DE19653734C2 - Kraftsportgerät mit einem gewichtskompensierten Lastarm - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Kraftsportgerät mit einem ge­ wichtskompensierten Lastarm, welcher mit dem Kraftsportge­ rät, z. B. einer Multipresse, über ein Drehgelenk drehbar oder schwenkbar verbunden ist.

Darüber hinaus kann der gewichtskompensierte Lastarm bei al­ len Kraftsport- oder Fitneßgeräten eingesetzt werden, bei denen ein Lastarm von einer trainierenden Person durch Zie­ hen oder Drücken mit den Armen oder Beinen gegen das Gewicht des Lastarmes und/oder gegen an ihm zusätzlich angreifende Gewichte bewegt wird.

Bekannt sind Lösungen von Lastarmen an Kraftsportgeräten, bei denen das für verschiedene Trainingszwecke, insbesondere für weniger kräftige oder trainierte Personen, zu hohe Ge­ wicht des Lastarmes durch Gegengewichte kompensiert wird. Diese können entweder an einem Ausleger, der den Lastarm über das Drehgelenk an dem Kraftsportgerät hinaus verlän­ gert, fest angeordnet sein oder als bewegliche Gewichte über Umlenkrollen und Seile an dem Lastarm angreifen.

In dem ersten Fall wird das Kraftsportgerät unnötig vergrö­ ßert und in dem zweiten Fall ist selbst bei exakter Führung der Seilzüge ein Schwingen und Schlagen der Gewichte nicht zu vermeiden. Außerdem müssen, um eine Unfallgefahr zu ver­ meiden, beim Einsatz beweglicher Gewichte zusätzlich Sicher­ heitseinrichtungen, z. B. Verkleidungen, angebracht werden.

Heiden genannten Lösungen sind darüber hinaus die Nachteile gemeinsam, daß das Gewicht der Kraftsportmaschine erhöht wird, beim Training große Massenträgheitsmomente überwunden werden und zugleich das ästhetische Gesamterscheinungsbild des Kraftsportgerätes verschlechtert wird.

In der DE 29 43 023 A1 wird in Fig. 4 ein Gerät zum Trainieren gezeigt, bei dem an einem Scharnier gelenkig gelagerten Hebel eine in Hebellängsrichtung verschiebbare Feder auf der dem Trainierenden gegenüberliegenden Seite angeordnet ist. Über diese Feder ist die Trai­ ningsbelastung einstellbar. Gleichzeitig stützt sie den Hebel ab. Nachteilig ist hier der große Platzbedarf des Gerätes und die Notwendigkeit einer Verkleidung wegen der Verletzungs­ gefahr.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kraftsportgerät mit einem beweglichen Lastarm und einer Gewichtskompensation des Lastarmes zu schaffen, die platzsparend ist und eine große Zahl von Lastwechseln ermöglicht.

Die Aufgabe wird mit den erfindungsgemäßen Merkmalen des Patentanspruchs gelöst.

Das Kraftsportgerät besitzt einen Lastarm, der an seinem ei­ nen Ende drehbar an einem Teil des Rahmens oder Gestells des Kraftsportgerätes gelagert und an seinem anderen Ende mit den Betätigungselementen, z. B. Handgriffen, zur Ausführung der entsprechenden sportlichen Übungen ausgerüstet ist.

Außerdem greifen an dem Lastarm Trainingsgewichte an, gegen deren Kraft beim Trainieren der Lastarm bewegt wird und wel­ che entsprechend der Kraft des Sportlers und/oder einem auf­ bauenden Trainingsplan in ihrem Gewicht veränderbar sind.

Um das Gewicht des an sich schon sehr schweren Lastarmes kompensieren zu können, wird gemäß der Erfindung zwischen dem Lastarm und einer Stützfläche, die Teil des Kraftsport­ gerätes oder aber auch der Fußboden sein kann, in der Nähe des Drehgelenkes eine Feder angeordnet, die das Gewicht des Lastarmes teilweise oder ganz kompensiert.

Eine solche Maßnahme ist vor allem dann notwendig, wenn die Trainingskraft kleiner als das Gewicht des Lastarmes sein soll.

Als besonders zweckmäßig hat sich für die Auswahl der Feder zur Gewichtskompensation eine Gasdruckfeder erwiesen.

Gasdruckfedern unterliegen, wie Federn allgemein, einem Ver­ schleiß oder Alterungsprozeß, der abhängig ist von der Häu­ figkeit der Hubbewegungen und der Hubhöhe. Bei jedem Hubvor­ gang wird die Kolbenstange der Gasdruckfeder bewegt, wobei im Molekularbereich Druckmittelflüssigkeit austritt oder sich verflüchtigt, weil die polierte Kolbenstange nicht ab­ solut glatt ist.

Untersuchungen haben ergeben, daß bei 45000 Lastwechsel, bei denen die Kolbenstange der Gasdruckfeder ca. 80% ihrer maximalen Ausschublänge bewegt wird, die Ausschubkraft der Feder nur noch 90% beträgt.

Dieses Problem wird, wie in der Erfindung vorgesehen, wei­ testgehend dadurch umgangen, indem die Gasdruckfeder nahe dem Drehpunkt des Lastarmes am Kraftsportgerät befestigt ist. Dadurch minimiert sich der Hub der Kolbenstange auf ca. 5 cm, das entspricht etwa 10% der maximalen Kolbenlänge. Bei diesem Wert wird bei ca. 250000 Lastwechsel ein maximaler Verlust von 10% an Ausschubkraft erzielt.

Bei Verwendung einer "überdimensioniert" großen Gasdruckfe­ der mit einem langen Kolben und somit größerem Inhalt an Druckflüssigkeit kann die Verminderung der Ausschubkraft in Abhängigkeit von der Anzahl der Lastwechsel weiter erhöht werden. Die Ausschubkraft der Gasdruckfeder erreicht dann auch bei weit mehr als 250000 Lastwechsel noch beträchtli­ che Werte.

Natürlich muß die Gasdruckfeder, wenn sie nahe des Drehpunk­ tes des Lastarmes an dem Kraftsportgerät angeordnet ist, ei­ nen starken Kraftausschub-Parameter besitzen, da sie ungün­ stigen Hebelverhältnissen unterworfen und somit einer hohen Gegenkraft ausgesetzt ist.

An Hand einer Zeichnung (Figur) wird ein vorteilhaftes Aus­ führungsbeispiel der erfindungsgemäßen Lösung näher be­ schrieben.

Die Abbildung (Figur) zeigt in schematischer Darstellung eine mögliche Ausführungsform eines gewichtskompensierten Lastar­ mes 1 nach der Erfindung in der Anwendung bei einer Multi­ presse. Auf die Darstellung der gesamten Kraftsportmaschine wurde verzichtet.

Der Lastarm 1 ist mit seinem einen Ende über ein Drehgelenk 5 schwenkbar an einem Gestell 3 des Kraftsportgerätes befe­ stigt. An dem anderen Ende des Lastarmes 1 sind die Betätigungselemente 7, in diesem Ausführungsbeispiel Handgriffe, angeordnet, mit denen der Sportler den Lastarm 1 nach oben drückt. Zur Steigerung der Leistung des Sportlers greifen an dem Lastarm 1 zusätzlich Trainingsgewichte 6 an, deren Ge­ wichtskraft für ein aufbauendes Trainingsprogramm veränder­ bar ist.

Zwischen einer Standfläche 2 und dem Lastarm 1 ist in der Nähe des Drehgelenkes 5 zur Gewichtskompensation des Lastar­ mes 1 eine Gasdruckfeder 4 mittels zweier Gelenke 8, 9 ange­ ordnet.

In einer zweckmäßigen Ausführungsform ist die Gasdruckfeder 4 mit ihrem Gelenk 8 an dem Lastarm 1 und mit ihrem Gelenk 9 am Rahmen oder an dem Gestell 3 des Kraftsportgerätes abge­ stützt und gelagert.

Claims (1)

1. Kraftsportgerät mit einem gewichtskompensierten Lastarm, welcher an dem Gestell des Kraftsportgerätes schwenkbar angeordnet und mit Trainingsgewichten belastet ist, und der durch Ziehen oder Drücken mit den Armen oder Beinen einer trainierenden Person gegen die Kraft des Lastarmes bewegt wird, wobei zwischen dem Lastarm und einer Stützfläche, die ein Teil des Gestells des Kraftsportgerätes, oder der Fußboden ist, eine das Gewicht ganz oder teilweise kompensierende Feder angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (4) eine überdimensionierte Gasdruckfeder ist, die in der Nähe des Drehge­ lenkes (5) auf der Seite des Betätigungselementes (7) für die trainierende Person gelenkig am Lastarm (1) angeordnet ist.