DE19648521A1 - Kartonfaltemaschine - Google Patents
KartonfaltemaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kartonfaltemaschine mit
einer Fördereinheit, die parallel der Förderrich
tung ausgerichtete Elemente aufweist, auf denen zu
faltende Zuschnitte aufliegen und vor die Öffnung
eines Formkanals bewegt werden, der senkrecht der
Förderebene ausgerichtet ist und in den ein Auf
richtkolben von der Seite des Zuschnitts her ein
schiebbar ist, die der Öffnung des Formkanals gegen
über liegt.
Die Herstellung von Kartons oder Steigen, die bei
spielsweise als Lager- oder Transportverpackungen
dienen, erfolgt im Stande der Technik in der Weise,
daß ein zu faltender Zuschnitt vor die im allgemei
nen trichterförmige Öffnung eines Formkanals bewegt
und mittels eines Aufrichtkolbens in sie hineinge
preßt wird. Dabei falten sich die Bereiche des Zu
schnitts, die randseitig über den Querschnitt des
im allgemeinen senkrecht ausgerichteten Formkanals
hervorstehen, in zwischen dem Aufrichtkolben und
der Kanalwandung verbleibende Hohlräume auf. Somit
entsteht aus dem im wesentlichen zweidimensionalen
Rohling ein dreidimensionaler Karton, der durch Be
festigungsmittel, vorzugsweise einen Heißleim, in
seiner Gestalt fixierbar ist.
Für den Transport der zu faltenden Zuschnitte in
den Bereich zwischen der Öffnung des Formkanals und
dem aus dem Formkanal zurückgezogenen Aufrichtkol
ben ist die Maschine mit einer Fördereinheit verse
hen. Sie weist parallel der Förderrichtung ausge
richtete Elemente auf, insbesondere Führungsschie
nen, Förderbänder oder Aufnahmen zum Vorschub, auf
denen die zu faltenden Zuschnitte aufliegen und von
denen sie transportiert und/oder geführt werden.
Dabei ist die Förderebene, die durch die Elemente
definiert ist, also parallel zur Ebene der Zu
schnitte und parallel zur Förderrichtung angeordnet
ist, etwa senkrecht zur Achse des Formkanals ausge
richtet.
Damit die Bewegung des Aufrichtkolbens durch die
Förderebene hindurch möglich ist, besteht die Not
wendigkeit, daß die Öffnung des Formkanals frei von
Führungs- oder Transportelementen der Fördereinheit
ist. Entsprechend besteht in diesem Bereich keine
Unterstützung der Zuschnitte. Als problematisch er
weist sich jedoch, daß ihr vorzugsweise aus
Hart- oder Wellpappe bestehendes Material eine geringe
Eigensteifigkeit aufweist. Hinzu kommt, daß die Zu
schnitte in der Regel an Sollknickstellen vorge
falzt sind, um ein präzises Aufrichten der Kartons
zu gewährleisten, und in ihren Randbereichen meist
schmale Leisten oder Laschen aufweisen, die nach
Falzung und Klebstoffbeschichtung zur gegenseitigen
Fixierung der Kartonwandungen dienen. In diesem
Fall stehen im Randbereich lediglich kleine, flexi
bel mit dem Zentralbereich des Zuschnitts verbun
dene unterstützbare Flächen zur Verfügung. Im Er
gebnis besteht die nachteilige Folge darin, daß
keine exakte Führung vor die Öffnung des Formkanals
möglich ist, speziell da seitliche Laschen eines
Zuschnittes in besonderem Maße der Gefahr einer Be
schädigung, etwa durch Knickung, ausgesetzt sind.
Somit treten häufig Betriebsstörungen und ein hoher
Anteil defekter Kartons auf.
Vor diesem Hintergrund hat es sich die Erfindung
zur Aufgabe gestellt, eine Kartonfaltemaschine zu
entwickeln, die eine wesentlich verbesserte Führung
der Zuschnitte aufweist, so daß sich der Ausschuß
verringert und die Präzision der Fertigung verbes
sert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Elemente senkrecht zur Förderrichtung in
der Förderebene beweglich sind, die Elemente wäh
rend der Förderung der Zuschnitte durch die Verlän
gerung des Formkanals verlaufen und die Elemente
vor dem Einschieben des Aufrichtkolbens in den
Formkanal aus dessen Verlängerung heraus und nach
dem Zurückziehen des Aufrichtkolbens wieder hinein
bewegt werden.
Die vorgeschlagene Kartonfaltemaschine zeichnet
sich dadurch aus, daß sich die Elemente für Führung
und Transport der Zuschnitte über die Öffnung des
Formkanals hinweg erstrecken, also durch seine
axiale Verlängerung hindurch verlaufen. Senkrecht
der Förderrichtung sind die Elemente in der Förde
rebene beweglich. Nachdem ein Zuschnitt in die vor
gesehene Position vor der Öffnung des Formkanals
verbracht ist, lassen sie sich folglich in seitli
cher Richtung aus der Verlängerung des Formkanals
bewegen. Dabei erfolgt eine Abstimmung der Bewegun
gen des Kolbens und der Elemente in der Weise, daß
letztere, möglichst unmittelbar, vor dem Einschie
ben des Kolbens aus der Verlängerung des Formkanals
bewegt werden. Somit wird der Bewegungsablauf des
Kolbens nicht behindert. Nach dem Aufrichten des
Kartons und dem Zurückziehen des Kolbens aus dem
Formkanal werden die Elemente wieder vor dessen
Öffnung bewegt und verbleiben in dieser Position,
bis der nächste Zuschnitt vor der Öffnung befind
lich ist und sich die vorbeschriebenen Arbeitstakte
wiederholen. Die Abstimmung der Bewegungen kann auf
beliebige Weise erfolgen, beispielsweise durch eine
mechanische Übersetzungsvorrichtung zwischen dem
Kolben und den Elementen. Vorteilhafte Alternativen
sind eine gemeinsame Steuervorrichtung für die An
triebe des Kolbens und der Elemente oder eine Steu
ervorrichtung für die Elemente, welche den Bewe
gungsablauf des Kolbens sensorisch erfaßt und die
Elemente bei dessen Annäherung aus der Verlängerung
des Formkanals herausbewegt.
Indem die erfindungsgemäße Kartonfaltemaschine die
Zuschnitte während der Förderung auch in ihrem zen
tralen Bereich unterstützt, ist die Führung wesent
lich verbessert. Störungen des Betriebsablaufes
werden auf diese Weise vermieden und die Präzision
der Kartonfertigung in erheblichem Maße verbessert.
Dies gilt auch dann, wenn seitliche Laschen des Zu
schnittes geringe Beschädigungen, etwa eine Knic
kung aufweisen. Ebenso lassen sich nicht exakt vor
gestanzte oder, etwa in Folge von Feuchtigkeit,
wellige Zuschnitte sowie solche aus Materialien ge
ringer Eigenfestigkeit problemlos verarbeiten. Die
geringere Zahl von Störungen des Betriebsablaufes
und in der Folge erforderlicher Notabschaltungen
erhöht die Produktivität, reduziert mechanische Be
lastungen und damit den Verschleiß der Maschine.
Schließlich ermöglicht die verbesserte Führung bei
ruhigerem Lauf verringerte Taktzeiten der Maschine
und somit gleichfalls eine Steigerung ihrer Produk
tivität.
Als Elemente der Fördereinheit, die zu Führung und
Transport der Zuschnitte dienen, sind eine Vielzahl
unterschiedlicher Vorrichtungen denkbar, beispiels
weise Bänder, die gegebenenfalls aus einem flexi
blem Material bestehen, oder mehrteilige Aufnahmen,
die jeweils einen einzelnen Zuschnitt aufnehmen.
Zweckmäßig handelt es sich bei den Elementen jedoch
um Schienen, in oder mit welchen die Zuschnitte
transportiert und/oder geführt werden. Vorzugsweise
wird ein Zuschnitt jeweils von mindestens zwei
Schienen unterstützt, die symmetrisch zu seiner
parallel der Förderrichtung verlaufenden Mittelli
nie angeordnet sind.
Werden die Elemente der Fördereinheit in seitlicher
Richtung aus dem Formkanal bzw. seiner Verlängerung
herausbewegt, so besteht die Gefahr, daß der auf
liegende Zuschnitt an einem von ihnen hängenbleibt.
Die nachteilige Folge ist eine asymmetrische Ver
schiebung des Zuschnitts gegenüber dem Formkanal.
Zur Vermeidung wird vorgeschlagen, daß die Förder
einheit raumfeste Führungsschienen aufweist, die
außerhalb der Verlängerung des Formkanals verlau
fen. An ihnen liegt der Zuschnitt randseitig an, so
daß eine Verschiebung senkrecht der Förderrichtung
gegenüber dem Formkanal ausgeschlossen ist.
Alternativ oder ergänzend sind die Elemente zumin
dest im Bereich der Öffnung des Formkanals in des
sen Richtung beweglich. Somit lassen sie sich vor
ihrer Bewegung aus dem Formkanal bzw. dessen Ver
längerung heraus unter die Förderebene absenken, so
daß kein Kontakt mehr zum Zuschnitt besteht. Auch
in diesem Fall wird seine seitliche Verschiebung
vermieden.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Er
findung lassen sich dem nachfolgenden Beschrei
bungsteil entnehmen, in dem eine erfindungsgemäße
Kartonfaltemaschine anhand der Zeichnung näher er
läutert ist. Sie zeigt eine Ansicht der Maschine in
prinzipienhafter Darstellung.
Die grundlegende Funktionsweise der Maschine be
steht darin, daß ein Zuschnitt (1) vor die obere
Öffnung eines Formkanals (2) verbracht und mittels
des Aufrichtkolbens (3) in sie hineingepreßt wird.
Dabei stellen sich die randseitigen, über den Quer
schnitt des Formkanals (2) hinausragenden Bereiche
(4) des Zuschnittes (1) auf, und es entsteht ein
dreidimensionaler Karton, der sich durch eine seit
liche Entnahmeöffnung (5) herausnehmen läßt und
beispielsweise durch Verklebung in seiner Form fi
xiert ist. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind
Antriebs- und Steuervorrichtungen des Aufrichtkol
bens (3), welcher gegebenenfalls mehrere Stempel
oder Vorrichtungen zum Ergreifen und Falzen einzel
ner Laschen des Zuschnittes (1) umfaßt, nicht dar
gestellt.
Die Fördereinrichtung, die den Zuschnitt (1) vor
die Öffnung der Formkanals (2) transportiert, be
steht aus raumfesten, seitlichen Führungsschienen
(6) mit beispielsweise winkelförmigem Querschnitt
sowie Elementen (7), die den Zuschnitt (1) in sei
nem zentralen Bereich unterstützen und zu seinem
Vorschub in der durch die Führungsschienen (6) und
die Elemente (7) aufgespannten Förderebene dienen.
Dabei erfolgt der Vorschub bevorzugt taktweise, ob
wohl eine Querleiste (8) als endseitiger Anschlag
für den Zuschnitt (1) auch die Verwendung kontinu
ierlich in Förderrichtung bewegter Elemente (7) er
möglicht.
Um die Bewegung des Aufrichtkolbens (3) nicht zu
behindern, sind die Elemente (7) in der Förderebene
senkrecht zu ihrer Längsachse aus der Verlängerung
des Formkanals (2) heraus beweglich. Dabei sind die
Bewegungen derart aufeinander abgestimmt, daß die
Elemente (7) während des Zuschnittvorschubs über
die Öffnung des Formkanals (2) verlaufen, bis der
Zuschnitt (1) die vorgesehene Position erreicht
hat, und nachfolgend nach außen bewegt werden, so
daß sich außerhalb des Formkanals (2) befinden wenn
der Aufrichtkolben (3) die Zuschnitte (1) berührt.
Ist die Formung eines Kartons erfolgt und der Auf
richtkolben (3) wieder aus dem Formkanal (2) zu
rückgezogen, werden die Elemente (7) erneut vor
seine Öffnung bewegt und die Zuführung des nächsten
Zuschnittes (1) vorgenommen.
Auf diese Weise entsteht eine Kartonfaltemaschine,
bei der in Folge der erheblich verbesserten Führung
des Zuschnittes eine verringerte Zahl von Störungen
auftritt und eine beschleunigte Fertigung mit ver
besserter Präzision möglich ist.
Claims (4)
1. Kartonfaltemaschine mit einer Fördereinheit, die
parallel der Förderrichtung ausgerichtete Elemente
aufweist, auf denen zu faltende Zuschnitte auflie
gen und vor die Öffnung eines Formkanals bewegt
werden, der senkrecht der Förderebene ausgerichtet
ist und in den ein Aufrichtkolben von der Seite des
Zuschnitts her einschiebbar ist, die der Öffnung des
Formkanals gegenüber liegt, dadurch gekennzeichnet,
daß
- - die Elemente (7) senkrecht zur Förderrichtung in der Förderebene beweglich sind,
- - die Elemente (7) während der Förderung der Zu schnitte (1) durch die Verlängerung des Formkanals (2) verlaufen
- - und die Elemente (7) vor dem Einschieben des Auf richtkolbens (3) in den Formkanal (2) aus dessen Verlängerung heraus und nach dem Zurückziehen des Aufrichtkolbens (3) wieder hinein bewegt werden.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Elemente (7) Schienen sind.
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fördereinheit raumfeste Führungs
schienen (6) aufweist, an denen der Zuschnitt (1)
randseitig anliegt und die außerhalb der Verlänge
rung des Formkanals (2) angeordnet sind.
4. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente (7)
in Richtung des Formkanals (2) beweglich sind und
vor der Bewegung aus dessen Verlängerung heraus ab
gesenkt werden.
Priority Applications (3)
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- 1997-09-13 EP EP97115969A patent/EP0844069B1/de not_active Expired - Lifetime
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