DE10022094A1 - Energieabsorbierendes Karosserieteil an einem Fahrzeug - Google Patents
Energieabsorbierendes Karosserieteil an einem FahrzeugInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein energieabsorbierendes Karosserieteil an einem Fahrzeug mit einer äußeren und einer am Fahrzeugaufbau abgestützten inneren Wandung und unter der äußeren Wandung ausgebildeten Kammern, die durch von wenigstens einem Gasgenerator freigesetztes Gas beaufschlagbar sind. Sie löst die Aufgabe, ein derartiges Karosserieteil so zu gestalten, daß durch dieses der Aufprallschutz für einen Aufprallpartner erhöht wird. Dazu erstrecken sich die Kammern (3, 8, 14) bis zur inneren Wandung (2, 6, 16), und die zwischen dieser und der äußeren Wandung (1, 7, 17) angeordneten Kammerwände (4, 10, 15) sind deformierbar gestaltet oder mit einer Sollbruchlinie (S) versehen, wobei bei zwei mit einer Sollbruchlinie versehenen Kammerwänden ein Airbagschlauch in der gebildeten jeweiligen Kammer angeordnet ist, und die gesamte äußere Wandung (1, 7, 17) wird bei einer Aktivierung des Gasgenerators (11, 20) von der inneren Wandung (2, 6, 16) weggedrückt.
Description
Die Erfindung betrifft ein energieabsorbierendes Karosserieteil an einem Fahrzeug zur
Aufnahme von Aufprallenergie, die bei einem Zusammenprall mit einem Fußgänger
eingebracht wird, insbesondere eine energieabsorbierende Fronthaube.
Karosserieteile, die eine äußere und eine innere Wandung aufweisen, wie Fronthauben und
Seitentüren, werden üblicherweise energieabsorbierend ausgeführt, um bei einem Aufprall,
insbesondere zum Schutz der Fahrzeuginsassen, eine gezielte Umsetzung von
Aufprallenergie in Verformungsarbeit sicherzustellen, z. B. durch die Ausbildung von
Sollknickstellen, die eine vorbestimmte Verformung unter Energieaufnahme herbeiführen.
Die DT 23 64 300 A1 offenbart die Ausbildung von hohlräumigen, explosionsartig
aufwölbbaren Deformationsgliedern an vorbestimmten Bereichen der Innenseite der äußeren
Wandung, um deren Beul- und Knickfestigkeit und damit deren Energieaufnahmevermögen
bei einem Aufprall zu erhöhen.
In zunehmendem Maße werden jedoch auch "fußgängerfreundliche" Karosserieteile,
insbesondere Motorhauben gestaltet, die den Aufprall eines Fußgängers oder Radfahrers
(Aufprallpartner) energieabsorbierend aufnehmen, um die Schwere seiner Verletzungen zu
reduzieren. Dazu ist es aus der DE 196 15 744 C1 bekannt, einem vorbestimmten
Außenhautbereich des Karosserieteiles eine Gassackvorrichtung zuzuordnen, durch die
dieser dem Aufprallpartner entgegen verlagerbar ist. Der Außenhautbereich ist dabei
gegenüber der übrigen Außenhaut des Karosserieteiles geschwächt und plastisch
verformbar. Auf der Innenseite des Außenhautbereiches ist eine wenigstens die Stabilität der
übrigen Außenhaut aufweisende und den Aufprallbereich umschließende Stützschale
angeordnet, die fest mit der Außenhaut verbunden ist und mit dieser einen Hohlraum
ausbildet, in dem eine pyrotechnische Treibladung untergebracht ist, die bei einer
Aufprallbelastung den Hohlraum und damit den Außenhautbereich nach außen, dem
Aufprallpartner entgegen, aufwölbt. Es entsteht ein relativ großer Verformungsweg zum
Abbau der Aufprallenergie. Der Aufprallbereich kann dabei eine reduzierte Wandstärke
aufweisen, damit dieser ausreichend plastisch verformbar ist, und die Stützschale kann auf
ihrer dem Außenhautbereich abgewandten Seite an einer fahrzeugfesten Funktionseinheit
abgestützt sein. Durch die Aufwölbung des Aufprallbereiches nach außen wird ein zeitiger,
energieverzehrender Kontakt des Aufprallpartners mit der Fahrzeugkarosserie erzielt, bevor
dieser mit den massiven Teilen des Fahrzeugs in Berührung kommt. Im Hinblick auf ein
komplexes Unfallgeschehen ist es jedoch nicht sicher, daß der Aufprallpartner tatsächlich auf
den vorbestimmten Außenhautbereich aufprallt.
Ferner sind Lösungen zum Schutz eines Aufprallpartners bekannt, bei denen die gesamte
Motorhaube mittels einer Gassackvorrichtung nach oben in eine Aufprallposition anhebbar
gestaltet ist (DE 28 14 107 A1), und es sind Lösungen bekannt, bei denen in der Motorhaube
wenigstens ein Airbag vorgesehen ist, der sich bei einem Aufprall dem Aufprallpartner
entgegen entfaltet (z. B. JP 07 156 749 A, JP 07 125 603 A, JP 07 125 605 A, JP 07 125 606 A).
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein energeiabsorbierendes Karosserieteil an einem Fahrzeug
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so zu gestalten, daß durch dieses der Aufprallschutz
für einen Aufprallpartner erhöht wird.
Diese Aufgabe wird bei einem energieabsorbierenden Karosserieteil nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
Die Erfindung besteht darin, daß bei einem energieabsorbierenden Karosserieteil an einem
Fahrzeug mit einer äußeren und einer am Fahrzeugaufbau abgestützten inneren Wandung
und unter der äußeren Wandung ausgebildeten Kammern, die durch von wenigstens einem
Gasgenerator freigesetztes Gas beaufschlagbar sind, die Kammern sich bis zur inneren
Wandung erstrecken und die zwischen dieser und der äußeren Wandung angeordneten
Kammerwände deformierbar gestaltet sind. Die gesamte äußere Wandung wird bei einer
Aktivierung des Gasgenerators von der inneren, am Fahrzeugaufbau fixierten Wandung
weggedrückt wird. Alternativ zu den beiden deformierbaren Kammerwänden kann eine
dieser Kammerwände deformierbar gestaltet und die andere mit einer Sollbruchlinie
versehen sein. Auch können beide Kammerwände mit Sollbruchlinien versehen und in den
Kammern Airbagschläuche angeordnet sein, die bei einer Aktivierung des Gasgenerators
entfaltet werden und die äußere Wandung von der inneren wegdrücken. Alternativ dazu kann
die innere Wandung zur Ausbildung einer im Randbereich des Karosserieteils umlaufenden
Kammer derart geformt sein, daß diese eine äußere und eine innere Kammerwand formt, die
entweder deformierbar oder mit einer Sollbruchlinie versehen ist, wobei bei zwei mit
Sollbruchlinien versehenen Kammerwänden ein Airbagschlauch in der Kammer angeordnet
ist.
Durch die vorbeschriebenen Lösungen wird die Gefahr schwerer Verletzungen eines
Aufprallpartners erheblich reduziert, und zwar unabhängig davon, auf welchen Bereich des
Karosserieteils dieser aufprallt. Die von der inneren Wandung weggedrückte äußere
Wandung ist weniger steif und weniger massenträge, so daß durch den Aufprallpartner
eingebrachte Aufprallenergie in höherem Maße verzehrt werden kann und die Schwere des
Aufpralls reduziert wird. Die äußere Gestaltung der äußeren Wandung bleibt durch die
energieabsorbierende Auslegung unberührt, so daß eine vorteilhafte Designneutralität
gegeben ist, die auch die Dimensionierung des Fahrzeugs nicht beeinflußt.
Die beiden Wandungen des Karosserieteils können in den Bereichen zwischen den
Kammern durch Distanzstege miteinander verbunden sein, die vorzugsweise eingeklebt
sind, um insbesondere bei der deformierbaren Ausführung der Kammerwände der äußeren
Wandung und auch dem gesamten Karosserieteil eine ausreichende Stabilität zu verleihen.
Diese Distanzstege sind bei einer Aktivierung des Gasgenerators von wenigstens einer der
Wandungen lösbar.
Die deformierbaren Kammerwände haben in bevorzugten Ausführungen ein V- oder ein C-
Profil oder sind balgartig ausgebildet und sind mit ihren freien Ende jeweils mit einer der
beiden Wandungen verbunden, so daß sie bei einer Aktivierung des Gasgenerators durch
den Gasdruck gestreckt werden und der Abstand zwischen den beiden Wandungen
erheblich vergrößert wird. Die äußere Wandung und die Kammerwände sind aus Stahlblech
oder Aluminium gefertigt und die innere Wandung entweder aus diesen Materialien oder
auch aus Kunststoff, wobei durch eine spezifische Werkstoffauswahl und die Dicke der
Kammerwände das Deformationsverhalten und das Energieaufnahmevermögen bestimmt
und variiert werden können.
Bezüglich der Anordnung der Kammern sind verschiedene Ausführungen möglich. Die
Kammern und die Kammerwände können entweder parallel oder quer zur
Fahrzeuglängsrichtung angeordnet sein, wobei der Abstand der Kammern ebenfalls
variierbar ist. Auch können die Randbereiche oder ein Teil der Randbereiche des
Karosserieteils durch Kammerwände gebildet sein.
Bei einer erfindungsgemäßen Fronthaube mit quer zur Fahrzeuglängsrichtung angeordneten
Kammern ist es vorteilhaft, wenn deren Abstand in Richtung der Fahrgastzelle abnimmt, weil
dadurch der Gasdruck auf den fahrgastzellenseitigen Bereich der äußeren Wandung der
Fronthaube zunimmt und dort die äußere Wandung gegenüber der inneren Wandung mehr
angehoben wird als im Frontbereich, so daß der diesem Bereich aufprallende
Aufprallgegner, insbesondere mit dem Kopf, unter größerer Energieaufnahme und somit
weicher "aufgefangen" werden kann. Der gleiche positive Effekt wird erreicht, wenn die
Kammern aus deformierbaren, quer zur Fahrzeuglängsrichtung angeordneten Hohlprofilen
gebildet sind und deren Querschnitt in Richtung der Fahrgastzelle zunimmt. Bei längs der
Fahrzeuglängsrichtung angeordneten Kammern wird dieser Effekt erreicht, wenn die Höhe
der Kammern und Kammerwände in Richtung der Fahrgastzelle zunimmt.
Die Kammern sind an ihren Enden jeweils mit einem Gasleitungskanal verbunden, wobei der
Gasgenerator in einem dieser Gasleitungskanäle oder außerhalb derselben angeordnet und
mit diesen verbunden sein kann. Bevorzugt ist der Gasgenerator bei einer im Bereich des
Karosserieteilrandes angeordneten umlaufenden Kammer im frontscheibennahen, quer zur
Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Teil untergebracht, so daß der frontscheibennahe
Bereich der Fronthaube zuerst angehoben und der längs der Fahrzeuglängsrichtung
angeordnete Rand über den Kotflügelrand gelangt und frei wird. Bei Anordnung einer
balgartig geformten deformierbaren äußeren Kammerwand an diesem Rand kann erreicht
werden, daß sich diese Kammerwand über den Kotflügelrand entfaltet und die gegebenen
Kanten überdeckt und somit die durch diese gegebene Gefährdung reduziert. Alternativ dazu
können die längs der Fahrzeuglängsrichtung ausgebildeten äußeren Kammerwände
gegenüber der äußeren Wandung mit einer Sollbruchlinie versehen und in den Kammern
Airbagschläuche angeordnet sein, die so gestaltet sind, daß diese sich bei einer Aktivierung
des Gasgenerators und nach der Zerstörung der Sollbruchlinie und dem Anheben der
äußeren Wandung über den Kotflügel und die dort gegebenen Kanten entfalten. Die längs
der Fahrzeuglängsrichtung ausgebildeten Kammern können durch wenigstens einen
Querkanal, insbesondere im mittleren Fronthaubenbereich, miteinander verbunden sein, um
einerseits die äußere Wandung derselben zu stabilisieren und andererseits bei einer
Aktivierung des Systems das Energieaufnahmevermögen zu erhöhen.
Schließlich ist es für die Vervollkommnung des Rückhaltesystems von Vorteil, wenn in der
Fronthaube frontscheibenseitig ein Frontscheibenairbag integriert ist, der vorzugsweise
zeitverzögert zum "Aufblasen" der Fronthaube aktivierbar und vor der Frontscheibe entfaltbar
ist, damit der Aufprallgegner vor einem direkten Aufprall auf die Frontscheibe bewahrt wird.
Dieser Frontscheibenairbag kann durch den gleichen, wenigsten zwei Stufen aufweisenden
Gasgenerator zeitverzögert durch Zünden einer zweiten Stufe, oder durch einen separaten
Gasgenerator, aktiviert werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Die
zugehörigen Zeichnungen zeigen schematisch:
Fig. 1 eine Querschnitt durch die Fronthaube eines Kraftfahrzeugs,
Fig. 2 diese im aufgeblasenen Zustand,
Fig. 3a eine Ansicht der Unterseite einer zu dieser alternativen Fronthaube,
Fig. 3b einen Schnitt A-A durch diese Fronthaube,
Fig. 3c einen Schnitt B-B durch diese,
Fig. 4a eine Ansicht der Unterseite einer weiteren Fronthaube,
Fig. 4b diese in einem Schnitt C-C und
Fig. 4c den Schnitt C-C bei aufgeblasener Fronthaube.
In Fig. 1 ist eine äußere Wandung 1 und eine am Fahrzeugaufbau abgestützte (nicht
dargestellt) innere Wandung 2 aufweisende Fronthaube dargestellt, bei der zwischen den
beiden Wandungen 1 und 2 durch von wenigstens einem Gasgenerator freigesetztes Gas
beaufschlagbare und aufblasbare Kammern 3 ausgebildet sind. Die Kammern 3 sind längs
der Fahrzeuglängsrichtung angeordnet und durch zwischen die Wandungen 1 und 2
eingebrachte V-förmige deformierbare Kammerwände 4 gebildet, die fest mit den
Wandungen 1 und 2 verbunden sind. Die innere Wandung 2 ist aus Kunststoff geformt, die
äußere Wandung aus Stahlblech (0,7 mm dick) und die Kammerwände 4 aus einem
wesentlich dünneren Stahlblech (0,3 mm dick). Zwischen den Kammer 3 sind die
Fronthaube stabilisierende Distanzstege 5 eingeklebt.
Bei einem Aufprall wird durch den nicht dargestellten Gasgenerator freigesetztes Gas in die
Kammern 3 gedrückt (P), wodurch die Kammerwände auseinandergedrückt und dabei
gestreckt werden, so daß die äußere Wandung 1 von der abgestützten inneren Wandung
weggedrückt wird. Dabei werden auch die Distanzstege von wenigstens einer Wandung, hier
der äußeren Wandung 1, abgerissen. Da die Fronthaube an ihren Randbereichen am
Fahrzeugaufbau aufliegt, wird die äußere Wandung 1 angehoben. Dieser Zustand ist in Fig.
2 gezeigt. Die beiden den Rand der Fronthaube in Fahrzeuglängsrichtung bildenden
Kammerwände 4 sind, wie die anderen Kammerwände auch, nach außen gewölbt, wodurch
der Kantenbereich "entschärft" und weniger gefährdend für den Aufprallgegner ist.
Die in den Fig. 3a bis 3c dargestellte alternative Fronthaube weist eine innere Wandung 6
auf, die gegenüber einer äußeren Wandung 7 eine umlaufende Kammer 8 ausbildet, wobei
die innere Wandung 6 eine äußere balgartig geformte und deformierbare äußere
Kammerwand 9 und eine innere, mit einer Sollbruchlinie versehene Kammerwand 10 formt
und die Sollbruchlinie durch eine Klebeverbindung an der Wandung 7 gegeben ist. Die
innere Wandung 7 liegt im Bereich der gebildeten Kammer 8 am Fahrzeugaufbau auf. In
dem quer vor der Frontscheibe angeordneten Kammerbereich ist ein Gasgenerator 11
angeordnet. Überdies ist in der Fronthaube frontscheibenseitig ein Frontscheibenairbag 12
mit einem separaten Gasgenerator 13 installiert, der unabhängig vom Gasgenerator 11
aktivierbar ist. Der Scheibenairbag 12 ist in Richtung auf die Frontscheibe und entlang und
vor dieser entfaltbar. In Fig. 3c ist in gestrichelter Linie gezeigt, wie sich die äußere Wandung
7 nach Aufbrechen der Sollbruchlinie und durch die Deformation (Streckung) der äußeren
Kammerwand 9 von der am Fahrzeugaufbau abgestützten Inneren Wandung 6 nach oben
abhebt. Es ist auch zu erkennen, daß die Dicke der Fronthaube nach der Frontscheibe hin
zunimmt.
Eine mit der Ausführung nach den Fig. 1 und 2 vergleichbare Fronthaube ist in den Fig. 4a
bis 4c gezeigt. Bei dieser Ausführung sind quer zur Fahrzeuglängsrichtung angeordnete
Kammern 14 durch deformierbare Profile 15 mit nach der Frontscheibe zu steigender
Querschnittsgröße gebildet, die entlang ihrer beiden Scheitellinien mit den Wandungen 16
und 17 fest verbunden sind. Die Profile 15 sind Rohre, die zwei achsparallel scheibenartige
Einbuchtungen 18 aufweisen, wie aus Fig. 4b zu erkennen ist. An ihren beiden Enden sind
die Profile jeweils an einen Gasleitungskanal 19 angebunden und miteinander verbunden, so
daß diese durch den im frontscheibenseitigen Profil 15 mit dem größten Querschnitt
angeordneten Gasgenerator 20 und durch von diesem freigesetztes Gas beaufschlagbar
sind. Wie bei der Fronthaube nach den Fig. 3a bis 3c ist auch in dieser Fronthaube ein
Frontscheibenairbag 21 mit einem separaten Gasgenerator 22 und einem Gasverteilerkanal
23 integriert. Fig. 4c zeigt den Zustand der Fronthaube nach einer Aktivierung des
Gasgenerators. Die Profile 15 sind deformiert und gestreckt, so daß die äußere Wandung 17
von der inneren Wandung 16 abgehoben ist.
Von besonderer Bedeutung ist auch der in den Fig. 4b und 4c ersichtliche keilförmige
Aufbau der Fronthaube nach Aktivierung der Gasgenerators. Es ergibt sich damit zum
Windlauf eines hier nicht weiter dargestellten Fahrzeuges hin ein wesentlich grösserer
Abstand zwischen den Wandungen 16 und 17 als im Bereich einer gegenüberliegenden
Vorderkante der Fronthaube. Auf diese Weise wird beispielsweise für Erwachsene, die
statistisch betrachtet eher im windlaufnahen Breich der Fronthaube aufprallen werden, ein
grösserer Deformationsweg angeboten als für Kinder, die aufgrund ihrer Anatomie statistisch
betrachtet eher im Vorderkantenbereich aufprallen werden. Eine entsprechend gestaltete
Steigung entlang der Fronthaubenlängsachse sorgt für einen ausreichen Deformationsweg
von Personen mit Zwischengrössen.
Die in Fig. 4 gezeigte Anbindung des Scheibenairbags 12 an der unteren bzw.
innenseitigen Wandung 16 wird bevorzugt dann gewählt, wenn die obere Wandung 17
möglichst rasch angehoben werden muss und die Aufwärtsbewegung nicht durch
trägheitsbedingte Rückstellkräfte, die dann vom Scheibenairbag 12 ausgeübt würden,
verzögert werden soll. In diesem Sinne gleichwirkend kann der Scheibenairbag 12 auch
karosseriefest im Bereich des sogenannten Wasserkastens (hier nicht gezeigt) angeordnet
sein. Die sich daraus ergebende Verlagerung des Scheibenairbags 12 nach unten entschärft
dessen Potenzial als harten Anprallpunkt.
Alternativ und/oder ergänzend kann aber auch eine Anbindung an die obere Wandung 17 für
einen oder mehrere Scheibenairbags oder deren Teilkomponenten vorgesehen werden, um
auf diese Weise beispielsweise eine die Verletzungsgefahr herabsetzende Tilgerwirkung
fahrzeugspezifisch einstellen zu können.
1
Wandung
2
Wandung
3
Kammer
4
Kammerwand
5
Distanzsteg
6
Wandung
7
Wandung
8
Kammer
9
Kammerwand
10
Kammerwand
11
Gasgenerator
12
Frontscheibenairbag
13
Gasgenerator
14
Kammer
15
Profil
16
Wandung
17
Wandung
18
Einbuchtung
19
Gasleitungskanal
20
Gasgenerator
21
Frontscheibenairbag
22
Gasgenerator
23
Gasverteilerkanal
S Sollbruchlinie
S Sollbruchlinie
Claims (17)
1. Energieabsorbierendes Karosserieteil an einem Fahrzeug mit einer äußeren und einer
am Fahrzeugaufbau abgestützten biegesteifen inneren Wandung und unter der
äußeren Wandung ausgebildeten Kammern, die durch von wenigstens einem
Gasgenerator freigesetztes Gas beaufschlagbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Kammern (3, 14) bis zur inneren Wandung (2, 16) erstrecken und die zwischen
dieser (2, 16) und der äußeren Wandung (1, 17) angeordneten Kammerwände (4, 15)
deformierbar gestaltet sind, oder daß eine der Kammerwände deformierbar gestaltet
und die andere mit einer Sollbruchlinie versehen ist, oder daß beide Kammerwände mit
Sollbruchlinien versehen und in der jeweiligen Kammer ein Airbagschlauch angeordnet
sind, und daß die gesamte äußere Wandung (1, 17) bei einer Aktivierung des
Gasgenerators (20) von der inneren Wandung (2, 16) weggedrückt wird.
2. Energieabsorbierendes Karosserieteil an einem Fahrzeug mit einer äußeren und einer
am Fahrzeugaufbau abgestützten inneren Wandung und unter der äußeren Wandung
ausgebildeten Kammern, die durch von wenigstens einem Gasgenerator freigesetztes
Gas beaufschlagbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Wandung (6)
derart geformt ist, daß diese mit der äußeren Wandung (7) im Bereich des
Karosserieteilrandes eine umlaufende Kammer (8) ausbildet, wobei die innere
Wandung (6) eine äußere Kammerwand (9) und eine innere Kammerwand (10) formt,
und die Kammerwände (9, 10) gegenüber der äußeren Wandung (7) mit einer
Sollbruchlinie (S) versehen oder deformierbar gestaltet sind, wobei bei zwei mit
Sollbruchlinien (S) versehenen Kammerwänden Airbagschläuche in Teilbereichen der
Kammer angeordnet sind, und daß die gesamte äußere Wandung (7) bei einer
Aktivierung des Gasgenerators (11) von der inneren Wandung (6) weggedrückt wird.
3. Karosserieteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Bereichen
zwischen den Kammern (3) zwischen der äußeren Wandung (1) und der inneren
Wandung (2) Distanzstege (5) angeordnet sind, die mit beiden Wandungen (1, 2)
verbunden und bei einer Aktivierung des Gasgenerators von wenigstens einer
Wandung lösbar sind.
4. Karosserieteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzstege (5)
eingeklebt sind.
5. Karosserieteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kammerwände (4, 9, 10, 15) im Querschnitt ein V- oder ein C-Profil oder eine
balgartige Gestalt aufweisen und deren freie Enden jeweils mit einer der beiden
Wandungen (1, 2; 6, 7; 16, 17) verbunden sind.
6. Karosserieteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dessen Randbereiche
durch Kammerwände (4) gebildet sind.
7. Karosserieteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Wandung
(1, 17) und die Kammerwände (4, 15) aus Stahl oder Aluminium und die innere
Wandung (2, 16) aus Kunststoff, Stahl oder Aluminium bestehen.
8. Karosserieteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (3, 14)
und die Kammerwände (4, 15) entweder parallel oder quer zur Fahrzeuglängsrichtung
angeordnet sind.
9. Karosserieteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dieses eine
Fronthaube mit quer zur Fahrzeuglängsrichtung angeordneten Kammern ist, und daß
der Abstand der Kammern in Richtung der Fahrgastzelle abnimmt.
10. Karosserieteil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (14) aus
deformierbaren Hohlprofilen (15) gebildet sind, deren Querschnittsgröße zwischen den
Wandungen (16) und (17) in Richtung der Fahrgastzelle zunimmt.
11. Karosserieteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dieses eine
Fronthaube mit längs der Fahrzeuglängsrichtung angeordneten Kammern ist, und daß
die Höhe der Kammern und der Kammerwände in Richtung der Fahrgastzelle zunimmt.
12. Karosserieteil nach Anspruch 9, 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kammern (14) an ihren Enden in einen Gasleitungskanal (19) münden und der
Gasgenerator (20) in einer der Kammern (14) angeordnet ist.
13. Karosserieteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß dieses eine
Fronthaube ist, und daß die längs der Fahrzeuglängsrichtung ausgebildeten äußeren
Kammerwände gegenüber der äußeren Wandung mit einer Sollbruchlinie versehen
sind, und daß die Airbagschläuche so geformt sind, daß sich diese bei einer
Aktivierung des Gasgenerators über den Kotflügel entfalten.
14. Karosserieteil nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die längs der
Fahrzeuglängsrichtung ausgebildeten Kammern durch wenigstens einen Querkanal
miteinander verbunden sind.
15. Karosserieteil nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sollbruchlinien (S) durch eine Klebeverbindung gebildet
sind.
16. Karosserieteil nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Fronthaube frontscheibenseitig ein Frontscheibenairbag
(12, 21) integriert ist, der vorzugsweise zeitverzögert zum Aufblasen der Kammern (8,
14) aktivierbar ist.
17. Karosserieteil nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der
Frontscheibenairbag (12, 21) mit einem separaten Gasgenerator (13, 22) gekoppelt ist.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
DE2000122094 DE10022094B4 (de) | 2000-05-08 | 2000-05-08 | Energieabsorbierendes Karosserieteil an einem Fahrzeug |
DE2000163586 DE10063586A1 (de) | 2000-05-08 | 2000-12-20 | Energieabsorbierendes Karosserieteil an einem Fahrzeug |
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DE2000122094 DE10022094B4 (de) | 2000-05-08 | 2000-05-08 | Energieabsorbierendes Karosserieteil an einem Fahrzeug |
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---|---|
DE10022094A1 true DE10022094A1 (de) | 2001-12-13 |
DE10022094B4 DE10022094B4 (de) | 2012-07-05 |
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Family Applications (1)
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