DE19705096A1 - Verfahren zur Zugsteuerung - Google Patents
Verfahren zur ZugsteuerungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Oberbe
griff des Patentanspruches 1. Ein solches Verfahren wird auf
Hochleistungsstrecken der Deutschen Bahn AG angewendet, wie
sie z. B. in Elektrische Bahnen 98 (1992) 7, Seiten 211 bis
218 beschrieben sind.
Für die Steuerung des Zugverkehrs sind die Bahnstrecken übli
cherweise in Abschnitte vorgegebener Mindestlänge unterteilt,
in denen sich jeweils nur ein einziger Zug aufhalten darf;
unter dem Begriff Zug sollen im nachfolgenden auch Einzel
fahrzeuge verstanden sein. An den Einfahrenden der Strecken
abschnitte stehen Lichtsignale, die die Einfahrt freigeben
oder sperren. Die Mindestlänge der einzelnen Abschnitte ist
abhängig von der maximal zulässigen Einfahrgeschwindigkeit in
den jeweiligen Abschnitt und dem Bremsvermögen der Züge; je
höher die zulässige Fahrgeschwindigkeit ist, um so länger
sind die Abschnitte auszuführen. Damit ist die Streckenlei
stung begrenzt, weil mit zunehmender zulässiger Fahrgeschwin
digkeit die Abschnitte immer länger ausgeführt sein müssen
und damit der Zugfolgeabstand größer wird.
Der Zugfolgeabstand läßt sich nur verringern, wenn die Ab
schnitte kürzer werden und wenn die Züge mit hinreichender
Genauigkeit wissen, wie weit die vor ihnen liegende Strecke
tatsächlich frei ist. Hierzu ist es erforderlich, daß den Zü
gen z. B. von einer die Strecke überwachenden Leitstelle der
Abstand zu etwaigen vorauslaufenden Fahrzeugen sowie sonsti
gen Gefahrenpunkten signaltechnisch sicher übermittelt wird.
Auf den Neubaustrecken der Deutschen Bahn AG wird zu diesem
Zweck die sogenannte Linienzugbeeinflussung LZB eingesetzt,
die auf ortsfeste Signale verzichten kann. Bei dem Betriebs
verfahren LZB-Führung hat die Signalisierung im Führerraum
der Triebfahrzeuge Vorrang vor den Streckensignalen, so daß
zahlreiche Blocksignale entfallen können, ohne daß aber auf
Blockabschnitte verzichtet werden muß. Anstelle der Signale
werden Tafeln errichtet, die das Ende der einzelnen Blockab
schnitte kennzeichnen, sogenannte LZB-Blockkennzeichen LBK.
Damit können mit LZB ausgerüstete Züge einem voraus fahrenden
Zug mit oder ohne LZB in einem Abstand folgen, der maßgeblich
durch die kurzen Blockabschnitte zwischen den Blockkennzei
chen bestimmt wird. Nicht mit LZB ausgerüstete Züge können
einem vorausfahrenden Zug nur in einem größeren Abstand fol
gen, der durch die Distanz der verbliebenen ortsfesten Licht
signale bestimmt ist. Bei diesem System bestimmt also neben
der Blockabschnittslänge auch der Ausrüstungsgrad des Trieb
fahrzeugsparks mit LZB maßgeblich die Streckenleistungsfähig
keit. Auf Hochleistungsstrecken beträgt der Abstand zwischen
aufeinander folgenden Blockkennzeichen nurmehr etwa noch
1200 m.
Die Blockkennzeichen selbst übermitteln dem Triebfahrzeugfüh
rer keinerlei Fahrinformationen. Sie bezeichnen für das steu
ernde Stellwerk lediglich die Streckenpunkte, über die bzw.
bis zu denen eine Fahrstraße noch existent ist. Durch die An
ordnung der Blockkennzeichen in relativ dichtem Abstand ist
es möglich, die einzelnen Gleisabschnitte kurz hinter einem
LZB-geführten Zug wieder aufzulösen und damit für einen fol
genden Zug nutzbar zu machen. Die gemeinsam oder getrennt
einstellbaren und getrennt wieder auflösbaren Fahrstraßentei
le zwischen aufeinanderfolgenden Blockkennzeichen werden als
Teilzugfahrstraßen bezeichnet im Gegensatz zu Gesamtzugfahr
straßen zwischen aufeinanderfolgenden optischen Signalen, die
regelmäßig durch eine Reihe von aufeinanderfolgenden Teilzug
fahrstraßen gebildet werden. Die optischen Signale werden als
Rückfallebene für die LZB-geführten Züge bei Ausfall der LZB
und für die Abstandssteuerung von nicht mit Einrichtungen zur
LZB ausgerüsteten Zügen benötigt. Diese Lichtsignale werden
dunkel geschaltet, solange die Strecke ausschließlich von
LZB-geführten Zügen befahren wird.
Neben den Start/Zielsignalen der Ganzzufahrstraßen gibt es im
Bereich vor und hinter Bahnhöfen weitere zusätzliche Si
gnaleinrichtungen für nicht LZB-geführte Züge zur Kennzeich
nung der Richtung, in die eine Fahrt fortgesetzt werden soll,
zur Kennzeichnung eines Gleiswechsels oder zur geschwindig
keitsmäßigen Untergliederung der Strecke (Geschwindigkeits
hauptanzeiger). Weiterhin können innerhalb der einzelnen
Teilzugfahrstraßen Einrichtungen zur punktförmigen Zugbeein
flussung existieren, die auf den Zügen eine Geschwindigkeits
kontrolle der am Startsignal signalisierten Geschwindigkeit
bewirken.
Die Stellwerkslogik von Hochgeschwindigkeitsstrecken ist so
konzipiert, daß eingestellte Teilzugfahrstraßen von einem
Fahrdienstleiter wahlfrei zurückgenommen, d. h. aufgelöst
werden können. Das geschieht beispielsweise, wenn ein Zug um
geleitet werden muß. Dann können einzelne Teilzugfahrstraßen
von Hand aufgelöst und an den bestehenden Rest der ursprüng
lichen Gesamtzugfahrstraße neue Teilzugfahrstraßen herange
stellt werden, die zusammen eine neue Gesamtzugfahrstraße
bilden. Dieses Vorgehen hat große betriebliche Vorteile, weil
es den Fahrdienstleiter von der mühevollen Auflösung zuvor
eingestellter oder eingelaufener Gesamtzugfahrstraßen oder
Gesamtzugfahrstraßenreste durch Einzelauflösung der zugehöri
gen Teilzugfahrstraße entbindet und die Modifizierung dieser
Gesamtzugfahrstraßen an die neuen Bedingungen ermöglicht. Al
lerdings kann dabei der Fall eintreten, daß durch das Auflö
sen einzelner Teilzugfahrstraßen und das Heranstellen anderer
Teilzugfahrstraßen die Anzeige der weiteren zwischen den
Start- und Zielsignalen gelegenen Signaleinrichtungen stehen
bleibt, d. h. für die neue Gesamtzugfahrstraße wird dort ein
Signalbegriff oder ein Signalbild angezeigt, das tatsächlich
nur Gültigkeit hatte für die alte, nunmehr aber nicht mehr
existierende Gesamtzugfahrstraße. Ein solcher Fall kann z. B.
eintreten, wenn ein nicht LZB-geführter Zug über ein anderes
Gleis in einen Bahnhof einlaufen soll als ursprünglich vorge
sehen. Dann zeigt dieses Signal dem Zug z. B. an, daß er auf
dem durchgehenden Gleis in einen Bahnhof einfahren soll, ob
gleich er tatsächlich in ein Nebengleis abgelenkt wird. Des
gleichen könnte durch die ursprüngliche Gesamtzugfahrstraße
die Dunkelschaltung der zusätzlichen Signaleinrichtung veran
laßt worden sein, die aber beim Anrücken eines nicht LZB-ge
führten Zuges zurückzunehmen wäre. Das Einstellen und das
Auflösen der zusätzlichen Signaleinrichtungen geschieht über
die jeweils zugehörige Teilzugfahrstraße; der jeweils darge
stellte Signalbegriff bzw. das Signalbild ist jedoch, wie
vorstehend dargelegt, abhängig vom Start- und/oder Zielsi
gnal. Wenn nicht auch die der zusätzlichen Signaleinrichtung
zugeordnete Teilzugfahrstraße aufgelöst wird, bleibt beim
Heranstellen neuer Teilzugfahrstraßen an das bestehende Gesamt
zugfahrstraßenfragment in der zusätzlichen Signaleinrichtung
ein Signalbegriff stehen, der für die neue Gesamtzugfahrstra
ße fehlerhaft sein kann. Entsprechend verhält es sich auch
mit punktförmigen Zugbeeinflussungseinrichtungen, deren Ge
schwindigkeitsüberwachungsfunktion noch abhängig ist vom Ein-
und Ausfahrsignal der ursprünglichen Gesamtzugfahrstraße.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren nach dem Oberbe
griff des Patentanspruches 1 anzugeben, durch das das Stehen
bleiben nicht mehr aktueller, von einer ursprünglichen Ge
samtzugfahrstraße abhängiger fahrstraßenabhängiger Informa
tionen beim Auflösen von Teilzugfahrstraßen und Ergänzen die
ser Teilzugfahrstraßen zu neuen Gesamtzugfahrstraßen verhin
dert wird.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruches 1. Der Vorteil dieses Verfah
rens ist der, daß durch Auflösen beliebiger Teilzugfahrstra
ßen Gesamtzugfahrstraßenfragmente auch über längere Zeit be
stehen bleiben können, an die später bedarfsweise neue Teil
zugfahrstraßen herangestellt werden können; die Einzelauflö
sung aller Teilzugfahrstraßen des noch bestehenden Gesamtzug
fahrstraßenfragmentes ist somit nicht mehr erforderlich. Die
möglicherweise nicht mehr aktuellen, von der alten Gesamtzug
fahrstraße abhängigen Signalelemente werden später - beim
Herausstellen der neuen Teilzugfahrstraßen - zurückgestellt
und für die neue Gesamtzugfahrstraße neu eingestellt.
Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind in den Unteransprüchen angegeben. So sollen
zum Löschen etwaiger Gesamtzugfahrstraßeninformationen die
Elemente der neuen Gesamtzugfahrstraße gemäß Anspruch 2 spur
planmäßig nacheinander aufgerufen und behandelt werden; dies
macht die Rücknahme nicht mehr benötigter Gesamtzugfahrstra
ßeninformationen unabhängig von der Kenntnis der an einzelnen
Fahrstraßen jeweils beteiligten Teilzugfahrstraßen möglich.
Die Notwendigkeit, etwaige Gesamtzugfahrstraßeninformationen
im Falle des Heranstellens von Teilzugfahrstraßen zu beseiti
gen, soll gemäß Anspruch 3 dadurch erkannt werden, daß das
gemeinsame Start/Zielelement einer heranzustellenden Teilzug
fahrstraße das Vorhandensein von Gesamtzugfahrstraßenbean
spruchungen erkennt.
Bis zur Beseitigung aller möglicherweise vorhandenen Ganz
fahrstraßeninformationen wird gemäß Anspruch 4 das Anschalten
eines Fahrtbegriffes am Startsignal der neuen Gesamtzugfahr
straße verhindert, so daß sichergestellt ist, daß kein nicht
LZB-geführter Zug die Strecke befahren kann und dort auf
nicht für ihn bestimmte Lichtsignale treffen kann.
Nach der Lehre des Anspruches 5 beinhaltet das Einstellen ei
ner neuen Gesamtzugfahrstraße unter Verwendung noch festge
legter Teilzugfahrstraßen das Erfüllen der Fahrstraßenbedin
gungen durch alle Elemente der neuen Gesamtzugfahrstraße,
d. h. dort haben die Bedingungen vorzuliegen, die für das
Neueinstellen die Fahrstraße erforderlich sind. Hierzu sind
in allen noch festgelegten Teilzugfahrstraßen die für die ur
sprüngliche Gesamtzugfahrstraße gespeicherten Fahrstraßenbe
anspruchungen zurückzunehmen. Gemäß Anspruch 7 müssen für die
Einstellung einer neuen Gesamtzugfahrstraße alle zugehörigen
Teilzugfahrstraßen-Gleisabschnitte frei sein, wobei im Stell
werk eine Funktionsprüfung der Gleisfreimeldeeinrichtungen
dieser Abschnitte in der Weise vorgenommen wird, daß die vor
gegebene Folgeabhängigkeit der Gleisfrei- und Besetztmeldun
gen beim Vorrücken eines Zuges überprüft wird; damit besteht
eine sehr große Wahrscheinlichkeit dafür, daß die Gleisfrei
meldeeinrichtungen voll funktionsfähig sind und eine Freimel
dung mit dem tatsächlichen Zustand des Gleisabschnittes über
einstimmt.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Die
Zeichnung zeigt in
Fig. 1 einen Gleisplan zusammen mit einer durch mehrere
Teilzugfahrstraßen gebildeten Gesamtzugfahrstraße, in
Fig. 2 ein Gesamtzugfahrstraßenfragment, das durch Auflösen
einer Teilzugfahrstraße entstanden ist und in
Fig. 3 das Heranstellen einer neuen Teilzugfahrstraße an das
Gesamtzugfahrstraßenfragment und die dadurch bedingte
Bildung einer neuen Gesamtzugfahrstraße.
In den drei Figuren der Zeichnung sind in ausschnittsweiser
Darstellung die Gleise eines kleineren Bahnhofes zu sehen mit
einem Startsignal S1 und zwei Zielsignalen S2 und S3; die
Gleise sind in Fahrrichtung von rechts nach links zu befah
ren. Die Lichtsignale S1 bis S3 dienen der optischen Darstel
lung von Signalbegriffen für nicht LZB-geführte Züge. Ein auf
das Startsignal S1 vorrückender, nicht LZB-geführter Zug darf
in den folgenden, bis zum Zielsignal S2 bzw. S3 reichenden
Abschnitt erst einfahren, wenn dieser Abschnitt von voraus
laufende LZB-geführten und nicht LZB-geführten Zügen geräumt
ist. Überwacht wird dies z. B. durch hier nicht näher auszu
führende Gleisfreimeldeeinrichtungen, die über ein ebenfalls
nicht dargestelltes Stellwerk auf die Lichtsignale einwirken.
Innerhalb des durch das Startsignal S1 gedeckten Gleisab
schnittes befindet sich eine zusätzliche Signaleinrichtung
RA, beispielsweise ein Richtungsanzeiger, ein Gleiswechselan
zeiger oder ein Geschwindigkeitshauptanzeiger, dessen Signal
bild ebenfalls nur Bedeutung hat für nicht LZB-geführte Züge.
Der dort jeweils angeschaltete Signalbegriff ist abhängig vom
Signalbegriff des Start- und/oder des Zielsignals einer über
die zusätzliche Signaleinrichtung geführten Gesamtzugfahr
straße. Er wurde beim Einlaufen der über das Startsignal S1
zum Zielfahrsignal S2 sich bildenden Gesamtzugfahrstraße GZ1
eingestellt. Für die Abstandshaltung LZB-geführter Züge ist
der Gleisabschnitt zwischen den Lichtsignalen S1 und S2 in
fünf Blockabschnitte entsprechend den Teilzugfahrstraßen TZ1
bis TZ5 untergliedert. An den Grenzen der so gebildeten Teil
zugfahrstraßen stehen die Blockkennzeichen LBK. Die einzelnen
Teilzugfahrstraßen werden beim Vorrücken eines LZB-geführten
Zuges hinter dem Zug automatisch aufgelöst. Außerdem besteht
die Möglichkeit, einzelne Teilzugfahrstraßen bedarfsweise von
Hand durch eine entsprechende Bedienungshandlung eines Fahr
dienstleiters aufzulösen. Ein solcher Fall ist in Fig. 2 an
genommen. Dort ist die Teilzugfahrstraße TZ5 aufgelöst wor
den; es besteht nur noch ein Fragment der ursprünglichen Ge
samtzugfahrstraße GZ1, das aus den Teilzugfahrstraßen TF1 bis
TZ4 gebildet wird. Das Startsignal S1 ist mit dem Auflösen
der Teilzugfahrstraße TZ5 in Halt gefallen und sperrt die
Einfahrt eines nicht LZB-geführten Zuges in den Bahnhofsbe
reich. Dieses Startsignal hat, obgleich es an der Bildung des
am Richtungsanzeiger RA angeschalteten Signalbildes maßgeb
lich beteiligt war, nach dem Auflösen der Teilzugfahrstraße
TZ5 keinen Zugriff mehr auf diesen Richtungsanzeiger, der
fahrstraßentechnisch der Teilzugfahrstraße TZ2 zugeordnet
ist.
Wenn nun, wie in Fig. 3 angenommen, an die nicht aufgelösten
Teilzugfahrstraßen TZ1 bis TZ4 eine neue Teilzugfahrstraße
TZ5* herangestellt wird, bildet sich damit eine neue Gesamt
zugfahrstraße GZ2 zwischen dem Startsignal S1 und dem Zielsi
gnal S3. Damit kann das Startsignal S1 wieder auf Fahrt ge
hen, sofern der bis zum Zielsignal S3 folgende Streckenbe
reich freigemeldet ist. Für einen nun in diesen Streckenbe
reich einfahrenden nicht LZB-geführten Zug vermittelt der
Richtungsanzeiger RA eine falsche Information, nämlich die,
daß die Fahrt über das durchgehende Gleis zum Signal S2 ver
laufen wird, obgleich sie tatsächlich über den abzweigenden
Pfad auf das Signal S3 führt. Es besteht daher Bedarf am Lö
schen des an der zusätzlichen Signaleinrichtung RA und gege
benenfalls an weiteren zusätzlichen Signaleinrichtungen sowie
ggf. an Geschwindigkeitsüberwachungseinrichtungen gespeicher
ten Fahrstraßenkennzeichen, die noch von der ursprünglichen
Gesamtzugfahrstraße GZ1 stammen. Die Beseitigung solcher In
formationen geschieht nach der erfindungsgemäßen Lehre beim
Heranstellen einer neuen Teilzugfahrstraße TZ5* an das Frag
ment der ursprünglichen Gesamtzugfahrstraße GZ1, d. h. beim
Bilden der neuen Gesamtzugfahrstraße GZ2. Bei der Behandlung
der neuen Gesamtzugfahrstraße wird festgestellt, ob für ein
zelne Teilzugfahrstraßen noch Fahrstraßenbeanspruchungen ge
speichert sind. Das trifft im vorliegenden Fall zu, weil die
Teilzugfahrstraßen TZ1 bis TZ4 noch von der ursprünglichen
Gesamtzugfahrstraße GZ1 her festgelegt sind.
Erkannt wird dies im vorliegenden Ausführungsbeispiel vom
Startelement der an den noch verbliebenen Gesamtzugfahrstra
ßenrest heranzustellenden Teilzugfahrstraße, das entsprechen
de Kennzeichen im Zielelement der angrenzenden festgelegten
Teilzugfahrstraße erkennt; zu diesem Zweck gibt es gemeinsame
Start/Zielelemente, von denen vorstehend das Zielelement noch
durch den nicht aufgelösten Rest der ursprüngliche Gesamtzug
fahrstraße GZ1 beansprucht ist.
Werden Teilzugfahrstraßen am Einfahrende einer Gesamtzugfahr
straße aufgelöst und andere Teilzugfahrstraßen an den ver
bliebenen Gesamtzugfahrstraßenrest herangestellt, so erkennt
das
Zielelement der an den Gesamtzugfahrstraßenrest herangestell
en Teilzugfahrstraße das Vorhandensein von Gesamtzugfahr
straßenbeanspruchungen im Startelement der angrenzenden noch
festgelegten Teilzugfahrstraße.
Ausgehend von der Erkenntnis, daß es offensichtlich noch ei
nen nicht aufgelösten Gesamtzugfahrstraßenrest gibt, wird ei
ne entsprechende Kennung "Gesamtzugfahrstraßenreste vorhan
den" vom Zielelement der neu zu bildenden Gesamtzugfahrstraße
über die Start/Zielelemente aller zum Startelement der neuen
Gesamtzugfahrstraße folgenden Teilzugstraßen an dieses über
mittelt, wo sie zunächst einmal die weitere Fahrstraßenbe
handlung der neuen Gesamtzugfahrstraße, insbesondere die Si
gnalbegriffswahl, verhindert. Anschließen wird vom Startele
ment der neuen Gesamtzugfahrstraße eine Kennung
"Gesamtzugfahrstraßenreste rückstufen" an das Zielelement der
neuen Gesamtzugfahrstraße übermittelt, die von dort aus in
allen zum Startelement der Gesamtzugfahrstraße folgenden
Start/Zielelementen der Teilzugfahrstraßen und in allen über
stellten Signalelementen gegebenenfalls gespeicherte Fahr
straßeninformationen beseitigen. Im Anschluß daran erfolgt
die weitere Fahrstraßenbehandlung, die wie üblich die Festle
gung der einzelnen Fahrstraßenelemente, die Signalbegriffs
wahl der in die Fahrstraße einbezogenen Lichtsignale und die
Überwachung der Fahrstraße beinhaltet. Bei dieser Signalbe
griffswahl bestimmen die Start- und Zielsignale der betrach
teten neuen Gesamtzugfahrstraße GZ2 den am Richtungsanzeiger
RA anzuschaltenden Signalbegriff und veranlassen seine An
schaltung über die Elemente der Teilzugfahrstraße TZ2.
Die Übermittlung von Informationen zwischen den benachbarten
Start/Zielelementen geschieht entweder über Datenleitungen
zwischen diesen oder adressengesteuert über ein Bussystem, an
das die Elemente angeschlossen sind.
Der Verfahrensablauf der Beseitigung aller Informationen, die
sich auf eine nicht mehr existierende Gesamtzugfahrstraße be
ziehen, findet in gleicher Weise auch statt beim Auflösen an
derer Teilzugfahrstraßen, beispielsweise der Teilzugfahrstra
ße TZ1. Beispielsweise könnte für einen sich nähernden LZB-ge
führten Zug der Richtungsanzeiger RA dunkel geschaltet
sein. Wenn aus irgendeinem Grunde die Teilzugfahrstraße TZ1
von Hand aufgelöst und anschließend eine neue Teilzugfahr
straße für einen nicht LZB-geführten Zug herangestellt wird,
dann bliebe der Richtungsanzeiger dunkel geschaltet und der
Zug könnte daraus nicht erkennen, ob er auf dem durchgehenden
Gleis vorrücken soll oder auf einem abzweigenden Gleis. Auch
hier veranlaßt die herangestellte Teilzugfahrstraße die Aus
gabe einer Meldung "Gesamtzugfahrstraßenreste vorhanden" an
das Zielelement der Fahrstraße und von dort über alle festge
legten Teilzugfahrstraßen das Beseitigen der dort gespeicher
ten Gesamtzugfahrstraßeninformationen. Erst wenn diese Infor
mationen gelöscht sind, kann die Signalbegriffswahl durchge
führt und der Richtungsanzeiger wieder eingestellt werden.
Das Beseitigen der noch gespeicherten Gesamtzugfahrstraßenin
formationen in den Elementen der Teilzugfahrstraßen ist davon
abhängig zu machen, daß sich kein Fahrzeug innerhalb der
durch diese Teilzugfahrstraßen definierten Gleise befindet.
Nur wenn das der Fall ist, dürfen diese Informationen dort
beseitigt werden mit der Folge, daß nur dann die neue Gesamt
zugfahrstraße gebildet werden kann.
Claims (7)
1. Verfahren zum Behandeln einer aus Teilzugfahrstraßen gebil
deten Gesamtzugfahrstraße beim Auflösen einzelner Teilzug
fahrstraße und Einstellen einer neuen Gesamtzugfahrstraße un
ter Verwendung von noch bestehenden Teilzugfahrstraßen der ur
sprünglichen Gesamtzugfahrstraße,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem Heranstellen einer neuen Teilzugfahrstraße (TZ5*) an den verbliebenen Gesamtzugfahrstraßerest (TZ1 bis TZ4) ei ne Kennung "Gesamtzugfahrstraßereste vorhanden" über die zum Startelement (S1) der neuen Gesamtzugfahrstraße (GZ2) folgen den Signalelemente an dieses übermittelt wird, wo sie die weitere Fahrstraßenbehandlung der Gesamtzugfahrstraße verhin dert,
daß vom Startelement der neuen Gesamtzugfahrstraße eine Ken nung "Gesamtzugfahrstraßereste rückstufen" an das Zielelement (S3) der neuen Gesamtzugfahrstraße übermittelt wird,
daß, ausgehend vom Zielelement, in allen zum Startelement der Gesamtzugfahrstraße folgenden Teilzugfahrstraße-Start/Ziel elementen und in allen überstellten Signalelementen (RA) ggf. gespeicherte Fahrstraßeninformationen beseitigt werden oder daß die Beseitigung dieser Informationen vom Startelement selbst veranlaßt wird
und daß im Anschluß daran vom Startelement der neuen Gesamt zugfahrstraße die Gesamtzugfahrstraßebehandlung aufgenommen wird.
dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem Heranstellen einer neuen Teilzugfahrstraße (TZ5*) an den verbliebenen Gesamtzugfahrstraßerest (TZ1 bis TZ4) ei ne Kennung "Gesamtzugfahrstraßereste vorhanden" über die zum Startelement (S1) der neuen Gesamtzugfahrstraße (GZ2) folgen den Signalelemente an dieses übermittelt wird, wo sie die weitere Fahrstraßenbehandlung der Gesamtzugfahrstraße verhin dert,
daß vom Startelement der neuen Gesamtzugfahrstraße eine Ken nung "Gesamtzugfahrstraßereste rückstufen" an das Zielelement (S3) der neuen Gesamtzugfahrstraße übermittelt wird,
daß, ausgehend vom Zielelement, in allen zum Startelement der Gesamtzugfahrstraße folgenden Teilzugfahrstraße-Start/Ziel elementen und in allen überstellten Signalelementen (RA) ggf. gespeicherte Fahrstraßeninformationen beseitigt werden oder daß die Beseitigung dieser Informationen vom Startelement selbst veranlaßt wird
und daß im Anschluß daran vom Startelement der neuen Gesamt zugfahrstraße die Gesamtzugfahrstraßebehandlung aufgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Beseitigen ggf. gespeicherter Fahrstraßeninformatio
nen die Elemente der neuen Gesamtzugfahrstraße spurplanmäßig
nacheinander aufgerufen und behandelt werden, wobei der Da
tenverkehr zwischen benachbarten Elementen über Spurverbin
dungen zwischen diesen oder adressenorientiert erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kennung "Gesamtzugfahrstraßereste vorhanden" vom
Start/Zielelement einer herangestellten Teilzugstraße (TZ5*)
gebildet wird, wenn im zugehörigen Ziel/Startelement ein
Kennzeichen für das Vorhandensein einer Gesamtfahrstraßenbe
anspruchung hinterlegt ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Erkennen eines Gesamtzugfahrstraßerestes (TZ1 bis
TZ4) mit dem Bilden und Übermitteln der entsprechenden Ken
nung an das Startelement (S1) der neuen Gesamtzugfahrstraße
(GZ2) dort das Anschalten eines Fahrtbegriffes bis zur Besei
tigung aller von den Elementen der alten Gesamtzugfahrstraße
gespeicherten Fahrstraßeninformationen und der Aufnahme der
Gesamtzugfahrstraßebehandlung für die neue Gesamtzugfahrstra
ße verhindert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Anschalten eines Fahrtbegriffes am Startelement der
Gesamtzugfahrstraße vom Erfüllen der Fahrstraßenbedingungen
durch alle Elemente der Gesamtzugfahrstraße abhängig gemacht
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Erfüllen der Fahrstraßenbedingungen die Rücknahme der
in den Signalelementen der neuen Gesamtzugfahrstraße für eine
zuvor eingestellte Gesamtzugfahrstraße hinterlegten, für die
Signalbegriffsbildung benötigten Informationen beinhaltet.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Erfüllen der Fahrstraßenbedingungen das Vorhandensein
des Freimeldezustandes aller Teilzugfahrstraße-Gleisab
schnitte und die regelrechte Belegung/Freimeldung dieser Ab
schnitte einschließt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997105096 DE19705096A1 (de) | 1997-01-31 | 1997-01-31 | Verfahren zur Zugsteuerung |
CH16598A CH692851A5 (de) | 1997-01-31 | 1998-01-26 | Verfahren zum Behandeln und Einstellen von Gesamtzugfahrstrassen unter Verwendung von noch bestehenden Teilzugfahrstrassen. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997105096 DE19705096A1 (de) | 1997-01-31 | 1997-01-31 | Verfahren zur Zugsteuerung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19705096A1 true DE19705096A1 (de) | 1998-08-06 |
Family
ID=7819866
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997105096 Withdrawn DE19705096A1 (de) | 1997-01-31 | 1997-01-31 | Verfahren zur Zugsteuerung |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH692851A5 (de) |
DE (1) | DE19705096A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103332211A (zh) * | 2013-05-21 | 2013-10-02 | 北京交通大学 | 一种列车运行控制系统性能的改进方法 |
EP2597008A4 (de) * | 2011-02-26 | 2016-03-23 | Wei Bai | Verfahren zur erhöhung der betriebsdichte eines schienenfahrzeugs sowie zur verhinderung von frontal- und auffahrunfällen |
-
1997
- 1997-01-31 DE DE1997105096 patent/DE19705096A1/de not_active Withdrawn
-
1998
- 1998-01-26 CH CH16598A patent/CH692851A5/de not_active IP Right Cessation
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2597008A4 (de) * | 2011-02-26 | 2016-03-23 | Wei Bai | Verfahren zur erhöhung der betriebsdichte eines schienenfahrzeugs sowie zur verhinderung von frontal- und auffahrunfällen |
CN103332211A (zh) * | 2013-05-21 | 2013-10-02 | 北京交通大学 | 一种列车运行控制系统性能的改进方法 |
CN103332211B (zh) * | 2013-05-21 | 2015-07-29 | 北京交通大学 | 一种列车运行控制系统性能的同步方法 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH692851A5 (de) | 2002-11-29 |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |