DE19645794A1

DE19645794A1 - Zuführ- und Entnahmeeinrichtung für Blechteile an einer Pressenlinie, Transferpresse, Großteilstufenpresse o. dgl. Pressenanlage

Info

Publication number: DE19645794A1
Application number: DE1996145794
Authority: DE
Inventors: Norbert Luetz; Peter Blau; Uwe Darr; Wolf-Eckehart Goedel; Rainer Hedler; Markus Dr Mueller; Steffen Schmidt; Wolfgang Stern; Ulf Zschocher
Original assignee: Umformtechnik Erfurt GmbH
Current assignee: Mueller Weingarten AG
Priority date: 1996-11-07
Filing date: 1996-11-07
Publication date: 1998-05-14

Description

Die Erfindung betrifft eine Zuführ- und Entnahmeeinrichtung für Blechteile an einer Pressenlinie, Transferpresse, Großteilstufenpresse oder dgl. Pressenanlage gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 für die Be- und Entladung von Anlagen, vorzugsweise für die blechverarbeitende Industrie.

Es ist bereits eine Vorrichtung zum Transportieren von Platinen in den Arbeitsraum einer Presse bekannt (DE-PS 25 34 819), bei der eine in Abhängigkeit von der nachfolgenden Presse steuerbare Klinkenvorschubeinrichtung die Platine über eine oder mehrere Zwischenstufen in den Arbeitsraum der Presse transportiert. Nachteilig wirkt sich bei dieser Lösung besonders der große Platzbedarf in Transportrichtung und der erhöhte Steuerungsaufwand für die separaten Antriebe der Hängeförderer aus.

Bei einer weiteren bekannten Platinenzuführeinrichtung (DD-WP 231 201) mit einen mit Greifelementen versehenen, in horizontaler Richtung verschiebbar auf einer Führungsschiene gelagerten Transportschlitten ist der Antrieb des Transportschlittens über zwischengelagerte Getriebeelemente (Umlenkgetriebe, Kurvenkoppelgetriebe, Übersetzungsgetriebe, Bandantrieb) direkt von der Presse abgeleitet. Nachteilig wirkt es sich bei dieser Lösung aus, daß viele Getriebeglieder und damit viel Masse bewegt werden muß.

Weiterhin ist eine Zuführeinrichtung (DE 32 22 598) bekannt, bei der die Bewegungen über Pneumatik- bzw. Hydraulikzylinder und geführten Schlittenelementen erzeugt wird. Dabei sind die Schlittenelemente so gestaltet, daß ein teleskopartige Bewegung entsteht. Nachteilig wirken auch hier die großen zu bewegenden Massen, was wiederum die maximal erreichbaren Verstellgeschwindigkeiten und die Stabilität reduziert. Ein weiterer Nachteil ist die fehlende Flexibilität durch die notwendigen fest angeordneten Endlagenschalter. Die Vielzahl der erforderlichen Führungs- und Übertragungselemente wirkt sich nachteilig auf die Herstellungskosten aus.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zuführ- und Entnahmeeinrichtung für Blechteile zu schaffen, die bei großer Flexibilität kostengünstig ohne aufwendige Führungselemente aus einer nur geringen Anzahl mechanischer Bauelemente herstellbar ist und bei der für die Verstellbewegungen in den einzelnen Achsen nur eine sehr geringe Masse beschleunigt werden muß.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 erreicht. Weitere detaillierte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 9 beschrieben.

Ein besonderer Vorteil dieser Struktur der Einrichtung ist darin zu sehen, daß die funktionsbestimmenden Bauteile im wesentlichen nur Zug- und Druckbelastungen aufnehmen müssen. Dadurch ist eine sehr formstabile, massearme Ausführung möglich, die Bewegungen mit sehr hoher Geschwindigkeit und Präzision zuläßt.

Kostengünstig wirkt es sich auch aus, daß durch das Wegfallen der mechanischen Führungselemente auch das bei den bekannten Ausführungen erforderliche aufwendige exakte Ausrichten der Zuführ- bzw. Entnahmeeinrichtung entfällt. Die Justierung der erfindungsgemäßen Zuführ- bzw. Entnahmeeinrichtung erfolgt ausschließlich durch die Steuerung.

Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die zugehörigen Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 Die Anordnung der Zuführ- bzw. Entnahmeeinrichtung an einer Einzelpresse oder Presse einer Pressenlinie,

Fig. 2 Eine modifizierte Ausführung der Zuführ- bzw. Entnahmeeinrichtung,

Fig. 3 Eine weitere modifizierte Ausführung der Zuführ- bzw. Entnahmeeinrichtung.

Die Einrichtung ist geeignet, insbesondere Blechteile in den Pressenraum positioniert hinein bzw. heraus zu transportieren. Dabei gibt es keine wesentlichen Unterschiede zwischen den Einsatzfällen an einer Einzelpresse, an der Kopfpresse einer Pressenlinie, an der Endpresse einer Pressenlinie oder von Presse zu Presse einer Pressenlinie. Im Falle des Transportes zwischen Pressen ist es möglich mit und ohne Ablage auf halbem Transportwege zu arbeiten. Dementsprechend richtet sich auch der Einsatz der Anzahl der vorgestellten Transporteinrichtungen. Bei geringeren Pressenabständen ist es möglich das Entnehmen aus der ersten Presse und das Einlegen in die Folgepresse durch eine Transporteinrichtung mit zwei Transportgreifern ausführen zu lassen. Müssen größere Pressenabstände überwunden werden, ist es möglich, eine Zwischenablage und dazu zwei Transporteinrichtungen mit jeweils einem Haltemittel 11 Transportgreifer zu installieren.

An einer Aufnahmekonsole 6, die beispielsweise am Pressenständer fest oder verschiebbar angeordnet werden kann, werden drei Streben 8, 2 mit ihrem oberen Ende befestigt. Am unteren Ende werden diese Streben wiederum gemeinsam an der Aufnahme 7 für die Haltemittel 11 befestigt.

Die Streben 8, 2 sind an ihren beiden Enden mittels Gelenken 9 schwenkbar gelagert sowie mittels separater Stellmotoren 10 in ihrer Länge verstellbar. Die Lagerpunkte der Streben 8, 2 an den Aufnahmen sind so angeordnet, daß sie in ihrer geometrischen Grundstruktur die Eckpunkte von zwei Dreiecken darstellen. Diese Struktur ermöglicht eine sehr leichte, formstabile Bauweise, da eine Belastung durch Biegespannungen kaum auftritt und die funktionsbestimmenden Bauteile in erster Linie durch Zug und Druckspannung beansprucht werden. Die Streben 8 werden parallel angeordnet, um eine exakte horizontale Lage der Transportgreifersysteme sicherzustellen. Durch die Längenveränderung der Streben 8, 2 gemeinsam sind alle Bahnkurven innerhalb der maximalen Schwenkwinkel einstellbar.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in Fig. 2 dargestellt. Darin wurde die mittlere, diagonal angeordnete, Strebe 2 durch eine in der Transportrichtung liegenden Strebe 4 ersetzt.

In Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, indem die Diagonalstrebe 2 durch einen Drehantrieb 5 in den oberen Gelenkpunkten ersetzt wurde.

Durch die Verstellung der Länge der Streben 8, 2 bzw. 4 sind die jeweils vorgegebenen Lageänderungen der Aufnahme 7 in zwei Freiheitsgraden ansteuerbar. Die Impulse zur Steuerung der Stellmotoren 10 für die Zustellbewegungen der Streben 8, 2 bzw. 4 werden über ein Rechnerprogramm erzeugt.

Die Haltemittel 11 für die Aufnahme der Blechteile 3 sind als teilespezifische Greifer ausgeführt. Beim Umrüsten der Pressenlinie auf ein anderes Blechteil 3 werden die Greifer an der Aufnahme 7 ausgetauscht.

Bei einer alternativen Ausführung hierzu sind an Stelle der austauschbaren teilspezifischen Greifer ständig mit der Aufnahme 7 verbundene Greifer vorgesehen, die beim Umrüsten der Presse mittels der Programmsteuerung entsprechend den jeweiligen Teilekonturen der nachfolgend zu bearbeitenden Blechteile 3 universell einstellbar sind.

Claims

1. Zuführ- und Entnahmeeinrichtung für Blechteile an einer Pressenlinie, Transferpresse, Großteilstufenpresse oder dgl. Pressenanlage, mit an einer Aufnahme angeordneten Haltemitteln zur Aufnahme der Blechteile und Mitteln zum Transport der Blechteile in mehreren Freiheitsgraden, dadurch gekennzeichnet, daß an einer Aufnahmekonsole (6) drei in ihrer Länge verstellbaren Streben (8, 2 bzw. 4) angeordnet sind und die Lagerpunkte der Streben (8, 2 bzw. 4 ) an der Aufnahmekonsole (6) so angeordnet sind, daß die Linearachsen zweier Streben (8) parallel zueinander stehen und eine dritte Strebe (2 bzw. 4) eine nicht Parallele zu den anderen einnimmt, wobei durch Verstellung der Länge der Streben (8, 2 bzw. 4) die jeweils vorgegebenen Lageänderungen der Aufnahme (7) in bis zu zwei Freiheitsgraden ansteuerbar sind und die Impulse zur Steuerung der Stellmotoren (10) für die Zustellbewegungen der Streben (8, 2 bzw. 4) über ein Rechnerprogramm erzeugt werden.

2. Zuführ- bzw. Entnahmeeinrichtung für Blechteile nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerpunkte der Streben (8, 2) an der Aufnahmekonsole (6) und an der Aufnahme (7) so angeordnet sind, daß sie in ihrer geometrischen Struktur die Eckpunkte zweier Dreiecke darstellen.

3. Zuführ- bzw. Entnahmeeinrichtung für Blechteile nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die diagonal verlaufende Strebe (2) durch einen Drehantrieb (5) in den oberen Drehpunkten der parallel verlaufenden Streben (8) ersetzbar ist.

4. Zuführ- bzw. Entnahmeeinrichtung für Blechteile nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerpunkte der Streben (8,2) auf der Aufnahmekonsole (6) und an der Aufnahme (7) als Gelenke (9) ausgeführt sind.

5. Zuführ- bzw. Entnahmeeinrichtung für Blechteile nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Streben (8, 2, und 4) jeweils einen Kugelgewindetrieb enthalten, der durch einen elektrischen Stellmotor (10) betätigbar ist.

6. Zuführ- bzw. Entnahmeeinrichtung für Blechteile nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Streben (8, 2 und 4) jeweils ein Zahnstange-Ritzel-Getriebe oder ein Zugmittelgetriebe enthalten, das durch einen elektrischen Stellmotor (10) betätigbar ist.

7. Zuführ- bzw. Entnahmeeinrichtung für Blechteile nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Streben (8, 2 und 4) mittels elektrischer Linearmotore längenverstellbar sind.

8. Zuführ- bzw. Entnahmeeinrichtung für Blechteile nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Streben (8,2 und 4) mittels hydraulischer Stellantriebe längenverstellbar sind.

9. Zuführ- bzw. Entnahmeeinrichtung für Blechteile nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Haltemittel (11) für die Blechteile (3) mittels einer Programmsteuerung entsprechend den jeweiligen Teilekonturen universell einstellbare Haltemittel (11) an der Aufnahme (7) angeordnet sind.