DE4038023A1 - Verfahren zur herstellung eines zwei- oder mehrschalenbehaelters aus pappe oder einem aehnlichen werkstoff - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines zwei- oder mehrschalenbehaelters aus pappe oder einem aehnlichen werkstoffInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Herstellung eines Zwei- oder Mehrschalenbehälters
gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
Aus der EP-02 95 928 A1 ist es bekannt, einen Zwei
schalenbehälter dadurch herzustellen, daß in einem
Arbeitshub zwei Schalen geschaffen werden, aber
nicht in einem Zuschnitt, sondern in zwei aufeinan
derfolgenden Zuschnitten, d. h. zu Beginn des Ar
beitsverfahrens wird in einem Zuschnitt eine erste
Schale hergestellt, diese dann aus der Matrize aus
gehoben und in Förderrichtung weitertransportiert,
so daß der restliche Teil des Zuschnittes über der
Matrize zu liegen kommt. Ein zweiter Zuschnitt wird
über die zweite Matrize gefördert und nun wird bei
einer Abwärtsbewegung der beiden Patrizen in den
beiden Zuschnitten je eine Schale hergestellt. Im
nachfolgenden Arbeitsgang werden dann immer mit
einem Arbeitshub zwei Zuschnitte bearbeitet, so daß
mit einem Arbeitshub die zwei Schalen der Behälter
hergestellt werden können.
Bei dieser Anordnung wurde als nachteilig empfunden,
daß das Fördern der vorbereiteten Zuschnitte aufwen
dig und steuerungskompliziert ist, da die Zuschnitte
jeweils aus der Matrize herausgehoben werden müssen.
In der gattungsbildenden US-PS 45 14 353 wird eine
Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung eines
eine Mehrzahl von Behältern aufweisenden Gegenstan
des beschrieben, wobei dieser Gegenstand aus einem
plattenförmigen Material hergestellt werden soll.
Bei dieser bekannten Anordnung wird der Zuschnitt
vor der Verformung über die sogenannten Faltenhal
ter oder Ziehringe am Rand der Matrize festgelegt
und obgleich die beiden Bearbeitungswerkzeuge, d.
h. die beiden Patrizen, aufeinanderfolgend die Be
hälterteile formen, ist ein Strecken und Scheren
des Zuschnittes nicht nur nicht auszuschließen,
sondern zwangsläufig. Für den nachfolgend gefertig
ten Behälter steht kein ausreichender Werkstoff des
Zuschnittes zur Verfügung.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrun
de, eine möglichst einfach aufgebaute Verfahrenswei
se zu schaffen, bei der eine Überbeanspruchung des
Materials des Zuschnittes ausgeschaltet ist, gleich
zeitig zur Durchführung dieses Verfahrens auch ein
fache Maschinen eingesetzt werden können, nur ein
Arbeitshub zur Formung des Behälters nötig ist, aber
Materialüberbeanspruchungen sicher vermieden werden.
Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird
durch die Lehre des Hauptanspruches gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteran
sprüchen erläutert.
Mit anderen Worten ausgedrückt wird vorgeschlagen,
daß die äußeren Randbereiche des Zuschnittes im
Unterschied zum Stand der Technik, wenn die Formung
des bzw. der Behälter erfolgt, nachgeben können.
Hierbei ist eine gemeinsame Bewegung der beiden
Patrizen vorgesehen, die aber bei einem ersten Be
hälter diesen formt, während der zweite Behälter
noch nicht fertiggeformt ist. Der Zuschnitt holt
sich also das erforderliche Material zur Formung des
ersten Behälters aus dem über alle Randbereiche der
Matrize vorstehenden Randbereich, gleichzeitig holt
sich die Patrize bei der Formung des zweiten Behäl
ters auch hier das erforderliche Material aus dem
Randbereich, der zu der ersten Matrize hin gerichtet
ist. Während aber mit dem ersten Teilhub der erste
Behälter fertiggeformt ist, ist der zweite Behälter
mit diesem Teilhub noch nicht fertiggeformt, son
dern wird in einem zweiten Teilhub erst fertigge
formt, dem aber die Matrize dadurch folgen kann,
daß diese nachgiebig gelagert ist. Während des er
sten Teilhubes wird zwischen der ortsfest angeord
neten und der nachgiebig angeordneten Matrize ein
Materialvorrat bedingt durch den Höhenunterschied
der beiden Ränder dieser beiden Matrizen zur Ver
fügung gestellt, der bei der endgültigen Formung des
zweiten Behälters ausreicht, um Überbeanspruchungen
des Materials bei der Formung des zweiten Behälters
auszuschließen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfol
gend anhand der Zeichnungen erläutert. Die Zeich
nungen zeigen dabei in
Fig. 1 die Vorrichtung zur Herstellung eines
Zwei- oder Mehrschalenbehälters im
Ausgangszustand, wobei der Zuschnitt
zwischen Grundgestell und Oberteil
eingeführt ist, in
Fig. 2 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in einem
Zwischenstadium, in dem ein erster
Behälter fertiggeformt und ein zwei
ter Behälter teilgeformt ist und in
Fig. 3 die Vorrichtung gemäß Fig. 1, in der
beide Behälter fertiggeformt sind und
entformt werden können.
In den Zeichnungen ist ein Grundgestell 1 und ein
Oberteil 2 dargestellt. Das Grundgestell 1 weist
Matrizen 3 und 4 auf, während das Oberteil 2 im we
sentlichen aus zwei Patrizen 5 und 6 besteht, die
stempelartig ausgebildet sind, auf- und abbewegt
werden können und dafür eine gemeinsame Tragplatte
14 aufweisen. In den Unterteilen der Patrizen 5 und
6 sind Vorstempel 7 und 8 angeordnet, die gegen die
Wirkung von Rückstellfedern 10 und 11 so weit in die
Patrizen 5 und 6 hineinbewegt werden können, bis die
Unterseite der Vorstempel 7 und 8 mit der Unterseite
der Patrizen 5 und 6 fluchtet. Anstelle der in den
Zeichnungen dargestellten Rückstellfedern 10 und
können selbstverständlich auch hydraulische oder
pneumatische Rückstelleinrichtungen vorgesehen
werden.
In den Zeichnungen ist weiterhin ein Zuschnitt 9 er
kennbar, der vorzugsweise aus Pappe besteht und der
gemäß Fig. 1 unverformt ist und gemäß Fig. 3 so ver
formt ist, daß zwei Behälter gebildet werden, die
gelenkig miteinander verbunden sind und derart eine
sogenannte "Clamshell" bilden.
Das Grundgestell 1 weist zwei Matrizen 3 und 4 auf,
die der Form des zu formenden Gegenstandes angepaßt
sind. Hierbei ist die Matrize 3 nachgiebig, z. B.
auf Federn 15 und 16 gelagert und steht in einer
Ausgangsstellung für ein Arbeitsverfahren nach oben
hin über den oberen Rand der Matrize 4 vor, während
bei Beendigung des Verfahrens die beiden Matrizen
durch Zusammenpressen der Federn 15 und 16 in
gleicher Höhe stehen.
Außerdem weist die Matrize 3 einen Klemmstempel 12
auf, der im Ausgangsstadium mit der Oberkante der
Matrize 3 fluchtet, d. h. der Zuschnitt 9 liegt auf
der Oberseite des Klemmstempels 12 auf und hierdurch
erfolgt bei der Abwärtsbewegung der Patrize 5 un
mittelbar nach Kontakt mit dem Vorstempel 7 ein
Festlegen des Zuschnittes 9.
Wichtig ist, auch darauf hinzuweisen, daß an den
einander zugerichteten Seiten zwischen den beiden
Patrizen 5 und 6 bzw. den beiden Matrizen 3 und 4
ein freier Raum verbleibt, der als Vorrat für Zu
schnittmaterial gemäß Fig. 2 dient und gleichzeitig
später das Gelenk bildet.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Anordnung
ist wie folgt:
Der Zuschnitt 9 wird zwischen Oberteil 2 und Grund gestell 1 eingeführt, gelangt bei seiner Einführ bewegung an einen entsprechenden Anschlag und wird hierdurch in seiner Lage zwischen den Patrizen 5 und 6 und den Matrizen 3 und 4 genau fixiert.
Der Zuschnitt 9 wird zwischen Oberteil 2 und Grund gestell 1 eingeführt, gelangt bei seiner Einführ bewegung an einen entsprechenden Anschlag und wird hierdurch in seiner Lage zwischen den Patrizen 5 und 6 und den Matrizen 3 und 4 genau fixiert.
Nach Zuführen des Zuschnittes 9 bewegt sich die
Tragplatte 14 nach unten und führt dabei beide
Patrizen 5 und 6 in gleicher Weise nach unten, wo
bei beide Vorstempel 7 und 8 gleichzeitig mit der
Oberseite des Zuschnittes 9 in Kontakt kommen, dann
aber legt der Vorstempel 7 in Verbindung mit dem
Klemmstempel 12 den Zuschnitt 9 im Bereich der
Patrize 5 und der Matrize 3 fest und bewegt - wie
dies Fig. 2 deutlich zeigt - nunmehr den Zuschnitt
9 nach unten, wobei das hierfür erforderliche Ma
terial einerseits aus der in der Darstellung rech
ten Randseite der Matrize 3 gezogen werden kann,
andererseits auch Material aus der Zuschnittseite
gezogen werden kann, die der Patrize 6 und der
Matrize 4 zugeordnet ist, da hier das Material noch
nicht festgeklemmt ist.
Fig. 2 verdeutlicht, daß bereits ein Behälter aus
dem Zusammenwirken von Patrize 5 und Matrize 3 ge
formt ist, wenn der Behälter, der von der Patrize 6
und der Matrize 4 geformt werden soll, noch lange
nicht fertig ist. Fig. 2 zeigt auch deutlich, daß
die nachgiebig gelagerte Matrize 3 weiter in ihrer
ursprünglichen Höhenlage stehengeblieben ist, d. h.
es hat kein Zusammendrücken der Federn 15 und 16
stattgefunden, wohl aber hat sich der Klemmstempel
12 nach unten bewegt, und zwar um das gleiche Maß
wie die Tragplatte 14 nach unten gekommen ist. Wei
terhin hat sich die Patrize 6 in den Raum der Ma
trize 4 hineinbewegt und dabei hat sich zwischen der
Matrize 3 und der Matrize 4 ein Materialvorrat ge
bildet, der in Fig. 2 mit M bezeichnet ist.
Bei der Weiterbewegung der Tragplatte 14 bewegt
sich die Matrize 3 nach unten, während die Matrize
4 feststeht und diese Bewegung ist möglich durch
ein Zusammenpressen der Federn 15 und 16. Bei der
gleichzeitigen Abwärtsbewegung der Patrize 6 steht
nunmehr der Materialvorrat M als Ausgleich für die
Formung des Zuschnittes 9 im Matrizenraum 4 zur Ver
fügung, so daß keine Überbeanspruchung des Materials
erfolgen kann.
Fig. 3 verdeutlicht dann den Endzustand der beiden
schalenförmigen Behälter und es ist bei einem Ver
gleich zwischen Fig. 1 und Fig. 3 deutlich zu er
kennen, wie sich beim Formungsvorgang die Patrizen
5 und 6 das Material des Zuschnittes 9 von den Rand
bereichen her eingezogen haben, denn hier ist in
der Zeichnung deutlich erkennbar, daß nur noch
kleine Randbereiche übrig sind und durch die Falten
halter gehalten werden.
In der Zeichnung und in der vorausgehenden Beschrei
bung wurde davon ausgegangen, daß eine Matrize fe
dernd gelagert ist. Selbstverständlich ist es auch
möglich, die erfindungsgemäße Einrichtung umgekehrt
auszubilden, d. h. eine der Patrizen federnd zu la
gern, und es ist auch möglich, anstelle die Patrizen
zu bewegen, die Matrizen zu bewegen.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung eines Zwei- oder
Mehrschalenbehälters mit einem wenigstens
zwei Matrizen (3, 4) aufweisenden Grundge
stell (1) und einem wenigstens zwei Patrizen
(5, 6) aufweisenden Oberteil (2) durch Zu
führen eines Zuschnittes (9) zwischen Grund
gestell (1) und Oberteil (2), Einfahren der
Patrizen (5, 6) in die Matrizen (3, 4) und
Verformen des Zuschnittes (9) zu zwei oder
mehreren miteinander verbundenen Behältern,
wobei einer der zusammenwirkenden Werkzeuge
federnd nachgiebig gelagert ist, so daß der
diesem Werkzeug zugeordnete Behälter vor dem
oder den anderen Behältern geformt wird, da
durch gekennzeichnet, daß die äußeren Rand
bereiche des Zuschnittes (9) während der For
mung der beiden Benälter nicht zugfest fest
gelegt sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1 mit einem eintei
ligen Oberteil (2), das die Patrizen (5, 6)
trägt und auf- und abbewegt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß ein zweiteiliges Grund
gestell (1) vorgesehen ist, das eine Matrize
(4) ortsfest trägt, während die andere Ma
trize (3) federnd nachgiebig gelagert ist und
zu Beginn des Arbeitshubes höher steht als
die ortsfeste Matrize (4), so daß der über
diese Matrize (3) liegende Zuschnittabschnitt
als erster verformt wird.
3. Verfahren nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß zwischen der ortsfesten Matrize (4)
und der federnd nachgiebigen Matrize (3) ein
vom Zuschnitt (9) zu überbrückender freier
Raum vorgesehen ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Höhenunterschied zwi
schen der ortsfesten Matrize (4) und der nach
giebig gelagerten Matrize (3) einstellbar
ist.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
innerhalb der Patrizen (5, 6) ein Vorstempel
(7, 8) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß innerhalb der nachgiebig gela
gerten Matrize (3) ein Klemmstempel (12) an
geordnet ist, der zu Beginn des Arbeitshubes
mit der Oberkante des Matrizenrandes fluch
tet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorstempel (7, 8) inner
halb der Patrizen (5, 6) federnd gelagert
sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4038023A DE4038023A1 (de) | 1990-11-29 | 1990-11-29 | Verfahren zur herstellung eines zwei- oder mehrschalenbehaelters aus pappe oder einem aehnlichen werkstoff |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4038023A DE4038023A1 (de) | 1990-11-29 | 1990-11-29 | Verfahren zur herstellung eines zwei- oder mehrschalenbehaelters aus pappe oder einem aehnlichen werkstoff |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4038023A1 true DE4038023A1 (de) | 1992-06-04 |
Family
ID=6419179
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4038023A Withdrawn DE4038023A1 (de) | 1990-11-29 | 1990-11-29 | Verfahren zur herstellung eines zwei- oder mehrschalenbehaelters aus pappe oder einem aehnlichen werkstoff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4038023A1 (de) |
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