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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen elektromagnetisch betätigbaren
Schalter, insbesondere für
Gleichstrom mit unterschiedlicher Polarität, mit einem ersten Hauptkontaktelement,
einem zweiten Hauptkontaktelement, welches das erste Hauptkontaktelement
bei geschlossenem Schalter kontaktiert, und einer dem ersten Hauptkontaktelement
und dem zweiten Hauptkontaktelement zugeordneten Lichtbogenlöscheinrichtung.
Das erste Hauptkontaktelement und das zweite Hauptkontaktelement
sind zum Öffnen
des Schalters in einer ersten Richtung relativ zueinander beweglich.
Die Lichtbogenlöscheinrichtung ist
zum Löschen
eines bei Öffnen
des Schalters zwischen dem ersten Hauptkontaktelement und dem zweiten
Hauptkontaktelement entstehenden, anfänglich in der ersten Richtung
ausgerichteten Lichtbogens ausgebildet. Weiterhin weist die Lichtbogenlöscheinrichtung
ein im Bereich des ersten Hauptkontaktelements angeordnetes Löschkontaktelement
zur Ankopplung des Lichtbogens an die Lichtbogenlöscheinrichtung
auf, in dessen Bereich eine Magneteinrichtung zur Erzeugung eines
ersten Magnetfelds angeordnet ist.
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Elektromagnetisch
betätigte
Schalter, bei größerem Strom
gemeinhin als Schütz
bezeichnet, können
einen Gleichstrom im Nennwertbereich, z. B. 500A bei Nennspannung,
z. B. 700V, problemlos abschalten, aber bei einem kleinen Strom
im Bereich weniger Ampere geht der Abschaltlichtbogen auch bei Spannungen,
die deutlich unter dem Nennwert liegen nicht mit Sicherheit aus.
Das Schütz
kann folglich nicht abschalten.
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Die
Ursache liegt in der verringerten magnetischen Blaswirkung des Lichtbogenstromes
bei kleinem Strom. Diese ist zwar bei großem Strom ausreichend stark,
den Lichtbogen in die Löschkammer
zu treiben, wo er durch die dort befindlichen Elemente in die Länge gezogen
und abgekühlt
wird, sodass er schließlich
erlischt. Bei kleinem Strom ist diese Blaswirkung jedoch nicht ausreichend
stark. Der Lichtbogen bleibt in dem geöffneten Kontakt stehen, kann nach
einer gewissen Zeit zu geerdeten Kostruktionselementen übertreten
und Kurzschluß,
Erdschluß mit sehr
großem
Strom und entsprechendem Schaden verursachen, wenn durch den Kurzschluß anstelle des
zunächst
kleinen Stromes ein sehr viel größerer zugelassen
wird.
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Eine
seit langem bekannte einfache Lösung der
Beblasung mittels Permanentmagnet hat den Nachteil, dass nur eine
Stromrichtung zugelassen ist. Sie kann nicht angewendet wer den,
wenn das Schütz den
Strom in beiden Richtungen abschalten können muss. So ist aus der
DE 1 246 851 C ist
eine Lichtbogenlöschvorrichtung
bekannt, die als Baueinheit mit einem Permanentmagneten gestaltet
ist. Nachteilig ist dabei, dass für das Abschalten eines Gleichstromes
in wechselnder Richtung mindestens zwei Kontakte mit einer derart
ausgebildeten Löschvorrichtung erforderlich
sind.
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Aus
der
DE 33 47 042 A1 ist
eine ähnliche Lichtbogenlöschvorrichtung
bekannt, bei der ein solcher Permanentmagnet unmittelbar auf der
dem beweglichen Kontakt abgewandten Seite des Festkontakts angeordnet
ist.
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Häufig weisen
solche elektromagnetisch betätigten
Schalter ein festes Hauptkontaktstück, ein bewegliches Hauptkontaktstück und eine
so genannte Blasspule auf, die zwischen das feste Hauptkontaktstück und ein
zugeordnetes Lichtbogenleitelement mit einem Löschkontaktelement geschaltet
ist. Nach Trennung der Hauptkontaktstücke wird der Lichtbogen auf
das Löschkonfaktelement
getrieben, sodass die Blasspule an den Lichtbogen angekoppelt ist.
Das hierdurch aufgebaute Magnetfeld der Blasspule treibt den Lichtbogen
dann in eine Lichtbogenlöschkammer,
in der er gelöscht
wird.
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Weiterhin
ist es bekannt, dass durch eine Blasspule mit mehreren Windungen
auch bei wechselnder Stromrichtung die Blaswirkung bei kleinem Strom
verstärkt
werden kann. Bei dem oben genannten großen Verhältnis zwischen Nennstrom und
minimal abzuschaltendem Strom muss diese Blasspule hinreichend viele
Windungen haben, sodass deren Leiterquerschnitt nicht für die Dauerbelastung
mit dem Nennstrom ausgelegt werden kann. Deshalb muss durch geeignete
Vorrichtungen dafür
gesorgt werden, dass die Blasspule nur kurzzeitig beim Abschalten,
möglichst
nur während
der Lichtbogenbrenndauer vom Strom durchflossen wird. Für die Zeit
von nur einigen Hundertstelsekunden ist auch ein geringer Leiterquerschnitt
für einen
Strom im Nennstrombereich ausreichend.
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Bei
einem von der Fa. Microelettrica Scientifica, Mailand, IT, unter
der Bezeichnung LTHS800 vertriebenen Schütz mit einer Blasspule mit
vielen Windungen geringen Querschnitts ist die Blasspule über einen
speziellen Blasspulenkontakt dauernd parallel zum eingeschalteten
Hauptkontakt geschaltet und somit vom Hauptkontakt überbrückt. Der
Blasspulenkontakt öffnet
etwas später
als der Hauptkontakt. Die Blasspule soll nur beim Abschalten, kurz nach
dem Öffnen
des Hauptkontaktes kurzzeitig den Strom übernehmen. Dieses Schütz kann
zwar kleine Ströme
abschalten, aber im Betrieb kann es bei praktisch auftretendem vorübergehend
erhöhtem
Spannungsabfall am Hauptkontakt zur Überlastung der Blasspule und
Durchschmelzen von deren Wicklung kommen.
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Bei
einem ebenfalls von der Fa. Microelettrica Scientifica, Mailand,
IT, ebenfalls unter der Bezeichnung LTHS800 vertriebenen, im Prinzip
gleichartig ausgeführten
Schütz
wird die dauernde Parallelschaltung der Blasspule zum eingeschalteten
Hauptkontakt durch einen speziellen Hebelmechanismus unterbunden,
der den Blasspulenkontakt bei eingeschaltetem Schütz geöffnet hält und diesen
nur beim Öffnen
des Hauptkontaktes kurzzeitig schließt, um den Strom in die Blasspule
einzuleiten. Nachteilig ist hierbei die komplizierte, viel Justieraufwand
erfordernde und sehr störanfällige Mechanik.
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Bei
einem aus der Gebrauchsmusterschrift
DE 298 23 717 U1 bekannten gattungsgemäßen Schalter
mit Blasspule ist ein Kontaktelement zur Ankopplung an den Lichtbogen
speziell als Fangschuh ausgebildet und trägt einen Permanentmagneten
mit nahezu senkrecht zum Lichtbogen ausgerichtetem Magnetfeld, das
den Lichtbogen seitlich auf den Fangschuh auslenken soll. Nachteilig
erscheint hier die relativ komplizierte Ausbildung des Fangschuhs, der
das bewegliche Hauptkontaktstück
berührungsfrei
umschließen
muss, wobei auch das bewegliche Hauptkontaktstück relativ enge Toleranzen
in seiner Bewegung einhalten muss.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen
Schalter der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, der die oben genannten
Nachteile nicht oder zumindest in geringerem Maße aufweist und insbesondere
ohne komplizierte Mechanik beim Abschalten ohne Zuhilfenahme zusätzlicher
mechanischer Kontakte einen sicheren Übergang des Lichtbogens auf
die Lichtbogenlöscheinrichtung
bewirkt. Außerdem
soll es ermöglicht
werden, bei einem gattungsgemäßen Schalter
in einfacher Weise eine sichere Abschaltung kleiner Ströme zu gewährleisten.
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Die
vorliegende Erfindung löst
diese Aufgabe ausgehend von einem Schalter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die technische Lehre zu Grunde, dass
man ohne komplizierte Mechanik beim Abschalten und ohne Zuhilfenahme zusätzlicher
mechanischer Kontakte einen sicheren Übergang des Lichtbogens auf
die Lichtbogenlöscheinrichtung
erzielen kann, wenn die Magnetisierungsrichtung des ersten Magnetfelds
höchstens
um einen Winkel von 45° zur
ersten Richtung geneigt ist.
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Es
hat sich gezeigt, dass es bei einer solchen Ausrichtung der Magnetisierungsrichtung
des ersten Magnetfelds möglich
ist, den sich beim Öffnen des
Schalters bildenden Lichtbogen unabhängig von der Stromrichtung
des zu schaltenden Stromes von dem ersten Hauptkontaktelement zuverlässig auf
das benachbarte Löschkontaktelement
zu lenken. Der Lichtbogen vollführt
dabei in der Ebene senkrecht zu seiner ursprünglichen Erstrek kungsrichtung,
d. h. in der Ebene senkrecht zur ersten Richtung, eine bogenförmige bzw.
spiralartige Bewegung zur Zentralachse des ersten Magnetfelds der
Magneteinrichtung hin. Die Ausrichtung des ersten Magnetfelds ermöglicht dabei
zum einen eine sehr einfache Gestaltung und Anordnung der Magneteinrichtung
sowie des Löschkontaktelements.
Zum anderen bewirkt die Ausrichtung des ersten Magnetfelds unabhängig von der
Stromrichtung eine vergleichsweise hohe Kraft auf den Lichtbogen,
die in Richtung des Zentrums des ersten Magnetfelds der Magneteinrichtung
gerichtet ist, sodass eine zuverlässige Ablenkung des Lichtbogens
auf das Löschkontaktelement
gewährleistet
ist.
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Die
anfängliche
Auslenkung des Lichtbogens quer zu seiner ursprünglichen Erstreckungsrichtung
wird dabei durch eine im Bereich des Lichtbogens vorhandene, senkrecht
zu seiner ursprünglichen
Erstreckungsrichtung gerichtete Komponente des ersten Magnetfelds
bewirkt. Je größer dabei
diese zur ursprünglichen
Erstreckungsrichtung des Lichtbogens senkrechte ausgerichtete Komponente des
ersten Magnetfelds ist, desto stärker
ist seine dadurch bewirkte anfängliche
Auslenkung. Wegen des in der Regel gekrümmten Verlaufs der magnetischen Feldlinien
des ersten Magnetfelds außerhalb
der Magneteinrichtung ist eine solche anfängliche Auslenkung damit in
jedem Fall gewährleistet,
wenn die Zentralachse des ersten Magnetfelds von der ursprünglichen
Erstreckungsrichtung des Lichtbogens beabstandet und/oder dazu geneigt
ist.
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Grundsätzlich sind
innerhalb der angegebenen Grenzen beliebige Neigungswinkel zwischen
der Magnetisierungsrichtung des ersten Magnetfelds und der ersten
Richtung möglich.
Der gewählte
Winkel richtet sich unter anderem nach dem gewünschten bzw. erforderlichen
räumlichen
und/oder zeitlichen Verlauf der Lichtbogenbahn bei der Ablenkung
des Lichtbogens auf das Löschkontaktelement.
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Vorzugsweise
ist die Magnetisierungsrichtung des ersten Magnetfelds höchstens
um einen Winkel von 20° zur
ersten Richtung geneigt, da sich hierbei die Anordnung und Gestaltung
der Magneteinrichtung sowie des Löschkontaktelements ergibt. Weiter
vorzugsweise verläuft
die Magnetisierungsrichtung des ersten Magnetfelds im Wesentlichen
parallel zur ersten Richtung.
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Bei
einfach aufgebauten Varianten des erfindungsgemäßen Schalters sind die erste
Richtung und die Magnetisierungsrichtung des ersten Magnetfelds
im Wesentlichen in einer ersten Ebene angeordnet, sodass sich eine
symmetrische Anordnung ergibt. Es versteht sich jedoch, dass bei
anderen Varianten der Erfindung auch eine Neigung der Magnetisierungsrichtung
bezüglich
einer solchen – dann imaginären – ersten
Ebene vorgesehen sein kann. Dies kann insbesondere dann von Vorteil
sein, wenn hierdurch Einfluss auf den jeweiligen Verlauf der Lichtbogenbahn
genommen werden soll, der bei unterschiedlicher zu schaltender Stromrichtung
auftritt.
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Die
Magneteinrichtung kann grundsätzlich
in beliebiger geeigneter Weise im Bereich des Löschkontaktelements angeordnet
sein. So kann vorgesehen sein, dass die Magneteinrichtung an dem
Löschkontaktelement
angeordnet ist; wodurch eine besonders zuverlässige Ablenkung des Lichtbogens
auf das Löschkontaktelement
erzielt wird. Dabei ist die Magneteinrichtung dann bevorzugt auf
der dem zweiten Hauptkontaktelement abgewandten Seite des Löschkontaktelements
angeordnet. Hierdurch ist sichergestellt, dass sie nicht durch den
Lichtbogen kontaktiert und gegebenenfalls beansprucht wird. Hierdurch
vereinfacht sich insbesondere ihre Befestigung am Löschkontaktelement.
So kann sie unter anderem einfach an dem Löschkontaktelement festgeklebt
sein.
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Die
Magneteinrichtung kann weiterhin grundsätzlich in beliebiger geeigneter
Weise bezüglich
des Löschkontaktelements
angerichtet sein. Vorzugsweise verläuft die mit der Magnetisierungsrichtung
zusammenfallende Zentralachse des ersten Magnetfelds im Wesentlichen
mittig durch das Löschkontaktelement,
sodass eine zuverlässige
Ablenkung des Lichtbogens auf das Löschkontaktelement sichergestellt
ist.
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Die
Lichtbogenlöscheinrichtung
kann in beliebiger geeigneter Weise ausgebildet sein. Bevorzugt
umfasst sie eine mit dem Löschkontaktelement verbundene
Blasspule, die vorzugsweise einen Eisenkern aufweist. Die Blasspule
kann wiederum in Abhängigkeit
von der weiteren Gestaltung der Lichtbogenlöscheinrichtung und damit der
zu erzielenden Lichtbogenablenkung ausgerichtet sein. Vorzugsweise
weist die Blasspule eine Spulenachse auf, die quer zur ersten Richtung
verläuft,
insbesondere im Wesentlichen senkrecht zur ersten Richtung verläuft, da
sich hiermit eine besonders einfache Gestaltung bzw. Geometrie der
Lichtbogenlöscheinrichtung
erzielen lässt.
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Es
versteht sich, dass die Magneteinrichtung wie oben erwähnt auch
im Bereich der Lichtbogenlöscheinrichtung
anordnen lässt.
Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Blasspule ein Gehäuse aufweist
und die Magneteinrichtung in oder an dem Gehäuse der Blasspule angeordnet
ist. Hierdurch lässt
sich nicht nur eine einfache, kompakte Gestaltung erzielen. Die
Magneteinrichtung ist hierdurch zudem vor Belastungen durch den
Lichtbogen geschützt.
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Um
eine zuverlässige
Ablenkung des Lichtbogens auf das Löschkontaktelement zu gewährleisten
ist bevorzugt vorgesehen, dass die Magneteinrichtung nahe an dem
ersten Hauptkontaktelement angeordnet ist.
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Die
Magneteinrichtung kann grundsätzlich
in beliebiger Weise gestaltet sein, um das erste Magnetfeld zu erzeugen.
So kann es sich beispielsweise um einen Elektromagneten handeln.
Wegen des besonders einfachen und robusten Aufbaus ist bevorzugt
vorgesehen, dass die Magneteinrichtung wenigstens einen Permanentmagnet
umfasst.
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Bevorzugte
Varianten des erfindungsgemäßen Schalters
zeichnen sich dadurch eine einfache Geometrie aus, bei der das Löschkontaktelement und
das erste Hauptkontaktelement im Wesentlichen in einer zweiten Ebene
angeordnet sind, die insbesondere im Wesentlichen senkrecht zur
ersten Richtung ausgerichtet ist.
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Vorzugsweise
ist das Löschkontaktelement in
einer zweiten Richtung zum ersten Hauptkontaktelement beabstandet,
wobei die zweite Richtung quer zur ersten Richtung in einer dritten
Ebene verläuft, die
durch die Hauptkontaktelemente bei der Schaltbewegung aufgespannt
wird. Auch hiermit lässt
sich eine besonders einfach gestaltete Anordnung erzielen.
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Hierbei
lassen sich unterschiedliche Varianten mit unterschiedlichen Vorteilen
realisieren. So kann vorgesehen sein; dass das Löschkontaktelement in einer
quer zur zweiten Richtung verlaufenden dritten Richtung eine Querabmessung
aufweist, die höchstens
der Querabmessung des ersten Hauptkontaktelements in der dritten
Richtung entspricht. Hierdurch lassen sich besonders kompakte Schalter erzielen.
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Alternativ
kann das Löschkontaktelement
in einer quer zur zweiten Richtung verlaufenden dritten Richtung
zumindest in dem an das erste Hauptkontaktelement angrenzenden Endbereich
eine Querabmessung aufweisen, die mindestens der Querabmessung des
ersten Hauptkontaktelements in der dritten Richtung entspricht.
Durch diese breite Gestaltung kann die Zuverlässigkeit der Ablenkung des Lichtbogens
auf das Löschkontaktelement
mit einfachen Mitteln erhöht
werden.
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Bei
vorteilhaften Varianten des erfindungsgemäßen Schalters ist vorgesehen,
dass das Löschkontaktelement
an einem Ende einer ersten Lichtbogenleiteinrichtung, insbesondere
eines ersten Lichtbogenleitblechs, angeordnet ist, um den Lichtbogen ohne
weiteres weiterführen
zu können.
Vorzugsweise weist die erste Lichtbogenleiteinrichtung dann einen
an das Löschkontaktelement
angrenzenden, sich quer zum Löschkontaktelement
erstrecken den Lichtbogenleitabschnitt auf, wodurch sich eine besonders
einfache Geometrie der Lichtbogenlöscheinrichtung ergibt.
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Bei
bevorzugten Varianten des erfindungsgemäßen Schalters ist vorgesehen,
dass das erste Hauptkontaktelement ein feststehendes Element ist. Durch
die Anordnung der Magneteinrichtung und des Löschkontaktelements in der Nähe des feststehenden
ersten Hauptkontaktelements ist sichergestellt, dass der sich bildende
Lichtbogen bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt ausgelenkt wird,
sodass es zu einem schnellen Löschen
des Lichtbogens kommt.
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Weitere
bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen bzw. der
nachstehenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels,
welche auf die beigefügten Zeichnungen
Bezug nimmt. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schalters
in der Seitenansicht;
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2 eine
schematische Teildraufsicht auf den Schalter aus 1;
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3 eine
schematische Darstellung einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schalters.
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1 zeigt
in der Seitenansicht eine schematische Darstellung einer bevorzugten
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schalters
in Form eines Schütz 1.
Das Schütz 1 ist
in 1 in einer geöffneten
Stellung dargestellt.
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Das
Schütz 1 ist
in einer im wesentlichen herkömmlichen
Bauart ausgeführt.
Es umfasst eine Betätigungseinrichtung 2,
die wiederum eine Erregerspule 2.1 und einen Anker 2.2 umfasst.
Weiterhin umfasst es ein erstes Hauptkontaktelement in Form eines
festen Hauptkontaktstücks 3 und
ein zweites Hauptkontaktelement in Form eines beweglichen Hauptkontaktstücks 4.
An dem freien Ende des beweglichen Hauptkontaktstücks 4 ist
ein Lichtbogenhorn 4.1 angeordnet.
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Im
geschlossenen Zustand des Schütz 1 kontaktiert
das bewegliche Hauptkontaktstück 4 das feste
Hauptkontaktstück 3 und
schließt
so einen durch das Schütz 1 zu
schaltenden Stromkreis. Das Schütz 1 ist
in 1 in einer geöffneten
Stellung dargestellt, in der das feste Hauptkontaktstück 3 und
das bewegliche Hauptkontaktstück 4 in
einer ersten Rich tung 1.1 voneinander entfernt wurden.
Die erste Richtung ist dabei im Wesentlichen parallel zu der Verbindungslinie
einander im geschlossenen Zustand kontaktierender Punkte der Kontaktflächen der Hauptkontaktstücke 3 und 4.
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Beim Öffnen des
Schütz 1 bildet
sich zwischen dem festen Hauptkontaktstück 3 und dem beweglichen
Hauptkontaktstück 4 ein
Lichtbogen LB, der anfangs parallel zur ersten Richtung 1.1 ausgerichtet
ist.
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Das
Schütz 1 umfasst
weiterhin eine Lichtbogenlöscheinrichtung
zum Löschen
des beim Öffnen des
Schütz 1 auftretenden
Lichtbogens LB. Die Lichtbogenlöscheinrichtung
umfasst eine Blasspule 5 mit einem Eisenkern 6 und
seitlich daran angebrachten Flussleitblechen 7. Die Blasspule 5 ist
mit vielen Windungen geringen Leiterquerschnitts ausgestattet. Sie ist
mit dem festen Hauptkontaktstück 3 und
dem unteren Lichtbogenleitblech 8 verbunden.
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Weiterhin
umfasst die Lichtbogenlöscheinrichtung
eine erste Lichtbogenleiteinrichtung in Form eines unteren Lichtbogenleitblechs 8 und
eine zweite Lichtbogenleiteinrichtung in Form eines oberen Lichtbogenleitblechs 9 auf.
Schließlich
ist sie mit einer Lichtbogenlöschkammer 10 ausgestattet.
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Das
Endstück 8.1 des
unteren Lichtbogenleitbleches 8 ist derart umgebogen, dass
es in der Ebene des festen Hauptkontaktstückes 3 verläuft. Das
Endstück 8.1 bildet
ein Löschkontaktelement, auf
das der Lichtbogen LB gelenkt wird, wie weiter unten noch näher beschrieben
wird.
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Unter
dem Endstück 8.1 ist
erfindungsgemäß eine Magneteinrichtung
in Form eines Permanentmagneten 11 angebracht. Das erste
Magnetfeld M des Permanentmagneten 11 ist so ausgerichtet, dass
seine Magnetisierungsrichtung und damit seine Zentralachse MA zum
einen parallel zur ersten Richtung 1.1 verläuft und
mit dieser eine erste Ebene – hier
die Zeichnungsebene der 1 – aufspannt. Die Magnetisierungsrichtung
verläuft
damit auch nahezu senkrecht zu einer zweiten Ebene, in der das Endstück bzw.
Löschkontaktelement 8.1 und
das feste Hauptkontaktstück 3 angeordnet
sind.
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Es
versteht sich hierbei, dass die Magneteinrichtung bei anderen Varianten
der Erfindung auch an anderer Stelle angeordnet sein kann. So kann
sie beispielsweise in oder an dem Gehäuse der Blasspule 5 angeordnet
sein, wie dies in 1 durch die Kontur 12 angedeutet
ist. Weiterhin versteht es sich, dass die Magneteinrichtung bei
anderen Varianten der Erfindung hinsichtlich der zweiten Richtung
auch in einem anderen Abstand zum ersten Hauptkontaktelement angeordnet
sein kann. So kann die Zentralachse MA mit anderen Worten hinsichtlich
der zweiten Richtung auch in einem entsprechend den Anforderungen
gewählten
anderen Abstand löschkontaktelementseitig
des ersten Hauptkontaktelements angeordnet sein.
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Das
Löschkontaktelement 8.1 endet
in einer zweiten Richtung 1.2 kurz vor dem festen Hauptkontaktstück 3.
Die zweite Richtung 1.2 verläuft dabei in einer dritten
Ebene, die durch das feste Hauptkontaktstück 3 und das bewegliche
Hauptkontaktstück 4 bei
der Öffnungsbewegung
des Schütz 1 definiert wird
und im vorliegenden Beispiel mit der ersten Ebene zusammenfällt. Die
zweiten Richtung 1.2 verläuft weiterhin im Wesentlichen
senkrecht zur ersten Richtung 1.1.
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Beim Öffnen des
Hauptkontaktes entsteht der Lichtbogen LB. Er steht zunächst zwischen
den beiden Hauptkontaktstücken 3 und 4.
Durch das Feld eines Permanentmagneten 11, das bewegte
elektrische Ladungsträger
des Lichtbogens LB kreuzt, wird auf diese Ladungsträger des
Lichtbogens LB eine quer zur Stromrichtung, d. h. anfänglich quer
zur ersten Richtung 1.1, wirkende Kraft (Lorenzkraft) ausgeübt.
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2 zeigt
die Ansicht von oben auf das Lichtbogenleitblech 8 mit
dem Löschkontaktelement 8.1,
den darunter angebrachten Magneten 11, das feste Hauptkontaktstück 3,
die Flussleitbleche 7 und den Eisenkern 6 der
Blasspule 5. Die Blasspule 5 selbst ist durch
das Lichtbogenleitblech 8 verdeckt und nicht dargestellt.
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Wie
in 2 angedeutet, weisen die im Innern des Permanentmagneten 11 etwa
parallel zum Lichtbogen LB bzw. der ersten Richtung 1.1 verlaufenden
Feldlinien des Magnetfeldes M außerhalb des Permanentmagneten 11 zusätzlich zur
axialen Komponente in Richtung der Zentralachse MA auch eine radiale
Komponente bezüglich
der Zentralachse MA auf. Ausgehend von einer ebenfalls in 2 angedeuteten,
unmittelbar nach dem Öffnen
des Schütz 1 zunächst auftretenden
Mittellage des Lichtbogens LB auf dem Hauptkontaktstück 3,
bewirkt diese radiale Komponente des ersten Magnetfeldes zunächst eine zur
Seite gerichtete Komponente der Lorenzkraft F parallel zur dritten
Richtung 1.3. Diese Kraft bewirkt eine seitliche Auslenkung
des Lichtbogens LB.
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Mit
dieser Auslenkung kommt wegen der Wirkung der radialen und der axialen
Komponente des ersten Magnetfeldes M auf den Lichtbogen LB eine
auf das Zentrum des Magnetfeldes M gerichtete Komponente der Lorenzkraft
F hinzu, sodass der Lichtbogen LB bogenförmig bzw. spiralartig schließlich auf
das Löschkontaktelement 8.1 des
Lichtbogen leitblechs 8 gelenkt wird. Dabei wird der zwischen dem
Hauptkontaktstück 3 und
dem Löschkontaktelement 8.1 liegende
Spalt überbrückt, sodass
der Strom auf die Blasspule 5 umgeleitet wird. Die Blasspule 5 treibt
nun den Lichtbogen LB in an sich bekannter Weise in Richtung der
Lichtbogenlöschkammer 10,
sodass er schnell erlischt.
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Die
erfindungsgemäße Ausrichtung
des ersten Magnetfelds M bewirkt dabei eine vergleichsweise hohe
axiale Komponente des ersten Magnetfeldes M parallel zur ersten
Richtung 1.1. Diese hat wiederum eine vergleichsweise hohe
auf das Zentrum des Magnetfeldes M gerichtete Komponente der Lorenzkraft
F zur Folge, die den Lichtbogen LB in Richtung des Zentrums des
Magnetfeldes M und damit des Löschkontaktelements 8.1 ablenkt.
Hierdurch ist eine zuverlässige
Ablenkung des Lichtbogen LB auf das Löschkontaktelement 8.1 gewährleistet.
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Die
Blasspule 5 treibt den Lichtbogen LB dann so, dass der
Lichtbogen LB an den beiden Lichtbogenleitblechen 8 und 9 entlang
geführt
wird, deren Abstand sich mit in der zweiten Richtung 1.2 fortschreitender
Entfernung von dem Löschkontaktelement 8.1 immer
weiter erhöht.
Der durch die Abknickung realisierte einfache Übergang zwischen dem Löschkontaktelement 8.1 und
dem daran anschließenden
Lichtbogenleitabschnitt sorgt für
eine störungsfreie
Abfuhr des Lichtbogens LB.
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Diese
Wirkung tritt auch bei umkehrter Stromrichtung ein, nur erfolgt
die Auslenkung des Lichtbogens LB zunächst nach der anderen Seite. Die
in Richtung des Permanentmagneten 11 und des Endstück 8.1 gerichtete
Komponente der Lorenzkraft ist die gleiche. Damit ist das Schütz 1 zum
Abschalten auch von kleinen Strömen
für beide
Stromrichtungen gleichermaßen
geeignet.
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Die
Zentralachse MA des ersten Magnetfelds M tritt bezüglich einer
dritten Richtung 1.3 etwa mittig durch das Löschkontaktelement 8.1 hindurch. Hierdurch
ist bei beiden Stromrichtungen eine gleichmäßige und zuverlässige Ablenkung
des Lichtbogens LB auf das Löschkontaktelement 8.1 gewährleistet.
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Weiterhin
ist die Zentralachse MA des ersten Magnetfelds M in der Nähe des Hauptkontaktstücks 3 angeordnet.
Hierdurch ist eine für
eine zuverlässige und
schnelle Ablenkung des Lichtbogens LB ausreichende magnetische Feldstärke im Bereich
des Lichtbogens LB gewährleistet.
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Es
versteht sich, dass bei anderen Varianten der Erfindung durch eine
Neigung der Zentralachse MA des ersten Magnetfeldes M Einfluss auf
den Betrag der parallel und senkrecht zum Lichtbogen LB ausgerichteten
Komponenten des ersten Magnetfeldes M im Bereich des Lichtbogens
LB genommen werden kann. Über
eine Neigung der Zentralachse MA des ersten Magnetfeldes M kann
somit eine Einstellung des Ablenkungsverlaufs des Lichtbogens LB vorgenommen
werden.
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Die
Querabmessung des Löschkontaktelements 8.1 in
der dritten Richtung 1.3 entspricht im Beispiel aus 1 und 2 der
Querabmessung des Hauptkontaktstücks 3 in
dieser Richtung. Hiermit lässt
sich ein in dieser dritten Richtung 1.3 besonders klein
bzw. schmal bauendes Schütz 1 erzielen.
Es versteht sich dabei, dass bei anderen Varianten der Erfindung
für das
Löschkontaktelement
auch noch geringere Querabmessungen vorgesehen sein können. Bevorzugt
ist dann eine entsprechende Einstellung der Auslenkungsbahn des
Lichtbogens vorgenommen worden, um eine zuverlässige Überleitung auf das Löschkontaktelement
sicherzustellen.
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Die 3 zeigt
eine schematische Draufsicht auf ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Schalters 1.
Dieses Ausführungsbeispiel
entspricht in Aufbau und Funktionsweise grundsätzlich der Ausführung aus
den 1 und 2, sodass hier hauptsächlich nur
auf die Unterschiede eingegangen werden soll. Insbesondere werden
für gleiche
Teile gleiche Bezugszeichen verwendet.
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Der
Unterschied der Ausführung
aus 3 zu der Ausführung
aus den 1 und 2 liegt
darin, dass die Querabmessung des Löschkontaktelements 8.1' des Lichtbogenleitblechs 8 in
der dritten Richtung 1.3 in dem Bereich, der an das Hauptkontaktstück 3 angrenzt,
größer ist
als die Querabmessung des Hauptkontaktstücks 3 in dieser Richtung. Hiermit
ist ein zuverlässiger Übergang
des Lichtbogens LB auf das Löschkontaktelement 8.1' gewährleistet.