DE19702636A1 - Werkzeug zum Ziehen von Blechformteilen - Google Patents
Werkzeug zum Ziehen von BlechformteilenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Werkzeug zum Ziehen von
Blechformteilen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
mit einem Werkzeugunterteil und einem Werkzeugoberteil, die
gegeneinander bewegbar geführt sind und von denen ein Werk
zeugteil einen Ziehring aufweist, das andere Werkzeugteil
hingegen einen auf mehreren hydraulisch wirkenden Arbeits
zylindern aufgenommenen Blechhalter und einen Ziehstempel,
der vom Blechhalter umschlossen ist und sich an zumindest
einem hydraulisch wirkenden Umformzylinder abstützt sowie
mit wenigstens einem der der Blechhalterabstützung dienen
den Arbeitszylinder in Strömungsverbindung steht und mit
aus dem letztgenannten Arbeitszylinder beim Ziehvorgang
verdrängten Hydraulikmittel beaufschlagt wird und dadurch
den Ziehstempel entgegen der Blechhalterbewegung betätigt.
Ein Werkzeug dieser Art, das in der DE 30 22 844 A1 be
schrieben ist, ermöglicht es, in Abhängigkeit vom Nieder
gehen eines Ziehringes einen Ziehstempel gegenläufig zur
Ziehringbewegung anzutreiben und somit komplizierte Gegen
züge zum Hauptzug zu verwirklichen oder den Ziehvorgang in
der Weise in mehrere Teilzüge aufzulösen, daß je ein Teil
der Ziehtiefe durch die Bewegung eines mit dem Pressenstö
ßel niedergehenden Ziehringes und einer entgegengesetzt ge
richteten Bewegung des Ziehstempels zustandekommt.
Bei dem vorbekannten Werkzeug handelt es sich darum, daß
beim Niedergehen eines unmittelbar von einem Pressenstößel
betätigten Ziehringes aus zumindest einem der der Blech
halterabstützung dienenden Druckzylinder abströmendes Druck
medium über geeignete Strömungswege in wenigstens einen den
Ziehstempel abstützenden Druckzylinder überströmt, den in
diesem Druckzylinder geführten Kolben beaufschlagt und da
durch den Ziehstempel entgegengesetzt zur Bewegung des Zieh
ringes antreibt. Neben den oben bereits erwähnten ziehtech
nischen Möglichkeiten besteht ein weiterer Vorteil des vor
bekannten Werkzeugs in der Nutzung der Druckenergie des
beim Niedergehen des Ziehringes und des damit verbundenen
Niedergehens des Blechhalters aus den der Blechhalterab
stützung dienenden Druckzylindern verdrängten Druckmediums
zum Antrieb eines der Bewegung des Ziehringes entgegenge
setzt betätigten Ziehstempels.
Ein beim Ziehen von Blechformteilen mit derartigen Werkzeu
gen immer wieder auftretendes Problem besteht darin, daß
in kritischen Ziehbereichen höchst unerwünschte Faltenbil
dungen auftreten können, die durch aufwendige Nachbearbei
tungen der Ziehteile nur sehr schwer oder gar nicht mehr be
seitigbar sind. Insbesondere kritisch sind solche Ziehbe
reiche, in denen es beim Ziehvorgang zu Stauchungen des
dann zwischen einem Blechhalter und einem Ziehring einge
spannten Werkstückrandes kommt. Beispielsweise ist dies
bei Spülbecken mit Rechteckquerschnitt im Bereich der
Ecken der Fall.
Bei Werkzeugen der eingangs angegebenen Art besitzt der
Blechhalter in aller Regel eine Blechhalterplatte, die auf
einer Grund- oder Kopfplatte aufgenommen ist. Der Ziehring
ist üblicherweise an einer Grund- oder Trägerplatte befe
stigt. Bei derartigen Werkzeugen ist es bekannt, etwaigen
Faltenbildungen beim Ziehen durch partielle Erhöhung der
Blechhaltekraft in kritischen Ziehbereichen zu begegnen.
Als Maßnahmen zur partiellen Erhöhung der Blechhaltekraft
in kritischen Ziehbereichen ist es bekannt, in derartigen
Bereichen Ziehstifte zu unterlegen und diesen kritischen
Bereichen benachbarte Abschnitte der Werkzeugplatten zu
touchieren. Ebenfalls vorbekannt ist es, in Bereichen auf
tretender Faltenbildungen zwischen Grund- oder Kopfplatte
und Blechhalter einerseits bzw. zwischen Grund- oder Trä
gerplatte und Ziehring andererseits Papier- oder Blech
streifen einzulegen.
Das Touchieren der Werkzeugplatten in den an kritische Be
reiche angrenzenden Bereichen führt zwar zu befriedigenden
Ergebnissen, ist aber außerordentlich zeitaufwendig und
mithin teuer. Das Unterlegen von Ziehstiften in kritischen
Bereichen führt hingegen nicht immer zu den angestrebten
Ergebnissen, zumal es schwierig ist, das für die Beseiti
gung der Faltenbildungen erforderliche Maß derartiger Zwi
schenlagen präzise zu bestimmen. Dies gilt grundsätzlich
auch für das Zwischenlegen von Papier- oder Blechstreifen
zwischen eine Blechhalterplatte und/oder einen Ziehring
einerseits und die entsprechenden Werkzeugteile anderer
seits.
Darüber hinaus hat sich die zuletzt genannte Maßnahme als
außerordentlich zeitaufwendig und kostenträchtig erwiesen,
weil vor dem Zwischenlegen derartiger Papier- oder Blech
streifen die Blechhalterplatte und/oder der Ziehring gelöst,
dann die Papier- oder Blechstreifen in Spalte zwischen dem
betreffenden Werkzeugteil und dem Ziehring bzw. der Blech
halterplatte eingeschoben und danach der Ziehring bzw. die
Blechhalterplatte wieder befestigt werden müssen.
Demgemäß besteht die Aufgabe der Erfindung in der Schaffung
eines Werkzeugs zum Ziehen von Blechformteilen, bei dem
durch entsprechende Einstellung des Blechhalters bzw. einer
Blechhalterplatte eine partielle Erhöhung der Blechhalte
kraft beim Ziehen und damit in einfacher Weise eine Verhin
derung von Faltenbildungen gelingt.
Gelöst ist diese Aufgabe dadurch, daß bei dem im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Ziehwerkzeug der Blech
halter partiell an Kolben abstützbar ist, die aus den Be
aufschlagungsräumen der Arbeitszylinder, auf denen der
Blechhalter aufgenommen ist, mit Hydraulikmittel beauf
schlagbar sind.
Bei der Erfindung handelt es sich mithin darum, daß zum
Zwecke partieller Erhöhung der Blechhaltekraft der auf den
hydraulisch wirkenden Arbeitszylinder aufgenommene Blech
halter sich abschnittsweise auf aus den Beaufschlagungsräu
men der genannten Arbeitszylinder mit Hydraulikmittel be
aufschlagbaren Kolben abstützt mit der Folge, daß unter
der Einwirkung der Ziehkraft der Blechhalter eine begrenzt
elastische Deformation erfährt und in den von den genannten
Kolben abgestützten Bereichen eine partiell höhere Blechhal
tekraft als in anderen Blechhalterbereichen auftritt. Bei
sinnvoller Anordnung der den Blechhalter partiell abstützen
den und aus den Beaufschlagungsräumen der den Blechhalter
aufnehmenden Arbeitszylinder mit Hydraulikmittel beaufschlag
baren Kolben gelingt in einfacher Weise das Vermeiden von
Faltenbildungen beim Ziehen.
Eine sinnvolle Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß
die aus den Beaufschlagungsräumen der den Blechhalter auf
nehmenden Arbeitszylinder mit Hydraulikmittel beaufschlag
baren Kolben den Blechhalter über wahlweise einsetzbare
Druckstücke partiell abstützen. Durch das Einsetzen bzw.
Weglassen derartiger Druckstücke gelingt in einfacher Wei
se eine Aktivierung bzw. Deaktivierung der aus den Beauf
schlagungsräumen der Arbeitszylinder heraus mit Strömungs
druckmittel beaufschlagbaren Kolben und damit eine geziel
te Beeinflussung der beim Ziehvorgang auftretenden Blech
haltekräfte.
Eine andere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß
die den Blechhalter aufnehmenden Arbeitszylinder in einer
Zylinderplatte angeordnet sind, daß die in diesen Arbeits
zylindern geführten Arbeitskolben von einer Werkzeug-Grund
platte, die auf dem Tisch einer Ziehpresse aufnehmbar ist,
in die Arbeitszylinder vorstehen und daß wenigstens ein
Teil dieser Arbeitszylinder auf der von der Grundplatte ab
gewandten Seite mit in Bohrungen aufgenommenen, aus den Be
aufschlagungsräumen der Arbeitszylinder mit Hydraulikmittel
beaufschlagbaren zweiten Kolben zur partiellen Abstützung
des Blechhalters versehen ist.
Bei dieser Weiterbildung erstrecken sich die Arbeitszylin
der, auf denen der Blechhalter aufgenommen ist, von der Un
terseite aus in die Zylinderplatte hinein und die den Blech
halter partiell abstützenden zweiten Kolben sind in Bohrun
gen aufgenommen, die sich von dem von der Werkzeug-Grund
platte abgewandten Boden der Arbeitszylinder durch die Zy
linderplatte hindurcherstrecken. Demgemäß erfahren die der
partiellen Abstützung des Blechhalters dienenden zweiten
Kolben eine Hydraulikmittelbeaufschlagung aus den Beaufschla
gungsräumen der den Blechhalter aufnehmenden Arbeitszylinder.
Die der partiellen Abstützung des Blechhalters dienenden
zweiten Kolben der genannten Arbeitszylinder können dabei
so bemessen sein, daß sie im voll ausgefahrenen Zustand
unter der von der Grundplatte abgewandten Fläche der Zylin
derplatte stehen und über wahlweise eingesetzte Druckstüc
ke am Blechhalter angreifen. Alternativ dazu können die
den Blechhalter partiell abstützenden zweiten Kolben der
genannten Arbeitszylinder aber auch im voll ausgefahrenen
Zustand über die Zylinderplatte vorstehen.
Eine abermalige Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß
auf der die Arbeitszylinder aufweisenden Zylinderplatte
eine Lochplatte aufgenommen ist, die koaxial zu den aus den
Beaufschlagungsräumen der genannten Arbeitszylinder mit
Hydraulikmittel beaufschlagbaren zweiten Kolben angeordne
te Durchgangsbohrungen aufweist, und daß in wenigstens
einem Teil dieser Durchgangsbohrungen als entfernbare Druck
stücke Stehbolzen geführt sind, die auf den über die Zylin
derplatte vorstehenden zweiten Kolben aufstehen und auf
denen Teile des Blechhalters aufgenommen sind.
Bei der zuletzt genannten Weiterbildung handelt es sich so
mit darum, daß der Blechhalter nicht unmittelbar auf der
Zylinderplatte mit den der Blechhalterabstützung dienenden
Arbeitszylindern aufgenommen ist, sondern zwischen dem
Blechhalter und der Zylinderplatte befindet sich die mit
Durchgangsbohrungen für die Aufnahme von Stehbolzen ver
sehene Lochplatte. Je nach Bedarf können bei dieser Aus
führungsform sämtliche oder auch nur einzelne Durchgangs
bohrungen der Lochplatte mit Stehbolzen bestückt werden.
Dabei hat sich als zweckmäßig erwiesen, wenn die Stehbol
zen eine Länge gleich der Stärke der Lochplatte und einen
Durchmesser größer als die zweiten Kolben der Arbeitszylin
der haben, so daß die Stehbolzen dann im Randbereich der
die zweiten Kolben der Arbeitszylinder aufnehmenden Bohrun
gen oberseitig auf der Zylinderplatte aufstehen, wenn die
vom Blechhalter auf die Stehbolzen ausgeübten Kräfte gegen
über den aus der Hydraulikmittelbeaufschlagung der zweiten
Kolben resultierenden Kräfte überwiegen.
Anhand der beigefügten Zeichnung soll nachstehend eine Aus
führungsform des erfindungsgemäßen Ziehwerkzeugs erläutert
werden. In schematischen Ansichten zeigen:
Fig. 1 Eine hälftige Draufsicht auf ein auf einem Pressen
tisch aufgenommenes Unterteil des Ziehwerkzeugs
und
Fig. 2 das Ziehwerkzeug in zwei verschiedene Betriebszu
stände veranschaulichenden, der Schnittlinie II-
II in Fig. 1 entsprechenden vertikalen Schnittan
sichten.
Das in der Zeichnung veranschaulichte Ziehwerkzeug 10 umfaßt
ein auf einem Tisch einer nicht dargestellten Ziehpresse
aufnehmbares Werkzeugunterteil 11 sowie ein demgegenüber
vertikal bewegbar geführtes Werkzeugoberteil 12, das an
einem Stößel der nicht dargestellten Presse aufgenommen
ist. Es handelt sich um ein Werkzeug zum Tiefziehen von
Spülbecken aus Edelstahl.
Das Werkzeugunterteil 11 umfaßt eine Grundplatte 13, auf
der ein zentral angeordneter Zylinderblock 14 aufgenommen
ist. Der Zylinderblock 14 besitzt einen Umformzylinder 15,
in dem ein axialbeweglich geführter Umformkolben 16 aufge
nommen ist. Der Umformkolben 16 ist als Stufenkolben ausge
bildet und besitzt eine einen rückseitigen Beaufschlagungs
raum 17 des Umformzylinders 15 abschließende Beaufschlagungs
fläche 18, desgleichen eine der rückseitigen Beaufschlagungs
fläche 18 gegenüberliegende, kreisringförmige Differenzflä
che 19, die aus einem Differenzraum 20 mit Hydraulikmittel
beaufschlagbar ist. Von der Differenzfläche 19 des Umform
kolbens 16 erstreckt sich nach der vom rückseitigen Beauf
schlagungsraum 17 abgewandten Seite ein Kolbenfortsatz 21
fort, auf dem ein Ziehstempel 22 aufgenommen ist.
Ferner umfaßt das Werkzeugunterteil 11 eine den zentralen
Zylinderblock 14 umschließende Zylinderplatte 24, die meh
rere um den Zylinderblock 14 herum angeordnete, hydraulisch
wirkende Arbeitszylinder 25 aufweist. In diesen Arbeitszy
lindern 25 sind mit der Grundplatte 13 fest verbundene und
von dieser oberseitig vorstehende Arbeitskolben 26 aufgenom
men. Auf der von diesen Arbeitskolben 26 abgewandten Seiten
erstrecken sich koaxial zu den Arbeitszylindern durch die
Zylinderplatte 24 Bohrungen 27 hindurch, in denen Hilfskol
ben 28 aufgenommen sind. Diese Hilfskolben 28 haben jeweils
einen innerhalb des betreffenden Arbeitszylinders 25 aufge
nommenen Kolbenkopf 29, der in voll ausgefahrenem Zustand
am jeweiligen Zylinderboden anliegt und somit einen den
Kolben begrenzenden Anschlag bildet. Die Längenerstreckung
der Kolben 28 ist so bemessen, daß die von der Grundplatte
13 abgewandten Enden dieser zweiten Kolben 28 um ein vorbe
stimmtes Maß "s" oberseitig über die Zylinderplatte 24 vor
stehen, wenn die unterseitigen Kolbenköpfe 29 an den von
den fest mit der Grundplatte 13 verbundenen Arbeitskolben
26 entfernten Enden der in der Zylinderplatte 24 angeordne
ten Arbeitszylinder 25 anliegen.
Der rückseitige Beaufschlagungsraum 17 des zentralen Umform
zylinders 15 und die Beaufschlagungsräume 30 der um den
Zylinderblock 14 herum angeordneten Arbeitszylinder 25 ste
hen über Kanäle 32, die sich durch die fest mit der Grund
platte 13 verbundenen Arbeitskolben 26 der genannten Arbeits
zylinder 25 hindurcherstrecken, in Strömungsverbindung.
Auf der Zylinderplatte 24 ist oberseitig eine Lochplatte 34
aufgenommen. Die Lochplatte 34 ist mit Durchgangsbohrungen
35 versehen, die mit den Arbeitszylindern 25 und den Hilfs
kolben 28 fluchten. In diesen Durchgangsbohrungen 35 sind
axialbewegbare Stehbolzen 36 aufgenommen, deren Längen
gleich der Dicke der Lochplatte 34 sind. Auf der in den
Durchgangsbohrungen 35 von den Stehbolzen 36 durchdrungenen
Lochplatte 34 ist eine Blechhalterplatte 38 aufgenommen.
Die linke Halbschnittansicht von Fig. 2 zeigt das Ziehwerk
zeug 10 zu Beginn eines Ziehvorganges. Der im Umformzylinder
15 axialbeweglich geführte Umformkolben 16 befindet sich in
seiner unteren Stellung. Der Kolbenfortsatz 21 ist dann mit
der Oberkante des den Umformzylinder 15 aufnehmenden Zylin
derblocks 14 flächenbündig. Der auf dem Kolbenfortsatz 21
des Umformkolbens 16 aufgenommene Ziehstempel 22 steht dann
in seiner tiefsten Stellung flächenbündig mit dem Blechhal
ter 38 oder um ein solches Maß unter dem Blechhalter 38,
daß sich vor dem Beginn eines Zielvorganges infolge der dann
möglichen Leerbewegung des Blechhalters 38 in den Arbeits
zylindern 25 ein für die Blechhalterung hinreichender Druck
aufbaut.
In der den Beginn eines Ziehvorganges veranschaulichenden
linken Halbschnittansicht von Fig. 2 steht die Zylinderplat
te 24 in ihrer angehobenen Betriebsstellung, die im wesent
lichen mit der Oberkante des zentral angeordneten Zylinder
blocks 14 bündig ist. Infolge des in den der Blechhalterab
stützung dienenden Arbeitszylindern 25 beim Ziehvorgang
herrschenden Hydraulikmitteldrucks sind die Hilfskolben 28
strömungsdruckmittelbeaufschlagt und stehen um das bereits
erwähnte Maß "s" oberseitig über die Zylinderplatte 24 vor.
Demgemäß sind die koaxial zu den Hilfskolben 28 angeordne
ten Stehbolzen 36 innerhalb der sie aufnehmenden Durchgangs
bohrungen 35 der Lochplatte 34 so verschoben, daß der Blech
halter 38 auf den oberseitig über die Lochplatte 34 vorste
henden Stehbolzen 36 aufgenommen und dadurch partiell ab
gestützt ist.
In der linken Halbschnittansicht von Fig. 2 liegt auf dem
Blechhalter 38 und dem damit annähernd bündig stehenden
Ziehstempel 22 eine Platine 40 auf. Wenn das Werkzeugober
teil 12 mit einem Ziehring 41 niederfährt und im Bereich
des Blechhalters 38 auf die Platine 40 aufsetzt, führt dies
zunächst zu einer Einspannung der Platine 40 zwischen Zieh
ring 41 und Blechhalter 38 und beim weiteren Niedergehen
des Ziehrings 41 zum Ziehen eines Hohlteils 42, gleichzei
tig aber auch zum Verdrängen des in den Beaufschlagungsräu
men 30 der der Blechhalterabstützung dienenden Arbeitszylin
der 25 aufgenommenen Hydraulikmittels, das dann in den rücksei
tigen Beaufschlagungsraum 17 des Umformzylinders 15 abströmt
und die rückseitige Beaufschlagungsfläche 18 des Umformkol
bens 16 beaufschlagt. Als Folge davon fährt der Umformkol
ben und der auf dem Kolbenfortsatz 21 aufgenommene Ziehstem
pel 22 entgegen der Bewegung des niedergehenden Blechhalters
38 vor. Der Ziehvorgang vollzieht sich mithin aus einem
durch das Niedergehen des Blechhalters 38 bedingten Teil
zug und einem aus dem Vorfahren des Ziehstempels 22 beding
ten Teilzug.
Der auf den sich durch die Lochplatte 34 hindurcherstrecken
den Stehbolzen 36 partiell aufgenommene Blechhalter 38 er
fährt beim Ziehen in Abhängigkeit von der auf diesen ein
wirkenden Ziehkraft eine Deformation dergestalt, daß in den
Bereichen der durch die Stehbolzen 36 vermittelten Blechhal
terabstützung eine partiell höhere Blechhaltekraft auftritt
als in benachbarten Bereichen. Unter der Wirkung der Zieh
kraft werden die Stehbolzen 36 zwar aus ihrer über die
Lochplatte 34 nach oben vorstehenden Position mehr oder
weniger zurückgedrängt, erfahren aber angesichts der Beauf
schlagung der Hilfskolben 28, auf denen die Stehbolzen 36
aufstehen, eine die partielle Erhöhung der Blechhaltekraft
vermittelnde Gegenkraft. Die Betriebsstellung am Ende eines
Ziehvorganges zeigt die rechte Halbschnittansicht von Fig. 2.
Bei dem erfindungsgemäßen Ziehwerkzeug 10 sind bei bestim
mungsgemäßem Gebrauch nur diejenigen Durchgangsbohrungen 35
der auf der Zylinderplatte 24 aufgenommenen Lochplatte 34
mit Stehbolzen 36 auszurüsten, die den Blechhalter 38 in
ziehtechnisch kritischen Bereichen abstützen, also in Berei
chen, in denen Faltenbildungen auftreten können oder zu be
sorgen sind. Es ist ersichtlich, daß um den Ziehstempel 22
herum in mehr oder weniger fein verteilter Weise der Blech
halterabstützung dienende Arbeitszylinder 25 herum angeord
net werden können. Auf diese Weise gelingt eine den jeweili
gen ziehtechnischen Erfordernissen genügende partielle
Einstellung der Blechhaltekraft, indem nur in denjenigen
Blechhalterbereichen die Lochplatte 34 mit Stehbolzen 36
ausgerüstet wird, die im Hinblick auf Faltenbildungen kri
tisch sind.
Claims (6)
1. Werkzeug zum Ziehen von Blechformteilen mit einem Werk
zeugunterteil und einem Werkzeugoberteil, die gegeneinan
der bewegbar geführt sind und von denen ein Werkzeugteil
einen Ziehring aufweist, das andere Werkzeugteil hingegen
einen auf mehreren hydraulisch wirkenden Arbeitszylindern
aufgenommenen Blechhalter und einen Ziehstempel, der vom
Blechhalter umschlossen ist und sich an zumindest einem
hydraulisch wirkenden Umformzylinder abstützt sowie mit
wenigstens einem der der Blechhalterabstützung dienenden
Arbeitszylinder in Strömungsverbindung steht und mit aus
dem letztgenannten Arbeitszylinder beim Ziehvorgang ver
drängten Hydraulikmittel beaufschlagt wird und dadurch den
Ziehstempel entgegen der Blechhalterbewegung betätigt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Blechhalter (38) partiell an Kolben (28) abstützbar
ist, die aus den Beaufschlagungsräumen (30) der Arbeitszylin
der (25), auf denen der Blechhalter (38) aufgenommen ist,
mit Hydraulikmittel beaufschlagbar sind.
2. Ziehwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die aus den Beaufschlagungsräumen (30) der den Blech
halter (38) aufnehmenden Arbeitszylinder (25) mit Hydrau
likmittel beaufschlagbaren Kolben (28) den Blechhalter (38)
über wahlweise einsetzbare Druckstücke (36) partiell abstüt
zen.
3. Ziehwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die den Blechhalter (38) aufnehmenden Arbeitszylin
der (25) zur Blechhalterabstützung in einer Zylinderplatte
(24) angeordnet sind, daß die in diesen Arbeitszylindern (25)
geführten Arbeitskolben (26) von einer Werkzeug-Grundplatte
(13), die auf einem Pressentisch aufnehmbar ist, in die
Arbeitszylinder (25) vorstehen und daß wenigstens ein Teil
dieser Arbeitszylinder (25) auf der von der Grundplatte (13)
abgewandten Seite mit in Bohrungen (27) aufgenommenen, aus
den Beaufschlagungsräumen (30) der Arbeitszylinder (25) mit
Hydraulikmittel beaufschlagbaren zweiten Kolben (28) zur
partiellen Abstützung der Blechhalter (38) versehen sind.
4. Ziehwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die den Blechhalter partiell abstützenden Kolben (28)
über die Zylinderplatte (24) vorstehen.
5. Ziehwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der die Arbeitszylinder (25) aufweisenden Zylinder
platte (24) eine Lochplatte (34) mit koaxial zu den aus den
Beaufschlagungsräumen (30) der genannten Arbeitszylinder (25)
mit Hydraulikmittel beaufschlagbaren zweiten Kolben (28)
angeordneten Durchgangsbohrungen (35) ausgenommen ist und
daß in wenigstens einem Teil dieser Durchgangsbohrungen (35)
als entfernbare Druckstücke Stehbolzen (36) geführt sind,
die auf den über die Zylinderplatte vorstehenden zweiten
Kolben (28) aufstehen und auf denen Teile des Blechhalters
(38) aufgenommen sind.
6. Ziehwerkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stehbolzen (36) eine Länge gleich der Stärke der
Lochplatte (34) und einen Durchmesser größer als die zwei
ten Kolben (28) der Arbeitszylinder (25) haben.
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