DE19713798A1 - Plattenzylinder für eine Druckmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Druckmaschine mit Blattzuführung und insbesondere den Aufbau eines Plattenzylinders, an dem eine Platte angebracht wird.

Bei einer Druckmaschine mit Blattzuführung zum Drucken von Blättern werden verschiedene Arten von Platten, wie eine vorbehandelte Platte aus einem Aluminiumblech oder eine Papier­ platte aus einem wasserabweisenden Papier, um den Umfang des Plattenzylinders gelegt. Um eine gute Druckqualität zu erhalten, wird eine Registereinstellung benötigt, um leichte Abweichungen des Registers durch Einstellen der Position des Plattenzylinders selbst oder der Platte zu korrigieren. Insbesondere bei einer sogenannten Plattenverschwenkung durch Bolzen, bei der die aufgelegte Platte relativ zum Plattenzylinder leicht verstellt wird, wie dies in der japanischen Patentanmeldung 77398/1993 wiedergegeben ist, ist es unerläßlich, daß die Platte relativ zu der Oberfläche des Plattenzylinders frei bewegt und verschoben werden kann.

Eine Plattenverschwenkung wird behindert, wenn die Platte zu fest an der Oberfläche des Zylinders anliegt, wobei Reibungskräfte entstehen sowie eine elektrostatische Aufladung. Mit anderen Worten ist eine Plattenverschwenkung nicht möglich, wenn die Platte an der Oberfläche des Zylinders durch diese Reibungskräfte und durch elektrostatische Aufladung haftet.

Insbesondere im Falle einer wasserabweisenden Platte, bei der kein dämpfendes bzw. anfeuchtendes Wasser auf der Platte vorhanden ist, ist der Einfluß der Reibung und die Erzeugung elektrostatischer Aufladung extrem. Dementsprechend haftet eine wasserabstoßende Platte auf der Oberfläche des Plattenzylinders und läßt eine Plattenverschwenkung nicht zu, die ein freies Verschieben der Platte voraussetzt.

In der japanischen Patentveröffentlichung 18423/1996 wird ein Plattenzylinder angegeben, bei dem die Rauhigkeit der Oberfläche durch Schleifen entsprechend eingestellt wird. Jedoch werden Reibungskräfte zwischen Platte und Zylinder durch diese Art der Behandlung eher erhöht.

Mit Rücksicht auf die oben beschriebenen Probleme ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen verbesserten Platten­ zylinder für eine Druckmaschine mit Blattzuführung vorzuschlagen, bei dem die Reibungskräfte zwischen Platte und Zylinder sowie die Erzeugung von statischer Elektrizität drastisch reduziert werden.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß der Plattenzylin­ der auf seinem Umfang mit einer Oberfläche versehen, die feine bzw. kleine Gleitkörper von im wesentlichen gleichmäßigem Durchmesser aufweist.

Die kleinen Gleitkörper, die insbesondere aus Glas bestehen können, reduzieren die auftretenden Reibungskräfte zwischen Platte und Zylinder ganz wesentlich und sie verhindern die Erzeugung von elektrostatischer Aufladung.

Die Erfindung wird beispielsweise anhand der Zeichnung näher erläutert, die eine bevorzugte Ausführungsform wiedergibt. Es zeigen

Fig. 1 einen Querschnitt eines Plattenzylinders nach der vorliegenden Erfindung, und

Fig. 2 in vergrößerter Darstellung einen Teilschnitt durch einen Abschnitt am Umfang des Plattenzylinders ent­ sprechend dem Bereich A in Fig. 1.

Die Druckzylinder einer Druckmaschine mit Blattzuführung umfassen Plattenzylinder, Gummizylinder, Druckzylinder und dergleichen, jedoch ist in Fig. 1 nur der Plattenzylinder wiedergegeben. Auf der Außenfläche des Plattenzylinders ist eine Umfangsfläche vorhanden, an der eine Platte 10 angelegt wird, sowie eine Grube bzw. eine Ausnehmung zur Unterbringung einer Plattenklemmvor­ richtung 12, mittels der die Platte 10 erfaßt und gespannt wird. Es ist beispielsweise aus der japanischen Patentveröffentlichung 77398/1993 bekannt, daß die Platteneinstellung durch freies Verschieben der Platte 10 relativ zum Umfang des Plattenzylinders mittels der Plattenklemmvorrichtung 12 durchgeführt wird.

Wie aus dem vergrößerten Teilschnitt der Fig. 2 ersichtlich ist, sind auf der Umfangsfläche des Plattenzylinders kleine Glasperlen 14 mit einem Durchmesser von etwa 2/100 bis 4/100 mm dicht aneinanderliegend angeordnet. Diese Glasperlen 14 sind fest mit der Oberfläche des Plattenzylinders verbunden. Die kleinen Glasperlen 14 haften dicht nebeneinanderliegend auf einer Schicht 16 aus Polyester bzw. an einem Polyesterfilm, der auf dem Umfang des Zylinders haftend angebracht ist.

Es können verschiedene Techniken des Herstellens der kleinen Glasperlen 14 von gleichmäßigem Durchmesser und des dichten, haftenden Aufbringens auf der Schicht 16 angewendet werden. Beispielsweise können die Glasperlen in die Schicht 16 eingegos­ sen werden oder sie haften durch einen Klebeeffekt an der Schicht 16. Wesentlich für die vorliegende Erfindung ist, daß die kleinen Glasperlen 14 auf der Oberfläche des Plattenzylinders haftend angebracht sind. Vorzugsweise erfolgt dies durch Einbetten der Glasperlen 14 in der Schicht 16 und Beschichten der Umfangsfläche des Zylinders mit dieser Schicht 16.

Durch die kleinen Glasperlen 14 wird der Reibungswiderstand beim Verschieben der Platte 10 drastische verringert, wobei auch eine elektrostatische Aufladung vermieden wird, die zu einem Anhaften der Platte auf dem Zylinder führt. Die Platte 10 kann deshalb frei verschoben werden, so daß eine Platten- bzw. Registerein­ stellung störungsfrei vorgenommen werden kann.

Anstelle von Glaskügelchen können auch Kügelchen aus einem Kunststoffmaterial verwendet werden, das entsprechende anti­ statische Eigenschaften wie Glas hat und durch eine glatte Oberfläche den Reibungskoeffizienten vermindert. Ebenso können andere geeignete kleine Gleitkörper mit diesen Eigenschaften auf der Zylinderumfangsfläche aufgebracht werden, um den beschriebe­ nen Effekt zu erzielen.

Anstelle von Glasperlen oder entsprechenden Kunststoffkügelchen kann auf dem Zylinderumfang auch eine Kunststoffschicht 16 aufgebracht werden, die dicht nebeneinanderliegende, kugelkalot­ tenförmige Erhebungen in Form von Noppen oder dergleichen aufweist, die aus dem Material der Schicht 16 bestehen. Bei dieser Ausführungsform wird die Oberfläche der Schicht 16 durch Formgebung, z. B. Pressen oder dergleichen, so geformt, daß sich eine Oberfläche ergibt, die dicht nebeneinanderliegenden Glasper­ len oder dergleichen Kügelchen entspricht.

Claims (5)

1. Plattenzylinder für eine Druckmaschine, bei dem auf der Umfangsfläche des Zylinders kleine Gleitkörper (14) von im wesentlichen gleichem Durchmesser aufgebracht sind.

2. Plattenzylinder nach Anspruch 1, wobei die kleinen Gleit­ körper (14) auf einer Schicht (16) haftend angebracht sind, die auf dem Zylinderumfang haftend aufgebracht ist.

3. Plattenzylinder nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Gleitkör­ per aus Glasperlen (14) bestehen.

4. Plattenzylinder nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Gleitkör­ per aus einem Kunststoffmaterial bestehen, das eine anti­ statische Eigenschaft hat und einen geringen Reibungs­ koeffizienten aufweist.

5. Plattenzylinder nach Anspruch 1 und 4, wobei die Gleitkör­ per in Form von kleinen Erhebungen auf einer Schicht (16) ausgebildet sind.