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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung bezieht sich auf ein optisches Element, das nach Art einer
linearen Fresnel Linse aufgebaut ist und eine strukturierte Vorderseite
sowie eine vorzugsweise plane, unstrukturierte Rückseite aufweist. Die strukturierte
Vorderseite des optischen Elements sieht optisch wirksame Flächenteile
vor, durch die das optische Element durchsetzende Lichtstrahlen
zu Zwecken einer optischen Abbildung optisch wirksam gebrochen werden.
Ferner sieht die strukturierte Vorderseite optisch unwirksame Flächenteile
vor, die der Dickenreduzierung des optischen Elementes dienen und
jeweils zwei benachbart liegende optisch wirksame Flächenteile
miteinander verbinden.
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Schließlich bezieht
sich die Erfindung auf die Verwendung des optischen Elementes als
Blendschutzsystem gegen direkte Sonneneinstrahlung in transluzente
Gebäudefassadenbereiche.
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Fresnellinsen
sind durch Augustin Fresnel seit Beginn des 19. Jahrhunderts bekannt
und beruhen auf der Erkenntnis, dass die optische Wirkung einer
Linse letztlich lediglich durch die Lichtbrechung an der Linsenoberfläche bestimmt
ist. Zur Vermeidung großer
Linsendicken, insbesondere bei der Ausbildung großer Linsenkörper, wie
sie beispielsweise bei Leuchttürmen
für eine
möglichst
horizontale Lichtabstrahlung Verwendung finden, weisen Fresnellinsen
eine gestufte Linsenvorderseite auf, wie sie in an sich bekannter
Weise im Querschnitt in 1b dargestellt
ist. Die strukturiert ausgebildete Vorderseite E setzt sich im wesentlichen
aus optisch wirksamen Teilflächen
A und optisch unwirksamen Teilflächen
B zusammen, wobei die Teilflächen
B lediglich der Dickenreduzierung des Linsenkörpers dienen und als senkrechte
Flanken bezogen zur planen Linsenrückseite F ausgebildet sind.
Würde man
die optisch wirksamen Teilflächen
A lagegetreu, unter Vernachlässigung
der dickenreduzierenden optisch unwirksamen Teilstücke B aneinander
reihen, so ergäbe
sich das konvex ausgebildete Linsenprofil gemäß 1a. Für
Lichtstrahlen C, die senkrecht zur Linsenrückseite bzw. Linsenebene F
einfallen und somit auch parallel zur Flächenorientierung der optisch
unwirksamen Teilflächen
B verlaufen, besitzt die in 1b dargestellte
Fresnellinse die gleichen optischen Abbildungseigenschaften wie
die gemäß 1a in der Profildarstellung symmetrisch
ausgebildete Konvexlinse.
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Die
in 1b dargestellte „konventionelle" Fresnellinse ist
bezogen zu ihrer Mittenlinie M spiegelsymmetrisch aufgebaut. Fresnellinsen
können grundsätzlich kreisförmig, d.h.
von einer Kugellinse abgeleitet oder auch linear ausgebildet sein,
d.h. von einer Zylinderlinse herrühren. Die weiteren Betrachtungen
beziehen sich auf lineare Fresnellinsen, d.h. es sei in Bezug auf
die 1a und b angenommen, dass
die dargestellte Fresnellinse vorzugsweise als rechteckförmige Flächenlinse
ausgebildet ist, deren strukturierte Oberfläche spiegelsymmetrisch zur
Mittenlinie M ausgebildet ist.
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Der
eingangs erwähnte
Vorteil von Fresnellinsen bezüglich
ihrer geringvolumigen Ausbildung gegenüber herkömmlichen Linsen ist jedoch
mit einem optisch gravierenden Nachteil verbunden. Die Fresnellinse
gemäß 1b verfügt über eine ideale fokussierende
optische Wirkung, sofern die Linse von parallelem Licht C senkrecht
zur Linsenebene F durchstrahlt wird. Treffen Lichtstrahlen D jedoch schräg auf die
strukturierte Linsenoberseite E, so trifft ein Teil der Lichtstrahlen
die senkrecht ausgerichteten Teilflächen B, die ursächlich lediglich
zur Dickenreduzierung und nicht zur optischen Abbildung vorgesehen
sind. Es kann daher festgehalten werden, dass sich die optischen
Abbildungseigenschaften von konventionellen Fresnellinsen bei nichtsenkrechtem
Lichteinfall erheblich verschlechtern im Vergleich zu herkömmlichen
Linsen mit sonst gleichen optischen Eigenschaften.
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Betrachtet
man überdies
typische Anwendungsfälle
für Fresnellinsensysteme
so werden derartige Fresnellinsen zumeist in optisch stationären Abbildungssystemen
eingesetzt, in denen konstruktiv dafür Sorge getragen ist, dass
die das Fresnellinsensystem durchsetzenden Lichtstrahlen stets senkrecht zur
Linsenebene orientiert sind, wodurch eine möglichst optimale optische Abbildung
garantiert ist. In den häufigsten
Anwendungsfällen
werden Fresnellinsen als Lichtstrahlen aufweitende optische Elemente eingesetzt,
d.h. Lichtstrahlen durchsetzen die Fresnellinse von ihrer Rückseite,
wobei dafür
Sorge getragen wird, dass die auf die Rückseite der Fresnellinse auftreffenden
Lichtstrahlen die Linsenebene senkrecht treffen. Andererseits können Fresnellinsen auch
als optisch fokussierende Elemente verwendet werden, indem beispielsweise
eine Fresnellinse in einen parallelen Lichtstrahlengang integriert
ist, durch die die Lichtstrahlen in einem Fokuspunkt konzentriert
werden. Treten jedoch bei den vorstehend sehr allgemein geschilderten
stationären
optischen Systemen, in denen wenigstens eine Fresnellinse integriert ist, Beleuchtungssituationen
auf, die vom senkrechten Lichteinfall auf die Linsenebene der Fresnellinse abweichen,
so verschlechtern sich die eingangs beschriebenen optischen Abbildungseigenschaften
erheblich.
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In
der Druckschrift
EP
0 468 410 A1 wird eine optisch beugende Linse beschrieben,
die insbesondere unter Bezugnahme auf das Ausführungsbeispiel gemäß der
14a,
14b als
lichttransparente optische Einheit ausgebildet ist, die über eine
plane Rückseite
sowie eine nach Art einer Fresnellinse strukturierte Vorderseite
verfügt.
Die auf der Vorderseite der optischen Einheit aufgebrachte Struktur weist
hierbei eine Vielzahl ineinanderliegender, elliptisch ausgeformter
sägezahnartiger
in sich geschlossener Strukturen auf. Sofern Licht unter einem bestimmten
Winkel schräg
auf die strukturierte Oberfläche
trifft, wird es gebeugt und fokussiert.
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Aus
der Druckschrift
DE
198 15 850 A1 geht eine Sonnenschutzvorrichtung für ein Gebäude hervor.
Die Sonnenschutzvorrichtung umfasst eine transluzente Anordnung
aus transparentem Material, die eine dem direkten Strahlungseinfall
von der Sonne zugewandte Oberseite und eine dem Strahlungseinfall
abgewandte Rückseite
aufweist und die, den durch die Anordnung hindurchtretenden Strahlungsanteil
im wesentlichen durch Totalreflektion umlenkt. Die transluzente
Anordnung ist um wenigstens eine Achse schwenkbar und wird derart
relativ zur einfallenden Strahlung orientiert, dass die Strahlung
senkrecht auf die Oberseite der transluzenten Anordnung trifft.
Weiterhin weist die Rückseite
der transluzenten Anordnung eine Oberflächenstruktur auf, durch die die
Strahlung derart senkrecht austritt, dass die Strahlung auf einen,
von der transluzenten Anordnung beabstandeten Raumbereich konzentriert
wird.
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Aus
der Druckschrift
DE
196 13 221 A1 geht eine Sonnenschutzverglasung zur Abschattung
von direktem Sonnenlicht ohne bewegliche Teile hervor. Die Sonnenschutzverglasung
umfasst eine transparente Platte auf deren der Sonne zugewandten
Oberfläche
flächendeckend
Linsenstrukturen aufgebracht sind. Die Brennebene der Linsenstrukturen
liegt weitgehend hinter der transparenten Platte, wobei hinter der
transparenten Platte eine ebene Schicht eines thermotropen Mediums
angeordnet derart ist, dass die Brennebene der Linsen weitgehend
in der thermotropen Schichte liegt.
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Aus
der Druckschrift
US
5 880 886 A geht eine optische transluzente Komponente
hervor, die sich als Verglasung eignet und mit der auf die Komponente
einfallendes Sonnenlicht durch Totalreflektion an einer Vielzahl
in der Komponente vorhandener Flächen
und/oder durch Brechung umgelenkt wird.
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Darstellung der Erfindung
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Grundsätzlich liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Fresnellinse, die aus konstruktiven Zwängen in
einer bestimmten Ebene stationär
positioniert ist und auf deren strukturierte Vorderseite hauptsächlich Lichtstrahlen
aus einer nicht zur Linsenebene senkrechten Richtung auftreffen,
derart auszubilden, dass die optischen Abbildungseigenschaften der
Fresnellinse für
eben diese Lichtstrahlen optimiert werden sollen. Die optimierten
optischen Abbildungseigenschaften einer derart ausgebildeten Fresnellinse
sollen dabei nicht nur auf den vorstehend beschriebenen Fall des
Lichteintrittes von seiten der strukturierten Vorderseite der Fresnellinse beschränkt sein,
sondern sich auch vorteilhaft für eine
Durchstrahlung des Fresnellinsenkörpers von seiten der unstrukturierten
Rückseite
auszeichnen. Schließlich
gilt es mit Hilfe der erfindungsgemäß ausgebildeten Fresnellinse
typische Anwendungsfälle aufzuzeigen,
in denen der Einsatz eines diesbezüglichen optischen Elementes
besonders vorteilhaft ist.
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Die
Lösung
der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben.
Eine besonders vorteilhafte Anwendung des erfindungsgemäß ausgebildeten
optischen Elementes ist Gegenstand des Anspruchs 11 sowie des Anspruchs
18. Den Erfindungsgedanken vorteilhaft weiterbildende Merkmale sind
Gegenstand der Unteransprüche
sowie der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Ausführungsbeispiele
zu entnehmen.
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Erfindungsgemäß ist ein
optisches Element nach Art einer linearen Fresnellinse mit einer
strukturierten Vorderseite, die optisch wirksame Flächenteile
(A), durch die das optische Element durchsetzende Lichtstrahlen
optisch wirksam zu Zwecken einer optischen Abbildung gebrochen werden,
und optisch unwirksame Flächenteile
(B), die der Dickenreduzierung des optischen Elementes dienen, aufweist
und einer eben ausgebildeten Rückseite,
wobei die optisch wirksamen Flächenteile
(A) durch fiktives lagegetreues Aneinanderreihen unter Außerachtlassung der
optisch unwirksamen Flächenteile
(B) die Oberfläche
einer asymmetrischen einachsigen Zylinderlinse beschreiben, die
optisch unwirksamen Flächenteile
(B) jeweils zwei benachbarte optisch wirksame Flächenteile (A) miteinander verbinden,
die optisch unwirksamen Flächenteile
(B) in Gruppen unterteilbar sind, pro Gruppe die optisch unwirksamen
Flächenteile
(B) parallel zueinander ausgerichtet sind, und wenigstens eine erste
Gruppe vorgesehen ist, deren zugehörige optisch unwirksame Flächenteile
(BD) derart orientiert sind, dass die unwirksamen
Flächenanteile
(BD) mit der Rückseite einen Winkel α aufspannen,
der ungleich 90° ist.
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Die
asymmetrische einachsige Zylinderlinse ist dabei an die jeweiligen
geometrischen Einstrahlungsverhältnisse
möglichst
optimal angepasst.
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Ferner
ist erfindungsgemäß erkannt
worden, dass sich das vorstehend erfindungsgemäß ausgebildete optische Element
besonders bevorzugt als Blendschutzelement gegenüber direkter Sonneneinstrahlung
zur Anbringung an transluzente Fassadenbereiche von Gebäuden eignet.
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Detaillierte
Ausführungen
bezüglich
des erfindungsgemäß ausgebildeten
optischen Elementes sowie dessen bevorzugte Verwendungsweise sind Gegenstand
der Beschreibung unter Bezugnahme auf die nachfolgenden Ausführungsbeispiele.
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Kurze Beschreibung der
Erfindung
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Die
Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand
von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch beschrieben. Es
zeigen:
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1a, b Darstellungen zur Beschreibung einer
an sich bekannten Fresnellinse (Stand der Technik),
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2a, b Darstellungen zur Beschreibung der
erfindungsgemäß ausgebildeten
Fresnellinse,
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3 Querschnittsdarstellung
durch eine vorteilhaft ausgebildete Fresnellinse,
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4 perspektivische
Darstellung einer rechteckförmig
ausgebildeten Fresnellinse,
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5 Beschreibung
von Winkelzusammenhängen
als Grundlage für
den Einsatz des erfindungsgemäß ausgebildeten
optischen Elementes als Sonnenschutz,
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6, 7 schematisierte
Querschnittsdarstellung als Teil einer transparenten Gebäudefassadenfläche, sowie
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8 Kombination
aus einem optisch transparenten Element mit reflektierender Fläche integriert
in einer transluzenten Gebäudefassade.
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Wege zur Ausführung der
Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit
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Der
Grundgedanke der Erfindung besteht darin, die optisch wirksamen
Flächenteile
A der Fresnellinse derart entlang der strukturierten Vorderseite der
Fresnellinse anzuordnen, dass die Fokussierung für parallel auf die Linsenvorderseite
E auftreffende Lichtstrahlung, im folgenden wird davon ausgegangen,
dass es sich hierbei um Sonnenstrahlung handelt, optimiert wird.
In Abkehr von der sich durch Aneinanderreihen der einzelnen Flächenteile
A ergebenden sphärischen
Linsenoberfläche
gemäß 1a werden
nun erfindungsgemäß die optisch wirksamen
Flächenteile
A entlang der strukturierten Fresnellinse derart angeordnet, dass
sie durch eine entsprechend fiktive Aneinanderreihung eine von der sphärischen
Linsenform abweichende, asphärische Linsenform
gemäß der 2a ergeben.
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Wie
bereits eingangs erwähnt,
stellt der Ausgangslinsenkörper
eine einachsige Zylinderlinse dar, die es gilt, in der erfindungsgemäßen Weise
nach Art einer Fresnellinse umzustrukturieren. Der in 2a im Querschnitt dargestellte Linsenkörper stellt
somit eine asymmetrische Zylinderlinse dar, deren asphärisch gekrümmte Linsenvorderseite
an eine bestimmte Schräglichtbeleuchtungssituation
optimal angepaßt
ist.
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Ausgehend
von der in 2a dargestellten, für einen
bestimmten Lichteinfall D optimierten, asymmetrischen Zylinderlinse
gilt es, die optisch wirksamen Teilflächen A sowie die optisch unwirksamen
Teilflächen
B in der Weise anzuordnen, so dass die Lichtstrahlen D ausschließlich auf
die optisch wirksamen Teilflächen
A nicht aber auf die optisch unwirksamen Teilflächen B auftreffen. Dies wird
dadurch erreicht, indem die optisch unwirksamen Teilflächen, hier
als BD bezeichnet, parallel zur Einfallsrichtung
der Lichtstrahlen D ausgerichtet sind. Auf diese Weise treffen die
Lichtstrahlen D keine Flächenanteile
BD, sondern durchdringen ausschließlich die
optisch wirksamen Flächenteile
A (siehe hierzu 2b). Die optisch wirksamen
Flächenteile
A sind dabei derart ausgerichtet, dass sie die Form der ursprünglichen
asymmetrischen Zylinderlinse gemäß 2a ergeben und für eine bestmögliche Fokussierung
der Lichtstrahlen D sorgen.
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Die
in 2b dargestellte erfindungsgemäß ausgebildete
asymmetrische Fresnellinse weist optimierte optische Abbildungseigenschaften
bezüglich der
Lichtstrahlen D auf, sieht jedoch in dieser Ausführungsform auch Bereiche vor,
in denen sogenannte „Hinterschneidungen" auftreten. „Hinterschneidungen" sind in senkrechter
Projektion auf die Linsenebene F vorhandene „Selbstabschattungen", bedingt durch „überhängende" Strukturelemente,
die sowohl optische als auch fertigungstechnische Nachteile mit sich
bringen. Die „Hinterschneidungen" treten insbesondere
in der in 2b links der Mittenlinie
M befindlichen Bereichen auf, die es gilt möglichst vollständig zu
vermeiden.
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Der
Flächenanteil,
in dem „Hinterschneidungen" auftreten, kann
einerseits zumindest dadurch reduziert werden, indem derjenige Teil
der Linse, in dem Hinterschneidungen auftreten, verkürzt wird, ohne
dass gravierende Änderungen
in der Qualität der
optischen Abbildung auftreten. Eine derartige Verkürzung kann
beispielsweise durch Abtrennen der in 2b dargestellten
asymmetrischen Fresnellinse entlang der Trennlinie N erfolgen. Diese
Maßnahme
führt zu
einer weiteren Asymmetrie bezüglich der
geometrischen Mittellinie M, wobei nun der rechts von der Mittellinie
M befindliche Flächenanteil
einen größeren Anteil
an der Fokussierung besitzt als der linke Flächenanteil.
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Alternativ
oder in Kombination zur vorstehend genannten Maßnahme zur Vermeidung von „Hinterschneidungen" ist es überdies
möglich,
die optisch unwirksamen Flächenteile
BD, durch senkrecht zur Linsenebene F orientierte
Flächenteile
BS zu ersetzen, siehe hierzu die Querschnittsdarstellung
gemäß 3.
Eine derartige Substitution der optisch unwirksamen Flächenteile
BD durch die vorstehend beschriebenen optisch
unwirksamen Flächenteile
BS in Bereichen mit „Hinterschneidungen" können ebenso
ohne große
nennenswerte Nachteile für
die Qualität
der optischen Abbildungseigenschaften der asymmetrischen Fresnellinse
durchgeführt
werden. Schließlich
besteht letztlich auch die Alternative, auf die mit Hinterschneidungen
verbundenen Flächenbereiche
der asymmetrischen Fresnellinse vollständig zu verzichten.
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Ein
besonderer Vorteil der erfindungsgemäß ausgebildeten asymmetrischen
Fresnellinse ist ihre nahezu beliebige Skalierbarkeit in der Größenwahl. So
unterliegen die optischen Abbildungseigenschaften der Fresnellinse
nicht der einzelnen Strukturgrößen (A,
B, BD, BF), solange
deren Dimensionen nicht in die Größenordnung der Lichtwellenlänge kommen. Grundsätzlich sind
daher die Strukturen der asymmetrischen Fresnellinse entsprechend
miniaturisierbar und lassen sich beispielsweise als Prägestruktur auf
transluzenten Folien aufbringen.
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Ferner
lassen sich die optischen Abbildungseigenschaften der asymmetrischen
Fresnellinse in weitem Maße
individuell einstellen, lediglich durch bloße spezifische Gestaltung der
optisch wirksamen Flächenteile
A. Grundsätzlich
kann eine derartige Optimierung ohne Veränderung der äußeren Abmessungen
der asymmetrischen Fresnellinse durchgeführt werden. Hierdurch können die
optischen Eigenschaften der asymmetrischen Fresnellinse, beispielsweise
die Wahl der Form der Oberfläche,
der Brennweite, der Qualität
der Fokussierung sowie des Einstrahlungswinkel für die optimale Fokussierung,
für verschiedene
Anwendungen separat eingestellt werden, ohne dass dadurch die Masse
und damit die Dicke der Linse wesentlich verändert werden müsste.
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Durch
die flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten
der optisch wirksamen Flächenteile
A ist es darüber
hinaus möglich,
Linsen mit extrem kurzen Brennweiten bei gleichzeitig hohen geometrischen
Konzentrationsfaktoren zu erhalten, d.h. die durch die asymmetrische
Fresnellinse hindurchtretenden Lichtstrahlen werden in einem sehr
kleinen Raumbereich nach Durchtritt durch die Fresnellinse konzentriert. Je
nach Einsatz- und Anwendungsfall, wie im weiteren noch ausführlich darzulegen
ist, ist es vorteilhaft, im Bereich des Brennfleckes eine Schicht
aus Dielektrikum vorzusehen, wodurch die Unempfindlichkeit der Fokussierung
in Bezug auf die Einstrahlungsrichtung D verbessert werden kann.
Für weitere
Verwendungs- und Einsatzfälle
gilt es insbesondere, die erfindungsgemäße asymmetrische Fresnellinse
derart optisch auszulegen, dass sie über eine extrem kurze Brennweite
und zugleich über
einen hohen Konzentrationsfaktor bezüglich der optischen Abbildungen durch
die einzelnen optisch wirksamen Flächenteile A verfügt.
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In 4 ist
eine asymmetrische Fresnellinse in Form eines plattenförmigen Elementes
mit einer strukturierten Vorderseite E und einer flachen Hinterseite
F dargestellt. Grundsätzlich
lassen sich eine Vielzahl derartig ausgebildeter plattenförmiger Elemente
flächig
derart kombinieren, dass sie beliebig große Flächen überdecken können.
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Insbesondere
in Form der vorstehend genannten Ausführungsform ist die asymmetrische Fresnellinse
erfindungsgemäß zum Einsatz
als optisches Blendschutzelement geeignet, das an transluzenten
Gebäudefassadenbereiche
anbringbar ist, um das Rauminnere vor direkter Sonneneinstrahlung zu
schützen.
Gattungsgemäße Blendschutzelemente gehen
beispielsweise aus der
EP
0 800 035 A1 sowie aus der
DE 196 13 221 C2 hervor und sind als stationäre Systeme,
d.h. sie werden dem aktuellen Sonnenstand nicht nachgeführt, an
transluzenten Gebäudefassadenbereichen,
vorzugsweise an Fenstern, angebracht. Sie dienen dem Schutz vor
direkter Sonneneinstrahlung und ermöglichen darüber hinaus blendfreies Diffuslicht
in das Rauminnere durchzulassen.
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Die
bekannten Systeme haben jedoch den Nachteil, dass sie im Einsatz
an senkrechten transluzenten Gebäudefassadenbereichen
nur über
unbefriedigende optische Eigenschaften hinsichtlich Blendfreiheit
gegenüber
direkten Sonnenlichteinfall sowie Transmissivität bezüglich Diffuslichtes verfügen. In
genau diesen Punkten erweist sich jedoch die erfindungsgemäße asymmetrische
Fresnellinse als besonders geeignet als Blendschutzelement vor direkter
Sonneneinstrahlung zu dienen.
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So
dient das in 4 flächig ausgebildete, optische
Element, das modular durch Zusammenfügung mit weiteren gleichartigen
optischen Elementen eine großflächige optische
Einheit bildet, als Blendschutzsystem an senkrechten transluzenten
Gebäudefassadenbereichen,
vorzugsweise an großflächigen Fensterbereichen.
Hierbei ist darauf zu achten, dass bei senkrechter Anbringung des
optischen Elementes beispielsweise an einer senkrechten Südfassade
eines Gebäudes,
die optisch wirksamen Teilflächen
von den schräg
einfallenden Sonnenstrahlen beschienen werden, wohingegen die optisch
unwirksamen Flächenteile
möglichst
parallel zu den Lichtstrahlen orientiert sind.
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Zur
geeigneten Auslegung und Anbringung der asymmetrischen Fresnellinse
an senkrechte Gebäudefassaden
und speziell zur Bestimmung der Neigung der optisch unwirksamen
Flächenteile
(B, BD bzw. BS)
dient der sogenannte Profilwinkel αP der Sonne,
der zum besseren Verständnis
aus der Darstellung gemäß 5 entnommen
werden kann. Der Profilwinkel αP der Sonne ist definiert als der Winkel zwischen
der Projektion des sogenannten Höhenwinkels αH der
Sonne auf eine vertikale, senkrecht auf der ebenfalls vertikalen
Fassade W stehende Ebene P. Für
mittlere geographische Breitengrade betragen bei einer Südfassade
die Profilwinkel typischerweise > 30°. Eine diesbezügliche Anordnung
bei senkrechter Orientierung des optischen Elementes ist in 6 gezeigt,
in der zur Verdeutlichung der Profilwinkel αP eingetragen
ist.
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In 7 ist
eine bevorzugte Kombination des optischen Elementes O mit einem
Fensterelement FE in senkrechter Anordnung längs einer Gebäudefassade
G dargestellt. Das optische Element O ist derart ausgelegt, dass
direktes Sonnenlicht, das unter Profilwinkeln > 30° auf
die Gebäudefassade
G auftrifft, durch die optisch wirksamen Flächenteile derart auf die Rückseite
F des optischen Elementes O fokussiert wird, dass das Sonnenlicht
zugleich innerhalb eines nichttransparenten Flächenteiles NT zusätzlich konzentriert
wird. Der nichtttransparente Flächenbereich
NT ist vorzugsweise an der innenraumseitigen Oberfläche des
Fensterelementes FE angebracht und dient der selektiven Abschattung
des direkten, auf das optische Element O auftreffenden Sonnenlichtes.
Der nichttransparente Flächenbereich
NT kann beispielsweise als spiegelnd reflektierende Schicht, als
weißer
Anstrich, oder als eine diffusreflektierende Schicht ausgebildet
sein. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der nichttransparente Bereich
NT über
hohe Reflexionswerte verfügt,
zumal jegliche Absorption von Sonnenlicht zu einer Erwärmung des
Fensterelementes FE führen
würde.
Hierbei wird der größte Teil
der auf den nichtreflektierenden Flächenbereich NT auftreffenden
Strahlung nach Außen
reflektiert, wohingegen lediglich ein geringer Anteil durch Mehrfachreflexionen
als nichtblendende Streustrahlung in das Rauminnere transmittiert
wird. Ebenso ist es denkbar, den nichttransparenten Flächenbereich
NT zur Gewinnung von Energie mit Solarzellen entsprechend abzudecken.
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Der
Hauptnutzeffekt des erfindungsgemäßen optischen Elementes O besteht
im wesentlichen darin, dass der größere Flächenanteil T der Fensteröffnung FE
nicht abgedeckt ist, also für
das nichtkonzentrierbare Tagesdiffuslicht uneingeschränkt transparent
bleibt und dass gleichzeitig durch für das auf den abgedeckten Flächenteil
NT konzentrierte Direktsonnenlicht eine Blendschutzwirkung gewährleistet
ist.
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In 8 ist
eine weitere Ausführungsform
für die
Verwendungsweise des optischen Elementes O als Blendschutzsystem
in einer senkrechten Gebäudefassade
G dargestellt. Hierbei wird das auf die optischen Elemente O, die
durch Zusammenfügung eine
größere transluzente
Fassadenfläche überdecken,
auftreffende Tageslicht nicht durch Vorsehen geeigneter nichttransparenter
Flächenteile
NT ausgeblendet, sondern mittels reflektierender Elemente R derart
in das Rauminnere umgelenkt, dass das Direktsonnenlicht an die Decke
des Innenraumes reflektiert wird, um die Beleuchtungsverhältnisse
innerhalb des Raumes durch blendfreie Nutzung des Direktlichtes
zu verbessern. Die reflektierenden Elemente R können als Spiegelflächenelemente
im Rauminneren hinter dem Fensterelement FE angebracht werden, wie
es in 8 dargestellt ist. Alternativ können auch
totalreflektierende Flächen
zur Lichtumlenkung dienen, die innerhalb des Fensterelementes FE
eingearbeitet sind.
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Schließlich sieht
ein weiteres (nicht dargestelltes) Ausführungsbeispiel vor, den Abschattungseffekt
auch bei Diffuslichttagesbedingungen so gering wie nur möglich zu
halten. Dies kann dadurch realisiert werden, dass entweder unmittelbar
an der glatten Oberfläche
F des optischen Elementes im Bereich des nichttransparenten Flächenbereiches
NT (siehe hierzu 7) oder in Kombination mit einem Fensterelement
FE eine thermotrope Schicht innerhalb des nichttransparenten Bereiches
NT vorgesehen wird. Dies hat den Vorteil, dass die in 7 dargestellte
nichttransparente Abdeckung NT bei diffusen Tageslichtbedingungen
wegfällt,
zumal die thermotrope Schicht innerhalb des Bereiches NT nicht geschaltet
ist und über
weitgehend transluzente optische Eigenschaften verfügt. In diesem
Fall kann auch durch den Flächenteil
NT Licht in das Rauminnere eintreten und nicht nur durch den stets
transparenten Flächenteil
T. Durch Vorsehen einer möglichst
kurzen Brennweite der Fresnellinse kann zudem erreicht werden, dass
bei Auftreffen direkter solarer Strahlung die fokale Ebene innerhalb
der thermotropen Schicht liegt, deren Transmission bei ausreichender
Bestrahlungsstärke
innerhalb des Fokus deutlich reduziert wird, wodurch die direkte
Sonnenstrahlung größtenteils
diffusreflektiert und teilweise diffusgestreut transmittiert wird,
wodurch der beschriebene Abschattungseffekt wieder zum tragen kommt.
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- A
- Optisch
wirksame Flächenteile
- B,
BS, BD
- Optisch
unwirksame Flächenteile
- C
- Senkrechter
Lichteinfall
- D
- Schräger Lichteinfall
- E
- Strukturierte
Vorderseite
- F
- Plane
Rückseite
- FE
- Fensterelement
- G
- Gebäudefassade
- M
- Mittellinie
- N
- Nichttransparenter
Flächenteil
- O
- Optisches
Element
- T
- Nichtabgedeckter
Teil des Fensters