfuß).
In den mit Zementsuspension verpreßten Bohrhohlraum wird ein Stahl
zugglied, z. B. ein GEWI-Stab, bevorzugt mit Abstandshaltern, ungefähr mittig
eingebaut. Dies kann durch einfaches Absenken in die Zementsuspension
geschehen, wobei die größere Zähigkeit des vermörtelten Bodens gegenüber
der Zementsuspension einer Selbstjustierung des Zuggliedes auf die Mitte
des Bohrloches entgegenkommt. Durch die mittige Lage des Zuggliedes im
Bohrloch ist auch die erforderliche Zementsteinüberdeckung mit ausreichen
der Sicherheit gewährleistet.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Pfähle weisen
folgende Vorteile auf:
- - hohe Pfahltragfähigkeit,
- - sehr guter Verbund zwischen Bewehrungsstahl und Zementstein,
- - Langzeitbeständigkeit durch hohe Qualität.
Die Figuren zeigen im einzelnen:
Fig. 1: Querschnitt durch einen erfindungsgemäß hergestellten Pfahl,
Fig. 2: Niederbringung der Bohrung,
Fig. 3: Ausführung der Bohrung,
Fig. 4: Verpressen der Bohrung,
Fig. 5: Einbau des Zuggliedes.
Bezugszeichenliste
1 Bodenmörtelkörper
2 Stahlzugglied
3 reiner Zementstein
4 durchgehende Lafette
5 Arbeitsplanum
6 Bohrkopf
7 Schneidstrahl
8 Bohrgestänge
9 Bodenvermörtelung
10 Verpreßstrahl
11 planmäßiger standfester Hohlraum
12 Verpreßgut: reine Zementsuspension
13 Abstandshalter
2 Stahlzugglied
3 reiner Zementstein
4 durchgehende Lafette
5 Arbeitsplanum
6 Bohrkopf
7 Schneidstrahl
8 Bohrgestänge
9 Bodenvermörtelung
10 Verpreßstrahl
11 planmäßiger standfester Hohlraum
12 Verpreßgut: reine Zementsuspension
13 Abstandshalter
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung eines Ortpfahles, gekennzeichnet durch die fol
genden aufeinander folgenden Schritte:
- a) Niederbringung einer Bohrung unter gleichzeitiger Bodenvermörtelung zumindest eines Teils des die Bohrung umgebenden Bodens mittels Dü senstrahlverfahrens unter Verwendung einer Zementsuspension A,
- b) Ziehen des Bohrgestänges unter gleichzeitigem Einpressen einer Ze mentsuspension B,
- c) Einbringen eines Zuggliedes etwa mittig in die mit Zementsuspension B ohne große Verunreinigungen gefüllte Bohrung.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß identische Zementsuspensionen A und B
verwendet werden.
3. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß als Zugglied ein GEWI-Stab verwendet
wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Bohrverfahren mit Bohrkrone, Hohl
bohrgestänge und Außenspülung verwendet wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Bohrkrone mit mindestens zwei Strahl
düsen verwendet wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Hohlbohrgestänge von mindestens 50
Millimeter Außendurchmesser und eine Bohrkrone von mindestens 100
Millimeter Durchmesser verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die eine der mindestens zwei Düsen in etwa
horizontal gerichtet ist und bevorzugt einen Durchmesser von größenord
nungsmäßig 2,0 bis 2,8 Millimeter aufweist während die andere der min
destens zwei Düsen mit einer Neigung von ungefähr 45 bis 60° nach über
einen Durchmesser von größenordnungsmäßig 1,8 bis 2,0 Millimeter ver
fügt.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß während der Durchführung des Verfahrens
gemäß Anspruch 1a der Düsenstrahl in seiner Stärke variiert wird, um den
Durchmesser des Pfahles an verschiedenen Tiefen gezielt unterschiedlich
dick zu machen.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997121361 DE19721361C2 (de) | 1997-05-22 | 1997-05-22 | Verfahren zur Herstellung von Pfählen und solchermaßen hergestellte Pfähle |
AT73198A AT409773B (de) | 1997-05-22 | 1998-04-30 | Verfahren zur herstellung von pfählen und solchermassen hergestellte pfähle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997121361 DE19721361C2 (de) | 1997-05-22 | 1997-05-22 | Verfahren zur Herstellung von Pfählen und solchermaßen hergestellte Pfähle |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19721361A1 true DE19721361A1 (de) | 1997-10-16 |
DE19721361C2 DE19721361C2 (de) | 2001-01-04 |
Family
ID=7830143
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1997121361 Revoked DE19721361C2 (de) | 1997-05-22 | 1997-05-22 | Verfahren zur Herstellung von Pfählen und solchermaßen hergestellte Pfähle |
Country Status (2)
Country | Link |
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AT (1) | AT409773B (de) |
DE (1) | DE19721361C2 (de) |
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1997
- 1997-05-22 DE DE1997121361 patent/DE19721361C2/de not_active Revoked
-
1998
- 1998-04-30 AT AT73198A patent/AT409773B/de active
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Also Published As
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ATA73198A (de) | 2002-03-15 |
DE19721361C2 (de) | 2001-01-04 |
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Free format text: WEBER, KLAUS, DR., 72336 BALINGEN, DE KOGLER, KURT, SALZBURG, AT |
|
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |