DE1966055B2 - Verfahren zum herstellen einer form, bei dem von einer negativform zunaechst ein positivabdruck und von diesem die form hergestellt wird - Google Patents

Verfahren zum herstellen einer form, bei dem von einer negativform zunaechst ein positivabdruck und von diesem die form hergestellt wird

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Description

35
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Form, bei dem von einer Negativform zunächst ein Positivabdruck und von diesem die Form auf galvanischem Wege hergestellt wird.
Es sind einteilige Kunststoffzifferblätter und Verfahren zu deren Herstellung bekannt, doch war es bisher nicht möglich, verschiedenartige und höchste Ansprüche in der Gestaltung zu befriedigen. Insbesondere sind keine einteiligen Zifferblätter aus Kunststoff bekannt, die sowohl einen fein strukturierten Grund als auch facettierte Stundenzeichen aufweisen.
Es ist zwar zum Herstellen einer Form für Teile großer Oberflächengenauigkeit, z. B. Linsen od. dgl., ein Verfahren bekannt, bei dem von einer Negativform zunächst ein Positivabdruck und von diesem die Form hergestellt wird (DT-PS 8 73 139), und zwar auf galvanischem Wege. Dieses bekannte Verfahren eignet sich jedoch nicht zur Herstellung einteiliger Zifferblätter mit facettierten Stundenzeichen aus Kunststoff.
Es ist das Ziel vorliegender Erfindung, ausgehend vom bekannten Verfahren ein einfaches und billiges Verfahren zur Herstellung eines Formwerkzeuges für einteilige Zifferblätter mit Relief-Stundenzeichen zu ermöglichen. Das Verfahren gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß für eine Form zur Fabrikation einteiliger Kunststoffzifferblätter mit facettierten Stundenzeichen zuerst eine Ncgalivform des Zifferblattes durch Einprägen der Stundenzeichen und anschließendes Bearbeiten des Zifferblattgrundes erstellt wird, daß hierauf der Positivabdruck dieser Negativform erstellt wird, daß dann die Stundenzeichen des Positivabdrucks facettiert werden und daß hierauf auf galvanischem Wege die Form als Negativ des Positivabdrukkes erstellt wird. Damit wird es möglich, in einfacher Weise die Formen zum Spritzen von einteiligen Kunststoffzifferblättern mit feinstrukturiertem Grund und facettierten Stundenzeichen herzustellen. Vorzugsweise können die Bearbeitungen, d. h. die Hersteilung der Feinstruktur des Grundes und die Facettierung der Stundenzeichen erleichtert werden, wenn die Negativform in Weichmetall erstellt wird. Die engültige Spritzform kann dann durch galvanisches Kopieren in einer harten, abriebfesten Metallegierung ausgeführt werden, derart, daß die Form zur Herstellung sehr großer Stückzahlen dienen kann.
Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß außerhalb der zur Formung des Zifferblattgrundes bestimmten Fläche ein ringförmiger Anspritzraum hergestellt wird, in welchen die Anspritzleitung tangential einmündet. Diese Maßnahme verhindert lokale Abnutzungserscheinungen in der Spritzform.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der Zeichnung zeigen die
F i g. 1 bis 5 Stadien der Herstellung eines Teils einer Spritzform; und
F i g. 6 zeigt einen Querschnitt durch die Spritzform.
Das Herstellungsverfahren geht aus von einer weichen Messingplatte, in welche mittels eines Stahlstempels mit positiv erhaben angebrachten Stundenzeichen ein Negativ des Zifferblattes eingeprägt ist, d. h, es werden der gewünschten Form der Stundenzeichen entsprechende Vertiefungen in die Messingplatte geprägt. Diese Messingplatte mit den in roher Form eingeprägten Vertiefungen ist in F i g. 1 dargestellt. Die Platte wird nun plan oder bombiert gedreht, je nach der gewünschten Form des Zifferblattgrundes. Hierauf wird die mit den Vertiefungen versehene Fläche poliert und galvanisch versilbert. Sodann wird in der bei der Herstellung von Metallzifferblättern bekannter Art eine fiiine Struktur (soleil, buttler usw.) in die versilberte, weiche Fläche eingebürstet. Die im Negativ vertieft vorhandenen Stundenzeichen stören hierbei nicht.
Mit dieser Platte gemäß F i g. 1 werden nun Abzüge aus Kunststoff, z. B. Polymethacrylester oder einem anderen geeigneten Material gemacht. F i g. 2 zeigt den dabei entstehenden Positivabdruck mit kopiertem, fein strukturiertem Grund und erhabenen Stundenzeichen in roher Form. Diese Stundenzeichen werden nun mit einem Diamanten in bekannter Art facettiert. Es können dabei mit derselben Grundform und Feinstruktur an mehreren Abzügen verschiedenartige Facetten erstellt werden. Diese Facetten sind in Fi g. 3 mit 1 bezeichnet. Der Positivabdruck wird nun im Vakuum mit einer etwa 0,5 Mikron starken Cu-Schicht metallisiert, in einen Rahmen eingebaut und in einem Ni-Co-Bad bis zu einer Schichtdicke von etwa 4 bis 5 mm metallisiert. Nach Erreichen der gewünschten Schichtdicke wird der Positivabdruck auf die gewünschten Abmessungen abgedreht und der Kunststoff in einem Lösungsmittel spurenfrei entfernt. Damit ist der eine, in F i g. 4 dargestellte Teil eines Spritzwerkzeugs fertiggestellt. Er kann zusammengebaut mit weiteren Formteilen zum Spritzen einer großen Anzahl von Kunststoffzifferblättern dienen, die gemäß F i g. 5 erhabene, facettierte Stundenzeichen und einen satinierten Grund aufweisen. Der Werkzeugteil besteht aus einem sehr harten, abriebfesten Material.
Fig. 6 zeigt eine Spritzform, wie sie in der Praxis
C,
verwendet wird. Der Unterteil der Form entspricht dem in Fig.4 dargestellten Teil des Spritzwerkzeuges mi: facettierten Vertiefungen 2 zur Formung der Stundenzeichen und feinstrukturierter Fläche 3 zur Formung des Zifferblattgrundes. Der untere Formteil ist jedoch nach außen erweitert und '\Idet außerhalb der Fläche 3 mit dem oberen Formteil einen Ringraum 4, der mit dem Formraum über der Fläche 3 durch einen Ringspalt 5 in Verbindung steht. Der Anguß 6 mündet tangential in den Ringraum 4. Das einfließende Material verteilt sich daher vorerst rings um die eigentliche Spritzform und fließt dann allseitig durch den Ringspalt 5 nach innen. Es kann dadurch eine einseitige, lokale Abnutzung der fein strukturierten Fläche 3 oder gegebenenfalls der spiegelglatten Facettierung in den Vertiefungen 2 vermieden und dadurch die Lebensdauer des Werkzeugs erheblich verlängert werden. Im Werkzeugoberteil sind Bohrungen zur Fonrung von Füßchen 7 zur Montage des Zifferblaües vorgesehen.
Zur Erzielung eines genauen Abdruckes muß das Werkzeug vor jedem Spriizvorgang erwärmt und vor jedem Entformen wieder abgekühlt werden. Auch dieses Vorgehen trägt zur Werkzeugschonung bei, gewährleistet aber vor allem einen Nachdruck. Da das Zifferblatt nur etwa 0,4 mm stark ist, würde der Kunststoff in einer kalten Form sofort erstarren und ein genaues Ausprägen der Indexe wäre unmöglich. Es wird dadurch auch möglich, eine niedrige Einspritzungsgeschwindigkeit zu wählen. Durch das langsame Einfließen des Kunststoffes wird das Werkzeug zusätzlich geschont. Nach dem Entformen wird der mit dem Zifferblatt zusammenhängende, im Ringraum 4 gebildete Kunststoffring weggestanzt, womit das Zifferblatt fertiggestellt ist. sofern es nicht noch metallisiert oder sonstwie behandelt wird.
Wie bereits erwähnt, können die Zifferbläuer direkt in dem aus der Form kommenden Zustand verwendet werden. Beispielsweise sind herkömmliche schwarzoxydierte Zifferblätter sehr teuer. Die mit der Form hergestellten Zifferblätter aus schwarzem Kunststoff <-ind bedeutend billiger und ästhetisch eher ansprechender. Durch Verwendung verschieden gefärbten Kunststoffes können Zifferblätter fast beliebiger Farbtöne hergestellt werden.
Die Kunststoffzifferblätter können aber auch metallisiert, z. B. versilbert oder vergoldet werden. In üblicher Weise kann dann eine Schutzzaponschicht aufgetragen und das Zifferblatt ausgestanzt und decalquiert werden.
Die mit dem vorstehenden Verfahren hergestellte Form kann nicht nur als Spritzgießform sondern auch als Preß- oder Prägeform verwendet werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Herstellen einer Form, bei dem von einer Negativform zunächst ein Positivabdruck und von diesem die Form auf galvanischem Wege hergestellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß für eine Form zur Fabrikation einteiliger Kunsistoffzifferblätter mit facettierten Stundenzeichen zuerst eine Negativform des Zifferblattes durch Einprägen der Stundenzeichen und anschließendes Bearbeiten des Zifferblattgrundes erstellt wird, ciaß hierauf der Positivabdruck dieser Negativform erstellt wird, daß dann die Stundenzeichen des Positivabdrucks facettiert werden und daß hierauf auf galvanischem Wege die Form als Negativ des Positivabdruckes erstellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Bearbeiten des Zifferblattgrundes eine Feinstruktur angebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Negativform in Weichmetall erstellt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Posiiivabdruck im Vakuum mit einer Cu-Schicht metallisiert und dann in einem Ni-Co-Bad galvanisiert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß außerhalb der zur Formung des Zifferblattgrundes bestimmten Fläche ein ringförmiger Anspritzraum hergestellt wird, in welchem die Anspritzleitung tangential einmündet.
DE19691966055 1968-11-22 1969-09-02 Verfahren zum herstellen einer form, bei dem von einer negativform zunaechst ein positivabdruck und von diesem die form hergestellt wird Granted DE1966055B2 (de)

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CH1740068A CH540759A (de) 1968-11-22 1968-11-22 Form zur Herstellung eines einteiligen Kunststoffzifferblattes und Verfahren zur Herstellung dieser Form
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2505724A1 (fr) * 1981-05-14 1982-11-19 Festo Maschf Stoll G Procede de fabrication de disques a rainure pour etrangleurs reglables

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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FR2505724A1 (fr) * 1981-05-14 1982-11-19 Festo Maschf Stoll G Procede de fabrication de disques a rainure pour etrangleurs reglables

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