DE19721146A1 - Schutzhelm, insbesondere militärischer Schutzhelm - Google Patents
Schutzhelm, insbesondere militärischer SchutzhelmInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schutzhelm, insbesondere mili
tärischen Schutzhelm, mit einer aus Gewebelaminaten aufgebau
ten Helmkalotte, deren umlaufender Rand mit einem Kanten
schutzprofil ausgestattet ist.
Es ist seit langer Zeit bekannt, Helmkalotten von Schutzhelmen
aus Gewebelaminaten aufzubauen, die über Bindemittel unter
Wärmeeinwirkung zu der Helmkalotte geformt und verbunden wer
den. Am umlaufenden Rand der Helmkalotte, wo die mehreren
Laminatschichten aufeinanderliegend abgeschnitten sind, be
steht eine erhöhte Gefahr der Delaminierung der Helmkalotte,
zumal diese im Kantenbereich besonderen Belastungen ausgesetzt
ist. Es ist daher bekannt, den umlaufenden Rand der Helmka
lotte zur Vermeidung einer Delaminierung der Laminatschichten
mit einem Kantenschutzprofil zu versehen. Das Kantenschutzpro
fil ist üblicherweise ein Gummiprofil, das durch Klebung mit
dem Rand der Helmkalotte verbunden wird.
Schutzhelme mit Helmkalotten aus Gewebelaminaten haben insbe
sondere hervorstechende ballistische Eigenschaften, bieten also
eine hohe Beschußfestigkeit. Sie werden daher häufig zu
Sicherheitszwecken, also im militärischen oder im Polizeibe
reich eingesetzt. Die verschiedensten möglichen Aufgaben und
Einsatzbedingungen des Helmträgers erfordern häufig Zusatzge
räte, die häufig am Kopf des Helmträgers in sehr unbequemer
Weise befestigt werden müssen. Eine bevorzugte Befestigung von
Zusatzgeräten am Helm selbst bringt das Problem mit sich, daß
die Helmkalotte durch eine Befestigung mittels üblicher Be
festigungsmittel durchbohrt werden muß und dadurch Schwach
stellen für die Beschußfestigkeit verursacht werden können.
Das der Erfindung zugrundeliegende Problem besteht somit dar
in, Befestigungsmöglichkeiten für Zusatzgeräte am Schutzhelm
zur Verfügung zu stellen, die weder den Tragekomfort für den
Helmträger verschlechtern noch eine potentielle Schwächung der
Helmkalotte mit sich bringen.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß bei einem Schutzhelm der
eingangs erwähnten Art dadurch gelöst, daß das Kantenschutz
profil als selbsttragendes Bauteil derart ausgebildet und an
der Helmkalotte befestigt ist, daß an ihm Zusatzgeräte be
festigbar sind.
Die der Erfindung zugrundeliegende Idee besteht somit darin,
daß bei bekannten Schutzhelmen ausschließlich zum Zwecke der
Verhinderung einer Delaminierung der Kalotten-Laminatschichten
eingesetzte Kantenprofil so auszubilden, daß an ihm Zusatzge
räte, vorzugsweise Zusatzgeräte aller Art, befestigbar sind.
Hierzu wird das Kantenprofil nicht - wie bisher - als unsta
biles, nur durch die Helmkalotte in Form gehaltenes Bauteil
sondern als selbsttragendes Bauteil mit einer erhöhten Form
stabilität ausgebildet. Die Befestigung erfolgt dabei an der
Helmkalotte so, daß die Befestigung auch gegenüber einer Be
lastung des Kantenschutzprofils mit angebrachten Zusatzgeräten
stabil ist.
Vorzugsweise erfolgt die Befestigung des Kantenschutzprofils
an der Helmkalotte über mechanische Befestigungsmittel, also
Schrauben, Nieten o.a. . Wenn dabei nicht zusätzliche Befesti
gungslöcher in der Helmkalotte vorgesehen werden sollten, kann
das Kantenschutzprofil in einer bevorzugten Ausführungsform
auf der Innenseite der Helmkalotte geführte Ansätze aufweisen
und an den Ansätzen mit mechanischen Befestigungsmitteln an
der Helmkalotte befestigt sein. Die bekannten militärischen
Schutzhelme sind mit wenigstens drei Befestigungslöchern an
den Seiten und im hinteren Teil der Helmkalotte versehen, um
eine das Tragen der Helmkalotte ermöglichende Innenausstattung
an der Helmkalotte zu befestigen. Wenn gemäß der genannten
Ausführungsform das Kantenschutzprofil mit Ansätzen versehen
ist, kann die Befestigung des Kantenschutzprofils durch die
sowieso vorhandenen Durchgangslöcher der Helmkalotte erfolgen.
Das Kantenschutzprofil ist vorzugsweise so ausgebildet, daß es
mit der Helmkalotte einen umschlossenen freien Innenraum bil
det. Dieser freie Innenraum ist beispielsweise wichtig, wenn
in Öffnungen des Kantenschutzprofils rastend eingreifende Be
festigungsmittel für Zusatzgeräte Verwendung finden sollen.
Ferner kann der umschlossene freie Innenraum auch dazu dienen,
kleine Kabel zu verlegen, wenn beispielsweise der Helmträger
mit einer Sprechfunkeinrichtung, bestehend aus Empfänger mit
Lautsprecher und Mikrophon, ausgestattet sein soll.
Zu den genannten Zwecken ist es zweckmäßig, wenn das Kanten
profil mit einer Stärke von wenigstens 5 mm aus der Kontur der
Außenwand der Helmkalotte heraussteht, also mit einer deutlich
größeren Breite von der Helmkalotte absteht als bisher übliche
Kantenschutzprofile.
Es kann vorteilhaft sein, wenn das Kantenschutzprofil im Be
reich einer Abstufung des Randes im Ohrenbereich der Helmka
lotte eine bezogen auf den Rand vergrößerte Höhe aufweist.
Dieser Bereich ist nämlich zur Aufnahme von separaten Befesti
gungsmitteln besonders geeignet, die ggf. schwenkbar am Helm
angebracht werden sollen, wie beispielsweise eine vor den
Stirnausschnitt ragende, hochklappbare Visierscheibe.
Zusätzlich oder alternativ kann das Kantenschutzprofil mit
eingebrachten Öffnungen als Befestigungseinrichtungen versehen
sein, in die Rasthalterungen für Zusatzgeräte einschnappbar
sind.
Eine stabile Befestigung ist beispielsweise möglich, wenn das
Kantenschutzprofil an seinem oberen Rand mit der Helmkalotte
einen hinterschnittenen Bereich bildet, der zur Aufnahme eines
hakenförmigen Endes einer das Kantenschutzprofil umgreifenden
Klammer geeignet ist.
Für alle Befestigungsarten ist erkennbar eine wesentliche Vor
aussetzung, daß das Kantenschutzprofil in sich stabil ist und
die durch die Befestigung der Zusatzgeräte auftretenden Mo
mente ohne Verformung aufnehmen kann.
Die Erfindung soll im folgenden anhand von in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 eine explodierte Darstellung einer Helmkalotte
mit einem an ihr zu montierenden erfindungsge
mäßen Kantenschutzprofil
Fig. 2 ein gegenüber der Fig. 1 modifiziertes Ausfüh
rungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kanten
schutzprofils, an dem ein Drehgelenk für eine
Visierscheibe befestigt ist
Fig. 3 eine Befestigung einer Visiereinrichtung als
Zusatzgerät mit Hilfe einer das Kantenschutz
profil umgreifenden Befestigungsklammer.
Fig. 1 läßt eine Helmkalotte 1 erkennen, die aus einer Viel
zahl von über Bindemittel miteinander verbundenen Gewebelami
natschichten gebildet ist. Die Helmkalotte 1 weist einen um
laufenden Rand 2 auf, der im vorderen Bereich der Helmkalotte
über eine Abstufung 3 im Ohrenbereich einen Stirnausschnitt 4
bildet.
Fig. 1 läßt ein Befestigungsloch 5 an einer Seite der Helmka
lotte 1 erkennen, das zusammen mit zwei weiteren Befestigungs
löchern, die sich auf der anderen Seite und auf der Rückseite
der Helmkalotte 1 befinden, zur Befestigung einer üblichen
(nicht dargestellten), Innenausstattung des Schutzhelms üblich
sind.
Der umlaufende Rand 2 der Helmkalotte 1 wird durch ein Kanten
schutzprofil 6 geschützt, das im wesentlichen ein umlaufendes,
U-förmiges, zur Helmkalotte 1 hin offenes Profil ist. Erfin
dungsgemäß ist das Kantenschutzprofil 6 jedoch als eigenes,
stabiles, selbsttragendes Bauteil ausgebildet und mit der
Helmkalotte 1 stabil verbunden. Hierzu weist das Kantenschutz
profil 6 fluchtend mit dem inneren Schenkel des U-Profils,
also an der Innenseite der Helmkalotte 1 anliegende Ansätze 7
auf, die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel sich drei
eckförmig, und daher mit hoher Stabilität, von dem umlaufenden
Kantenschutzprofil 6 erheben und an ihrer Spitze eine Durch
gangsöffnung 8 aufweisen, die im montierten Zustand des Kan
tenschutzprofils 6 mit der Durchgangsöffnung 5 der Helmkalotte
1 fluchtet. Auf diese Weise erfolgt die stabile Befestigung
des Kantenschutzprofils an der Helmkalotte 1 mit Hilfe der
üblicherweise vorhandenen Montage-Durchgangsöffnungen 5 für
die Innenausstattung, die in bekannter Weise mit einer be
schußfesten Verschraubung an der Helmkalotte 1 befestigt wird.
Das in Fig. 1 dargestellte Kantenschutzprofil 6 weist umlau
fend eine etwa gleiche Höhe der U-förmigen Schenkel vom Boden
des Kantenschutzprofils 6 auf. Diese Schenkel des Kanten
schutzprofils sind mit Durchgangsöffnungen 9 auf der Innen
seite wie auf der Außenseite der Helmkalotte 1 versehen. Da
das Kantenschutzprofil 6 mit der Helmkalotte 1 umschlossene
Hohlräume bildet, kann in die Durchgangsöffnungen 9 beispiels
weise ein pilzförmiges Rastmittel einer Befestigungseinrich
tung für ein Zusatzgerät eingeschnappt werden. Selbstverständ
lich können auch zwei oder mehrere Durchgangsöffnungen 9 für
eine einzige Befestigungseinrichtung ausgenutzt werden.
Ferner ist es möglich, statt der dargestellten runden Durch
gangsöffnungen 9 schlitzförmige oder schlüssellochförmige
Durchgangsöffnungen vorzusehen, die in bekannter Weise als
Befestigungseinrichtung dienen können.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel weist das
Kantenschutzprofil 6' im Bereich der Abstufung 3 einen größere
Höhe, gerechnet als Abstand der oberen Kante 10 vom Boden 11
des Kantenschutzprofils 6' auf. Dadurch steht in diesem Be
reich eine größere Fläche des Kantenschutzprofils 6' zur Auf
nahme eines separaten Befestigungsmittels 12 in Form eines
Drehgelenks für eine Visierscheibe 13 zur Verfügung, die den
Stirnausschnitt 4 abdeckt.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Variante, ist an dem Kanten
schutzprofil 6' eine Visiereinrichtung 14 mittels einer Be
festigungsklammer 15 befestigt, die das Kantenschutzprofil 6'
im Bereich des Stirnausschnitts 4 umgreift und mit einem ha
kenförmigen Ende auch die obere Kante 10 umfaßt und in eine
zwischen der oberen Kante 10 der Helmkalotte gebildete Hinter
schneidung eingreift. Die Visiereinrichtung 14 ist durch ein
flexibles Verbindungsstück 16 vor dem Auge des Helmträgers
justierbar.
Die dargestellten Ausführungsbeispiele dienen lediglich der
beispielhaften Beschreibung von Befestigungsmöglichkeiten an
dem erfindungsgemäß stabil und selbsttragend ausgebildeten
Kantenschutzprofil 6, 6'. Selbstverständlich sind zahlreiche
Varianten von Befestigungsmöglichkeiten denkbar, die alle eine
Befestigung von Zusatzgeräten 13, 14 erlauben, ohne hierfür
die Helmkalotte 1 schwächen zu müssen.
Claims (10)
1. Schutzhelm, insbesondere militärischer Schutzhelm, mit
einer aus Gewebelaminaten aufgebauten Helmkalotte (1),
deren umlaufender Rand (2) mit einem Kantenschutzprofil
(6, 6') ausgestattet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kantenschutzprofil (6, 6') als selbsttragendes Bauteil
derart ausgebildet und an der Helmkalotte (1) befestigt
ist, daß an ihm Zusatzgeräte (13, 14) befestigbar sind.
2. Schutzhelm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kantenschutzprofil (6, 6') über mechanische Befesti
gungsmittel mit der Helmkalotte (1) verbunden ist.
3. Schutzhelm nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kantenschutzprofil (6, 6') auf der Innenseite der
Helmkalotte (1) geführte Ansätze (7) aufweist und an den
Ansätzen (7) mit mechanischen Befestigungsmitteln an der
Helmkalotte (1) befestigt ist.
4. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Kantenschutzprofil (6, 6') mit der
Helmkalotte (1) einen umschlossenen freien Innenraum bil
det.
5. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Kantenschutzprofil (6, 6') mit
einer Stärke von wenigstens 5 mm aus der Kontur der
Außenwand der Helmkalotte (1) heraussteht.
6. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Kantenschutzprofil (6, 6') mit Be
festigungseinrichtungen (9, 12) versehen ist.
7. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Kantenschutzprofil (6') im Bereich
einer Abstufung (3) des Randes (2) eine bezogen auf den
Rand (2) vergrößerte Höhe aufweist.
8. Schutzhelm nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kantenschutzprofil (6') im Bereich der vergrößerten
Höhe ein separates Befestigungsmittel (12) aufweist.
9. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Kantenschutzprofil (6, 6') an sei
nem oberen Rand (10) mit der Helmkalotte einen hinter
schnittenen Bereich bildet, der zur Aufnahme eines haken
förmigen Endes einer das Kantenschutzprofil (6, 6') um
greifenden Klammer (15) geeignet ist.
10. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Kantenschutzprofil (6) mit Auf
nahmeöffnungen (9) für rastende Befestigungsmittel verse
hen ist.
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