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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Formvorrichtung und ein Verfahren
zum Ausformen eines Behältnisses
aus einer thermoplastischen Bahn und zur In-Mould-Etikettierung
des Behältnisses.
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Bei
der betreffenden Formvorrichtung handelt es sich insbesondere und
bevorzugt um eine Tiefziehvorrichtung und bei den auszuformenden
Behältnissen
vorzugsweise um Behältnisse
der Lebensmittelindustrie. Derartige Behältnisse werden demnach beispielsweise
mit Milchprodukten jeglicher Art, wie beispielsweise Joghurt, Milchgetränken oder
beliebigen anderen Lebensmittelprodukten befüllt.
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Darüber hinaus
werden derartige Formvorrichtungen insbesondere in Fertigungsstraßen eingesetzt,
in denen aus einer kontinuierlichen thermoplastischen Bahn die Behältnisse
ausgeformt, etikettiert, befüllt,
verschlossen und auf Endmaß beschnitten
werden. Die Formvorrichtung der vorliegenden Erfindung kann beispielsweise
eine Komponente in einer derartigen Fertigungsstraße darstellen,
wobei sie die Schritte Ausformen und Etikettieren übernimmt.
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Stand der Technik
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Im
Stand der Technik sind verschiedenartige Vorrichtungen zum Ausformen
von Behältnissen
aus einer thermoplastischen Bahn und zur In-Mould-Etikettierung
des Behältnisses
bekannt.
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So
offenbart beispielsweise die
DE 102 15 090 A1 ein Verfahren sowie eine
Vorrichtung, insbesondere eine Tiefziehvorrichtung zum In-Mould-Etikettieren von
Kunststoffbehältern
für Lebensmitteln an
der Bodenfläche
des Behälters
bzw. an der Bodenfläche
und der Seitenfläche
des Behälters.
Dabei werden die Etiketten über
einen Schwenkmechanismus von oben in ein Formnest eingebracht bzw.
gelegt, das in dem Unterwerkzeug der Vorrichtung ausgebildet ist.
Zum Ausformen eines Behältnisses
mittels dieser Vorrichtungen bzw. dieses Verfahrens wird eine thermoplastische
Bahn in die Tiefziehvorrichtung eingebracht und zwischen Unterwerkzeug und
Oberwerkzeug in dem Formnest ausgeformt. Bei dem Ausformen entsteht
eine Verbindung zwischen dem Behältnis
und dem in dem Formnest angeordneten Etikett, das zu diesem Zweck
auf der dem Behältnis
zugewandten Seite mit einer Hotmelt-Beschichtung versehen ist. Nach
dem Ausformen des Behältnisses
wird das Behältnis
entformt und über
die Schwenkvorrichtung wird von oben ein neues Etikett in das Formnest
eingelegt. Im Anschluss wiederholt sich der obige Vorgang kontinuierlich.
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Obwohl
die oben genannte Formvorrichtung, sowie das zugehörige Verfahren
zufriedenstellende Ergebnisse liefern, bestehen Bestrebungen dahingehend
die Ausgabeleistung von Fertigungsstraßen, in denen derartige In-Mould-Etikettier- und Formvorrichtungen
zur Anwendung kommen, zu steigern bzw. zu optimieren. Dies kann
einerseits dadurch erreicht werden, die Zahl der in einem Takt ausgeformten
Behältnisse
zu erhöhen.
Dies erfordert jedoch eine Umstellung sämtlicher Komponenten der Fertigungsstraße, aufgrund
der größeren Anzahl
von Behältnissen
pro Takteinheit. So bildet beispielsweise die auszuformende Anzahl
an Behältnissen
eine Matrix, die an die Verpackung beispielsweise in Kartons am
Ende der Fertigungsstraße
angepasst ist. Wird die Anzahl der Becher und somit die Matrix um
eine Reihe vergrößert, so
müssten
beispielsweise neue Kartons verwendet werden, die in der Lage sind,
diese zusätzliche
Reihe aufzunehmen.
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Aus
der
JP 02255311 A.PAJ ist
eine Blasformvorrichtung zum Ausformen eines Behältnisses mit zwei Werkzeughälften bekannt,
die jeweils ein Formnest enthalten. Ferner ist in einem der Werkzeuge
eine Einrichtung zum Einbringen wenigstens eines Etiketts in das
entsprechende Formnest vorgesehen, die wenigstens einen Teilbereich
des Formnests bildet und relativ zu der Werkzeughälfte zwischen
einer Formposition und einer Beschickposition bewegbar ist. Des
Weiteren offenbart die
JP 09220759
A.PAJ eine Formvorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs
von Patentanspruch 1.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Angesichts
dieser Problematik liegt das der Erfindung zugrunde liegende technische
Problem darin, eine Formvorrichtung und insbesondere eine Tiefziehvorrichtung,
sowie ein zugehöriges
Verfahren zum Ausformen eines Behältnisses aus einer thermoplastischen
Bahn und zur In-Mould-Etikettierung des
Behältnisses
zu schaffen, die beim Einsatz in einer Fertigungsstraße eine
erhöhte
Ausgabeleistung ermöglicht
ohne die Anzahl der in einem Takt ausgeformten Behältnisse
zu erhöhen.
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Dieses
technische Problem wird gelöst
durch eine Formvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1, sowie ein zugehöriges
Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 11.
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So
liegt der vorliegenden Erfindung der Gedanke zugrunde, die oben
stehenden Probleme dadurch zu lösen,
dass die zum Entformen der Behältnisse
nach dem Ausformen in der Formvorrichtung erforderliche Zeit bereits
zum Einlegen von neuen Etiketten in das Formnest für den nächsten Ausformvorgang
genutzt wird. Dies wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
im Gegensatz zu dem oben beschriebenen Stand der Technik die Einzeletiketten nicht über eine
separate Vorrichtung in das Formnest eingeschwenkt werden, sondern
vielmehr ein Teil des Formnests, nämlich der Teil, in dem das
Etikett zu platzieren ist, selbst relativ zu dem Unterwerkzeug der
Formvorrichtung bewegbar ist, so dass ein Etikett auf diesem Teilbereich
des Formnests platziert werden kann bevor der Teilbereich wieder
in das Unterwerkzeug einfährt
und das Formnest verschließt,
damit ein nächster
Formvorgang durchgeführt
werden kann.
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Erfindungsgemäß umfasst
die Formvorrichtung, bei der es sich insbesondere um eine Tiefziehvorrichtung
handelt, ein Unterwerkzeug in dem wenigstens ein Formnest vorgesehen
ist und sie zeichnet sich dadurch aus, dass eine Einrichtung zum
Einbringen wenigstens eines Etiketts in das Formnest vorgesehen
ist, die selbst wenigstens einen Teilbereich des Formnests bildet
und relativ zu dem Unterwerkzeug zwischen einer Formposition und
einer Beschickposition bewegbar ist. Unter dem Begriff „Formposition" ist die Position
der Einrichtung zum Einbringen des wenigstens eines Etiketts zu
verstehen, in der ein Ausformen der Behältnisse in der Formvorrichtung
durchgeführt
werden kann, wobei das Formnest vollständig ist. Im Gegensatz dazu
ist die „Beschickposition" die Position der
Einrichtung zum Einbringen des wenigstens einen Etiketts, in der das
wenigstens eine Etikett auf der Einrichtung platziert wird und in
der die Einrichtung aus dem Unterwerkzeug herausgefahren ist. Mit
anderen Worten ermöglicht
die Einrichtung zum Einbringen des wenigstens einen Etiketts in
das Formnest einen Teilbereich des Formnests, insbesondere den Teilbereich,
in dem das Etikett oder die Etiketten zu platzieren ist bzw. sind
aus dem Unterwerkzeug heraus zu bewegen, um das Etikett zu platzieren,
um die Einrichtung dann wiederum in das Unterwerkzeug einzufahren und
das Formnest zu schließen.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung
wird ermöglicht,
den Entformvorgang der ausgeformten Behältnisse effektiv dazu zu nutzen,
ein neues Etikett bzw. neue Etiketten in das Formnest einzubringen.
Dadurch wird ermöglicht
die Taktzeit der Formvorrichtung im Vergleich zum Stand der Technik,
in dem zuerst das Entformen erfolgen muss bevor ein Einbringen der
Etiketten durchgeführt
werden kann, merklich zu verkürzen.
Daraus folgt ferner, dass die Ausgabeleistung einer Fertigungsstraße, die
durch die Taktzeit der Formvorrichtung beschränkt bzw. vorgegeben ist, erhöht werden
kann, ohne die Anzahl der in einem Takt ausgeformten Becher zu erhöhen.
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Vorteilhafter
Weise ist die Einrichtung zum Einbringen des wenigstens einen Etiketts
in das Formnest relativ zu dem Unterwerkzeug im Wesentlichen senkrecht
bewegbar. Da die Einrichtung zum Einbringen des wenigstens einen
Etiketts einen Teilbereich des Formnests bildet, kann dieses Merkmal zugleich
bedeuten, dass die Bewegungsrichtung der Einrichtung bei auf einer
Seite des Unterwerkzeugs angeordneter thermoplastischer Bahn aus
der Formposition, relativ zu dem Unterwerkzeug, von der thermoplastischen
Bahn entgegengesetzten Seite weg in die Beschickposition bewegbar
ist. Ist zum Beispiel die thermoplastische Bahn über dem Unterwerkzeug angeordnet,
so würde
sich die Einrichtung zum Einbringen des wenigstens einen Etiketts
in das Formnest relativ zu dem Unterwerkzeug nach unten bewegen.
Dies bietet den Vorteil, dass nicht wie beim Stand der Technik der
Zugang zu dem Formnest von oben bzw. seitlich zu erfolgen hat, sondern
vielmehr von unten erfolgt. Daraus folgt, dass nicht abgewartet werden
muss bis das Unterwerkzeug und das Oberwerkzeug um einen gewissen
Teilbereich auseinander gefahren sind, bis mit dem Einbringen des
Etiketts in das Formnest für
den nächsten
Formvorgang begonnen werden kann. Alternativ könnte die Einrichtung zum Einbringen
des wenigstens einen Etiketts auch eine Umfangswandung des Formnest bzw.
einen Teil davon bilden und im Wesentlichen parallel zu der von
der thermoplastischen Bahn aufgenommenen Ebene seitlich bewegbar
sein.
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Darüber hinaus
ist die Einrichtung zum Einbringen des wenigstens einen Etiketts
in das Formnest um einen Drehpunkt verschwenkbar gestaltet. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist in diesem Fall der Drehpunkt relativ
zu dem Unterwerkzeug im Wesentlichen senkrecht bewegbar, wie es
zuvor beschrieben wurde. Diese Ausgestaltung führt dazu, dass eine konstruktiv einfache
Zuführung
der Etiketten zum Platzieren der Etiketten bzw. des Etiketts auf
der Einrichtung zum Einbringen des wenigstens einen Etiketts in
das Formnest ermöglicht
wird. So kann durch diese Ausgestaltung die Einrichtung zum Einbringen
des wenigstens einen Etiketts in eine Stellung verschwenkt werden,
in der das Etikett leicht auf dem Teilbereich des Formnests, nämlich der
Einrichtung selbst, platziert werden kann. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Einrichtung zum Einbringen des
wenigstens einen Etiketts in das Formnest um den Drehpunkt um im
Wesentlichen 180° verschwenkbar.
Dadurch wird ermöglicht,
das Etikett auf einer im Wesentlichen horizontalen Fläche bzw.
Ebene zu platzieren, so dass die Einrichtung zum Einbringen des
wenigstens einen Etiketts in das Formnest das Etikett bzw. die Etiketten
von dieser Fläche
aufnehmen kann, nachdem es sich um den entsprechenden Winkel verschwenkt hat.
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Um
das Etikett auf der Einrichtung zum Einbringen des wenigstens einen
Etiketts in das Formnest während
der Bewegung von der Beschickposition in die Formposition zu fixieren
bzw. zu halten, weist die Einrichtung zum Einbringen des wenigstens einen
Etiketts in das Formnest eine Auflagefläche für wenigstens einen Teil des
Etiketts auf und im Bereich der Auflagefläche ist ein Unterdruck anlegbar.
Diese Ausgestaltung ist insbesondere dann erforderlich, wenn eine
schnelle Bewegung und insbesondere eine Drehbewegung der Einrichtung
erfolgt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung weist die Auflagefläche der Einrichtung zum Einbringen
des wenigstens einen Etiketts in das Formnest an einer ihrer Außenkanten
einen sich von der Auflagefläche
erhebenden Vorsprung auf, so dass die Auflagefläche gleichzeitig den Teilbereich
eines Bodens und einer Umfangswandung des Formnests bildet, wobei
in einem Übergangsbereich
der Auflagefläche
von dem Boden zu der Umfangswandung ein Radius vorgesehen ist. Dabei
ist es bevorzugt, dass der Vorsprung lediglich einen geringen Teil
der Umfangswandung einnimmt. Durch eine derartige Ausgestaltung
wird ermöglicht, dem
Etikett bzw. den Etiketten beim Platzieren auf der Auflagefläche in der
Beschickposition bereits eine Formgebung zu erteilen. So kann beispielsweise
ein „Knicken" des Etiketts an
dem erhabenen Vorsprung erfolgen, wobei das Etikett über den
Vorsprung hinaus vorragt, ohne an der Einrichtung zum Einbringen
wenigstens eines Etiketts in das Formnest, d. h. der Auflagefläche, vollständig anzuliegen. Vielmehr
liegt das Etikett lediglich in einem Teilbereich an der Auflagefläche an.
Wird die Einrichtung in die Formposition bewegt, so legt sich der über stehende
Teil des Etiketts an eine Umfangswandung des Formnests an, die nicht
durch die Einrichtung zum Einbringen des wenigstens einen Etiketts
gebildet ist. Dadurch kann eine Boden- und Seitenetikettierung des
Behältnisses
erreicht werden.
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Um
das Etikett bzw. die Etiketten auf der Einrichtung zum Einbringen
des wenigstens einen Etiketts und insbesondere auf der Auflagefläche zu platzieren
ist bei der erfindungsgemäßen Formvorrichtung
vorzugsweise eine Beschickungseinrichtung vorgesehen, die wenigstens
ein Etikett zuführt.
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Vorteilhafter
Weise ist der Beschickungseinrichtung eine Etikettenbahn zuführbar, die
sich insbesondere aus aneinander gereihten Einzeletiketten zusammensetzt.
So ist es bevorzugt, dass die Einzeletiketten zu einer Rolle aufgerollt
sind, wobei die Einzeletiketten direkt aneinander gereiht sind.
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Um
Einzeletiketten von der Etikettenbahn abzutrennen umfasst die Beschickungseinrichtung eine
Schneideinrichtung, die es vorzugsweise ermöglicht durch ledigliches Abschneiden
quer zur Zuführ-
bzw. Beschickungsrichtung der Etikettenbahn die Etiketten im Wesentlichen
abfallfrei von der Etikettenbahn abzutrennen.
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Vorteilhafter
Weise umfasst die Beschickungseinrichtung ferner einen Gegenstempel
mit einer Fläche,
die zu der Auflagefläche
der Einrichtung zum Einbringen des wenigstens einen Etiketts in
das Formnest im Wesentlichen komplementär ist. Diese Ausgestaltung
ermöglicht
ein Etikett auf dem Gegenstempel zu platzieren, wobei dieses Etikett
vorzugsweise über
eine Außenkante
des Gegenstempels vorragt. Im Anschluss wird die Auflagefläche der
Einrichtung zum Einbringen des wenigstens einen Etiketts beim Bewegen
der Einrichtung in die Beschickposition gegen den Stempel gedrückt, so
dass durch den erhabenen Vorsprung an der Außenkante der Auflagefläche und
den Radius zwischen dem Boden und der Umfangswandung, der komplementär an dem
Gegenstempel ausgebildet ist, das Etikett ähnlich einer Formpresse eine
Formgebung erlangt. Diese Ausgestaltung stellt im Vergleich zu dem
Merkmal des erhabenen Vorsprungs mit dem Übergangsradius eine Verbesserung
zur Formgebung des Etiketts dar.
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Um
diesen Formgebungsvorgang in der Art einer Formpresse weiter zu
verbessern ist es bevorzugt, dass der Gegenstempel relativ zu der
thermoplastischen Bahn bzw. einer durch die thermoplastische Bahn
aufgespannten Ebene bzw. zu der Auflagefläche der Einrichtung zum Einbringen
des wenigstens einen Etiketts in das Formnest im Wesentlichen senkrecht
bewegbar ist.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Formvorrichtung ferner ein
Oberwerkzeug bzw. einen Gegenstempel, wobei das Unterwerkzeug und
das Oberwerkzeug auf entgegengesetzten Seiten der thermoplastischen Bahn
angeordnet sind.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung umfasst entsprechend das Zuführen einer
thermoplastischen Bahn in eine Formvorrichtung in der wenigstens
ein Formnest vorgesehen ist, das Herausfahren eines Abschnitts des
Formnests aus der Formvorrichtung, das Platzieren wenigstens eines Etiketts
auf wenigstens einem Teilbereich des herausgefahrenen Abschnitts,
das Einfahren des Abschnitts des Formnests mit dem Etikett in die
Formvorrichtung und dadurch Einbringen des Etiketts in das Formnest
und das Ausformen des Behältnisses in
dem Formnest.
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Weiterbildungen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
entsprechend der Weiterbildungen der Vorrichtung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die
vorliegenden Erfindung wird rein beispielhaft anhand einer beispielhaften,
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden
Zeichnungen genauer beschrieben. Aus dieser Beschreibung sind weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung alleine für sich oder in Kombination
ersichtlich. In den Zeichnungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen
in den verschiedenartigen Ansichten gleiche oder entsprechende Teile.
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In
den Zeichnungen zeigt:
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1 eine
schematische Querschnittsansicht einer Formvorrichtung gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, bei der sich die Einrichtung zum Einbringen
des wenigstens einen Etiketts in das Formnest in der Formposition
befindet.
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2 eine
Querschnittsansicht der in 1 dargestellten
Formvorrichtung beim Entformen des Behältnisses, wobei sich die Einrichtung
zum Einbringen des wenigstens einen Etiketts in das Formnest in
der Formposition befindet.
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3 einen
Querschnitt der in 1 dargestellten Formvorrichtung,
bei der sich die Einrichtung zum Einbringen des wenigstens einen
Etiketts in das Formnest in einer Zwischenposition befindet.
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4 einen
Querschnitt der Formvorrichtung aus 1, bei der
sich die Einrichtung zum Einbringen des wenigstens einen Etiketts
in das Formnest in der Beschickposition befindet.
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5 einen
Querschnitt der in 1 dargestellten Formvorrichtung,
bei dem sich die Einrichtung zum Einbringen des wenigstens einen
Etiketts in der Beschickposition befindet und der Gegenstempel der
Beschickvorrichtung gegen die Auflagefläche verfahren wird.
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6 einen
Querschnitt der in 1 dargestellten Formvorrichtung,
bei der sich die Einrichtung zum Einbringen des wenigstens einen
Etiketts in das Formnest mit einem darauf aufgebrachten Etikett
in einer Zwischenposition befindet.
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7 die
in 1 dargestellte Formvorrichtung, bei der sich die
Einrichtung zum Einbringen des wenigstens einen Etiketts in das
Formnest wieder in der Formposition befindet.
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8 eine
perspektivische Ansicht eines mit einem Etikett versehenen Behältnisses,
das mittels einer Formvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt werden kann.
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Beschreibung einer beispielhaften
Ausführungsform
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Bezugnehmend
auf 1 wird eine beispielhafte, bevorzugte Ausführungsform
der Formvorrichtung der vorliegenden Erfindung erläutert.
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1 ist
eine Querschnittsansicht der beispielhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Formvorrichtung.
Aus Klarheitsgründen
ist das Oberwerkzeug der Formvorrichtung in der 1 und den
folgenden Darstellungen der Formvorrichtung weggelassen.
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Die
dargestellte Formvorrichtung ist in einer Betriebsposition dargestellt,
in der gerade ein Behältnis
aus einer thermoplastischen Bahn 1 ausgeformt wurde. Das
ebenfalls im Querschnitt dargestellte Behältnis ist im Allgemeinen mit
dem Bezugszeichen 2 bezeichnet und ist in 8 perspektivisch
dargestellt. Wie aus 8 weiter ersichtlich ist, wird
gemäß der beispielhaften
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sowohl der Boden 3, als auch
eine Seitenwand 4 nur mit einem Etikett 5 versehen.
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Die
dargestellte Formvorrichtung weist ein Unterwerkzeug 6 auf,
in dem ein Formnest vorgesehen ist. Vorzugsweise sind in dem Unterwerkzeug mehrere
Formnester vorgesehen, die in der Form einer Matrix angeordnet sind,
z. B. in einer 6 × 3 – Matrix,
so dass in einem Takt der Formvorrichtung 18 Behältnisse
gleichzeitig ausgeformt und etikettiert werden. Das Formnest ist
allgemein mit dem Bezugszeichen 7 gekennzeichnet und weist
gemäß dem Boden 3 des
Behältnisses 2 einen
Boden 8 und gemäß der Seitenwand 4 des
Behältnisses 2 eine
Umfangswandung 9 auf. Zum Entformen des Behältnisses 2 kann
das Unterwerkzeug 6 relativ zu einer durch die thermoplastische
Bahn aufgespannten Ebene senkrecht verfahrbar sein, wie es durch
den Doppelpfeil A dargestellt ist.
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Bei
der dargestellten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Formvorrichtung
ist unterhalb des Unterwerkzeugs 6 die Einrichtung zum
Einbringen eines Etiketts 5 in das Formnest 7 vorgesehen. Die
Einrichtung zum Einbringen des Etiketts 10 weist einen
Finger 11 auf, der eine Auflagefläche 12 für das Etikett 5 aufweist.
Ferner ist an einer Außenkante
der Auflagefläche 12 ein
erhabener Vorsprung 13 vorgesehen, wobei zwischen der Auflagefläche 12 und dem
Vorsprung 13 bzw. in dem Üergangsbereich dazwischen ein
Radius 14 ausgebildet ist. Der Finger 11 der Einrichtung
zum Einbringen des Etiketts 10 ist um einen Drehpunkt 15 verschwenkbar
gelagert. Ferner umfasst die Einrichtung zum Einbringen des Etiketts einen
Grundkörper 16,
an dem der Finger 11 drehbar befestigt ist. In dem Grundkörper 16 ist
eine Aussparung 17 vorgesehen, die eine Verschwenkung des Fingers 11 durch
den Grundkörper 16 hindurch
um im Wesentlichen 180° ermöglicht.
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Unterhalb
der Einrichtung zum Einbringen des Etiketts 10 ist eine
Beschickungseinrichtung 18 vorgesehen. Die Beschickungseinrichtung
umfasst einen Gegenstempel 19, der eine Fläche 20 aufweist, die
zu der Auflagefläche 12 des
Fingers 11 komplementär
ist. Ferner ist komplementär
dem Radius 14 des Fingers 11 auch an dem Gegenstempel 19 ein Radius 21 vorgesehen.
Der Beschickungseinrichtung 18 wird eine kontinuierliche
Etikettenbahn zugeführt, die
aus aneinander gereihten Einzeletiketten besteht. Ferner umfasst
die Beschickungseinrichtung 18 eine Schneideinrichtung 23 in
der Form eines Schneidmessers, das in der Lage ist, von der Etikettenbahn 22 durch
Bewegen des Messers 23 im Wesentlichen senkrecht zu der
Etikettenbahn 22 ein Einzeletikett quer zur Förderrichtung
(B) der Etikettenbahn 22 abzutrennen.
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Im
Folgenden wird unter Bezugnahme auf die 1 bis 7 die
Funktionsweise der in 1 dargestellten Formvorrichtung
gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beschrieben.
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Wie
bereits zuvor erwähnt,
stellt 1 die Formvorrichtung der beispielhaften Ausführungsform im
Querschnitt dar, wobei der Ausformvorgang eines Behältnisses 2 gerade
abgeschlossen wurde. Ausgehend aus dieser Position bewegt sich das
Unterwerkzeug 6 relativ zu der thermoplastischen Bahn 1 nach unten
bzw. von der thermoplastischen Bahn weg, um ein Entformen des Behältnisses 2 aus
dem Formnest 7 des Unterwerkzeugs 6 zu bewirken,
wie es in 2 dargestellt ist. Gleichzeitig
mit dieser Bewegung wird auch der Gegenstempel 19 der Beschickungsvorrichtung 18 relativ
zu der thermoplastischen Bahn 1 bzw. der durch sie aufgespannten
Ebene senkrecht nach unten bewegt, so dass ein neues Etikett auf
der Fläche 20 des
Gegenstempels 19 platziert werden kann. Die Bewegungsrichtung
des Unterwerkzeugs 6 sowie des Gegenstempels 19 ist
durch den Doppelpfeil A angedeutet. Zusammen mit dem Unterwerkzeug bewegt
sich auch die Einrichtung zum Einbringen des Etiketts 10 in
der Richtung A nach unten. Nach dem Entformen des Behältnisses 2 aus
dem Formnest 7 des Unterwerkzeugs 6 kann die thermoplastische Bahn
um einen Takt weiter gefördert
werden. Dieser Vorgang ist in den folgenden Darstellungen jedoch nicht
ausgeführt,
vielmehr verbleibt das Behältnis 2 in den
folgenden Darstellungen in Ausrichtung mit dem Formnest.
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Wie
es in 3 dargestellt ist, beginnt im Anschluss ein relatives
Absenken der Einrichtung zum Einbringen des Etiketts 10 zu
dem Unterwerkzeug 6 und eine gleichzeitiges Verschwenken
des Fingers 11 um den Drehpunkt 15.
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In 4 hat
sich der Finger 11 um die Drehachse 15 um 180° verschwenkt
und die Einrichtung zum Einbringen des Etiketts 10 befindet
sich in der Beschickposition. In diesem Zustand liegt die Auflagefläche 12 des
Fingers der Fläche 20 des
Gegenstempels 19 gegenüber
und parallel dazu.
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In
einem Stadium zwischen dem in 2 dargestellten
Zustand und dem in 4 dargestellten Zustand oder
in den entsprechenden Zuständen wird
durch die Etikettenbahn 22 über die Beschickungseinrichtung 18 ein
Etikett 5 zugeführt.
Mit anderen Worten wird die Etikettenbahn 22 in Richtung des
Pfeils B vorgeschoben und auf der Fläche 20 des Gegenstempels 19 platziert.
Im Anschluss wird das auf der Fläche 20 platzierte
Einzeletikett mittels der Trenneinrichtung 23 bzw. des
Messers separiert.
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In
einem nächsten
Schritt wird der Gegenstempel 19 im Wesentlichen senkrecht
zu der durch die thermoplastische Bahn aufgespannten Ebene 1 in
Richtung der gegenüberliegend
angeordneten Auflagefläche 12 des
Fingers 11 bzw. der Einrichtung zum Einbringen des Etiketts 10 bewegt.
So bilden die Auflagefläche 12 und
die Fläche 20 eine
Art Formenhohlraum einer einzelnen eigenständigen „Formvorrichtung". Durch das Bewegen
des Gegenstempels 19 mit seiner Fläche 20 relativ zu
der Einrichtung zum Einbringen des Etiketts 10 bzw. der
Auflagefläche 12 auf
dem Finger 11 wird dem Etikett 5 eine spezielle Form
erteilt. Bei der dargestellten beispielhaften Ausführungsform
folgt das Etikett 5 den Radien 14 und 21,
die im Wesentlichen komplementär
zueinander sind. Unter im Wesentlichen ist hierzu verstehen, dass
aufgrund des ungefähr
die Stärke
des Etiketts aufweisenden Hohlraums zwischen den beiden Flächen die
Radien geringfügig
voneinander abweichen. Bei der dargestellten Ausführungsform
steht das zugeführte
Einzeletikett 5 von der Fläche 20 des Stempels 19 vor.
So wird bei der dargestellten Ausführungsform das Etikett durch
den oben beschriebenen Vorgang mit einem Radius im Wesentlichen
um 90° geknickt.
Es sind jedoch auch andere beliebige Ausgestaltungen des Etiketts
denkbar. Auch ist beispielsweise lediglich denkbar ein ebenes Etikett,
beispielsweise auf dem Boden eines Behältnisses anzubringen, wobei
in diesem Fall der Vorsprung 13 weggelassen würde. In
dem in 5 dargestellten Zustand wird gleichzeitig an der Auflagefläche 12,
bzw. in einem Teilbereich davon ein Vakuum angelegt, um beim Zurückschwenken
des Fingers 11 und Zurückbewegen
der Einrichtung zum Einbringen des Etiketts 10 in die Formposition
das Etikett 5 an der Auflagefläche zu fixieren bzw. zu halten.
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Wie
es in 6 dargestellt ist, erfolgt im Anschluss wiederum
ein gleichzeitiges Verschwenken des Fingers 11 um den Drehpunkt 15 und
eine Bewegung der Einrichtung zum Einbringen des Etiketts 10 relativ
zu dem Unterwerkzeug in einer Richtung A zu dem Unterwerkzeug hin.
Letztendlich schließt
die Einrichtung zum Einbringen des Etiketts 10 bzw. die Auflagefläche 12 das
Formnest 7 des Unterwerkzeugs 6 um ein geschlossenes
Formnest zu bilden. Im Anschluss fährt das Unterwerkzeug in der
Richtung A wieder an die thermoplastische Bahn 1 an, um einen
erneuten Ausformvorgang durchzuführen.
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Wie
aus den 7, 5 und 1 ersichtlich
ist, sind das Unterwerkzeug 6 und der Gegenstempel 19 miteinander
verbunden und die Bewegung senkrecht zu der thermoplastischen Bahn
des Unterwerkzeugs 6, sowie die Bewegung des Gegenstempels 19 gegen
die Auflagefläche 12 der
Einrichtung zum Einbringen des Etiketts 10 über die
gleiche Bewegungsvorrichtung durchführen zu können. Dies hat konstruktive,
sowie platztechnische Vorteile.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung anhand der obigen beispielhaften Ausführungsform
erläutert wurde,
ist diese Ausführungsform
nicht als den Umfang der vorliegenden Erfindung begrenzend anzusehen.
Vielmehr sind dem Fachmann Modifikationen und Änderungen ersichtlich, die
im Umfang der vorliegenden Erfindung liegen, wie er durch die begleitenden
Patentansprüche
definiert ist.