DE19653925C2 - Verfahren zum Herstellen einer Montageeinheit - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer MontageeinheitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Montageeinheit, die im
wesentlichen aus einem einen Bolzenkopf und einen Schaft aufweisenden Mon
tagebolzen und einer Hülse besteht. Der Montagebolzen ist bei solchen Monta
geeinheiten in die Hülse eingesteckt, wobei die Hülse axial beweglich ist und die
axiale Beweglichkeit in Richtung auf das kopffreie Ende des Montagebolzens
durch miteinander im Sinne einer Verliersicherung zusammenwirkende Hintergriff
teile an der Innenmantelfläche der Hülse und am Bolzenumfang begrenzt ist.
Wenn hier ganz allgemein von einem Montagebolzen gesprochen wird, so ist dar
unter in der Regel eine Schraube zu verstehen.
Bei der Herstellung einer solchen Montageeinheit wird gemäß JP 4-91840 so vor
gegangen, daß der ein Hintergriffteil aufweisende Montagebolzen in eine Hülse
mit kopfseitigem Ringkragen eingeführt und anschließend nahe dem Ringkragen
von der Außenumfangsfläche der Hülse her eine Einschnürung durch einen Ein
walzvorgang eingeprägt wird. Auf diese Weise wird auf der Innenmantelfläche der
Hülse ein in Radialrichtung vorstehender und mit dem Hintergriffteil des Montage
bolzens im Sinne einer Verliersicherung zusammenwirkender Ringvorsprung er
zeugt. Die Einwalz- bzw. Prägerichtung verläuft dabei quer zur Hülsenlängsachse
bzw. radial. Vergleichbare Verfahrensweisen zur Herstellung eines Hintergriffes
zwischen einer Hülse und einem Montagebolzen sind in DE 37 84 325 T2,
EP 0 389 783 A1 und EP 0 042 170 B1 beschrieben.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren der beschriebenen Art
derart zu verbessern, daß mit möglichst geringer Materialverdrängung beim Prä
gevorgang ein Höchstmaß an radialer Hinterschneidung bzw. Verbundsicherheit
zwischen Montagebolzen und Hülse erzeugt und eine möglichst große axiale Ver
schiebbarkeit des Montagebolzens ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1
gelöst. Danach wird zuerst der ein Gegen-Hintergriffteil aufweisende Schaft eines
Montagebolzens in eine Hülse eingeführt und anschließend das Hintergriffteil der
Hülse durch eine im Bereich des Übergangszwickels zwischen dem Hülsenmantel
und dem Ringkragen von außen nach innen gerichtete Prägung erzeugt. Die Prä
gerichtung weist dabei sowohl eine radial gegen die Bolzenachse als auch in
Axialrichtung gegen den Ringkragen bzw. gegen den Bolzenkopf gerichtete Wirk
komponente auf. Beim Prägevorgang drückt ein axial wirksamer Gegenhalter ge
gen die dem Bolzenkopf zugewandte Auflagefläche des Ringkragens.
Abgesehen von dem Vorteil einer größeren axialen Beweglichkeit des Montage
bolzens, wenn die Hintergriffteile möglichst nahe am Ringkragen der Hülse er
zeugt werden, ist bei der erfindungsgemäßen Herstellungsweise vorteilhaft, daß
im Bereich des Übergangszwickels zwischen Hülsenmantel und Ringkragen ins
gesamt eine größere Materialanhäufung vorhanden ist, als dies bei einer Prägung
im Bereich des Mantels der Hülse der Fall ist, so daß eine Materialverdrängung
mit insgesamt geringerer Schwächung der Hülsenmantelstärke vorgenommen
werden kann. Ein Teil des beim Prägevorgang radial nach innen verdrängten
Materials stammt nämlich aus dem Ringkragen.
Das Einbringen der Hintergriffteile im Bereich des Übergangszwickels hat den
weiteren Vorteil, daß die Hintergriffteile in einem Bereich positioniert sind, der vom
Ringkragen umfaßt ist. Dadurch ist ein elastisches radiales Auseinanderfedern
praktisch unmöglich und eine hohe Formstabilität sichergestellt. Die stabilisieren
de Wirkung des Ringkragens macht sich auch bei der Prägung selbst positiv be
merkbar. Eine Verbiegung der Hülse mit der Folge einer Abweichung von der Soll-
Querschnittsform ist praktisch ausgeschlossen.
Bei der herkömmlichen Verfahrensweise wird das Material der Hülse radial nach
innen ohne Zuhilfenahme eines Gegenhalters verdrängt. Dabei ist es unvermeid
lich, daß ein Teil des Materials auch in unwirksame Richtungen, etwa in Axial-
oder in Umfangsrichtung verdrängt wird. Dieses Material fehlt bei dem auf der In
nenmantelfläche der Hülse erzeugten Hintergriffteil. Wenn jedoch, wie erfindungs
gemäß vorgeschlagen, der Kopf des Montagebolzens als Gegenhalter für die
Verformung verwendet und gleichzeitig die vorgeschlagene Prägerichtung einge
halten wird, so ist der genannte Teil des unwirksam verdrängten Materials gerin
ger und die Materialverdrängung findet hauptsächlich im Bereich des Ringkragens
bzw. in dessen Wirkebene statt. Durch die schräg in Richtung auf den Ringkragen
bzw. den Bolzenkopf verlaufende Prägerichtung wird die radiale Krafteinwirkung
auf die Hülse reduziert und damit die Gefahr einer Verformung der Hülse verrin
gert. Die vorgeschlagene Prägerichtung bewirkt außerdem, daß das Material auf
den Gegenhalter geschoben und dann radial nach innen gelenkt wird. Es hat sich
gezeigt, daß sich auf diese Weise der "Wirkungsgrad" der Prägung verbessern
läßt, indem nämlich das Verhältnis zwischen verdrängtem Materialvolumen und
Radialerstreckung des erzeugten Vorsprungs optimiert ist. Bei der erfindungsge
mäßen Prägung wird also Material überwiegend in Radialrichtung verdrängt, so
daß die erzeugten Hintergriffteile, etwa warzenähnliche Vorsprünge o. dgl., eine
optimale Verengung des Hülseninnenquerschnittes und damit große Hinter
schneidungen ermöglichen.
Der Gegenhalter kann z. B. ein gesondertes, etwa parallel zur Längsachse der
Hülse teilbares oder ein nach Art eines Hufeisens einseitig offenes Werkzeug
sein, das beim Prägevorgang zwischen dem Ringkragen und dem Bolzenkopf an
geordnet ist und in Axialrichtung mittelbar oder unmittelbar von einer Gegenhalte
kraft beaufschlagt ist. Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemä
ßen Verfahrens ist der Gegenhalter der Bolzenkopf selbst, wobei dieser beim
Prägevorgang mit seiner Kopfunterseite auf der dem Kopf zugewandten Auflage
fläche des Ringkragens aufliegt und mit einer Gegenhaltekraft beaufschlagt ist.
Vorzugsweise ist die Prägerichtung so gewählt, daß sie mit der Bolzenachse ei
nen spitzen Winkel von etwa 30° bis 60° bildet. Es wird eine Prägung bevorzugt,
bei der an mehren vorzugsweise in Umfangsrichtung gleichmäßig beabstandeten
Stellen radial nach innen vorstehende Hintergriffteile, etwa in Form von Fixierwar
zen, erzeugt werden. Das Hintergriffteil kann aber auch ein ununterbrochener
Ringvorsprung sein, der durch eine nach Art einer Einwalzung vorgenommenen
Prägung erzeugt wird.
Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren wird nun unter Zuhilfenahme der
einzelne Verfahrensschritte darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den Hülsen-Rohling einer Montageeinheit,
Fig. 2 eine Hülse im montagefertigen Zustand,
Fig. 3 einen in eine Hülse eingesteckten Montagebolzen,
Fig. 4 eine Montageeinheit nach erfolgter Einprägung eines Hintergriffteiles in
die Hülse,
Fig. 5 eine vergrößerte Darstellung des Kopfbereiches V in Fig. 4,
Fig. 6 eine Ansicht des genannten Bereiches in Richtung des Pfeiles VI in
Fig. 5,
Fig. 7 eine Ansicht entsprechend Fig. 6, wobei jedoch als Gegenhalter ein
gesondertes Werkzeug dient.
Die Vorgehensweise bei der Herstellung der Montageeinheit (Fig. 1-Fig. 4) vollzieht
sich in den folgenden Schritten:
Aus einem Blech (nicht dargestellt) wird zunächst beispielswiese im Tiefziehver
fahren ein Napf 1 hergestellt(Fig. 1). Der tiefgezogene Boden des Napfes wird zur
Herstellung des unteren Hülsenendes 2 ausgestanzt (Fig. 2). Die Hülse kann auch
durch eine Massivumformung oder ein sonstiges Verfahren hergestellt werden.
Der Montagebolzen 3 wird sodann zur Herstellung der kompletten Montageein
heit 4 in die fertige Hülse eingeführt. Der Montagebolzen 3 ist in herkömmlicher
Weise vorgefertigt. Als Unverlierbarkeitssicherung weist er zwischen seinem
Schaft 6 und seinem Gewinde 7 einen Ringwulst 8 auf, dessen Wirkdurchmesser
größer ist als der des Gewindes 7 und des Schaftes 6. Der Ringwulst 8 ist das
eine, dem Bolzen 3 zugeordnete Verliersicherungs- oder Gegen-Hintergriffteil,
welches mit dem anderen, weiter unten näher beschriebenen Hintergriffteil an der
Hülse 5 im Sinne der Herstellung der Verliersicherung zusammenwirkt. Es ist auch
denkbar, daß das Gegen-Hintergriffteil des Montagebolzens durch dessen über
den Bolzendurchmesser hinausstehendes Gewinde gebildet wird.
Die Hülse 5 weist an ihrem dem Bolzenkopf 9 zugewandten, als Einführtrichter
wirksamen Kopfende 10 einen radial nach außen vorstehenden Ringkragen 11
auf. Mit diesem Ringkragen 11 liegt die Montageeinheit im Montageendzustand an
dem Montageteil, z. B. an einer Zylinderkopfhaube im Umfangsbereich eines dort
positionierten Durchgangsloches auf (nicht dargestellt). Der Ringkragen 11 dient
auch zur Auflage des Bolzenkopfes 9 bzw. eines mit ihm einstückigen Kopfflan
sches 12. Er weist zu diesem Zweck eine Auflagefläche 22 auf, die mit der Kopf
unterseite 23 bzw. der Unterseite des Kopfflansches zusammenwirkt. Der Bolzen
kopf 9 kann in jeder beliebigen Art ausgeformt sein. Meist dient seine Ausformung
zum Angriff eines Anziehdrehmomentes.
Die Hülse 5 umgibt den Bolzenschaft 6 mit ihrem Hülsenmantel 13 mit großem
radialem Spiel. Dieses Spiel ist so groß, daß der Montagebolzen 3 mit seinem
Ringwulst 8 problemlos und auch insoweit mit ausreichendem Spiel in die Hülse 5
einführbar ist.
Fig. 3 zeigt die Endstellung des Bolzens 3 nach seiner Einführung in die Hülse 5.
In dieser Stellung liegt der Bolzenkopf 9 mit seiner Kopfunterseite 23 auf der Auf
lagefläche 22 des Ringkragens 11 auf und bildet damit einen Gegenhalter für die
nachstehend beschriebene Prägung bzw. Verformungsoperation zur Herstellung
des Gegenstückes der Verliersicherung an der Hülse 5. Hierzu wird der Über
gangszwickel 14 zwischen Hülsenmantel 13 und Ringkragen 11 von außen etwa
in Richtung des Richtungspfeiles 15 radial einwärts und in Richtung auf den Bol
zenkopf 9 punktuell verformt. Die Verformung erfolgt z. B. an vier gleichmäßig über
den Umfang des Hülsenmantels 13 bzw. des Ringkragens 11 verteilten Umfangs
bereichen zur Bildung von Fixierwarzen 16. Die Ausformung der Fixierwarzen 16
wird mittels eines Prägedornes 17 vorgenommen, von welchem in Fig. 4 und 5 nur
die Dornspitze schematisch aufskizziert ist. Die Verformungsrichtung - hier ge
kennzeichnet durch den Richtungspfeil 15 - bildet mit der Bolzen- bzw. Hül
senachse 18 einen spitzen Winkel α in einer Größe von etwa 30°-60°. Wesentlich
ist dabei, daß die Verformung zur Bildung der Fixierwarzen 16 in den Umfas
sungsbereich des Ringkragens 11 hinein vorgenommen wird, so daß die Fixier
warzen 16 praktisch in einer Ebene mit dem Ringkragen 11 positioniert sind. Die
Vorteile dieser Positionierung sind in der Beschreibungseinleitung erläutert.
Das Hintergriffteil der Hülse kann bei einer anderen Ausführungsform des Verfah
rens durch eine Einwalzung erfolgen, so daß an der Innenmantelfläche der Hülse
ein ununterbrochener radial nach innen vorstehender Ringflansch oder Ringvor
sprung entsteht. Die Einwalzrichtung entspricht dabei der Prägerichtung 15.
Der Gegenhalter kann auch durch ein gesondertes Werkzeug 24 gebildet sein,
das z. B. parallel zur Bolzenachse 18 teilbar ist. Die Werkzeughälften 24a, 24b
werden, bevor der Bolzenkopf 9 auf dem Ringkragen 11 aufliegt, in Richtung der
Pfeile 25 auf den Schaft 6 zubewegt, so daß entsprechende Aussparungen in den
jeweiligen Werkzeughälten den Schaft 6 umgeben und die Werkzeughälf
ten 24a, 24b sich in einem Trennfugenbereich 26 berühren. Das Werkzeug 24 ist
mittelbar über den Bolzenkopf 9 oder direkt mit einer Gegenhaltekraft 27 beauf
schlagt.
Das Herstellen der Montageeinheit ausgehend von dem Ausnapfen eines Bleches
zur Herstellung der Hülse (Fig. 1) über das Einführen des fertigen Montagebolzens
(Fig. 3) bis hin zum Endprodukt (Fig. 4-6) kann zweckmäßig auch in einer Stanz
biegepresse mit aufeinanderfolgenden Stationen vorgenommen werden.
1
Napf
2
Hülsenende
3
Montagebolzen
4
Montageeinheit
5
Hülse
6
Schaft
7
Gewinde
8
Ringwulst
9
Bolzenkopf
10
Kopfende
11
Ringkragen
12
Kopfflansch
13
Hülsenmantel
14
Übergangszwickel
15
Richtungspfeil
16
Verliersicherungselement; Fixierwarze
17
Prägedorn
18
Bolzenachse
19
Eindrückung
20
Auflageebene
21
Wirkebene
22
Auflagefläche
23
Kopfunterseite
24
Werkzeug
25
Pfeil
26
Trennfugenbereich
27
Gegenhaltekraft
α Winkel
α Winkel
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen einer Montageeinheit aus einem einen Bolzen
kopf (9) und einen Schaft (6) aufweisenden Montagebolzen und einer einen
Teil-Axialbereich des Schaftes umgebenden und axial beweglichen Hülse (5)
mit einem kopfseitigen sich radial nach außen erstreckenden Ringkragen (11)
und wenigstens einem aus ihrer Innenmantelfläche radial nach innen vorste
henden Hintergriffteil, welches im Sinne einer Verliersicherung mit wenigstens
einem Gegen-Hintergriffteil am Schaftumfang zusammenwirkt,
bei dem
- - zuerst der ein Gegen-Hintergriffteil aufweisende Schaft (6) in die Hülse (5) eingeführt und
- - anschließend das wenigstens eine Hintergriffteil durch eine im Bereich des Übergangszwickels (14) zwischen dem Hülsenmantel (13) und dem Ringkra gen (11) von außen nach innen gerichtete Prägung erzeugt wird, wobei
- - die Prägerichtung (15) sowohl eine radial gegen die Bolzenachse als auch in Axialrichtung gegen den Ringkragen (11) bzw. gegen den Bolzenkopf (9) gerichtete Wirkkomponente aufweist, und
- - beim Prägevorgang ein axial wirksamer Gegenhalter gegen die dem Bol zenkopf (9) zugewandte Auflagefläche (22) des Rinkragens (11) drückt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gegenhalter ein gesondertes, insbesondere parallel zur Längsachse
der Hülse teilbares Werkzeug ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gegenhalter von dem Bolzenkopf (9) gebildet ist, der beim Prägevor
gang mit seiner Kopfunterseite (23) auf der Auflagefläche (22) des Ringkra
gens (11) aufliegt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Prägerichtung (15) mit der Bolzenachse (18) einen spitzen Winkel (α)
von etwa 30° bis 60° bildet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch
eine an mehreren vorzugsweise in Umfangsrichtung gleichmäßig beabstande
ten Stellen durchgeführte Prägung zur Erzeugung von radial nach innen vor
stehenden Fixierwarzen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch
eine Prägung nach Art einer Einwalzung zur Erzeugung eines ununterbro
chenen Ringvorsprungs.
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