DE19714886A1 - Film-Farb-Korrektur - Google Patents
Film-Farb-KorrekturInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Gammawert und Farbton-Korrektur von
Videosignalen.
Die Farbqualität von Farbfilmen kann von Charge zu Charge sehr unterschiedlich
sein. Selbst Farbfilme einer Charge können erhebliche Farbabweichungen aufweisen.
Bei der fernsehmäßigen Abtastung von Farbfilmen werden deshalb Farbabweich
ungen mit elektronischen Mitteln korrigiert. Dabei beurteilt ein Colorist zunächst auf
einem Monitor die Farbqualität von durch die Filmabtastung erhaltenen Farb
videobildern. Entsprechend seinem Farbempfinden ermittelt sodann der Colorist
verschiedene Farbkorrekturparameter für einen im Videosignalweg eingefügte
Anordnung zur Farbkorrektur. Die ermittelten Farbkorrekturparameter werden
üblicherweise in einen Speicher geschrieben. Bei einer erneuten Farbfilmabtastung
werden die gespeicherten Farbkorrekturparameter synchron zur Filmtransport
geschwindigkeit aus dem Speicher gelesen und der Anordnung zur Farbkorrektur
zugeführt. Aufgrund der zugeführten Farbkorrekturparameter wird das durch die
Filmabtastung erzeugte Farbvideosignal korrigiert.
Aus US 4,418,358 ist bereits ein Farbkorrektursystem für einen Fernsehfilmabtaster
bekannt, bei dem eine primäre Farbkorrektureinrichtung die von einer optisch-
elektrischen Abtasteinrichtung erzeugten Farbkomponentensignale einer Gamma-
Vorentzerrung unterzieht. Die von der primären Farbkorrekturvorrichtung abge
gebenen vorentzerrten Signale werden in einen digitalen Speicher geschrieben. Am
Ausgang des digitalen Speichers erhaltene Farbkorrektursignale werden dem Eingang
einer sekundären Farbkorrekturvorrichtung zur Farbtonkorrektur zugeführt, die farb
tonkorrigierte Farbkomponentensignale zur weiteren Signalverarbeitung an einem
Ausgang ausgibt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Korrektur von
Farbvideosignalen vorzuschlagen, welche eine gegenüber dem Stand der Technik
verbesserte Farbkorrekturfähigkeit aufweist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein Logarithmierer zur Umsetzung der
Farbvideosignale in logarithmierte Farbvideosignale vorgesehen ist, daß ferner
vorgesehen ist die logarithmierten Signale in mindestens einer Bearbeitungsstufe
mittels linearer Bearbeitungsschritte zu verarbeiten und daß vorgesehen ist, mittels
eines Logarithmus-Linearwert-Umsetzers die bearbeiteten Farbkomponentensignale
in Farbkomponentensignale mit linearen Wertebereich zurückzuwandeln.
Die Erfindung weist den Vorteil auf, daß durch Umwandlung der Videosignale von
einer linearen Amplitudenebene in eine logarithmische bzw. eine negative
logarithmische Amplitudenebene in einen weiten Bereich Gamma-Korrekturen
durchgeführt werden können, ohne daß - wie bisher üblich - das Videosignal
begrenzt wird oder eine Einstellung in einem bestimmten Amplitudenbereich des
Videosignals andere Einstellungen im Sinne einer Begrenzung oder einer
Signalveränderung beeinflussen. Es können nunmehr Farbkomponentensignale
korrigiert werden, die durch fernsehmäßige Abtastung sehr unterschiedlicher
Filmmaterialien, z. B. Farbmaterialien unterschiedlicher Dichte, erzeugt worden
sind. Unterschiede in der Empfindlichkeit und Gradation der Farbkanäle eines
Filmabtasters können jetzt besonders einfach ausgeglichen werden. Schwarze Anteile
der Farbkomponentensignale lassen sich dabei ebenso einfach anpassen wie
bestimmte Verstärkungsfaktoren für einzelne Farbkanäle. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung erlaubt es ferner, Schwarzabhebungen bei 100% (weiß) einzustellen,
d. h. Überblendungen im Weißen vorzunehmen.
In besonders vorteilhafter Weise eignet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung zur
Korrektur von Negativ-Filmmaterial. Die für Negativfilme erforderliche Umkehrung
führt bei linearer Signalquantisierung zu erheblichen Quantisierungsprobleme durch
die beiden steilen Äste der Umkehrfunktion (extrem große Steigung bei kleinen
Eingangswerten, extrem kleine Steigung bei großen Eingangswerten). Bei bekannten
Vorrichtungen war es deshalb zwingend erforderlich den Signalpegel vor der Um
kehrung so einzustellen, daß keine Randbereiche mit extremen Steigungen der
Umkehrfunktion durchlaufen werden. Dies machte wiederum komplizierte Einstell
prozesse vor der Umkehrung erforderlich, die nur schwer schwarz/weiß verkoppelt
werden können. Außerdem führt jede Signalanhebung im Gegensatz zu einer Ver
stärkung zu einem Fehler in einer nachfolgenden Gammakorrektur.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung vermeidet diese Nachteile, da die Signal
umkehrung in der logarithmischen Signalebene durch eine einfache 1-x-Funktion
anstelle einer 1/x-Funktion gebildet werden kann, so daß auch in extremen
Signalbereichen keine Quantisierungsverluste auftreten können. Der volle Eingangs
bereich kann ohne Quantisierungsverlust auf den Ausgang der Umkehrung abge
bildet werden. Dadurch ist es möglich Schwarz- und Weißeinstellungen hinter der
Umkehrung anzuordnen, was einen einfachen übersichtlicheren Abgleich erlaubt.
Anstelle bei einer linearen Signalverarbeitung benötigter Multiplizierer sind bei der
erfindungsgemäßen Vorrichtung lediglich Addierer erforderlich. Addierer mit
entsprechender Genaugigkeit sind preiswerter und gewährleiten eine bessere
Genauigkeit hinsichtlich der Quantisierungsverluste.
Da der Weißwert durch eine Addition im Logarithmischen eingestellt wird, muß
der Schwarzwert durch Kontrastanpassung des Filmkontrastes (Film-Gamma) an den
Darstellungskontrast abgeglichen werden. Dies erfordert bei den bekannten
Vorrichtungen eine Multiplikation im Logarithmischen. Es wird jedoch zusätzlich
zur Filmgammakorrektur eine schwarz (0%) und weiß (100%) verkoppelte Gamma
einstellung gefordert. Durch die vorteilhafte neue Vorrichtung ist es möglich die
beiden nötigen Multiplikationen zusammenzufassen und von einem einzigen Multi
plizierer in einem einzigen Verarbeitungsschritt ausführen zu lassen. Die Weißverkopplung
wird dabei durch die Abbildung des 100%-Weißwertes auf den Wert
Null im Logarithmischen sichergestellt. Die Schwarzverkoppelung kann dann durch
Korrekturaddition und Multiplikation im Linearen hergestellt werden. Auch die
zusätzlichen Einstellungen für Schwarz und Weiß können hierdurch in einem
linearen Signalbereich erfolgen, wobei das Videosignal nach der Gamma
multiplikation in eine lineare Quantisierung zurückgewandelt wird.
Die Erfindung wird nun anhand eines in der Fig. 1 dargestellten Ausführungs
beispiels näher beschrieben und erläutert.
An einer Schnittstelle 1 übernimmt die Vorrichtung zur Farbkorrektur die in einer
nicht dargestellten optisch-elektronischen Abtastvorrichtung eines Filmabtasters
gewonnen Abtastwerte mit einer Datenwortbreite von jeweils vierzehn Bit getrennt
nach Farbkomponenten R, G, B. Da die Verarbeitung der drei Farbkomponenten
signale identisch erfolgt, ist im folgenden der Übersichtlichkeit wegen nur die
Verarbeitung einer dieser Farbkomponentensignale, im folgenden als Farb
komponentensignal Y bezeichnet, erläutert.
In einem Logarithmierer 2 wird das Farbkomponentensignal Y mittels einer Tabelle
in einen logarithmischen Wertebereich mit einer Quantisierungsauflösung von
sechzehn Bit umgewandelt. Bei Positiv-Filmmaterial werden zur Umwandlung erste
Spalten dieser Tabelle verwendet, bei Negativ-Filmmaterial zweite Spalten, mittels
deren Werten gleichzeitig die Negativ-Umkehrung vollzogen wird. Da in einer
logarithmischen Darstellung der Wert Null nicht darstellbar ist, werden alle
Eingangswerte der Tabelle unter 0,1% des Weißwertes im logarithmischen
Wertebereich als 0 dargestellt. Um eine gewisse Reserve bei der Signalverarbeitung
zur Verfügung zu haben, entspricht der maximal darstellbare Zahlenwert im
logarithmischen Wertebereich einem Eingangssignalwert von 120% des
Weißwertes. Durch Auswahl vorbereitender Tabellenspalten ist auch interpositives
und primetime Filmmaterial verarbeitbar.
Das Ausgangssignal des Logarithmierers 2 ist einem ersten Addierer 3 zur
Anpassung des Weißwertes zugeführt. Der Ausgangswert des ersten Addieres 3
wird in einem ersten Multiplizier 4 je nach gewählter Gamma-Entzerrung mit einem
der Zahlenwerte eins, einhalb oder sechzehn multipliziert. In einem sich daran
anschließenden Delogarithmierer 5 wird der Ausgangswert des Multipliziers 4
delogarithmisiert, wobei als Faktor einer der Zahlenwerte zwei, vier, acht oder
sechzehn vorgegeben werden kann. Mittels eines Multiplexers 6 kann dann zwischen
dem delogarithmisierten Wert und den unveränderten Ausgangswert des
Multiplizieres 4 gewählt werden. Auf diese Weise kann die Auflösung der benutzten
Multiplizierer optimal ausgenutzt werden, da die Gamma Multiplikation in einen
Anteil 0,5 bis 1,0 und einen Anteil mit den besagten Faktoren zwei, vier acht und
sechzehn zerlegt wird, wodurch sich die Quantisierungsverluste klein halten lassen.
Vorzugsweise ist der Delogarithmisierer mittels einer zweiten Umwandlungstabelle
realisiert, so daß die Delogarithmisierung mit optimaler Genauigkeit erfolgen kann.
Die Multiplikation mit den Faktoren zwischen 0,5 und 1,0 hingegen wird von dem
ersten Multiplizierer 4 ohne signifikante Quantisierungsverluste durchgeführt.
Mittels eines zweiten Addieres 7 kann der Schwarzwert angehoben werden und
mittels eines nachfolgenden zweiten Multiplizierers 8 die Schwarzverstärkung
eingestellt werden. Hierdurch kann vom Bediener eine zusätzliche
Schwarzkompensation oder Schwarzanhebung verarbeitet werden. Weiterhin
ermöglicht diese Signalverarbeitung einen sich vom Weißwert unterscheidenden
Wert, auf den Weißwert zu ziehen, ohne daß sich hierdurch eine eingestellte
Schwarzwertkompensation oder Abhebung ändert.
Mittels eines dritten Addierers 9 läßt sich schließlich der gesamte Signalpegel
verschieben, so daß auf diese Weise extreme Anhebungen des Schwarzwertes bis
hin zum "Fade to White" möglich sind. Mittels zweier weiterer
Transformationstabellenumsetzer 10, 11 lassen sich Schwarz-Gamma-Entzerrung
bzw. Weiß-Gamma-Entzerrungen durchführen. Zum Schluß schließlich werden
die Ausgangswerte des Transformationstabellenumsetzer 11 in einem
Logarithmus/Analog-Umsetzer 12 in Ausgangswerte mit linearem Wertebereich
zurückgewandelt.
Claims (4)
1. Videosignalkorrektor bei dem vorgesehen ist, mittels eines Logarithmierers Video
signale in logarithmierte Videosignale umzusetzten, die logarithmierten Signale in
mindestens einer Bearbeitungsstufe mittels linearer Bearbeitungsschritte zu
verarbeiten und mittels einer Logarithmus-Analog-Umsetzung die bearbeiteten
Videosignale in Videosignale mit linearen Wertebereich zurückzuwandeln.
2. Videosignalkorrektor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Logarithmierer als Wertetabelle realisiert ist.
3. Videosignalkorrektor nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wertetabelle mehrere Spalten enthält, die entsprechend vorgewählt werden
können.
4. Videosignalkorrektor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur linearen Bearbeitung Multiplizierer und/oder Addierer vorgesehen sind.
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