Es sind einteilige Kunststoffzifferblätter und Verfahren zu deren Herstellung bekannt, doch war es bisher nicht möglich, verschiedenartige und höchste Ansprüche in der Gestaltung zu befriedigen. Insbesondere sind keine einteiligen Uhrzifferblätter aus Kunststoff bekannt, die sowohl einen fein strukturierten Grund als auch facettierte Stundenzeichen aufweisen.
Es ist das Ziel vorliegender Erfindung, eine einfache und billige Herstellung von einteiligen Uhrzifferblättern mit Relief-Stundenzeichen mit praktisch beliebiger und höchsten Ansprüchen entsprechender Gestaltung zu ermöglichen. Das Verfahren gemäss der Erfindung zur Herstellung einer Form zur Fabrikation von Uhrzifferblättern ist dadurch gekennzeichnet, dass zuerst eine Negativform des Zifferblattes durch Einprägen der Stundenzeichen und anschliessendes Bearbeiten des Grundes erstellt wird, dass hierauf ein Positivabdruck dieser Negativform erstellt wird, dass dann die Stundenzeichen des Positivabdrucks facettiert werden und dass hierauf galvanisch die Spritzform aus Metall, als Negativ des Positivabdruckes erstellt wird.
Damit wird es möglich, in einfacher Weise die Formen zum Spritzen von einteiligen Kunststoffzifferblättern mit feinstrukturiertem Grund und facettierten Stundenzeichen herzustellen. Vorzugsweise können die Bearbeitungen, d. h. die Herstellung der Feinstruktur des Grundes und die Facettierung der Stundenzeichen an weichen Materialien vorgenommen werden, und die endgültige Spritzform kann dann durch galvanisches Kopieren in einer harten, abriebfesten Metallegierung ausgeführt werden, derart, dass die Form zur Herstellung sehr grosser Stückzahlen dienen kann.
Die Erfindung betrifft auch eine nach dem oben erwähnten Verfahren hergestellte Form, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass die Spritzform ausserhalb der zur Formung des Zifferblattgrundes bestimmten Fläche einen ringförmigen Anspritzraum aufweist, in welchen die Anspritzleitung tangential einmündet. Diese Gestaltung der Form verhindert lokale Abnützungserscheinungen in der Spritzform.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispielses näher erläutert. In der Zeichnung zeigen die
Fig. 1-5 Stadien der Herstellung eines Teils einer Spritzform, und
Fig. 6 zeigt einen Querschnitt durch die Spritzform.
Das Herstellungsverfahren geht aus von einer weichen Messingplatte, in welche mittels eines Stahlstempels mit positiv erhaben angebrachten Stundenzeichen ein Negativ des Zifferblattes eingeprägt ist, d. h. es werden der gewünschten Form der Stundenzeichen entsprechende Vertiefungen in die Messingplatte geprägt.
Diese Messingplatte mit den in roher Form eingeprägten Vertiefungen ist in Fig. 1 dargestellt. Die Platte wird nun plan oder bombiert gedreht, je nach der gewünschten Form des Zifferblattgrundes. Hierauf wird die mit den Vertiefungen versehene Fläche poliert und galvanisch versilbert. Sodann wird in der bei der Herstellung von Metallzifferblättern bekannter Art eine feine Struktur (soleil, buttler usw.) in die versilberte, weiche Fläche eingebürstet. Die im Negativ vertieft vorhandenen Stundenzeichen stören hierbei nicht.
Mit dieser Platte gemäss Fig. 1 werden nun Abzüge aus Kunststoff, z. B. Plexiglas oder einem anderen geeigneten Material, gemacht. Fig. 2 zeigt die dabei entstehende positive Form mit kopiertem, fein strukturiertem Grund und erhabenen Stundenzeichen in roher Form. Diese Stundenzeichen werden nun mit einem Diamanten in bekannter Art facettiert. Es können dabei mit derselben Grundform und Feinstruktur an mehreren Abzügen verschiedenartige Facetten erstellt werden. Die dabei entstehende Kopie ist in Fig. 3 mit Facetten 1 dargestellt. Die Form wird nun im Vakuum mit einer etwa 0,5 Mikron starken Cu-Schicht m;etalli- siert, in einen Rahmen eingebaut und in einem Ni-Co Bad bis zu einer Schichtdicke von etwa 4 bis 5 mm metallisiert.
Nach Erreichen der gewünschten Schichtdicke wird der Teil auf die gewünschten Abmessungen abgedreht und der Kunststoff in einem Lösungsmittel spurenfrei entfernt. Damit ist der eine, in Fig. 4 dargestellte Teil eines Spritzwerkzeugs fertiggestellt. Er kann zusammengebaut mit weiteren Formteilen zum Spritzen einer grossen Anzahl von Kunststoffzifferblättern dienen, die gemäss Fig. 5 erhabene, facettierte Stundenzeichen und einen satinierten Grund aufweisen. Der Werkzeugteil besteht aus einem sehr harten, abriebfesten Material.
Fig. 6 zeigt eine Spritzform, wie sie in der Praxis vorzugsweise verwendet wird. Der Unterteil der Form entspricht der grundsätzlich in Fig. 4 dargestellten Werkzeugform mit facettierten Vertiefungen 2 zur Formung der Stundenzeichen und feinstrukturierter Fläche 3 zur Formung des Zifferblattgrundes. Der untere Formteil ist jedoch nach aussen erweitert und bildet ausserhalb der Fläche 3 mit dem oberen Formteil einen Ringraum 4, der mit dem Formraum über der Fläche 3 durch einen Ringspalt 5 in Verbindung steht. Der Anguss 6 mündet tangential in den Ringraum 4. Das einfliessende Material verteilt sich daher vorerst rings um die eigentliche Spritzform und fliesst dann allseitig durch den Spalt 5 nach innen.
Es kann dadurch eine einseitige, lokale Abnützung der fein strukturierten Formfläche 3 oder gegebenenfalls der spiegelglatten Facettierung in den Vertiefungen 2 vermieden und dadurch die Lebensdauer des Werkzeugs erheblich verlängert werden. Im Werkzeugoberteil sind Bohrungen zur Formung von Füsschen 7 zur Montage des Zifferblattes vorgesehen.
Zur Erzielung eines genauen Abdruckes muss das Werkzeug vor jedem Spritzvorgang erwärmt und vor jedem Entformen wieder abgekühlt werden. Auch dieses Vorgehen trägt zur Werkzeugschonung bei, gewährleistet aber vor allem einen Nachdruck. Da das Zifferblatt nur etwa 0,4 mm stark ist, würde der Kunststoff in einer kalten Form sofort erstarren und ein genaues Ausprägen der Indexe wäre unmöglich. Es wird dadurch auch möglich, eine niedrige Einspritzungsgeschwindigkeit zu wählen. Durch das langsame Emfliessen des Kunststoffes wird das Werkzeug zusätzlich geschont. Nach dem Entformen wird der mit dem Zifferblatt zusammenhängende, im Ringraum 4 gebildete Kunststoffring weggestanzt, womit das Zifferblatt fertiggestellt ist, sofern es nicht noch metallisiert oder sonstwie behandelt wird.
Wie bereits erwähnt, können die Zifferblätter direkt in dem aus der Form kommenden Zustand verwendet werden. Beispielsweise sind herkömmliche schwarzoxydierte Zifferblätter sehr teuer. Gemäss vorstehendem Verfahren hergestellte Zifferblätter aus schwarzem Kunststoff sind bedeutend billiger und ästhetisch eher ansprechender. Durch Verwendung verschieden gefärbten Kunststoffes können Zifferblätter fast beliebiger Farbtöne hergestellt werden. Die Stundenzeichen können verschiedenartige Gestaltung aufweisen. Die facettierten Stundenzeichen können z. B. kleine Bohrungen aufweisen, die beim Spritzen leicht zu erstellen sind, und in welche vergoldete Messingbölzchen eingesteckt, eventuell eingeleimt werden können. Durch Vakuum Metallisieren können verschiedene metallisch aussehende Effekte erzielt werden, z. B. Gold, Chrom, Silber, usw.
Durch geeignete Abdeckverfahren ist es möglich, auf versilbertem Zifferblattgrund Chrom- oder Goldindexe zu metallisieren.
Die Kunststoffzifferblätter können aber auch metallisiert, z. B. versilbert oder vergoldet, werden. In üblicher Weise kann dann eine Schutzzaponschicht-aufge- tragen und das Zifferblatt ausgestanzt und décalquiert werden. Nach demselben Verfahren kann der sogenannte Onix hergestellt werden. Es wird nach der Metallisierung eines schwarzen oder farbigen Kunststoffzifferblattes mittels eines Diamanten auf den facettierten Stundenzeichen ein oder mehrere Striche durch Entfernen der Metallisierung freigelegt. Ein besonderer Effekt kann erzielt werden durch Verwendung von glasklarem Kunststoff, der metallisiert wird, wobei nachträglich durch Facettierung der Oberseite der Stundenzeichen die Metallschicht entfernt wird, so dass an dieser Stelle eine Durchsicht entsteht.
Wird nun auf der Zifferblattrückseite Radium aufgelegt, so leuchtet dieses durch den glasklaren Index.
Während bisher immer angenommen wurde, die Zifferblätter würden gespritzt, können dieselben auch gepresst oder geprägt werden.
PATENTANSPRÜCHE
I. Verfahren zur Herstellung einer Form zur Fabrikation einteiliger Uhrkunststoff-Zifferblätter, mit facettierten Stundenzeichen, dadurch gekennzeichnet, dass zuerst eine Negativform des Zifferblattes durch Einprägen der Stundenzeichen und anschliessendes Bearbeiten des Grundes erstellt wird, dass hierauf ein Posi tivabdruck dieser Negativform erstellt wird, dass dann die Stundenzeichen des Positivabdrucks facettiert werden und dass hierauf galvanisch die Spritzform aus Metall als Negativ des Positivabdruckes erstellt wird.
II. Nach dem. Verfahren gemäss Patentanspruch I hergestellte Form, dadurch gekennzeichnet, dass sie ausserhalb der zur Formung des Zifferblattgrundes bestimmten Fläche einen ringförmigen Anspritzraum aufweist, in welchen die Anspritzleitung tangential einmündet.
UNTERANSPRÜCHE
1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass der Grund zum Einbringen einer Feinstruktur bearbeitet wird.
2. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Negativform in Weichmetall erstellt wird.
3. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass der Positivabdruck im Vakuum mit eine Cu-Schicht metallisiert und dann in einem Ni Co-Bad galvanisiert wird.
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One-piece plastic dials and processes for their production are known, but it has not been possible to meet the most varied and highest demands in terms of design. In particular, no one-piece plastic clock dials are known that have both a finely structured base and faceted hour markers.
It is the aim of the present invention to enable simple and inexpensive production of one-piece watch dials with relief hour markers with practically any design that meets the highest demands. The method according to the invention for the production of a mold for the manufacture of clock dials is characterized in that first a negative form of the dial is created by embossing the hour signs and then processing the reason, that a positive impression of this negative form is then created, that then the hour signs of the positive impression be faceted and that the injection mold made of metal is then galvanically created as a negative of the positive impression.
This makes it possible to easily produce the molds for injection molding one-piece plastic dials with a finely structured base and faceted hour markers. Preferably, the processing, i. H. the production of the fine structure of the ground and the faceting of the hour markers can be done on soft materials, and the final injection mold can then be carried out by electroplating in a hard, abrasion-resistant metal alloy, so that the mold can be used to produce very large quantities.
The invention also relates to a mold produced by the above-mentioned method, which is characterized in that the injection mold has an annular injection space outside the area intended for forming the base of the dial, into which the injection line opens tangentially. This design of the mold prevents local signs of wear in the injection mold.
The invention is explained in more detail below with the aid of an exemplary embodiment. In the drawing they show
1-5 stages of the production of a part of an injection mold, and
6 shows a cross section through the injection mold.
The manufacturing process is based on a soft brass plate into which a negative of the dial is embossed by means of a steel stamp with a positive raised hour mark. H. indentations corresponding to the desired shape of the hour mark are embossed in the brass plate.
This brass plate with the indentations embossed in a raw form is shown in FIG. The plate is now turned flat or cambered, depending on the desired shape of the dial base. The surface provided with the indentations is then polished and galvanically silvered. A fine structure (soleil, buttler, etc.) is then brushed into the silver-plated, soft surface in the manner known from the manufacture of metal dials. The hour signs in the negative do not interfere with this.
With this plate according to FIG. 1, prints made of plastic, for. B. Plexiglas or another suitable material. Fig. 2 shows the resulting positive shape with a copied, finely structured ground and raised hour markers in raw form. These hour markers are now faceted with a diamond in the known manner. Different types of facets can be created with the same basic shape and fine structure on several prints. The resulting copy is shown in FIG. 3 with facets 1. The form is then metallized in a vacuum with an approximately 0.5 micron thick Cu layer, built into a frame and metallized in a Ni-Co bath up to a layer thickness of approximately 4 to 5 mm.
After reaching the desired layer thickness, the part is turned to the desired dimensions and the plastic is removed without leaving any traces in a solvent. This completes the one part of an injection molding tool shown in FIG. 4. Assembled with other molded parts, it can be used to inject a large number of plastic dials which, as shown in FIG. 5, have raised, faceted hour markers and a satined base. The tool part consists of a very hard, wear-resistant material.
Fig. 6 shows an injection mold as it is preferably used in practice. The lower part of the mold corresponds to the tool shape shown in principle in FIG. 4 with faceted depressions 2 for shaping the hour markers and a finely structured surface 3 for shaping the base of the dial. The lower mold part is however widened outwards and forms an annular space 4 with the upper mold part outside the surface 3, which is connected to the mold space above the surface 3 through an annular gap 5. The sprue 6 opens tangentially into the annular space 4. The material flowing in is therefore initially distributed around the actual injection mold and then flows inwards on all sides through the gap 5.
One-sided, local wear of the finely structured molding surface 3 or, if necessary, of the mirror-smooth faceting in the depressions 2 can thereby be avoided and the service life of the tool can be extended considerably. In the upper part of the tool, bores for forming feet 7 for mounting the dial are provided.
In order to achieve an exact impression, the tool must be heated up before each injection process and cooled down again before each removal from the mold. This procedure also helps to protect the tools, but above all ensures that the tool is kept under pressure. Since the dial is only about 0.4 mm thick, the plastic would solidify immediately in a cold form and an exact stamping of the indexes would be impossible. This also makes it possible to select a low injection speed. The slow flow of the plastic also protects the tool. After removal from the mold, the plastic ring that is connected to the dial and formed in the annular space 4 is punched away, thus completing the dial, provided it is not metallized or otherwise treated.
As mentioned earlier, the dials can be used directly as they are out of shape. For example, conventional black oxidized dials are very expensive. Black plastic dials produced in accordance with the above process are significantly cheaper and more aesthetically pleasing. By using differently colored plastic, dials of almost any color can be produced. The hour signs can have different designs. The faceted hour markers can e.g. B. have small holes that are easy to create when spraying, and into which gold-plated brass studs inserted, possibly glued. Various metallic-looking effects can be achieved by vacuum metallizing, e.g. B. gold, chrome, silver, etc.
Using suitable covering processes, it is possible to metallize chrome or gold indexes on a silver-plated dial base.
The plastic dials can also be metallized, e.g. B. silver-plated or gold-plated. In the usual way, a protective zapon layer can then be applied and the dial punched out and decalcified. The so-called Onix can be produced using the same process. After the metalization of a black or colored plastic dial by means of a diamond on the faceted hour markers, one or more lines are exposed by removing the metalization. A special effect can be achieved by using crystal-clear plastic that is metallized, the metal layer being subsequently removed by faceting the top of the hour markers, so that a transparency is created at this point.
If radium is now placed on the back of the dial, it shines through the crystal-clear index.
While it was previously always assumed that the dials would be injection molded, the same can also be pressed or embossed.
PATENT CLAIMS
I. A process for the production of a mold for the manufacture of one-piece plastic clock faces, with faceted hour markers, characterized in that first a negative form of the clock face is created by embossing the hour markers and then processing the reason that a positive impression of this negative form is then created that then the hour mark of the positive impression is faceted and that the metal injection mold is then galvanically created as a negative of the positive impression.
II. After. A mold produced according to patent claim I, characterized in that outside the area intended for forming the base of the dial, it has an annular injection space into which the injection conduit opens tangentially.
SUBCLAIMS
1. The method according to claim I, characterized in that the reason for introducing a fine structure is processed.
2. The method according to claim I, characterized in that the first negative mold is created in soft metal.
3. The method according to claim I, characterized in that the positive impression is metallized in a vacuum with a Cu layer and then electroplated in a Ni Co bath.
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