DE1966815A1 - Neue diallylaminoalkanoylamide - Google Patents

Neue diallylaminoalkanoylamide

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Boehringer Ingelheim Pharma GmbH and Co KG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D471/00Heterocyclic compounds containing nitrogen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system, at least one ring being a six-membered ring with one nitrogen atom, not provided for by groups C07D451/00 - C07D463/00
    • C07D471/02Heterocyclic compounds containing nitrogen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system, at least one ring being a six-membered ring with one nitrogen atom, not provided for by groups C07D451/00 - C07D463/00 in which the condensed system contains two hetero rings
    • C07D471/04Ortho-condensed systems

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

  • Neue Diallylaminoalkanoylamide Die Erfindung betrifft neue Diallylaminoalkanoylamide der allgemeinen Formel I sowie deren physiologisch verträglichen Säureadditionssalze und Verfahren zur Herstellung.
  • In der Formel I bedeuten: R ein Wasserstoffatom oder die Methylgruppe, A eine gerade oder verzweigte Alkylengruppe mit 1 oder 2 KohleIistoffatomen.
  • Die neuen Verbindungen werden dadurch erhalten, daß man eine Halogenalkanoylverbindung der allgemeinen Formel II in der die Reste R und A wie eingangs erwähnt definiert sind und Hal ein Halogenatom bedeutet, mit Diallylamin umsetzt.
  • Die Umsetzung erfolgt vorteilhaft in einem indifferenten Lösungsmittel, gegebenenfalls unter Zusatz eines säurebindenden Mittels, bei erhöhten Temperaturen, vorzugsweise bei der Siedetemperatur des verwendeten Lösungsmittels. Als Lösungsmittel werden vorzugsweise Äthanol, Isopropanol, Aceton oder Dioxan verwendet, es können aber auch aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol oder Toluol eingesetzt werden. Setzt man das Diallylamin in einem genügenden Überschuss ein, so kann dieses den freiwerdenden Halogenwasserstoff binden, man kann aber auch andere halogenwasserstoffbindende Mittel, wie zum Beispiel Alkalicarbonate oder Alkalihydrogencarbonate, zusetzen. In manchen Fällen ist es von Vorteil, die Umsetzung in einem geschlossenen Gefäß vorzunehmen.
  • Die erhaltenen Verbindungen der Formel I können gewUnschtenfalls durch Umsetzung mit anorganischen oder organischen Säuren nach bekannten Methoden in ihre physiologisch verträglichen Säureadditionssalze überführt werden. Als Säuren haben sich beispielsweise Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Weinsäure, Fumarsäure, Zitronensäure, Maleinsäure, Bernsteinsäure, Oxalsäure als geeignet erwiesen.
  • Die Ausgangsverbindungen der Formel II sind literaturbekannt oder lassen sich in Anlehnung an literaturbekannte Methoden herstellen (A.M. Monro et al., J. Med. Chem. 6, 255 LCT96i7). Man geht dabei von Verbindungen der Formel III aus in der der Rest R wie eingangs erwähnt definiert ist und setzt diese mit Verbindungen der allgemeinen Formel IV, in der Hal und Hal', die gleich oder voneinander verschieden sein können, Halogenatome bedeuten und A wie oben erwähnt definiert ist, zu Verbindungen der Formel II um. Die dabei entstehenden Verbindungen brauchen nicht isoliert und gereinigt zu werden, sie können in rohem Zustand für die Herstellung der Verbindungen der Formel I eingesetzt werden.
  • Die Verbindungen der allgemeinen Formel I wirken stark ulkushemmend und sekretionshemmend.
  • Es wurden die folgenden Substanzen 11-Diallylaminoacetyl-5,11-dihydro-6H-pyrido/E,3» benzodiazepin-6-on = 11-(3-Diallylaminopropionyl)-5,11-dihydro-6H-pyrido-7,3- [2,3-b] [1,4]benzodiazepin-6-on = B und 11-(3-Diallylaminopropionyl)-5,11-dihydro-5-methyl-6H-pyrido[2,3-b] 3-b7,47benzodiazepin-6-on bezüglich ihrer Ulkushemmwirkung, ihrer akuten Toxizität und ihrer spasmolytischen Wirkung im Vergleich zu Atropin untersucht und mit dem von B. Helwig in "Moderne Arzneimittel", 3. Auflage, 1967, Seite 520, vorbeschriebenen 1,1-Dimethyl-4-L2-hydroxy-2-cyclohexyl- 2-phenyl-äthyjl-piperazinium methylsulfat = D in diesen Hinsichten verglichen.
  • Die hemmende Wirkung auf die Bildung von Stress-Ulcera bei Ratten wurde nach der Methode von K. Takagi und S. Okabe, Jap.
  • J. Pharmac. 18, 9 - 18 (1968) untersucht. Gefütterte Ratten beiderlei Geschlechts mit einem Körpergewicht zwischen 220 bis 260 g wurden einzeln in kleine Drahtkäfige gesetzt und anschliessend senkrecht in ein Wasserbad, welches bei einer Temperatur von 230C konstant gehalten wurde, 16 Stunden lang so eingestellt, daß nur noch der Kopf und das Brustbein über die Wasseroberfläche herausragten. Die Wirksubstanzen wurden etwa 5 bis 10 Minuten vorher den Tieren peroral verabreicht. Pro Substanz wurden 5 Tiere verwendet. Die Kontrolltiere erhielten in gleicher Weise 1 ml einer 0,9 96-igen physiologischen Kochsalzlösung. Nach 18 Stunden wurden die Ratten mittels einer Uberdosis von Chloräthyl getötet, der Magen entnommen, entlang der großen Kurvatur aufgeschnitten und auf eine Korkscheibe ausgespannt. Die Auswertung erfolgte nach den in Med. Exp. 4, 284 bis 292 jt96 g beschriebenen Verfahren von Marazzi-Uberti und Turba und nach Takagi und Okabe (siehe oben zitierte Literaturstelle).
  • Die Befunde lassen eine große prophylaktische Wirksamkeit gegen die Ulcus-Entstehung erkennen. Der Unterschied zwischen den Kontrollgruppen und den mit Wirksubstanzen behandelten Tieren war so auffallend, daß mit bloßem Auge das Fehlen bzw. die verminderte Anzahl an Geschwüren festgestellt werden konnte.
  • Die Beeinflussung der Magensaftsekretion wurde nach der Methodik von Shay et al., Gsstroenterology 2, 43 - 61 (1945) ermittelt.
  • Nüchternen männlichen Ratten im Gewicht von 140 bis 150 g wurde in Evipan-Narkose (100 mg/kg i.p.) der Pylorus unterbunden. Die Applikation der Substanzen erfolgte intraperitoneal in der Dosis von 10 mg/kg 30 Minuten bzw. ca. 1 Stunde nach der Pylorusligatur. Pro Substanz wurden jeweils 10 Tiere eingesetzt. Die Kontrolltiere erhielt 0,15 ml 0,9%-ige physiologische Kochsalzlösung ebenfalls intraperitoneal. Nach 5 Stunden wurden die Ratten mittels einer Uberdosis von Chloräthyl getötet, der Magen entnommen, entlang der großen Kurvatur geöffnet und der Magen saft aufgefangen. Dieser wurde zentrifugiert, dann wurde sein Volumen gemessen und die gesamte Säure durch Titration mit n/50 Natronlauge bestimmt.
  • Es wurde die Substanz A auf ihre hemmende Wirkung auf die Magen saftsekretion untersucht. Diese Substanz schränkte die Magensaftsekretion an der Ratte bei einer Dosierung von 10 mg/kg i.p.
  • um 50 bis 75 % ein, sie verminderte in signifikanter Weise die Menge der in den Magen abgeschiedenen freien und der gesamten Salzsäure.
  • Da die Verbindungen der Formel I eine gewisse Symptom- und Organspezifität erkennen lassen, sind sie dem Atropin, welches ebenfalls stark ulkushemmend wirkt, überlegen. So treten die übrigen anticholinergischen Eigenschaften und zum Teil unerwünschte Nebenwirkungen wie zum Beispiel die peristaltikhemmende Wirkung am Darm, Akkomodationstörungen am Auge und Hemmung der Speichelsekretion deutlich zurück. So erreicht beispielsweise die spasmolytische Wirkung nur 1/9 bis 1/67 der Wirkung des Atropinsulfats bei einer Krampferzeugung durch Acetylcholin am Meerschweinchen-Colon.
  • Die Toxizitätsuntersuchungen, ausgeführt an weißen Mäusen, ergaben für die oben genannten Substanzen bei oraler Applikation DL50- Werte größer als 1000 mg/kg.
  • Die nachfolgende Tabelle enthält die gefundenen Werte
    Substanz Prozentuale Ulkushemmun Spasmolytische akute Toxizität
    nach peroraler Applika- Wirkung im perorale Appli-
    tion von Vergleich zu kation
    50 25 12,5 mg/kg Atropin = 1 DL50 in mg/kg
    Ratte Maus
    A 90 63 42 1/9 > 6000+
    B 92 69 58 1/12 3200
    C 95 74 58 1/67 1400
    D 84 57 0 1 810
    +bei 6000 mg/kg 2 von 10 Tieren gestorben.
  • Die nachstehenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der Erfindung: Beispiel 1 11-Diallylaminoacetyl-5,11-dihydro-6H-pyrido[2,3-b]benzodiazepin-6-on 5,8 g 11-Chloracetyl-5,11-dihydro-6H-pyrido ,3- ç /1, Çbenzodiazepin-6-on und 20 ml Diallylamin wurden in 200 ml absolutem Benzol 18 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Nach dem Abdestillieren des Benzols im Vakuum wurde der Rückstand in Methylenchlorid gelöst, mit Wasser gewaschen und eingedampft. Der Rückstand wurde aus Isopropanol umkristallisiert.
  • Schmelzpunkt: 165 - 1670C; Ausbeute: 80 % der Theorie.
  • C20H20N402 (348,4) Ber.: C 68,95 H 5,79 N 16,08 Gef.: 68,80 5,79 16,24 Beispiel 2 11-Diallylaminoacetyl-5,11-dihydro-5-methyl-6H-pyrido[2,3-b][1,4] benzodiazepin-6-on Hergestellt aus 11-Chloracetyl-5,11-dihydro-5-methyl-6H-pyrido-L2,3- g 1, çbenzodiazepin-6-on und Diallylamin nach der im Beispiel 1 beschriebenen Weise.
  • F.: 103 - 1050C (aus Acetonitril); Ausbeute: 43 % der Theorie.
  • C21H22N402 (362,4) Ber.: C 69,59 H 6,12 N 15,46 Gef.: 69,60 6,14 15,46 Das aus der in Isopropanol gelösten Base mit ätherischer Salzsäure erhaltene Hydrochlorid schmilzt nach dem Umkristallisieren aus Acetonitril/Äther bei 121 - 1230C unter Zersetzung.
  • Hydrochlorid: C21H23Cl N402 (398,9) Ber.: Cl 8,89 Gef.: 8,75 Beispiel 3 11-(3-Diallylaminopropionyl)-5,11-dihydro-6H-pyridoL2,3- gZ1,47-benzodiazepin-6-on Hergestellt aus 11-(3-Chlorpropionyl)-5,11-dihydro-6H-pyrido-,3-b7,47benzodiazepin-6-on (F. 216 - 2180C unter Zersetzung) und Diallylamin durch dreistündiges Erhitzen in Dioxan und Aufarbeitung wie im Beispiel 1 beschrieben.
  • F.: 156 - 1580C (aus Isopropanol/Petroläther).
  • Ausbeute: 62 % der Theorie.
  • C21H22N402 (362,4) Ber.: C 69,59 H 6,12 N 15,46 Gef.: 69,60 6,21 15,60 Beispiel 4 11-(3-Diallylaminopropionyl)-5,11-dihydro-5-methyl-6H-pyrido-[2,3-b][1,4]benzodiazepin-6-on Hergestellt aus 11-(3-Chlorpropionyl)-5,11-dihydro-5-methyl-6H-pyrido[2,3-b][1,4]benzodiazepin-6-on (F. 198 - 2000C) und Diallylamin durch 5-stündiges Erhitzen in Isopropanol und Aufarbeitung wie im Beispiel 1 beschrieben.
  • F.: 94 - 95 0C (aus Cyclohexan/Essigester); Ausbeute: 56 % der Theorie.
  • C22H24N402 (376,5) 3er.: C 70,19 H 6,43 N 14,98 Gef.: 70,00 6,34 14,65 Beispiel 5 11-(2-Diallylaminopropionyl)-5,11-dihydro-6H-pyridoL2,3-b7g,47-benzodiazepin-6-on Hergestellt aus 11-(2-Chlorpropionyl)-5,11-dihydro-6H-pyrido-[2,3-b][1,4]benzodiazepin-6-on (F. 201 - 203°C) und Diallylamin nach der im Beispiel 3 beschriebenen Weise.
  • F.: 2310C unter Zersetzung, (Aus Isopropanol/Essigester); Ausbeute: 20 % der Theorie.
  • C21H22N402 (362,4) Ber.: C 69,59 H 6,12 Gef.: 69,60 5,99 Die Verbindungen der allgemeinen Formel I lassen sich in an sich bekannter Weise in die üblichen pharmazeutischen Zubereitungsformen, zum Beispiel in Lösungen, Tabletten, Dragees oder in Teezubereitungen einarbeiten. Die Einzeldosis beträgt für Erwachsene bei peroraler Applikation 5 bis 30 mg, bevorzugt 10 bis 20 mg, die Tagesdosis 20 bis 100 mg, bevorzugt 30 - 6o mg.

Claims (3)

  1. Patentansprüche
    Neue Neu Diallylaminoalkanoylamide der allgemeinen Formel in der R ein Wasserstoffatom oder die Methylgruppe und A eine gerade oder verzweigte Alkylengruppe mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen bedeuten, sowie deren physiologisch verträgliche Säureadditionssalze mit anorganischen oder organischen Säuren.
  2. 2.) 11-Diallylaminoacetyl-5,11-dihydro-6H-pyridoLE,3- gi benzodiazepin-6-on und dessen Säureadditionssalze.
  3. 3.) Verfahren zur Herstellung von neuen Diallylaminoalkanoylamiden der allgemeinen Formel in der R ein Wasserstoffatom oder die Methylgruppe und A eine gerade oder verzweigte Alkylengruppe mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen bedeuten, und von deren Säureadditionssalzen mit anorganischen oder organischen Säuren, dadurch gekennzeichnet, daß eine Halogenalkanoylverbindung der allgemeinen Formel in der die Reste R und A wie oben definiert sind und Hal ein Halogenatom bedeutet, mit Diallylamin in an sich bekannter Weise umgesetzt und gewünschtenfalls die so erhaltene Verbindung anschließend in ihre Säureadditionssalze mit anorganischen oder organischen Säuren übergeführt wird, 4.) Arzneimittel, gekennzeichnet durch den Gehalt an einem oder mehreren Wirkstoffen der allgemeinen Formel I neben den üblichen Träger- und/oder Hilfsstoffen.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE2821813A1 (de) * 1977-05-31 1979-11-22 Thomae Gmbh Dr K Neue, in 11-stellung substituierte 5, 11-dihydro-6h-pyrido eckige klammer auf 2,3-b eckige klammer zu eckige klammer auf 1,4 eckige klammer zu benzodiazepin-6-one, verfahren zu ihrer herstellung und diese verbindungen enthaltende arzneimittel
EP0393530A1 (de) * 1989-04-20 1990-10-24 Boehringer Ingelheim Pharmaceuticals Inc. 5,11-Dihydro-6H-pyrido(2,3-b)(1,4)benzodiazepin-6-one und -thione und deren Verwendung bei der Vorbeugung und und Behandlung von AIDS
FR2890069A1 (fr) * 2005-08-31 2007-03-02 Senn Chemicals Internat Sarl Intermediaires de synthese pour la preparation de b2-aminoacides et leurs procedes de preparation

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DE1966815B2 (de) 1976-12-23

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