DE19700112A1 - Optisch teiltransparente Vorrichtung zur Lichtumlenkung mittels Totalreflexion - Google Patents
Optisch teiltransparente Vorrichtung zur Lichtumlenkung mittels TotalreflexionInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine optisch teil
transparente Vorrichtung zur Lichtumlenkung mittels
Totalreflexion. Eine Vorrichtungsalternative weist
eine Vielzahl parallel, nebeneinander, angeordneter
Lichtumlenkelemente auf, die eine flächige,
spiegelartige Anordnung bilden, die eine Oberfläche
vorsieht, auf die Licht einfällt und über die das in
den Lichtumlenkelementen totalreflektierte Licht aus
tritt. Eine zweite Vorrichtungsalternative weist zwei
flächig ausgebildete, optisch transparente Elementen auf,
die jeweils eine komplementär zueinander ausgebildete
Oberfläche aufweisen, über die die Elemente in Kontakt
bringbar sind. Vorzugsweise dienen beide Vor
richtungsalternativen als Sonnenschutzvorrichtungen.
Das energetische Potential der Sonne als Wärme- und
Lichtquelle hat zur Entwicklung von thermischen
Komponenten wie beispielsweise Solarkollektoren und
Hausfassaden mit transparenter Wärmedämmung (TWD)
angeregt. Die mit diesen Komponenten mittlerweile
erreichbaren Wirkungsgrade sind so gut, daß es für
Zeiten hoher Einstrahlung spezieller Vorrichtungen
bedarf, um hohe Temperaturen und dadurch bedingte
mögliche Schäden an den thermischen Komponenten selbst
abzuwenden. Auch insbesondere im Hinblick auf den seit
geraumer Zeit existierenden Trend zur "gläsernen
Architektur", die die Verwendung großzügig
dimensionierter Fensterflächen propagiert, sind Ver
schattungssysteme, die ein zu starkes Aufheizen der
Innenräume verhindern sollen, notwendig. Dies gilt nicht
nur für großflächige Glasfassaden, sondern insbesondere
auch für die in Mode gekommenen Wintergärten, die zum großen
Teil annähernd horizontal verlaufende, aus Glas ge
fertigte Dachkonstruktionen aufweisen, durch die die
Sonneneinstrahlung, insbesondere zu Zeiten hohen Son
nenstandes zum starken Überhitzen der Innenräume führt.
Da es bspw. bislang für Solarkollektoren noch kein
marktreifes System für Überhitzungsschutz gibt, setzen
die Hersteller für Solarkollektoren kostspielige, Hoch
temperaturbeständige Materialien und Komponenten ein,
die sich jedoch direkt auf die Herstellungskosten de
rartiger Komponenten nachhaltig auswirkt.
Bei Hausfassaden mit transparenter Wärmedämmung werden
in üblicher Weise Jalousien eingesetzt, deren Gesamt
kosten jedoch sehr hoch liegen, wodurch die Verbreitung
von TWD erheblich behindert ist.
Ebenso gibt es für Fensterflächen eine Vielzahl von
Sonnenschutzvorrichtungen, die zum größten Teil
elektromechanisch oder rein mechanisch angesteuert
werden, wie beispielsweise Jalousie- oder Markisen
systeme. Derartige Schutzvorrichtungen sind jedoch
ebenso kostspielig und bieten darüberhinaus nur unbe
friedigende Kompromisse zwischen der Schutzwirkung, der
Lichtdurchlässigkeit bzw. Transparenz und den damit
verbundenen Gesamtkosten. Eine Übersicht diesbezüglich
bietet der Beitrag "Verschattungsvorrichtungen an
Gebäuden - optische und thermische Auswirkungen" von
A. Raicu, H.R. Wilson und V. Wittwer aus der Reihe
"Innovative Lichttechnik in der Architektur des
ostbayrischen Technologietransferinstituts (OTTI)".
Zwar sind derzeit Entwicklungsaktivitäten auf dem
Gebiet schaltbarer optischer Schichten bekannt, die
über elektrochrome, thermochrome, thermotrope oder
ähnliche Eigenschaften verfügen und in Abhängigkeit
äußerer physikalischer Parameter ihre Transmissions
eigenschaften ändern können, doch bestehen derzeit noch
ungelöste Fragen und Probleme im Zusammenhang mit dem
Wirkungsgrad, Schalthub, der Langzeitstabilität und
Serienfertigung derartiger Schichten.
Bislang ist kein marktreifes, selbstregulierendes
System für den Überhitzungsschutz im Fensterbereich und
für thermische Komponenten bekannt, das ohne jegliche
externe, gesteuerte Energiezufuhr arbeitet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine optisch
teiltransparente Vorrichtung zur Lichtumlenkung, die
mittels Totalreflexion das auf die Vorrichtung ein
fallende Licht innerhalb eines bestimmt vorgegebenen
Winkelbereiches zurückreflektiert, derart weiterzu
bilden, daß der totalreflektierende Winkelbereich ver
größert wird und überdies in weiten Grenzen ein
stellbar ist. Das auf die Vorrichtung außerhalb dieses
Winkelbereiches eintreffende Licht soll die Vorrichtung
nahezu ungehindert durchdringen. Die Vorrichtung soll
insbesondere als Überhitzungsschutz dienen, und in
selbstregulierender Weise in Abhängigkeit des Sonnen
standes über richtungsselektive Reflexionseigen
schaften verfügen.
Lösungen der obenangegebenen Aufgabe sind in den An
sprüchen 1 und 14 angegeben. Die Erfindung vorteilhaft
weiterbildende Merkmale sind Gegenstand der Unteran
sprüche.
Erfindungsgemäß ist eine optisch teiltransparente
Vorrichtung zur Lichtumlenkung mittels Totalreflexion,
mit einer Vielzahl parallel, nebeneinander, ange
ordneter Lichtumlenkelemente, die eine flächige,
spiegelartige Anordnung bilden, die eine Oberfläche
aufweist, auf die Licht einfällt und über die das in
den Lichtumlenkelementen total reflektierte Licht
austritt, dadurch ausgezeichnet, daß die Lichtumlenk
elemente jeweils aus wenigstens einem halben
hohlzylinderschaligen Formkörper mit einem
Zylinderinnen- und Zylinderaußenradius bestehen, der
einer Hälfte eines Hohlzylinders entspricht, die durch
einen Schnitt durch den Hohlzylinder in einer Ebene,
die die Zylinderachse enthält, erhältlich ist und die
zwei Schnittflächen aufweist, die im wesentlichen
parallel zur Oberfläche orientiert sind.
Erfindungsgemäß ist erkannt worden, daß die Verwendung
sogenannter halbaufgeschnittener, hohlzylinderschaliger
Formkörper, deren Konkavseiten dem Lichteinfall zugewandt
sind, so daß der Lichteinfall über die offenen
Schnittflächen in das Innere der Formkörper erfolgen
kann, bei entsprechender Dimensionierung ideale Spiegel
darstellen, die auf der Basis von Totalreflexion
arbeiten. Je nach Einfallswinkel auf die entsprechenden
Schnittflächen relativ zur Oberflächennormalen der
Schnittflächen und der Dimensionierung der Formkörper,
treten an den inneren Grenzflächen der Formkörper
Totalreflexionen auf, die dazu führen, daß das über
jeweils eine Schnittfläche in den Formkörper einge
strahlte Licht verlustfrei über die gegenüber
liegende Schnittfläche aus dem Formkörper wieder aus
tritt. Es kann gezeigt werden, daß der Winkelbereich,
innerhalb dem der Lichteinfall unter nachfolgender
Totalreflexion auftritt, maximal etwa 50° beträgt,
wohingegen entsprechende Apperturen bei Vorrichtungen
aus dem Stand der Technik lediglich 10° betragen.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann bei
geeigneter Montage die direkte Sonneneinstrahlung
ganzjährig ohne Nachstellung der Spiegelanordnung zu
rückreflektiert werden.
Um die vorstehend genannten Apperturen für Total
reflexionen zu erreichen, sind mehrere, geeignet
dimensionierte halbe hohlzylinderschalige Formkörper,
gleichsam dem Aufbau einer zur Hälfte aufgeschnittenen
Zwiebel, ineinanderzufügen. Die auf diese Weise inein
andergestapelten Formkörper weisen von außen nach innen
abnehmende Zylinderradien auf, jedoch bleibt das
Radienverhältnis zwischen Zylinderinnen- und Zylinder
außenradius jedes einzelnen halben hohlzylinderschali
gen Formkörpers konstant. Das Ineinanderstapeln unter
schiedlich groß ausgestalteter Hohlzylinderschalen
trägt jedoch nur bis zu einer bestimmten Anzahl von
verschachtelten Schalen zu einer Reflexionssteigerung
der Anordnung bei, so daß ein verbleibender innerer Be
reich mit geeignetem, transparentem Material massiv
ausgefüllt werden kann. Je nach Anwendung ist dieser
innere Bereich transparent oder mit einer reflektie
renden Schicht auszustatten. Jedoch beeinflußt der
innere Flächenanteil des massiv ausgebildeten Stückes
bzw. der reflektierenden Schicht den maximal erreich
baren Schalthub, zumal in diesem Bereich keine
Strahlungsselektivität durch Totalreflexion gegeben
ist.
Um eine möglichst großflächige Lichtumlenkung zu er
zielen, sind die einzelnen, ineinander verschachtelten
Halbzylinderanordnungen parallel nebeneinander anzu
ordnen, so daß die nebeneinanderliegenden
Schnittflächen jedes einzelnen halben hohlzylinder
schaligen Formkörpers dem Lichteinfall zugewandt sind.
Da die einzelnen Formkörper aus sonnenlichttranspa
rentem Material bestehen, sind sie für einfallendes
Licht, das nicht innerhalb der totalreflektierenden
Appertur auf die Lichtumlenkvorrichtung auftrifft,
transparent. Um die Durchblickeigenschaften durch die
erfindungsgemäße Lichtumlenkvorrichtung zu verbessern,
ist an der, der Lichteintrittsoberfläche des Lichtum
lenkelementes gegenüberliegenden Seite eine Negativ-
Struktur vorgesehen, die die Zwischenräume zwischen den
konvexen Rückseiten der Formkörper auffüllt und eine
parallel zur Oberseite orientierte, plane Fläche bildet.
Für das Auftreten von Totalreflexionen innerhalb der
erfindungsgemäßen Formkörper ist es wesentlich, daß die
einzelnen halben hohlzylinderschaligen Formkörper
gegeneinander über eine Grenzschicht beabstandet sind,
die jeweils einen geringeren Brechungsindex aufweist
als das Material, aus dem der Formkörper selbst
besteht. Ebenso ist an der Grenzfläche zwischen der
äußeren halben hohlzylinderschaligen Kontur und der
sich daran anschließenden Negativbindestruktur eine
entsprechende Grenzschicht vorzusehen. Eine derartige
Grenzschicht ist beispielsweise durch Lufteinschluß
zwischen zwei aufeinanderliegenden Formkörpern her
stellbar oder mittels geeigneter, transparenter
Klebematerialien.
Mit Hilfe der vorstehend beschriebenen flächigen An
ordnung der erfindungsgemäß ausgebildeten Formkörper,
die beispielsweise in Art einer Folie zu einer
flächigen Lichtumlenkeinheit ausgebildet werden können,
kann diese insbesondere bei schrägstehenden Fenstern an
die äußere Scheibe einer Doppelverglasung geklebt
werden. Der thermische Kontakt zur Außenscheibe und die
geringe Absorption führen innerhalb der Folie zu einem
Minimum an Wärmeeintrag. Dadurch wird die flächig
ausgebildete Lichtumlenkeinheit bezüglich ihrer
Hitzeschutzwirkung vergleichbar mit außenstehenden
Verschattungsvorrichtungen, ohne daß eine aufwendige
Außenmontage notwendig wäre.
Eine auf diese Weise ausgebildete Folie kann selbstver
ständlich in weitgehend beliebiger Form deformiert und
geformt werden. So ist es beispielsweise möglich, eine
derart flexibel ausgestaltete Folie zu einem
Hohlzylinder zu formen, deren Innenfläche der total
reflektierenden Oberfläche der erfindungsgemäßen Lich
tumlenkeinheit bildet. Bringt man eine Lichtquelle in
diesen, durch die Folie geformten Hohlzylinder ein, so
wird das von der Lichtquelle abgestrahlte Licht auf die
Innenseite des Hohlzylinders weitgehend verlustfrei
durch die vorbeschriebene Totalreflexion wieder in
Richtung der Lichtquelle zurückreflektiert. Lediglich
an beiden Hohlzylinderöffnungen kann das Licht von der
Lichtquelle nach außen austreten. Selbstverständlich
können derartige Öffnungen gezielt in die
Folienanordnung eingebracht werden. Mit Hilfe einer
derartigen Anordnung ist es grundsätzlich möglich,
Beleuchtungsreflektoren herzustellen, mit denen eine
gerichtete, intensive Lichtabstrahlung von einer Licht
quelle möglich ist.
Ein wesentlicher Gesichtspunkt der erfindungsgemäßen
Ausbildung des Lichtumlenkelementes unter Verwendung
halber hohlzylinderschaliger Formkörper ist die weitge
hend individuelle Anpassung des Apperturbereiches in
dem Totalreflexion stattfindet. Durch geeignete Wahl
von Material- und Geometriegrößen der Anordnung ist es
möglich, den totalreflektierenden Bereich bis zu 50° zu
vergrößern. Im einzelnen werden die
Appertureinstellmöglichkeiten im Zusammenhang mit den
Figuren nachstehend beschrieben.
Neben der vorstehend beschriebenen totalreflektierenden
Lichtumlenkeinheit, deren totalreflektierende Appertur
im wesentlichen durch Material- und Geometriegrößen der
Anordnung selbst bestimmt ist, wird im folgenden eine
erfindungsgemäße optisch teiltransparente Vorrichtung
zur Lichtumlenkung mittels Totalreflexion beschrieben,
die zweiflächig ausgebildete, optisch transparente
Elemente aufweist, die jeweils eine komplementär zuein
ander ausgebildete Oberfläche vorsehen, über die die
Elemente in Kontakt bringbar sind. Erfindungsgemäß ist
zwischen den komplementär ausgebildeten Oberflächen ein
Medium eingebracht, das einen temperaturabhängigen
Brechungsindex besitzt. Vorzugsweise ist das Medium ein
Fluid, das in der fließfähigen Phase einen
Brechungsindex aufweist, der weitgehend dem der optisch
transparenten Elemente entspricht und nach Über
schreiten seiner Siedepunktstemperatur in der Dampf-
bzw. Gasphase einen Brechungsindex aufweist, der sich
vom Brechungsindex der optisch transparenten Elemente
unterscheidet und vorzugsweise nahe 1 ist.
Als transparente Elemente dienen vorzugsweise steife
sonnenlichttransparente Kunststoffe wie Acrylglas,
Polycarbonat oder sogenannte organische Gläser, die
durch übliche Produktionsverfahren im Rahmen von
Extrusions- oder Spritzgußverfahren hergestellt werden
können. Derartige flächig ausgebildete Elemente weisen
mikrorauhe Oberflächen auf, wodurch zwei aufeinander
liegende Platten des gleichen Materials nicht unmit
telbar in optischen Kontakt gelangen. Aufgrund der
vorhandenen Oberflächenrauhigkeit bildet sich zwischen
den aufeinanderliegenden Platten ein Spalt aus, der
eine Luftschicht einschließt, die eine Grenzfläche
bildet und zu Reflexionen an der Materialoberfläche
führt und für bestimmte Strahlen auch totalreflek
tierend wirkt.
Wird nun in den Spalt ein Fluid gefüllt, dessen
Brechungsindex <1 ist, so reduziert sich der Re
flexionsgrad der Grenzflächen und der Grenzwinkel für
Totalreflexion nimmt zu. Erfindungsgemäß ist erkannt
worden, daß dieser Effekt in Verbindung mit total
reflektierenden Grenzflächen als optischer Schalter
benutzt werden kann. Hierzu muß das Material einen
temperaturabhängigen Brechungsindex aufweisen.
Vorzugsweise bestehen die optisch transparenten
Flächenelemente aus einem Dielektrikum, deren
Oberflächenkonturen ineinandergreifen und aufeinander
liegen. Die vorstehend beschriebende Oberflächenrauhig
keit sorgt für einen Mikrospalt zwischen den
komplementär ausgebildeten Profilen. Der Spalt ist mit
einem Fluid gefüllt, das unterhalb einer
Schalttemperatur TS, die weitgehend der Siedetemperatur
des Fluids entspricht, einen Brechungsindes aufweist,
der möglichst gut mit dem Brechungsindex des
Dielektrikums übereinstimmt. Bei Überschreiten der
Schalttemperatur TS respektive des Siedepunktes verdampft
die Flüssigkeit teilweise oder ganz. Der Spalt füllt
sich mit Dampf, wodurch eine Volumenzunahme beim Ver
dampfen stattfindet und den Spalt auf ein Vielfaches
seiner ursprünglichen Breite vergrößert. Durch den
sprunghaften Abfall des Brechungsindex beim Verdampfen
und durch die Verbreiterung des Spalts geht
der unmittelbare optische Kontakt beider komplementär
aufeinanderliegender Profile, der im flüssigen Zustand
geherrscht hat, verloren und der Reflexionsanteil an
den Grenzflächen nimmt stark zu.
Im vorstehend geschilderten Fall beruht die Änderung
des Reflexionsverhaltens der optisch teiltransparenten
Vorrichtung hauptsächlich auf der geometrischen Beab
standung beider Grenzflächen, wodurch sich Totalre
flexionsverhältnisse einstellen. Es ist jedoch auch
denkbar, daß in dem Zwischenraum beider aufeinander
liegender Flächenelemente ein Fluid eingebracht ist,
das bei Überschreiten einer gewissen Schalttemperatur
lediglich den Brechungsindex ändert und das nicht
notwendigerweise von der flüssigen in die Gasphase
übergeht. Derartige Fluide bzw. Medien sind bei
spielsweise aus der DE 44 33 090 A1 bekannt und be
treffen thermooptische variable Polymerwerkstoffe.
Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des
allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungs
beispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exempla
risch beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 Halber hohlzylinderschaliger Formkörper,
Fig. 2 flächige, folienartige Anordnung aus einer
Vielzahl halber, hohlzylinderschaliger
Formkörper,
Fig. 3 folienartige Anordnung aus einer Vielzahl
halber, hohlzylinderschaliger Formkörper mit
Negativ-Struktur,
Fig. 4a, b optisch teiltransparente Vorrichtung zweier
flächig aufeinanderliegender transparenter
Elemente mit temperaturabhängiger Zwischen
schicht,
Fig. 5a, b folienartige Anordnung mit einer Vielzahl
halber, hohlzylinderschaliger Formkörper mit
temperaturabhängiger Zwischenschicht sowie
Fig. 6 Einzelkomponentendarstellung zur Herstellung
einer Folie aus einer Vielzahl halber, hohl
zylinderschalige Formkörper.
In der Fig. 1 ist ein Grundkörper eines halben
hohlzylinderschaligen Formkörpers 1 dargestellt, der
aus einem sonnenlichttransparenten Material mit einem
Brechungsindex n2 besteht. Der Formkörper 1 weist einen
Zylinderaußenradius R und einen Zylinderinnenradius r
auf. Über die Schnittflächen S1 und S2 trifft Licht auf
dem Formkörper 1 auf und dringt in das Innere des
Formkörpers 1 ein. Durch die Wahl des Materials des
Formkörpers und die geometrische Ausbildung hin
sichtlich des Radienverhältnisses v=r/R kann der
Winkelbereich innerhalb dem Licht auf die
Schnittflächen S1 oder S2 des Formkörpers 1 auftrifft
und über Totalreflexionen innerhalb des Formkörpers zur
gegenüberliegenden Schnittfläche geleitet wird, an
der das Licht weitgehend verlustfrei den Formkörper
wieder verläßt, eingestellt werden. Für den
totalreflektierenden Winkelbereich, der durch den Winkel
αein beschrieben wird und der zur Normalen der
Schnittfläche zu messen ist, gilt folgender
Formelzusammenhang:
Hierbei gilt:
n1: Brechungsindex des Mediums, das an die gekrümmten Wände 2, 3 des Formkörpers 1 grenzt
n2: Brechungsindex des Mediums, aus dem der Formkörper gefertigt ist
n3: Brechungsindex des Mediums, das an die ebenen Schnittflächen S1 und S2 des Formkörpers grenzt.
n1: Brechungsindex des Mediums, das an die gekrümmten Wände 2, 3 des Formkörpers 1 grenzt
n2: Brechungsindex des Mediums, aus dem der Formkörper gefertigt ist
n3: Brechungsindex des Mediums, das an die ebenen Schnittflächen S1 und S2 des Formkörpers grenzt.
Der in der Fig. 1 gezeigte Formkörper 1 zeigt wie vor
stehend beschrieben für Lichteinfallswinkel < αein Total
reflexionseigenschaften. Das Licht, das auf eine der
beiden Schnittflächen S1 und S2 trifft, verläßt den
Formkörper an der anderen Schnittfläche vollständig,
sofern von Extinktion im Material und bei den Re
flexionen abgesehen werden kann. Der vorstehend ge
schilderte Formelzusammenhang gilt für Lichtstrahlen,
die in der Ebene senkrecht zur Zylinderachse liegen.
Für Strahlen die nicht in der genannten Ebene liegen,
vergrößert sich der in dieser Ebene projizierte
Grenzwinkel für Totalreflexion noch weiter.
Durch entsprechende Wahl der in dem Formelzusammenhang
verwendeten Brechungsindizes sowie des Radienverhält
nisses v kann der totalreflektierende Apperturbereich
individuell eingestellt werden. Maximale Appertur
bereiche für Winkel von bis zu 50° sind realisierbar,
wodurch der erfindungsgemäße Formkörper Grundlage für
eine geeignete Sonnenschutzvorrichtung bietet. Um die
totalreflektierenden Eigenschaften bezogen auf eine
größtmögliche Fläche zu optimieren werden zum einen
gemäß Fig. 2 eine Vielzahl in der Größe unter
schiedlich ausgestalteter halber, hohlzylinderschaliger
Formkörper ineinandergestapelt, gleichsam dem Aufbau
einer Zwiebelschalenstruktur, und zum anderen derartig
ineinandergestapelte Formkörper parallel nebeneinander
angeordnet. Zur gegenseitigen Verbindung der parallel
angeordneten Formkörper 1 dient eine diese miteinander
verbindende Schicht 4.
Das Ineinanderstapeln entsprechend dimensionierter
halber hohlzylinderschaliger Formkörper ist jedoch nur
bis zu einer gewissen unteren Grenze vernünftig, so daß
der innere, verbleibende offene Bereich entweder mit
einem sonnenlichttransparenten Material massiv aufge
füllt wird oder mit einer reflektierenden Schicht
überzogen wird.
Um die Durchsichteigenschaften durch die in der Fig. 2
dargestellten folienhaften Anordnung zu verbessern ist
gemäß Fig. 3 an der dem Lichteinfall zugewandten
Oberfläche gegenüberliegenden Seite der Formkörper eine
Negativ-Struktur 5 vorgesehen, durch die die ur
sprüngliche Richtung, mit der ein Lichtstrahl auf die
Oberfläche der Folie auftrifft, nach dem Durchdringen
der Folienanordnung beim transmittierten Lichtstrahl
wiederhergestellt wird. Dadurch ist sind weitgehend
transparente Durchsichtverhältnisse zu erreichen. Eine
in der Fig. 3 dargestellte Folienanordnung kann beson
ders vorteilhaft bei schrägstehenden Fenstern an die
äußere Scheibe einer Doppelverglasung geklebt werden
und dient auf diese Weise als Verschattungsvorrichtung
ohne aufwendige Außenmontage.
In Fig. 4a ist eine optische teiltransparente Vor
richtung zur Lichtumlenkung mittels Totalreflexion
bestehend aus zwei flächig ausgebildeten optisch
transparenten Element 6 und 7 dargestellt, die über
ihre komplementär zueinander ausgebildeten Oberflächen
aufeinander liegen. Im Zwischenspalt zwischen beiden
Elementen 6 und 7 ist ein Medium 8 mit temperaturab
hängigen Brechungsindex eingebracht. Das in seinen
Brechungsverhalten temperaturabhängige Medium weist in
einem Temperaturbereich unterhalb einer Schalt
temperatur TS ein Brechungsverhalten auf, das dem
Material der Flächenelemente 6 und 7 entspricht.
Wie in Fig. 4a hervorgeht, durchdringt Licht die
Flächenelementanordnung nahezu ungestört.
Überschreitet das umgebende Temperaturniveau die
Schalttemperatur TS, die beispielsweise mit der
Siedepunktstemperatur des Materials übereinstimmt, so
treten für das einfallende Licht an der sich bildenden
Grenzfläche zwischen den beiden Flächenelementen 6 und
7 Totalreflexionen aus, wodurch das einfallende Licht
wieder zurückreflektiert wird (s. hierzu die in der
Zeichnung eingetragenen Pfeile in Fig. 4b).
Handelt es sich bei dem in der Zwischenschicht einge
brachten Medium 8 um eine Flüssigkeit, die ab einer
bestimmten Schalttemperatur TS von der flüssigen in die
Dampfphase übergeht, so bewirkt eine mit der
Phasenumwandlung einhergehende Volumenänderung eine
deutliche Beabstandung der beiden flächigen Elemente 6
und 7 voneinander, wie es in der Fig. 4b angegeben ist.
Durch die Änderung im Brechungsindex und die räumliche
Beabstandung wird der ursprünglich optische Kontakt
unterbrochen, wodurch sich eine für die Totalreflexion
erforderliche Grenzfläche bildet.
Es sind jedoch auch Medien bekannt, die ohne
Phasenübergang ab einer gewissen Temperatur ihre
Brechungseigenschaften ändern, wodurch ebenso eine für
die Totalreflexion erforderliche Grenzschichtausbildung
erfolgt.
In den Fig. 5a und 5b ist eine vorteilhafte Aus
führungsform für eine folienartige Anordnung mit einer
Vielzahl nebeneinanderangeordneter, halber, hohlzylinder
schaliger Formkörper mit einer vorstehend beschriebenen
Zwischenschicht dargestellt. Die Anordnung gemäß Fig.
5a stellt den Fall dar, für den die Anordnung weitge
hend transparent ist, zumal die einzelnen aufeinander
gestapelten Formkörper in unmittelbarem optischen
Kontakt stehen, da zwischen den Formkörpern ein Medium
eingebracht ist, das weitgehend den gleichen Brechungs
index aufweist wie das Material der Formkörper selbst.
Der in der Fig. 5a angedeutete Pfeil macht deutlich,
daß bei Temperaturen unterhalb der Schalttemperatur TS
die lichttransparente Anordnung vom Licht weitgehend
verlustfrei passiert wird. Erst bei Überschreiten einer
Schalttemperatur TS erfährt die Zwischenschicht eine
Brechungsindexänderung, die beispielsweise zusätzlich
durch eine Volumenausdehnung begleitet ist. Durch diese
Zustandsänderung bildet sich zwischen zwei aufeinander
liegenden Formkörpern eine totalreflektierende
Grenzschicht aus, wodurch einfallendes Licht - wie an
den Pfeilen dargestellt - durch Totalreflexion wieder
zurückreflektiert wird.
Zusätzlich ist in der Ausführungsform gemäß den Fig.
5a und 5b jeweils eine reflektierende Schicht 9 im
zentralen Bereich der ineinandergestapelten Formkörper
aufgebracht.
Aus der Fig. 6 sind die einzelnen Komponenten darge
stellt, mit denen ein flächenhafter, folienartiger
Aufbau zur Herstellung einer Vorrichtung zur Lichtum
lenkung hergestellt werden kann. Die drei einzelnen
Schichten 10, 11 und 12 können mittels Extrusionsver
fahren aus Profilfolien hergestellt und unter Ver
wendung eines in die Zwischenschichten einzubringenden
Mediums miteinander verschweißt werden. Überdies sind in den
zentralen Bereichen eines jeden einzelnen ineinande
rgestapelten Formkörpers reflektierende Schichten 9
aufgebracht.
Claims (20)
1. Optisch teiltransparente Vorrichtung zur
Lichtumlenkung mittels Totalreflexion, mit einer
Vielzahl parallel, nebeneinander, angeordneter
Lichtumlenkelemente, die eine flächige, spiegelartige
Anordnung bilden, die eine Oberfläche aufweist, auf
die Licht einfällt und über die das in den Lichtum
lenkelementen totalreflektierte Licht austritt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtumlenkelemente
jeweils aus wenigstens einem halben hohlzylinderschaligen
Formkörper mit einem Zylinderinnen- (r) und
Zylinderaußenradius (R) bestehen, der einer Hälfte
eines Hohlzylinders entspricht, die durch einen Schnitt
durch den Hohlzylinder in einer Ebene, die die
Zylinderachse enthält, erhältlich ist und die zwei
Schnittflächen aufweist, die im wesentlichen parallel
zur Oberfläche orientiert sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtumlenkelemente aus
optisch transparentem Material mit einem Brechungsindex
n1 bestehen und wenigstens teilweise mit einem Medium
mit einem Brechungsindex n2 umgeben sind, wobei gilt:
n1 < n2
n1 < n2
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtumlenkelemente
jeweils aus mehreren halben hohlzylinderschaligen
Formkörpern mit jeweils unterschiedlichen
Zylinderradien bestehen, die derart konzentrisch, in
einander gestapelt angeordnet sind, daß ein Lichtum
lenkelement wenigstens weitgehend die Form eines halben
Vollzylinders annimmt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei aneinandergrenzende
halbe hohlzylinderschalige Formkörper einen Zwischen
spalt einschließen, der mit einem Medium mit einem
Brechungsindex n2 befüllt ist, der kleiner ist als der
Brechungsindex des Materials aus dem die Formkörper
bestehen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die halben
hohlzylinderschaligen Formkörper eines Lichtum
lenkelementes jeweils über ein konstantes
Radienverhältnis (v=r/R) verfügen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das auf die Schnittflächen
jedes einzelnen Formkörpers eintreffende Licht in
nerhalb der Lichtumlenkelemente totalreflektiert wird,
sofern gilt:
mit
αein Lichteinfallswinkel auf die Schnittfläche bezogen auf die Oberflächennormale,
n1 Brechungsindex des Mediums, das die Lichtum lenkelemente zumindest teilweise umgibt, insbesondere des Mediums innerhalb der Zwischenspalte zweier benachbarter Formkörper
n2 Brechungsindex der Lichtumlenkelemente
n3 Brechungsindex des Mediums, das an die ebenen Schnittflächen der Zylinderschalen grenzt.
mit
αein Lichteinfallswinkel auf die Schnittfläche bezogen auf die Oberflächennormale,
n1 Brechungsindex des Mediums, das die Lichtum lenkelemente zumindest teilweise umgibt, insbesondere des Mediums innerhalb der Zwischenspalte zweier benachbarter Formkörper
n2 Brechungsindex der Lichtumlenkelemente
n3 Brechungsindex des Mediums, das an die ebenen Schnittflächen der Zylinderschalen grenzt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtumlenkelemente
jeweils eine zur Oberfläche orientierte Fläche auf
weisen, die mit einer reflektierenden Schicht versehen
sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtumlenkelemente
jeweils eine zur Oberfläche orientierte Fläche auf
weisen, die zusammen mit einer Ebene, die die beiden
Schnittflächen wenigstens eines halben
hohlzylinderschaligen Formkörpers gemeinsam hat, einen
Raumbereich einschließt, der mit optisch transparentem
Material befüllt ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die flächig nebeneinander
angeordneten Lichtumlenkelemente an ihrer, der
Oberfläche gegenüberliegenden Seite mit einer
Materialschicht umgeben sind, die eine zur Oberfläche
weitgehend parallel verlaufende ebene Fläche aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die flächige Anordnung von
Lichtumlenkelementen aus flexiblen Material besteht und
als Folie ausgebildet ist.
11. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 10 als Sonnenschutzvorrichtung, indem die flächig
ausgebildete Anordnung von Lichtumlenkelementen derart
an Fensterscheiben oder an transparenten Gebäudefassaden
anbringbar ist, daß das auf die Lichtumlenkelemente
einfallende Sonnenlicht durch Totalreflexion zurückre
flektiert wird.
12. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 10 als hochreflektierender Spiegel für eine
Strahlungsquelle, die wenigstens teilweise von der
flächigen Anordnung von Lichtumlenkelementen um
schlossen ist.
13. Verwendung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß das von der
Strahlungsquelle stammende Licht vorwiegend durch
Öffnungen in der die Strahlungsquelle umschließenden
flächigen Anordnung aus tritt und das auf die Lichtum
lenkelemente treffende Licht wieder zurück in die
Strahlungsquelle reflektiert wird.
14. Optisch teiltransparente Vorrichtung zur
Lichtumlenkung mittels Totalreflexion, mit zwei
flächig ausgebildeten, optisch transparenten Elementen,
die jeweils eine komplementär zueinander ausgebildete
Oberfläche aufweisen über die die Elemente in Kontakt
bringbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den komplementär
ausgebildeten Oberflächen ein Medium eingebracht ist, das
einen temperaturabhängigen Brechungsindex besitzt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß das Medium ein Fluid ist,
das in der fließfähigen Phase einen Brechungsindex auf
weist, der weitgehend dem der optisch transparenten
Elemente entspricht und nach Überschreiten des
Siedepunktes in der Dampf- bzw. Gasphase einen
Brechungsindex aufweist, der sich vom Brechungsindex
der optisch transparenten Elemente unterscheidet und
vorzugsweise nahe 1 ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der
Siedetemperatur beide optisch transparenten Elemente
über das Medium in unmittelbaren optischen Kontakt
stehen, so daß auf die Oberflächen der Elemente ein
fallendes Licht weitgehend verlustfrei beide Elemente
passieren.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet, daß nach Überschreiten der
Siedetemperatur das Medium eine Änderung im
Brechungsindex und eine Volumenausdehnung
erfährt, die zu einer Beabstandung beider optisch
transparenter Elemente führt, wodurch zwei optisch
wirksame Grenzflächen entstehen, an denen Licht
totalreflektierbar ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die optisch transparenten
Elemente aus steifen, optisch transparenten
Kunststoffen, bspw. Acrylglas, Polycarbonat, bestehen
und eine mikrorauhe Oberfläche aufweisen, wodurch die
aufeinanderliegenden Elemente nicht in einen voll
ständigen optischen Kontakt gelangen.
19. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche
14 bis 18 als Sonnenschutzvorrichtung.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß in den Zwischenspalt ein
Medium gemäß der Ansprüche 14 bis 17 einbringbar ist.
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