DE3806013C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kupplung gemäß dem Oberbegriff des
Hauptanspruches.
Eine solche Kupplung ist aus DE-OS 34 18 671 bekanntgeworden.
Dabei handelt es sich um ein Zweimassenschwungrad, das Bestand
teil eines Automobilantriebes ist.
Bei dieser bekannten Kupplung ist die durch Reibung hervorgeru
fene Dämpfungskraft durch bestimmte konstruktive Maßnahmen ver
änderlich. Diese Veränderungen werden durch unterschiedliche
Drehzahlen der Kupplung hervorgerufen. Hierdurch sollen uner
wünschte Resonanzen verhindert werden.
Ein Nachteil dieser Ausführungsform besteht darin, daß diese
Kupplung - abgesehen von der Drehzahl - ganz entscheidende Be
triebsparameter des Motors unberücksichtigt läßt. Die Kupplung
vermag vor allem nicht zu unterscheiden, ob der Motor im Leer
lauf oder unter Last dreht.
Aus der DE-OS 36 28 774 ist eine Kupplung bekannt, bei der zur
Dämpfung eine Verdrängung von viskosem Medium bei relativer
Verdrehung zweier Schwungmassen eintritt. Die Veränderung des
Verdrehwiderstandes ist dabei nur über einen begrenzten
Verdrehbereich wirksam, wobei die Veränderung des
Verdrehwiderstandes durch Veränderung der Durchflußmenge des
viskosen Mediums durch entsprechende Querschnitte erfolgt. Die
Abhängigkeit des Verdrehwiderstandes kann von verschiedenen
Parametern bestimmt sein, z. B. von der Ungleichförmigkeit der
Drehbewegung. Vorgesehen ist dazu ein Fliehgewicht, das gegen
die Kraft einer Feder beweglich ist und dabei unterschiedliche
Querschnitte für das viskose Medium freigibt, ohne selbst zur
Dämpfung durch eine weitere Funktion beizutragen.
Aus der DE-OS 34 47 926 ist ferner eine Kupplung bekannt, deren
Reibdämpfungseinrichtung erst nach Überwindung eines bestimmten
Verdrehwinkels zur Wirkung kommt. Damit ist zwar versucht wor
den, die Dämpfungswirkung den unterschiedlichen Betriebsbedin
gungen des Antriebsmotors anzupassen, aber die Dämpfung ist vor
allem bei kleinem Verdrehwinkel, z.B. bei Motor-Leerlaufbe
trieb, nicht wirksam. Dagegen setzt die Reibdämpfung bei größe
rem Verdrehwinkel schlagartig ein.
Bekannt ist aus der DE-PS 28 48 748 eine Kupplung mit einer
hydraulischen Dämpfung mittels einer kolbenartigen Anordnung in
einer mit Dämpfungsmedium gefüllten Verdrängungskammer. Der
Drosselspalt ist dort kontinuierlich oder stufenweise veränder
lich ausgebildet, jedoch nur im Bereich sehr großer Verdrehwin
kel, etwa kurz vor Erreichen eines Festanschlages.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kupplung, insbe
sondere ein Zweimassenschwungrad, gemäß dem Gattungsbegriff
derart zu gestalten, daß die durch die Reibelemente erzeugte
Dämpfungskraft unabhängig von der Drehzahl verändert werden
kann.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des
Hauptanspruches gelöst. Damit ist es erstmals möglich, den Ein
fluß des Drehmomentes zu berücksichtigen. Die Dämpfungskraft
wird somit - unabhänging von der Drehzahl - vom Verdrehwinkel
beeinflußt und damit vom Drehmoment. Durch entsprechende Form
gebung der beteiligten Reibflächen läßt sich jeder beliebige
Verlauf der Dämpfungskraft über den Verdrehwinkel willkürlich
einstellen. Die Dämpfungskraft kann beispielsweise zunächst,
d.h. bei einer Null-Auslenkung, praktisch Null sein, und dann
mit zunehmender Verdrehung der beiden Kupplungshälften relativ
zueinander sanft bzw. progressiv ansteigen. Sie kann in ihrer
Endphase nochmals abfallen oder ansteigen. Damit kann eine
Kupplung, vor allem ein Zweimassenschwungrad, ganz genau auf
die Bedürfnisse des jeweiligen Motors abgestimmt werden.
Wesentlich ist vor allem die
Kombination
zwischen der (mechanischen) Reibdämpfung und der (hydrodynami
schen) Flüssigkeitsdämpfung. Dabei wirkt nämlich das
eine Reibelement (das im speziellen Falle im Querschnitt U-för
mig ausgebildet sein kann) gleichzeitig als Sperrwand zwischen
den beiden Teilen der einzelnen Dämpfungskammer. Hieraus folgt
nämlich, daß mit variablem Drehwinkel auch die Spaltbreite des
zwischen den Teilräumen eines Dämpfungraumes vorhandenen Spal
tes verändert wird. Dies ermöglicht eine weitergehende gezielte
Anpassung der Dämpfungswirkung an das vorliegende Massensystem.
Das Merkmal des Anspruches 3 berücksichtigt die mit der Tempe
ratur schwankende Zähigkeit des Dämpfungsmedium. Es soll er
reicht werden, daß sich der Drosselspalt mit zunehmender Tempe
ratur verringert, so daß die hydraulische Dämpfung im haupt
sächlichen Betriebstemperaturbereich konstant bleibt.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin
ist im einzelnen folgendes dargestellt:
Fig. 1 zeigt einen Teilschnitt durch eine Kupplung mit
einer Verdrängungskammer und einer
Reibdämpfungsanordnung,
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch die Verdrängungs
kammer in vergrößertem Maßstab,
Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt durch eine Kupplung mit
zweiteiliger erster Kupplungshälfte,
Fig. 4 zeigt schematisch die Abwicklung der Kontur einer
Reibfläche.
Die Fig. 1 zeigt eine Kupplung 1, die im wesentlichen derje
nigen der DE-PS 28 48 748 entspricht, mit einer ersten Kupp
lungshälfte 2 und einer zweiten Kupplungshälfte 3, die zur
Übertragung von Drehmoment über nicht dargestellte elastische
Elemente verbunden sind. Mit der ersten Kupplungshälfte 2 ist
ein entsprechend der Grundbauart der Kupplung scheibenförmig
ausgebildetes erstes Reibelement 4 mit einer an der radial au
ßenliegenden Oberfläche angeordneten Reibfläche 6 verbunden.
Mit der aus zwei Außenscheiben bestehenden Kupplungshälfte 3,
die die erste Kupplungshälfte 2 unter Bildung eines flüssig
keitsdichten Innenraumes umschließt, ist ein zweites Reibele
ment 5 mit einer Reibfläche 7 verbunden. Die Reibflächen 6 und
7 stehen in gegenseitiger Berührung zueinander. Der Abstand r
der Reibfläche 6 von der Kupplungsachse 11 ist nicht konstant,
sondern über den Verdrehwinkel a zwischen den beiden Reibele
menten 4 und 5, d.h. zwischen den beiden Kupplungshälften 2 und
3 veränderlich.
In Fig. 2 ist insbesondere die konstruktive Ausbildung des
zweiten Reibelements 5 näher dargestellt. Das Reibelement 5 ist
als U-förmiges Gleitstück ausgebildet, dessen Schenkel 18 an
Führungsflächen 19 eines mit der zweiten Kupplungshälfte 3 ver
bundenen Bauteiles in Umfangsrichtung geführt und radial beweg
bar ist. Dieses Bauteil kann als Niet 10 ausgeführt und zwi
schen die beiden Außenscheiben der zweiten Kupplungshälfte 3
drehfest eingesetzt sein. Zwischen dem Niet 10 und dem zwischen
den Schenkeln 18 des Reibelements 5 befindlichen Steg ist eine
Feder 12 eingesetzt, die das Reibelement 5 entgegen der Flieh
kraft radial nach innen auf die Reibfläche 6 des ersten Reib
elements 4 drückt.
Wie insbesondere aus Fig. 1 zu erkennen ist, befindet sich
innerhalb der zweiten Kupplungshälfte 3 eine flüssigkeitsdichte
Verdrängungskammer 13, in deren Innenraum 14 das am Niet 10
beweglich geführte zweite Reibelement 5 eine variable Sperrwand
für ein Dämpfungsmedium darstellt. Zwischen dem radial äußeren
Ende der Schenkel 18 und der äußeren Begrenzungswand der Ver
drängungskammer befindet sich ein Spalt 17, der den Grad der
hydraulischen Dämpfung bestimmt. Das Reibelement 5 erfüllt
demnach zwei Funktionen, nämlich die einer Reibdämpfung zwi
schen den beiden Kupplungshälften über die Reibflächen 6 und 7
sowie eine hydraulische Dämpfung durch Bildung einer kolbenar
tigen Sperrwand in der Verdrängungskammer 13 unter Bildung ei
nes Drosselspaltes 17. Da, wie beschrieben, der Abstand r der
Reibfläche 6 am ersten Reibelement 4 über dem Verdrehwinkel
nicht konstant ist, führt das Reibelement 5 während der Verdre
hung eine radiale Bewegung entlang den Führungsflächen 19 aus,
wobei die Feder 12 für eine fortwährende Anpressung des Reib
elements 5 auf das Reibelement 4 mit der Reibfläche 6 sorgt.
Mit der Radialbewegung des Reibelements 5 ist auch gleichzeitig
eine Veränderung des Drosselspaltes 17 verbunden, so daß mit
einer veränderlichen Reibdämpfung auch eine veränderte hydrau
lische Dämpfung von Torsionsschwingungen in der Kupplung ein
tritt.
Die Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt durch die Kupplung im Be
reich der Verdrängungskammer bzw. des zweiten Reibelements 5.
Zu erkennen ist der Niet 10, der die beiden Außenscheiben der
zweiten Kupplungshälfte 3 verbindet. In dieser Figur ist ferner
die erste Kupplungshälfte 2 in einer aus zwei Scheiben 2 a und
2 b bestehenden Bauart dargestellt. Beide Scheiben 2 a und 2 b
sind über nicht dargestellte elastische Elemente, z.B. Federn,
miteinander in kraftschlüssiger Verbindung und gemeinsam auf
die gleiche Weise mit der zweiten Kupplungshälfte 3. Bei diesem
Ausführungsbeispiel trägt die zentral angeordnete Scheibe 2 a
radial außen das eine Reibelement 4 mit dessen Reibfläche 6.
Die radial äußere Oberfläche der Scheiben 2 b bildet die radial
innere Begrenzungswand der beschriebenen Verdrängungskammer 13,
und der radiale Abstand zum Reibelement 5 ist ein weiterer
Spalt 17 a.
Die Fig. 4 zeigt schematisch in Strecklage eine mögliche Ab
wicklung der äußeren Kontur des mit der ersten Kupplungshälfte
verbundenen Reibelements 4 bei verschiedenen Drehwinkeln. Es
ist zu erkennen, daß bei Drehwinkel Null, d.h. bei Motorleer
lauf ohne wesentliche Drehmomentbelastung, das zweite Reibele
ment 5 auf der Reibfläche 6 mit dem Abstand r aufsitzt. Dabei
gibt das Reibelement 5 zur äußeren Begrenzung der Verdrängungs
kammer 13 einen Spalt 17 für eine hydraulische Dämpfung frei.
Hat sich die Kupplung um den Winkel a verdreht, so hat das
Reibelement 5 eine radiale Auslenkung auf den Betrag r′ nach
radial außen erfahren. Dabei wurde die Feder zwischen dem Niet
10 und dem Reibelement 5 weiter zusammengepreßt, so daß ein
höherer Druck auf den Reibflächen 6 und 7 lastet, was einer
erhöhten Dämpfungskraft entspricht. Gleichzeitig auch hat sich
der radial äußere Spalt 17 zwischen dem Reibelement 5 und der
inneren Begrenzung der Verdrängungskammer um denselben Betrag
verringert, was zu einer Intensivierung der hydraulischen
Dämpfung der ganzen Kupplung führt. Wird die Kupplung unter der
Wirkung eines noch höheren Drehmomentes auf den Winkel b ver
dreht, so tritt eine nochmalige radial nach außen gerichtete
Verschiebung des Reibelementes 5 ein, was zu noch höherer Reib
dämpfung an den Reibflächen 6 und 7 führt. Gleichzeitig hat
auch der Spalt 17, der ein Maß für die hydraulische Dämpfung
darstellt, einen noch kleineren Wert, der ein Minimum darstel
len kann, erreicht. Auf diese Weise kann durch eine Kombination
von Reibdämpfung und hydraulischer Dämpfung ein mehr oder weni
ger sanftes Anschlagen an einem Festanschlag erreicht werden.
Wesentlich dabei ist die Ausbildung der Kontur 8 auf dem Reib
element 4, mittels der das Reibelement 5 einen bei Verdrehung
veränderlichen Abstand von der Kupplungsdrehachse 11 einnehmen
kann, was zu steuerbarer Dämpfungswirkung der Kupplung führt.
Dargestellt ist ferner ein Konturenverlauf 8 a, für die gemäß
der Fig. 3 neben dem ersten Reibelement 4 angeordneten Schei
ben 2 b. Da das Reibelement 5 mechanisch nur mit dem Reibelement
4, d.h. mit der scheibenförmigen Kupplungshälfte 2 a in mechani
schem Kontakt steht, kann die radial äußere Oberfläche der
Scheiben 2 b ebenfalls in Form einer veränderlichen Kontur 8 a zu
einer zusätzlichen Beeinflussung eines radial innerhalb des
Reibelementes 5 liegenden Spaltes 17 a benutzt werden. Diese
Kontur kann im Bereich der Null-Auslenkung einen großen Spalt
17 a bilden, zwischen dem Leerlaufbereich und dem Verdrehwinkel
a in Form einer Rampe 20 ansteigen, im Haupt-Drehwinkelbereich
konstant sein und im Bereich des Endanschlages in Form einer
weiteren Rampe 21 wieder ansteigen. Eine Scheibenkupplung,
deren erste Kupplungshälfte beispielsweise aus zwei Kupplungs
scheiben 2 a und 2 b besteht, ermöglicht somit separate Einstell
möglichkeiten für die Reibdämpfung und die hydraulische
Dämpfung. Als Reibelement 4 wird dabei vorzugsweise diejenige
der beiden die erste Kupplungshälfte 2 bildenden Scheiben ver
wendet, die während des Betriebs den größten Verdrehwinkel er
fährt.
Claims (3)
1. Kupplung für wechselnde Betriebszustände, insbesondere
Zweimassenschwungrad zur Zusammenarbeit mit einer Brenn
kraftmaschine, mit zwei Kupplungshälften, ferner mit ela
stischen Elementen zum Übertragen des Drehmomentes von ei
ner Kupplungshälfte auf die andere, mit zwei Reibelementen,
von denen das eine der einen Kupplungshälfte und das andere
der anderen Kupplungshälfte zugeordnet ist, die beim Ver
drehen der Kupplungshälften relativ zueinander unter Bil
dung eines Reibflächenpaares aneinander reiben und damit
eine Dämpfungswirkung erzielen, ferner mit einer Einrich
tung zur Veränderung der Dämpfungskraft, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Veränderung der Dämpfungskraft die Kontur
(8) wenigstens einer der Reibflächen (6, 7) in Umfangsrich
tung unterschiedlich gestaltet ist, wobei insbesondere die
Außenkontur (8) der Reibfläche (6) an dem scheibenförmigen
Bauteil (9) durch eine gekrümmte Bahn mit sich über den
Verdrehwinkel (a) verändernden Abständen (r) von der Kupp
lungsdrehachse (11) gebildet ist, und daß ferner die Weite
der Drosselspalte (17) zwischen dem anderen Reibelement (5)
und der Wandung (16) der Verdrängungskammer (13) über den
Drehwinkel (a) unterschiedliche Werte aufweist.
2. Kupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
radial außerhalb des einen Reibelements (4) angeordnete
andere Reibelement (5) aus einem Werkstoff, vorzugsweise
Kunststoff, besteht, der spezifisch leicht, gegen Abrieb,
hohe Temperatur und, bei Vorhandensein eines
Dämpfungsmediums innerhalb der Kupplung, gegen das
Dämpfungsmedium widerstandsfähig ist sowie hohe Festigkeit
bei guten Gleiteigenschaften aufweist.
3. Kupplung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eines der Reibelemente (4, 5) im Bereich
der Reibfläche (6, 7) aus einem Material besteht, dessen
Wärmeausdehnungskoeffizient wenigstens dreimal so groß
ist wie der betreffende Wert für Stahl.
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