DE19643746B4

DE19643746B4 - Transportschutz für Großgeräte und Fahrzeuge, insbesondere für Personenkraftwagen

Info

Publication number: DE19643746B4
Application number: DE1996143746
Authority: DE
Original assignee: Nordenia Deutschland Gronau GmbH
Current assignee: Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Priority date: 1996-10-23
Filing date: 1996-10-23
Publication date: 2004-09-16
Anticipated expiration: 2016-10-24
Also published as: DE19643746A1

Abstract

Transportschutz für Großgeräte und Fahrzeuge, insbesondere für Personenkraftwagen, bestehend aus einem den zu schützenden Gegenstand umhüllenden Kunststofffolienschlauch, der unmittelbar an dem Gegenstand anliegt und mit singulären Ausschnitten in betriebserforderlichen Bereichen versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststofffolienschlauch durch ein gummielastisches Netz armiert ist und unter Dehnung mit einer elastischen Rückstellkraft versehen ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Transportschutz für Großgeräte und Fahrzeuge, insbesondere für Personenkraftwagen, bestehend aus einem den zu schützenden Gegenstand umhüllenden Kunststofffolienschlauch, der unmittelbar an dem Gegenstand anliegt und mit singulären Ausschnitten in betriebserforderlichen Bereichen versehen ist.
Es ist beispielsweise bekannt, Personenkraftwagen nach der Herstellung mit einer sogenannten Wachsschicht zu überziehen, um die Fahrzeuge, die oftmals wochenlang auf Abstellflächen stehen, transport- und verkaufsbereit zu halten und gegen Witterungseinflüsse zu schützen. Eine solche Wachsschicht besteht aus einer Kunststoffemulsion oder aus Heißwachsen, die im sprühflüssigen Zustand auf die Oberfläche aufgebracht werden und dort eine Schutzschicht bilden. Vor der endgültigen Inbetriebnahme oder Auslieferung des Personenkraftwagens wird eine solche Wachsschicht beispielsweise mit Hilfe von Dampfstrahlgeräten automatisch oder manuell wieder entfernt. Selbst wenn eine solche Arbeit durch spezielle Waschstraßen durchgeführt wird, handelt es sich doch um zeitraubende und umweltbelastende Tätigkeiten, die zudem recht kostspielig und energieaufwendig sind und nur dort durchgeführt werden können, wo eine spezielle Waschanlage vorhanden ist. So beitreibt die Firma BMW in ganz Nordrhein-Westfalen nur eine einzige Waschanlage. Bei individueller Auslieferung müssen derartige Arbeiten daher an den jeweiligen Kraftfahrzeug-Verkaufsstellen durchgeführt werden. Das manuelle Entwachsen ist durch Geruchsentwicklung, Heißdampfstrahlung usw. eine unbeliebte und auch gefährliche Arbeit.
Ähnliches gilt für das Konservieren mit derartigen Wachsen für Großgeräte, Motoren oder auch Boote. Es ist zwar auch schon durchgeführt worden, derartige Großgeräte mit einer Schrumpffolie zu versehen, aber eine solche Schrumpffolie erfordert die Verwendung eines beheizten Schrumpfofens, in dem auf die Schrumpffolie eine hohe Temperatur einwirkt. Solche Temperatu ren sind aber in vielen Fällen unerwünscht und können auch zu Verklebungen und Resthaftungen führen. Ein Transportschutz mit den eingangs beschriebenen Merkmalen ist aus der Druckschrift DE 22 40 522 A bekannt. Im Rahmen der bekannten Maßnahmen wird als Kunststofffolienschlauch eine Schrumpffolie verwendet, die sich nach Erwärmung in einem Wärmebehandlungsofen zusammenzieht und an den zu schützenden Gegenstand anlegt. Bei der Umhüllung von Fahrzeugen mit frisch lackierten Oberflächen, deren Lack noch nicht vollständig ausgehärtet ist, ist die Anwendung einer Schrumpffolie aus den genannten Gründen besonders problematisch, da Lackschäden entstehen können.
In der Druckschrift DE 42 34 712 A1 ist eine Transportschutzfolie für Automobile offenbart, welche von Hand durch leichtes Aufpressen der Folie bzw. durch den Einsatz von rotierenden Folienwalzen langsam auf die Karosserieoberfläche aufgebracht wird. Die Unterseite des Automobils bleibt dabei ebenso wie der Bereich der Räder frei. Entsprechend ist kein vollständiger Schutz des Fahrzeuges gewährleistet. Die Druckschrift JP 53-55292-A2 zeigt eine Transportschutzfolie, die in mehreren Verfahrensschritten unter Erzeugung eines Vakuums um einen Personenkraftwagen gespannt wird. Dieses Verfahren ist jedoch vergleichsweise aufwendig.
Es ist ferner als Transportschutz durchgeführt worden, einzelne, besonders stoßgefährdete Teile an den Großgeräten, insbesondere Personenkraftwagen, mit großflächigen Klebeflecken zu bekleben, damit an diesen Stellen keine Beschädigungen auftreten können. Das Entfernen dieser großflächigen Klebeflecken ist aber ebenfalls sehr arbeitsintensiv und lässt beim zu schnellen Abreißen der Folie eine Lackoberfläche zuweilen beschädigt zurück.
Die Druckschriften DE 44 27 960 A1 , DE 39 42 391 C2 sowie DE 90 02 586 U1 offenbaren Verpackungsfolien für Stückgüter, die beispielsweise auf Paletten angeordnet sind. Im Rahmen der bekannten Maßnahmen werden die Folien um das Stückgut herumgewickelt bzw. als schrumpfbare oder gestretchte Hauben über das Verpackungsgut gestülpt. Die Druckschrift DE 87 14 563 U1 beschreibt ein Schlauchstück aus elastischem, rückstellbarem Kunststoff, welches zur Umhüllung von Schraubendruckfedern für Kraftfahrzeuge verwendet wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Transportschutz für Großgeräte und Fahrzeuge anzugeben, der nach Gebrauch gut und ohne Spuren oder Lackschäden von dem Gegenstand abgezogen werden kann.

Ausgehend von einem Transportschutz mit den eingangs beschriebenen Merkmalen wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Kunststofffolienschlauch durch ein gummielastisches Netz armiert ist und unter Dehnung mit einer elastischen Rückstellkraft versehen ist.

Geeignete Folien, die beispielsweise aus einem oder mehreren, in diesem Fall coextrudierten, Polyolefinen oder Polyolefin-Copolymeren bestehen, insbesondere auch hochdehnfähigen Polypropylenen oder Polyethylen, werden in technisch anwendbaren Qualifikationen angeboten. Es können auch beispielsweise Styrol-Butadien-Styrol-Kunststoffe verwendet werden, die unter dem Kürzel SBS bekannt sind. Es geht hier darum, eine entsprechend große schlauchförmige Hülle zu verwenden, die zunächst aufgespannt wird, so dass über entsprechende, befahrbare oder mit Rollen verschiebbare Spannfinger das Großgerät oder Fahrzeug in die aufgespannte Hülle einschiebbar ist. Anschließend werden die Finger bzw. Rollenträger herausgefahren. Durch die in der Hülle vorhandene Restspannung legt sich diese außen an die Großgeräte oder Fahrzeug-Außenseite an und bildet einen Schutz, wie er für den Transport eines solchen Fahrzeuges oder Großgerätes erforderlich ist.

Die Hülle kann auch aus verschiedenen Abschnitten bestehen, das heißt im Bereich der mittleren Umhüllungsperipherie beispielsweise aus einer dehnfähigen Kunststoff-Folie und im Bereich von Bug und/oder Heck des Fahrzeuges aus einem umgedehnten Schlauchabschnitt. Eine solche Hülle eignet sich insbesondere für den Schutz von Booten und Fahrzeugen, die auch an Bug und Heck geschützt werden müssen.

Eine ausreichende Rückstellkraft sollte durch Kunststoff erzielt werden, die nach dem Anfangsdehnen noch nach Aufliegen auf dem Großgerät eine 30 bis 60%ige zusätzliche Dehnung gegenüber der ursprünglichen Dehnung beibehalten. Dabei wird eine periphere Rückstellkraft angestrebt, so dass pro Zentimeter axiale Folienlänge die periphere Rückstellkraft zwischen 0,05 und 2 N liegt.

Beim Anbringen des Transportschutzes an zu transportierende und zu lagernde Großgeräte und Fahrzeuge, wie Werkzeugmaschinen, Motore, Personenkraftwagen oder Boote, wird ein Folienschlauchabschnitt aus gedehnten und mit einer hohen Rückstellkraft versehenen Kunststoff-Folie mit Hilfe einer Spreizvorrichtung auf einen ausreichenden Querschnitt gedehnt und das zu schützende Großgerät in das gespreizte Volumen eingefahren. Anschließend wird die Spreizvorrichtung zurückgenommen und aus dem gespreizten Volumen herausgefahren, wonach die Kunststoff-Folie unmittelbar auf den außenliegenden Teilen des Großgerätes im Bereich einer mittleren Wickelperipherie entfernbar aufliegt.

Dabei entsteht üblicherweise ein sogenannter Überstretch, das heißt überstehende Teile der elastischen Folie ziehen sich an den im Querschnitt geringeren Teilen zusammen und überdecken diese. Durch entsprechende Ablängung des überstehenden Schlauchabschnittes kann dieser Teil so aufgedrückt werden, dass er vollständig alle Teile des Fahrzeuges belegt. Es werden dann noch im Bereich des Auspuffes, der Fahrertür, des Lufteinlasses oder dergleichen Ausschnitte in entsprechenden betriebserforderlichen Bereichen vorgesehen. Das Fahrzeug oder Großgerät kann dann zumindest provisorisch gewartet, bewegt und/oder angelassen werden.

Die vorgenannten Anwendungen und Erfordernisse gelten entsprechend auch bei Großgeräten, wie beispielsweise Photoentwicklungsautomaten, Werkzeugmaschinen, Booten und ähnlichen Teilen, die mit einem vorübergehenden Transportschutz versehen werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der beigefügten Zeichnung dargestellt. Die Figur zeigt:
In der Figur ist ein Kraftfahrzeug 1, von oben gesehen, dargestellt, dessen Karosserie und sonstige Außenteile mit einer elastischen Hülle aus dehnfähigem Polyethylen eingehüllt ist. Die Hülle ist normalerweise durchsichtig, so dass man das Fahrzeug von außen in Farbe, Lackart und dergleichen durchaus erkennen kann. Die Hülle ist etwa 0,02 mm dick und steht unter einer peripheren Restspannung von 1 N/cm, Folienlänge, letztere in Axialrichtung gemessen. Die Folie 2 wird als Hülle aufgebracht und behält eine bleibende Dehnung, wie dies an sich bekannt ist. Im Bereich des Bugs 3 bzw. Hecks 4 ist ein Überstretch 4', 5' vorhanden, sowie ein Überstand, der nach vorne zusammengeschlagen und wegen der leichten Adhäsion der Folie sowohl auf der Außenseite des Fahrzeuges als auch auf den Folienabschnitten untereinander haftet. Es ist damit eine ästhetisch ansprechende staubdichte Hülle als Transportschutz für das Fahrzeug 1 gegeben. Im Bereich der Fahrertür 6 ist die Hülle mit einem Ausschnitt 6' versehen. Ebenso ist ein kleiner Ausschnitt im Bereich des Auspuffes und des Lufteinlasses vorgesehen.
Die Hülle wird als Schlauch gefertigt. Sie wird im erforderlichen Maße mit Hilfe von großen Spreizfingern aufgespreizt, so dass ein Tunnel entsteht, in den das Fahrzeug eingefahren werden kann. Anschließend werden die Spreizfinger, die teilweise auch als Fahrbalken für das Fahrzeug dienen, wieder zurückgefahren. Die Folie schrumpft zusammen, wobei keinerlei Wärmeeinwirkung erforderlich ist und bleibt mit einer Dehnung von etwa 30 bis 60 % der ursprünglichen Dehnung, je nach Dehnungsbereich, auf der Außenseite des Fahrzeuges liegen.
Das Entfernen der Folie geschieht, indem in einem unkritischen Bereich die Folie aufgeschnitten und dann abgezogen wird. Es ist aber auch möglich, entsprechende Aufreißfäden vorzusehen, wie sie für Schlauchverpackungen bekannt sind. Die Hülle kann sodann aufgrund ihrer schwachen Adhäsion leicht von der Fahrzeugoberfläche ohne Hinterlassenschaft von Spuren oder Lackschäden abgezogen werden und einem Recycling-Prozess zugeführt werden. Eine Behandlung des Fahrzeuges in speziellen Waschstraßen ist damit nicht mehr erforderlich.

Claims

Transportschutz für Großgeräte und Fahrzeuge, insbesondere für Personenkraftwagen, bestehend aus einem den zu schützenden Gegenstand umhüllenden Kunststofffolienschlauch, der unmittelbar an dem Gegenstand anliegt und mit singulären Ausschnitten in betriebserforderlichen Bereichen versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststofffolienschlauch durch ein gummielastisches Netz armiert ist und unter Dehnung mit einer elastischen Rückstellkraft versehen ist.
Transportschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststofffolienschlauch aus einem oder mehreren, in diesem Fall coextrudierten, Polyolefinen oder Polyolefin-Copolymeren besteht.
Transportschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststofffolienschlauch aus einem Styrol-Butadien -Styrol-Kunststoff besteht.
Transportschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststofffolienschlauch in dem am Gegenstand anliegenden gedehnten Bereich eine periphere Rückstellkraft zwischen 0,05 bis 2 N/cm besitzt.
Transportschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststofffolienschlauch mit Aufreißfäden versehen ist.