DE19707794A1 - Kontaktanordnung für eine Vakuumschaltkammer - Google Patents
Kontaktanordnung für eine VakuumschaltkammerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kontaktanordnung für eine Vakummschaltkammer nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
Eine derartige Kontaktanordnung kann fest oder beweglich innerhalb einer Vakuum
schaltkammer angeordnet sein. Dabei ist das Kontaktstück an einem Kontaktstengel
angebracht, und dem Kontaktstück ist eine Spule zugeordnet, die ein axiales Magnet
feld erzeugt, so daß ein Lichtbogen, der zwischen zwei beim Öffnen der geschlossenen
Kontaktanordnungen entsteht, als diffuser Lichtbogen brennt. Eine Kontaktanordnung
dieser Art ist in der DE 195 34 398.0 vorgeschlagen worden. Die Spule, die dem Kon
taktstück zugeordnet ist, ist massiv und wird dauernd vom Strom durchflossen.
Aufgabe der Erfindung ist es eine Kontaktanordnung der eingangsgenannten Art zu
schaffen, mit der die Nennstromtragfähigkeit der Vakuumkammer erhöht ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des An
spruches 1 gelöst.
Danach ist das Kontaktstück mit dem Kontaktstengel mittels der als Feder ausgebilde
ten Spule verbunden, wobei ein Ende der Feder am Kontaktstück und das andere Ende
am Stengel befestigt ist.
Das Kontaktstück ist demgemäß nicht am Stengel unmittelbar direkt befestigt, sondern
unter Zwischenfügung der als Feder ausgebildeten Spule, so daß dann, wenn keine
Kontaktkraft auf das Kontaktstück wirkt, das Kontaktstück vom Stengel getrennt ist, je
doch dann, wenn die Kammer eingeschaltet ist, das Kontaktstück direkt auf dem Sten
gel aufsitzt. Damit ist die als Stromschleife ausgebildete Spule während des Dauerbe
triebes, also während des eingeschalteten Zustandes, kurz geschlossen, und erst beim
Ausschalten fließt der Schaltstrom durch die Stromschleife. Dadurch ist der Widerstand
der Kontaktanordnung im Dauerbetrieb klein und die Verlustleistung gering.
Der Vakuumspalt zwischen dem Kontaktstück und dem Kontaktstengel darf sehr klein
sein, weil die Stromschleife als Federkörper aus vorzugsweise Kupfer und Federstahl
die Spannung am Spalt stark begrenzt. Wegen der sehr kleinen Verlustleistung am
Spalt ist ein Verschweißen der Spaltflächen leicht vermeidbar.
Die Spule kann dabei kreisringförmig sein und zur Erhöhung der Federkraft beim Aus
schalten mit wenigstens einer zusätzlichen Feder, die zwischen dem Kontaktstengel
und dem Kontaktstück untergebracht ist, versehen sein, wodurch ein sicheres Trennen
der Stirnflächen des Kontaktstückes und der Stirnfläche des Kontaktstengels gewähr
leistet ist.
Diese zusätzliche Feder, von denen vorteilhaft zwei symmetrisch zur Mittelachse an
geordnet sind, sind ringartig geschlossen und können gemäß einer vorteilhaften Aus
gestaltung der Erfindung von einem quer zur Mittelachse des Kontaktstengels einge
brachten Bolzen durchdrungen sein, der bei evtl. verschweißten Kontaktstückoberflä
chen der beiden sich gegenüberliegenden Kontaktstückanordnungen beim Ausschalten
über die Federn als Mitnehmer wirkt und die verschweißten Kontaktstückoberflächen
aufbricht, ohne den Spulenkörper oder die Spule mechanisch zu belasten; dabei sind
die zusätzlichen Federn mit dem Kontaktstück fest verbunden, vorzugsweise verlötet.
Wenn die Kontaktstücke einer Vakuumkammer verschweißen, wird das Kontaktstück
vom gegenüberliegenden Kontaktstück mittels der zusätzlichen Federn praktisch ab
gerissen, wenn eine Ausschalthandlung erfolgt, ohne daß die Spulen selbst belastet
sind.
Die Spule kann außerdem auch kreisförmig sein und zur Erhöhung der Eigenfederung
in ein U-förmig ausgebildetes Edelstahlelement formschlüssig eingebettet sein.
Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß die einzelnen Teile einfach herstellbar
sind, daß darüberhinaus die dem Gegenkontaktstück zugewandte Oberfläche beider
Kontaktstücke glatt ist, wodurch die Spannungsfestigkeit erhöht ist (glatt bedeutet hier
schlitzfrei). Darüberhinaus kann der Kontaktstückdurchmesser klein ausgebildet sein;
wegen des Kurzschließens der Spule ist die Verlustleistung gering und die Spule be
wirkt darüberhinaus auch starke axiale Magnetfelder.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung sind den
weiteren Unteransprüchen zu entnehmen.
Anhand der Zeichnung, in der einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt
sind, sollen die Erfindung, weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen
sowie weitere Vorteile näher erläutert und beschrieben werden.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht durch eine Kontaktanordnung gemäß
der Erfindung,
Fig. 2 eine Aufsicht auf die Spule der Kontaktanordnung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform der Spule,
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform der Erfindung, und
Fig. 5 eine Schnittansicht gemäß Schnittlinie A-A der Fig. 4.
Die Kontaktanordnung 10 der Fig. 1 ist in einer Vakuumschaltkammer untergebracht
und kann entweder fest oder beweglich eingebaut sein. Wenn die Kontaktanordnung
10 beweglich ist, dann ist sie mit einem Faltenbalg verbunden, mittels dem sie in die
Vakuumkammer vakuumdicht eingeführt ist und der die Beweglichkeit der Kon
taktanordnung 10 bewirkt. Eine derartige Anordnung ist an sich bekannt.
Die Kontaktanordnung 10 umfaßt ein Kontaktstück 11, das mit einem Kontaktstengel 12
indirekt verbunden ist. Die der gegenüberliegenden Kontaktanordnung (nicht gezeigt)
zugewandte Oberfläche 13 ist mit einem abreißfestem Material, vorzugsweise mit einer
Chrom-Kupfer-Sinterlegierung beschichtet; es besteht die Möglichkeit, daß das ge
samte Kontaktstück 11 aus Chrom-Kupfer-Sintermaterial hergestellt ist. Das Kontakt
stück 11 besitzt einen zylindrischen Fortsatz 14, dessen Außendurchmesser dem Au
ßendurchmesser des Kontaktstengels 12 entspricht. An der Außenfläche 15 des Vor
sprunges 14 ist ein Ende 17 einer als Feder ausgebildeten Spule 16 befestigt, deren
anderes Ende 18 an der Außenfläche 19 des Kontaktstengels 12 im Bereich dessen
kontaktstückseitigen Stirnendes angeschlossen ist. Der etwa z-förmige Abkröpfungsbe
reich 20 dient zur Anpassung an den Kontaktstengel 12.
Die Fig. 2 zeigte eine Aufsicht auf die Spule 16. Sie besitzt einen kreisringförmigen Ab
schnitt 21, an dessen Innenseite sich gegenüberliegende und miteinander fluchtende
Stege 17 und 18 angeformt sind, deren Innenflächen 22 und 23 an den Außenflächen
15 bzw. 19 befestigt sind.
Im nicht eingeschalteten Zustand befindet sich zwischen der freien Stirnfläche 24 des
Kontaktstückes 14 und der freien Stirnfläche 25 des Kontaktstengels 12 ein Spalt 26,
der im eingeschalteten Zustand, wenn also auf den Kontaktstengel eine Kraft F wirkt,
geschlossen ist. Im eingeschalteten Zustand fließt der Strom direkt vom Kontaktstück
11 zum Kontaktstengel 12.
Wenn eine Ausschaltung erfolgt, trennen sich die Stirnflächen 24 und 25 unter Bildung
des Spaltes 26 voneinander, wobei die Spule 16 die Trennung des Kontaktstückes 11
vom Kontaktstück 12 bewirkt. In diesem Fall fließt ein Strom vom Kontaktstück 11 über
den Vorsprung 14 zu dem Steg 17, im Kreisring gemäß Pfeilrichtung I1 und I2 hin zum
anderen Steg 18 und von dort in den Kontaktstengel 12. Der Strom I teilt sich dabei in
die zwei Teilströme I1 und I2 auf, die im wesentlichen gleich sind und die beide das
zweipolige Magnetfeld B erzeugen.
Die Fig. 3 zeigt eine andere Ausführung: Danach besitzt ein Kreisring 30 einen Schlitz
31, an den dem Schlitz 31 benachbarten Enden sind Stege 31, 33 angeformt, die radial
nach innen vorspringen. Der Steg 32 ist mit seinem Ende 34 an dem Vorsprung 14 und
der Steg 33 mit seinem Ende 35 am Kontaktstengel 13 befestigt. Damit fließt der Strom
aus dem Kontaktstück 11 über den Steg 32 in den Kreisring und den über den Steg 33
in den Kontaktstengel 12. Diese Anordnung ist ebenfalls federnd und so vorgespannt,
daß im nicht eingeschalteten Zustand zwischen dem Kontaktstück 11 und dem Kon
taktstengel 12 ein Spalt bleibt.
Die Spule 16 oder 30 kann aus Kupfer oder einer Werkstoffkombination als Federpaket
hergestellt sein. Zur Erhöhung der Trennsicherheit können zusätzliche Federn vorge
sehen sein, die zwischen Kontaktstengel und Kontaktplatte eingesetzt sind.
Nachzutragen ist noch, daß es sich als vorteilhaft erweist, wenn die Stirnflächen 24
und 25 ballig, vorzugsweise kugelförmig ausgebildet sind.
In der Zeichnung Fig. 1 ist dargestellt, daß der Spalt 26 zwischen den beiden Stirnflä
chen 24 und 25 senkrecht zur Mittelachse M-M der Kontaktanordnung 10 verläuft. In
der deutschen Patentanmeldung 1 95 34 398.0 ist eine im Prinzip ähnliche Konstruktion
dargestellt, wobei die Spule nicht federnd ausgebildet ist. In gleicher Weise wie dort
könnte der Schlitz bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung auch unter einem spitzen
Winkel zur Mittelachse M-M verlaufen. Die Notwendigkeit einer senkrecht ausgerichte
ten Spaltanordnung ist nicht gegeben.
Bei der Ausführungsform gemäß der Fig. 4 ist durch den Kontaktstengel 12 unterhalb
der Oberfläche 25 eine Bohrung 30 senkrecht zur Mittelachse M-M hindurchgeführt,
durch die ein Bolzen 41 hindurchgeführt ist; der Bolzen 41 durchgreift den Kontakt
stengel 12 senkrecht zur Mittellinie M-M. Dem Bolzen 41 sind im Bereich von dessen
freien Enden zwei V-förmige Federn 40 zugeordnet, deren Enden 43, 44 sich überlap
pend ausgebildet sind, so daß ein geschlossenes Dreieck entsteht. Mit der Überlap
pungsfläche 43a werden beide Federn 40 an der Rückseite des Kontaktstückes 11
befestigt, vorzugsweise festgelötet. Der Abstand der Außenfläche der Überlappung 43
bis zur Spitze, mit D bezeichnet, ist so bemessen, daß dann, wenn eine Kontaktkraft P
auf die Kontaktfläche 13 aufgebracht wird, die Spitze der Feder gegen die Stufung 45
zum Anliegen kommt, wodurch die Federn 40 zusammengedrückt werden und eine
Trennkraft zur Trennung der Flächen 24, 25 ausüben, wenn sich die Kontaktanordnun
gen in Ausschaltstellung bewegen.
Darüber hinaus ist die kreisförmige Spule 16 zur Versteifung von einer U-förmigen Fe
der 42 am Umfang umfaßt, wobei die U-förmige Feder einen Schlitz aufweist, der dem
Schlitz 31 entspricht.
Bei der Ausführung gemäß Fig. 4, die der Anordnung nach Fig. 2 entspricht, umfassen
die beiden Federn 40 den Bolzen 41, so daß beim Verschweißen der sich gegenüber
liegenden Kontaktflächen 13 zweier Kontaktanordnungen über den Bolzen 41 und die
Federn 40 das Kontaktstück 11 mitgenommen wird, so daß eine Verformung der Spule
und insbesondere der Arme 17 und 18 verhindert und vermieden ist.
Nachzutragen ist noch, daß dann, wenn eine Spule 16 gemäß Fig. 2 verwendet wird,
der U-förmige, ringförmige Federstahl 42 keinen Schlitz benötigt.
Claims (9)
1. Kontaktanordnung für eine Vakummschaltkammer, mit einem Kontaktstück
und einem dieses tragenden Kontaktstengel, und mit einer dem Kontaktstück zugeord
neten Spule zur Erzeugung eines axialen Magnetfeldes, dadurch gekennzeichnet daß
das Kontaktstück (11) mit dem Kontaktstengel (12) mittels der als Feder ausgebildeten
Spule (16; 30) verbunden ist, wobei ein Ende der Feder am Kontaktstück (11) und das
andere Ende am Kontaktstengel (12) befestigt ist, und daß die Spule so vorgeformt ist,
daß sich das Kontaktstück in geöffnetem Zustand, nach Trennung der Kontaktstücke
zweier sich gegenüberstehender Kontaktanordnungen einer Vakuumschaltkammer sich
vom Kontaktstengel (12) abhebt und der Spalt (26) gebildet ist.
2. Kontaktanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spule
(16) kreisringförmig ist, wobei der Außendurchmesser des Kreisrings dem Außen
durchmesser des Kontaktstückes (11) entspricht, daß an zwei sich gegenüberliegen
den Stellen an der Innenseite des Kreisringes je ein Steg (17,18) angeformt ist, die
aufeinander zu vorspringen und von denen der eine Steg am Kontaktstück (11) und der
andere Steg (18) am Kontaktstengel (12) befestigt ist.
3. Kontaktanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spule
(30) kreisringförmig ist und einen Schlitz (31) aufweist, und daß an dem Kreisring beid
seitig des Schlitzes je ein Steg (32, 33) radial nach innen vorspringend angeformt ist,
von denen der eine Steg (32) am Kontaktstück (11) und der andere Steg (33) am Kon
taktstengel (12) angeschlossen ist.
4. Kontaktanordnung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Spule (16, 30) kreisringförmig ist und zur Erhöhung der Federkraft
beim Ausschalten mit wenigstens einer zusätzlichen Feder (40) zwischen dem Kon
taktstengel (12) und dem Kontaktstück (11) beaufschlagt ist, die ein sicheres Trennen
der Stirnfläche (24) des Kontaktstückes (11) von der Stirnfläche (25) des Kontaktsten
gels (12) gewährleistet.
5. Kontaktanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei zu
sätzliche Federn beidseitig zu dem Kontaktstengel (12) angeordnet sind.
6. Kontaktanordnung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
zusätzlichen Federn ringartig geschlossene Federn sind und von einem senkrecht zur
Mittelachse (M-M) des Kontaktstengels (12) eingebrachten Bolzen (41) durchdrungen
und die zusätzlichen Federn an der Rückseite des Kontaktstückes (11) befestigt sind,
so daß bei Verschweißen der sich gegenüberliegenden Kontaktstückflächen zweier
Kontaktanordnungen die Verschweißung von den Bolzen (41) über die zusätzlichen
Federn aufgebrochen wird, ohne den Spulenkörper oder die Spule (16, 30) mechanisch
zu belasten.
7. Kontaktanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zu
sätzlichen Federn (40) einen V-förmigen Abschnitt aufweisen, dessen Schenkelenden
sich überlappend geformt sind.
8. Kontaktanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schenkelenden der zusätzlichen Federn (40) an der Rückseite des Kontaktstückes (11)
festgelötet sind.
9. Kontaktanordnung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Spule (16, 30) kreisringförmig ist und zur Erhöhung der Eigenfede
rung in ein U-förmig ausgebildetes, die Spule (16, 30) am Außenumfang umfassendes
Federstahlprofil (42) formschlüssig eingebettet ist.
Priority Applications (1)
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