DE19646722A1 - Türschließer mit einem Energiespeicher zum Schließen des Türflügels - Google Patents
Türschließer mit einem Energiespeicher zum Schließen des TürflügelsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Türschließer für eine Tür mit einem Türflügel, vor
zugsweise einem Drehflügel, z. B. Anschlagschwenkflügel, Pendelflügel oder der
gleichen, mit einem Energiespeicher zum Schließen des Türflügels, mit minde
stens einem zwischen zwei Stützelementen abgestützten Federkörper, wobei der
Energiespeicher bei der Öffnungsbewegung des Türflügels zumindest teilweise
geladen und beim Schließen zumindest teilweise entladen wird.
Bekannt sind Türschließer mit Schließerfeder als Energiespeicher, z. B.
hydraulische Türschließer, bei denen die Schließerfeder mit einer Kolben-
Zylinder-Einheit zusammenwirkt. Die Kolben-Zylinder-Einheit ist über ein Getriebe
mit der Schließerfeder verbunden, welche unmittelbar oder über ein
kraftübertragendes Gestänge mit der Tür verbunden ist. Solche Türschließer sind
z. B. in der DE-OS 36 38 353 beschrieben. Die in der Praxis bei solchen
Türschließern eingesetzten Schließerfedern haben herkömmliche lineare
Federkennlinien, d. h. die Federkraft steigt proportional über den Federhub an. In
der Regel werden Schraubendruckfedern eingesetzt.
Um eine geeignete Momentenkennlinie an der Tür zu erhalten, und zwar ein mit
zunehmendem Türöffnungswinkel abfallendes Moment, ist ein spezielles
kraftübertragendes Gestänge zwischen der Schließerwelle und der Tür
erforderlich. Bei Verwendung eines Gleitarmgestänges wird zusätzlich zwischen
der Schließerwelle und der Schließerfeder ein kraftübertragendes Getriebe
geschaltet, welches ein über den Türöffnungswinkel variierendes
Übersetzungsverhältnis aufweist, z. B. ein Kurvenscheibengetriebe oder ein
Zahntrieb mit unrundem Ritzel. Die dadurch erhaltene Momentenkennlinie an der
Tür ist durch die Geometrie und Baugröße des Gestänges, bzw. die Abmessungen
des Getriebes in Verbindung mit den baulichen Verhältnissen des
Türschließergehäuses begrenzt.
Ferner sind Schließerfedern bekannt, die als Torsionsfedern ausgeführt sind, z. B.
als Schraubenfeder in der DE-OS 41 00 335, als Spiralfeder in der DE-
OS 32 02 930, oder als Torsionsstabfeder in der DE-OS 44 26 274.
Bekannt ist auch eine Feder mit nichtlinearer Federkennlinie, die eine
Kombination aus mehreren unterschiedlichen Teilfedern darstellt, wobei die fest
miteinander verbundenen Teilfedern jeweils winkelig zueinander stehen. Diese
Feder ist aufwendig herzustellen und weist jeweils eine von den Teilfedern
abhängige Momentenkennlinie auf.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Türschließer der eingangs genannten Art zu
schaffen, der einfach und kompakt aufgebaut ist und zudem einen guten Momen
tenverlauf liefert.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Energiespeicher zum
Schließen des Türflügels mindestens einen zwischen zwei Stützelementen abge
stützten Federkörper aufweist, wobei der Federkörper linear oder gekrümmt
stabförmig ausgeführt ist. Der Federkörper wird axial auf Druck oder Zug bean
sprucht und/oder axial auf Druck oder Zug und auf Torsion beansprucht.
In speziellen Ausführungsformen sind mehrere Federkörper gleicher Länge paral
lel, oder nahezu parallel zueinander angeordnet, vorzugsweise gegenüber einer
gemeinsamen Mittelachse geneigt und symmetrisch um diese angeordnet.
Beim Laden, bzw. Entladen des Energiespeichers werden die Stützelemente in
axialer Richtung gegeneinander bewegt werden und/oder gegeneinander verdreht.
Der Energiespeicher weist dabei eine nichtlineare Kennlinie auf.
Zudem werden durch den Lade- bzw. Entladevorgang die Federkörper elastisch
durchgebogen und/oder tordiert. Die Biegerichtung und die Maximalbiegung der
Federkörper kann durch eine Führungseinrichtung vorgegeben werden. Weiterhin
ist es möglich, die Federkörper zur Beeinflussung der Kennlinie im entladenen
Zustand des Energiespeichers vorzuspannen.
Eines der beiden Stützelemente kann drehbar gelagert sein. Beim Laden des
Energiespeichers wird durch das Verdrehen des Stützelements gegen die Kraft
einer Rückstellfeder ein zusätzlicher Gesamthub erreicht, wobei der Ladevorgang
auch hier ausschließlich durch eine reine Hubbewegung erfolgt. Zur weiteren
Erhöhung des Hubs werden mehrere Energiespeicher kaskadierend hintereinan
der angeordnet.
In speziellen Ausführungsform ersetzt der Energiespeicher die Schließerfeder
eines herkömmlichen hydraulischen Türschließers. Er kann dabei durch eine
Hubbewegung des Kolbens komprimiert und geladen werden.
In einer weiteren Ausführungsform wird der Energiespeicher durch eine reine
Verdrehbewegung der Stützelemente bei gleichbleibendem Abstand geladen.
Diese Ausführungsform eignet sich auch für den Einsatz in Türbändern.
Weiter Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen 5 bis 37 aufgeführt.
Die Erfindung wird in den Fig. näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines hydraulischen Türschließers mit
hydraulischer Kolben-Zylinder-Einheit, wobei der Kolben mit einem erfin
dungsgemäßen Energiespeicher zusammenwirkt;
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des Energiespeichers in Fig. 1 im
entladenen, spannungslosen Zustand;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines hydraulischen Türschließers ge
mäß Fig. 1, jedoch im geladenen Zustand des Energiespeichers;
Fig. 4 ein Kraft-Weg-Diagramm des Energiespeichers in Fig. 2;
Fig. 5 eine alternative Ausführung des Energiespeichers in Fig. 2 mit einer
Führungsvorrichtung;
Fig. 6 eine weitere Ausführungsform des Energiespeichers in Fig. 2 mit einem
drehbar gelagerten Stützelement;
Fig. 7 eine schematische Darstellung mehrerer hintereinander angeordneter
Energiespeicher;
Fig. 8 eine alternative Ausführungsform eines Energiespeichers, welcher durch
eine reine Drehbewegung der Stützelemente geladen wird;
Fig. 9 eine Momentenkennlinie des Energiespeichers in Fig. 8;
Fig. 10 eine schematische Darstellung einer Dämpfungseinrichtung für einen
Energiespeicher gemäß Fig. 8;
Fig. 11 eine schematische Darstellung eines mit einer herkömmlichen Schließer
feder gekoppelten Energiespeichers.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um einen
hydraulischen Zahntriebtürschließer, wie er in seinem grundsätzlichen Aufbau in
der DE-OS 36 38 353 beschrieben ist. In dem nicht dargestellten Schließergehäu
se ist eine hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit mit einem in dem Zylinder 2 ge
führten Kolben 3 angeordnet. Dabei wird der Teilraum links des Kolbens 3 als
Drucklosraum 2a und der Teilraum rechts des Kolbens als Druckraum 2b bezeich
net. Der Kolben 3 ist als Hohlkolben mit einer innenliegenden Zahnstange 3a
ausgeführt, welche mit einem Zahnritzel 4 kämmt. Das Zahnritzel 4 ist drehfest mit
der in der Ritzelachse fluchtenden Schließerwelle 1 gekoppelt.
Beim Öffnen der Tür dreht die Schließerwelle 1 mit dem Ritzel 4 im Uhrzeigersinn,
wodurch der Kolben 3 in der Fig. 1 entsprechend der Pfeilrichtung nach links
bewegt wird. Bei dieser Bewegung wird der an den Kolben 3 angrenzende, im
Drucklosraum 2a des Zylinders 2 befindliche Energiespeicher 5 komprimiert und
somit geladen. Umgekehrt entlädt sich der Energiespeicher 5 beim Schließen der
Tür und übt über das Ritzel 4 ein entsprechendes Drehmoment auf die Schließer
welle 1 aus. Dabei wird das in dem Druckraum 2b des Zylinders befindliche Hy
drauliköl mit dem Kolbendruck beaufschlagt. Durch die einstellbare Strömungsge
schwindigkeit des in den Drucklosraum 2a abströmenden Hydrauliköls wird eine
hydraulische Dämpfung der Schließbewegung realisiert.
In Fig. 2 ist der in Fig. 1 dargestellte Energiespeicher 5 in einer perspektivi
schen Ansicht zu sehen. Zwischen zwei scheibenförmigen Stützelementen 5a und
5b befinden sich drei linear ausgeführte, vorzugsweise metallische Federkörper 51
mit kreisförmiger Querschnittsfläche und jeweils gleicher Länge. Jedes der Stütze
lemente 5a, 5b weist auf seiner den Federkörpern 51 zugewandten Seite drei
Aufnahmebohrungen 52 auf. In diese Aufnahmebohrungen 52 sind die Federkör
per 51 mit ihren jeweiligen Enden eingeführt und dort ortsfest, jedoch nicht unbe
dingt drehfest, fixiert. Die Stützelemente 5a und 5b sind so angeordnet, daß die
Aufnahmebohrungen 52 in axialer Richtung miteinander fluchten, wodurch eine
parallele Lage der Federkörper 51 erreicht wird. Zudem ist die Anordnung der
Federkörper 51 symmetrisch in Bezug auf die gestrichelt dargestellte Mittelachse
des Energiespeichers 5.
Fig. 3 zeigt nochmals eine schematische Darstellung des hydraulischen Tür
schließers gemäß Fig. 1, jedoch im geladenen Zustand des Energiespeichers 5.
Durch die Drehung des Schließerwelle 1 und die daraus resultierende Hubbewe
gung des Kolbens 3 wurde der Energiespeicher 5 komprimiert. Bei der in Fig. 1
durch Pfeile angedeuteten Hubbewegung h werden die mit ihren Enden in den
Stützelementen 5a und 5b fest eingespannten Federkörper 51 durchgebogen. Der
Energiespeicher 5 weist dabei die in Fig. 4 dargestellte nichtlineare Kennlinie der
Federkraft F über den Federhub h auf. Der Kennlinienverlauf resultiert daraus,
daß sich die stabförmigen Federkörper 51 im entspannten Anfangszustand nicht
unmittelbar komprimieren lassen. Dem entspricht eine sehr hohe Federkraft bei
nur minimalem Hub. Mit dem Verbiegen der Federkörper 51 erhöht sich auch der
Hub, wobei die aufzuwendende Kraft um so geringer ist, je stärker die Federkörper
51 gebogen sind.
Die Erfindung beschränkt sich jedoch nicht auf das dargestellte Ausführungsbei
spiel. Es sind nicht nur kreisförmige Stützelemente 5a und 5b denkbar, sondern
z. B. auch elliptische, quadratische oder rechteckige Querschnitte möglich. Die
Stützelemente 5a, 5b müssen auch nicht mit der Querschnittsform des Zylinders 2
identisch sein. Lediglich in ihrer Größe werden sie durch die Abmessungen des
Zylinders 2 begrenzt.
Auch für die Federkörper 51 gilt, daß beliebige Querschnittsformen und Durch
messer möglich sind. Insbesondere kann die Querschnittsform und der Durchmes
ser eines Federkörpers 51 auch über dessen axiale Länge hinweg variieren.
Weitere Ausgestaltungsmöglichkeiten betreffen die Anzahl, Anordnung und Länge
der Federkörper 51. Es sind Ausführungen mit vier, fünf, oder auch mehr Feder
körpern 51 genauso möglich, wie Anwendungen mit zwei oder nur einem Feder
körper 51. Die Federkörper 51 können dabei auf dem Stützelement 5a, 5b in be
liebiger Weise angeordnet werden, z. B. konzentrisch, sternförmig, linear, usw.
Eine Anordnung symmetrisch zur Mittelachse des Energiespeichers 5 ist dabei für
die Minimierung der Summe der auf das Stützelement 5a, 5b wirkenden Radial
kräfte von Vorteil, jedoch keine Voraussetzung für die Funktion des Energiespei
chers 5. Ebenso ist der Einsatz von Federkörpern unterschiedlicher Länge oder
Dicke möglich.
Das in Fig. 5 dargestellte Ausführungsbeispiel weist gegenüber dem Energie
speicher 5 in Fig. 2 eine zusätzliche Führungeinrichtung 53 für die Federkörper
51 auf. Dazu ist mittig zwischen den beiden Stützelementen 5a und 5b eine Füh
rungsscheibe 5c angeordnet, welche Führungsschlitze 54 für die Federkörper 51
aufweist. Die drei Schlitze 54 beginnen gemeinsam im Zentrum der Führungs
scheibe 5c und verlaufen symmetrisch radial nach außen. Durch jeden der Schlit
ze 54 ist einer der Federkörper 51 hindurchgeführt, wobei in der Schließstellung
der Tür jeder der Federkörper 51 sich am äußeren Ende des entsprechenden
Schlitzes 54 befindet. Durch die Wahl der Schlitzlänge kann eine Vorbiegung der
Federkörper 51 im geschlossenen Zustand der Tür erreicht werden. Dazu wird die
Schlitzlänge der Führungsscheibe 5c kürzer gewählt, als der radiale Abstand der
Aufnahmebohrungen 52 vom Zentrum der Stützelemente 5a und Sb. Durch die
Vorbiegung wird die beim Laden des Energiespeichers 5 erforderliche Anfangs
kraft FA reduziert. In Fig. 4 entspricht dies einem Durchfahren der Federkennlinie
von einem weiter rechts der ursprünglichen Nullage liegenden Punkt A aus.
Durch die Führungeinrichtung 53 wird beim Laden des Energiespeichers 5 die
Biegerichtung und Maximalbiegung für jeden der Federkörper 51 vorgegeben. Mit
zunehmender Biegung wandern die Federkörper 51 zwangsläufig entlang der
Schlitze 54 nach innen, bis sie im Zentrum im durchgebogenen Zustand aufeinan
dertreffen. Eine weitere Biegung ist dann nicht mehr möglich, wodurch zugleich
der Maximalhub des Kolbens 3 begrenzt und ein Überdehnen der Federkörper 51
vermieden wird. Bei alternative Ausführungen der Führungseinrichtung 53 können
die Führungsschlitze 54 auch in anderer Weise, beispielsweise spiralförmig, an
geordnet sein.
Bei den in den Fig. 1 und 3 dargestellten Zahnradgetrieben sind sowohl Aus
führungen mit rundem als auch mit unrundem Ritzel 4 möglich. Bei Türschließern
mit herkömmlicher Schließerfeder ist überwiegend das Getriebe zur Umsetzung
eines geeigneten Momentenverhältnisses beim Öffnen und Schließen der Tür
verantwortlich. Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Energiespeichers 5 kön
nen einfachere Getriebe eingesetzt werden, da bereits der Energiespeicher 5 an
sich eine Kennlinie aufweist, welche zu günstigen Momentenverhältnissen führt.
Auf Grund der gezeigten Kennlinienform mit hoher Anfangskraft bei nur geringem
Hub ist an Stelle eines Zahnradgetriebes mit Zahnstange 31 und Ritzel 4 auch der
Einsatz eines Kurvenscheibengetriebes vorteilhaft. Die Kraftübertragung erfolgt
dabei über aufeinander abrollende Kurvenscheiben mit einer der Federkennlinie
angepaßten Geometrie.
Eine weitere Ausführungsform des Energiespeichers 5 ist in Fig. 6 dargestellt.
Auch in diesem Beispiel sind drei stabförmige Federkörper 51 zwischen zwei Stüt
zelementen 5a und 5b eingespannt. Eines der beiden Stützelemente 5a, in der
Fig. 5 ist es das linke, ist in einem Drehlager 55 drehbar gelagert, wobei die
Drehachse vorzugsweise mit der Mittelachse des Energiespeichers 5 und der
Symmetrieachse der Federkörper 51 zusammenfällt. Für die Funktionsweise ist
dabei unerheblich welches der beiden Stützelemente 5a, 5b drehbar gelagert ist.
Auf einen durch den Kolben 3 verursachten Hub reagiert der Energiespeicher 5
nicht nur mit einer Biegung der Federkörper 51, sondern zusätzlich mit einer
Drehbewegung des Stützelements 5a in dem Lager 55. Das Drehlager 55 arbeitet
dabei gegen die Kraft einer nicht dargestellten Rückstellfeder, beispielsweise
einer Spiralfeder, welche beim Entladen des Energiespeichers 5 das Drehlager 55
wieder in die Ausgangsstellung zurückbewegt. Gegenüber der Ausführungsform in
Fig. 5 läßt sich durch die Verwendung des zusätzlichen Drehlagers 55 ein größe
rer Hub erzielen.
Eine weitere Erhöhung des Gesamthubs bei gleichbleibender Federkraft läßt sich
durch die in Fig. 7 gezeigte Kaskadierung erreichen. Dazu werden mehrere
Energiespeicher 5 im Zylinder 2 hintereinander angeordnet, wobei jeweils die
Stützelemente 5a, 5b der einzelnen Energiespeicher 5 aneinanderliegen.
Alle bisher gezeigten Ausführungsformen der Erfindung arbeiten beim Laden des
Energiespeichers 5 mit einer axialen Kompressionsbewegung durch den Hub des
Kolbens 3. Bei dem in Fig. 8 dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Energie
speicher 5 hingegen durch eine reine Drehbewegung w der Stützelemente 5b
geladen, wobei D die Drehachse bezeichnet, welche hier vorzugsweise mit der
Mittelachse des Energiespeichers 5 identisch ist. Beispielsweise läßt sich hierzu
die Schließerwelle 1 über ein Kegelradgetriebe mit dem zu verdrehenden Stütze
lement 5b koppeln. Der Abstand s der beiden Stützelemente 5a, 5b bleibt beim
Laden und Entladen des Energiespeichers 5 konstant.
Im Gegensatz zu den vorherigen Ausführungsbeispielen sind in Fig. 8 die Auf
nahmebohrungen 52 nicht fluchtend angeordnet, d. h. der radiale Abstand r eines
Federkörpers 51 vom Zentrum des jeweiligen Stützelements 5a, 5b ist für das
erste Stützelement 5a größer als für das zweite 5b. Aus der daraus resultierenden
Schrägstellung der Federkörper 51 ergibt sich, daß beim Laden des Energiespei
chers 5 Tangentialkräfte und damit auch ein Drehmoment auf die Stützelemente
5a, 5b wirken. Zudem kann für die Federkörper 51 im geschlossenen Zustand der
Tür eine axiale Vorspannung, welche zur Reduzierung des Abstandes s zwischen
den Stützelementen 5a, 5b führt, vorgegeben sein. Durch eine Stellschraube, mit
welcher sich der Abstand der Stützelemente 5a und 5b einstellen läßt, kann so der
Kennlinienverlauf vor Ort beeinflußt werden.
In einer nicht dargestellten Variante wird eine Schrägstellung der Federkörper 51
im geschlossenen Zustand der Tür durch eine axiale Vorspannung des Energie
speichers 5 in Kombination mit einer Verdrehung der Stützelemente 5a, 5b be
wirkt. Dabei können die Aufnahmebohrungen 52 durchaus miteinander fluchten.
Fig. 9 zeigt das Drehmoment M über dem Verdrehwinkel w des unter Fig. 8
beschriebenen Energiespeichers 5. Gekennzeichnet ist diese Ausführungsform
durch ein hohes Anfangsmoment bei kleinem Verdrehwinkel w und eine nichtlinea
re Kennlinie. In vorteilhafter Weise läßt sich die Kennlinie durch Variation einzel
ner Parameter in der gewünschten Form einstellen. Einflußgrößen sind dabei:
- 1) der radiale Abstand r der Aufnahmebohrung 52 von der Mittelachse des Ener giespeichers 5,
- 2) der Durchmesser d der Federkörper 51 und
- 3) der Neigungswinkel ß der Federkörper 51, wobei der erste Schenkel des Win kels in der Längsachse des Federkörpers 51 liegt und der zweite Schenkel tan gential zu einem um die Drehachse D konzentrischen Kreis durch den Abstütz punkt des Federkörpers 51 auf dem Stützelement 5a.
Insbesondere der Neigungswinkel β läßt sich über den Einspannabstand s der
Stützelemente 5a, 5b beeinflussen. Durch eine bei Verringerung des Abstandes s
erzwungene Biegung der Federkörper 51 verringert sich zugleich der Neigungs
winkel β, woraus eine flachere Kennlinie mit geringerem Anfangsmoment resul
tiert.
Eine Dämpfungsvorrichtung 6, welche sich insbesondere in Kombination mit dem
in Fig. 8 dargestellten Energiespeicher 5, auch für den Einsatz in Türbändern
eignet, ist in Fig. 10 dargestellt. Die Drehachse der Tür ist dabei mit der Dreh
achse D des Energiespeichers 5 identisch. Die Dämpfungsvorrichtung 6 weist
einen ortsfesten äußeren 61a und einen geringfügig kleineren drehbeweglichen
inneren Dämpfungszylinder 61b auf. Zwischen den beiden Zylindern 61a, 61b
befindet sich ein Spaltraum 63 der mit Hydrauliköl gefüllt ist. Der innere Dämp
fungszylinder 61b bildet zugleich den Mantel für den innenliegenden Energiespei
cher 5. Durch zwei Dichtungseinrichtungen 62a, 62b von denen die eine 62a mit
dem äußeren Zylinder 61a und die andere 62b mit dem inneren Zylinder 61b fest
verbunden ist, wird der Durchfluß von Hydrauliköl unterbunden. Beim Laden des
Energiespeichers 5 durch eine Drehbewegung der nicht dargestellten Schließer
welle wird zugleich der innere Zylinder 61 a gegenüber dem äußeren Zylinder 61 b
verdreht. In einem Teilbereich 63a zwischen den Zylinderwänden 61a, 61b wird
somit das Hydrauliköl komprimiert und strömt über einen oder mehrere Über
strömkanäle 64 in den gegenüberliegenden drucklosen Teilbereich 63b. Durch
geeignete Anordnung eines Überströmventils kann damit ein ungestörtes Über
strömen des Hydrauliköls beim Ladevorgang des Energiespeichers 5 erreicht
werden und eine Dämpfung bei dessen Entladevorgang.
Fig. 11 zeigt abschließend ein Anwendungsbeispiel mit einem auf einer her
kömmlichen Schließerfeder 11 abgestützten Energiespeicher 5. Der Energiespei
cher 5 ist dazu zwischen dem Kolben 3 und der Schließerfeder 11 angeordnet.
Durch eine derartige Anordnung lassen sich Kraft-Weg-Kennlinien innerhalb einer
großen Bandbreite variieren, indem die Kennlinien der beiden Teilkomponenten,
der Schließerfeder 11 und des Energiespeichers 5, einander überlagert werden.
Vorteilhafterweise ist dazu die Schließerfeder 11 im geschlossenen Zustand der
Tür derart vorgespannt, daß der Türöffnungsvorgang anfangs einen Momentenver
lauf aufweist, welcher von der nichtlinearen Kennlinie des Energiespeichers 5
dominiert wird. Vorzugsweise führt über den gesamten Öffnungs- und Schließvor
gang der Tür gesehen die Schließerfeder 11 einen größeren Hub aus als der
Energiespeicher 5.
1
Schließerwelle
11
Schließerfeder
2
Zylinder
2
a Drucklosraum
2
b Druckraum
3
Kolben
3
a Zahnstange
4
Ritzel
5
Energiespeicher
5
a,
5
b Stützelement
5
c Führungsscheibe
51
Federkörper
52
Aufnahmebohrung
53
Führungsvorrichtung
54
Führungsschlitz
55
Drehlager
6
Dämpfungsvorrichtung
61
a,
61
b äußerer und innerer Dämpfungszylinder
62
a,
62
b Dichtung
63
a Druckraum
63
b Drucklosraum
64
Überströmkanal
d Dicke
h Hub
r radialer Abstand
s axialer Abstand
w Drehwinkel
β Neigungswinkel
D Drehachse
F Kraft
M Drehmoment
d Dicke
h Hub
r radialer Abstand
s axialer Abstand
w Drehwinkel
β Neigungswinkel
D Drehachse
F Kraft
M Drehmoment
Claims (37)
1. Türschließer für eine Tür mit einem Türflügel, vorzugsweise einem Drehflü
gel, z. B. Anschlagschwenkflügel, Pendelflügel oder dergleichen, mit einem
Energiespeicher zum Schließen des Türflügels, mit mindestens einem zwi
schen zwei Stützelementen abgestützten Federkörper, wobei der Energie
speicher bei der Öffnungsbewegung des Türflügels zumindest teilweise gela
den und beim Schließen zumindest teilweise entladen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Federkörper (51) linear oder gekrümmt stabförmig ausgeführt ist,
wobei der Federkörper (51) axial auf Druck oder Zug beansprucht wird
und/oder axial auf Druck oder Zug und auf Torsion beansprucht wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
daß mehrere Federkörper (51) parallel, oder nahezu parallel zueinander an
geordnet sind, vorzugsweise gegenüber einer gemeinsame Mittelachse ge
neigt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, 2
daß die Federkörper (51) derart um eine Achse angeordnet sind, so daß die
Summe der auf die Stützelemente (5a, 5b) wirkenden Radialkräfte bezogen
auf diese Achse minimiert wird, vorzugsweise gleich Null ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach
Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Federkörper (51) symmetrisch um eine Achse angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet,
daß die Federkörper (51) winkelig zueinander angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet,
daß die Federkörper (51) gleiche oder verschiedene Dicke (d) aufweisen.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet,
daß die Federkörper (51) gleiche oder unterschiedliche Länge aufweisen.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Federkörper (51) gleichen oder unter
schiedlichen radialen Abstand (r) vom Zentrum des Stützelements (5a, 5b)
aufweisen.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Querschnittsgeometrie und/oder die
Dicke des oder der Federkörper (51) entlang deren axialer Länge variiert.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Laden, bzw. Entladen des Energie
speichers (5) der Abstand der Stützelemente (5a, 5b), insbesondere deren
Normalenabstand, verändert wird und/oder die Stützelemente (5a, 5b) in
axialer Richtung gegeneinander bewegt werden.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet,
daß beim Laden, bzw. Entladen des Energiespeichers (5) die Stützelemente
(5a, 5b) relativ zueinander verdreht werden.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net,
daß die Relativdrehung um eine Achse erfolgt, die senkrecht auf einer Stütz
fläche des Stützelementes (5a, 5b) steht oder um eine Verbindungsachse
beider Stützelemente (5a, 5b) oder um eine Dreh- oder Mittelachse (D) des
Energiespeichers (5) oder um eine Symmetrieachse der Federkörper (51).
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche insbesondere nach
Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet
daß sich der Neigungswinkel (β) des oder der Federkörper (51) beim Laden
oder Entladen des Energiespeichers (5) verändert, wobei der erste Schenkel
des Winkels in der Längsachse des Federkörpers (51) liegt und der zweite
Schenkel tangential zu einem konzentrischen Kreis um die Drehachse des
Stützelements (5a) durch den Abstützpunkt des Federkörpers (51).
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net,
daß der Neigungswinkel (β) der Federkörper (51) im geschlossenen Zustand
der Tür ein Minimum einnimmt und im geöffneten Zustand der Tür ein Maxi
mum einnimmt, vorzugsweise gleich 90° ist, oder umgekehrt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net,
daß der Neigungswinkel (β) der Federkörper (51) im geschlossenen Zustand
der Tür und im geöffneten Zustand der Tür einen Wert zwischen seinem Mi
nimum und seinem Maximum einnimmt.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet,
daß der oder die Federkörper (51) einen starren Stab aufweisen der federnd
gelagert ist, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, daß die Federkörper (51) als
starres Gestänge rotierend, mit dabei sich veränderndem Abstand der Stütze
lemente (5a, 5b), unter Druckbeaufschlagung einer Stützfeder, ausgeführt
sind.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet,
daß der oder die Federkörper (51) einen stabförmigen Körper aufweisen, der
beim Laden oder Entladen des Energiespeichers (5) elastisch gebogen wird
oder starr verbleibt.
18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet,
daß der oder die Federkörper (51) beim Laden oder Entladen des Energie
speichers (5) tordiert werden.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 oder 18, dadurch ge
kennzeichnet,
daß beim Laden oder Entladen des Energiespeichers (5) Torsion und Bie
gung des oder der Federkörper (51) einander überlagert sind.
20. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet,
daß der Energiespeicher (5) eine Führungsvorrichtung (53), vorzugsweise ei
ne Führungsscheibe (5c) für den oder die Federkörper (51) aufweist.
21. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führungsvorrichtung (53) Führungs
schlitze (54) zur Erzwingung der Biegerichtung und/oder zur Begrenzung der
Maximalbiegung des oder der Federkörper (51) aufweist, wobei die Füh
rungsschlitze (54) vorzugsweise radial oder spiralförmig ausgeführt sind.
22. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet,
daß der oder die Federkörper (51) in der Schließstellung der Tür unter Vor
spannung verformt sind, insbesondere axial vorgespannt und/oder durch
Torsion vorgespannt sind.
23. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Gruppen von Federkörpern (51)
hintereinander angeordnet sind.
24. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet,
daß eines der Stützelemente (5a) drehbar gelagert ist und/oder ein Drehlager
aufweist, in welchem der oder die Federkörper (51) aufgenommen sind.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeich
net, daß die Drehachse des Stützelementes (5a) oder des Drehlagers mit
einer Achse des Energiespeichers (5) zusammenfällt, vorzugsweise mit der
Symmetrieachse der Federkörper (51) und/oder der Mittelachse des Energie
speichers (5).
26. Vorrichtung nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Stützelemente (5a) oder das Drehlager beim Laden
des Energiespeichers (5) gegen die Kraft einer Rückstellfeder verdreht wird
und beim Entladen des Energiespeichers (5) unter Wirkung der Rückstellfe
der in die Ausgangsstellung zurückkehrt.
27. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drehachse (D) des Energiespeichers
(5) mit der Drehachse der Tür identisch ist.
28. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet,
daß der oder die Federkörper (51) in den Stützelementen (5a, 5b) der Vor
richtung ortsfest und/oder drehfest aufgenommen sind.
29. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Öffnen, bzw. beim Schließen der Tür
sowohl eine herkömmliche Schließerfeder (11) als auch ein Energiespeicher
(5) geladen, bzw. entladen werden.
30. Vorrichtung nach Anspruch 29, dadurch gekennzeich
net,
daß sich der Energiespeicher (5) auf einer herkömmlichen Schließerfeder
(11) abstützt.
31. Vorrichtung nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet,
daß der Energiespeicher (5) zwischen dem Kolben (3) und der Schließerfeder
(11) angeordnet ist.
32. Vorrichtung nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet,
daß der Energiespeicher (5) zwischen der Schließerfeder (11) und der Stirn
seite des Zylinders (2) angeordnet ist.
33. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 29 bis 32, dadurch ge
kennzeichnet,
daß die Schließerfeder (11) beim Öffnen, bzw. beim Schließen der Tür einen
größeren Hub ausführt als der Energiespeicher (5), oder umgekehrt.
34. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 29 bis 33, dadurch ge
kennzeichnet,
daß die Schließerfeder (11) im geschlossenen Zustand der Tür vorgespannt
ist.
35. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 29 bis 34, dadurch ge
kennzeichnet,
daß der Momentenverlauf beim Öffnen, bzw. beim Schließen der Tür einer
Überlagerung der Kennlinien der Schließerfeder (11) und des Energiespei
chers (5) entspricht.
36. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche insbesondere nach
Anspruch 31 oder 32, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hub des Energiespeichers (5) begrenzt ist.
37. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet,
daß der Energiespeicher (5) zur Dämpfung der Schließgeschwindigkeit mit
einer Dämpfungsvorrichtung (6) verbunden ist, vorzugsweise beim Entladen
des Energiespeichers (5) mit dieser zusammenwirkt.
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Owner name: GEZE GMBH, 71229 LEONBERG, DE |
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