DE19706775A1 - Hackschnitzelwaschanlage - Google Patents

Description

Vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufbereitung eines zirkulierenden Wasserstromes bei einer Hackschnitzelwäsche, in welcher Vor­ richtung von den Hackschnitzeln abgeschiedenes Waschwasser gereinigt und zur Hackschnitzelwäsche zurückgeführt wird. Eine derartige Hackschnitzelwäsche ist in einer Produktionslinie zur Herstellung von Holzfaserplatten enthalten, wobei die Holzhackschnitzel normalerweise mit einem Förderer zur Hackschnitzel­ wäsche geführt werden oder direkt von einem Schnitzelsortierer kommen. Die gewaschenen Holzhackschnitzel werden sodann an die Hackschnitzellade eines Mahlapparates zur Defibrierung der Hackschnitzel zu Fasern abgegeben. Die Komponenten einer solchen Hackschnitzelwäsche bestehen aus Schrotab­ scheider, Hackschnitzelpumpe, Schraubenentwässerer sowie einer Wasserauf­ bereitungsvorrichtung. In der zuletzt genannten Vorrichtung zirkuliert der Wasserstrom während der Reinigung des Wassers vom Schraubenentwässerer zurück zum Schrotabscheider.

Bei bekannten Anlagen dieser Art wird ein einziger Tank sowohl für die Reinigung als auch zur Pufferung des Wassers angewendet. Der Nachteil bestand dabei darin, daß der Prozeß zur Reinigung des Tanks und Entnahme von sedi­ mentiertem Bodenschlamm aus diesem in bestimmten Intervallen unterbrochen werden mußte. Ferner war die Reinigung des Wassers bei diesem Tanktyp nicht zufriedenstellend. Dieser Tank funktioniert außerdem wegen seines kleinen Vo­ lumens nur schlecht als Puffer.

Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Vorrichtung zur Aufbereitung eines zirkulierenden Wasserstromes bei der Hackschnitzelwäsche zu schaffen. Dies bedingt einerseits, daß der Prozeß nicht zwischendurch unter­ brochen werden muß, sondern kontinuierlich durchgeführt werden kann, und an­ dererseits, daß die Wasserreinigung und Pufferung verbessert wird. Dieses Ziel wird dadurch erreicht, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung die in den Patent­ ansprüchen angegebenen Merkmale aufweist.

Die Erfindung wird nun anhand der beiliegenden Zeichnungen näher er­ läutert, in denen

Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Hackschnitzelwaschanlage mit einer Wasseraufbereitungsvorrichtung nach der Erfindung zeigt und

Fig. 2 zur Vorrichtung nach der Erfindung gehörende Tanks schematisch darstellt.

Die erste Stufe beim Waschen von Holzhackschnitzeln findet in einem Schrotabscheider 1 statt, wo eine rotierende Trommel mit Schaufeln die Hack­ schnitzel unter die Wasseroberfläche drängt. Der Schrotabscheider 1 wird konti­ nuierlich mit Wasser versorgt, der die Hackschnitzel zu einem Hackschnitzel­ pumpentank 2 transportiert. Im Schrotabscheider fallen schwere Verunreinigun­ gen, wie Steine, größere Sandteilchen sowie andere fremde und schwere Mate­ rialien, rasch durch den Behälter in eine Sandfalle hinunter. Diese wird durch eine Austragsschleuse 3 regelmäßig entleert. Das bei 5 zugeführte Wasser wird zur Erzeugung eines nach oben gerichteten Stromes im Schrotabscheider manuell geregelt. Die Geschwindigkeit wird so gewählt, daß schwere Teilchen über einer gewissen Größe absinken und die Holzhackschnitzel nach oben gedrängt werden, um zu verhindern, daß zu viele schwere Hackschnitzel durch die Austragsschleu­ se 3 abgesaugt werden.

Vom Hackschnitzelpumpentank 2 werden die Hackschnitzel durch eine Hackschnitzelpumpe 6 zu einem Schraubenentwässerer 7 gefördert. Im Schrau­ benentwässerer 7 werden die Hackschnitzel von einer oder mehreren Transport­ schrauben über ein mit Löchern versehenes Siebblech transportiert, wo von den Hackschnitzeln Wasser abgeschieden wird. Die entwässerten Hackschnitzel wer­ den direkt nach unten in eine Hackschnitzeltasse für die Zuführung zu einer Mahlmaschine zur Defibrierung abgeführt. Der Schraubenentwässerer 7 ist mit einer Austragsschleuse 8 für Verunreinigungen versehen.

Das abgeschiedene Wasser wird über eine Wasseraufbereitungsvor­ richtung, in welcher das Wasser von einem Teil der Verunreinigungen gereinigt wird, zum Schrotabscheider 1 zurückgeführt. Bei dieser Vorrichtung führt eine Leitung 9 zu einem Sedimentiertank 10. Dieser Sedimentiertank ist so ausgebil­ det, daß die Geschwindigkeit des rückzirkulierenden Wassers vom Schrau­ benentwässerer zur Absetzung von schweren Teilchen im Waschwasser ausge­ nützt wird. Der konische Boden 11 des Tanks 10 ermöglicht es, den abgesetzten Schlamm kontinuierlich vom Tank zu entnehmen, ohne das System zu stoppen. Das Wasser tritt wie in einem Hydrozyklon durch den Einlaß 12 tangential in den Tank 10 ein. Dies schafft im Tank einen Wirbel, der die schweren Teilchen zwingt, sich gegen die Tankwandung zu bewegen, von wo sie zum Boden hinab­ fallen und durch einen Bodenablauf 13 abgeführt werden. Eine im Tank 10 zen­ trisch angeordnete kreiszylindrische Wand 14 begrenzt zusammen mit der kreis­ förmigen Wand 15 einen Ringraum 16, in welchem das Wasser gezwungen wird, schraubenförmig im Kreis und nach unten zu strömen, bevor es innerhalb der Wand 14 wieder schraubenförmig nach oben strömt. Das gereinigte Wasser wird durch einen zentral angeordneten Überlauf 17 abgesaugt. Die Art, auf welche das Wasser durch den Einlaß 12 eingeführt wird, verringert auch die Tendenz zur Schaumbildung.

Da der Sedimentiertank 10 nicht als Puffer angewendet werden kann, weil er lediglich durch den Überlauf entleerbar ist, ist im Strömungsweg nach dem Sedimentiertank 10 ein Umwälztank 18 angeordnet, der unten näher be­ schrieben wird.

Der im Sedimentiertank 10 abgesetzte Schlamm wird vom Bodenablauf 13 des Tanks kontinuierlich abgeführt und das von dort kommende, mit Schlamm vermischte Wasser in einem Hydrozyklon 19 gereinigt und darauf zum Sedimen­ tiertank 10 zurückgeführt. Für diesen Zweck ist eine Pumpe 20 vorhanden. Diese pumpt das Wasser vom Boden des Sedimentiertanks zur Oberseite des Hydro­ zyklons 19, wo es tangential unter Druck eingeführt wird. Die Verunreinigungen werden durch die Zentrifugalkraft aus dem Wasser ausgeschieden. Das gereinigte Wasser wird im Zentrum des Hydrozyklons abgesaugt und zum Einlaß 12 des Sedimentiertanks zurückgeführt, während sich Sand und andere schwere Verun­ reinigungen am Boden der Rejektorkammer des Zyklons sammeln, die durch eine automatisch gesteuerte Austragsschleuse 21 entleert wird.

Der Umwälztank 18 nimmt das gereinigte Wasser vom Sedimentiertank 10 über einen Einlaß 27 auf. Der Umwälztank 18 fungiert im Hackschnitzel­ waschsystem als Wasserpuffer und enthält das erforderliche Puffervolumen für Start und Stop der Hackschnitzelwäsche. Im Umwälztank regelt ein in einem An­ schlußstutzen angebrachter Niveauwächter 22 den Wasserstand zwischen Mini­ mal- und Maximalniveaus, indem die Zufuhr von Frischwasser durch einen Ein­ laß 29 gesteuert wird. Das Überschußwasser wird durch ein Überlaufrohr 31 ent­ nommen. Es ist wichtig, daß die Zuführung von Frischwasser zu diesem Tank ausreichend ist, um ein Minimalwasserniveau sicherzustellen. Es ist auch wichtig einzusehen, daß das Waschwassersystem kein stationäres System ist. Unter ver­ schiedenen betrieblichen Verhältnissen werden Veränderungen im Wasserstrom erzeugt. Diese finden bei Start und Stop statt und wenn die Hackschnitzelwäsche mit Hackschnitzel oder lediglich mit Wasser gefahren wird. Die Oberfläche des Umwälztanks 18 ist in diesem Fall ein wichtiger Parameter. Eine große Ober­ fläche ist für Fluktuationen des Wasserstromes weniger empfindlich und das Niveau wird daher stabiler und leichter zu regeln sein. Ein stabiles Wasserniveau schafft stabile Verhältnisse für jene Pumpen, die an den Tank angeschlossen sind und hilft auch mit, Startprobleme im Hackschnitzelwaschsystem zu vermeiden.

Eine Umwälzpumpe 23 führt das gereinigte Wasser vom Auslaß 24 des Umwälztanks zum Wassereinlaß 4 und 5 des Schrotabscheiders 1 und zur Hack­ schnitzelpumpe 6 zurück. Eine Spülwasserpumpe 25 pumpt Wasser von einem Auslaß 26 am Umwälztank zum Schraubenentwässerer 7 und zur Hackschnitzel­ einspeiseschraube des Mahlapparates (nicht gezeigt) zurück, um diese Stellen reinzuspülen und den Aufbau von Holzspänen und anderen Verunreinigungen zu verhindern. Dieses Wasser wird dann zum Sedimentiertank 10 rückgeführt. Die am Boden des Umwälztanks 18 sedimentierten Verunreinigungen werden durch einen Ablauf 28 entleert. Durch ein Einlaßrohr 30 kann in jenen Fällen, wo das zirkulierende Wasser erwärmt werden soll, Hochdruckdampf zugeführt werden.

Durch die Vorrichtung nach der Erfindung kann der Prozeß kontinuier­ lich ohne Unterbrechung zur Entfernung von sedimentiertem Bodenschlamm ge­ fahren werden. Der Hydrozyklon 19 macht es auch möglich, den Tank zu reini­ gen, nachdem die Hackschnitzelwäsche gestoppt wurde, indem die Hydrozyklon­ pumpe 25 während einer bestimmten Zeitdauer nach dem Anhalten der Hack­ schnitzelwäsche weitergefahren wird. Dies verhindert, daß der Schlamm während des Stops einen Bodenpfropfen bildet. Die Vorrichtung nach der Erfindung bringt durch starke Reinigungswirkung des Sedimentiertanks außerdem eine wesent­ liche Verbesserung der Wasserreinigung mit sich. Da die Sedimentier- und Pufferfunktion auf zwei Tanks aufgeteilt wird, erhält man auch ein ausreichend großes Puffervolumen für eine gleichmäßigere Arbeitsweise.

Claims (4)

1. Vorrichtung zur Aufbereitung eines zirkulierenden Wasserstromes bei einer Hackschnitzelwäsche, in welcher Vorrichtung von den Hackschnitzeln ab­ geschiedenes Waschwasser gereinigt und zur Hackschnitzelwäsche zurückgeführt wird, gekennzeichnet durch einen Sedimentiertank (10) zur Reinigung des Was­ sers von der Hackschnitzelwäsche, der mit einem Einlaß (12) und einem Ablauf (17) für gereinigtes Wasser versehen ist, einen Ablauf (13) für Sediment­ schlamm, einen Umwälztank (18) zur Pufferung und Rückführung des vom Se­ dimentiertank (10) kommenden gereinigten Wassers zur Hackschnitzelwäsche, sowie einen Hydrozyklon (19) zur Reinigung von mit Sedimentschlamm ver­ mischtem Wasser, der zwischen dem Sedimentschlamm-Ablauf (13) des Sedi­ mentiertanks und dessen Einlaß (12) eingesetzt ist.

2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sedimentiertank (10) im Horizontalschnitt im wesentlichen kreisförmig ausge­ bildet ist, wobei der Einlaß (12) im wesentlichen tangential verläuft und der Ab­ lauf (17) für gereinigtes Wasser zentral im oberen Teil des Tanks angeordnet ist, dessen Boden (11) konisch ist und an seiner tiefsten Stelle den Ablauf (13) für Sedimentschlamm aufweist.

3. Vorrichtung nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sedimentiertank (10) in seinem oberen Teil eine zwischen seinem Umfang und seinem Zentrum angeordnete kreiszylindrische Wand (14) aufweist, um welche herum ein Ringraum (16) gebildet ist.

4. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Umwälztank (18) außer einem Einlaß (27) für Wasser vom Se­ dimentiertank (10) sowie einem Auslaß (24) für zur Vließwäsche rückfließendes Wasser mit einem Frischwassereinlaß (29) und einem über eine Spülwasser­ pumpe (25) an die Hackschnitzelwäsche angeschlossenen Auslaß (26) für Spül­ wasser sowie einem Niveauwächter (22) zur Regelung der Frischwasserzufuhr versehen ist.