DE19648136A1 - Gehäuse mit einer Kammer zur Aufnahme eines zusammengefalteten und aufblasbaren Luftsackes - Google Patents
Gehäuse mit einer Kammer zur Aufnahme eines zusammengefalteten und aufblasbaren LuftsackesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gehäuse mit einer Kam
mer zur Aufnahme eines zusammengefalteten und aufblasba
ren Luftsackes, der aufgeblasen insbesondere den Fahrer
eines Fahrzeuges vor einem Aufprall auf Fahrzeuginnen
raumteile schützt, mit einer in die Hauptentfaltungsrich
tung des Luftsackes ausgerichteten, durch eine aufklapp
bare Luftsackabdeckung verschlossenen Hauptöffnung, wobei
die Luftsackabdeckung eine Hauptklappe aufweist, die an
einer ihrer Kanten über ein Scharnier am Gehäuse ange
schlagen ist.
Um den Fahrer bzw. Beifahrer eines Fahrzeuges bei einem
Unfall vor Verletzungen zu schützen, wird für den Fahrer
in der Nabe des Lenkrades und ggf. für den Beifahrer in
dem vor ihm liegenden Armaturenbrettabschnitt jeweils ein
aufblasbarer Luftsack, auch Airbag genannt, eingesetzt.
Der Luftsack ist zusammengefaltet in einer Kammer mit ei
ner zum Fahrgastinnenraum ausgerichteten und durch eine
Abdeckung verschlossene Hauptöffnungen untergebracht. Die
Größe der Kammer ist den Ausmaßen des Luftsacks im zusam
mengefalteten Zustand angepaßt. Eine Abdeckung besteht
aus ein oder mehreren Klappen, die mit jeweils einer
Kante an das die Kammer bildenden Gehäuse angelenkt sind.
Die Klappen sind unter Bildung eines Grenzspaltes in ei
nem die Hauptöffnung formenden Gehäuserahmen eingesetzt.
Dabei ist entlang des Grenzspalts eine aufreißbare Ver
bindung vorgesehen, die durch den sich entfaltenden Luft
sack aufgetrennt wird.
Zur Abdeckung eines Luftsackes in Lenkradnabe werden häu
fig zwei in etwa gleich große Klappen vorgesehen, die
nach oben und unten wegklappen können, so daß der Grenz
spalt ein H bildet. Diese Anordnung setzt dem sich mit
Gas füllenden Luftsack wenig Widerstand entgegen, so daß
die Hauptöffnung relativ rasch freigegeben wird und der
Luftsack sich somit schnell entfalten kann. Sie hat al
lerdings auch Nachteile.
Die Anordnung des Luftsacks, seine Größe und die Ge
schwindigkeit, mit der er aufgeblasen wird, ist abge
stimmt auf einen normal großen Menschen, der aufgrund
seiner Armlänge einen bestimmten Abstand zum Lenkrad ein
hält. Während eines Unfalls, z. B. einen Frontalaufprall,
wird der Oberkörper dieser Person durch den angelegten
Rückhaltegurt gegenüber dem Fahrgastinnenraum verzögert,
so daß der Kopf erst auf den Luftsack trifft, wenn dieser
vollständig entfaltet und mit Gas gefüllt ist. Dies ist
der Idealfall. Die Entwicklung eines Rückhaltesystems mit
Airbag kann aber nicht nur auf diesen Idealfall bezogen
werden; vielmehr müssen auch sogenannte Out-of-Position-Bedingungen
(OOP) betrachtet werden, die z. B. bei klei
nen Menschen oder bei normal großen in vorgebeugter Hal
tung vorliegen. In diesen Situationen ist zu erwarten,
daß der Körper oder Kopf des Insassen nicht auf den auf
geblasenen sondern auf den sich noch entfaltende Luftsack
trifft, wobei sehr viel größere Kräfte wirken als im er
sten Fall.
Es sind sogar Situationen zu berücksichtigen, in denen
der Fahrer mit seinem Oberkörper oder Kopf auf dem Lenk
rad liegt, z B. wenn er in einem stehenden Fahrzeug
schläft, und der Airbag durch ein auffahrendes Fahrzeug
ausgelöst wird. In einer solchen Situation wird der Kopf
bzw. der Oberkörper unmittelbar von der sich öffnenden
Klappe getroffen, wobei durch die Kräfte des nachdrücken
den Luftsackes erhebliche Verletzungen hervorgerufen wer
den.
Eine Möglichkeit, dem Problem zu begegnen, ist die Lage
erfassung des Fahrerkörpers mittels einer Sensoreinrich
tung, wobei ein Auslösen des Systems im Crashfall unter
bunden wird, falls dich der Körper in einer ungünstigen
Position befindet. Abgesehen davon, daß derartige Systeme
sehr aufwendig sind, können die Verletzungen des Fahrers,
die auftreten, weil der Luftsack nicht ausgelöst worden
ist, größer sein als die vom Luftsack hervorgerufenen
Verletzungen.
Die Erfindung schlägt zur Lösung des Problems daher vor,
für die Abdeckung des Fahrerairbags eine Hauptklappe vor
zusehen, die die Öffnung nahezu vollständig abdeckt und
mit ihrer Oberkante am Gehäuse angeschlagen ist, so daß
sie bei der Entfaltung des Luftsacks nach oben wegklappt
und eine Leitfläche für ihn bildet.
Wenn auch, wie oben schon erläutert, für die Abdeckung
des Fahrerairbags normalerweise zwei Hauptklappen einge
setzt werden, so ist es doch bekannt, auch nur mit einer
Klappe zu arbeiten, wie dies z. B. in der DE 44 24 686 A1
ohne weitere Erläuterung dargestellt ist. Zur Lösung des
oben genannten Problems ist der Vorschlag, die Klappe als
Leitelement zu nutzen, aber noch nicht unterbreitet wor
den.
Mit der Kombination der Merkmale stellt sich aber der
folgende Effekt ein: Beim Aufblasen des Luftsackes wird
die Klappe nicht sofort vollständig aufgeklappt. Sie be
wegt sich vielmehr entsprechend dem Fortschritt der Aus
faltung des Luftsackes nach oben und bildet dabei eine
Leitfläche, die den Luftsack in der Entfaltungsphase zu
nächst nach unten, d. h. in Richtung des Oberkörpers des
Fahrers drängt. Der Erstkontakt mit einem Fahrer unter
OOP-Bedingungen wird daher nicht im Kopf-, sondern im
Brustbereich stattfinden, der wesentlich größere Kräfte
ohne Verletzung aufnehmen kann als der Kopf.
Durch das Auftreffen auf die Brust wird die Entfaltung
des Luftsackes gedämpft, so daß sich, wenn der Luftsack
vollständig aufgeblasen worden ist, der abschließende
Kontakt zwischen Kopf und Luftsack weicher und nicht zu
heftig gestaltet. Wesentlich für die Erfindung ist somit,
daß die Öffnungsbewegung der Hauptklappe verzögert wird,
damit sie die Funktion einer Leitfläche wahrnehmen kann.
Der Ablauf der Aufklappbewegung kann gesteuert werden z. B.
durch eine Anpassung des Gewichts der Klappe oder
durch eine Anpassung der Steifigkeit des Scharniers zwi
schen Klappe und Gehäuse.
Der Leiteffekt stellt sich besonders dann ein, wenn der
Luftsack ein sich radial entfaltender Luftsack ist.
Die Leitwirkung der Hauptklappe kann noch dadurch unter
stützt werden, daß zusätzlich ein freier Entfaltungsweg
nach unten zur Verfügung gestellt wird. Dies wird dadurch
erreicht, daß zusätzlich zur Hauptklappe ein oder mehrere
Nebenklappen vorgesehen werden, die Öffnungen in bezogen
auf die Einbauposition eine die Kammer nach unten begren
zende Seitenwand abdecken. Die Nebenklappen können an der
Hauptklappe oder an der Seitenwand scharnierartig ange
lenkt sein, wobei im zweiten Fall zwischen Nebenklappe
und Hauptklappe eine aufreißbare Verbindung besteht.
Die Kammer zur Aufnahme des Luftsackes wird damit durch
eine Seitenwand begrenzt, die in etwa senkrecht zur
Hauptklappe verläuft. Diese Seitenwand weist Öffnungen
auf, die durch die Nebenklappen verschlossen sind. Im
Crashfall werden die Nebenklappen, je nachdem wie sie an
geschlagen sind, nach oben oder unten weggedrückt, so daß
sie schon in einer sehr frühen Phase der Entfaltung des
Airbags einen nach unten gerichteten Weg für ihn öffnen.
Unterstützt durch die oben beschriebene Leitfunktion der
Hauptklappe wird damit erreicht, daß der Luftsack sich in
der Anfangsphase der Entfaltung in Richtung auf die Brust
des Fahrers ausdehnt.
Diese Öffnungen sind vor allem auch dann von Bedeutung,
wenn der Fahrer mit seinem Körper auf der Hauptklappe
liegt, der Entfaltungsdruck kann dann durch die Öffnungen
in der Seitenwand nach unten zumindest zum Teil abgelei
tet werden, so daß die auf den Körper des Fahrers wirken
den Kräfte minimiert sind.
Unter dem Begriff "nach unten gerichtete Seitenwand" sol
len nicht nur Seitenwände verstanden werden, deren Flä
chennormale exakt nach unten ausgerichtet sind, sondern
auch Seitenwände, deren Flächennormalen lediglich eine
nach unten gerichtete Komponente aufweisen. Im allgemei
nen wird die Seitenwand im wesentlichen senkrecht zur
Hauptklappe verlaufen und daher leicht nach vorn, ent
sprechend der Neigung des Lenkrads im Fahrzeuginnenraum,
ausgerichtet sein. Außerdem umfaßt der Begriff auch Sei
tenwände, deren Flächennormalen eine zur Seite gerichtete
Komponente aufweisen.
So sieht eine Ausführung der Erfindung vor, daß der un
tere Rand des Gehäuses in einem Bogen verläuft, wobei die
Unterkante der Hauptklappe den Bogenverlauf nachzeichnet.
Die Seitenwand weist nebeneinanderliegende und ineinander
übergehende Öffnungen auf, die durch mehrere aneinander
stoßende Nebenklappen verdeckt sind.
Denkbar wäre auch eine Hauptklappe in Form etwa eines
Dreiecks, dessen Basiskante oben am Gehäuse des Airbags
angeschlagen ist. Parallel zu den beiden Schenkeln er
strecken sich Seitenwände, die zur Seite und nach unten
ausgerichtet sind. Diese Anordnung bietet sich vor allem
dann an, wenn das Lenkrad zusätzlich über eine nach unten
gerichtete Strebe an der Lenkradnabe befestigt ist, so
daß sich die beiden Nebenklappen links und rechts der un
teren Strebe befinden.
Bei der vorliegenden Erfindung kommt es entscheidend dar
auf an, daß die Klappe sich gleichmäßig öffnet, so daß
sich der Luftsack bezogen auf eine Hochachse gleichmäßig
entfaltet. Es soll vermieden werden, daß sich der Luft
sack auf der einen Seite zunächst stärker entfaltet als
auf der anderen Seite, da dann die beabsichtigte Wirkung,
nämlich das dämpfende Auftreffen auf den Brustkorb einer
in OOP-Bedingung sitzenden Person nicht vollständig er
reicht werden kann. Bei einer herkömmlichen Betrachtungs
weise ist die gleichmäßige Entfaltung des Luftsackes
nicht so von Bedeutung, da es dort nur entscheidend dar
auf ankommt, daß sich der Luftsack überhaupt entfaltet.
Damit sich die Klappe gleichmäßig öffnen kann, kommt es
entscheidend darauf an, daß in der Aufreißlinie eine
gleichmäßige Schwächung des Abdeckmaterials vorliegt.
Dies kann aber nicht immer mit hinreichender Sicherheit
gewährleistet werden. Es wird daher vorgeschlagen, die
Aufreißlinie in mindestens in etwa gleich lange Abschnit
te zu unterteilen. Die ersten beiden Abschnitte liegen in
den Endbereichen der Aufreißlinie, enden also am Schar
nier. Der dritte Bereich befindet sich in der Mitte der
Aufreißlinie, also z. B. im unteren Bogen einer U-förmi
gen Aufreißlinie. Die Schwächung der Aufreißlinie kann
nun so vorgenommen werden, daß diese in den beiden ersten
Bereichen deutlich schwächer ist als im dritten Bereich
oder umgekehrt. Wenn die beiden ersten Bereiche schwächer
sind als der dritte Bereich, ergibt sich beim Aufblasen
des Luftsackes das folgende Bild. Zunächst wird die Auf
reißlinie entlang der schwächeren Bereiche aufplatzen,
bis auf der einen Seite das Scharnier bzw. auf der ande
ren Seite der stärkere Bereich erreicht ist. Der Aufreiß
vorgang wird in den beiden Bereichen nicht gleichmäßig
ablaufen, was aber hingenommen werden kann, da die Klappe
noch im dritten Bereich befestigt ist und daher noch kein
Aufklappvorgang eingeleitet wird. Wenn der Riß z. B. im
ersten Bereich den dritten Bereich erreicht, wird er zu
nächst nicht fortgesetzt, da die Druckkräfte des Luft
sackes zunächst bewirken, daß die Aufreißlinie des zwei
ten Bereichs vollständig aufgerissen wird. Der Riß dehnt
sich somit zunächst in beiden Bereichen bis zum jeweili
gen Grenzpunkt am dritten Bereich aus. Erst jetzt bewirkt
der steigende Druck im Luftsack, daß auch die Aufreißli
nie im dritten Bereich aufplatzt, und zwar beginnend in
den beiden Grenzpunkten.
Ein ähnliches Bild ergibt sich, wenn der dritte Bereich
schwächer ist als die beiden ersten Bereiche. Der Riß
wird sich zunächst im dritten Bereich ausbilden, und zwar
zunächst bis zu den beiden Grenzpunkten, an denen der er
ste und zweite Bereich anschließt. Wenn diese erreicht
sind, wird der steigende Druck im Luftsack bewirken, daß
die beiden ersten Bereiche gleichmäßig aufgerissen wer
den.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einiger Skizzen
erläutert:
Fig. 1 zeigt ein Armaturenbrett mit einem davor
angeordneten Lenkrad, in dessen Nabe ein
Airbag angeordnet ist, wobei das Lenkrad
über zwei seitliche Streben mit der Nabe
verbunden ist.
Fig. 2 zeigt eine anders gestaltete Nabe eines
Lenkrades und eine entsprechende anders ge
formte Abdeckklappe.
Fig. 3 zeigt einen Querschnitt entlang der Linie
III-III der Fig. 2.
Fig. 4a zeigt skizzenhaft den Ausstoß eines Airbags
aus einem Gehäuse mit herkömmlicher Klappe
und
Fig. 4b zeigt dieselbe Situation bei einem Gehäuse
mit einer Abdeckung gemäß der Erfindung und
Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung einer
Aufreißlinie.
Zunächst wird auf die Fig. 1 Bezug genommen.
Diese zeigt einen dem Fahrer gegenüberliegenden Abschnitt
eines Armaturenbrettes 1 und einem Lenker mit einem Lenk
kranz 2, der über zwei Stege 3, 4 mit einer Lenkradnabe 5
verbunden ist. Diese enthält ein zum Fahrer hin offenes
Gehäuse, das durch ein in die Nabenabdeckung 16 inte
grierte Luftsackabdeckung 6 verschlossen ist. Die Luft
sackabdeckung besteht aus einer Hauptklappe 7 und mehre
ren Nebenklappen 8, 9, 10. Während die Hauptklappe 7 na
hezu vollständig den Bereich der Öffnung abdeckt, der
sich in oder parallel zur Lenkradebene befindet und die
Hauptöffnung bildet, decken die Nebenklappen 8, 9, 10 ei
nen Bereich der Öffnung ab, der bogenförmig unterhalb der
Hauptöffnung verläuft und sich im wesentlichen senkrecht
zur Hauptöffnung erstreckt.
Um die Begriffe Haupt- und Nebenöffnung besser zu verste
hen, kann man sich einen offenen Topf vorstellen, wobei
die Hauptöffnungsfläche durch den Rand des Topfes be
grenzt wird. Die Nebenöffnung wird gebildet, indem ein
Teil der Seitenwand des Topfes weggeschnitten wird: Die
Öffnungsfläche ist gekrümmt und durch die Schnittränder
der weggeschnittenen Randlinie der Hauptöffnung begrenzt.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 wird das Gehäuse ge
bildet durch einen in etwa U-förmig verlaufenden Wandab
schnitt und einen das offene Ende des U abschließenden
geraden Wandabschnitt. Die Hauptklappe 7 weist eine dem
Wandverlauf angepaßte Form auf, wobei der obere gerade
Abschnitt 11 der Klappe scharnierartig an der Nabenab
deckung 16 befestigt ist. Wie der Pfeil 12 andeutet,
klappt die Hauptklappe 7 entlang der Linie 11 nach oben
weg. Die strichpunktierte Linie 13 deutet eine Aufreiß
linie über den Grenzspalt zwischen der Hauptklappe 7 und
der Nabenabdeckung bzw. zwischen der Hauptklappe 7 und
den Nebenklappen 8, 9, 10 an, welche in etwa senkrecht
zur Hauptklappe 7 stehen und an ihren hinteren Kanten
scharnierartig an der Nabenabdeckung befestigt sind, so
daß sie nach unten wegklappen (Pfeile 14).
Die Nebenklappen 8, 9, 10 decken einen Öffnungsbereich
von ca. 135° ab. Sie stoßen mit ihren kurzen Seiten an
einander und mit ihren vorne liegenden Kanten an die
Hauptklappe 7 an. Wie schon weiter oben erläutert worden
ist, können die Nebenklappen 8, 9, 10 auch mit der Haupt
klappe 7 scharnierartig verbunden werden, so daß sie nach
oben wegklappen würden.
Die Fig. 2 zeigt eine etwas anders gestaltete Nabe. Der
Grenzspalt 20 verläuft in etwa V-förmig entsprechend der
Ausformung des darunterliegenden Gehäuses. Diese Gestal
tung bietet sich an, wenn ein dritter nach unten gerich
teter Steg 15 die Nabe bzw. die Nabenabdeckung mit dem
Lenkrad 2 verbindet.
Die Fig. 3 zeigt einen Querschnitt entlang der Linie II-II.
Man erkennt ein Gehäuse 22 für den Luftsack. Dies Ge
häuse ist durch eine kappenartige Nabenabdeckung 16, in
der Haupt- und Nebenklappen 8, 9, 10 integriert sind,
verschlossen. Die Hauptklappe 7 befindet sich unmittelbar
oberhalb des Gehäuses 22. Die beiden Nebenklappen 24, 25
verlaufen in etwa senkrecht zur Hauptklappe 7 und sind
entsprechend der V-Form schräg zur Seite ausgerichtet.
Wie schon erläutert gibt es zwei Möglichkeiten, die Ne
benklappen 24, 25 anzuschlagen. Eine Möglichkeit ist in
der linken Seite der Fig. 3 dargestellt. Die Aufreißlinie
13 befindet sich im Grenzspalt zwischen der Nebenklappe
24 und der Hauptklappe 7. Dementsprechend ist der in der
Darstellung unten liegende Rand der Nebenklappe 24 gelen
kig an der Nabenabdeckung angeschlagen. In der rechten
Seite der Fig. 3 ist die Nebenklappe 25 über ein Schar
nier 27 mit der Hauptklappe 7 verbunden und die Aufreiß
linie 28 befindet sich im Grenzspalt zwischen der Neben
klappe 25 und der Nabenabdeckung.
Sowohl für die Ausführung nach Fig. 1 als auch für die
Ausführung nach Fig. 2 bzw. 3 ist entscheidend, daß die
Hauptklappe 7 die Hauptöffnung im wesentlichen vollstän
dig überdeckt und das ggf. zusätzlich Seitenöffnungen
freigegeben werden können. Die Wirkungsweise der Anord
nung ist in den Fig. 4a und 4b erläutert. Die Fig. 4a
zeigt eine herkömmliche Abdeckung eines Fahrerairbags mit
zwei in etwa gleich großen Klappen 30, 31, die nach oben
bzw. unten wegklappen. Der Airbag 32 dehnt sich rasch in
Richtung der Hauptentfaltungsrichtung aus, so daß er mit
voller Wucht den Kopf 33 eines Fahrers in einer OOP-Lage
trifft, wodurch z. B. Hautabschürfungen hervorgerufen
werden können.
Der Effekt des erfindungsgemäßen Vorschlages, insbeson
dere eine einzige Hauptklappe 7 für die Hauptöffnung vor
zusehen, die diese vollständig überdeckt und nach oben
wegklappt, ist in Fig. 4b dargestellt, die einen noch
nicht ganz entfalteten Luftsack 32 zeigt. Die Hauptklappe
7 kann vom sich entfaltenden Luftsack 32 nicht rasch ge
nug nach oben weggedrückt werden: Sie bildet daher eine
Leitfläche 35, die in der dargestellten Anfangsphase des
Entfaltungsvorganges den Luftsack nach unten in Richtung
auf den Oberkörper des Fahrers leitet. Eine Behinderung
der Entfaltung des Luftsackes durch eine untere Klappe
ist nicht gegeben. Erst in der Endphase wölbt sich der
Luftsack auch in Richtung des Kopfes 33 aus, wobei er
sich dämpfend um den Kopf legt, da er schon einen Teil
seiner Wucht verloren hat. Die Verletzungsmöglichkeit von
Personen in OOP-Lagen ist somit auf Grund der Tatsache
reduziert, daß die volle Entfaltungskraft des Luftsackes
nicht direkt auf den Kopf 33 geleitet wird, sondern vor
her vom Oberkörper 36 des Fahrers zum Teil aufgenommen
wird.
Dieser Effekt wird durch seitliche Öffnungen, wie oben
erläutert, unterstützt. Diese tragen dazu bei, daß sich
die Ausdehnung des Luftsacks in der Anfangsphase der Ent
faltung bevorzugt nach unten erfolgt. Ihre besondere
Funktion entfalten sie aber, wenn der Fahrer dem Lenkrad
so nahe ist, daß die Hauptklappe 7 an die Brust oder den
Kopf anschlägt. In diesem Fall kann sich der Luftsack
nach unten durch die spaltbreit geöffnete Hauptöffnung
und durch die vor den geöffneten Nebenklappen 8, 9, 10
bzw. 24, 25 freigegebenen Seitenöffnungen nach unten aus
dehnen, so daß der unmittelbare Druck auf die Hauptklappe
7 verringert ist.
Die Fig. 5 zeigt in schematischer Weise eine Aufreißli
nie, die hier U-förmig ausgebildet ist, die aber auch z. B.
V-förmig sein kann. Entscheidend ist, daß die Aufreiß
linie in drei Bereiche unterteilt ist, nämlich den Berei
chen a, b und c. Diese sind in etwa gleich groß und sym
metrisch angeordnet, wobei die Bereiche a und b (erster
und zweiter Bereich) in etwa entlang der Schenkel des U
verlaufen und am Scharnier 27 enden, während der Bereich
c (dritter Bereich) den Boden des U bildet und an die Be
reiche a und b in den Grenzpunkten A und B anstößt. Ent
scheidend ist, daß die Bereiche unterschiedliche Rißwi
derstände aufweisen. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten.
Entweder sind die Rißwiderstände der Bereiche a und b
gleich groß, aber kleiner als der des Bereichs c oder um
gekehrt. Je nachdem welche Variante gewählt wird, wird
der Riß in den Bereichen a und b oder im Bereich c begin
nen. Entscheidend ist, daß der Rißfortsatz, egal in wel
chem Bereich er beginnt, zunächst im Grenzpunkt A oder B
wegen der Unstetigkeit im Rißwiderstand gestoppt wird,
bis der jeweils andere Grenzpunkt erreicht wird. Erst
dann setzt sich der Riß im ersten Fall im Bereich c und
im zweiten Bereich gleichmäßig in den Bereichen a und b
fort. Auf diese Weise wird ein weitgehend symmetrischer
Verlauf des Aufreißens gewährleistet, so daß die Klappe
gleichmäßig aufgedrückt wird.
1
Armaturenbrett
2
Lenkkranz
3
Steg
4
Steg
5
Lenkradnabe
6
Luftsackabdeckung
7
Hauptklappe
8
Nebenklappe
9
Nebenklappe
10
Nebenklappe
11
Abschnitt
12
Pfeil
13
Linie
14
Pfeil
15
Steg
16
Nabenabdeckung
20
Grenzspalt
22
Gehäuse
24
Nebenklappe
25
Nebenklappe
26
Aufreißlinie
27
Scharnier
28
Aufreißlinie
30
Klappe
31
Klappe
32
Airbag
33
Kopf
35
Leitfläche
36
Oberkörper
Claims (10)
1. Gehäuse mit einer Kammer zur Aufnahme eines zusam
mengefalteten und aufblasbaren Luftsackes, der auf
geblasen insbesondere den Fahrer eines Fahrzeuges
vor einem Aufprall auf Fahrzeuginnenraumteile
schützt, mit einer in die Hauptentfaltungsrichtung
des Luftsackes ausgerichteten, durch eine aufklapp
bare Luftsackabdeckung (6) verschlossenen Hauptöff
nung, wobei die Luftsackabdeckung (6) eine Haupt
klappe (7) aufweist, die an einer ihrer Kanten über
ein Scharnier am Gehäuse angeschlagen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hauptklappe (7) an ihrer be
zogen auf die Einbauposition oberen Kante mittels
eines Scharniers am Gehäuse angeschlagen ist, so daß
sie bei der Entfaltung des Luftsacks eine Leitfläche
für ihn bildet.
2. Gehäuse nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß
die Luftsackabdeckung (6) mindestens eine an die
Hauptklappe (7) anschließenden Nebenklappe (8, 9,
10; 24, 25) aufweist.
3. Gehäuse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest eine bezogen auf die Einbauposition nach
unten gerichtete, die Kammer begrenzende Seitenwand
eine Seitenöffnung aufweist, die von der oder den
Nebenklappen (8, 9, 10; 24, 25) abgedeckt ist/sind.
4. Gehäuse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nebenklappe (8, 9, 10; 24, 25) mittels eines
Scharniers an die Hauptklappe (7) angeschlagen ist.
5. Gehäuse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nebenklappen (8, 9, 10; 24, 25) mittels eines
Scharniers an die Seitenwand angeschlagen sind.
6. Gehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Hauptklappe (7) ein
gleichschenkliges Dreieck bildet, wobei die Basis
des Dreiecks mittels eines Scharniers an das Gehäuse
angeschlagen ist, und daß das Gehäuse eine linke und
eine rechte Seitenwand aufweist, die in etwa paral
lel zu den Schenkeln des Dreiecks verlaufen und wo
bei in jede Seitenwand eine Nebenklappe (24, 25)
eingesetzt ist.
7. Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die untere Kante der Hauptklappe
(7) bogenförmig verläuft und das Gehäuse eine Sei
tenwand aufweist, die dem Bogenverlauf folgt.
8. Gehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Grenzspalt zwischen
der Luftsackabdeckung und einen sie umgehenden Rah
men eine Aufreißlinie aufweist, die in mindestens
drei symmetrisch angeordnete Abschnitte aufgeteilt
ist, wobei der dritte Bereich von einem ersten und
zweiten Bereich eingeschlossen wird und zumindest
der dritte Bereich gegenüber den beiden ersten Be
reichen einen anderen Rißwiderstand aufweist.
9. Gehäuse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der dritte Abschnitt einen größeren Rißwiderstand
aufweist als die beiden ersten Bereiche.
10. Gehäuse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der dritte Bereich einen kleineren Rißwiderstand
aufweist als die beiden ersten Bereiche.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19648136A DE19648136A1 (de) | 1996-11-21 | 1996-11-21 | Gehäuse mit einer Kammer zur Aufnahme eines zusammengefalteten und aufblasbaren Luftsackes |
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ES97120039T ES2184019T3 (es) | 1996-11-21 | 1997-11-15 | Carcasa con una camara para el alojamiento de una bolsa de aire plegada e inflable. |
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---|---|
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