DE19702621A1 - Analyseautomat - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Analyseautomaten, der
fortlaufend in automatisch zugeführten Proben, z. B.
aus einem kontinuierlichen Produktstrom, einen oder
mehrere Bestandteile quantitativ analysiert. Dabei
muß die möglichst repräsentative Probe eingewogen,
in Lösemittel aufgelöst und davon ein genau bekann
ter Probenanteil in z. B. einen Titrierautomaten
überführt werden. Dabei können das Verhältnis von
eingewogener Masse und in das Analysegerät überführ
ter Masse sowie die Genauigkeitsanforderungen sehr
unterschiedlich sein.
Bislang bekannte Prozeßtitrationssysteme arbeiten
meist mit einer volumetrischen Abmessung der zuge
führten Probelösung. Dabei werden je nach zu dosie
render Lösungsmenge und abhängig davon, ob immer
gleiche oder variable Volumina dosiert werden sol
len, Probeschleifen, Überlaufpipetten oder Dosier
spritzen mit den zugehörigen Ventilen verwendet.
Nachteilig bei der volumetrischen Dosierung sind die
Verfälschung durch oft unvermeidliche Gasblasen
sowie die Notwendigkeit, die Dichte der Lösung, die
von der Temperatur und der Zusammensetzung beein
flußt wird, in der Berechnung zu berücksichtigen.
Daneben werden auch Verfahren angewandt, bei denen
im Unterschied zu der Titration, die die Absolutmen
ge des zu untersuchenden Stoffes bestimmt, die
Konzentration in der Lösung ermittelt wird. Diese
Verfahren sind jedoch weniger genau und meist mit
einem höheren apparativen Aufwand verbunden.
Der in den Patentansprüchen angegebenen Erfindung
liegt das Problem zugrunde, in automatisch zugeführ
ten Proben eine oder mehrere Komponenten automatisch
mit hoher Genauigkeit zu bestimmen, wobei ein klei
ner Anteil der im Gerät durch Auflösen der festen
Probe erzeugten Probelösung genau abgemessen, in das
Titrationsgefäß überführt und dort titriert werden
muß.
Diese Problem wird dadurch gelöst, daß das Aliquot
der Probelösung, nachdem der Probenahmeschlauch
gespült wurde, entweder in ein Zwischengefäß einge
wogen und nachher komplett in das Titrationsgefäß
überführt wird oder gleich in das Titrationsgefäß
überführt wird und die dosierte Masse aus der Mas
senabnahme am Auflösegefäß ermittelt wird. Welches
der beiden Systeme vorteilhafter ist, hängt von der
im Titrationssystem benötigten Masse, der Auflösung
der Waage am Auflösegefäß und der erforderlichen Ge
nauigkeit ab.
Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht
insbesondere darin, daß von der zugeführten festen
Probe nach der Auflösung in einem Lösungsmittel ein
sehr genau bekanntes, von der Dichte und eventuellen
Luftblasen unbeeinflußtes Aliquot, welches eine in
einem weiten Bereich variable Menge des zu bestimm
enden Bestandteils enthält, bestimmt werden kann.
Bei einem Analyseautomat nach Anspruch 4 kann mit
einer Tropfenüberwachung eine höhere Genauigkeit
erzielt werden.
Bei der Verwendung einer Kalibrierlösung zum Ein
stellen der Maßlösung ist es bei hohen Genauigkeits
anforderungen wichtig, daß die Kalibrierlösung mit
den durch Temperaturschwankungen hervorgerufene
Kondenswassertropfen zusammen homogenisiert werden
kann. Dies erfolgt am einfachsten durch die in
Anspruch 6 angegebene Drehung des Behälters um eine
waagerechte Achse.
Bei der Titration ist für die genaue Endpunktbestim
mung ein Überschuß an Maßlösung notwendig. Wenn die
Maßlösung die einzige bedenkliche Komponente im
Abwasser darstellt, bietet es sich bei einer Fäll
ungstitration an, den Überschuß der Maßlösung mit
einem Teil der Probelösung auszufällen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher
beschrieben.
Aufbau: Der Zuführtrichter 1 ist mit einer Absperr
klappe 2 verschlossen. Darunter ist ein weiterer
Trichter angeordnet, dessen Auslauf in das Auflöse
gefäß 3 mündet. Dieses ist auf einer Waage 4 befe
stigt. Über dem Auflösegefäß sind der Wasserzulauf 9
und der einfahrbare Rührer 5 angeordnet. Das Absaug
rohr 6 und das Probenahmerohr 8 sind ebenfalls so
angeordnet, daß sie in das Auflösegefäß 3 eingefah
ren werden können. Das Absaugrohr 6 ist mit einer
Absaugpumpe 7 verbunden. Das Probenahmerohr 8 ist
mit einer Peristaltikpumpe 10 und diese wieder mit
der an einem beweglichen Arm 11 befestigten Dosier
spitze verbunden. Ebenfalls an diesem Arm befestigt
sind Dosierspitzen für Spülwasser und Kalibrierlö
sung. Das Spülwasser wird über ein Ventil 15, die
Kalibrierlösung über eine Peristaltikpumpe 18 zuge
geben. Der Vorratsbehälter für die Kalibrierlösung
19 ist um eine waagerechte Achse schwenkbar.
Der bewegliche Arm kann entweder über einem Abfluß
12 oder dem Einwaagegefäß 14 positioniert werden.
Das Einwaagegefäß 14 ist auf einer zweiten Waage 13
befestigt. In das Einwaagegefäß 14 kann ein Absaug
rohr 16 eingefahren werden. Dieses ist mit einer
Peristaltikpumpe 17 verbunden. Diese fördert in das
Titrationsgefäß 20. Das Titrationsgefäß 20 ist mit
einem Rührer 22, einem einfahrbaren Absaugrohr 23
mit Absaugvorrichtung 24 sowie dem Titrierautomat 21
mit Meß- und Referenzelektrode, Dosierspritze,
Umschaltventil und Vorratsbehälter für die Maßlösung
versehen. Die Absaugvorrichtung 24 fördert die
Abfallösung in einen Fällbehälter 25. Dieser Fällbe
hälter ist mit einem Rührer versehen, in ihn mündet
auch der Ablauf des Abflusses 12.
Nicht dargestellt ist der Rechner, der alle Funktio
nen des automatischen Ablaufs steuert.
Funktion: Vor der Analyse der über die Zuführung 1
zugeführten festen Probe bzw. in geeigneten Abstän
den wird die Maßlösung mit der Kalibrierlösung aus
Behälter 19 eingestellt. Die Kalibrierlösung enthält
den zu bestimmenden Stoff in einer genau bekannten
Konzentration. Sie wird zweckmäßigerweise durch
Einwiegen des möglichst reinen, in seinem Gehalt
genau bekannten Stoffes und Auflösen in einer eben
falls eingewogenen Menge reinen Wassers hergestellt.
Durch die Kalibrierung wird nicht nur der Faktor der
Maßlösung eingestellt, sondern auch eventuelle
systematische Fehler der Titration ausgeglichen.
Dazu sollen die Verhältnisse bei Kalibrierung und
Bestimmung möglichst identisch sein. Es soll also
etwa dieselbe Menge an zu bestimmendem Stoff im
gleichen Volumen vorliegen.
Zunächst wird die Kalibrierlösung durch mehrfaches
Drehen um die waagerechte Achse homogenisiert.
Dadurch wird eine Konzentrationsänderung durch die
Bildung von Kondenswassertropfen bei teilweise
geleertem Behälter verhindert. Die Dosierspitzen an
dem beweglichen Arm 11 werden über dem Abfluß 12
positioniert und mit der Peristaltikpumpe 18 wird
der Schlauch mit frischer Kalibrierlösung gefüllt.
Die Waage 13 wird tariert. Durch Umkehren der För
derrichtung der Pumpe wird ein eventuell an der
Dosierspitze hängender Tropfen eingesaugt und der
bewegliche Arm wird nun über dem Einwaagegefäß 14
positioniert. Nun fördert die Peristaltikpumpe 18
die benötigte Menge an Kalibrierflüssigkeit in das
Einwaagegefäß 14. Die Pumprichtung wird kurz umge
kehrt, um ein Nachtropfen zu vermeiden und für die
spätere Berechnung die genaue dosierte Masse an der
Waage ausgelesen.
Dann wird der Absaugarm 16 in das Einwaagegefäß 14
eingefahren. Mit der Peristaltikpumpe 17 wird der
Inhalt des Einwaagegefäßes in das Titriergefäß 20
überführt. Formgebung und Materialwahl des Einwaage
gefäßes 14 sind dahingehend optimiert, daß das Gefäß
durch das bis dicht über den Gefäßboden eingefahrene
Absaugrohr möglichst weitgehend entleert wird.
Letzte Reste der Lösung des zu bestimmenden Stoffes
werden durch mehrfaches Ausspülen mit Wasser aus
Einwaagegefäß und Schlauch in das Titrationsgefäß 20
überführt. Die Füll- und Leervorgänge für das Ein
waagegefäß 14 werden dabei durch das Massesignal der
Waage 13 gesteuert.
In dem Titrationsgefäß 20 wird das der eingewogenen
Masse an Kalibrierlösung äquivalente Volumen an
Maßlösung bestimmt. Dazu werden von dem Titrierauto
mat 21 geeignete Volumeninkremente an Maßlösung
zugegeben und die sich jeweils einstellende Gleich
gewichtsspannung an einer für das zu bestimmende Ion
selektiven Elektrode gemessen. Die Volumeninkremente
können dabei entweder konstant oder variabel sein.
Aus der sich dadurch ergebenden Titrationskurve wird
dann der Äquivalenzpunkt berechnet.
Anschließend wird das Titrationsgefäß 20 durch die
Absaugvorrichtung 24 mit dem einfahrbaren Absaugrohr
23 entleert und mehrfach mit Wasser gespült. Die
Spülvorrichtung ist der Übersicht halber nicht
eingezeichnet.
Der Ablauf der Absaugvorrichtung 24 endet in dem
Fällbehälter 25. Dort wird der für die genaue Be
stimmung des Äquivalenzpunktes benötigte Überschuß
der Maßlösung durch Reaktion mit der aus dem Ablauf
12 stammenden Probe ausgefällt. Das danach nur noch
mit unschädlichen Stoffen belastete Abwasser kann
dann in die Kanalisation abgeleitet werden. Gegebe
nenfalls kann auch das Reaktionsprodukt zurückgewon
nen werden.
Der zugeführte feste Probenstrom wird im Trichter 1
bei geschlossener Klappe 2 gesammelt. Er wird z. B.
aus einem Produktstrom, der in einen Bahnwaggon oder
LKW verladen wird, mit einem geeigneten Probennehmer
abgezweigt. Wenn nun eine Transporteinheit beladen
ist, wird die gesammelte Probe durch Öffnen der
Klappe 2 in das vorher tarierte Auflösegefäß 3
überführt. Die Klappe 2 wird wieder geschlossen und
der Massewert der Waage 4 von der Steuerung übernom
men. Zur zeitlichen Entkoppelung von Probenanfall
und Analyse können auch mehrere mit einer Klappe
versehene Trichter übereinander angeordnet sein.
Der Wasserzulauf 9 wird geöffnet und die vorgesehene
Wassermasse hinzugefügt. Der Rührer 5 wird eingefah
ren und die Probe durch Rühren gelöst. Dann wird das
Probenahmerohr 8 eingefahren und der Probenahme
schlauch mit Hilfe der Peristaltikpumpe 10 mit neuer
Probelösung gespült, wobei sich die Dosierspitze
über dem Abfluß 12 befindet. Die Waage 13 wird
tariert. Durch Umkehren der Förderrichtung der Pumpe
wird ein eventuell an der Dosierspitze hängender
Tropfen eingesaugt und der bewegliche Arm wird nun
über dem Einwaagegefäß 14 positioniert. Nun fördert
die Peristaltikpumpe 10 die benötigte Menge an
Probelösung in den Einwaagebehälter 14. Die Pump
richtung wird kurz umgekehrt, um ein Nachtropfen zu
vermeiden und für die spätere Berechnung die genaue
dosierte Masse an der Waage ausgelesen.
Wie bei der Kalibrierlösung wird dann die Probelö
sung in das Titrationsgefäß überführt, das Äquiva
lenzvolumen an Maßlösung bestimmt und das Titrati
onsgefäß gespült.
Anschließend werden Rührer 5 und Probenahmerohr 8
aus dem Auflösegefäß 3 ausgefahren, das Absaugrohr 6
in das Auflösegefäß eingefahren und mit der Förder
vorrichtung 7 das Auflösegefäß entleert. Nach dem
Aus fahren des Absaugrohrs 6 und dem Tarieren der
Waage kann ein neuer Zyklus beginnen.
Ein hoher Probendurchsatz wird dadurch erzielt, daß
die einzelnen Teilsysteme die meiste Zeit unabhängig
voneinander arbeiten können.
Aus dem Äquivalenzvolumen für Kalibrierlösung und
Probe errechnet sich mit den bekannten Werten für
Probemasse, Auflösungswasser, eingewogener Probelö
sung und eingewogener Kalibrierlösung bekannter
Zusammensetzung der Gehalt der Probe.
Claims (7)
1. Analyseautomat, bestehend aus dem mit einer Wäge
vorrichtung ausgestatteten Auflösegefäß mit Rühr-
und Entleervorrichtung zur Einwaage von Stoffgemisch
und Lösemittel, Aliquotierungsvorrichtung, Titrier
automat mit Titrierzelle sowie einer Steuerung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aliqotierungsvorrichtung aus folgenden Bauelementen besteht:
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aliqotierungsvorrichtung aus folgenden Bauelementen besteht:
- - einem mit einer weiteren Wägevorrichtung versehe nen Einwägebehälter,
- - einer Füllvorrichtung, mit der der Einwägebehälter mit einem Aliquot der Lösung aus dem Auflösegefäß gefüllt wird,
- - einer Entleervorrichtung, mit der der Inhalt des Einwägebehälters vollständig in die Titrierzelle überführt wird.
2. Analyseautomat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Füllvorrichtung aus einer mit einer Trans
portvorrichtung über den Einwägebehälter oder einem
Abfluß positionierbaren Dosierspitze, einer Förder
einrichtung und einem in das Auflösegefäß einfahrba
ren Probenahmerohr oder einem mit dem Auflösegefäß
fest verbundenen flexiblen Schlauch besteht.
3. Analyseautomat nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entleervorrichtung aus einem in den Einwäge
behälter einfahrbaren Absaugrohr, einer Förderein
richtung und einer in der Titrierzelle angeordneten
Dosierspitze besteht.
4. Analyseautomat, bestehend aus dem mit einer Wägevor
richtung ausgestatteten Auflösegefäß mit Rühr- und
Entleervorrichtung zur Einwaage von Stoffgemisch und
Lösemittel, Aliquotierungsvorrichtung, Titrierauto
mat mit Titrierzelle sowie einer Steuerung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aliqotierungsvorrichtung aus einem in das
Auflösegefäß einfahrbaren Probenahmerohr oder einem
mit dem Auflösegefäß fest verbundenen flexiblen
Schlauch, einer Fördereinrichtung und einer in der
Titrierzelle angeordneten Dosierspitze besteht,
wobei das zur Bestimmung gelangende Aliquot aus der
Masseänderung an der Wägeeinrichtung bestimmt wird.
5. Analyseautomat nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tropfenbildung oder der Tropfenfall an der
Dosierspitze mit einer geeigneten Vorrichtung über
wacht wird.
6. Analyseautomat nach Anspruch 1 oder 4, mit einem
Vorratsbehälter für die Kalibrierlösung,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorratsbehälter zur Homogenisierung um eine
waagerechte Achse gedreht werden kann.
7. Analyseautomat nach Anspruch 1 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ablauf des Titriergefäßes in einen Mischbe
hälter überführt wird, wo er mit überschüssiger
Probelösung zur vollständigen Fällung des bei der
Titration im Überschuß eingesetzten Fällungsreagen
zes gemischt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997102621 DE19702621A1 (de) | 1997-01-27 | 1997-01-27 | Analyseautomat |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997102621 DE19702621A1 (de) | 1997-01-27 | 1997-01-27 | Analyseautomat |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19702621A1 true DE19702621A1 (de) | 1998-07-30 |
Family
ID=7818313
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997102621 Withdrawn DE19702621A1 (de) | 1997-01-27 | 1997-01-27 | Analyseautomat |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19702621A1 (de) |
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Legal Events
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8122 | Nonbinding interest in granting licenses declared | ||
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