DE19719935A1 - Vorrichtung sowie Verfahren zum Verblocken eines Stapels von gestapelten Gegenständen - Google Patents
Vorrichtung sowie Verfahren zum Verblocken eines Stapels von gestapelten GegenständenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein
Verfahren zum Verblocken eines Stapels von gestapelten
Gegenständen, wie z. B. gestapelten Zeitungen,
Zeitschriften oder dergleichen, gemäß dem Oberbegriff des
Hauptanspruchs.
Eine derartige Vorrichtung ist bekannt (WO-96/33118) und
weist einen Hubtisch auf, mit welchem ein darauf
aufliegender Stapel von gestapelten Gegenständen gegen
zwei als Gegendruckplatten dienenden Klappen gepreßt
werden kann. Während des Verpressens des Stapels wird
mittels seitlich vom Stapel angeordneter Aufladeelektroden
der Stapel verblockt. Da der Papierstapel eine höhere
Dielektrizitätskonstante als Luft aufweist, konzentriert
sich das elektrische Feld in diesem. Zusätzlich zu dieser
Konzentration ergibt sich eine Feldkonzentration in den
überschüssigen Lufteinschlüssen im Stapel, so daß die
Feldkraftwirkung im Stapel und die Ladungsansammlung an
der Oberfläche die Luft im Stapel verdrängt. Hierdurch
wird die Adhäsion der Gegenstände erhöht, wodurch der
Stapel mechanisch fest verblockt und infolgedessen
gehaltert wird. Während des Pressens des Stapels können
seitlich neben dem Stapel angeordneten Aufladeelektroden -
je nach Höhe des Stapels - zugeschaltet werden.
Es sind ähnliche Vorrichtungen zum Verblocken von Stapeln
bekannt (DE-44 34 946 A1 und DE-44 41 431 A1), die einen
Transporttisch aufweisen, wobei an dem Transporttisch
seitliche Aufladeelektroden angeordnet sind, die senkrecht
zur Transportrichtung des Stapels verlaufen und sich
senkrecht zu dem Transporttisch bis zur vollständigen Höhe
des Stapels erstrecken. Dem Transporttisch
gegenüberliegend ist eine weitere, geerdete
Aufladeelektrode angeordnet, die den Stapel von oben
beaufschlagt. Diese Aufladeelektrode kann mit einer oder
mehreren Rollen versehen sein, die von oben gegen den
Stapel gedrückt werden.
Schließlich ist eine Vorrichtung zum Ausrichten, Abpressen
und Verblocken von Paketen lose gestapelter
Druckerzeugnisse bekannt (G 295 06 231 U1). Diese
Vorrichtung besteht aus einem Paketförderer mit einem
vorderen heb- und senkbaren Paketanschlag, zwei seitlich
vom Paketförderer angeordneten, zusammen- und
auseinanderfahrbaren Paketausrichtplatten, einer oberen
heb- und senkbaren, zwischen den Paketausrichtplatten auf
das zu pressende Paket aufsetzbaren Anpreßeinrichtung. Es
weist ein Aufladungsaggregat zum elektrostatischen
Verblocken der Druckerzeugnisse auf, dessen
Aufladeelektroden an den seitlich von den Paketen
angeordneten Paketausrichtplatten und an der
Anpreßeinrichtung angeschlossen sind, so daß die Pakete
von ihren Seitenwandbereichen und ihrer Oberseite mit
Spannung beaufschlagt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine sehr
einfache ausgebildete Vorrichtung zum Verblocken eines
Stapels von gestapelten Gegenständen, wie z. B. gestapelten
Zeitungen, Zeitschriften oder dergleichen, zu schaffen,
mit welcher sehr effektiv der zu verblockende Stapel
aufgeladen werden kann.
Die Aufgabe wird bei einer Vorrichtung sowie einem
gattungsgemäßen Verfahren mit den kennzeichnenden
Merkmalen des jeweiligen Vorrichtungs- und
Verfahrenshauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine
Preßeinrichtung mit zwei einander gegenüberliegenden
Preßelemente auf, zwischen welchen ein Stapel gepreßt
werden kann. Die Aufladeelektroden zum Aufladen des
Stapels sind in den gegenüberliegenden Preßelementen
integriert, so daß diese beim Verdichten des Stapels gegen
den Stapel gedrückt werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist sehr einfach
ausgebildet, denn die aus dem Stand der Technik bekannten,
und in der Regel seitlich neben dem zu verblockenden
Stapel angeordneten Aufladeelektroden können vollständig
entfallen, da diese in die Preßelemente integriert sind.
Die sich gegenüberliegenden Preßelemente bilden somit in
der Art eines Plattenkondensators ein sich im wesentlichen
parallel zur Preßrichtung verlaufendes elektrisches Feld
auf, welches die zu stapelnden Gegenstände, wie z. B.
Zeitungen, Zeitschriften oder dergleichen, senkrecht
durchsetzt, so daß sich an deren Oberflächen die
gewünschten Verschiebeladungen ansammeln und ein
Verschiebefeld aufbauen, das dem von außen angelegten
elektrischen Feld entgegengerichtet ist. Da die Richtungen
des von außen angelegten elektrischen Feldes und des in
den gestapelten Gegenstand induzierten Verschiebefeldes
zueinander parallel verlaufen, erfolgt die Aufladung des
Stapels äußerst effektiv, wodurch hohe Adhäsionskräfte
erzielt werden.
Es ist zwar bekannt (WO 96/33118), den als Preßelement
dienenden Auflagetisch und die dem Auflagetisch
gegenüberliegenden Klappen zu erden bzw. auf ein gleiches
Potential zu legen, so daß auch hier ober- und unterhalb
des Stapels Aufladeelektroden zum Verblocken desselben
vorgesehen sind. Da der Auflagetisch und die Klappen
jedoch auf gleiches Potential gelegt sind, und zusätzliche
Aufladeelektroden seitlich angeordnet sind, wird ein
Feldverlauf erzeugt, der die gestapelten Gegenstände
schräg durchsetzt.
Vorzugsweise wird der Stapel mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung während des Pressens desselben gleichzeitig
aufgeladen, da durch die Verdichtung des Stapels während
des Pressens dessen Dielektrizitätskonstante erhöht ist,
so daß sich ein entsprechend hohes elektrisches Feld
zwischen den Aufladeelektroden ausbildet.
Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft anhand der
einzigen Zeichnung näher erläutert, die schematisch
vereinfacht eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum
Verblocken eines Stapels von gestapelten Gegenständen in
perspektivischer Ansicht zeigt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verblocken eines
Stapels von gestapelten Gegenständen, wie z. B. gestapelten
Zeitungen, Zeitschriften oder dergleichen, ist als
vertikaler Schacht 1 mit zwei sich gegenüberliegenden,
vertikal angeordneten Seitenwandungen 2, 3 ausgebildet.
Die Seitenwandungen sind mit an ihrem unteren Enden nach
außen abgewinkelten Stegen 4, 5 an einer
Arbeitsvorrichtung, insbesondere einem Kreuz-Ausleger,
befestigt.
Der Boden des Schachtes 1 wird durch einen vertikal (Pfeil
6) auf- und verfahrbaren Hubtisch 7 dargestellt, der aus
einer horizontalen Hubplatte 8 und einem Hubzylinder 9
besteht, an dessen oberen Ende die Hubplatte 8 befestigt
ist.
An den vertikalen Seitenwandungen 2, 3 sind jeweils an
ihren oberen horizontalen Längskanten 11, 12 Klappen 13,
14 gelenkig befestigt, so daß die Klappen 13, 14 um die
Längskanten 11, 12 zwischen einer horizontalen, in den
Schacht 1 vorstehenden Stellung einklappbar und in eine
vertikale, in geradliniger Verlängerung zu den
Seitenwandungen 2, 3 angeordneten Stellung, ausklappbar
sind. In der horizontalen Stellung sind die Klappen 13, 14
durch eine Verriegelungseinrichtung (nicht dargestellt)
fixierbar, so daß sie einen beträchtlichen Druck von unten
widerstehen können. In den Klappen 13, 14 sind als
Elektrodenplatten 15, 16 ausgebildete Aufladeelektroden
eingesetzt, die jeweils gegenüber den übrigen
Klappenbereichen der Klappen 13, 14 elektrisch isoliert
sind. Vorzugsweise sind die Aufladeelektrodenplatten 15 so
ausgebildet, daß sie bei eingeklappten Klappen 13, 14 nach
unten etwas an den Klappen 13, 14 vorstehen.
Die beiden Aufladeelektrodenplatten 15, 16 sind an eine
Hochspannungsquelle angeschlossen und können beide
vorzugsweise auf das gleiche Potential gelegt werden. Die
den beiden Klappen 13, 14 im Schacht 1 gegenüberliegende
Hubplatte 8 ist als elektrisch leitende Metallplatte
ausgebildet und ist vorzugsweise mit Masse verbunden bzw.
wird an eine Spannung angelegt, die die entgegengesetzten
Polarität zu der an den Aufladeelektrodenplatten 15, 16
anliegenden Spannung aufweist.
Nachfolgend wird die Funktionsweise der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Verblocken eines Stapels erläutert.
Bei geöffneten Klappen 13, 14 werden die zu stapelnden
Gegenstände, wie z. B. Zeitungen, Zeitschriften oder
dergleichen, von oben in den Schacht 1 eingeführt, wobei
sie auf die Hubplatte 8 fallen und durch die
Seitenwandungen 2, 3, die als Paketausrichtplatten dienen,
ausgerichtet. Haben sich eine vorbestimmte Anzahl von zu
stapelnden Gegenständen 20 im Schacht 1 angesammelt,
werden die Klappen 13, 14 in ihre horizontale Stellung
geklappt und fixiert. Der sich zwischen der Hubplatte 8
und den Klappen 13, 14 befindliche Stapel 21 wird durch
Anheben der Hubplatte 8 zwischen den Klappen 13, 14 und
der Hubplatte 8 zusammengepreßt und verdichtet.
Gleichzeitig wird an die Aufladeelektrodenplatte 15, 16
eine vorbestimmte, vorzugsweise negative Hochspannung
angelegt, so daß sich zwischen den
Aufladeelektrodenplatten 15, 16 und der mit Masse
verbundenen Hubplatte 8 ein elektrisches Feld ausbildet,
das die lagenförmig aufeinandergestapelten Gegenständen 20
im wesentlichen senkrecht zu deren Breitseitenflächen
durchsetzt. Durch den plötzlichen Spannungsanstieg dU/dt
und das gleichzeitige Zusammenpressen des Stapels 21
fließt ein kapazitiver Verschiebestrom dI/dt durch den
Stapel 21, der durch den plötzlichen Spannungsanstieg, der
gleichzeitigen Erhöhung der Dielektrizitätskonstante sowie
einer Verringerung des Widerstandes durch den Preßkontakt
zwischen den als Aufladeelektroden wirkenden
Aufladeelektrodenplatten 15, 16, dem Stapel 21 und der als
Aufladeelektrode wirkenden Hubplatte 8 hervorgerufen wird.
Durch die unmittelbare Kontaktierung der
Aufladeelektrodenplatten 15, 16 mit dem Stapel 21 wird
gegenüber der aus dem Stand der Technik bekannten
kontaktlosen Übertragung der elektrischen Ladung ein
verbesserter Wirkungsgrad erzielt, weshalb der mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung eingesetzte
Hochspannungsgenerator kleiner als die bei der bekannten
Vorrichtungen zum Verblocken verwendeten
Hochspannungsgeneratoren ausgelegt werden kann.
Eine Verstellung bzw. Anpassung der Aufladeelektroden an
die Stapelhöhe des im Schacht 1 befindlichen Stapels 21
von zu stapelnden Gegenständen 20 erfolgt bei der
erfindungsgemäßen Vorrichtung selbsttätig, da die
Aufladeelektroden an den sich gegenüberliegenden
Preßelementen ausgebildet sind, zwischen welchen der zu
verblockende Stapel 21 gepreßt wird.
Da die Aufladeelektrodenflächen mechanisch mit den zu
stapelnden Gegenständen kontaktiert werden, können sich
daran keine Verschmutzungen anlagern, wie es bei den
herkömmlich verwendeten, kontaktlos arbeitenden
Hochspannungselektroden bekannt ist, die in regelmäßigen
Abständen, oftmals innerhalb weniger Tage, gereinigt
werden müssen.
Claims (11)
1. Vorrichtung zum Verblocken eines Stapels von
gestapelten Gegenständen, wie z. B. gestapelten Zeitungen,
Zeitschriften oder dergleichen mit einer Preßeinrichtung,
die zumindest zwei einander gegenüberliegende Preßelemente
(13, 14; 8) aufweist, zwischen welchen ein Stapel (21)
gepreßt werden kann, und Aufladeelektroden (15, 16; 8) zum
Aufladen des Stapels,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufladeelektroden (15, 16; 8) in zumindest einem
der einander gegenüberliegenden Preßelemente (13, 14; 8)
angeordnet sind, so daß diese beim Pressen des Stapels
(21) gegen den Stapel (21) drückbar sind und an der Ober-
und Unterseite des Stapels zur Anlage kommen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Preßelemente (13, 14; 8) als
Preßplatten (13, 14; 8) ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß eine der Preßplatten (8) eine geerdete
Metallplatte ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und/oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest eine der Aufladeelektroden
(15, 16) als Aufladeelektrodenplatte (15, 16) ausgebildet
und in eine der Preßplatten (13, 14) integriert angeordnet
ist, wobei die Aufladeelektrodenplatte (15, 16) von der
übrigen Preßplatte (13, 14) elektrisch isoliert ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die eine Aufladeelektrodenplatte (15,
16) aufweisende Preßplatte bezüglich einer als geerdete
Metallplatte ausgebildeten Preßplatte (8) gegenüberliegend
angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die als geerdete Metallplatte
ausgebildete Preßplatte (8) eine Hubplatte (8) ist, die
auf einem Hubzylinder (9) angeordnet in Richtung zu dem
gegenüberliegenden Preßelement (13, 14) und weg von dem
gegenüberliegenden Preßelement verfahrbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Hubplatte (8) Klappen (13, 14)
gegenüberliegend angeordnet sind, zwischen welchen der
Stapel (21) gepreßt werden kann.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Klappen (13, 14) an Längskanten
(11, 12) von Seitenwandungen (2, 3) gelenkig befestigt
sind, wobei die Seitenwandung (2, 3) einen Schacht (1)
seitlich begrenzen und die Klappen (13, 14) den Schacht
nach oben hin begrenzen, wobei die Klappen (13, 14)
zwischen einer vertikalen Stellung, in der sie in der
Ebene der Seitenwandungen (2, 3) angeordnet sind, und
einer horizontalen Stellung, in der sie horizontal in den
Schacht (1) vorstehen, verschwenkbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Klappen (13, 14) mit einer
Fixiereinrichtung versehen sind, mit welchen sie in ihrer
horizontalen Stellung fixierbar sind, so daß sie einen von
der Hubplatte (8) erzeugten Druck am Stapel (21)
widerstehen können.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufladeelektrodenplatten
(15, 16) an den Klappen (13, 14) so ausgebildet sind, daß
sie in der horizontalen Stellung der Klappen (13, 14) an
diesen nach unten vorstehen.
11. Verfahren zum Verblocken eines Stapels von
gestapelten Gegenständen, wie z. B. gestapelten Zeitungen,
Zeitschriften oder dergleichen, wobei der Stapel an zwei
gegenüberliegenden Seiten zusammengepreßt wird, und der
Stapel mittels Aufladeelektroden aufgeladen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufladeelektroden an den beiden
gegenüberliegenden Seiten des Stapels angelegt werden,
daß die elektrische Spannung an die Aufladeelektroden
während des Zusammenpressens des Stapels angelegt wird.
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