DE196638C

DE196638C -

Info

Publication number: DE196638C
Application number: DE1906196638D
Authority: DE
Filing date: 1906-05-30
Anticipated expiration: 1926-05-31

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- -Jig 196638 KLASSE 34«. GRUPPE

Zusatz zum Patente 157308 vom 6. Juni 1903.*)

Patentiert im Deutschen Reiche vom 31. Mai 1906 ab. Längste Dauer: 5. Juni 1918.

Die Erfindung bezieht sich auf eine weitere Ausbildung der durch das Patent 157308 geschützten Vorrichtung zum selbsttätigen Regeln von Gashähnen für Gaskocheinrichtungen und bezweckt, alle Teile, welche die wärmeempfindliche Flüssigkeit einschließen, nämlich die durch die Wärme des Kochgefäßes oder seines Inhalts beeinflußte Kapsel, die mit dieser durch ein dünnes und' biegsames Rohr verbundene Druckkammer und das darin gelagerte, das Gasventil beeinflussende Druckglied ausschließlich aus Metall herzustellen und metallisch (z. B. durch Lötung) gasdicht miteinander zu verbinden, damit die Menge der eingeschlossenen Flüssigkeit gleichbleibend erhalten und dadurch eine genaue, vorher einstellbare Wärmeregelung ermöglicht wird. Ferner wird durch diese Einrichtung die Haltbarkeit der Regelungsvorrichtung wesentlich erhöht und diese für den hauswirtschaftlichen Gebrauch überhaupt erst brauchbar gemacht, weil die Vorrichtung gebrauchsfertig von der Fabrik geliefert werden kann und auch während des Betriebes keiner Nachfüllung oder Neueinstellung bedarf.

Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Regelungsvorrichtung in Verbindung mit einer vollständigen selbsttätigen Gaskochvorrichtung dargestellt, welche mit einer Kleinstellvorrichtung und einer nach vorher bestimmbarer Zeit wirkenden Abstellvorrichtung für die Gaszufuhr versehen ist.

Die dargestellte Vorrichtung besteht aus einem Gaskocher 1 von beliebiger Bauart, auf welchen das Kochgefäß 2 gesetzt wird. Der mit dem Kochgefäß 2 oder dessen Inhalt in wärmeleitende Verbindung zu bringende Teil der Regelungsvorrichtung wird in bekannter Weise von einer hohlen Kapsel 3 gebildet, welche die wärmeempfindliche Füllung, ζ. B. Äther oder Alkohol, enthält. Der Innenraum der Kapsel steht durch ein enges, langes und biegsames Metallrohr 4' mit der Druckkammer 8 der eigentlichen Regelungsvorrichtung in Verbindung. Diese Kammer 8 ist auf einer Seite durch eine federnde Membran 9, im übrigen durch feste Wände begrenzt. Die Kapsel 3, das Rohr 4, die Wände der Kammer 8 und die Membran 9 sind, unter Fortfall von elastischen Dichtungsmitteln und Schläuchen, ausschließlich aus Metall hergestellt und metallisch (z. B. durch Lötung) miteinander verbunden, wodurch nicht nur die Haltbarkeit der Vorrichtung verbessert, sondern auch eine Verflüchtigung der wärmeempfindlichen Füllung verhütet und eine genaue Einstellung der Vorrichtung ermöglicht wird.

An der Kapsel 3 ist unter Zwischenschaltung eines die Festigkeit erhöhenden Metall-

*) Früheres Zusatzpatent 193422, Kl. 34 a.

rohres ein Handgriff 5 aus Holz oder nnderern wärmeisolierenden Stoffe befestigt, durch den das dünne Anschlußrohr 4 hindurchgeht. Das Rohr 4 wird zweckmäßig mit einer leicht beweglichen Schutzhülle 7 aus beliebigem Stoffe, z. B. mit einer Metallspirale, umgeben, um es beim Rühren mit der Kapsel vor Beschädigungen zu schützen. Die Membran 9 wirkt auf ein Ventil 10, gegen welches eine Feder 11 drückt, die durch Drehen des Armes oder Zeigers 12 und einer daran sitzenden Schraube gespannt werden kann. Hierdurch kann die Regelungsvorrichtung auf verschiedene Kochtempe- raturen eingestellt werden, z. B. für Eier auf 70°, für Fleisch auf 95 ° usw. Eine Teilung 13 gestattet das Ablesen der eingestellten Temperatur.

Die Vorrichtung kann noch in bekannter Weise mit einem Uhrwerk verbunden sein, durch welches der Kochvorgang nach einer bestimmten, vorher einstellbaren Dauer selbsttätig unterbrochen wird.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:

Durch die Temperatur des zu erwärmenden Kochgefäßes 2 oder dessen Inhalts wird die Füllung der damit in wärmeleitender Verbindung stehenden Kapsel 3 unter Druck gesetzt. Dieser Druck wird durch das Metallrohr 4 auf die Membran 9 übertragen, die infolgedessen durch den von ihr bewegten Ventildeckel IO die Menge des aus dem Rohr 20 in den Kanal 21 und von da in das Rohr übertretenden Gases mehr oder weniger drosselt, und zwar so, daß bei geringer Temperatur im Kochgefäße, also bei niedrigem Druck, mehr Gas, bei höherer Temperatur weniger Gas überströmt.

Die Gaszufuhr wird demnach durch den Kochvorgang selbsttätig geregelt.

Statt der Membran 9 kann auch ein anderes durch Druck veränderliches Stellglied, z. B. eine Bourdonsche Röhre o. dgl., verwendet werden. Das dünne Metallrohr 4 kann zwecks weiterer Erhöhung seiner Beweglichkeit durch ein Bündel parallel nebeneinanderliegender, sehr dünner Metallröhrchen ersetzt werden.

Claims

Patent-ANSpruch :

Vorrichtung zum selbsttätigen Regeln von Gashähnen für Gaskocheinrichtungen nach Patent 157308, Kl. 36, dadurch gekennzeichnet, daß die die wärmeempfindliehe Flüssigkeit einschließenden Teile, nämlich die Kapsel (3), die mit ihr durch ein dünnes und biegsames Metallrohr (4) verbundene Druckkammer (8) und das darin gelagerte,, das Gasventil (10) beeinflussende Druckglied (9) ausschließlich aus Metall hergestellt und metallisch (z. B. durch Lötung) gasdicht miteinander verbunden sind, zum Zwecke, die Menge der eingeschlossenen Flüssigkeit durch hermetischen Abschluß konstant zu erhalten und dadurch eine genaue, vorher einstellbare Wärmeregelung zu ermöglichen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.