DE19649712A1 - Antreibbare Welle mit beschleunigungsabhängig änderbarem Trägheitsmoment - Google Patents
Antreibbare Welle mit beschleunigungsabhängig änderbarem TrägheitsmomentInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine antreibbare Welle mit be
schleunigungsabhäng änderbarem Trägheitsmoment insbesondere
Kurbelwelle eines Kraftfahrzeugs, der im Oberbegriff des An
spruchs 1 angegebenen Gattung.
Bei einer derartigen Welle ist es bekannt, auf zwei diametral
von der Welle weg ragenden Führungsstangen jeweils ein
Schwungmassenelement radial verschiebbar geführt anzuordnen.
Zwischen den Schwungmassenelementen und der Welle sind je
weils konzentrisch zur Drehachse der Welle entgegen der Dreh
richtung der Welle sich erstreckend Federarme an der Füh
rungsstange befestigt, auf denen Trägheitsmassen verschiebbar
geführt angeordnet sind.
Mittels eines Seilzuges, der um eine Umlenkrolle im Befesti
gungsbereich des Führungsarms an der Führungsstange geführt
ist, ist jede Trägheitsmasse mit dem ihr zugeordneten
Schwungmassenelement verbunden.
Bei Drehbeschleunigung der Welle können aufgrund ihrer Mas
senträgheit die Trägheitsmassen der Drehbewegung der Welle
nicht vollständig folgen und verschieben sich auf den Füh
rungsarmen relativ zur Welle entgegen deren Drehrichtung. Da
bei ziehen sie über die Seilzüge die Schwungmassenelemente
auf einen geringeren Abstand zur Welle, so daß sich deren
Trägheitsmoment verringert.
Da jedem Schwungmassenelement ein Führungsarm und eine Träg
heitsmasse zugeordnet sind, weist diese bekannte Einrichtung
eine Vielzahl an Bauteilen auf, die die Defektanfälligkeit
erhöhen und einen großen Bauraum erfordern. Insbesondere,
wenn eine größere Anzahl an Schwungmassenelementen verwendet
werden soll, um eine gleichmäßige Drehbewegung der Welle
sicherzustellen, setzt das hohe Bauraumerfordernis jedes Füh
rungsarms und jeder Trägheitsmasse einer Erhöhung dieser Bau
teile Grenzen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Welle der eingangs
genannten Art zu schaffen, die einfach aufgebaut ist, einen
geringen Bauraumbedarf aufweist, eine ruhige Drehbewegung der
Welle gewährleistet sowie bei Beschleunigung der Drehbewegung
der Welle deren zu überwindendes Trägheitsmoment reduziert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine antreibbare
Welle mit den Merkmalen des Anspruchs 1 oder mit den Merk
malen des Anspruchs 2 gelöst.
Durch diese Ausbildungen werden nur wenige Bauteile benötigt,
wodurch das Defektrisiko erheblich reduziert ist. Darüber
hinaus ist der Massenring um die die Trägheitsmasse bildende
Abtriebswelle sowohl bauraumsparend ausgebildet als auch
angeordnet. Dies ermöglicht es, eine Vielzahl an
Schwungmassenelementen zu verwenden, wodurch sich eine
Vergleichmäßigung der Drehbewegung der Welle ergibt.
Da entsprechend einer Beschleunigung der Drehbewegung der
Welle eine Reduzierung des Trägheitsmoments erfolgt, ist die
Welle vorteilhaft als Kurbelwelle in einem Kraftfahrzeug ver
wendbar. Dabei sorgen besonders große Schwungmassen für einen
gleichmäßigen Motorlauf. Durch die Reduzierung des Trägheits
moments bei Erhöhung der Drehzahl der Kurbelwelle wirken sich
die großen Schwungmassen nicht negativ auf das Beschleuni
gungsverhalten des Motors aus.
Weiterhin bilden die Schwungmassen einen Energiespeicher, der
die beim Reduzieren der Drehzahl aufgenommene Energie beim
Beschleunigen wieder abgibt. Auf diese Weise ergibt sich auch
eine Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs. Dies insbesondere
bei kleinen Motoren, da diese bei wenigen Zylindern eine ver
hältnismäßig große Schwungmasse benötigen.
Eine einfache und defektunanfällige Ausbildung wird dadurch
erreicht, daß die Übertragungsmittel durch Gelenkhebel gebil
det sind, die jeweils mit einem Endbereich am Massenring oder
an der Antriebswelle und mit dem anderen Endbereich an einem
Schwungmassenelement um zur Drehachse parallele Schwenkachsen
schwenkbar angelenkt sind.
Eine weitere, ebenfalls einfache und defektunanfällige Aus
bildung besteht darin, daß die Übertragungsmittel an den Mas
senring bzw. den Schwungmassenelementen angeordnete Führungen
sind, die sich quer zur Drehachse der Welle erstrecken und
sich in Drehrichtung der Welle der Drehachse annähern, wobei
an den Schwungmassenelementen bzw. dem Massenring in die Füh
rungen ragende Führungszapfen angeordnet sind. Sind dabei die
Führungen durch eine spiralförmige Nut in dem Massenring
gebildet, so kann eine einzige Führung für alle
Schwungmassenelemente benutzt werden.
Eine geringe Bautiefe wird dadurch erreicht, daß die Schwung
massenelemente kreissegmentartig ausgebildet und gleichmäßig
am Umfang der Welle verteilt angeordnet sind. Im radial ein
gefahrenen Zustand können dabei die Schwungmassenelemente
eine Kreisscheibe bilden.
Sowohl zur Übertragung des Drehmoments auf die Schwungmassen
elemente als auch zu deren radialen Führung kann auf der
Welle ein radial gerichtete Führungsarme aufweisender Mitneh
mer drehfest angeordnet sein, an dessen Führungsarmen die
Schwungmassenelemente radial zur Drehachse der Welle ver
schiebbar geführt sind. In einfacher Ausbildung können dabei
die Schwungmassenelemente Führungsausnehmungen aufweisen, in
die die Führungsarme der Schwungmassenelemente hineinragen.
Um in radial eingefahrenem Zustand der Schwungmassenelemente
und weiterhin hoher Drehzahl ein radiales Nach-Außen-Fahren
der Schwungelemente aufgrund der auf die Schwungelemente ein
wirkenden Fliehkräfte zu vermeiden, kann der Massenring auf
der Welle drehbar gelagert sein, wobei bei Drehbeschleunigung
der Welle eine Relativverdrehung des Massenringes zur Welle
in Drehrichtung der Welle mittels eines gesteuerten Gesperres
blockierbar und das Gesperre bei Drehverzögerung der Welle
lösbar ist. Erst bei Verminderung der Drehzahl wird das Ge
sperre gelöst, und die Schwungmassen bewegen sich wieder ra
dial nach außen. Dies hat bei der Anwendung als Kurbelwelle
weiterhin den Vorteil, daß durch das radiale Ausfahren die
Schwungmassenelemente Energie aufnehmen und damit die Motor
bremswirkung unterstützen. Das Gesperre kann ein Richtge
sperre sein, das vorzugsweise als ein Zahngesperre mit ge
steuerter Klinke ausgebildet ist.
Ein kompakter Aufbau mit geringem erforderlichem Bauraum so
wie eine rasche Sperrwirkung wird erreicht, wenn die Klinke
etwa radial schwenkbar an der Welle angeordnet ist und der
Massenring einen den Bereich der Klinke radial umschließenden
Zahnringabschnitt aufweist. Zu einem selbsttätigen Entsperren
bei Drehzahlreduzierung kann das Gesperre durch eine massen
trägheitsgesteuerte Entsperreinrichtung entriegelbar sein.
Zu geringem Bauraumbedarf führt es, wenn die Entsperreinrich
tung eine zwischen zwei Endstellungen relativ zur Welle frei
um deren Drehachse schwenkbare Entsperrmasse aufweist, durch
die in einer ihrer Endstellungen die Klinke des Gesperres
außer Eingriff von dem Zahnring bewegbar ist. Dazu kann in
einfacher Ausbildung die Entsperrmasse eine einen Teil der
Klinke radial umschließende und deren radiale Schwenkbarkeit
begrenzende Steuerkurve aufweisen, in deren einer Endstellung
die Klinke radial in Eingriff in den Zahnring schwenkbar ist
und in deren anderer Endstellung die Klinke außer Eingriff
von dem Zahnring haltbar ist. Zur Begrenzung des Schwenkwegs
der Entsperrmasse können die Endstellungen der relativen Ver
schwenkbarkeit der Entsperrmasse zur Welle durch zwei im Ab
stand zueinander angeordnete, radial gerichtete Anschläge
festgelegt sein, zwischen die ein ebenfalls radial gerichte
ter Anschlag der Welle ragt. Ist die Entsperrmasse ein Ent
sperrmassering, der koaxial neben dem Massering auf der Welle
angeordnet ist, so ist nur ein besonders geringer Bauraum
erforderlich.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dar
gestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zei
gen:
Fig. 1 einen Längsschnitt eines ersten Ausführungsbeispiels
einer Welle mit beschleunigungsabhängig änderbarem
Trägheitsmoment mit radial ausgefahrenen Schwungmas
senelementen,
Fig. 2 eine Ansicht in axialer Richtung der Welle,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 1,
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 1,
Fig. 5 einen Längsschnitt der Welle nach Fig. 1 mit radial
eingefahrenen Schwungmassenelementen,
Fig. 6 eine Ansicht der Welle gemäß Fig. 5 in axialer Rich
tung,
Fig. 7 einen Schnitt entlang der Linie VII-VII in Fig. 5,
Fig. 8 einen Schnitt entlang der Linie VIII-VIII in Fig. 5,
Fig. 9 einen Längsschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels
einer Welle mit beschleunigungsabhängig änderbarem
Trägheitsmoment mit radial ausgefahrenen Schwungele
menten,
Fig. 10 eine Ansicht der Welle gemäß Fig. 9 in axialer Rich
tung,
Fig. 11 einen Längsschnitt eines dritten Ausführungsbeispiels
einer Welle mit beschleunigungsabhängig änderbarem
Trägheitsmoment mit radial ausgefahrenen Schwungele
menten,
Fig. 12 eine Ansicht der Welle gemäß Fig. 11 in axialer Rich
tung.
Bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 bis 10 bildet eine
in einer Drehrichtung 18 antreibbare Welle 1 eine einteilige
Kurbelwelle, während bei dem Ausführungsbeispiel Fig. 11 bis
12 die ebenfalls eine Kurbelwelle bildende, in eine Drehrich
tung 18 antreibbare Welle 1' zweiteilig aus einer Antriebs
welle 2 und einer eine Trägheitsmasse bildenden Abtriebswelle
3 besteht, die koaxial zueinander angeordnet sind.
Auf der Welle 1 bzw. der Antriebswelle 2 ist drehfest ein
Mitnehmer 4 befestigt, der etwa sternförmig radial gerichtete
Führungsarme 5 aufweist. Jeder Führungsarm 5 ragt in eine
entsprechende Führungsanordnung 6 eines ringsektorförmigen
Schwungmassenelements 7 hinein, so daß die Schwungmassenele
mente 7 radial verschiebbar geführt sind.
Wie in Fig. 6 zu sehen ist, liegen in ihrer radial inneren
Stellung die Schwungmassenelemente 7 mit ihren in Umfangs
richtung gerichteten Seiten aneinander und bilden einen Ring.
Bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 bis 8 und 11 bis 12
sind an axialen Seitenflächen der Schwungmassenelemente 7 Ge
lenkhebel 8 mit einem ihrer Enden 9 angelenkt. Mit ihrem an
deren radial inneren Ende 10 erfolgt eine Anlenkung der Ge
lenkhebel 8 an einem ringförmigen, die Welle 1 bzw. 1' um
schließenden Bauteil. Die Schwenkbarkeit des Gelenkhebels 8
erfolgt dabei um zur Drehachse 11 der Welle 1 bzw. 1' paral
lele Schwenkachsen 12.
Durch Relativverdrehung des ringförmigen, die Welle 1 bzw.
die Abtriebswelle 3 umschließenden Bauteils zur Welle 1 bzw.
zur Antriebswelle 2 in Drehrichtung 18 erfolgt somit über die
Gelenkhebel 8 ein radiales Ausfahren (Fig. 1 und 2) und ent
gegen der Drehrichtung 18 ein radiales Einfahren der Schwung
massenelemente (Fig. 5 und 6) auf ihren Führungsarmen 5 des
Mitnehmers 4.
In den Fig. 1 bis 8 ist das ringförmige, die Welle 1 um
schließende Bauteil ein Massenring 13, der mittels Wälzlager
14 drehbar auf der Welle 1 gelagert ist. An seinem dem Mit
nehmer 4 abgewandten Ende ist der Massenring 13 an seiner
Bohrungswandung als Zahnring 15 mit Sägezahnprofil der Zähne
versehen. Im Bereich des Zahnrings 15 ist in der Welle 1 eine
radial offene Ausnehmung 16 ausgebildet, in der eine Klinke
17 um eine zur Drehachse 11 parallele Achse schwenkbar ange
ordnet ist. In ihrer einen Endstellung ist die Klinke 17 in
der Ausnehmung 16 versenkt, während sie in ihrer anderen
Endstellung mit einem Ende aus der Ausnehmung 16 herausragt
und in die Zahnlücken des Zahnrings 15 eingreifen kann. Da
durch wird ein Zahnrichtgesperre gebildet, das bei aus der
Ausnehmung 16 herausgeschwenkter Klinke 17 eine Relativver
drehung des Massenrings 13 zur Welle 1 in Drehrichtung 18
sperrt.
Die Klinke 17 wird von dem Zahnring 15 nur etwa zur Hälfte
überdeckt und ragt mit ihrer anderen Hälfte aus dem Massen
ring 13 heraus. Diese aus dem Massenring 13 herausragende
Hälfte der Klinke 17 wird von einer ebenfalls ringförmig aus
gebildeten und über ein Wälzlager 20 zwischen zwei Endstel
lungen schwenkbar auf der Welle 1 gelagerten Entsperrmasse 19
übergriffen. In dem die Klinke 17 übergreifenden Bereich ist
die Entsperrmasse 19 mit einer Steuerkurve 21 versehen. In
der einen Endstellung (Fig. 4) wird durch die Steuerkurve 21
die Klinke 17 in ihrer Schwenkbarkeit radial nach außen der
art begrenzt, daß sie nicht in Eingriff in die Zahnlücken des
Zahnrings 15 gelangen kann und somit das Zahnrichtgesperre
entsperrt ist. In der zweiten Endstellung (Fig. 8) erlaubt
die Steuerkurve 21 ein weiteres Ausschwenken der Klinke 17
radial nach außen und damit ein Eingreifen in eine Zahnlücke
des Zahnrings 15. Damit ist das Zahnrichtgesperre gesperrt.
Die beiden Endstellungen der relativen Verschwenkbarkeit der
Entsperrmasse 19 zur Welle 1 werden durch einen radial von
der Welle 1 hervorstehenden und in eine um einen bestimmten
Winkelbereich radial umlaufend in der Entsperrmasse 19 ausge
bildeten nutenartigen Ausnehmung 23 hineinragenden Anschlag
22 definiert, wobei die beiden Enden der nutenartigen Ausneh
mung 23 die Gegenanschläge 24 für den Anschlag 22 bilden.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 9 und 10 ist in gleicher
Weise wie in den Fig. 1 bis 8 ein Massenring 13', eine Ent
sperrmasse 19 und ein Zahnrichtgesperre vorhanden. Die Wirk
verbindung zwischen dem Massenring 13' und den Schwungmassen
elementen 7 erfolgt aber nicht über Gelenkhebel. Der Massen
ring 13' besitzt eine sich axial neben den Schwungmassenele
menten 7 radial nach außen erstreckende flanschartige Erwei
terung 25, in deren zu den Schwungmassenelementen 7 gerichte
ten Stirnseite eine sich über 540° erstreckende, in Drehrich
tung 18 der Drehachse 11 sich annähernde spiralförmige Nut 26
ausgebildet ist. In die Nut 26 ragt axial zur Drehachse 18
von jedem Schwungmassenelement 7 ein Führungszapfen 27. Durch
Relativverdrehung des Massenrings 13' zur Welle 1 in
Drehrichtung 18 erfolgt somit ein radiales Ausfahren und ent
gegen der Drehrichtung ein radiales Einfahren der Schwungmas
senelemente 7 auf ihren Führungsarmen 5 des Mitnehmers 4.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 11 und 12 sind die An
triebswelle 2 und die Abtriebswelle 3 durch eine Torsions
feder 28 an ihren einander zugewandten Enden miteinander ver
bunden. Im Gegensatz zu den Ausführungsbeispielen der Fig. 1
bis 10 ist kein Massenring vorhanden, sondern es bildet die
Abtriebswelle eine Trägheitsmasse. Auf der Abtriebswelle 3
ist ein Anlenkflansch 29 drehfest angeordnet, an dem die Ge
lenkhebel 8 mit ihren radial inneren Enden 10 angelenkt sind.
Bei niedriger Drehzahl, also Leerlaufdrehzahl der Welle 1
bzw. 1', befinden sich die Schwungmassenelemente 7 in ihrer
radial ausgefahrenen Stellung. Durch Erhöhung der Drehzahl
bewirkt die Massenträgheit des Massenrings 13, 13' eine Rela
tivverdrehung des Massenrings 13, 13' bezüglich der Welle 1
entgegen der Drehrichtung 18. Dadurch werden die Schwungmas
senelemente 7 über die Gelenkhebel 8 bzw. über die spiral
förmige Nut 26 radial nach innen gezogen.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 11 und 12 erfolgt auf
grund der Massenträgheit der Abtriebswelle 3 unter Verspannen
der Torsionsfeder 28 eine Relativverdrehung der Abtriebswelle
3 bezüglich der Antriebswelle 2 entgegen der Drehrichtung 18,
so daß die Schwungmassenelemente 7 über die Gelenkhebel 8 ra
dial nach innen gezogen werden. Da dabei die Absolutgeschwin
digkeit der Schwungmassenelemente 7 reduziert wird, steht die
freiwerdende Energie zusätzlich zur Beschleunigung zur Ver
fügung.
Um bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 bis 10 zu verhin
dern, daß die Schwungmassenelemente 7 aufgrund der auf sie
wirkenden Fliehkraft wieder radial nach außen fahren, nachdem
der Massenring 13, 13' auf die Drehzahl der Welle 1 beschleu
nigt wurde, wird ein dazu erforderliches Verdrehen des Mas
senrings 13, 13' durch die in den Zahnring 15 eingreifende
Klinke 17 des Zahnrichtgesperres verhindert. Aufgrund der
Massenträgheit hat sich nämlich bei der Erhöhung der Drehzahl
der Welle 1 die Entsperrmasse 19 entgegen der Drehrichtung 18
bis zur Anlage des Anschlags 22 an dem entsprechenden Gegen
anschlag 24 relativ zur Welle 1 verdreht. Dabei wird durch
die Steuerkurve 21 die Klinke 17 freigegeben und greift in
eine Zahnlücke des Zahnrings 15 ein.
Bei Verminderung der Drehzahl der Welle 1 wirkt die Massen
trägheit entgegengesetzt auf die Entsperrmasse 19 und ver
schwingt diese relativ zur Welle 1 in Drehrichtung 18 bis zur
Anlage des Anschlags 22 an dem entsprechenden Gegenanschlag
24. Dabei beaufschlagt die Steuerkurve 21 die Klinke 17 ra
dial nach innen und bringt diese außer Eingriff von dem Zahn
ring 15. Damit ist das Zahnrichtgesperre entsperrt.
Die Massenträgheit des Massenrings 13, 13' führt durch die
Verzögerung der Drehbewegung der Welle 1 zu einer Relativver
drehung des Massenrings 13, 13' entgegen der Drehrichtung 18
relativ zur Welle 1. Sowohl diese über die Gelenkhebel auf
die Schwungmassenelemente 7 einwirkende Bewegung als auch die
auf die Schwungmassenelemente 7 einwirkenden Fliehkräfte be
wegen die Schwungmassenelemente 7 radial nach außen. Durch
dieses radial Nach-Außen-Fahren nehmen die Schwungmassenele
mente 7 Energie auf, was der Unterstützung der Motorbremswir
kung dient. Bei einem späteren Beschleunigen wird diese Ener
gie wieder abgegeben.
Claims (17)
1. Antreibbare Welle mit beschleunigungsabhängig änder
barem Trägheitsmoment, insbesondere Kurbelwelle eines
Kraftfahrzeugs, mit einer bei Drehbeschleunigung der
Welle sich aus einer Ruheposition relativ zur Welle
entgegen deren Drehrichtung in eine Auslenkposition be
wegenden Trägheitsmasse, wobei die Auslenkbewegung der
Trägheitsmasse in die Auslenkposition durch Übertra
gungsmittel auf mit der Welle drehfest verbundene, etwa
radial zur Drehachse verschiebbar geführte
Schwungmassenelemente, deren radialen Abstand zur
Drehachse verringernd, übertragbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trägheitsmasse als ein
konzentrisch die Welle (1) umschließender Massenring
(13, 13') ausgebildet ist, der mit jedem Schwungmassen
element (7) durch die Übertragungsmittel verbunden ist.
2. Antreibbare Welle mit beschleunigungsabhängig änder
barem Trägheitsmoment, insbesondere Kurbelwelle eines
Kraftfahrzeugs, mit einer bei Drehbeschleunigung der
Welle sich aus einer Ruheposition relativ zur Welle
entgegen deren Drehrichtung in eine Auslenkposition be
wegenden Trägheitsmasse, wobei die Auslenkbewegung der
Trägheitsmasse in die Auslenkposition durch Übertra
gungsmittel auf mit der Welle drehfest verbundene, etwa
radial zur Drehachse verschiebbar geführte
Schwungmassenelemente, deren radialen Abstand zur
Drehachse verringernd, übertragbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (1') aus einer
Antriebswelle (2) und einer die Trägheitsmasse bilden
den Abtriebswelle (3) besteht, die koaxial zueinander
angeordnet und an ihren einander zugewandten Enden
durch eine Torsionsfeder (28) miteinander verbunden
sind, wobei die Schwungmassenelemente (7) auf der An
triebswelle (2) angeordnet sind und jedes
Schwungmassenelement (7) durch Übertragungsmittel mit
der Abtriebswelle (3) verbunden ist.
3. Welle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungsmittel
durch Gelenkhebel (8) gebildet sind, die jeweils mit
einem Endbereich am Massenring (13, 13') oder an der
Abtriebswelle (3) und mit dem anderen Endbereich an
einem Schwungmassenelement (7) um zur Drehachse paral
lele Schwenkachsen (12) schwenkbar angelenkt sind.
4. Welle nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungsmittel an
dem Massenring (13') bzw. den Schwungmassenelementen
(7) angeordnete Führungen sind, die sich quer zur Dreh
achse (11) der Welle (1) erstreckend in Drehrichtung
(18) der Welle (1) der Drehachse (11) annähern, wobei
an den Schwungmassenelementen (7) bzw. dem Massenring
(13') in die Führungen ragende Führungszapfen (27) an
geordnet sind.
5. Welle nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen durch eine
spiralförmige Nut (26) in dem Massenring (13') gebildet
sind.
6. Welle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schwungmassenelemente
(7) kreissegmentartig ausgebildet und gleichmäßig am
Umfang der Welle (1, 1') verteilt angeordnet sind.
7. Welle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der Welle (1, 1') ein
radial gerichtete Führungsarme (5) aufweisender Mitneh
mer (4) drehfest angeordnet ist, an dessen Führungs
armen (5) die Schwungmassenelemente (7) radial zur
Drehachse (11) der Welle (1, 1') verschiebbar geführt
sind.
8. Welle nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schwungmassenelemente
(7) Führungsausnehmungen (6) aufweisen, in die die Füh
rungsarme (5) der Schwungmassenelemente (7) hinein
ragen.
9. Welle nach einem der Ansprüche 1 und 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Massenring (13, 13')
auf der Welle (1) drehbar gelagert ist, wobei bei Dreh
beschleunigung der Welle (1) eine Relativverdrehung des
Massenrings (13, 13') zur Welle (1) in Drehrichtung
(18) der Welle (1) mittels eines gesteuerten Gesperres
blockierbar und das Gesperre bei Drehverzögerung der
Welle (1) lösbar ist.
10. Welle nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gesperre ein Richtge
sperre ist.
11. Welle nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gesperre ein Zahnge
sperre mit gesteuerter Klinke (17) ist.
12. Welle nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Klinke (17) etwa radial
schwenkbar an der Welle (1) angeordnet ist und der Mas
senring (13, 13') einen den Bereich der Klinke (17) ra
dial umschließenden Zahnringabschnitt (15) aufweist.
13. Welle nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gesperre durch eine
massenträgheitsgesteuerte Sperreinrichtung entsperrbar
ist.
14. Welle nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Entsperreinrichtung
eine zwischen zwei Endstellungen relativ zur Welle (1)
frei um deren Drehachse (11) schwenkbare Entsperrmasse
(19) aufweist, durch die in eine ihrer Endstellungen
die Klinke (17) des Gesperres außer Eingriff von dem
Zahnring (15) bewegbar ist.
15. Welle nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Entsperrmasse (19) eine
einen Teil der Klinke (17) radial umschließende und de
ren radiale Schwenkbarkeit begrenzende Steuerkurve (21)
aufweist, in deren einer Endstellung die Klinke (17)
radial in Eingriff in den Zahnring (15) schwenkbar ist
und in deren anderer Endstellung die Klinke (17) außer
Eingriff von dem Zahnring (15) haltbar ist.
16. Welle nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Endstellungen der rela
tiven Verschwenkbarkeit der Entsperrmasse (19) zur
Welle (1) durch zwei im Abstand zueinander angeordnete
radial gerichtete Anschläge (24) festgelegt sind, zwi
schen die ein ebenfalls radial gerichteter Anschlag
(22) der Welle (1) ragt.
17. Welle nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Entsperrmasse (19) ein
Entsperrmassering ist, der koaxial neben dem Massering
(13, 13') auf der Welle (1) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996149712 DE19649712C2 (de) | 1996-11-30 | 1996-11-30 | Antreibbare Welle mit beschleunigungsabhängig änderbarem Trägheitsmoment |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19649712A1 true DE19649712A1 (de) | 1998-06-04 |
DE19649712C2 DE19649712C2 (de) | 1998-12-03 |
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DE1996149712 Expired - Fee Related DE19649712C2 (de) | 1996-11-30 | 1996-11-30 | Antreibbare Welle mit beschleunigungsabhängig änderbarem Trägheitsmoment |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19649712C2 (de) |
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---|---|---|---|---|
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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