DE19644132A1 - Verfahren zur Optimierung der Bandbreitenverteilung an den Enden eines eine Walzstraße durchlaufenden Bandes - Google Patents
Verfahren zur Optimierung der Bandbreitenverteilung an den Enden eines eine Walzstraße durchlaufenden BandesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Optimieren der Band
breitenverteilung an den Enden eines eine Walzstraße durch
laufenden Bandes.
Eines der Hauptprobleme beim Walzen von Bändern, z. B. Band
stahl, ist das Erzielen einer rechteckigen Grundform mit
einer über die Länge des Bandes konstanten Breite. Zur Steue
rung der Bandbreite dienen vertikale Stauchwalzen in der
Walzstraße. Werden die Stauchwalzen mit konstanter Anstellung
gefahren, so wird das Band in der Regel an den Bandenden,
also dem Bandkopf und dem Bandfuß, aufgrund des unsymmetri
schen Materialflusses und anderer Effekte schmaler als im
Mittelteil. Um dem entgegenzuwirken, ist die Anstellposition
der Stauchwalzen während des Banddurchlaufs verstellbar, wo
bei die Anstellung beim Durchlauf der Bandenden in Form kur
zer Ausschläge, sogenannter "short strokes", relativ zum Mit
telteil weiter aufgefahren wird. Diese Anstellungskorrektur
am Bandkopf und am Bandfuß erfolgt entsprechend einer Fahr
kurve ("short stroke control-(SSC-)Fahrkurve"), die durch
vorgegebene Parameter definiert werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine gewünschte Bandbreiten
verteilung an den Bandenden durch Vorgabe einer Fahrkurve für
die Anstellposition der Stauchwalzen möglichst gut zu erzeu
gen.
Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe durch die in den unab
hängigen Ansprüchen 1, 2, 3 und 4 angegebenen Verfahren ge
löst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Verfahren
sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Ermittlung der Parameter zur Bildung der Fahrkurve, ent
sprechend der die Anstellposition der Stauchwalzen beim
Durchlauf der Bandenden verstellt wird, erfolgt also auf der
Grundlage von Vorhersagen über den Walzprozeß durch neuronale
Netze, wobei durch ein on-line-Training der neuronalen Netze
an dem Walzprozeß die Vorhersagen ständig verbessert werden.
Dabei werden für den Bandkopf und den Bandfuß vorzugsweise
getrennte neuronale Netze verwendet. Für aufeinanderfolgende
Durchläufe desselben Bandes, also bei mehreren Stauchstichen,
können getrennte neuronale Netze verwendet werden. Ist die
Anzahl der Stauchstiche ständig fest vorgegeben, so kann auch
ein einziges neuronales Netz verwendet werden, um die Para
meter für die Fahrkurven der Stauchwalzen in den aufeinander
folgenden Stauchstichen zu ermitteln.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird im folgenden auf
die Figuren der Zeichnung Bezug genommen; im einzelnen zeigen
Fig. 1 ein Beispiel für die Breitenverteilung eines gewalz
ten Bandes und eine daraus abgeleitete Fahrkurve für
die Stauchwalzen zur Korrektur der Breitenverteilung,
Fig. 2 ein Beispiel für die prinzipielle Steuerungsstruktur
einer Walzstraße mit einer Einheit zur Ermittlung von
Parametern zur Definition der Fahrkurve, die
Fig. 3 bis 8 unterschiedliche Beispiele für die Realisie
rung der Einheit zur Ermittlung der Fahrkurvenpara
meter und
Fig. 9 ein auf dem Beispiel nach Fig. 8 beruhendes detail
lierteres Konzept zur Ermittlung der Fahrkurvenpara
meter.
Das Diagramm in Fig. 1 zeigt beispielhaft die Breitenvertei
lung y eines Bandes über seine Länge l beim Durchlaufen einer
Walzstraße, die neben horizontalen Flachwalzen zur Band
dickenregelung auch vertikale Stauchwalzen zur Bandbreiten
steuerung enthält. Bei konstanter Anstellung der Stauchwalzen
kommt es aufgrund unsymmetrischer Materialflüsse im Band zu
einer Verringerung der Bandbreite an den Bandenden, also dem
Bandkopf und dem Bandfuß. Um dem entgegenzuwirken und eine
rechteckige Grundform des Bandes zu erhalten, wird die An
stellposition der Stauchwalzen beim Durchlaufen der Bandenden
entsprechend einer Fahrkurve f verstellt, die bei dem gezeig
ten Beispiel aus zwei, getrennt für den Bandkopf und den
Bandfuß sowie für jeden Durchlauf desselben Bandes, also
jeden Stauchstich, einstellbaren geraden Abschnitten besteht.
Die Fahrkurve f wird dabei durch vier Parameter in Form
zweier Anstellungskorrekturwerte a1 und a2 und zweier Längen
koordinaten l1 und l2 beschrieben. Die Anstellungskorrektur
werte a1 und a2 beziehen sich auf den Walzenabstand, so daß
der Fahrweg der beiden Stauchwalzen jeweils halb so groß ist.
Natürlich ist es möglich, die Fahrkurve in anderer Weise und
durch mehr Parameter zu beschreiben.
Es geht nun darum, die Parameter a1, a2, l1 und l2 der Fahr
kurve f so zu bestimmen, daß eine Verstellung der Anstell
positionen der Stauchwalzen entsprechend der durch die Para
meter definierten Fahrkurve zu einer vorgegebenen Soll-Band
breitenverteilung, hier also einer rechteckigen Grundform,
des Bandes an seinen Bandenden führt. Dies geschieht, wie im
folgenden anhand mehrerer Beispiele erläutert wird, mit Hilfe
von neuronalen Netzen, wobei jedoch einzelne Parameter, hier
z. B. die Längenkoordinaten l1 und l2, auch als Erfahrungs
werte vorgegeben werden können.
Fig. 2 zeigt die prinzipielle Steuerungsstruktur für eine
Walzstraße 3, in der eine Optimierung der tatsächlichen Band
breitenverteilung yist eines die Walzstraße 3 durchlaufenden
Bandes 4 entsprechend einer vorgegebenen Soll-Bandbreiten
verteilung ysoll erfolgt. Bei der Walzstraße 3 handelt es sich
um eine Vorstraße, die ein oder mehrere Horizontalgerüste mit
Flachwalzen 5 aufweist, wobei dem letzten und nach Bedarf
auch weiteren Horizontalgerüsten, hier den beiden letzten
Horizontalgerüsten, jeweils ein Vertikalgerüst mit Stauch
walzen 6 vorgeordnet ist. Vor jedem Einlauf eines Bandes 4 in
die Walzstraße 3 werden in einer Vorausberechnungseinheit 7
aufgrund von Sollwerten SW und Primärdaten PD und unter Zu
griff auf mathematische Modelle 8 des Walzprozesses relevante
Prozeßparameter x des Walzprozesses vorausberechnet und einer
Basisautomatisierung 9 aufgegeben, die damit eine Voreinstel
lung der Walzstraße 3 vornimmt. Während des Walzprozesses
werden mittels einer Meßwerterfassungseinrichtung 10 laufend
relevante Meßgrößen des Walzprozesses erfaßt. Die Meßgrößen
werden der Basisautomatisierung 9 zur Erfüllung von Rege
lungsfunktionen sowie einer Nachberechnungseinheit 11 zuge
führt. Die Nachberechnungseinheit 11 greift auf dieselben
mathematischen Modelle 8 wie die Vorausberechnungseinheit 7
zu und adaptiert die zugehörigen Modellparameter aufgrund der
den tatsächlichen Verlauf des Walzprozesses repräsentierenden
Meßgrößen. Auf diese Weise wird die Vorausberechnung für das
jeweils nächste zu walzende Band 4 ständig verbessert und an
das reale Prozeßgeschehen angepaßt.
Zur Steuerung der Anstellung der Stauchwalzen 6 enthält die
Basisautomatisierung 9 eine entsprechende Steuereinrichtung
12. Diese erzeugt in Abhängigkeit von ihr zugeführten Para
metern s, z. B. s=(a1,a2) entsprechend Fig. 1, eine Fahr
kurve f, entsprechend der die Anstellposition der Stauch
walzen 6 beim Durchlauf der Bandenden verstellt wird. Die Er
mittlung der Parameter s für die Fahrkurve f erfolgt in einer
Einheit 13 zunächst in Abhängigkeit von der vorgegebenen
Soll-Bandbreitenverteilung ysoll und den vorausberechneten
Prozeßparametern x und unter Zugriff auf mindestens ein neu
ronales Netz 14, das eine Vorhersage über die Stauchvorgänge
an den Bandenden liefert. Zur Verbesserung und Anpassung der
Vorhersagen des neuronalen Netzes 14 an das tatsächliche Pro
zeßgeschehen, wird am Ausgang der Walzstraße 3 mittels einer
Breitenmeßeinrichtung 15 die tatsächliche Bandbreitenvertei
lung yist gemessen und mit dieser und den in der Nachberech
nungseinheit 11 nachberechneten Prozeßparametern xnach eine
Adaption des neuronalen Netzes 14 vorgenommen.
Was die Anzahl der verwendeten neuronalen Netze 14 betrifft,
so werden vorzugsweise für den Bandkopf und den Bandfuß ge
trennte neuronale Netze verwendet. Darüber hinaus können für
aufeinanderfolgende Durchläufe desselben Bandes 4 getrennte
neuronale Netze verwendet werden. Ist die Anzahl der Stauch
stiche von Band zu Band variabel, so ist jedoch die Verwen
dung getrennter neuronaler Netze für die größeren Stich
nummern unvorteilhaft, weil dort weniger Trainingsdaten an
fallen.
Die Fig. 3 und 4 zeigen eine erste Realisierungsmöglich
keit der Einheit 13 in zwei Betriebszuständen. Als neuronales
Netz wird dabei ein neuronales Vorwärtsmodell 140 verwendet,
das den Stauchvorgang in seiner natürlichen Ursache/Wirkung-
Beziehung abbildet. Die Eingangsgrößen des neuronalen Netzes
140 in seiner Trainingsphase (Fig. 3) bestehen aus den nach
berechneten Prozeßparametern xnach und den Parametern sist der
Fahrkurve, die mittels einer Umrechnungseinheit 16 aus der
gemessenen Fahrkurve fist, entsprechend der die Stauchwalzen 6
beim Walzprozeß verfahren werden, ermittelt werden. Das neu
ronale Netz 140 liefert eine Vorhersage für die Bandbreiten
verteilung y, die mit der gemessenen tatsächlichen Band
breitenverteilung yist verglichen wird. In Abhängigkeit von
dem dabei ermittelten Fehler Δy erfolgt eine Adaption des
neuronalen Netzes 140, so daß dieses für vorgegebene Para
meter s der Fahrkurve und vorliegende Prozeßparameter x eine
möglichst exakte Vorhersage der damit erzielten Bandbreiten
verteilung y liefert.
Fig. 4 zeigt, wie die optimalen Parameter sopt einer Fahr
kurve ermittelt werden, mit der eine vorgegebene Soll-Band
breitenverteilung ysoll erzielt wird. Dazu werden zunächst von
einer Recheneinheit 17 Startwerte sstart für die Fahrkurven
parameter s vorgegeben und zusammen mit den vorausberechneten
Prozeßparametern x dem adaptierten neuronalen Netz 140 zuge
führt. Dieses liefert eine Vorhersage für die Bandbreiten
verteilung y, die mit der Soll-Bandbreitenverteilung ysoll
verglichen wird. Überschreitet dabei die Abweichung zwischen
der vorhergesagten Bandbreitenverteilung y und der Soll-
Bandbreitenverteilung ysoll einen vorgegebenen Grenzwert, so
werden die Startwerte sstart um einen Betrag Δs verändert. Das
neuronale Netz 140 liefert mit den neuen Parametern
s=sstart+Δs eine neue Vorhersage für die Bandbreitenvertei
lung y, die wieder mit der Soll-Bandbreitenverteilung ysoll
verglichen wird. Dabei werden die Parameter s für die Fahr
kurve so lange schrittweise um den Betrag Δs verändert, bis
die Abweichung zwischen der vorhergesagten Bandbreiten
verteilung y und der Soll-Bandbreitenverteilung ssoll den
vorgegebenen Grenzwert nicht mehr überschreitet. Die so er
mittelten Parameter s entsprechen den gesuchten optimalen
Parametern sopt der Fahrkurve, mit der die Anstellposition der
Stauchwalzen 6 gesteuert wird.
Bei dem in den Fig. 5 und 6 gezeigten Beispiel einer Rea
lisierung der Einheit 13 werden zwei neuronale Netze 140 und
141 verwendet, von denen das erste neuronale Netz 140 wie
schon bei dem Beispiel in den Fig. 3 und 4 ein neuronales
Vorwärtsmodell und das zweite neuronale Netz 141 ein die Um
kehrung der natürlichen Ursache/Wirkung-Beziehung beschrei
bendes neuronales Rückwärtsmodell ist. Wie Fig. 5 zeigt,
wird in einem ersten Betriebszustand der Einheit 13 das erste
neuronale Netz 140 in derselben Weise trainiert, wie dies
anhand von Fig. 3 bereits beschrieben worden ist.
Nach Abschluß des Trainings des ersten neuronalen Netzes 140
wird entsprechend Fig. 6 mittels des zweiten neuronalen Net
zes 141 aufgrund einer vorgegebenen Soll-Bandbreitenvertei
lung ysoll und der vorausberechneten Prozeßparameter x eine
Vorhersage für die Parameter s der Fahrkurve erzeugt, ent
sprechend der die Stauchwalzen 6 beim Banddurchlauf verstellt
werden. Die daraus resultierende gemessene Bandbreitenvertei
lung yist wird mit der Soll-Bandbreitenverteilung ysoll vergli
chen, wobei der dabei erhaltene Fehler Δy durch das adaptier
te erste neuronale Netz 140 zurückpropagiert und zur Adaption
der veränderbaren Netzgewichte w(NN141) des zweiten neuronalen
Netzes 141 nach dem Gradientenabstiegsverfahren herangezogen
wird:
Das in Fig. 7 gezeigte Ausführungsbeispiel für die Einheit
13 enthält als neuronales Netz ein neuronales Rückwärtsmodell
141 entsprechend dem in den Fig. 5 und 6. Dieses neuronale
Netz 141 liefert im adaptierten Zustand in Abhängigkeit von
einer vorgegebenen Soll-Bandbreitenverteilung ysoll und den
vorausberechneten Prozeßparametern x eine Vorhersage für die
Parameter s der Fahrkurve, entsprechend der die Anstellposi
tion der Stauchwalzen 6 beim Banddurchlauf verstellt wird.
Zur Adaption des neuronalen Netzes 141 an das tatsächliche
Prozeßgeschehen werden nach dem Banddurchlauf die gemessene
tatsächliche Bandbreitenverteilung yist und die nachberechne
ten Prozeßparameter xnach dem neuronalen Netz 141 als Ein
gangsgrößen zugeführt, dessen Netzwerkantwort s mit den über
die Umrechnungseinheit 16 aus der gemessenen Fahrkurve fist
ermittelten tatsächlichen Fahrkurvenparametern sist verglichen
wird. In Abhängigkeit von dem dabei ermittelten Fehler Δs er
folgt eine Adaption des neuronalen Netzes 141.
Dem in Fig. 8 gezeigten Ausführungsbeispiel für die Einheit
13 liegt die Voraussetzung zugrunde, daß bei einem Fehler in
der Breitenverteilung, also bei einer Abweichung Δy zwischen
der Soll-Bandbreitenverteilung ysoll und der gemessenen tat
sächlichen Bandbreitenverteilung yist die Fahrkurve fist für
die Stauchwalzen 6 um den Betrag dieser Abweichung Δy geän
dert werden muß, um den Fehler zu kompensieren. Als neurona
les Netz 142 kann daher ein neuronales Rückwärtsmodell ver
wendet werden. Die Soll-Bandbreitenverteilung ysoll ist ein
für allemal festgelegt, z. B. für eine Rechteckform der
Bandenden, so daß das neuronale Netz 142 eine gegenüber den
vorangehend beschriebenen Beispielen reduzierte Aufgaben
stellung besitzt und ihm zur Vorhersage der Fahrkurvenpara
meter s als Eingangsgrößen nur die Prozeßparameter x bzw.
xnach zugeführt werden.
Vor dem Bandeinlauf liefert das neuronale Netz 142 aufgrund
der vorausberechneten Prozeßparameter x eine Vorhersage für
die Parameter s der Fahrkurve f, aufgrund derer eine Vorein
stellung der Stauchwalzen 6 erfolgt.
Nach dem Banddurchlauf wird die gewünschte Soll-Bandbreiten
verteilung ysoll mit der gemessenen tatsächlichen Bandbreiten
verteilung yist verglichen. Mit der dabei erhaltenen Abwei
chung Δy wird die gemessene Fahrkurve fist in eine Soll-Fahr
kurve fsoll korrigiert, deren zugehörige Parameter ssoll mit
tels einer Umrechnungseinheit 18 ermittelt werden. Das neuro
nale Netz 142 liefert aufgrund der ihm jetzt zugeführten
nachberechneten Prozeßparameter xnach eine Vorhersage für die
Fahrkurvenparameter s, die mit den Parametern ssoll der Soll-
Fahrkurve fsoll verglichen werden, wobei der so erhaltene Feh
ler Δs zur Adaption des neuronalen Netzes 142 herangezogen
wird. Die Umrechnungsschnittstelle zwischen der Fahrkurve f
und ihren Parametern s, bei dem gezeigten Beispiel die Um
rechnungseinheit 18, kann natürlich auch anders gelegt wer
den, indem die von dem neuronalen Netz 142 vorhergesagten
Parameter s in eine vorhergesagte Fahrkurve f umgerechnet
werden und die vorhergesagte Fahrkurve f mit der Soll-Fahr
kurve fsoll verglichen wird. Dies ergibt sich auch aus dem
folgenden Beispiel.
Fig. 9 zeigt ein auf dem Beispiel der Fig. 8 beruhendes
detaillierteres Konzept zur Bestimmung der Fahrkurve f für
die Stauchwalzen 6. Entsprechend der Darstellung in Fig. 1
soll dabei für jeden von insgesamt drei Stauchstichen
i(=1, 2, 3) die Fahrkurve f(i) jeweils aus zwei geraden Ab
schnitten bestehen, die insgesamt durch die vier Parameter
a1(i), a2(i), l1(i) und l2(i) beschrieben werden. Die zur
Bestimmung der Fahrkurve f relevanten Prozeßparameter x
bzw. xnach umfassen die Bandbreite b(i), Banddicke d(i)
und Bandtemperatur T(i) nach jedem Stauchstich i, die
Breitenabnahme Δb(i) und Dickenabnahme Δd(i) des Bandes 4
nach jedem Stauchstich i sowie einen Koeffizienten α als Maß
für die Materialhärte (Umformwiderstand) des Bandes 4.
Die Vorhersage der Fahrkurvenparameter a1(i) und a2(i), also
der Anstellungskorrekturwerte, erfolgt für alle drei Stauch
stiche i durch ein neuronales Netz 142, das dementsprechend
sechs Netzausgänge ok(=o. . .5) aufweist. Dabei errechnen sich die
Anstellungskorrekturwerte a1(i) und a2(i) als Produkt aus den
zwischen -1 und +1 liegenden Netzausgängen ok und den jewei
ligen Breitenabnahmen Δb(i) des Bandes 4. Das hat die Wir
kung, daß keiner der Anstellungskorrekturwerte a1(i) und
a2(i) größer als die jeweilige Breitenabnahme Δb(i) werden
kann.
Die Längenkoordinaten l1(i) und l2(i) werden durch eine Ein
richtung 19 als Erfahrungswerte vorgegeben. Dabei wird die
Längenkoordinate l2(1), welche der Länge des Einwirkbereiches
der Stauchwalzen 6 im ersten Stauchstich auf das Band 4 ent
spricht, für den Bandkopf beispielsweise auf die 3fache und
für den Bandfuß auf die 2fache Brammenbreite festgesetzt. Für
die nachfolgenden Stauchstiche wird die Länge des Einwirk
bereiches der Stauchwalzen 6 jedesmal halbiert, so daß gilt
l2(2)=1/2 l2(1) und l2(3)=1/4 l2(1). Die übrigen Längenkoordi
naten werden mit l1(i)=1/3 l2(i) festgelegt. Die so bestimm
ten Werte für die Längenkoordinaten beziehen sich auf das
Band 4 nach seinem Austritt aus der Walzstraße 3, wenn die
Bandbreitenverteilung gemessen wird. Für die Ansteuerung der
Stauchwalzen 6 in den einzelnen Stauchstichen i müssen daher
diese Werte noch wegen der bei jedem Banddurchlauf durch die
Walzstraße 3 erfolgenden Bandstreckung auf die Bandlänge vor
dem jeweiligen Stich i im Verhältnis zur Länge des Bandes 4
nach dem Verlassen der Walzstraße 3 umgerechnet werden. Diese
Umrechnung erfolgt auf der Grundlage der Temperatur T(i),
Breite b(i) und Dicke d(i) des Bandes 4 vor dem jeweiligen
Stauchstich i, der Temperatur, Breite und Dicke des Bandes 4
nach Verlassen der Walzstraße 3 und des Ausdehnungskoeffi
zienten α.
Die durch das neuronale Netz 142 aufgrund der vorausberechne
ten Prozeßparameter x vorhergesagten Fahrkurvenparameter
a1(i) und a2(i) und die über die Einheit 19 vorgegebenen
Fahrkurvenparameter l1(i) und l2(i) werden an die Basisauto
matisierung 9 zur Einstellung der Walzstraße 3 übergeben.
Beim Walzen des Bandes 4 in der Walzstraße 3 werden mittels
der Meßwerterfassungseinrichtung 10 und der Breitenmeßein
richtung 15 punktweise die Breitenverteilung yist und die
Fahrkurve fist der Stauchwalzen 6 gemessen. In einer Einheit
20 wird zunächst der Fehler Δy zwischen der vorgegebenen
Soll-Bandbreitenverteilung ysoll und der gemessenen tatsäch
lichen Bandbreitenverteilung yist und dann die Soll-Fahrkurve
fsoll aus der gemessenen Fahrkurve fist und dem Fehler Δy an
hier z. B. sieben vorgegebenen Stützstellen j(=0. . .6) berech
net. Dabei erfolgt die Berechnung der Stützwerte fsoll,j der
Soll-Fahrkurve fsoll in Summe für alle Stauchstiche i; d. h.,
die Soll-Fahrkurve fsoll ist die Summe der Soll-Fahrkurven
fsoll(i) der einzelnen Stauchstiche i.
Das neuronale Netz 142 liefert aufgrund der ihm nach dem
Durchlauf des Bandes 4 durch die Walzstraße 3 zugeführten
nachberechneten Prozeßparameter xnach Vorhersagen über die An
stellungskorrekturwerte a1(i) und a2(i), aus denen in einer
Einheit 21 an den Stütz stellen j Stützwerte fj der sich aus
den vorhergesagten Anstellungskorrekturwerten a1(i) und a2(i)
in Summe für alle Stauchstiche i ergebenden vorhergesagten
Summen-Fahrkurve f berechnet werden.
In einer Einheit 22 wird durch Vergleich der Stützwerte fsoll,j
der Summen-Soll-Fahrkurve fsoll mit den Stützwerten fj der
vorhergesagten Summen-Fahrkurve f der Fehler Δfj=fsoll,j-fj er
mittelt. Aus dem Fehler Δfj wird in einer weiteren Einheit 23
der über alle Stütz stellen auf summierte quadratische Fehler
gebildet, der zur Adaption des neuronalen Netzes 142 nach dem
Gradientenabstiegsverfahren herangezogen wird.
Wie bereits oben erwähnt, handelt es sich bei der Walzstraße
3 des in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiels um eine Vor
straße. Um auch den Einfluß nachfolgender Behandlungslinien,
wie Fertigstraße und Kühlstrecke, auf die Bandbreitenvertei
lung zu berücksichtigen, wird diese am Ende der Kühlstrecke
gemessen und zur Ermittlung der Fahrkurvenparameter s der
Einrichtung 13 zugeführt.
Claims (9)
1. Verfahren zum Optimieren der Bandbreitenverteilung (y) an
den Enden eines eine Walzstraße (3) durchlaufenden Bandes (4)
durch Verstellen der Anstellposition von Stauchwalzen (6)
beim Durchlauf der Bandenden entsprechend einer durch vorge
gebene Parameter (s) beschriebenen Fahrkurve (f), wobei auf
grund von Prozeßparametern (xnach) des Walzprozesses und auf
grund der Parameter (sist) der Fahrkurve (f ist) mittels eines
neuronalen Netzes (140) eine Vorhersage über die Bandbreiten
verteilung (y) gemacht wird und der Fehler (Δy) zwischen der
vorhergesagten Bandbreitenverteilung (y) und der gemessenen
tatsächlichen Bandbreitenverteilung (yist) zur Adaption des
neuronalen Netzes (140) im Sinne einer Verringerung des Feh
lers (Δy) herangezogen wird und wobei mit dem adaptierten
neuronalen Netz (140) iterativ optimale Werte (sopt) für die
Parameter (s) der Fahrkurve (f) ermittelt werden, für die die
vorhergesagte Bandbreitenverteilung (y) minimal von einer
vorgegebenen Soll-Bandbreitenverteilung (ysoll) abweicht und
entsprechend denen dann die Anstellposition der Stauchwalzen
(6) verstellt wird. (Fig. 2, 3, 4)
2. Verfahren zum Optimieren der Bandbreitenverteilung (y) an
den Enden eines eine Walzstraße (3) durchlaufenden Bandes (4)
durch Verstellen der Anstellposition von Stauchwalzen (6)
beim Durchlauf der Bandenden entsprechend einer durch vorge
gebene Parameter (s) beschriebenen Fahrkurve (f), wobei auf
grund von Prozeßparametern (xnach) des Walzprozesses und auf
grund der gemessenen tatsächlichen Bandbreitenverteilung
(yist) mittels eines neuronalen Netzes (141) eine Vorhersage
über die Parameter (s) der Fahrkurve (f) gemacht wird und der
Fehler (Δs) zwischen den vorhergesagten Parametern (s) der
Fahrkurve (f) und den tatsächlichen Parametern (sist) der
Fahrkurve (fist), entsprechend der die Anstellposition der
Stauchwalzen (6) verstellt wurde, zur Adaption des neuronalen
Netzes (141) im Sinne einer Verringerung des Fehlers (Δs)
herangezogen wird und wobei mit dem adaptierten neuronalen
Netz (141) aufgrund der Prozeßparameter (x) des Walzprozesses
und einer vorgegebenen Soll-Bandbreitenverteilung (ysoll) op
timale Werte für die Parameter (s) der Fahrkurve (f) ermit
telt werden, entsprechend der die Anstellposition der Stauch
walzen (6) verstellt wird. (Fig. 2, 7)
3. Verfahren zum Optimieren der Bandbreitenverteilung (y) an
den Enden eines eine Walzstraße (3) durchlaufenden Bandes (4)
durch Verstellen der Anstellposition von Stauchwalzen (6)
beim Durchlauf der Bandenden entsprechend einer durch vorge
gebene Parameter (s) beschriebenen Fahrkurve (f), wobei auf
grund von Prozeßparametern (xnach) des Walzprozesses und auf
grund der tatsächlichen Parameter (sist) der Fahrkurve (fist),
entsprechend der die Anstellposition der Stauchwalzen (6)
verstellt wurde, mittels eines ersten neuronalen Netzes (140)
eine Vorhersage über die Bandbreitenverteilung (y) gemacht
wird und der Fehler (Δy) zwischen der vorhergesagten Band
breitenverteilung (y) und der gemessenen tatsächlichen Band
breitenverteilung (yist) zur Adaption des ersten neuronalen
Netzes (140) im Sinne einer Verringerung des Fehlers (Δy)
herangezogen wird, wobei ferner aufgrund der Prozeßparameter
(x) des Walzprozesses und einer vorgegebenen Soll-Bandbrei
tenverteilung (ysoll) mittels eines zweiten neuronalen Netzes
(141) eine Vorhersage über optimale Werte für die Parameter
(s) der Fahrkurve (f) gemacht wird, entsprechend der die An
stellposition der Stauchwalzen (6) verstellt wird, und wobei
der Fehler (Δy) zwischen der Soll-Bandbreitenverteilung
(ysoll) und der tatsächlichen gemessenen Bandbreitenverteilung
(yist) durch das adaptierte erste neuronale Netz (140) zurück
propagiert und zur Adaption des zweiten neuronalen Netzes
(141) im Sinne einer Verringerung des Fehlers (Δy) heran
gezogen wird. (Fig. 2, 5, 6)
4. Verfahren zum Optimieren der Bandbreitenverteilung (y) an
den Enden eines eine Walzstraße (3) durchlaufenden Bandes (4)
durch Verstellen der Anstellposition von Stauchwalzen (6)
beim Durchlauf der Bandenden entsprechend einer durch vorge
gebene Parameter (s) beschriebenen Fahrkurve (f), wobei auf
grund von Prozeßparametern (x) des Walzprozesses mittels ei
nes neuronalen Netzes (142) eine Vorhersage über optimale
Werte für die Parameter (s) der Fahrkurve (f) gemacht wird,
entsprechend der die Anstellposition der Stauchwalzen (6)
verstellt wird, wobei aus der gemessenen Fahrkurve (fist) und
dem Fehler (Δy) zwischen einer vorgegebenen Soll-Bandbreiten
verteilung (ysoll) und der tatsächlichen gemessenen Bandbrei
tenverteilung (yist) eine Soll-Fahrkurve (fsoll) ermittelt
wird, und wobei der Fehler (Δs) zwischen den vorhergesagten
optimalen Werten für die Parameter (s) der Fahrkurve (f) und
den aus der Soll-Fahrkurve (fsoll) ermittelten zugehörigen
Parametern (ssoll) oder der Fehler zwischen der aus den vor
hergesagten optimalen Werten für die Parameter (s) der Fahr
kurve (f) bestimmten vorhergesagten Fahrkurve und der Soll-
Fahrkurve (fsoll) zur Adaption des neuronalen Netzes (142) im
Sinne einer Verringerung dieses Fehlers herangezogen wird.
(Fig. 2, 8, 9)
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß für den Bandkopf und den
Bandfuß getrennte neuronale Netze verwendet werden.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Fahrkurve (f) für die
Verstellung der Anstellposition der Stauchwalzen (6) bei je
dem Durchlauf eines Bandendes aus zwei geraden Abschnitten
besteht, die durch zwei Anstellungskorrekturwerte (a1, a2)
und zwei Längenkoordinaten (l1, l2) in Bandlängsrichtung de
finiert sind, wobei die Längenkoordinaten (l1, l2) als Erfah
rungswerte vorgegeben werden und die Anstellungskorrektur
werte (a1, a2) die Parameter der Fahrkurve (f) bilden.
(Fig. 1)
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß für aufeinanderfolgende
Durchläufe desselben Bandes getrennte neuronale Netze verwen
det werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß für eine fest vorgegebene Anzahl
aufeinanderfolgender Durchläufe (i) desselben Bandes ein und
dasselbe neuronale Netz (142) verwendet wird. (Fig. 9)
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß als Prozeßparameter
(x, xnach) die Bandbreite (b(i)), Banddicke (d(i)) und Band
temperatur (T(i)) nach jedem Durchlauf (i), die Breiten
abnahme (Δb(i)) und Dickenabnahme (Δd(i)) des Bandes (4) bei
jedem Durchlauf (i) und ein Maß (Koeffizient ∝) für den Um
formwiderstand des Bandmaterials verwendet werden. (Fig. 9)
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