DE19644997C1 - Verfahren zur Herstellung von hochreinen, kurzkettig alkylierten, quartären Ammoniumhydroxiden und ihre Verwendung zur Herstellung von Zeolithen oder als Phasen-Transfer-Katalysator - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von hochreinen, kurzkettig alkylierten, quartären Ammoniumhydroxiden und ihre Verwendung zur Herstellung von Zeolithen oder als Phasen-Transfer-KatalysatorInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur Herstellung
von hochreinen, kurzkettig alkylierten, quartären Ammoniumhy
droxiden gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Es sind eine Reihe von Verfahren zur Herstellung von kurz
kettig alkylierten quartären Ammoniumhydroxiden bekannt. So ist
z. B. beschrieben worden, daß der Austausch von Halogeniden und
Hydroxiden durch Anwendung von Ionenaustauschern möglich ist.
Weiterhin ist der Austausch zwischen Hydroxiden und Hydro
gensulfationen sowie der Austausch zwischen Halogeniden und Hy
droxiden mittels Elektrolyse möglich.
Schließlich ist eine Reaktion beschrieben, bei der
Tetraalkylammoniumhalogenide in Alkohol mittels feuchtem Sil
beroxid umgesetzt werden.
Weiterhin ist es möglich, ein tertiäres Amin mit einem
Alkylhalogenid zu erhitzen, so daß das entsprechende Tetraalkyl
ammoniumsalz entsteht.
Die quartären, alkylierten Ammoniumhydroxide sind in Wasser
löslich und dort vollständig dissoziiert. Ihre Basizität ent
spricht der von Alkalihydroxiden. Die langkettig alkylierten,
quartären Ammoniumsalze und auch -hydroxide zeigen auch eine
gute Löslichkeit in nichtpolaren organischen Lösungsmitteln.
Verschiedene Austauschreaktionen, bei denen die Anionen der
quartären Ammoniumsalze ausgetauscht werden durch die basische
Hydroxylgruppe, sind in den folgenden Literaturstellen be
schrieben: J. H. Harlow, C. M. Noble, G. E. A. Wyld. Anal. Chem.,
28, 787 (1956); B. R. Agrawal und R. M. Diamond, J. Phys. Chem.,
67, 2785 (1963); J. R. Gomez und M. T. Estrada, J. Appl. Electro
chem., 21, 365 (1991); M. Maskoza, Synth. Commun., 6, 313
(1976); A. Brandstrom, K. Gustavii, Acta Chem. Scand., 23, 1215
(1969).
Die bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von alky
lierten, quartären Ammoniumhydroxiden zeigen verschiedene Nach
teile.
Aufgrund der relativ hohen Herstellungskosten eignen sie
sich nicht zur Großproduktion. Die Rückgewinnung der als Aus
gangssubstanzen eingesetzten insbesondere langkettig alkylier
ten,quartären Ammoniumsalze ist schwer möglich. Der bei einigen
angegebenen Verfahren notwendige Einsatz von Ionenaustauschern
macht das Verfahren kompliziert und teuer. Nachteiligerweise
müssen häufig Alkalihydroxide im Überschuß zugesetzt werden,
was häufig zu Verunreinigungen der Endprodukte führt.
Die nach den bekannten Verfahren hergestellten kurzkettig
alkylierten, quartären Ammoniumhydroxide weisen nicht den erfor
derlichen Reinheitsgrad auf, so daß die Anwendung bei der Syn
these von Zeolithen als Phasentransferkatalysatoren oder für
analytische Zwecke häufig nicht oder nur eingeschränkt möglich
ist.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren zur Herstellung von hochreinen, kurzkettig alkylierten,
quartären Ammoniumhydroxiden anzugeben, die die Nachteile des
Standes der Technik nicht aufweisen.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 aufgeführ
ten Merkmale gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist verschiedene Vorteile
auf. So ist es möglich, die kurzkettig alkylierten, quartären
Ammoniumhydroxide kostengünstig herzustellen, so daß eine Groß
produktion möglich wird. Die bei diesem Verfahren erfindungsge
mäß als Ausgangsmaterialien eingesetzten langkettig alkylier
ten, quartären Ammoniumsalze lassen sich wieder zurückgewinnen
und dem Verfahren erneut zuführen. Ein weiterer Vorteil ist,
daß Ionenaustauscherapparaturen nicht verwendet werden. Im Ge
gensatz zum Stand der Technik ist ein Überschuß an Alkalihydro
xid nicht erforderlich.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte kurzket
tig alkylierte, quartäre Ammoniumhydroxide weisen eine hohe
Reinheit auf, so daß sie sich insbesondere für die Herstellung
von Zeolithen eignen.
Durch Einsatz von Ultraschall läßt sich die Herstellungs
zeit bedeutend verringern.
Die erfindungsgemäß hergestellten Produkte enthalten keine
Alkalisalze in wesentlichen Mengen.
Die Herstellung der kurzkettig alkylierten, quartären Ammo
niumhydroxide durch Anionenaustausch erfolgt erfindungsgemäß
über langkettig alkylierte, quartäre Ammoniumsalze. So werden
beispielsweise die langkettig alkylierten, quartären Ammonium
salze mit Alkalihydroxid in Methanol in ihre Hydroxide über
führt. Die methanolische Lösung wird eingedampft und das aus
fallende Alkalisalz abgetrennt. Das übrigbleibende langkettig
alkylierte, quartäre Ammoniumhydroxid wird in einem nichtpola
ren organischen Lösungsmittel, z. B. Benzol oder Toluol auf
gelöst und anschließend mit einer wäßrigen Lösung eines kurz
kettig alkylierten, quartären Ammoniumsalzes intensiv ver
mischt. Hierbei erfolgt ein Anionenaustausch, wobei die lang
kettig alkylierte, quartäre Ammoniumverbindung in der nichtpo
laren Phase verbleibt, während die entstehende kurzkettig alky
lierte, quartäre Ammoniumverbindung, in diesem Fall das Hydro
xid, in die wäßrige Phase übergeht.
Durch diesen Zwei-Stufen-Prozeß wird erreicht, daß alle
störende Begleitstoffe, wie Alkalisalze, in bemerkenswerten
Mengen in der wäßrigen Phase nicht mehr enthalten sind. Mittels
Gefriertrocknung oder Destillation der wäßrigen Phase lassen
sich nun unterschiedliche Konzentrationen in der wäßrigen Lö
sung an kurzkettig alkyliertem, quartärem Ammoniumhydroxid ein
stellen. Die Gesamtausbeute beträgt ca. 95 bis 98%. Sie hängt
ab von den Reaktionsbedingungen und von der Wahl der entspre
chenden quartären Ammoniumverbindungen.
Die Definition langkettig alkyliert und kurzkettig alky
liert im Sinne der Erfindung beinhaltet insbesondere die Eigen
schaft der entsprechenden Ammoniumverbindungen lipophil oder
weniger lipophil zu sein. Das heißt, daß immer eine gewisse
Wasserlöslichkeit des kurzkettig alkylierten, quartären Ammoni
umhydroxids gegenüber einer Wasserunlöslichkeit der langkettig
alkylierten, quartären Ammoniumverbindung gewährleistet sein
muß.
Die langkettig alkylierten, quartären Ammoniumverbindungen
können zur Erhöhung ihrer Lipophilie erfindungsgemäß mit weite
ren, hier nicht ausdrücklich genannten, die lipophilen Eigen
schaften erhöhenden Substituenten versehen sein.
Die Abgrenzung der kurzkettig alkylierten, quartären Ammo
niumhydroxide, die gemäß der Erfindung hergestellt werden kön
nen, gegenüber den langkettig alkylierten Verbindungen bezüg
lich ihrer Alkylgruppierungen liegt an der Grenze ihrer Wasser
löslichkeit.
Die erfindungsgemäß kurzkettig alkylierten, quartären Ammo
niumverbindungen können dennoch mit weiteren hier nicht aus
drücklich genannten Gruppierungen substituiert sein.
Die Erfindung wird an den folgenden Beispielen näher erläu
tert.
Zu einer Mischung von 5 l absolutem Methanol, 415 g pulve
risiertem Kaliumhydroxid und einigen Tropfen deionisiertem Was
ser werden 1000 g Trioctylmethylammoniumbromid in Anteilen un
ter konstanter Rührgeschwindigkeit zwischen 800 und 1000 U/min
zugegeben. Anschließend wird 6 bis 7 h bei Raumtemperatur wei
tergerührt. Danach wird die Lösung unter Absaugen filtriert und
Methanol unter vermindertem Druck zurückgewonnen. Die so erhal
tene ölige Flüssigkeit wird in 10 l getrocknetem Toluol aufge
nommen. Diese Lösung wird bei Raumtemperatur für 10 bis 15 min
gerührt und nochmals filtriert. Das Filtrat enthält ungefähr
825 g des entsprechenden Ammoniumhydroxids in Toluollösung.
Nach diesem Verfahren sind weitere Verbindungen herstellbar,
wie z. B. Tetra-n-Octylammoniumhydroxid und Cetyltrimethylammo
niumhydroxid.
Eine Mischung von 5 l absolutem Methanol, pulverisiertem
415 g Kaliumhydroxid und einigen Tropfen deionisiertem Wasser
und Trioctylmethylammoniumbromid (1,0 kg) wird mit Ultraschall
bei Raumtemperatur 20 bis 30 min behandelt. Die Mischung wird
gemäß Beispiel 1 aufgearbeitet, und es liegt eine Ammoniumhy
droxidlösung in Toluol vor, die die gleichen Parameter auf
weist, wie die in Beispiel 1 aufgeführten.
Eine Lösung von 428 g Tetraethylammoniumbromid in 4,3 l
deionisiertem Wasser wird bei Raumtemperatur gerührt. Zu dieser
Lösung wird eine Toluollösung gemäß Beispiel 1 zugeführt und
konstant bei 800 bis 1000 U/min gerührt. Die Rührdauer beträgt
etwa 2 bis 4 h bis in der wäßrigen Schicht kein Halogen mehr
nachzuweisen ist. Die wäßrige Phase wird von der organischen
Phase abgetrennt. Sie enthält Tetraethylammoniumhydroxid. Die
so erhaltene Lösung wird mittels Gefriertrocknung oder Destil
lation auf erforderliche Konzentrationen, z. B. 10, 20, 25, 30,
35, 40, 45, 50, 55 und 60% eingestellt. Beispielsweise können
nach diesem Verfahren weitere Ammoniumhydroxide hergestellt
werden: Tetramethylammoniumhydroxid, Tetra-n-Propylammoniumhy
droxid, Tetraisopropylammonium-hydroxid und Tetra-n-Butylammo
niumhydroxid.
Die unter Beispiel 3 aufgeführte Beschreibung der Herstel
lung von quartären Ammoniumhydroxiden kann ebenso unter Ultra
schalleinwirkung durchgeführt werden. Die Austauschreaktion
dauert in diesem Falle nur 20 bis 30 min. Die Durchführung der
Ultraschallbehandlung entspricht dem Beispiel 2 und die Hydro
xide, die hergestellt werden, entsprechen dem Beispiel 3.
Claims (16)
1. Verfahren zur Herstellung von hochreinen, kurzkettig,
alkylierten, quartären Ammoniumhydroxiden, dadurch gekennzeich
net, daß langkettig alkylierte, quartäre Ammoniumsalze durch
Umsetzung mit Metallhydroxiden in langkettig alkylierte,
quartäre Ammoniumhydroxide überführt werden und anschließend
die langkettig alkylierten, quartären Ammoniumhydroxide mit
kurzkettig alkylierten, quartären Ammoniumsalzen zu den kurz
kettig alkylierten, quartären Ammoniumhydroxiden umgesetzt wer
den.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Umsetzung der langkettig alkylierten, quartären Ammonium
salze mit Metallhydroxiden in einem mit Wasser mischbaren, or
ganischen Lösungsmittel erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet daß
als mit Wasser mischbare organische Lösungsmittel die primären Alko
hole Methanol, Ethanol, n-Propanol und i-Propanol und Buta
nol eingesetzt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die langkettig alkylierten, quartären Ammoni
umhydroxide nach Abtrennung der Metallsalze und des Lösungsmit
tels in einem nichtpolaren organischen Lösungsmittel gelöst
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
als nichtpolare organische Lösungsmittel Ben
zol, Toluol, Xylol, n-Hexan, n-Heptan und Petrolether einge
setzt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Lösung der langkettig alkylierten,
quartären Ammoniumhydroxide in einem nichtpolaren organischen
Lösungsmittel mit einer wäßrigen Lösung der kurzkettig alky
lierten, quartären Ammoniumsalze kontaktiert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Kontaktieren durch intensives Rühren er
folgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Kontaktieren mittels Ultraschall erfolgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß aus der wäßrigen Phase das kurzkettig alky
lierte, quartäre Ammoniumhydroxid gewonnen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
durch Gefriertrocknung oder Destillation aus der wäßrigen Lö
sung von kurzkettig alkylierten, quartären Ammoniumhydroxiden
Lösungen unterschiedlicher Konzentration hergestellt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die eingesetzten langkettig alkylierten,
quartären Ammoniumsalze die Alkylgruppen Octyl-, Decyl- und Ca
pryl- und gegebenenfalls zusätzlich Methylgruppen aufweisen.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die eingesetzten kurzkettig alkylierten,
quartären Ammoniumsalze die Alkylgruppen Methyl-, Ethyl-,
n-Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Pentyl- und Hexylgruppen aufwei
sen.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß als Anionen Halogenide und weitere Säurere
ste von anorganischen und organischen Säuren eingesetzt werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, gekenn
zeichnet dadurch, daß als Metallhydroxide Alkali-, Erdalkalihy
droxide sowie Hydroxide von Nebengruppenelementen eingesetzt
werden.
15. Verwendung der hochreinen, kurzkettig alkylierten,
quartären Ammoniumhydroxide gemäß Anspruch 1 zur Herstellung
von Zeolithen.
16. Verwendung der hochreinen, kurzkettig alkylierten,
quartären Ammoniumhydroxide gemäß Anspruch 1 als Phasen-Trans
fer-Katalysator.
Priority Applications (3)
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NICHTS ERMITTELT * |
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Publication number | Publication date |
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