DE3509051C2 - Werkzeug zur Blechbearbeitung, insbesondere zum Tiefziehen, Abkanten o.dgl. - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zur Blechbear­ beitung, insbesondere zum Tiefziehen, Abkanten od. dgl., mit einem der Abstützung eines Blechhalters dienenden, aus mit Druckmittel beaufschlagten Ar­ beitszylindern bestehenden Arbeitskissen und mit einem weiteren, einen in Arbeitsrichtung des Werkzeugs gegenüber dem Blechhalter bewegbar geführten Werkzeug­ teil, wie einen Ziehstempel oder eine Abkantleiste, aufnehmenden, ebenfalls aus mit Druckmittel beauf­ schlagten Arbeitszylindern bestehenden Arbeitskissen, dessen Arbeitszylinder mit den Arbeitszylindern des der Blechhalterabstützung dienenden Arbeitskissens über Strömungswege verbunden sind und beim Niedergehen des Blechhalters mit aus den letztgenannten Arbeits­ zylindern verdrängtem Druckmittel beaufschlagt werden.

In der DE 30 22 844 A1 ist bereits eine Einrichtung an Werkzeugen oder Pressen zum Ziehen von Blechform­ teilen vorbeschrieben, die ein aus mehreren Arbeits­ zylindern und mit in diesen axial bewegbar geführten, mit Druckmittel beaufschlagten Kolben bestehen­ des Ziehkissen zum Abstützen eines Blechhalters be­ sitzt und mit einem weiteren, einen in Ziehrichtung bewegbar geführten Ziehstempel aufnehmenden Ziehkissen ausgerüstet ist, dessen Arbeitszylinder mit den Arbeits­ zylindern des der Blechhalterabstützung dienenden Ziehkissens über Strömungswege verbunden und mit beim Ziehvorgang aus diesen Arbeitszylindern ver­ drängtem Druckmittel beaufschlagbar sind. Dabei sind die die Ziehkissen für den Blechhalter und den Ziehstempel bildenden Arbeitszylinder entweder im Tisch einer Ziehpresse oder in einem Werkzeug­ unterteil aufgenommen.

Eine Besonderheit bei dieser vorbekannten Einrichtung ist darin zu sehen, daß beim Niedergehen eines unmittelbar von einem Pressenstößel betätigten Ziehringes aus den Arbeits­ zylindern des der Blechhalterabstützung dienenden Ziehkissens abströmendes Druckmedium über geeignete Strömungswege in die Arbeitszylinder des weiteren Ziehkissens, auf dem der Ziehstempel vertikal bewegbar aufgenommen ist, überströmt und die in den Arbeits­ zylindern dieses Ziehkissens geführten Kolben beauf­ schlagt, die ihrerseits beim Ziehvorgang den Zieh­ stempel entgegen der Bewegungsrichtung des Ziehringes und des Blechhalters in Ziehrichtung antreiben.

Diese vorbekannte Einrichtung ermöglicht einerseits die Ausführung komplizierter Gegenzüge zu dem vom niedergehenden Ziehring vermittelten Zug und anderer­ seits die Auflösung der angestrebten Ziehtiefe in je einen vom niedergehenden Ziehring und einen vom hochfahrenden Ziehstempel bewirkten Teilzug. Neben diesen ziehtechnischen Möglichkeiten besteht ein weiterer wichtiger Vorteil der vorbekannten Einrichtung aber auch in der Nutzung der Druckenergie des beim Niedergehen des Ziehringes und des damit ver­ bundenen Niedergehens des Blechhalters aus den der Blechhalterabstützung dienenden Arbeitszylindern verdrängten Druckmediums zum Antrieb des der Bewegung des Ziehringes entgegengesetzt betätigten Ziehstempels.

Ausgehend von diesem Stande der Technik hat sich die Erfindung die Schaffung eines Werkzeugs zur Blech­ bearbeitung, wie Tiefziehen, Abkanten od. dgl., zur Aufgabe gestellt, das im Aufbau einfach und unproble­ matisch auf unterschiedliche Werkstücke und auch auf verschiedene Arbeitsweisen umrüstbar ist.

Gelöst ist diese Aufgabe dadurch, daß bei dem Werkzeug der eingangs angegebenen Art die beiden Arbeitskissen aus zumindest zwei Hydraulikeinheiten bestehen, die ihrerseits aus jeweils wenigstens einem den Blechhalter abstützenden Arbeitszylinder und einem mit letzterem in Strömungsverbindung stehenden sowie das gegenüber dem Blechhalter bewegbare Werkzeugteil abstützenden Arbeitszylinder aufgebaut sind.

Bei der Erfindung handelt es sich somit darum, daß in Abhängigkeit von der Größe und dem Konturenver­ lauf der mit einem Werkzeug zu bearbeitenden bzw. herzustellenden Blechformteile die beiden Ziehkissen aus einer Anzahl benachbart angeordneter Hydraulik­ einheiten mit jeweils wenigstens zwei in geeigneter Weise miteinander in Strömungsverbindung stehenden Arbeitszylindern bestehen, wobei sich auf jeweils dem einen Arbeitszylinder einer jeden Hydraulikeinheit der Blechhalter und auf dem anderen Arbeitszylinder die bewegbare Werkzeugkontur abstützt. Demgemäß strömt beim Niedergehen des Blechhalters, also beispielsweise während des Ziehvorganges, aus den den Blechhalter abstützenden Arbeitszylindern einer jeden Hydraulik­ einheit jeweils Druckmittel in die der Ab­ stützung des bewegbaren Werkzeugteils dienenden Ar­ beitszylinder derselben Hydraulikeinheit ein, so daß korrespondierend zum Niedergehen des Blechhalters dessen Bewegungsrichtung entgegen das bewegbare Werk­ zeugteil angetrieben wird.

Die Hydraulikeinheiten können dabei aus über Schlauch­ leitungen oder andere Strömungswege miteinander in Strömungsverbindung stehenden Einzelzylindern aufge­ baut sein. Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung können die miteinander in Strömungsverbindung stehen­ den Arbeitszylinder einer jeden Hydraulikeinheit aber auch in einem eine bauliche Einheit bildenden Hydrau­ likelement zusammengefaßt, also in das Hydraulikelement integriert sein.

Bei einer anderen zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfin­ dung haben die den Blechhalter abstützenden Arbeitszy­ linder der Hydraulikeinheiten etwa gleiche Beauf­ schlagungsflächen wie der oder die Arbeitszylinder zur Abstützung des gegenüber dem Blechhalter beweg­ baren Werkzeugteils. Bei einer derartigen Bemessung der Beaufschlagungsflächen der Arbeitszylinder erfährt das bewegbare Werkzeugteil eine nach Geschwindigkeit und Weg betragsgleiche, jedoch entgegengesetzt ge­ richtete Bewegung wie der Blechhalter.

Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, daß jede der die Arbeitskissen bildenden Hydraulikeinheiten wenigstens zwei der Abstützung des Blechhalters dienende Arbeits­ zylinder besitzt, die gemeinsam etwa gleiche Beauf­ schlagungsflächen haben wie der oder die Arbeits­ zylinder zur Abstützung des gegenüber dem Blechhalter bewegbaren Werkzeugteils und daß die Strömungsver­ bindung zwischen dem das bewegbare Werkzeugteil ab­ stützenden Arbeitskissen und wenigstens einen der den Blechhalter abstützenden Arbeitszylinder absperrbar ist. Auf diese Weise können durch Abschalten beispielsweise eines der Arbeitszylinder einer Hydraulikeinheit, die der Blechhalterabstützung dienen, das Verhältnis von Blechhaltekraft und Umformkraft sowie die Antriebsge­ schwindigkeit und der Weg des bewegbaren Werkzeugteils im Verhältnis zu Geschwindigkeit und Weg des Blech­ halters variiert werden.

Diese Ausgestaltung ermöglicht auch, daß beispiels­ weise während des Ziehvorganges ein oder mehrere der Blechhalterabstützung dienende Arbeitszylinder jeweils einer Hydraulikeinheit nach und nach zuge­ schaltet werden können, und zwar in der Weise, daß der Blechhalter zunächst sich an einem oder zwei Arbeitszylindern über aus diesen herausragende Kolben­ stangen abstützt und nach dem Zurücklegen eines be­ stimmten Weges auf die Kolbenstangen eines oder mehrerer Arbeitszylinder des der Blechhalterabstützung dienenden Arbeitskissens aufsetzt, so daß die der Blechhalter­ abstützung dienenden Arbeitszylinder während des Niedergehens des Blechhalters nach und nach zugeschaltet werden. Auf diese Weise wird ein weicher Beginn der Blechhalterabstützung erreicht, was beispielsweise beim Ziehen dazu führt, daß die bei herkömmlicher Ziehtechnik auftretenden Markierungen vom Ziehring bei Beginn des Ziehvorganges mindestens gemildert oder gar weitestgehend vermieden werden können.

Eine gleichfalls weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß wenigstens die der Abstützung des ge­ genüber dem Blechhalter bewegbaren Werkzeugteils dienenden Arbeitszylinder Differenzialkolben aufweisen, deren Differenzialflächen entgegen der Arbeitsrichtung des Werkzeugs und unabhängig von einer Beaufschlagung mit aus den Arbeitszylindern des den Blechhalter ab­ stützenden Arbeitskissens überströmenden Druckmittel mit Druckmittel beaufschlagbar sind. Dadurch kann einerseits infolge einer derartigen Beaufschlagung der Differenzialflächen wiederum Einfluß auf das Verhältnis von Blechhalte- und Umformkraft genommen und andererseits das bewegbare Werkzeugteil aus einer hochgefahrenen Endstellung, etwa am Ende eines Ziehvor­ ganges, in seine abgesenkte Lage zurückgefahren werden, wobei infolge des Einströmens des dabei aus den Arbeits­ zylindern des das bewegbare Werkzeugteil abstützenden Arbeitskissens verdrängten Druckmittels in die den Blechhalter abstützenden Arbeitszylinder der Blech­ halter in seine Anfangsstellung hochgefahren wird.

Angesichts der vorerwähnten Einsatzmöglichkeiten der die Arbeitskissen bildenden Hydraulikeinheiten ist es von Vorteil, wenn die Arbeitszylinder der Hydraulik­ einheiten jeweils auf einer Grundplatte aufgenommen sind und sich auf der von der Grundplatte entfernten Seite von den Arbeitszylindern Kolbenstangen forter­ strecken, auf denen sich der Blechhalter einerseits und das diesem gegenüber bewegbare Werkzeugteil andererseits abstützen. Die die Beaufschlagungsräume der den Blech­ halter abstützenden Arbeitszylinder einerseits und und der das gegenüber dem Blechhalter bewegbare Werk­ zeugteil aufnehmenden Arbeitszylinder andererseits ver­ bindenden Strömungswege können zweckmäßiger Weise in den Grundplatten der Hydraulikelemente angeordnet sein.

Schließlich sieht eine Weiterbildung der Erfindung auch vor, daß die das Arbeitskissen für die Abstützung des gegenüber dem Blechhalter bewegbaren Werkzeugteils bildenden Arbeitszylinder auf der von der Grundplatte entfernten Seite über die das andere Arbeitskissen bildenden Arbeitszylinder hinausragen.

Anhand der beigefügten Zeichnung soll nachstehend ein Ausführungsbeispiel eines Werkzeugs mit unter Verwendung derartiger Hydraulikein­ heiten aufgebauten Arbeitskissen sowie zwei unterschied­ liche Ausführungsformen derartiger, als Hydraulikelemente ausgebildeter Hydraulikeinheiten erläutert werden. In schematischen Ansichten zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf das Unterteil eines erfindungs­ gemäßen Werkzeugs, bei dem die Arbeitskissen zur Abstützung eines Blechhalters und zur Abstützung eines Ziehstempels als gegenüber dem Blechhalter bewegbarem Werkzeugteil aus je zwei Arbeits­ zylinder aufweisenden Hydraulikelementen aufge­ baut sind,

Fig. 2 ein derartiges Hydraulikelement für sich allein in einer Draufsicht,

Fig. 3 einen vertikalen Schnitt gemäß der Schnittlinie III-III in Fig. 2 durch das Hydraulikelement,

Fig. 4 ein vertikal verlaufender Halbschnitt gemäß der Schnittlinie IV-IV in Fig. 2 durch das Hydraulikelement, jedoch mit dem Kolben des einen Arbeitszylinders in einer gegenüber Fig. 3 hochgefahrenen Betriebsstellung,

Fig. 5 in einer Ansicht wie in Fig. 2 eine abge­ wandelte Ausführungsform eines Hydraulik­ elements mit vier Arbeitszylindern zur Ab­ stützung eines Blechhalters,

Fig. 6 das Hydraulikelement nach Fig. 5 in einer seitlichen Ansicht,

Fig. 7 einen vertikal verlaufenden Teilschnitt durch das Werkzeug nach Fig. 1 mit Schnittverlauf gemäß der Schnittlinie VII-VII in Fig. 1,

Fig. 8 eine Ansicht wie in Fig. 7, jedoch in einer anderen Betriebsstellung und

Fig. 9 eine weitere Betriebsstellung des Werkzeugs in einer Ansicht wie in den Fig. 7 und 8.

Bei dem in den Fig. 1 und 7 bis 9 veranschaulichten Werkzeug 10 handelt es sich um ein kombiniertes Abkant-, Tiefzieh- und Prägewerkzeug, bei dem entsprechend dem Konturenverlauf der herzustellenden Blechform­ teile zwei Arbeitskissen 11, 12 aus nebeneinander angeordneten Hydraulikelementen 13 aufgebaut sind. Jedes der Hydraulikelemente 13 besitzt zwei Arbeits­ zylinder 14, 15 und jeweils ein Arbeitszylinder 14 eines jeden Hydraulikelements gehört zu dem Arbeitskissen 11, welches einen Blechhalter 16 abstützt, und der jeweils andere Arbeitszylinder 15 zu dem anderen Arbeitskissen 12, das einen gegenüber dem Blechhalter 16 bewegbaren Zieh­ stempel 17 abstützt.

In den Fig. 2 bis 4 ist eines der bei dem Werkzeug 10 nach Fig. 1 für den Aufbau der Arbeitskissen 11, 12 ver­ wendeten Hydraulikelemente 13 für sich allein veran­ schaulicht. Dieses Hydraulikelement 13 besitzt zwei auf einer gemeinsamen Grundplatte 20 aufgenommene Arbeitszylinder 14, 15, deren untere Enden mit Innen­ gewinde versehen und auf Außengewinde aufweisende Fortsätze 21, 22 der Grundplatte 20 aufgeschraubt sowie mittels O-Ringdichtungen 23, 24 gegenüber den genannten Fortsätzen 21, 22 strömungsdruckmitteldicht abgedichtet sind. In beiden Arbeitszylindern 14, 15 sind längsbeweg­ lich geführte Kolben 25, 26 aufgenommen und die Druckräume zwischen diesen Kolben 25, 26 und den Fortsätzen 21, 22 der Grundplatte 20, welche die Arbeitszylinder 14, 15 unterseitig abschließen, stehen über in der Grundplatte 20 verlaufende Strömungswege 27, 28, 29 miteinander in Ver­ bindung. Die Druckräume sind volumengleich und in der Weise mit Druckmittel beaufschlagt, daß jeweils der eine Kolben sich in seiner oberen Endstellung be­ findet, wenn der Kolben des anderen Arbeitszylinders in seiner unteren Endlage steht.

In der Einbaulage gemäß Fig. 1 stützen die nach außen weisenden Arbeitszylinder 14 der Hydraulikelemente 13 den Blechhalter 16, hingegen die jeweils zum Werkzeug­ inneren hin angeordneten Arbeitszylinder 15 den gegen­ über dem Blechhalter 16 bewegbaren Ziehstempel 17 ab. Der Blechhalter 16 und der Ziehstempel 17 sind dabei, wie insbesondere die Fig. 7 und 8 zeigen, auf Kolbenstangen 30, 31 aufgenommen, die sich auf den von der Grundplatte 20 entfernten Seiten von den in den Arbeitszylindern 14, 15 aufgenommenen Kolben 25, 26 fort- und durch entsprechende Kolbenstangenführungen 32, 33 in den Zylinderböden hin­ durcherstrecken. Im übrigen haben die der Abstützung des Ziehstempels 17 dienenden Arbeitszylinder 15 eine größere axiale Länge als die Arbeitszylinder 14 zur Ausbildung des der Blechhalterabstützung dienenden Arbeitskissens 11.

Der in dem Arbeitszylinder 15 zur Abstützung des Zieh­ stempels 17 bzw. eines gegenüber dem Blechhalter 16 bewegbaren Werkzeugteils aufgenommene Kolben 26 ist als Differenzialkolben ausgebildet und demgemäß ist die sich auf der von der Grundplatte 20 entfernten Seite forterstreckende Kolbenstange 31 fest mit dem Kolben 2 verbunden und in der Kolbenstangenführung 33 des Zylinderbodens mittels O-Ringdichtungen 34 druck­ mitteldicht geführt. Die Differenzialfläche 35 dieses Kolbens 26 ist unabhängig von der unterseitigen Kol­ benbeaufschlagung über die in den Fig. 2 und 4 ersicht­ lichen Strömungswege 36 bis 39 mit Druckmittel be­ aufschlagbar, etwa um am Ende eines Ziehvorganges die dann in ihren oberen Endlagen stehenden Kolben 26 der den Ziehstempel 17 abstützenden Arbeitszylinder 15 infolge einer oberseitigen Beaufschlagung der Diffe­ renzialflächen 35 in ihre Ausgangslagen zurückzu­ fahren, wobei infolge des dann aus den unter den Kolben 26 dieser Arbeitszylinder 15 liegenden Beauf­ schlagungsräumen verdrängtes Druckmittel über die aus den Fig. 2 und 3 ersichtlichen Strömungswege 27, 28, 29 in die der Abstützung des Blechhalters 16 dienenden Arbeitszylinder 14 einströmt und dadurch die in diesen geführte Kolben 25 unterseitig beauf­ schlagt mit der Folge, daß diese Kolben 25 nach oben fahren und demgemäß den Blechhalter 16 in seine Aus­ gangsstellung zurückbewegen.

Das Hydraulikelement 40 nach den Fig. 5 und 6 unter­ scheidet sich zunächst nur dadurch von dem Hydraulik­ element 13 nach den Fig. 2 bis 4, daß neben einem Arbeits­ zylinder 41 zur Abstützung eines bewegbaren Werkzeug­ teils 42 vier Arbeitszylinder 43 bis 46 zur Ausbildung eines einen Blechhalter 47 abstützenden Arbeitskissens 48 vorgesehen sind. Diese vier Arbeitszylinder 43 bis 46 stehen in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise mit dem Arbeits­ zylinder 41 des der Abstützung des bewegbaren Werkzeug­ teils 42 dienenden Arbeitskissens 49 in Strömungsver­ bindung und die Beaufschlagungsfläche des letztge­ nannten Arbeitszylinders 41 ist gleich der Summe der Beaufschlagungsflächen der vier Arbeitszylinder 43 bis 46, die der Abstützung des Blechhalters 47 dienen. Im übrigen sind die Arbeitszylinder 41 und 43 bis 46 dieses Hydraulikelements 40 in gleicher Weise wie bei dem Hydraulikelement 13 auf einer Grundplatte 50 aufgenommen, in der sich auch die die Arbeitszylinder 41 und 43 bis 46 miteinander verbindenden, jedoch nicht ge­ zeigten Strömungswege erstrecken.

Bei dieser Ausführungsform kann die Strömungsverbin­ dung zwischen einem oder mehreren Arbeitszylindern 43 bis 46 des der Blechhalterabstützung dienenden Arbeits­ kissens 48 jeweils mit dem das bewegbare Werkzeugteil 42 abstützenden Arbeitszylinder 41 unterbrochen werden, wodurch zum Bespiel das Verhältnis von Blechhaltekraft zu Ziehkraft in Abhängigkeit von den jeweiligen zieh­ technischen Erfordernissen beeinflußbar ist.

Eine andere vorteilhafte Handhabungsmöglichkeit be­ steht darin, daß während eines Ziehvorganges auch ein oder mehrere der Blechhalterabstützung dienenden Arbeitszylinder 43 bis 46 zugeschaltet werden, und zwar in der Weise, daß der Blechhalter 47 zunächst sich an einem oder zwei der Arbeitszylinder 43 bis 46 abstützt und erst nach dem Zurücklegen eines bestimm­ ten Weges auf einen oder mehrere weitere Arbeitszylin­ der 43 bis 46 des der Blechhalterabstützung dienenden Arbeitskissens 48 aufsetzt, so daß die zugeordneten Arbeitszylinder erst dann in die Blechhalterabstützung eingeschaltet werden.

In Fig. 6 ist veranschaulicht, daß der nur angedeutete Blechhalter 47 zunächst nur auf den Kolbenstangen 52, 53 der dem Arbeitszylinder 41 zur Abstützung des beweg­ baren Werkzeugteils 42 benachbarten Arbeitszylin­ dern 43, 44 des der Blechhalterabstützung dienenden Ziehkissens 48 aufgenommen ist, während die Kolben­ stangen 54, 55 der beiden anderen der Blechhalterab­ stützung dienenden Arbeitszylinder 45, 46 anfänglich in dem mit "x" bezeichneten Abstand vom Blechhalter 47 stehen, so daß erst nach dem Zurücklegen des mit "x" bezeichneten Weges der Blechhalter 47 auf die genannten Kolbenstangen 54, 55 aufsetzt, wodurch die zugeordneten Arbeitszylinder 45, 46 zugeschaltet werden und dement­ sprechend einerseits die Blechhaltekraft erhöht und andererseits infolge des Überströmens des aus den genannten Arbeitszylindern 45, 46 verdrängten Druck­ mittel in den der Abstützung des bewegbaren Werkzeug­ teils 42 dienenden Arbeitszylinder 41 des betreffen­ den Hydraulikelementes die Antriebsgeschwindigkeit und der von dem bewegbaren Werkzeugteil 42 zurückgelegte Weg entsprechend erhöht werden.

Bei dem kombinierten Abkant-, Tiefzieh- und Prägewerk­ zeug nach Fig. 7 stützt sich auf den Kolbenstangen 30 der nach außen weisenden Arbeitszylinder 14 der Hydraulik­ elemente 13 ein Blechhalter 16 ab, der mit einer über seine Oberseite hinausragenden Abkantleiste 60 versehen ist, während auf den Kolbenstangen 31 der innenliegenden Arbeitszylinder 15 ein Ziehstempel 17 aufgenommen ist. Die Schnittansicht gemäß Fig. 7 zeigt die Ausgangsstellung des Werkzeugunterteils, in der sich der Ziehstempel 17 in seiner unteren Endlage und der Blechhalter 16 in seiner oberen End­ stellung befinden. Eine eingelegte Platine 61 ist auf der über die Oberseite des Blechhalters 16 hinaus­ ragenden Abkantleiste 60 aufgenommen.

In der in Fig. 8 gezeigten Betriebsstellung ist ein Ziehring 62 eines hier nicht weiter dargestellten Werkzeugoberteils niedergegangen und hat zunächst einen äußeren Rand 63 der Platine 61 entsprechend der inneren Biegekante der Abkantleiste 60 hochge­ stellt, um dann beim weiteren Niedergehen des Blech­ halters 16 und dem dadurch bewirkten Hochfahren des Ziehstempels 17 infolge des Überströmens des Druck­ mittels aus dem der Blechhalterabstützung dienenden Arbeitszylinder 14 in den den Ziehstempel abstützen­ den Arbeitszylinder 15 den Ziehvorgang auszuführen, was Fig. 8 veranschaulicht.

Die Verwendung derartiger Hydraulikelemente 13 zum Auf­ bau der beiden Arbeitskissen 11, 12 zur Abstützung eines Blechhalters 16 einerseits und eines letzterem gegen­ über bewegbaren Ziehstempels 17 andererseits eröffnet somit die Möglichkeit, beim Niedergehen eines Werkzeug­ oberteils zunächst einen Abkantvorgang durchzuführen und im Anschluß daran in der oben erörterten Weise einen Ziehvorgang. Darüber hinaus können am Schluß des Ziehvorganges aber auch die Druckmittel Beaufschlagungen von sämtlichen Arbeitszylindern 14, 15 der Hydraulikelemente 13 weggenommen werden, so daß unter der Wirkung eines niedergehenden Werkzeug­ oberteils sowohl der Blechhalter 16 als auch der Ziehstempel 17 in eine untere Endstellung fahren, in der beispielsweise eine Riffelfläche oder eine Randprägung in das Ziehteil eingeprägt oder ein sog. Nachschlagvorgang bzw. eine Randbeschneidung eines Ziehteils durchgeführt werden. Eine derartige Präge­ stellung zeigt Fig. 9.

Angesichts der durch die Verwendung derartiger Hydrau­ likelemente für die Arbeitskissen eines derartigen Werk­ zeugs verwirklichbaren Aufteilung der einzelnen Bear­ beitungsvorgänge ist es möglich, mit Pressen gerin­ gerer Leistungsfähigkeit als bei herkömmlichen Werk­ zeugen auszukommen, weil beispielsweise bei einem ab­ schließenden Prägevorgang die gesamte Preßkraft für das Prägen zur Verfügung steht, nachdem die für einen derartigen Abkantvorgang erforderliche Preßkraft be­ reits zu Beginn der Werkstückbearbeitung eingesetzt war.

Claims (8)

1 . Werkzeug zur Blechbearbeitung, insbesondere zum Tiefziehen, Abkanten od. dgl., mit einem der Abstützung eines Blechhalters dienenden, aus mit Druckmittel beauf­ schlagten Arbeitszylindern bestehenden Arbeitskissen und mit einem weiteren, einen in Arbeitsrichtung des Werk­ zeugs und gegenüber dem Blechhalter bewegbar geführten Werkzeugteil, wie einen Ziehstempel oder eine Abkant­ leiste, aufnehmenden, ebenfalls aus mit Druckmittel beauf­ schlagten Arbeitszylindern bestehenden Arbeitskissen, dessen Arbeitszylinder mit den Arbeitszylindern des der Blechhalterabstützung dienenden Arbeitskissens über Strö­ mungswege verbunden sind und beim Niedergehen des Blech­ halters mit aus den letztgenannten Arbeitszylindern ver­ drängtem Druckmittel beaufschlagt werden, gekennzeichnet durch den Aufbau der Arbeitskissen (11, 12; 48, 49) aus zu­ mindest zwei Hydraulikeinheiten (13, 40), die ihrerseits aus jeweils wenigstens einem den Blechhalter (16, 47) abstützenden Arbeitszylinder (11, 43-46) und einem mit letzterem in Strömungsverbindung stehenden sowie das ge­ genüber dem Blechhalter (16, 47) bewegbare Werkzeug­ teil (17, 42) abstützenden Arbeitszylinder (15, 41) auf­ gebaut sind.

2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitszylinder (14, 43-46; 15, 42) einer jeden Hydraulikeinheit (13, 40) zu einem eine bauliche Einheit bildenden Hydraulikelement zusammengefaßt sind.

3. Werkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die den Blechhalter (16, 47) abstützenden Arbeits­ zylinder (14, 43-46) der Hydraulikeinheiten (13, 40) etwa gleiche Beaufschlagungsflächen haben wie der oder die Ar­ beitszylinder (15, 41) zur Abstützung des gegenüber dem Blechhalter (16, 47) bewegbaren Werkzeugteils (17, 42).

4. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede der die Arbeitskissen (48, 49) bildenden Hydraulikeinheiten (40) wenigstens zwei der Abstützung des Blechhalters (47) dienende Arbeitszylinder (43 bis 46) besitzt, die gemeinsam etwa gleiche Beauf­ schlagungsflächen haben wie der oder die Arbeitszylin­ der (41) zur Abstützung des gegenüber dem Blechhalter (47) bewegbaren Werkzeugteils (42) und daß die Strömungsver­ bindung zwischen dem das bewegbare Werkzeugteil (42) ab­ stützenden Arbeitskissen (49) und wenigstens einem der den Blechhalter (47) abstützenden Arbeitszylinder (43 bis 46) absperrbar ist.

5. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens die der Abstützung des gegenüber dem Blechhalter (16, 47) bewegbaren Werkzeug­ teils (17, 42) dienenden Arbeitszylinder (15, 41) Diffe­ renzialkolben aufweisen, deren Differenzialflächen ent­ gegen der Arbeitsrichtung des Werkzeugs und unabhängig von einer Beaufschlagung mit aus den Arbeitszylin­ dern (14, 43-46) des den Blechhalter (16, 47) ab­ stützenden Arbeitskissens (48) überströmenden Druckmit­ tel mit Druckmittel beaufschlagbar sind.

6. Werkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitszylinder (14, 15; 41, 43-46) der Hydraulikelemente (13, 40) jeweils auf einer Grundplatte (20, 50) aufgenommen sind und sich auf der von der Grundplatte (20, 50) entfernten Seite von den Arbeitszylindern (14, 15; 41, 43-46) Kolben­ stangen (30, 31; 52, 53; 54, 55) forterstrecken, auf denen sich der Blechhalter (16,47) einerseits und das diesem gegenüber bewegbare Werkzeugteil (17, 42) anderer­ seits abstützen.

7. Werkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die die Beaufschlagungsräume der den Blechhalter (16, 47) abstützenden Arbeitszylinder (14; 43-46) einerseits und der das gegenüber dem Blechhalter bewegbare Werkzeug­ teil (17, 42) aufnehmenden Arbeitszylinder (15, 41) an­ dererseits verbindenden Strömungswege in den Grund­ platten (20, 50) der Hydraulikelemente (13, 40) ange­ ordnet sind.

8. Werkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die das Arbeitskissen (12, 49) für die Abstützung des gegenüber dem Blechhalter (16, 47) bewegbaren Werkzeugteils (17, 42) bildenden Arbeits­ zylinder (15, 41) auf der von der Grundplatte (20, 50) entfernten Seite über die das andere Arbeitskissen (11, 48) bildenden Arbeitszylinder (14, 43-46) hinausragen.